daues inenter do. Kungzen 2—. uit üic cisen Perste 9. Theil, ohne etwos zu segen. Bon unserm Könige, der sich do elt und warm für das leibtiche und geisige Wohlergehen der#udirenden Jugend ausgesprochen het, erwartet mon jetzt allein noch
Halse.
G#— An Conntag Nachmittag gegen 5 Uhr entdeche ein Bahnwärter der Gisendahnstreche Münker=Osnabrück beim Revidiren der Strecke in der Nähe des Behlwegs eine schadhafte Stelle im Geleise. Durch telegraphische Mitthellung an das Betriebsamt wurden mehrere Arbeiter nach der Stelle beordert, welche dann auch gegen 8 Uhr Abends den Schaden ausgebessert hatten. Go wurde durch die pflichtgetreue Aufmerksambeit des Beamten ein vielleicht undellvolles Unglück verhatet.
— Agenten des sogen. Valerländischen Buchverlages von einem gewissen Naumburger in Dresden vertreiben das sogenannte patriotische Prachtwerk„Deutschlands größter Held“ mit der Erklärung, daß der gesammte Reinertrag des Prachtwerkes oder doch wenigsteus sein größter Theil den bedürftigen Invaliden aus dem Jahre 1870/71 zu Gute kommen solle. Das Landrathsamt zu Goslar weist nun in einer Bekanntmachung darauf hin, daß vor einigen Wochen durch ein Urtheil der Strafkammer des Landgerichts in Constanz i. B. mehrere Vertreider des Werkes und Agenten des genannten Naumburger wegen Betruges, begangen beim Vertrieße jenes Prachtweikes, zu Gesängnißstrafen bis zu einem Jahre verurtheilt worden sind, und daß dabei thatsächlich festgestellt worden ist, daß Raumburger durch Absatz von 20000 Exemplaren in einem Jahre einen Reingewinn von 120000 Mk. erzielt hat, nicht gerechnet den Verdienst der Reisenden, Procuristen u. s. w., von denen einer allein 8= bis 10000 Mark jährlich verdiente, von diesem großen Gewinne für die Invaliden aber nur 2000 Mark, also nur 10 Pfg. vom Exemplar, abgegeben hat.
— In verschiedenen Blättern findet sich jetzt öfter eine Anzeige mit der Ueberschrift:„Wie hat der kleine Mann an der Börse Bortheile?" Der„Wohlthäter" theilt dann den Lesern mit, daß skleinen Kapitalisten“ auf Anfrage gern Auskunft gegeben werde, wie dieselben durch die Benutzung einer besondern Einrichtung(!) an den von einer gutsituirten Bankfirma für gemeinschaftliche Rechnung unternommenen Börsen=Operationen sich betheiligen können. Einlage 50 Mark, kein weiteres Rifico. Man soll mit diesen 50 Mark jährlich 100—200 Mark verdienen. Hinter dieser Anzeige steckt ein plumper Schwindel. Die 50 Mark Einlage dürfte der „Kunde“ niemals wiedersehen, und dann braucht er ja auch kein weiteres„Risico“ zu tragen, wenn ihm seine sauer ersparten Groschen abgenommen sind.
Lüdinghausen, 20. Oktober. Herr Steuersupernumerar B. Kemuer hierselbst ist unterm 16. Oktober d. Is. von der Kgl. Regierung zum Steuersecretär in der Verwaltung der directen Steuern ernannt worden.
Horst(Emscher), 21. Oktober. Am nächsten Donnerstag sind es 25 Jahre, daß die Lehrerin Frl. Schlief an der kathollschen Schule in Horst angestellt wurde; die ganze Zeit hindurch hat sie recht segensreich in unserer Gemeinde gewirkt. Deshalb wird dieselbe auch den Jubeltag ihrer Lehrerin festlich begehen. Nach feierlichem Gottesdienste am Morgen wird eine Gratulation stattfinden und am Abend eine Festversammlung, in welcher frühere Schülerinnen der Jubilarin das Schauspiel:„Die heilige Elisabeth“ zur Aufführung bringen werden.
