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Gleidrets
Donnerstag, 11. Mai 1933
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„.** Rirsel., un die Moenerschaft
Der Weg zur Ueberwindung der deutschen Krise und Eingliederung des Arbeiters in das neue Reich
Glossen am Rande
Das Preisausschreiben Im November 1921 stellte ein Auslandsdeutscher in Spanien eine wissenschaftliche Preisfrage, die an den schwarzen Brettern in den Wandelgängen der deutschen Universitäten zu lesen war:„Wie wird der Mann beschaffen sein, der Deutschland wieder zur Höhe führt?" Viele junge deutsche Studenten beteiligten sich an diesem Preisausschreiben. Darunter auch einer, der die Persönlichkeit Adolf Hitlers in ihrer ganzen Größe schilderte, ohne allerdings Hitlers Namen zu nennen. Ihm wurde der erste Preis zugesprochen, und seine Arbeit wurde damals als Flugblatt verteilt. Der Preisträger von damals, dessen zuversichtliche Schilderung in diesen Monaten der nationalen Revolution höchste geschichtliche Bestätigung gefunden hat, ist heute noch wie damals einer der vertrautesten Mitarbeiter und Freunde Adolf Hitlers und sein Stellvertreter in der Führung der NSDAP.,— ist Rudolf Heß. Der Preis, der ihm damals materiell zugesprochen wurde, ist ihm heute auch ideell zugefallen. Was er im Winter 1921 auf 1922 schrieb, ist im Frühling 1033 Wahrheit geworden!
Der Frühlingssturm Ueber die Gewerkschaftshäuser ist ein frischer Frühlingssturm dahingebraust. Er hat manchen, der dort lebenslänglich zu sitzen gedachte, von seinem Platz gewirbelt. Er hat aber auch die Papiere und Geschäftsbücher hervorgesegt ans Licht des Tages, die bisher der Oeffentlichkeit und der breiten Masse der deutschen Arbeiterschaft nicht bekannt waren. Denn hätte der deutsche Arbeiter früher gewußt, wie man seine teuer ersparten Groschen, die er vertrauensvoll zum Aufbau seiner Organisation sich vom Munde abzog, zum Fenster hinausgeworfen und verschleudert hat in teueren Möbelstücken und hohen Gehältern für alle möglichen und unmöglichen Posten und Pöstchen, ja dann hätte es wohl schon eher ein furchtbares Erwachen in den Klubsesseln der sein getäfelten Gewerkschaftsräume gegeben. Was früher über Verschwendung und Luxus der Gewerkschaftshäuser veröffentlicht wurde, fand im Volke keinen Glauben, weil es in Blättern und Schriften der„anderen Klasse" stand. Erst der Sturmschritt der nationalsozialistischen Arbeiterbewegung hat hier freie Bahn geschaffen. Jetzt kommt's heraus, was eigentlich los war, und das Erwachen ist furchtbar. Von dem Geld, das verschleudert wurde, ist heute nichts mehr zu retten. Aber ein für alle Mal soll Schluß sein mit solcher Luderwirtschaft, mit größter Sparsamkeit und im einfachen Arbeiterstile soll der Bau neu gezimmert werden, der die sozialen Hoffnungen des deutschen Arbeiters birgt. Kein Groschen darf mehr falsch ausgegeben werden von dem, was der Arbeiter sich für Alter und Krankheit zusammentrug. Nationalerziehung Rund 170 Jahre ist es her, daß in Deutschland erstmalig der Begriff einer deutschen Nationalerziehung auftauchte. Man hat feitdem vieles darunter verstanden. Zumeist dachte man nur an die staatsbürgerliche Erziehung und allgemeinpolitische Schulung. Heute knüpft man wieder an die Bestrebungen an, die zuerst im Geiste Fichtes in der Nationalerziehung den deutschen Menschen bilden wollten. Reichsinnenminister Frick hat vor den Unterrichtsministern der deutschen Länder in einer großen Rede die Hochziele der neuen deutschen Nationalerziehung verkündet. Seine Ausführungen sollten dem Glaubensbekenntnis eines jeden jungen deutschen Lehrers einverleibt werden. Aber mehr noch als das. Unser ganzes Volk sollte aus der Rede des Innenministers erkennen lernen, wie sehr jeder einzelne von uns Mit=Erzieher ist in dem großen Plan der deutschen Nationalerziehung. Es ist kein Zufall. daß der neue Reichsführer der deutschen Presse, Dr. Dietrich, kürzlich noch eben diese Nationalerziehung als die Aufgabe der deutschen verantwortungsbewußten Presse bezeichnet hat. Eine hohe Verantwortung, aber eine große Aufgabe ist uns allen auferlegt worden durch den tiefen Sinn der deutschen Nationalerziehung. Und wir freuen uns dessen.
