1926

ein Mädchen im Alter von eima tie sich ohne Wissen er ause entfernt. Als es am Aben Vater es bestrafen wollte. 1 ind sprang hinaus. Schwer ver zisein wurde es aufgehoben und

bracht. Es hat innere lebens gen davongetragen. angsetatisierung der Stadtverordneten die Mehr Beamtengehälter, die der echtlich erklärt hatte, vermei tadt Schwelm nach den ürgermeisters Dr. Puller

roen. Die Stadtverordneten

nicht auf dem früheren Be­haber städtischer Ehrenamte­bung städtischer Arbeiten aus­ollen

m Steinbruch abge­hrige Söhnchen des Direktors h mit anderen Kindern in uch und fiel den steilen Ab Nit schweren inneren Ver­Schädelbruch blieb das Kind ins Krankenhaus nach Elspe nach der Einlieferung starb. r Möhnetalsperreer­er bei dem Anstreichermeister Anstreicherlehrling Heinrich und ertrank beim Baden im er eines Kanuklubs brachten

e Falschmünzerw n.) Der hiesigen Abte olizei gelang es, eine szuheben, in derf hergestellt wurden und eine Anzahl fer beschlagnahmt werden. mittelt und festgenon Möllenstedt aus Rot macher Otto Brünger

erk.

men

nas.

aus

ard Zimmermann f.) nach kurzem, schwerem Leiden en der kaufmännische Direktor Der Westfale" Leonhard ann, nachdem er mehrere iert hatte, seine journalistische ner Bote in Limburg. kam thaler Volksblatt in Elber­dieTremonia, an der er attet mit reichem Wissen, ge= versagendem Fleiß und steis eit tätig war und sich mit be alen Fragen widmete. Auch on desWestiale übernom­Zentrumsfahne, der er mit anerster Ueberzeugung folgte. Der Westfale eingegangen mnischer Direktor der Aktien­le. Wir werden dem stets ein dauerndes Andenken über ren. R. i. p.

der Schutzengel.) Zwei lten in von anderen Knaben In ihrer Gesellschaft be­

Madchen, das dem Treiben schaute. Plonlich rutschten dloches zusammen nd beide n zusammenstürzenden Erd­kleine Madchen rannte zut nen Herrn mit stummen Ge­da sie vom Laufen und der ner Atem war. Der Herr orderung und kam zu dem sch, in das das Madchen her= paar strampelnde Beinchen r Hinzugekommene 1og im gen Kerlchen, die unweiger­geslicht.

agischer Unglücks­sche Weise kam das ewwa der Eheleute Sch. ums

Sch. hatte das Kind der de mit zur Coerheide ge= Nann setzte sich mit dem eide, wo sich ein Tümpel ief ein. Beim Erwachen Nach längerem, vergeb­

es im Tümpel ertrunken

ache verloren und in Tischler batte durch ulich die Sprache verloren. t er einen Gegenstand, der k. von der Erde aufheben. schzeitig und beide stieten opfen aneinander. Durch t bei dem jungen Manne urück

gut abgelaufen.)

sich auf der Station kBielefeld) aus bisher

dlich 10. Güterwagen in 1die stark abschussige binab. Das Abroller irde jedoch bemerkt und tiernt liegende Station t, die die Hauptüber­tation wurden die los­otes Nebengleis gelenkt, den Prellbock auffuhren rch den starken Anprall eil ineinandergeschoben, Hauptgeleise geschleu­r unterbunden wurde. er von Bielefeld fällige die Geistesgegenwart rechtzeitig gewarnt k entsandter Gerätezng Arbeit das Hauptgleis r Zwischenzeit wurde tigen aufrechterbalten. rweise nicht verletzt.

Erscheint werktäglich vormittags. Bezugspreis für zwei Wochen 1 Mard. Geschaftssielle und Schriftleitung Bochum Muhlenstr. 12 Chefredakteur: Joseph M. Hasler.