+ Aus dem Kreise Recklinghausen, 21. Okt. Wohl selten hat
ein größeres Bauwerk so viel Besucher empfangen, als der Dortmund=Ems=Kanal. Fast kein Tag vergeht, an dem nicht bloß aus der nähern Umgebung, sondern selbst aus der weiteren Entfernung zahlreiche Neugierige eintreffen, um auf der Strecke HeurichenburgDatteln=Olfen die im Bau begriffene Strecke des Kanals, namentlich aber die Brückenkauäle und das mächtige Schiffshebewerk, welche Anlagen die größten gleicher Art übertreffen, zu besichtigen. Es gewährt auch wirklich Genuß, hier, wo Alles reges Leben und reiche Thätigkeit ist, die Entstehung der mächtigen Verkehrsanlage bewundern zu können. Man schätzt nach angestellten Berechnungen die täglichen Besucher des Kanals auf ca. 150 Personen. Man darf darin einen Beweis erblicken, welches Interesse man in allen Kreisen der heimischen Bevölkerung dem Dortmund=Ems=Kanal entgegenbringt. Die am Bau beschäftigten Beamten und Arbeiter sehen den Besuch meistens gern, zeigt er ihnen doch, daß man ihrer Thätigkeit und ihrer oft harten Arbeit nicht gleichgültig ge
Phischter Ari ichirt urbeiter auf unsere Fragen bereitwillig Auskunft gab und uns auf manche Einzelheiten aufmerksam machte, die wir allein schwerlich beachtet hätten. Zur Besichtigung des Kanals und seiner Anlagen bedarf man selbstverständlich einer Erlaubniß. Um einen Erlaubnißschein zu erlangen, wende man sich für den bezeichneten Theil des Kanals an das Bauamt in Dortmund, welches die Karten ti der zuvorkommendsten Weise ausstellt.
X Dorsten, 21. Okt. Auf unsern Wochenmärkten trifft man jetzt wieder die Kappusbauern von Büderich und Wesel an, die ihre Waare zum Kaufe anbieten. Zu 20 bis 30 Wagen und mehr sieht man die Wagen auf dem Marktplatze stehen, jeden mit annähernd 1000 Köpfen beladen. Die ganze Umgegend wird mit. diesem Kappus versorgt. Doch fängt man an, auch in hiesiger gend den Kappus anzupflanzen.
X Bochum, 20. October. Die landespolizeiliche Abnahme der elektrischen Straßenbahn Bochum=Herne ist heute erfolgt. Erschienen waren Herr Reg.=Rath Fornet=Arusberg als Vertreter des Reg.=Präs., Oberpostrath Ebert=Berlin als Vertreter der Postverwaltung, Landrath Spude als Vertr. des Landkreises, Oberbür= germeister Hahn als Vertreter des Stadtkreises, fernen Stadtverordn.=Vorsteher Pieper und Vertreter der Firma Siemens und Halske. Die Strecke wurde mit 2 Wagen befahren. Die Anlage sand allseitiges Lob; der Betrieb funktionirte vollkommen. Nach der Probefahrt fand Conferenz im Rathhause statt. Die Postbe
hörde hat ihren Einspruch gegen die Inbetriebnahme nicht fallen nissen, so daß die Eröffnung noch nicht erfolgen kann. Jedoch hofft man auf baldige Verständigung. Da das ganze Betriebspersonal hier ist, ist die Verzögerung recht unangenehm.
5 Bochum, 21. October. Ein technischer Feuerwehrtag des Feuerwehr=Verbandes Westfalen hat heute hier stattgefunden. Die Spitzen der städtischen Behörden, die Herren Oberbürgermeister Hahn und Bürgermeister Lange, die geladen waren, hatten sich mtschuldigen lassen. Herr Baumeister Modersohn, Unna, empfahl in längerem Vortrage die Verwendung von Oberflurhydrauten, während Staderath Sounenschein, Dortmund, sich für die entsprechenden Untersturapparate aussprach. Herr Mummenhoff, Bochum, ist ebenfalls für Ueberflurhydranten, weil sie praktischer seien. Herr Gehlen, Paderborn, sprach über die Instandhaltung der Geräthe; die freiwilligen Wehren müßten in dieser Beziehung den Berufswehren gleichbleiben. Eine praktische Probe an Schläuchen schloß die Tagung, die durch ein gemeinschaftliches Mittagsmahl eröffnet worden war.— Die auf heute augesetzte Besprechung des vordereitenden Comitees für den nationalen Bergarbeitercongreß hat nicht stattgefunden; aus welchen Giünden, ist nicht bekannt geworden.
