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Erste Ausgabe.

Sonntag, 6. Mai 1917.

66. Jahrgang. Nr. 322.

Der Seekrieg.

Ein engkischer Torpedobootszerstörer gesunken. Amster­

dem. 5. Mai.(Köln. Zta.] Die britische Admiralität mel­det: Ein Torpedobootszerstörer von veralteter Bauart lief am Mittwoch im Kanal auf eine Mine und sank. Ein Offizier und 61 Mann werden vermißt.

Amsterdam, 5. Mai.(Köln. Ztg.) DasAlgemeen Handelsblad berichtet: Aus den Meldungen der inzwischen eingetroffenen indischen Blätter geht hervor, daß in Batavia Berichte über die Torpedierung desPerseus von der Ozean=Linie vorliegen. Ein weiterer Bericht mel­det, daß ein deutsches Schiff im Indischen Ozean in der Gegend von Colombo Minen gelegt hat.

Bern, 5. Mai.(WTB.] In einemKeine Ent­schuldigungen, sondern Ergebnisse! über­schriebenen Leitartikel greift dieDaily Mail die das Land hinsichtlich der Tauchbootverheerungen irreführende Admirali­tät auf das heftigste an. Die Zeitung verurteilt die See­kriegführung des Seelords als eine des passiven Widerstandes und versichert, daß die tatsächliche Defensive, gleichviel wie man sie beschönige, zum Verderben führer müsse. Das Land, sagt die Zeitung, bedarf keiner Versicherungen, daß die beste## Köpfe sich mit der Tauchbootkrieg=Frage beschäftigen. Wir wollen Erfolge sehen und sind es müde, daß erwachsene Män­ner mit Goldborten papageiartig wiederholen: Gegen den Tauchbootkrieg gebe es kein radikales Mittel. Im Kriege gibt es ein Radikalmittel gegen alles, nämlich kämpfen! Die Seeherrschaft ist kein Mysterium, das sich auf den in der Sicherheitszone gehaltenen Großkampfschiffen bergen läßt, sondern eine Macht, die in den Händen derer bleibt, die von ihr Gebrauch machen.

Die Beschießung der befestigten italienischen Hafenstadt Zuara

durch ein deutsches U-Boot.

Berlin, 5. Mai.(WTB.) Auf der Reede von Zuara liegt, umgeben von einer Menge kleiner Boote, der bewaff­nete italienische Munitions=TransportdampferCandia und ist mit Vonbordgeben seiner Munition beschäftigt. Ein wohlgezielter Torpedoschuß eines untergetauchten und unbe­merkt herankommenden deutschen U-Bootes trifft den Dampfer mittschiffs, und mit einer geradezu ungeheuerlichen Detona­tion fliegt das halbe Schiff in die Luft. An Land, nur un­gefähr 500 Meter ab, versammelt sich eine große Menschen­menges die Zeuge dieses grandiosen Schauspiels wird. Das U-Boot dreht etwas ab, taucht und beginnt nun die Be­schießung der militärischen Anlagen der Stadt. 25003000 Meter vom Strande entfernt, sind die beiden Forts, Flieger­schuppen, die großen Kasernenanlagen mit einer Funken­station auf dem Dach und mit vielen davor sich bewegenden Soldaten deutlich auszumachen. Es kann bald festgestellt werden, daß die Beschießung außerordentlich wirkungsvoll ist. Ebenso wird beobachtet, daß die Moschee, die deutlich zu sehen ist, nicht beschädigt ist. Die feindlichen Batterien erwidern inzwischen das Feuer. Die Geschosse schlagen bald in nächster Nähe des U-Bootes ein: daher taucht das U-Boot, nachdem ca. 40 Granaten verfeuert sind, und nimmt seinen Kurs wie­der seewärts.

Bei dieser Unternehmung sind von dem U-Boot außer­dem noch versenkt worden: der tunesische Sealer Abel Razik", die italienischen SealerCinque Ottobre" und Allessic Cecco", ebenso in der Nacht, von Tripolis kommend, ein großer, vollbeladener Leichter, der von dem italienischen SchlepperBrogesso", nach Zuara geschleppt werden sollte. Der Schlepper hatte zunächst die Absicht, davonzulaufen; als aber das U=Boot längsseits ging und den Schlepper auf­forderte, zu stoppen, versachte die Besatzung, in das bereit­gehaltene Boot in der Dunkelheit zu entkommen. Die Be­satzung wurde festgehalten und an Bord geholt: sämtliche Italiener hatten sich aus Angst vor dem U=Boot sinnlos be­trunken und flehten um ihr Leben. Sie durften wieder in ihr Boot klettern und erhielten die Erlaubnis. an Land zu rudern.