Verautwortlich: für Staats= u. Kommunal=Pölirik: Jof. M. Hasler fur den polftischen Nachrichtendienst und den allgemeinen Teil: H. Lohre für Feuilleion, Kunst und Wissen Dr. G. Brinkschulte; für Lokale u. Handel: A. Eickhoff; für Sport: F. J. Landeseld; s. d. Anzeigen­teil: J. Blum, samtl. in Bochum. Sprechstunden vorm. von 1112 Uhr. Berliner Vertretung: Chefredakteure J. B. Krauß und Dr. Fortmann

Westfälische

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Volks=Zeilung

Bochumer Volkszeitung

55. Jahrg.* Fortes in ade!* 35. Jahrg.

Nr. 209

Zentralorgan für den rheinisch-westfälischen Industriebezir! Wattenscheider Volkszeitung

Donnerslag, den 9. September(Dorotheus)

1926

Deutschland in Bund und Rat aufgenommen.

In voller Einmütigkeit und unter großem Beifall. Die deutsche Delegation bereits abgereist.

Heute feierlicher Empfang in Genf.

Die Ratsvorlage genehmigt.

Der Aufnahmebeschluß.

Die Mitteilung an die Reichs­regierung.

Gens. 8. Sept. Der Generalsekretär des Volker­bundes hat sofort nach Schluß der heutigen Sitzung der Volkerbundsversammlung folgendes Telegramm an den Reichsaußenminister Dr. Stresemann gerichtet:

Auf Anweisung des Präsidenten der Völker­

bundsversammlung habe ich die Ehre, Ihnen mit­zuteilen, daß die Völkerbundsversammlung in ihrer Sitzung vom 8. September Deutschland als unter die Mitglieder des Völkerbun­des aufgenommen erklärt und die Entschlie­tzung des Rates vom 4. September gebilligt hat, durch die Deutschland eine ständige Vertre­tung im Völkerbundsrat zuerkannt wird

gez. Drummond.

Eine Angelegenheit allgemeiner Freude.

Ein Telegramm Sir Frie Drummonds.

Berlin, 9. Sept. Der Generalsekretär des Völ­

kerbundes. Sir Eric Drummond, hat anläß­lich der Aufnahme Deutschlands in den Völker­bund an das Acht=Uhr=Abendblatt ein Telegramm gerichtet, in dem es u. a. heißt:

Deutschlands Eintritt ist eine Angelegen­beit allgemeiner Freude für alle die­jenigen, denen der Bund am Herzen liegt und die dafür arbeiten, und eine Garantie des Erfolges aller künftigen Anstrengungen des Bundes, den Weltfrieden aufrechtzuerhalten und zu sichern,

welches sein Hauptziel und Zweck ist.

Abreise der deutschen Delegation.

Berlin, 9. Sept. Gestern abend hat die deutsche Delegation für Genf unter Führung des Reichs­ministers des Aeußern Dr. Stresemann Ber­lin in drei fahrplanmäßigen Zügen verlassen. Zur Verabschiedung der Hauptdelegierten, die vom Potsdamer Bahnhof abfuhren, waren erschienen der Reichskanzler, die Reichsminister Dr. Külz, Dr. Reinhold und Dr. Haslinde, Ministeriaidirektor Dr. Ritter, Ministerial­direktor Dr. Köpke und Geh. Rat Zechlin, so­wie eine größere Anzahl Herren des Auswärtigen Amtes, der französische Geschäftsträger, der Ver­treter des englischen Geschaftsträgers, der belgische Gesandte, der schweizerische Geschaftsträger und der tschechoslowakische Geschäftsträger.