Siegen, 20. October. Ein schwerer Unglücksfaß ereignete sich heute früh gegen 11 Uhr an dem Neubau des Bellebaum'schen Hauses an der Siegbrücke. Drei Maurer stürzten in Folge Beuches des Gerüstes von diesem aus dem vierten Gtock im Jnnern des Gebäudes hinab. Während es zwelen gelang, sich an der Balkenlage des Gebändes sestzuhalten, Kürzte der Dritte, Hrch. Brachthäuser aus Bause, durch die Balkenlage hindurch in den ausgeschachteten Lellerrauum. Die beiden ersterwähnten Maurer sind mit leichten Verletzungen davongekommen, Brachthäuser gegegen siel im Kellerraum mit dem Kopf auf eine Bohle und zertrümmerte uch dabei den Schädel derart, daß der Tod auf der Stelle eintret. Der Verungtückte ist erst 18 Johre alt.
Cleve, 21. October. Wegen Verkaufs von verderdenem Audfleiich murbe Zeiner Zeit neben einem andern Angeklagten der Megder Isaat Bonn von der hiesigen Strafkammer verurtheitt. Wie setzgestellt wurde, hat der Verurtheilde im August d. J. wissentlich Sleisch, welches en bunch feicen eigenen Ulrin verunreinigt hattr,
unter Verschweigung dieses Umstandes verkauft. Seine gegen das Urtheil eingelegte Revisien kam geitern vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Der Vertheidiger, Reichsanwalt Dr. Scherer von Leipzig, machte u. N. die Bemerkung, daß beide Argeklagte Juden seien und daß sle in Cleve verurtheilt worden seien, wo der BuschoffProzeß stattgefunden habe. Rechtsanwalt Dr. Menge erklärte, er e nur auf das angewiesen, was die schriftliche Revision enthalte; diese losse sich aber zur Begründung des Revisions=Antrages nicht verwertheu. Die Rrvision wurde kant der„Rbin. Volkdzeitung“ verworsen.
Vonn, 29. Oetober. Der Bewin vom hl. Korl Vorromäus hierselbst wird im nächsen Jahre die Feier seines 50 jährigen Bestehens feiern. In der vorgestern hier sattgehabten Sitzung des Centralvorstandes, zu der auch Herr Weihbtschof Dr. Fischer erschienen war, wurde beschlossen, aus Anlaß dieses Jubiläums eine Mustrirte Festschrift herauszugeben, welche die Eutstehung, Entwicklung und Thätigkeit des Vereins behandeln wird. Auch plaut men die Herausgabe eines Buches, welches das Leben des hl. Karl Borromäus behandelt. Bemerkenswerth ist auch die Thatsache, daß Zweigvereine in Brasilien gegründet werden. An Stelle von verstorbenen Vorstandsmitgliedern wurden neu gewählt die Herren von Ackeren, Dechant in Kevelaer, Dr. Bellesheim, Canonicus in Aachen, Kribben, Dechant in Düsseldorf und Lehnen, Pfarrer in Coblenz.
Vermischtes.
