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Padervorn, Montag 5. Mai 1890.
42. Jahrg.
Volksblatt.
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Unsere werthen Leser bitten wir, Freunde und Bekannte zu einem Probe=Abonuement auf das„Westf. Vollsbl.“ zu ermunrern.— In den nächsten Tagen beginnen wir mit einer
neuen Erzählung.
0 Zur Arbeiterbewegung.
Der so viel besprochene 1. Mai hat weder die großen Befürchtungen, die von der einen Seite, noch die großen Hoffnungen, die von der anderen Seite an ihn geknüpft worden sind, erfüllt. Weder ist es zu den befürchteten Unruhen und Gewaltthätigkeiten, noch zu dem erwarteten einmüthigen Vorgehen der gesammten Arbeiterschaft gekommen. Sehen wir einstweilen von den Befürchtungen ab; sie können immer noch eine, wenn auch nur abgeschwächte Bestätigung erfahren. Die Hoffnung dagegen ist endgültig aogetban, als könnte der erste Maitag der Welt beweisen, wie überall in der gesammten Arbeiterschaft das Verlangen nach dem Achtstunden=Arbeitstag lebendig ist. Davon wird nach dem, was der 1. Mai gezeigt, keine Rede mehr sein. Was sollte denn der 1. Mai sein? Die erschöpfende Antwort auf diese Frage geben uns nicht die Pariser Beschlüsse des vorjährigen internationalen Arbeitercongresses, sondern die Vorgänge, welche sich im socialdemokratischen Lager über die Maifeier selbst abgespielt haben. In Paris hatte man beschlossen, am 1. Mai gleichzeitig in der ganzen Welt, d. h. in allen industriellen Staaten, Kundgebungen zu Gunsten des Achtstundentages zu veranstalten. In Deutschland hat man diesen Beschluß dahin erweitert und vertieft, daß die Kundgebung in der Form eines„Arbeiterfeiertages“ stattfinden sollte, der gleichzeitig eine Heerschau, eine Parade nach dem großen Reichstagswahlfiege sein sollte. Allerdings wurde die Parole der allgemeinen Arbeitsenthaltung schleunigst wieder zurückgezogen, als die Führer aus der einmäthigen Verurtheilung des socialdemokratischen Vorgehens ersahen, daß denn doch nicht Alles so glatt abgehen würde, wie sie angenommen. Trotz der offiziellen Zurückhaltung aber fuhr man in Arbeiterkreisen fort, sich an dem Gedanken zu berauschen, daß der einmüthige Wille der Arbeiter üver die gesammte Arbeitskraft des Volkes, über sämmtliche Arbeitswerkzeuge und ihre Anwendung verfügen könne. Kein Schlot sollte rauchen, kein Rad sich drehen, keine Spindel schnurren, keine Feder sich rühren. Man hatte sogar die große Güte, auch der„Kopfarbeit" zu gedenken, und das für die Zwecke des Arbeiterfeiertages hergestellte Gedenkblatt zeigt denn auch den Gelehrten und den Künstler, wie sie Hand in Hand mit dem Arbeiter der„Acht=Stunden=Göttin“ huldigen. Der Gedanke selbst— man vergegenwärtige sich den „Gelehrten“, der für sich den Achtstunden= Arbeitstag beansprucht— ist seiner künstlerischen Ausführung würdig. Aber so unsinnig und geschmacklos das ist, so beweist es doch, wie weittragend, in seinen Konsequenzen gefährlich, durch und durch socialistisch der Gedanke des allgemeinen Arbeiterfeiertages ist— ganz abgesehen von dem Zwecke, dem dieser Arbeiterfeiertag dienen soll. Und lediglich von diesem Standpunkt aus— ganz abgesehen von der Achtstundenbewegung,
die mit dem Arbeiterfeiertage selbst gar nichts zu thun hat— sprechen wir unsere rückhaltlose Befriedigung darüber aus, daß der socialistische Plan nicht gelungen. sondern so kläglich ins Wasser gefallen ist, wie man niemals gedacht hatte.