Die Delegierten Deutschlands sind bekanntlich der Reichsminister des Aeußern Dr. Strese­mann, der Staatssekretär des Auswärtigen Am­tes Dr von Schubert und Ministerialdirektor Gauß. Außerdem gehören der Delegation zur Vertretung Deutschlands in den sachlichen Arbei­ten der Kommission eine Reihe von Sachver­

ständigen für die bei der Völkerbundstagung zu erörternden Fragen an: Generalkonsul Asch­mann, Frau Ministerialrat Dr. Bäumer, Botschafter z. D. Graf Bernstorff, Oberstleut­nant von Boetticher, Dr. Breitscheid, Vortragender Legationsrat von Bülow, Vor­tragender Legationsrat von Dirksen, Admiral von Freyberg, Vortragender Legationsrat Dr. Kuhr, Prof. Dr. Kaas, Ministerialrat Karlowa, Ministerialdirektor Dr. Kilp, Mini­sterialrat Dr. Mayer, Konsul Poensgen, Staatssekretär Dr. Puender, Staatssekretär a. D. Freiherr von Rheinbaben, Ministerial­direktor Dr. Schäffer, Vortragender Legations­rat Dr. Soebring, Staatssekretär Dr. Weis­mann und als Sekretär der Delegation Gesandt­schaftsrat Dr. Boltze.

Da die Arbeiten des Völkerbundes in 6 Kom­missionen erledigt werden, macht sich ebenso wie bei anderen Nationen auch für Deutschland die Ernennung stellvertretender Delegierter für diese Kommissionsarbeit notwendig. Es sind außer den Delegierten für die Vertretung Deutschlands in den Kommissionen die Herren Graf Bernstorff,

Dr. Breitscheid, Dr. Kaas und Freiherr von Rheinbaben in Aussicht genommen.

Glückwunschlelegramm Preußens.

Berlin, 9. Sept. Der preußische Ministerpräsi­dent Braun hat an die Reichsregierung, zu Händen des Reichskanzlers Dr. Marx, folgen­des Telegramm geschickt:

Der Reichsregierung spreche ich zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und den Völter­bundsrat namens der preußischen Staatsregierung aufrichtigste Glückwünsche aus. Möge der historisch bedeutsame Tag eine Etappe dar­stellen, nicht nur auf dem wege, der Deutschland politisch in friedlicher Aufbauarbeit weiterführt, sondern auch die Befriedung Europas entscheidend fordert und damit die schmerzlichen Kriegsfolgen

schneller verschwinden

Genf, 8. September.

Die Volkerbundsversammlung hat unter Namensaufruf um 11,55 Uhr entsprechend Punkt2 ihrer Tagesordnung einstimmig Deutsch­land zum ständigen Ratsmitglied ge­wahlt und gleichzeitig die Vermehrung der nichtständigen Ratssitze von 6 auf 9 ausgesprochen. Präsident Niutschitsch gratu­lierte dem Volkerbund zu diesem Ergebnis der Abstimmung, mit dem eine der wichtigsten und lebensnotwendigsten Aufgaben des Volkerbundes gelöst sei. Er drückte seine tiefste Befriedigung über das Ergebnis aus und fügte binzu, daß Deutschland, nachdem es in den Volkerbund aufgenommen und seine Forderung auf einen ständigen Ratssitz erfüllt sei, nunmehr in kürzester Frist an den Arbeiten der#eer­bundsversammlung teilnehmen werde.

In der gleichen Sitzung beschloß die Versamm­lung, die Vorschläge des Prüfungsausschusses in bezug auf das Wahlverfahren für die nicht ständigen Ratsmitglieder und das Regime ihrer Mandate an den Rechtsausschuß der Versammlung zur Weiterberatung zu über weisen.

Aurz nach 12 Uhr wurde diese für die Ge­schichte des Völkerbundes denkwürdige Sitzung geschlossen.