Die Vorgänge in Rußland.

Drohender Setzerausstand in Petersburg. Stockholm, 4. Mai. LautRietsch droht in Petersburg infolge der Tätig­keit der Leningruppe ein allgemeiner Setzerausstand. Das Or­gan Kerenskis,Rabotschaja Gazetta, schreibt: Es wird Lenin nicht gelingen, die Herrschaft über den Arbeiterrat zu er­reichen, wohl aber scheint es ihm zu gelingen, die unverant­wortlichen Elemente der Arbeiterschaft gegen den Rat auf­zuhetzen.Dien" bemerkt:Prawda fährt fort, ihre Stel­lung zu festigen. Die Angelegenheit des früheren Heraus­gebers Kamenew, der erklärte, daß Bolschewicki sich von Lenin trennen werde, endigte damit, daß er selbst von derPrawda, entlassen wurde. Die frühere unentschiedene Haltung des Blattes hat sich in eine rein kommunistische verwandelt. Die Kommunisten lassen sich nicht in ihre Karten blicken, aber ihre Bekehrung des Arbeiterrates ist erfolgreich.

Milinkow über Milinkow.

Petersburg, 4. Mai.(WTB.) Pet.=Tel.=Ag. Verspä­tet eingetroffen. Bis spät abends fanden zahlreiche Kund­gebungen zugunsten der provisorischen Regierung statt. Vor dem Palast des Ministerrats sprach eine Reihe von Rednern zu der gewaltigen Volksmenge, insbesondere die Mi­nister Miljukow und Schingarew, sowie der Dumapräsident Rodzianko. Miliukow erklärte: Der Miljukow, der mit Gutschow einer der Veranstalter der Revolution war, der Stürmer entlarvie, wird niemals ein Verräter an seinem Vaterlande sein und wird seinen Posten, nur durch Gewalt verlassen. Die Rede fand warmen Beifall. Rodzianko sprach von dem Feinde, der das freie Vaterland bedrohe, und ermahnte das Volk, den Krieg bis zu einem siegreichen Ende zu führen, der des großen russischen Volkes würdig sei. Die Ermahnungen aller Redner wurden warm ausgenommen. Am Nachmittag wurde eine Sitzung des Rates der Arbeiter und Soldaten abgehalten: man kam aber zu keiner Entschei­dung, die Beratung soll morgen wieder ausgenommen wer­den. Bis jetzt scheint sich Neigung zugunsten der Bildung eines Koalitions=Ministeriums zu zeigen. Im Laufe der Nacht wohnte der ausführende Ausschuß der Arbeiter und Soldaten einer Sitzung der provisorischen Regierung bei.

Um 10 Uhr abends begann im Marienpalais eine ge­meinsame Sitzung der provisorischen Re­gierung und des ausführenden Ausschuf­ses des Arbeiter- und Soldatenrates, um die letzte Note des Kabinettes über die auswärtige Politik zu besprechen. Wäh­rend einer Pause der Sitzung trat der Minister des Außern auf den Söller des Palastes und hielt eine Ansprache an die Menge. die trotz der späten Stunde sich zahlreich auf dem Platze eingestellt hatte. Miljukow sagte: Bürger! Als ich erfuhr, daß heute früh Manifestanten Fahnen mit der In­schrift aufzogen:Nieder mit Miliukow!, fürchtete ich nicht für Miliukow, sondern für Rußland. Was werden die Ge­sandten unserer Alliierten sagen? Schon heute würden sie Telegramme an ihre Regierungen richten, daß Rußland seine Alliierten verrate und sich aus der Liste der alliierten Mächte gestrichen habe. Die provisorische Regierung kann sich nicht auf diesen Standpunkt stellen: niemals wird Ruß­land in einen Sonderfrieden willigen. Wir erwarten daher euer Vertrauen, um Rußland auf den Weg der Freiheit und des Gedeihens zu bringen.

Diegreiche ubwehr aller englischen Barch­

Truchsderfache.