* Berlin, 21. Ok. Einen Aufsatz über sein neues Diphiheriemittel veröffentlicht Prof. E. Behring in der neuesten Nummer der „Zukunft“. Im Weseutlichen giebt darin Bebring eine Erklärung über die Theorie der Krankheitsbehandlung durch Blutserum im Allgemeinen, wie er sie in seinen Arbeiten über diese neue medictnische Richtung niedergelegt. Ziemlich heftig wendet sich Behring in diesem Aufsatze gegen Rudolf Birchow, den er als„medicinischen Doctrinär“ bezeichnet, und dessen Aeußerungen gegenüber er connatirt, daß er, Behring, unter allen Umständen die erste Anwendung der Blutserumtherapie auf die Diphtheritis für sich in Anspruch nehmen müsse. Für das große Publikum ist aus dem sehr streug wissenschaftlich gehaltenen Artikel wohl besonders folgender Passus iuteressant. Professor Behring sagt in der Einleitung zu seinem Aufsatz:„Mein Diphtherie=Heil= und Schutzmittel (Diphtheriebeilserum, Diphtherie=Antitorin) hat kein Analogon in der Geschichte der Mediein. Bis zu seiner Entdeckung im Jahre 1890 wurde sogar die Möglichkeit bestritten, daß es jemals Heilmittel geben könnte mit solchen Eigenschaften wie das Diphtherieheilserum sie thatsächlich besitzt. Alle Mittel, welche bis dahin bei Krankheiten gebraucht wurden, waren Giste. Im Diphtherieheilserum aber lernten wir ein absolut unschädliches Mittel kennen, welches außer seiner Krankheit verbüttenden und heilende Wirkung bis jetzt irgend welche anderen positiven Eigenschaften nicht hat erkennen lassen. Bis zur Annerkennung dieser Thatsache konnte die für den Laien etwas verwunderliche Frage aufgeworsen werden:„Giebt es Heilmittel?" Jetzt muß diese Frage, welche gerade von den Männern der exacten Wissenschaft bisher häufig mit„Nein“ beantwortet wurde, unbedingt bejaht werden. Diese Wandlung der Dinge wird nicht verfehlen, der Lehre vom Krankheitwesen und von der Krankheitbekämpfung defintiv diejenige Richtung zu geben, welche durch das Eingreisen von Robert Koch in die Mediein zuerst eingeschlagen wurde.“ Professor Dr. Emil Behring, der Entdecker der Heilserumbehandlung der Diphtherie, ist 1854 geboren und hat an der Berliner Universität als Zögling der Pépinière 1875 bis 1878 studirt. 1880 legte er die Staatsprüfung ab und trat als Assistenzarzt in die Armee. 1887 wurde er zum Stabsarzt befördert und gehört als solcher noch dem 30 Infanterie=Regiment, das in Saarlonis in Garnison steht, an. Während dieser Jahre hat er sich zuerst im pharmakologischen Institut in Bonn unter Professor Binz wissenschaftlich beschäftigt; seine Arbeiten betrafen die Wirkung der Antiseptica, besonders des Sublimats, 1888 wurde er zum hygienischen Institut
der Berliner Universität abcommandirt, wo er unter Professor Koch Arbeiten über die Erzeugung künstlicher Immunität bei Thieren gegen gcute Insectionskrankheiten begann. Die ersten Versuche betrafen die Diphtherie, die Behring bei Meerschweinchen durch Einspritzung von Jodtrichlorid zur Heilung brachte. 1890 vereinigte er sich mit dem Japaner Kitasato zu Untersuchungen über die Erzeugung von Immunität gegen Starrkrampf, die zur Entdeckung des Principes der Blutserum=Therapie führten. Nach Eröffnung des Instituts für Insectionskrankheiten, 1891, krat Behring als Assistent an demselben ein, und hier führten die Untersuchungen über Blutserum=Therapie bei Diphtherie zu weiteren glänzenden Ergebnissen.
* Bremen, 19. Oktober. Der Schuelldampser Aller, Capt. Christofsers, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 9. Oktbr. von Bremen und am 10. Oktbr. von Southampton abgegangen war, ist gestern 1 Uhr Nachmittags wohlbehalten in Newyork angekommen.— Der Postdampfer Stuttgart, Capt. H. Koch, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 4. Oktober von Bremen abgegangen war, ist gestern 3 Uhr Nachmittags wohlbehalten in Baltimore angekommen.—(Mitgethellt durch Heinrich Coenen, Hauptagent des Norddeutschen Lloyd, Münster i. Westf.)
Warnemünde, 20. October. Der hier einlaufende Dampser Livadia traf unweit der däuischen Küße ein Boot mit sechs männlichen Leichen, anscheinend verhungerte Schiffbrückige, und lieferte dieselben in Kopenhagen ab.
— Neben denn Druckfehler haben die Zeitungen jetzt auch den Fernsprechfehler“ zu fürchten. Die Nachricht, daß der antisemitische Abg. Dr. König sein Reichstagsmandat niederlegen wolle, haben sich die„Dresd. Nachr." durch den Fernsprecher in folgender Form übermitteln lassen:„Von verschiedenen Seiten wird gemeldet, daß der alte semitische Abgeordnete Dr. König in Witten sein Mandat niederlegen wolle.