Wie noch mitgeteilt wird, erfolgte die Auf nahme Deutschlands in den Völkerbund ein stimmig mit allen 48 auf dieser Tagung vertretenen Stimmen. Als sodann der zweite Punkt der Tagesordnung, die Wahl Deutschlands zum ständigen Rats­mitglied und die Erhöhung der Nats­sitze von 6 auf 9, zur Abstimmung gelangte, verlangte der norwegische Vertreter Nansen zu­nächst einige Aufklärungen. Chamberlain wechselte einige Worte mit ihm, die Nansen zu befriedigen schienen. Auch der zweite Punkt der Tagesordnung wurde mit allen 48 vertretenen Stim­men angenommen. Die Versammlung nahm das Ergebnis mit starkem Beifall auf.

Motte's Begründung.

Genf, 8. Sept. Die Vormittagssitzung der Völkerbundsversammlung wurde 10,10 Uhr eröff­net. Die Versammlung trug den Charakter eines großen Tages. Die Delegierten waren voll­

zählig anwesend. Auf der Diplomaten­tribüne sah man den deutschen Generalkonsul in Genf, Dr. Aschmann.

Präsident Nintschitsch erteilte sofort Motta als früheren Vorsitzenden des Prufungs­ausschusses für die Ratsumbildung und jetzigem Vorsitzenden des Rechtsausschusses der Versamm­lung das Wort. Motta empfahl unter angespann­ter Aufmerksamkeit der Versammlung im ersten Teil seiner Rede das vom Vorstandsbüro der Ver­sammlung vorgeschlagene Verfahren zur gleich­zeitigen Beschlußfassung über die Aufnahme Deutschlands, die Zuerteilung eines ständigen Ratssitzes und die Vermehrung der nichtständigen Ratssitze. Er wiederholte dabei nochmals die Argumente, die er bereits vor dem Rechtsausschuß der Versammlung entwickelt batte und wies wiederum darauf hin, daß es nach Auffassung des Völkerbundsrates bei den erwähnten drei Punk­ten sich um ein untrennbares Ganzes handele.

Im zweiten Teil seiner Rede, der vorwiegend dem durch die Ratskrise entstandenen Problem galt, erklärte Motta zunächst, daß die Aufnahme Deutschlands eine Lebensnotwendigkeit für den Völkerbund sei Diese Ueberzeugung habe sich bei ihm von Jahr zu Jahr verstärkt und werde heute von niemandem mehr bestritten.

Auch die Zuerteilung eines ständigen Rats­sitzes an Deutschland werde allgemein als eine elementare Notwendigkeit empfunden. Zur Frage der Vermehrung der nichtständigen Ratssitze ava. Ne Rerfammlung birfe nurm

Vermehrung der Ratssitze nicht an Einfluß und Autorität gegenüber dem Rat verlieren. Bei Vermehrung der Ratssitze bestehe infolge der Ein stimmigkeitsklausel für die Ratsbeschlüsse die Ge­fahr, daß der Völkerbundsrat in seiner Arbeit und Entschlußkraft behindert werde. Andererseits gäbe es auch sehr ernste Gründe, die zugunsten einer Vermehrung der nichtständigen Ratssitze sprächen. Der erste sei die Notwendigkeit einer gleichzeitigen Vertretung der verschiedenen Kon tinente im Völkerbundsrat. Der zweite Grund bestehe darin, daß der Turnus bei der Besetzung der nichtständigen Ratssitze gewährleistet werden müsse. Der wichtigste Grund für die Vermehrung der nichtständigen Ratssitze sei aber die Notwen digkeit, die Ratskrise zu lösen.

An der Aussprache beteiligten sich Loudon­Holland, Nansen=Norwegen und Loefgren Schweden. Loudon widersprach dem von dem Büro vorgeschlagenen Verfahren, durch das die Versammlung behindert werde, in ein gründliches Studium des Ratsproblems einzutreten. Ueber das Problem der Vermehrung der nichtständigen Ratssitze herrsche in der Versammlung Meinungs­verschiedenheit. Trotz dieser Stellungnahme werde aber die holländische Delegation, um keine Schwie­rigkeit zu schaffen, für den Antrag stimmen, damit die Aufnahme Deutschlands, die von allen ge wünscht werde, nicht weiter verzögert werde.