Schwerste Verluste der Franzosen bei Angriffen zwischen der Aisne und dem Brimont und bei Nauroy. 7 Flugzeuge und 1 Fesselballon vernichtet.

Großes Hauptauartier, 5. Mai.(WTB.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinzen

Rupprecht von Bayern

Nach dem blutigen Zusammenbruch der englischen An­griffe an der Arras=Front kam es gestern nur bei Bulle­court zu größeren Infanteriekämpfen. Die bei­derseits des Dorfes angreifenden englischen Massen wurden verlustreich abgewiesen. Schwächere Vorstöße bei Leus und Fresnoy schlugen fehl. Die Gefangenenzahl erhöhte sich auf 10 Offiziere und 1225 Engländer: mindestens 35 Maschinengewehre sind erbeutet.

An der siegreichen Abwehr des vierten eng­lischen Durchbruchsversuchs haben beson­ders hervorragenden Anteil Gardetruppen, Bayern, Württemberger, Sachsen und Badenser, sowie Re­gimenter der Provinzen Ostpreußen, Posen, Schlesien, nover und Rheinland.

Nördlich von St. Quentin hatten Vorfeldkämpfe einen für uns günstigen Ausgang.

Front des deutschen Kronprinzen.

An der Aisne=Frout hielt die Artillerie­schlacht unter größtem Munitionseinsatz an. Starke feind­liche Erkundungsvorstöße wurden an mehreren Stellen ab­gewiesen. Um den Besitz des Winterberges(westlich von Craonne) haben sich Kämpfe entwickelt, die noch nicht abgeschlossen sind.

Zwischen der Aisne und dem Brimont brachen ge­stern morgen durch tagelanges ausgiebiges Artilleriefeuer vorbereitete Augriffe von vier französischen Divisionen zusammen. Wie aus erbeuteten Pa­vieren hervorgeht, lag das Ziel des Angriffes mehrere Kilo­meter hinter der vorderen Linie. Dank dem zähen Aushal­ten unserer Truppen ist es dem Feinde aber nur an einer vorspringenden Ecke gelungen, sich im ersten Graben festzu­setzen. Östlich von Lanenville wurden vorübergehend ein­gedrungene Franzosen unter Verlust von 500 Gefangenen und mehreren Maschinengewehren wieder zurückgewor­fen. Südlich der Aisne in den Abendstunden ernente Augriffe konnten an der Niederlage nichts ändern.

Nördlich von Prosnes mißglückten erneute französische Versuche, sich mit mehreren Divisionen in den Besitz unserer dortigen Höhenstellungen zu jetzen. Mit schwersten Verlusten erkauften die Franzosen vorübergehend südöstlich von Nauroy geringen Geländegewinn.

Gegenangriffe brachten unsere Infanterie wieder in den vol­len Besin ihrer bisherigen Linien. über 100 Gefangene wurden zurückgeführt.

Armee des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht

von Württemberg

Außer beiderseitiger Erkundertätigkeit keine Ereignisse von Bedeutung.

*

Der Feind verlor gestern sieben Flugzenge und einen Fesselballon.

Durch einen Fliegerangriff auf Ostende wurde eine grö­kere Anzahl Belgier getötet und verwundet. Militärischer Schaden ist nicht angerichtet.

Ostlicher Kriegsschauplatz.

Lebhaftes russisches Feuer zwischen Kowel und Stanislau veranlaßte entsprechendes Vergeltungsschießen.

Mazedonische Front.

Im Cerna=Bogen, westlich des Doiran=Sees und in der Struma=Niederung lebte die Artillerietätigkeit zu einzelnen Tagesstunden auf.

Der bulgarische Tagesbericht.

Sofia, 5. Mai.(WTB.] Bericht des Generalstabes vom 3. Mai.

Mazedonische Front: Auf der ganzen Front schwache Artillerietätigkeit. Nur nördlich von Bitolia west­lich des Wardars und auf die vorgeschobenen Stellungen südlich des Doiran, war das Artilleriefeuer zeitweilig etwas lebhafter.

Rumänische Front: Bei Tulcea gegenseitiges Gewehr= und Maschinengewehrfeuer der Posten. Bei Isaccea und Garvan einzelne Kanonenschüsse.

Die amtlichen Berichte der Feinde.