Das allerdings wußten wir und sagten wir vorher, daß an eine allgemeine Arbeitseinstellung nicht zu denken sei, und diese Hoffnung ließen ja auch die Auslassungen der socialdemokratischen Reichstagsfraktion fallen. Indeß glaubten wir mit eben diesen Auslassungen, daß überall da, wo eine feste Arbeiterorganisation besteht, immerhin eine einheitliche, gewichtige, imponirende Kundgebung zustande kommen würde. Davon aber ist absolut nicht die Rede. Wenn irgendwo in Deutschland, dann ist in Berlin die Arbeiterschaft als eine organisirte anzusehen— und dort haben höchstens ein Zehntel der Arbeiter nicht gearbeitet, während die übrigen nicht etwa nur dem Zwange gehorchend, sondern zumeist aus freier Ueberzeugung sich von der Blaumacherei ferngehalten haben. Bemerkenswerth ist dabei noch, daß die Feiernden sich zum Theil aus Arbeitslosen, zum Theil aber aus solchen Arbeitern rekrutiren, deren Lebenslage ihnen durchaus keinen Grund zur Unzufriedenheit gibt. Beispielsweise feierten in den größeren Fabriken der Metallwaarenbranche nur die Former, d. h. Leute, welche wöchentlich 40—50 Mk. verdienen. Diejenigen, welche arbeiteten, waren auch nur zu sehr geringem Theile geneigt, nach der Arbeitszeit sich den Manifestanten anzuschließen. Selten hat eine Angelegenheit die Geister in der Arbeiterwelt so geschieden, wie der 1. Mai. Er beweist, was wir stets und ständig gesagt haben, daß die Möglichkeit noch immer vorliegt, die Mehrheit der deutschen Arbeiterschaft durch vernünftige Bebandlung und durch die nothwendigen Reformen der Socialdemokratie zu entziehen; er beweist, daß die Meorzavl der Arbeiter nicht geneigt ist, sich von der Minderheit terrorisiren (einschüchtern) zu lassen; er beweist, daß die Frage der Achtstundenarbeit in der Arbeiterschaft noch keinen Boden hat.
Natürlich werden die Socialdemokraten deshalb, weil der Tag ruhig verlaufen ist, einen großen Jubel anstimmen und sich das Verdienst dafür zuschreiben. Wen werden sie damit täuschen? Allerdings fällt Manchem von den Führern ein Stein vom Herzen, wenn ihm die Kunde wird, daß es zu keinen ernstlichen Zusammenstößen gekommen ist. Denn wenn es anders gekommnen wäre, wäre die Arbeiterbewegung verhunzt auf Jahrzehnte und daran trügen diejenigen die Schuld, die anfangs die Dinge gehen ließen, wie sie wollten, obgleich ein rechtzeitiges Wort viel Unruhe, viel Aufregung und den betreffenden Herren selbst viel Enttäuschung erspart hätte. Jetzt steht fest, daß die weitaus überwiegende Mehrzahl der Arbeiter, obgleich sie ihrer allgemeinen Unzufriedenheit durch die Wahl von Socialdemokraten Ausdruck gegeben haben, nicht gewillt ist, den Führern Gefolgschaft zu leisten, sobald es an die Verwirklichung der socialistischen Zukunftsträume geht. Mögen hier und da Reibereien zwischen den feiernden Arbeitern und den Organen der öffentlichen Ordnung vorgekommen sein, die Hauptsache ist und bleibt, daß der socialistische Plan des allgemeinen Feiertages von Arbeiter Willen so vollständig gescheitert ist, daß an eine Wiederholung des Versuches sobald Niemand denken wird. Der 1. Mai hat viel, sehr viel gelehrt, und es wird Sache des Gesetzgebers und des einsichts
vollen Arbeitgebers sein, diese Lehren auszunutzen. Wir wollen zum Schluß nur die eine Lehre hervorheben, daß ein Ausnahmegesetz niemals eine Scheidung der Geister herbeiführen kann, sondern die widerstreitenden Parteien in der Arbeiterschaft einigen und zusammenschließen muß. Das wird man hoffentlich nicht vergessen, selbst wenn es bei den Nachwirkungen der Mai=Erregung hier und da zu Unruhen kommen sollte.