Nansen=Norwegen nahm dagegen Stellung, daß der Völkerbundsrat Deutschland, noch bevor es Mitglied des Völkerbundes war, einen ständigen Ratssitz zusprach. Dieses Ver fahren müsse als verfassungswidrig und gefährlich bezeichnet werden. Ohne den vielfach erwarteten förmlichen Gegenantrag einzubringen, richtete Nansen an den Völkerbundsrat den drin­genden Appell, das heute eingeschlagene Verfahren in künftigen Fällen zu keinem Präzedenzfall werden zu lassen.

Loefgren=Schweden stimmte den von den beiden Vorrednern gemachten Einwendungen bei. Wenn er trotzdem im Namen der schwedischen Regierung die Annahme der Vorschläge aus­spreche, so tue er das in der bestimmten Erwar­tung, daß mit den heutigen Beschlüssen die Krisis des Völkerbundes gelöst werde und durch dieses Verfahren kein Präzedenzfall geschaffen werde.

Die Begrüßungsworte Graf Molikes

Der dänische Minister des Aeußern, Graf Moltke, sagte in seiner Begrüßung Deutschlands als neues Völkerbundsmitglied:

Ich wünsche, auf die Bedeutung des glück­lichen Ereignisses hinzuweisen, dem wir heute vormittag beigewohnt haben: der Auf­nahme Deutschlands. Ueber dieses solang erwartete und so verbeißungsvolle Ereignis kann man nur einstimmig greude empfinden. Wir entbieten dem neuen Mitglied, das unter uns den Platz einnehmen wird, der für es bereitstand und der ihm zusteht, einen herzlichen Willkomm. Der Beitritt Deutsch­lands eine Lebensnotwendigkeit für die Entwick­lung des Völkerbundes, entsprechend den Grund­sätzen, die die Grundlage seiner Verfassung bilden läßt uns mit Zuversicht unser Werk der Be­friedigung und Zusammenarbeit ins Auge fassen.

Briand und Chamberlain beglück­wünschen sich.

(Drahtbericht unseres eigenen Vertreters.)

Gens, 9. Sept. Nach der Aufnahme Deutsch­lands in den Völkerbund ist eine völlige Entspan­nung eingetreten. Briand und Chamberlain haben sich, was besonders vermerkt wird, gegen­seitis beglückwünscht. Das grohe Ereianis beherrscht derartig die ganze Situation, daß die klei­nen Nationen, die gegen die Vermehrung der nicht­ständigen Ratssitze opponieren wollten, ihren Wider­stand aufgegeben haben. Uebereinstimmend wird betont, daß durch die Aufnahme Deutschlande der Völkerbund seine Lebenssähiskeit be­wiesen habe. Der deutschen Delegation wird am Freitag ein feierlicher Empsang bereitet werden. Die Führer der grohen Nationen werden sich zur Begrühung der deutschen Delegation zum Bahnhof begeben. In der Aufnahme­sitzung werden alle Staatsmänner der grohen Natio­nen Reden halten, von denen man annimmt, daß in ihnen hochvolitische Probleme ange­schnitten werden.

Neues in Kürze

Die Völkerbundsversammlung hat gestern einstimmig die Ratsvorlage über die Aufnahme Deutschlands und die Ver­leihung des ständigen Ratssitzes an­genommen.

Die deutsche Delegation ist gestern abend bereits nach Genf abgereist.

Der Reichspräsident unterzeichnete eine Ver­ordnung über eine Reform des Reichs­finanzministeriums.

Köln begann gestern der Parteitag der Deutschnationalen.

*

Die bulgarische Regierung ist einer neuen kommunistischen Verschwörung auf die Spur gekommen.