Französischer Heeresbericht vom 4. Mai nachmit­tags: Die Nacht zeichnete sich durch lebhafte Artillerie­tätigkeit in der Gegend nordwestlich von Reims aus. In der Champagne machten die Franzosen neue Fortschritte. Im Walde westlich des Moncornilett wiesen sie einen deutschen Angriff gegen einen ihrer kleinen Posten mit Handgranaten ab. Zeitweilige Artillerietätigkeit südlich von Moronvillers. Auf dem linken Maasufer gestatteten zwei Handstreiche gegen die feindlichen Linien gegenüber dem Toten Mann und dem Walde von Avocourt den Franzosen, Gefangene einzubrin­gen. Westlich vom Toten Mann hielten die Franzosen einen deutschen Angriffsversuch glatt auf. In Lothringen Zusam­menstöße von Erkundungs=Abteilungen bei Embermenil und Domevre. An der übrigen Front war die Nacht ruhig. Flugdienst: Im Laufe des 3. Mai schossen französische Flieger fünf deutsche Flugzeuge ab. Es bestätigt sich, daß drei der deutschen Flugzeuge, die als im Laufe der Kämpfe vom 2. Mai ernst getroffen gemeldet worden waren, tatsäch­lich abgeschossen worden sind. Ein deutscher Flieger warf gestern abend gegen 10 Uhr mehrere Bomben auf die Gegend von Dünkirchen: kein Opfer und kein Schaden. Abends: Am Tage machte uns ein gutes Unternehmen zu Herren des Dorfes Craonne und mehrerer Stützpunkte nördlich und öst­lich davon. Die Zahl der von uns eingebrachten bisher ge­zählten Gefangenen beträgt 150. In der Gegend nordwest­lich von Reims setzten wir morgens nach lebhafter Artillerie­Vorbereitung zum Angriff an, wobei die Truppen, die die ersten deutschen Linien auf einer Front von etwa vier Kilo­metern nahmen. 600 Gefangene, darunter 8 Offiziere, mach­ten. In der Champagne war der Kampf den ganzen Tag über in der Gegend südlich und südwestlich von Moron­villers heftig. Von der übrigen Front ist nichts zu melden.

Englischer Heeresbericht vom 4. Mai: Das Dorf Fres­noy und die Stellung, die wir nördlich und südlich davon er­oberten, waren gestern abend das Ziel hartnäckiger feind­licher Gegenangriffe. Alle Stellungen wurden gehalten: der Feind wurde zurückgeschlagen. Heftige Kämpfe in der Nähe von Bullecourt, östlich des Dorfes, unternahm der Feind gestern abend einen starken Gegenangriff auf den Abschnitt der Hindenburglinie, der gestern morgen von uns genom­men war: der Versuch mißglückte vollständig. Der Feind hatte schwere Verluste. Auch nachts wurde in der Nähe von Cherisy und zu beiden Seiten der Straße Arras=Cambrai gekämpft. Unsere Truppen waren hier genötigt, aus einer vorgeschobenen Stellung, die sie im Laufe des Tages gewon­nen hatten, zurückzugehen. Wir machten weitere Fortschritte nordwestlich von St. Quentin und nordöstlich von Hagicourt, wo wir das Gehöft Malukoff eroberten.

Zweiter Bericht. Gestern wurden über 900 deutsche Ge­fangene, darunter 28 Offiziere, eingebracht. Heute verstärk­ten wir die eroberten Stellungen im Abschnitt der Hinden­burglinie. Gestern gingen wir weiter oftwärts längs der feindlichen Gräben vor. Dabei töteten wir viele Deutsche und nahmen einige gefangen. Von unseren Flugzeugen wur­den gestern eine Reihe von Flügen zum Bombenabwurf unternommen, die zu heftigen Luftkämpfen führten. Drei feindliche Maschinen wurden von unseren Flugzeugen zum Absturz gebracht, fünf weitere beschädigt und zum Nieder­gehen gezwungen. Ferner wurden zwei durch Feuer von der Erde abgeschossen und ein weiteres zur Landung hinter

unseren Linien gezwungen. Zwei unserer Flugzeuge werden vermißt.

Belgischer Heeresbericht vom 4. Mai: Geschützfeuer mit Unterbrechungen an verschiedenen Frontstellungen. Flieger der Alliierten belegten die deutsche Flugzeug=Zentrale Ci­stelle mit Bomben. In der Nacht zum 4. Mai warfen bel­gische Flieger 1500 Kilogramm Geschosse ab.