Berlin, 2. Mai. Die Ansichten über Alterszulagen der Beamten sind bekanntlich verschieden; als eine allgemeine Einrichtung finden dieselben jedenfalls starken Widerspruch. Indessen gibt es, wie in einer Zuschrift aus Lehrerkreisen hervorgehoben wird, doch Beamtenklassen, die im Gehalt stets nur eine bescheidene Stellung erreichen und denen ein gewisser Ersatz dafür, daß sie in höhere Stellungen nicht gelangen können, in dem System der Alterszulagen geboter werden könnte. Unter den akademisch gebildeten Beamte befinden sich die Lehrer an den höhern Schulen in der Lage, daß ihnen ein Aufrücken in höhere Stellungen nahezu abgeschnitten ist, da man die Verwendbarkeit juristisch gebildeter Beamten so hoch schätzen zu müssen glaubt, daß andere Beamtenkategorieen in höhere Stellungen, mit verschwindenden Ausnahmen, nicht kommen. Daher sollte man den Lehrern das geringere Gehalt, welches sie überhaupt e reichen können(sie streben bekanntlich nur nach dem Gehalt eines Richters der untersten Instanz) nach bestimmten Dienstjahren mit Sicherheit, also durch Alterszulagen, gewähren.
— Nach dem, was bereits früher über Aenderungen im Heereswesen bekannt geworden ist, berechnet die„Voss. Zig., daß in dem dem Bundesrathe vorgelegten Gesetzentwurfe betreffend die Feststellung der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres, die Präsenzstärke der Infanterie um etwa 5000 Mann, diejenige der Artillerie um etwas mehr als 6000 Mann vermehrt wird. Die Feldartillerie wird demselben Blatte zufolge um 54 Batterien vermehrt, sodaß dieselbe künftig statt 364 Batterien 418 zählen wird. Die Batterien der Grenzarmeekorps Nr. 1, 15, 16 und 17 sollen sämmtlich mit 6 Geschützen wie im Kriege schon im Frieden ausgerüstet werden. Die sämmtlichen Bataillone des elsaß=lothringischen, ostpreußischen und westpreußischen Armeekorps sollen den hohen Etat d. b. nahezu 700 Mann per Bataillon erhalten. Bisher hatten nur 50 Bataillone in Elsaß=Lothringen von den 57 den hohen Etat. Künftig werden also 107 Bataillone Infanterie auf den hohen Etat gebracht werden.
— Auf Anfrage von Colonialpolitikern äußerte Reichskanzler v. Caprivi, laut der„Post“, er bringe den colonialen Unternehmungen reges Interesse entgegen und sei bestrebt, auch diese Seite unseres nationalen Lebens nach Kräften zu fördern.
— Folgende sehr interessante Notiz finden wir in der liberal=protestantischen„Preuß. Lehrerzeitung":„Die katholische Schule in Szcytnik(Posen) wird von 3(drei) evangelischen Kindern besucht. Damit diese in der Diaspora nicht ohne Religionsunterricht aufwachsen, ist ein evangelischer Lehrer beauftrogt, ihnen wöchentlich zwei Mal 2 Stunden Unterricht in biblischer Geschichte, Katechismus und Bibellesen zu ertheilen, wofür ihm eine jährliche Remuneration von 120 Mk. bewilligt worden ist. Den Betrag hat die Gemeinde zu tragen, und zwar von den 500 Mk. Staatsbeitrag. Vor ca. 4 Jahren betrug die Zahl der evangelischen Schüler in Sz. über 12, und doch war damals nicht für den Religionsunterricht gesorgt. Erst in Folge
N Ein
109 Originalbearbeitung nach dem Englischen
von Clara Rheinau.
