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N: 153.
Bielefeld, Mittwoch, den 5. Juli 1911.
und Feiertags und ist das Haupt=Inserttonsblar, 91244an„ 70 E
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25
Die„Westfälische Zeitung" erscheint täglich außer Sonn
und Feiertags und ist dür Haupf=Ingertionsblatt
für Bielefeld und Umgegend, zugleich Anzeiger für die amtlichen Bekanntmachungen. Verantwortlich für Politi, Feuilleton, Kunst u. Wissenschaft: Ri chard Anhäuser: für den lokaten, provinziellen, sowie den übrigei redaktionellen Teil: Charles Kühne. Druck und Verlag von J. D. Küster Nachf.; sämtlich in Bielefeld.
Gieleseider
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Heutige Uummer 16 Seiten
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Dr. Netter.
Entsendung des Kreuzers„Berlin“ nach Marokto.
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Berlin, 4. Juli. Die Regierung hat sich entschlossen, den kleinen Kreuzer „Berlin“ an Stelle des„Panther“ mit dem Schutz der deutschen Reichsangehörigen in Agadir zu betrauen. S. M. S.„Berlin“ hat bereits am letzten Sonnabend Kiel verlassen und dürfte schon heute oder morgen in den marokkanischen Gewässeen eintreffen.
Zu obiger Meldung, die wir bereits gestern veröffentlichten, ist zu bemerken, daß die Entsendung des auf der Heimreise begriffenen Kanonenbootes„Panther“ nur als Provisorium gedacht war. Diese Maßnahme, daß man dem ersten besten deutschen Kriegsschiff, das in der Nähe der marokkanischen Küste kreuzte, den Auftrag gab, im Hafen von Agadir die deutsche Flagge zu zeigen, läßt erkennen, daß man seitens der deutschen Regierung die Lage als recht tritisch betrachtet. Der Kreuzer Berlin gehört zwar zu unseren kleineren Kriegsschiffen, aber er hat immerhin die doppelte Gefechtskraft wie das Kanonenboot„Panther". Der Kreuzer ist im Jahre 1903 vom Stapel gelaufen und hat wie die Kreuzer desselben Typs(„Hamburg“, „Bremen“,„Lübeck“,„München",„Leipzig“ und
Lanzig“), eine Wasserverdrängung von 3250 Seine Jurni: au von 119,6 Metern.
Seine Armierung besteht aus zehn 10,5 Zentimeter=Geschützen, vier Maschinengewehren und zwei Torpedolanzierrohren. Seine Geschwindigleit beträgt 22 bis 23 Knoten. Der Kreuzer stebt unter dem Befehl des Fregatten=Kapitä Löhlein und hat eine Besatzung von 286 Mann,
is ist man sich inzwischen zientlich unschlüssig, was man tun soll, und verfiel daher auf den guten alten Brauch, eine
Interpellation
herbeizuführen. Wie es heißt, wird der nalistische Deputierte Boisserin von der koloniales., Partei gedrängt, nach der Rückehr des Ministees de Selves aus Amsterdam seine Interpellation in der Agadirangelegenheit damit zu begründen, daß Frankreich die Pflicht übernommen habe, in den Häfen von Safi, Mogador, Mazagan und Casablanca für Aufrechterhaltung der Ordnung Sorge zu tragen. Es sei nun die Frage, ob durch Erscheinen des deutschen Kanonenboots vor Agadir nicht Anlaß gegeben sei, die Bevölkerung jener Hafenstädte und ihrer Umgebung aufzuregen. Die Regierung möge sich darüber äußern, ob Anstalten getroffen
Holizeitrappen in gnzdsischer Leitung siehenden zu verstärten; in senen Häfen respekteinfloßend .„Seitens der französischen RegieZutsrgesigg, 4ll ausgeboten, damit die
der, dag Feazlezeständigteit halte und ins
wise unterbleiben. atonalgefühl verlezende An
„beschloß man in Paris und
Lundon, ebenfalls Kriegsschiffe nach dem Hafen von Agaoir zu entsenden. Wie eine aus
ger eingetroffene Meldung besagt, gilt die
Entsendung eines französischen und eines englischen Kreuzers
Die Hematlau ischen Küste als bevorstehend. bis Jachinuu. der beiden Schisse sollen sich
dem deuischen Cchift. Die Schiffe sollen mit
tauschen, iteherbat den üblichen Salut ausEngland alt..“ Frankreich und
tigen Eutet“ vermeiden, was dieser beiderseidern Charasten“s von Kriegsschiffen einen anDeuschlands anzsagen Lönmte, als den eines
bevorstehenden Vorgehens. Bei ihrer
reich und Englanz“liebung lassen sich Frank
gerer diplometie so behauptet man in Tan
der Erwag Kreisen, hauptsächlich von müsse rasch leiten, die Küstenbevölkerung Deutfsh, darüber aufgeklärt werden, daß rokkanisg d nicht über Nacht die ma geworden jens# Vormachtschaft zur See
Wede.=sHe
mit recht sangen F#kanischen Gebiete
ten Häfen stattgennegeeitn in den benachbar
einer eigentlsichen su die es bisber an
nonenboot„GoerFearmgeresite. 2g8 Ka
Station hielt sich di. tafrikanischen bruar in dem spani Januar und Fewo eine Ueberholung d— Das Kanonenboot fuhr tattand.