Hessing, Major, Vorsitzender des Luftfahrtvereins für Münster und das Münsterland.

Dr. Herold, Oberleutnant, Sohn des Landesökonomie­rats Reichs- und Landtags=Abgeordneten Karl Herold, Lö­velincloe bei Münster.

Rohrbach, Hauptmann d. L. im Landwehr-Inf.=Regt. Nr. 13. aus Anholt.

Das Eiserne Kreuz:

Selfath, Egon, Unteroffz. in einem Feldart.=Regt.: Bohle, Hans. Unteroffz. in einem Inf.=Regt.: Hundehege, Heinrich, Gefr. in einem Inf.=Regt, Sohn des Kaufmanns Franz Hundehege zu Münster.

Wieskötter, Kan in einem Garde=Fußart.=Regt., komman­diert zu einem Schallmeßtrupp. Sohn des Kolons Heinrich Wieskötter gent. Mertens in Rorel.

Brinckmann, B., Wehrmann, aus Warendorf. Dudenhausen, August. Schriftsetzer, Dülmen.

Tüchter, Füselier, aus Metten bei Westerkappeln. Spitzer, Jos., Lehrer, in Estern bei Gescher, zurzeit Einj. Gefr. in einem Inf.=Regiment.

Beusker, Joh., Ers.=Res.: Harbring, Joh., Wehrm.; Overbeck, Wehrm.: Niemann, Klemens; Bocken, Pionier; Kampmann, Heinr., Obergefr.; Wagener, Georg, Pionier; Nievenhuisen, Jos., Unteroff.: Meiermann, Herm., Landst.; Jormann, Kaspar. Wehrm.: Anschlag, Bernh., Gefr.: Mark­fort, Landst.: Hessing, Franz Musk. in einem Inf.=Regt.: Laigen, Bernh., Wehrm.: Schinning, Herm., Musk.: Bothe, A., Feldw.=Leutn.: Ostberg. Funker, sämtlich aus Bocholt.

Haik, Aloys, Schütze: Möllmann, Bernh., Schütze, beide aus Heiden.

Bläker, Herm., Wehrm. im Res.=Inf.=Regt. Nr. 13, aus Büngern.

Klein=Hardt, Joh., Obergefr., aus Mussum. Ostendorf, Jos., Landst. i. einem Inf.=Regt.; Volmering, Musk., beide aus Lowick bei Bocholt.

Bruchhaus, Theod., Unteroff.: Brinkmann, Joh., Unter­offizier: Mecking, Ludwig. Jäger. sämtlich aus Borken.

Engelkamp, Joh., Wehrm.: Borghorst. Gerhard, Unter­offizier: Hentschel, Unteroffz., sämtlich aus Velen. Vierhaus, Wilh., Landst., aus Waldvelen. Klein=Ridder, Heinr., Res., aus Hoxfeld.

Terörde, Jos., Gren., aus Dingden.

Felix, Jol, Res., aus Weseke.

Sorge, Fritz. Wehrm.: Spree, Fritz. Wehrm.; Ebbers, Joh., Wehrm.: Schülting, B., Gren.; Lammers, Joh.: Wüp­ping, Joh., Belting, Bernh.: Krasemann, Jos., sämtlich aus Krechting.

Uefsing, Herm., Musk., aus Wertherbruch. Venhorst, Wilh., Gefr. in einem Inf.=Regt., aus

Anholt.

Woorthuis, Landwehrmann. aus Schüttorf.

Das Bayerische Militär=Verdienstkrenz mit Krone und Schwerkern:

v. Raesfeld, August, Unteroffizier, aus Borken.

Das Mecklenburgische Militär=Verdienstkrenz 2. Kl.: v. Hülst, Leutnant in einem Jägerbataillon, aus Münster.

Das Brannschweigische Kriegsverdienstkreuz: Boermann, Gerhard, Musketier, aus Neerlage bei Schüttorf.

Das Verdienstkreno für Kriegshilfe: 7" Herold, Schulrat, zu Lüdinabausen.

Aus der Stadt.

Münster, 5. Mal.