* Niederländisch=Amerikanische Dampfschifffahrts=Geselschaft. Nächste Abfahrten von Rotterdam nach New=York: 24. October Dampfer Amsterdam, 27. Schiedam(von Amsterdam), 81. October Dampfer Beendam.
Vereins=Conzert I.
∆ Münster, den 22. Oktober 1894.
Der Musikverein in Münster hat durch das am verflossenen Samstag im Rathhaussaale veranstaltete Conzert bei außergewöhnlich großer Beiheiligung die Wintersalson eröffnet. Mit Recht wird es von der musikverständigen Bevölkerung unserer Stadt alljährlich freudig begrüßt, wenn der Verein nach längerer Unterbrechung seine Thätigkeit wieder aufnimmt. Ohne Frage marschirt er an der Spitze der hier so regen musikalischen Bewegung; deun er versteht es, durch seine rastlosen Bemühungen und seinen opferwilligen Siun den Veranstaltungen nach jeder Richtung hin einen Glanz zu verleihen, der ihm ein sehr zahlreiches musitverständiges Publikum zuführt. Das I. Conzert fand unter Mitwirkung von zwei hochbegabten Künstlerinnen statt. Eröffnet wurde dasselbe durch die akademische Fest=Ouverture von J. Brahms. Br. vertritt das Prinzip der gemischten Stimmungen und der raschen Bewegung des Empfindungslebens; dabei glänze er durch Vielseitigkeit des Geistes und durch die Strenge und Mannigfaltigkeit des Siile. Alle diese hervorragenden Eigenschaften verkörpern sich lebhaft in der Ouverture, in der neben erhabenen Festgedauken auch schelmisch liebliche Volksmelodlen in der kunstvollsten Weise Berwertbung finden. Mit sichtlichem Vergnügen lauschte das Publikum den Tönen des prachtvoll gespleiten Werkes. Als zweite Rummer brachte das Programm eine Arle aus der Oper Alceste von Chr. Gluck, gesungen von Fräulein Glara Schacht aus Berlin. Der Vortrag glänzte durch einen schönen, abgerundeten und sympathischen Ton, war sons aber ohne hervorstechende Eigenart. Ungleich mehr Erfolg eizielte Frl. Sch. durch ihre Lieder. Der weiche Wohllaut ihrer Stimme, die musterhafte Textaussprache, das richtige Maßhalten in der Schatttrung machte dieselben theilweise zu Mußterleistungen des Abends. We könnte z. B. der Wechsel der Empfindungen herrlicher mitklingen, als in dem wunderbar ansprrchend gesungenen Liede: Der Tod und das Mädchen? Richt vergessen wollen wir, daß sich Herr Prosessor Dr. Erimm in bekaunter Weise dnich teiafühlige Begleitung der Eieder auszeichnete und dadurch selbst
verständlich den Eindruck erhöhte. Nach jeder Rummer wurden der Käußtlerin Beisaltsäußerungen in reichlicher Weise zu Theil. In dem vierten Concert von Beethoven irm als Planistin Fräulein Hedwig Meher aus Ebin auf. Wir hatten schon in einee flächtigen Notiz auf die hervorragende Künstlerin aufmerksam gemacht, heute können wir mit Freuden gestehen, daß bie den ihr vorausgeeilten Ruf glänzend bewährt hat. In der Composition kommen zwar nicht Kraft und Lust, Fröhlichkeit und Scherz zum Ausdruck wie man es von Beethoven gewohnt ist, aber die Spielertn hatte sich so sehr in den Ideenkreis B.'s vertieft, daß die zum Theil durch sprühende Heiterkeit und zum Theil durch ein wenig Schwärmerei das Werk zu einer Gianzleiftung gestaltete. Hervorgehoben zu werden verdient aber auch die exakte Orchesterbegleitung. Richt minder zeigte Frl. M. in den solgenden Nummern, daß ihr Spiel wahrhaft„vornehm“ ist. Eine bewunderungswerthe Fertigkeit, die mit Leichtigkeit über die verwegensten Schwierigkeiten hinweggeht, ein seiner, tadelloser Auschlag, eine erstaunliche Treffsicherheit, Schwung und Feuer vor allem aber eine verständnißinnige Wärme des Vortrages stehen der Künstlerin in reichstem Maße zu Gebote. Solchen Vorzügen entsprechen denn auch die Leistungen. Die Wahl ihrer Vorträge hatte sie geschickt getroffen, daß in jeder Nummer die eine oder andere Eigenschaft ia besonderer Weise in den Verdergrund trat. Die Darbietungen wurden mit seltener Aufmerksamkeit seitens der Conzertbesucher entgegeugenommen und Frl. M. zollte man die größte Auerkennung.