67. Kapitel.
Vater und Tochter schlugen den nächsten Weg durch die Felder nach Barstoft ein. Es war ein klarer Herbstabend und die Entfernung keine allzugroße für die rüstigen Fußgänger. Elsie war erfreut, daß ihr Vater sich endlich zu diesem Besuche entschlossen, obschon seine sichtliche Eile, ihn auszuführen, sie begreiflicherweise etwas befremdete. War es nur die geheime Angst, sie könne die Probe nicht bestehen, welche ihn in diese Aufregung versetzte! Sie sprachen unterwegs nur von gleichgültigen Dingen; der Zweck dieses Spazierganges wurde mit keiner Silbe erwähnt, aber Elsie fühlte sich ganz gewappnet und freute sich, dem Vater beweisen zu können, daß sie ihr Glück nur an seiner Seite suche und finde. Als sie die Hälfte ihres Weges zurückgelegt hatten, sahen sie in der Ferne Helene und Anionio ihnen entgegenkommen, wie um alle Zweifel auf der Stelle zu enden. Mit erstauntem Lächeln und ohne jede Verlegenheit blickten Vater und Tochter einander an:„Sonderbar, daß sie uns hier schon begegnen müssen,“ sagte der Oberst leise
—„diese beiden— uns beiden, den Unzertrennlichen.“
„Ja, es ist sonderbar.“
„Sie haben uns noch nicht gesehen, Kind. Wir können umwenden, wenn Du es wünschest— wenn Du es vorziehst—“ „Ei, warum gehen wir denn eigentlich nach Barstoft, Vater?“ „Ach, Du hast Recht, mein Kind.“
In der nächsten Minute wurden sie von Antonio und Helene bemerkt, und Letztere gerieth in seltsame Erregung.„O, da sind sie!“ rief sie laut;„sie kommen nach Barstoft, um uns zu besuchen— sie haben uns nicht ganz vergessen. Es ist Elsie
— es ist Frank Nord, endlich, endlich!“
Auch Antonio drückte seine Freude und Ueberraschung aus, aber er mußte plötzlich abbrechen, denn Helene rannte in vollem Laufe den Freunden entgegen. Dies schien eine ansteckende Wirkung auf Elsie auszuüben, die bisher sehr ruhig und gelassen geblieben war; ihre Hand verließ des Vaters Arm, und sie
stürmte ebenfalls vorwärts, in kaum geringerer Aufregung als Helene. Die beiden Freundinnen fielen einander weinend um den Hals, denn sie gedachten der schmerzlichen, unglückseligen Trennung in London, und erst als die beiden Herren ebenfalls hinzutraten, suchten sie sich zu fassen. Helene überließ es Elsie, Antonio zu begrüßen, und trat selbst sehr schüchtern zu dem Oberst, um ihm ihre Hand zu bieten, die wie Espenlaub zitterte. Angst und Freude, Zweifel und Ungewißheit malten sich in ihren ausdrucksvollen Zügen.„Ich freue mich, daß Sie zurückgekehrt sind,“ sagte sie mit unsicherer Stimme.