Aus dem Reichsanzeiger. Ernannt: zum Land­gerichtsrat: Landrichter S=sterschulte in Münster: zu Amtsgerichtsräten die Amtsrichter Upmeyer=Iburg, Seuff=Osnabrück.

Ein alter Münsterischer Feld-Artillerist F. Major Peter Stapelfeld ist den Heldentod gestorben. Er wurde am 16. Januar 1892 Offizier im 1. Unterelsässischen Feld Artillerie Regiment Nr. 3 in Hagenau und besuchte die Ar tillerie=Ingenieurschule, worauf er im Jahre 1898 zum Assi stenten bei der Gewehr-Prüfungs=Kommission ernannt wurde. Unter Belassung in dieser Stellung wurde er am 22. Juli 1900 unter Beförderung zum Oberleutnant in unser 2. West fälisches Feldartillerie=Regiment Nr. 22 versetzt. Nachdem er von 19011904 die Kriegs=Akademie besucht hatte wurde er am 19. Oktober 1905 zum Hauptmann und zum Chef der 3. Batterie ernannt. Nachdem er als solcher am 11. Septem­ber 1907 ein Patent seines Dienstgrades erhalten hatte, wurde er im Jahre 1912 zum Mitgliede der Artillerie=Prü­fungs=Kommission ernannt.

Bitt=Walljahrt nach Telate. Am Jeste Christi=Himmel fahrt wird eine außerordentliche allgemeine Bitt=Wallfahrt nach Telgte stattfinden. Diese nimmt morgens 7 Uhr ehren Ausgang von der St. Lamberti=Kirche. Näheres wird recht­zeitig bekanntgegeben.

Eine Souderklasse für schulentlassene Knaben, die

Ostern keine Lehrstelle fanden, soll bei genügender Beteiligung an der Handwerker=Fortbildungsschule eingerichtet werden. Als Unterrichtsgegenstände sind vorgesehen: Bürger= und Geschäftskunde, Geschäftsaussatz, gewerbliches Rechnen und Raumlehre. Zierschrift, Buchführung. Zeichnen und Model­lieren. Anmeldungen werden noch bis Dienstag, den 10. ds. Mts., beim Direktor der Handwerker=Fortbildungsschule von 1012½ Uhr entgegengenommen.

(.Der militärische Dienstweg. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß ausgehobene Mannschaften bezw. deren An­gehörige bei Gesuchen an das Generalkommando den Dienst­weg einzuhalten haben. Persönliche, schriftliche und telegra­phische Erkundigungen beim Generalkommando nach dem Er folg ihrer Anträge sind verboten. Für die Folge werden der­artige, unmittelbar dem stellvertretenden Generalkommando vorgelegte Anträge in keinem Falle mehr Berücksichtigung finden. Die ausgehobenen Mannschaften gehören zu den Personen des Beurlaubtenstandes und sind als solche zur Innehaltung des Dienstweges Bezirksfeldwebel ver­pflichtet. Die Nichteinhaltung des Dienstweges macht die Mannschaften strafbar.

s Eine Woche Sonnenschein! Der April hat am Tage seines Abschiednehmens sich von der besten Seite gezeigt und eine Witterung eingeleitet, die nicht schöner für den Monat Mai erdacht werden konnte. Der Umschwung war von der Zunahme des Luftdrucks im östlichen und südöstlichen Mittel­europa abhängig, und diese Druckzunahme erfolgte um die Wochenwende, nachdem hinter der letzten tiefen und ausge­dehnten Depression, die Freitag vor acht Tagen noch ganz Nordeuropa bedeckt hatte, das westeuropäische Maximum un­gehindert nach Osten vordringen konnte. Damit hörten zu­nöchst im südlichen Mitteleuropa die kalten Nordwest= und Nordwinde auf und eine Erwärmung trat langsam in den Vordergrund, die zunächst im Rheingebiet zur Geltung kam. Inzwischen ist sie im ganzen Lande allgemein geworden und hat an Kraft und Ausdehnung bedeutend zugenommen. Be­sonders zu begrüßen ist die Tatsache, daß die zu Anfang der Woche auftretenden leichten Nachtfröste vollständig ausge­blieben sind. Die milden Nachttemperaturen begünstigten das Wachstum ungemein. Es ist darum auch nicht verwun­derlich, daß die Natur in ein vaar Tagen ein so schmuckes Kleid angelegt hat. Baum und Strauch glänzen in saftigem, knospendem Grün und auf Fluren und Wiesen sind die zarten Frühlingskinder in überaus großer Zahl in den verschieden sten Farbentönen aufgetreten. Das Wintergetreide hat sich trotz des Frostes gut gehalten und schießt kräftig empor. So bat die Natur unter dem warmen Sonnenschein ein wunder­hübsches Bild erhalten, das zu dankbarer, hoffnungsvoller Freude stimmt. Diese Freude suchen unsere gesiederten Sän­ger durch ihre fröblichen Lieder noch zu steigern. Immer größer wird die Schar der zurückkehrenden Gäste, zu denen sich in den letzten Tagen auch noch die Nachtigall gesellt hat. Der schönste Tag der Woche war Freitag: an ihm wurden im mittleren Deutschland um die Mittagszeit 20 Grad Wärme überschritten, Berlin brachte es sogar auf 21 Grad. Der gegenwärtige Witterungscharakter bietet Aussicht auf weiteres beständiges und heiteres Wetter, das durch gelegentliche Ge­witterbildungen im Süden und Westen nicht beeinträchtigt werden dürfte.