In Spanien wurde der Belagerungs­zustand wieder aufgehoben.

An einer Wende!

J. H. Weit steht die Pforte des Völkerbundes offen, um Deutschland einzulassen! Dasselbe Deutschland, dem man bei der Gründung des Bundes unter lautem Geschimpf und Toben über Unwürdigkeit, in den Bund der Nationen auf­genommen zu werden, die Türe vor der Nase zu­geschlagen bat, dem man noch vor drei Jahren entehrende Aufnahmebedingungen und ein reumütiges Schuldbekenntnis abver­langte! Welch ein Wandel doch zwischen damals und heute! Deutschland kommt nicht als Bettler, der um Einlaß anbalten muß, nicht wie ein Ge­zeichneter, dem man erst ein Sündenregister vor­halten darf so nämlich hatten sich die Väter des Bundes den Aufnahmeakt vorgestellt son­dern gerufen von der ganzen Welt, auch von seinen ehemaligen Feinden und begrüßt und willkommen geheißen als Gleichberechtigter unter den anderen Nationen und als anerkannte Groß­macht auf den Ehrenplatz im Völkerbundsrate gesetzt! Das bedeutet für es eine große Genug­tuung und eine glänzende Ehrenrettung!Es ist rebabilitiert, steht an einem Ziel, das man ihm fast 8 Jahre versperrt hatte! Der Aufnahme­beschluß und die Zuweisung des ständigen Rats­sitzes sind mit voller Einmütigkeit aller 48, an der Tagung teilnehmenden Staaten gefaßt worden! Wer hätte das jemals für mög­lich gehalten? Noch gestern gab es in unseren Reihen Zweifler genug, die mit einer solchen Möglichkeit durchaus nicht rechnen wollten!

Der 8. September ist von geschichtlicher Be­deutung! Nicht nur für Deutschland und für den Völkerbund, sondern für die ganze Welt! Ist doch nunmehr endlich der Schlußstrich gezogen worden unter eine Epoche, die wohl die schwärzeste in der Geschichte gewesen sein wird. Eine neue Phase beginnt, die hinausführen soll aus der Verderben bringenden Politik der Nachkriegszeit, unter der Europa und die ganze Welt gelitten! Mit der Aufnahme Deutschlands in den Bund der Völker und Nationen ist endlich die große Sperr­mauer, die in Versailles um uns aufgerichtet worden war, geborsten und zersprengt, und Deutschland in Ehren wieder gestellt worden auf den Platz, auf den es seiner Bedeutung nach hin­jehört. Damit ist ohne weiteres auch anerkannt, daß es nunmehr im europäischen und internatio­nalen Mächtekonzern wieder eine Rolle spielen, daß es sich wieder aktiver beteiligen soll an der großen Politik, von der man es bisher fernge­halten, daß man bereit ist, seinen Rat, seine Stimme mit in die Wagschale zu werfen, wenn es sich darum handelt, über Probleme und Fragen zu beschließen, die europäische und internationale Be­deutung kaben. Daß diese Mitwirkung sich in der Hauptsache auswirken muß auf dem Gebiete der Förderung und Sicherung eines wahren und dauerhaften Friedens unter den Völkern und Nationen, versteht sich nicht nur aus der ganzen, auf den Frieden eingestellten Politik Deutschlands, sondern auch aus seiner neuen Eigenschaft als Mitglied eines Bundes, der seinem ganzen Cha­rakter nach ein Bund des Friedens sein soll! Bisber war er es allerdings nicht! Durch manche Beschlüsse des Völkerbundes ist der Keim zu neuen Verstimmungen und neuen Konflikten und Ver­wicklungen in Europa gelegt worden! Das konnte geschehen, weil der Bund bisher nicht das war, was er sein sollte, sondern was die Sieger aus ihm gemacht haben! Den Namen Völkerbund trug er bisher ganz zu Unrecht, war er doch in