marokanischen Küsten März nach den chen; darauf über“ un Cesablanea zu beiu
tar usw. nach Dugia..us Palmas, Dather“ im Manat#eu hatte der„Panstei, so fand eing ars in Kapstadt=ausgerüNorden an eder dauernde Kreuzfahrg nach dem Aber auch im Mitelmer
ther“ vor Agadir von Interesse sind. Der Krau,
zer Geier“ hiel sich auf seiner der rei
der Kreuzer ins Rote Mer einlies
heimwärts steuernde Kreuzer„Sperber“ lag
nsche wenigergu Mittelmeeres im Mai das Tchinge als dreiiehn Tage in Cadir, ebe
über den südenglischen Hafen Torquay die Heimat erreichte. Für die sich so sehr
in die Läggg gezogenen Kreuzfahrten der Schiffe gibt das Erscheinen des„Panther“ vor Aga
eehenn hreine geise Erklärung. Die maßgebenden Kreise haben zweifellos seit
gerschnef, Zeß mit dem umstande deutschen F# das Erscheinen der deutschen Flagge in den marokka
seinl Heiße Jewästern ersorderlich
Englische Schwarzseherei.
des Iusus enier minister oder der Minister
Jung geuswpärtigen wird heute im Unterhause siber Totischlandste Euglands Haltung gegen
schlands, Vorgehen in Marokko geben. Nachdem aber die deutsche Regierung erst gestern noch versichert hat, daß der„Panther" le
destisched en, Austrag hat, Leben und Eigentum deutscher Staatsangehöriger im Sus=Lande zu schützen, wird die englische Erklärung
letr aufregend sein. Denn was
könnte die Londoner Regierung auch hiergegen einzumenden haben? Einige wenige hysterische als die sdie sich ing, diesem Falle französischer a.s Vir Eranzosen venehmen, greisern sich darüber, daß Deutschland Agadir zu einer Flottenbasis machen könnte, von wo aus seine schnellen Kreuzer im Falle eines
gslict,„buf die englische Zufuhrflotille
stürzen konnien, wie der Habicht auf seine Beute. pas wird durch Karten illustriert und klingt sehr schaurig, aber Sir Edward Grey oder der Premier wird sich kaum davon beeinflussen lassen. Denn um den Hafen von Agadir wirklich in diesem Sinne dienstbar zu machen, müß
ten die Deutschen vorerst die Oberherrschaft zur See gewonnen haben. Es ist mehr als fraglich, selbst nach Ansicht englischer Sachverständiger, ob im Falle eines Krieges der Hafen von Agadir überhaupt verteidigt werden kann. Aber alles das sind Erwägungen, die nur den paar hysterischen Londoner Blätter Kopfschmerzen machen.
Gleichzeitig meldet uns der Draht über die Stimmung resp. Verstimmung Italiens;
200 Rom, 4. Juli. Ein Leitartikel des Messaggero führt aus, daß Italiens Lage gegenüber der Marokkokrise über aus unerfreulich sei. Deutschland sei gegen Italien nach wie vor verstimmt seit den bekannten Walzertouren, Oesterreich rüste eine furchtbare Flotte aus, England lächle Italien zwar zu, aber nicht allzusehr, Frankreich habe mit sich selbst zu schaffen, und Rußland setze seine innere Organisation fort. Was werde unter solchen Umständen mit Italiens Mittelmeerinteressen geschehen, wenn der Vertrag von Algeciras mit oder ohne dem Einverständnis Italiens zerrissen werden sollte?