&am; Das Abspringen von einer fahrenden Straßenbahn

wurde am Freitag nachmittag einer Frau auf der Langen­straße zum Verhängnis. Trotz Warnung der Schaffnerin sprang sie in entgegengesetzter Fahrtrichtung aus der Elel­trischen. Die Frau schlug mit dem Kopfe derart auf das Straßenpflaster, daß sie eine schwere Gehirnerschütterung davontrug.

2 Beschlagnahmtes Fleisch. Zwei geschlachtete Kälber wurden am Freitag morgen am Gepäckschalter des Bahnhofes von der Polizei beschlagnahmt. Ein Hoteldiener wollte dort einen Korb und eine Kiste abholen, an denen ein Kriminal­beamter Blutspuren bemerkte. Die beiden Behälter wurden von der Polizei geöffnet, die den erwähnten Inhalt vorfand. Das Fleisch im Werte von etwa 400 Mark war für ein hie siges Hotel bestimmt und kam aus Billerbeck.

)<space> L a d e n d i e b.<space> D i e<space> V e r k ä u f e r i n<space> e i n e s<space> h i e s i g e n<space> G e s c h ä f t s<space> hatte die Handtasche, die einen Teil des Gehaltes sowie Uhr und Warenkarte enthielt, unter ein auf der Ladentheke stehen­des Pult gelegt. Als sie einen Gegenstand aus der Tasche nehmen wollte, machte sie die unangenehme Entdeckung, daß Tasche und Inhalt verschwunden waren.

Handel und Industrie.

Von der Berliner Börse. Berlin, 5. Mai.(WTB. Die guten Berichte über unsere militärische und maritime Lage und die Nachrichten aus Rußland versetzten die Börse in eine recht feste Stimmung. Namentlich waren wieder Montanwerte gefragt, von diesen speziell Phoenix. Ferner entwickelten sich lebhafte Geschäfte in Gelsenkirchener Har­pener, Luxemburger, Hohenlohe und Silesia=Eisen, während Bochumer etwas unter Realisierungen litten. Interesse be­stand auch für chemische Aktien. Heimische Anleihen verkehr­ten auf gestrigem Niveau. Fest lagen Russische Anleihe und Prioritäten sowie namentlich Petersburger Internationale Handelsbank=Aktien, auf die Erklärung einer doppelt so hohen Dividende wie im Vorjahre(40 Rubel). Türkische Tabakaktien haussieren.

Am Getreidemarkte lagen günstige Berichte über den Stand der Felder vor. Warme Regenfälle sind erwünscht. In Industriehafer ist, so weit Ware freigegeben wurde, man ches Geschäft zustande gekommen. Saatgetreide war ruhig, Hafer= und Gerstensaat gefragt, bei schwachem Angebot. Klee­saaten kommen sehr spärlich heran. In Grassämereien war das Geschäft still. Serradella behält die bisherige Festigkeit bei ziemlicher Nachfrage.

Hauprredakteur Rudolf Cerietholt. Es verantwoiten: den redoktio­

nellen Teil Paul Koeue, die Peklamen und Inserate Anton Busch, alle in Rünster. Druck und Verlag der Aschendorssschen Buchhandlung

in Münster.