Als Schlußnummer hatte das Programm die 5. Symphonie von Mozart. Aeußere Veranlassungen wirkten mitunter auf die Haltung ein, welche M. den Hauptsätzen seiner Symphonien gab. Manchmal war er außer Stande, den freien Eingebungen seiner Phantasie lediglich zu folgen, vielmehr genöthigt, den festlichen Charakter, dem die Composition dienen sollte, zum Ausdruck zu bringen. Dies war auch der Fall bei der 5. Symphonie; sie war eine bestellte Festmusik und sollte eine freudige Feierlichkeit in Salzburg schmücken helfen. In Folge dessen beginnt auch ihr erster Satz pathetisch, wie es bei musikalischen Gelegenheits= und Festgedichten der damaligen Zeit der Fall war. Er hat nur ein kurzes und doch erfreulich groß ausholendes Thema, welches mit einer außergewöhnlichen contrapunktischen Consequenz durchgeführt wird. Das Andante in seiner einfachen Grundgestalt gleicht einem dramatisirten Liede, in dem es sich wunderbar heimlich regt. Mennett und Trio sind einfach, aber wirksam. Das Finale trägt einen triumphirenden Charakter.— Obwohl wir noch unter dem Eindruck des formvollendeten Vortrages einer Symphonie durch das philharmonische Orchester stehen, darf doch die Wiedergabe im Ganzeu als recht gut bezeichnet werden, zumal, wenn man bedenkt, daß eine große Zahl der im vorigen Jahre thätigen Musiker durch neue Kräfte ersetzt werden mußte. Nur schien uns bei dem letzten Satze das Tempo etwas verfehlt; denn durch die allzu stürmische Bewegung wollte trotz aller Anstrengung anfangs keine rechte Klarheit in die Sache kommen.— Das Couceri hatte gegen 9 Uhr sein Ende erreicht, werüber unter den Besuchern eine allgemeine Befriedigung bemerkt wurde. Wir möchten wiederholt die Bitte aussprechen, auch für die nächsten Aufführungen es mit dem Zeitraum ebenso zu halten; der Vorzug eines Concertes liegt nicht in der Fülle des Materials, wohl aber in der Güte und Vollendung des Gebotenen.
Reueste Nachrichten.
Berlin, 22. Oktober.(Privattelegramm.) Aus gater Quelle wird gemeldet, daß über die Reichstagseinberufung nunmehr endgiltige Bestimmungen getroffen seien. Der Reichstag werde am 22. November im neuen Hause zusammentreten. Vorher findet entweder eine Einweihungs= oder Schlußsteinfeier statt. Der Kaiser nimmt daran theil.
Ein treuer Abonneut.
sätzlich nicht berücksichtigt.
Briefkasten.
Anouyme Zus
chriften werden grund
andelsnachrichten.
Berlin, 22. Octob. Weizen Schluß unverändert Octob. 127,75 Mai 135.50, Roggen Schluß unverändert Octob. 109,00, Novemb. 116,25 Hafer Schluß unverändert, Octob. 113,00, Mai 114.25, Rüböl, Oktob., 43,60, Mai 44,60, Spiritus Oktob. 36,10, Dez., 36,50, Rubel=Cours 219.20.
20. 22.
10590 1%0 103,30 103,30 93.60 g3,70 Deutsche
4% Reichs=Aul.
3½% do.
3% do.
4% Preuß. Conf.
3½% bo.
8% do.
4% Rh.=Wf. Rtbr 4% Westf. Pfdbr. 8½% do.