angeblich das Wort gesprochen, Deutschland stecke ich in die Tasche, in einem Ministerrat, in dem seine Kollegen auf die Möglich
gam siner gefährlichen deutschen Gegenattion hin
esen hatten. Dieser Glaube war den FranZoisn, gpägrend der der Konferenz von Algeciras ausgehenden Vorgänge vergangen, er ist
chen franzsfischen der solgenden Zeit in manKöpfen allmählich wieder entLengrr nachg die Franzosen ihrer ganzen Ei
was sie wünschen. dzu neigen, zu glauben, glauben nicht, daß die Aktion der uischen Regierung auf Erwägungen dieser Art zurückzuführen ist. Wir werden in dieser Be
sprechzen Fönnen, ein ersteulichen Rebenwirtung sühlt, an den Pchagegie die Verpflichtung
gerade in Agadirvun, der deutschen Zuteresien
Zeuten ir gadir und seinem Hinterlande zu
essen hollans durch die Bedeutung dieser von Aaapte ärt. Im Hinterlande
wirtsche# besinden sich große land den Fäns:!iche„Jesitzungen in den von Deutschen, Besitzungen, die sehr fruchtbar sind, erhebliche Ausdehnung haben und einen recht bedeutenden Wert repräsentieren. Außerdem befinden sich bekanntlich gerade in dem hinter Agadir und Mogador gelegenen Susgebiet erhebliche deutsche Bergwerksinteressen, in erster Linie auch Interessen der Gebrüder Mannes mang. Bis vor kurzem war dies von Fez ziemlich weit abgelegene Gebiet recht ruhig, für marokkanische Verhältnisse wenigstens. Seit einiger Zeit scheint es aber auch im Süden Loszugehen„Die Zustände im Norden, nicht zuletzt die durch den französischen Zug nach Fez hervorgerufene Bewegung, haben offenbar auf„en Süden zurückgewirkt. Nach Lage oer Dinge kann man annehmen, daß sich die im Entstehen begriffene Bewegung im Süden noch, verstärkt. Die Marokkaner haben eine gute
Jaize uns Sicherheit gebracht und verkauft, haben #eto und Muße. Zudem ist auf französisches Betreiben der Scheich von Marrakesch, der großen
Anhang in dieser Gegend besitzt, vom Sultan ab gesetzt worden. Dieser Scheich, El Glaui mit
Zeisahft ist ein mächtiger Mann, dessen Anhanwarazut, Muley Hafid den Sieg über seinen
Vorgänger zu danken hat. Da kann man wohl annehmen, daß der sich seine Entsetzung nicht so ohne Weiteres gefallen lassen wird.
Unter diesen Umständen wird es wohl auch den Franzosen bei einigem Nachdenken als durchund natürlich erscheinen, daß
S14t C Politik sich zur Entsendung eines Hon Hofageirag“ dat Selbst wenn die Alte giast# c irgendwelchen Anspruch auf Geltung erheben könnten, wäre vom Standpunkt dieser Akte nichts gegen das deutsche Vorgehen einzuwenden; denn ohne Zweifel kann ein
Akt uns in nichts von der Pflicht, das Leben und die Interessen der Deutschen zu schüten, entöinden.chen 4
die breite Possannezeste 6g Herford= Wiedenbrück
„Teklamezeile 60 Pfg. Für die Aufnahme, an bestimmten Tagen u. Stellen wird keine Gewahr geleistet.
in Essen unter Leitung des Gehei nrats Kirdorf Leben gerufenen Bezirksgruppe anschließen.
* Die deutsch= amerikanischen Schiedsvertragsverhandlungen.
Ham ach einer Meldung der„Frankf. Ztg.“ aus Rei, Yort wird amtlich erklärt, die Verzöge#ugen der Verhandlungen über den Schieds
##strag mit„Zeutschland seien einem Mißverständnis zuzuschreiben, welches man jetzt aufgeklärt habe. Das Auswärtige Amt in Berlin peiselsen Pczieda nach der Genehmigung eines nischen Bundessener dag„durch den amerika. in daetiam t ent das Schiedsgericht sofort Aktion treten solle, während tatsächlich dann erst noch ein Notenwechsel stattzufinden hat, so daß die Aktionsfreiheit der beiden Teile immer bliebe. Man hofft, daß der Botafter, Graf Bernstorff bei seiner bevorstehenden Anwesenheit in Deutschland die Sache in günstigem Sinne erledigen werde.