„Auch ich freue mich; besonders darüber, Sie so wohl zu finden, Lena.“ Er schüttelte ihr herzlich die Hand, er nannte sie bei ihrem Vornamen wie an jenem letzten Tage in Paris, und sie fühlte sich erleichtert bei dem Gedanken, daß ihr letzter Betrug, dessen Opfer er gewesen, ihn nicht so strenge und finster gemacht, als sie fast gefürchtet hatte. Der Oberst begrüßte nun Antonio, und dann standen diese vier seltsamen Menschen, die einander so viel mißtraut, nun aber so vollkommenes Vertrauen zu einander hatten, endlich wieder einmal beisammen. Ihre letzte Begegnung hatte in dem Salon von Wolstonhaus stattgefunden, wo Keines in des Andern Seele zu lesen vermocht hatte; zwei voller Jahre hatte es bedurft, um ein reiferes, richtigeres Urtheil bei ihnen herbeizuführen. Sie fühlten dies Alle, und Antonio bemerkte:„Das ist ein schönes Zusammentreffen nach all den früheren Stürmen, wo wir einander so wenig kannten. Und so nahe der alten Heimath uns zu begegnen, das ist, wie ich hoffe, uns Allen gleich angenehm.“
„Eine angenehme Vorbedeutung, daß keine weiteren Stürme folgen sollen,“ bemerkte Helene, vielleicht als ein Wink, daß Frank Nord nicht zu strenge mit ihr verfahren möge, wenn die Zeit der Erklärungen herankäme.
„Keine weiteren Stürme, hoffe ich,“ antwortete er trocken, als ob er Helenens Worte allein auf sich bezogen.„Nun, das wird von den Damen abhängen.“
„Warst Du nicht sehr überrascht, uns in der Nähe Deines Heimes zu finden, Lena!“ fragte Elsie;„denn wir wohnen jetzt in Wolston— in dem alten Hause, in dem ich zur Welt kam.“
„Ja— ich weiß es.“
„Hat Frau Baretti es Dir gesagt?“
„Ich habe es bereits vor einigen Wochen gehört.“
„Und dennoch hielten Sie sich von uns ferne, unsern Wunsch, einen Monat in völliger Zurückgezogenheit zu verbringen, errathend und respektirend? Das war sehr gütig von Ihnen,“ sagte der Oberst.
„Ihre Wünsche konnte ich nicht errathen, Herr Oberst“ versetzte Lena rasch;„ich dachte nur, daß Sie mich vielleicht nicht sehen oder mich Ihren Aufenthaltsort wisser lassen wollten.“ Frank Nord betrachtete sie ernst und bedacht am, als ob ihre Antwort ihm zu denken gebe; dann fragte er:„Unser Schweigen hat Sie beleidigt?“
„O nein— nein! Es befremdete mich— es that mir leid— weiter nichts.“
„Und Sie bildeten sich Ihre eigene Ansicht darüber?“ „Natürlich that ich das,“ war die prompte Entgegnung. „Ich würde wetten— wenn das Wetten des Sonmm zulässig wäre— daß sie ungünstig für mich ausfiel,“ sogte Nord mit einem verdächtigen Zucken der Mundwinkel.
Helene erröthete.„Ich— ich glaubte, Sie auf irgend ein Weise beleidigt zu haben,“ stotterte sie hervor.
„Und mich folglich abgeneigt, die Bekanntschaft zu ernemat“ „Für den Augenblick wenigstens— bis Sie den Entsch## gefaßt, mir zu verzeihen,“ versetzte Helene.
„Nun, Sie wollen eben das Schlimmste von mir denken, und ich muß mich fügen. Es liegt, wie mir scheint, in der weiblichen Natur, lieber einen Grund für Anderer Handlungen zu erfinden, als geduldig abzuwarten, daß man denselben erklärt. In Ihrer Natur wenigstens liegt es.“ Frank Nord lachte ungezwungen, wie um zu bekräftigen, daß er mit diesen Worten nur einen Scherz beabsichtigt, aber Helenens Miene verdüsterte sich sofort, und große Thränen füllten ihre Augen, wenn auch nur Elsie dies gewahrte.
„Werden wir nun nach Barstoft gehen oder nach Wolston zurückkehren!“ fragte Elsie.
„Sie hatten wohl die Absicht, uns zu besuchen!" bemerkte der Oberst, und Antonio versetzte etwas zögernd:„Nein— wir dachten gerade daran, umzukehren. Fräulein Dering wird