#l.
Berlin, 10. 5.
Aus dem großen Arbeitskongreß in Berlin ergriff am Mittwoch Reichskanzler Adolf Hitler das Wort zu grundsätzlichen Ausführungen über Stellung und Aufgaben des deutschen Arbeiters im neuen Staat. Von stürmischem Jubel begrüßt, führte der Kanzler aus:
Meine deutschen Volksgenossen:
Große Umwälzungen können im Völkerleben nicht stattfinden, wenn nicht, fast möchte ich sagen, ein dringendes Bedürfnis nach ihnen vorliegt.
Man kann keine Revolution wirklich tiefen Vorgehens machen, wenn nicht ein Volk nach einer solchen Revolution innerlich schreit, wenn nicht bestimmte Zustände nach einer solchen Revolution jeden förmlich drängen.
Die Staatsform äußerlich zu ändern, das ist leicht. Ein Volk innerlich umzugestalten, kann immer nur gelingen, wenn ein bestimmter Entwicklungsprozeß sich selbst mehr oder weniger erledigt hat, wenn ein Volk den Weg, den es einschlug selbst schon, wenn auch vielleicht nicht ganz klar, aber im Unterbewußtsein als falsch empfindet, und nun gern den alten Weg lassen möchte und nur mit der Schwerfälligkeit und Trägheit der Masse den neuen Weg nicht finden kann, bis nicht von irgendwo her ein Anstoß kommt, oder bis nicht eine Bewegung, die schon den neuen Weg gesehen hat, nun eines Tages das Volk hineinzwingt in diesen neuen Weg.
Unter all den Krisen, unter denen wir leiden, ist vielleicht am fühlbarsten für das Volk selbst die Wirtschaftskrise. Die politische Krise, die moralische Krise, sie werden vom einzelnen nur ganz selten empfunden.
Der Durchschnittsmensch sieht in seiner Zeit nicht das, was die Gesamtheit trifft, sondern zumeist nur das, was ihn selbst schlägt.
Es ist dann ein großes Glück, wenn es allmählich gelingt, eine Not so zu klären, daß für immer mehr Menschen die Ursachen sichtbar in Erscheinung treten, denn das ist erforderlich, um auch die Wege zur Heilung zu finden. Es genügt nicht zu sagen, daß die deutsche Wirtschaftsnot etwa die Folgeerscheinung sei, einer Weltkrise, der Not der Wirtschaft überall, denn
genau so kann jedes andere Volk selbstverständlich die gleiche Entschuldigung finden und dieselbe Begründung für seine Not. Es ist notwendig, im Innern eines Volkes die Wurzel bloßzulegen und die Not nun dort zu heilen, wo man sie wirklich heilen kann.
Es ist natürlich, daß internationale Gebrechen, die alle Völker irgendwie belasten, auch von diesen Völkern behoben werden müssen. Aber das ändert nichts an der
Tatsache, daß jedes Volk für sich diesen Kampf aufnehmen muß und daß vor allem nicht ein Volk für sich von dieser Not befreit wird durch internationale Maßnahmen, wenn es nicht selbst diese Maßnahmen trifft.(Lebh. Zustimmung.)
Im Rahmen internationaler Maßnahmen kann selbstverständlich auch die eigene Befreiung liegen. Allein es ist nicht möglich, dieses eigene Handeln abhängig zu machen vom Handeln der anderen. Jede Erkenntnis muß von einer Stelle aus ihren Ausgang nehmen und jede Tat— mag sie später tausendmal die ganze Welt in ihren Bann ziehen und zur Nacheiferung anregen— sie wird an einem Ort erprobt werden müssen. Es gibt keine Möglichkeit, eines Leiden Herr zu werden, wenn man wartet, bis etwa die Gesamtheit diesem Leiden entgegentritt.