Reform der Einkommensteuer.
der Zermsiumagig zu Vorbereitung rwaltungsreform ist wieder zu einer Plenarsitzung zusammengetreten. In dieser Sitzung
wreus sczemet, das Veranlagungsverfahren bei der preußischen Einkommenbesteuerung einer Erörterung unterzogen. Bekanntlich wird dem Landtag in der nächsten Tagung eine Vorlage beir. organische Neuordnung des preußischen Steuerwesens unterbreitet werden. Im Hinblick darauf, daß nach§ 23 des Einkommensteuergesetzes Peseerne.... in vollem Umfange zur Zestrugzung herangezogen wird, erscheint es als Ehrenpflicht, auch die Einkommen aus anderen Steuerquellen ebenso vollständig zu erfassen. hat ssctezign'gusschuß der Immediattommission
ereits Vorschläge nach dieser Richtung vorbereitet. Es handelt sich dabei vornehmlich um die Frage. ob und inwieweit etwa das Veranlagungsgeschäft von den Verwaltungen der getrennt und besonderen Organen der Steuerverwaltung überwiesen wer
der Potfe Ferner steht auf der Tagesordnung der Vollsitzung der Immediatkommission die Reform der staatlichen Schulverwaltung in der Bezirks= und Kreisinstanz. Auch diese Frage ist bereits in einem Ausschuß vorberaten. Endlich werden noch einige Fragen der Einschränkung der staatlichen Aufsicht über die Gemeinden eröriert werden. Das gilt insbesondere von einer etwaigen Einschränkung der Personenkontrolle. d. h. des Bestätigungsrechts, und von der Frage, ob die neben den speziellen BesugRiei ts licht hergehende allgeneine
staatliche Aufsicht über die Kommunen nach den Vorgängen neuerer Gemeindeverfassungsgesetze anderer deutscher Staaten, namentlich Württembergs, fest definiert und begrenzt werden soll.
Politischer Tagesbericht.
* W.n Masatzen“eqnef he
Deutschland in Agadir.
Die Kommentare, die die Entsendu
See
Vorgeschichte der Fahrt des„Panther“.
schen Kanonens d Fahrt des deutsüdmaroktanischen Panther“ nach der unterrichteten Kreisen wird dem„B. T.“ aus dem es durch die I."; geschrieben: Nachaller Welt verkündel 316.— nonenboot„Paniher“ ang. d08 Kawurde, sind dig# nach Agadir entsendet
während der ganzen au... Kriegsschiffe esse, soweit sie sichn l.sen Monate von Interrokkanischen Coau. u# auf die Umgebung der ma# sen sich Gewasser beziehen. Aus diesen lasEntsendung Schlüsse ziehen, daß die #laum ein“ Kanonenbootes nach Südmarokko denn auffallenkans genannt werden kann, auffallenderweise haben seit vielen
Kommentare, die die Entsendung des
deutschen Kanonenbootes Panther nach Agadir in der französischen Presse hervorgerufen hat, zeigen, daß der Reichskanzler mit diesem erfreulichen Schritt, der wohl im Auslande ebenso wie im Inlande überraschend gewirkt hat, das Richtige getroffen hat. Wir halten diesen Schritt als Zeichen, daß die deutsche Politik noch Kraft hat, sich zu regen und zu rühren und für die deutschen Interessen da einzutreten, wo sie bedroht sind, auch dann für sehr erfreulich, wenn nichts anderes mit ihm bezweckt und erreicht wird, als die Sicherung der deutschen Interessen im Susgebiet.
Es ist nicht zu leugnen, daß es nachgerade nötig geworden war, manchen fremden Politikern das verhängnisvolle Vertrauen in die Inaktivität der deutschen auswärtigen Politik zu erschüttern. Vor Beginn der Marokkokrisen der Jahre 1905 bis 1906 hat der französische Minister des Auswärtigen, Delcassé
* Der Gesetzentwurf betr. die Verpflichtung zum Besuche ländlicher Fortbildungsschulen.