5% Ital. Rente Osterr. Goldrente 4 Ostr. Silberrente Ruff. 1880 Anl. Ungar. Goldrente, 4
104.40 1040
104.50
000,00100,50 82,60 82,70 r01 0 20 Gelsenkirchen
9559 93.60
99/70 98, 80|Hibernia
99.80 99.90
Privatdiscont 1 3/8.
90. 2.
Drtm. Gr.=Ensch. 4¼ 130,001 28,70
4148,70148,20 168,00 167/70
Darmstadt. Bank 5¼
105,80 ro5, 90 Disconto-Comm. 103,50 103.30Osterr. Credit 93,60 93.70 Osnabrück. Bank „<space>( s h a f t h.<space> B.= V.<space> „ 104 55 Lochum Gußstahl Dannenbaum Drim. Un.=St.=Pr.
Harpener
Nordd. Loyd Tendenz:
200,50 199, 20 ecc leoogdgnoge 13140131.10 139,703 8,50 103,00102, 60 60.00 57,80 167 ,6016% 151,30/151.20 138,70 138,00 94.40 94.20
Die Ziebung der so sehr beliebten groten, äutzerst gäußigen
Hamburger Rothe Krenz=Lotterie(auf je 20 Loose 1 Gewinn) findet schon übermorgen und folgende Tage statt.— Für den verhältnißmäßig geringen Einsatz von nur 8 Mark können neben dem guten Zweck für den„Vaterländischen Frauen=Hülfsverein“ von den 6032 Gewinnen Haupttreffer von 50,000 Mark, 20,000 Mark, 15,000 Mark 2c. in Baar erzielt werden.
Bei der starken Nachfrage und der nur noch eintägigen Ziehungsfrist, versäume man nicht, sich in Besitz eines Looses zu setzen und dem Glücke die Hand zu bieten.— Loose& 3 Mark sind noch zu haben bei August Rolef, Münster i. W., Drubbei 12.
Verantwortlicher Recacteur: Rudoff Strietholt in Misnster—
Es wird die Verordnung vom 8.
Mai 1879, wonach jeder, der einen
Hund anschafft, denselben binnen 8 ugen nach der Anschaffung auf dem stadtischen Polizei=Bureau anzumelden hat, hierdurch in Erinnerung gebracht.
Munster, den 19. Oct. 1894.
Oberbürgermeister.
Windthorst.
Aufgebot.
Die unverehelichte Maria Benning zu Elberfeld, vertreten durch Rechtsanwalt Hünerbein daseldst, hat das Aufgebot des Sparkassenduches Nr. 6080 der Sparlasse des Kreises Münster, welches sich am 1. Jon. 1894 über ein Guthaben von 212,98 Mark verhielt, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird anfgesordert, frätestens in dem auf den
22. Mai 1895,
Vormittags 10 Uhr.
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Ziunmer 49, anberammten Auigt. Pectermine seine Aechte anzumelden und das Eparkasseubuch vorzule,en, widrigenfalls die Krattloserklärung desselden erfolgen witd.
F 33—94.
Mänfer, 18. Osteber 1094.
Dgl. Amtsgericht, Abih. VI.
Wiener
Glacé=Bandschnhe,
erprobte Qualitäten, empfehlen
Geschw. Nenhaus, Roggenmarkt.
Portofreier Versand.(“
Holzversteigcrung.
Rund 660 Ar Holzbestände in der Gemeinde Mannitz, bestebend aus jüngeren Beständen mit älteren Stämmen sollen in vier Loose getrennt, am
Donnerstag, 25. Okt. d. Js., Vormittags 11 Uhr,
im Streckenbureau zu Rünster, Friedenstr. Ga 1. Treppe, öffentlich versteigert weiden.
Der Steigepreis ist innerhelb 8 Tagen nach der Zuschla, eerthektung kosteufrei ant der Kanalbau=Hauptkasse zu Münster i. W. enzuzahlen Die Zuschlagseride lung enfolge innerhald 8 Tazen.
lee eih in tochun sowie de VersteigrintztOrvietrungen liegen wädrend der Dieuststunden in dem Sticcenbu can
B.öc. Buicdenst. 6. 1. zus „; ossen.„
Münster, 17. Okteber 1894. gönlel Koosinen Abtbeilung.
Mothwein F. 174 Ju. Sesdaus m. Mag. esp.