Die Krisis der deutschen Wirtschaft ist nicht nur eine Krise, die sich in unsern Wirtschaftsziffern ausdrückt, sondern sie ist wohl in erster Linie eine Krise, die sich ausdrückt in dem inneren Verfall, in der Art der Organisation usw. unseres wirtschaftlichen Lebens. Und hier können wir wohl von einer Krise reden, die unser Volk zu einem großen Teil mehr betroffen hat als andere Völker. Es ist die Krise,
die wir sehen, in dem Verhältnis zwischen dem Begriff— und auch der Wirklichkeit— Kapital, Wirtschaft und Volk und
besonders sehen wir diese Krise kraß im Verhältnis unseres Arbeiters zu unserm Arbeitgeber.
Drei Gründe der deutschen Keise
Hier hat die Krise einen Höhepunkt erreicht wie in keinem andern Land der Welt, und wenn diese Krise nicht gelöst wird, werden alle anderen Versuche, der Wirtschaftsnot Herr zu werden, auf die Dauer vergeblich sein. Wenn wir die deutsche Arbeiterbewegung, so wie sie sich im Laufe des letzten halben Jahrhunderts allmählich entwickelte, nach ihrem innersten Wesen untersuchen, dann werden wir auf drei Gründe stoßen, die diese eigenartige Entwicklung bedingen.
I. Die Veränderung
der Betriebsformen
Der erste Grund liegt in der Veränderung den Betriebsformen unserer Wirtschaft an sich. Diesen Grund sehen wir in der ganzen Welt genau so wie in Deutschland in die Erscheinung treten. Am Beginn des vergangenen Jahrhunderts beginnt die Industrialisierung, und damit geht das patriarchalische Verhältnis zwischen Arbeiter und Arbeitgeber endgültig verloren. Beschleunigt wird dieser Prozeß in dem Moment, in welchem die Aktie an die Stelle des persönlichen Besitzes tritt. Fortsetzung auf Seite 2
Die Eröffnung des Arbeitskongresses
Im Plenarsitzungssaal des Preußischen Staatsrates wurde am Mittwoch der erste große Kongreß der deutschen Arbeitsfront veranstaltet. Ueber dem Präsidium war eine riesige Hakenkreuzflagge angebracht, während der Sitzungssaal und die Emporen mit Hortensien und Pflanzenschmuck versehen waren. Im überfüllten Sitzungssaal hatten mehr als 500 Vertreter der Arbeiter= und Angestelltenverbände und der NSBO. so
Reichskanzler Adolf Hitler eröffnet den Kongreß im blumengeschmückten Plenarsaal des ehemaligen Herrenhauses
wie der Arbeitnehmer aus den abgetrennten
Gebieten
Platz genommen. Auf den Emporen war für die Gauführer der RSDAP. ein besonderer Platz reserviert. Stark besetzt war auch die Diplomatenloge mit führenden Vertretern der ausländischen Missionen. Auf den für die Reichs= und Länderregierungen reservierten Plätzen waren fast alle Mitglieder des Reichskabinetts erschienen, ferner der Staatssekretär des Reichspräsidenten Dr. Meißner, sowie die Statthalter des Reiches in den Ländern. Auch sah man den Chef der Marineleitung Admiral Raeder und eine große Zahl hoher Offiziere vom Reichswehrministerium. Ferner bemerkte man unter den Erschienenen u. a. den Oberpräsidenten von Brandenburg Kube, den Oberpräsidenten von Schlesien Brückner, und den Oberpräsidenten von Schleswig=Holstein Lohse.
Als wenige Minuten nach 5 Uhr Reichskanzler Adolf Hitler den feierlich gestimmten Sitzungssaal betrat, erhoben sich die Kongreßteilnehmer und grüßten stürmisch den Führer. Der Kanzler begab sich zum Präsi
Ein deutscher Konstruktiv=Plan
für die Weltwirtschaftskonferen: Berlin, 10. 5.
Reichsminister Göbbels empfing den Generaldirektor des deutschen Kalisyndikats Karl Diehn und den Generaldirektor des Wintershall=Konzerns August Roster zu einer längeren Aussprache über die auf der bevorstehenden Weltwirtschaftskonferenz zu behandelnden Fragen eines konstruktiven Plans für die Neuregelung der internationalen Handesbeziehungen und die sich hieraus für das Propagandaministerium ergebenden besonderen Aufgaben.