Man schreibt uns: Schon seit längerer Zeit waren die zuständigen Ressorts damit beschäftigt, für die einzelnen Bezirke Normallehrpläne für die ländlichen Fortbildungsschulen aufzustellen, um auf diese Weise den örtlichen Bedürfnissen innerhalb der einzelnen Regierungsbezirke Rechnung zu tragen. Die monatelangen Verhandlungen, denen der Gesetzentwurf im Landtage zuterwgrfen,#ar, ohne daß es schließlich einer Verabschiedung des Gesetzes kam, haben naturgemäß die Aufstellung der Normallehr= pläne verzögert und vorläufig nicht zum Abschluß kommen lassen. Denn so lange immer noch mit der Einfügung des Religionsunterrichts in den Lehrplan der Fortbildungsschulen gerechnet werden mußte, war die Aufstellung endgültiger Lehrvläne nicht möglich. Nachdem nun aber die Regierung entschlossen ist, der Einführung des Religionsunterrichts in die Fortbildungsschulen unter keinen Umständen zuzustimmen, dürfte die Anstellung von Normallehrplänen demnächst zum Abschluß gelangen. Man kann übrigens mit Sicherheit annehmen, daß der nicht verabschiedete Gesetzentwurf gleich im Beginn der nächsten Tagung wieder zur Vorlage gelangen wird.
Deutsches Reich.
Berlin, 4. Juli 1911.
Reichstagsersatzwahl.
Wie wir hören, ist die Reichstagsersatzwahl für den verstorbenen Reichstagsabgeordneten Amtsgerichtsrat Kirsch auf Dienstag, 19. Sevgander, ansenumt vorten. 40, 19. Ccgz.
Vom Hansabund.
Aus Bochum wird gemeldet: Eine Anzahl Industrieller unserer Stadt hat ihren Austritt aus dem Hansabund vollzogen, unter ihnen befinden sich: der Generaldirektor des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation, Geh. Kommerzienrat Baare, der Vorsitzende des Zementsyndikates, Stadtrat L. Rosenstein, ferner der Syndikus der Bochumer Handelskammer Dr. Wiebe, und Stadtrat W. Bo m=Bohum. Von der Gründung einer neuen Ortsgruppe Bochum wird Abstand genommen werden. Die ausgetretenen Herren werden sich vielmehr der
— Kaiser Wilhelm in Kiel. Nach der Besichtigung der neuen Schleusenanlagen bestieg der Kaiser den Kanaldampfer„Derby" und fuhr den Kaiser Wilhelm=Kanal entlang bis zur Hochbrücke Levensau. Während der Fahrt hielt der Präsident des Kanalamts Dr. Kautz über den Stand der Erweiterungsarbeiten eingehend Vortrag. Die Rückkehr erfolgte mittags 12 Uhr. Darauf begab sich der Monarch nach den Howaldtswerken und besichtigte etwa 3 Stunden lang deren Anlagen. Dann fuhr er an Bord der„Hohenzollern“ zurück. Die Abreise ist noch nicht festgesetzt.
"—* Neue Pläne des deutschen
Schlschivereins. Der deutsche
hielt heute unter dem Vorsitz
des Großherzogs von Oldenburg hier eine Versammlung ab. Vertreter hatten entsandt: der reichskanzler, das Reichsmarineamt, das Reichsamt des Innern, die Senate der drei Hansastädte. Der Großherzog von Oldenburg konstatierte die gedeihliche Entwickelung des Vereins. Es würden aber neue größere Mittel zum Bau eines dritten Schulschiffes mit Hilfsmaschinen
33che auspihen ampsschisfsmatrosen und Koche ausbilden zu können. Professor Schil
ling aus Bremen erstattete den ausführlichen
310 g0g Mark bedeutend mng deten 510 000 Mark, bedeutend mehr als in früheren
1i8) Eiter“ sei szis Schulschiff„Prinzesin Friedbesahit. a aus einen Rest von 80.000 Hesgran V-Ptzmung besichtigten nach der Versammtung das Schulschiff.
seellgll. Perungen ln der 8och####tt e. Im Laufe des Sommers und des Herbstes werden in der Zusammensetzung der Hochseeflotte wichtige Aenderungen stattfinden. Hiur, Stelle der Linienschiffe„Stetin“„Mecklenund„Hannover“ im 1. Geschwader, treten beendigter Erprobung„Ostfriesland"
„Thüringen“ und„Helgoland“.„Mecklenburg“ und„Stettin; werden der Reserveflotte ange
reiht.„Hannover“ tritt als 8. Schiff zum 9. Geschwader, aus dem das Flottenflaggschiff „Deutschland“ ausscheidet. Bisher war das Flottenflaggschiff zugleich 8. Schiff des 2. Gedessen Zusammensetzung im übrigen die gleiche bleibt. Diese Aenderung tritt ein, da der diesjährige Etat die Mehrindiensthaltung
eines 17. Linienschiffes vorsehen konnte. Für