Erstes Blatt.

Kmtliches Kreisbratt

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Nr.

Von den Festen zur Großjährig­keitserklarung.

(Originalbericht derSchwerter Zeitung.)

Die Einleitung zu den Feierlichkeiten anläßlich der Großjährigkeitserklärung des deutschen Vergugrigges.###

dete bekanntlich den Einzug Kaiser Franz Joseph= in d. festlich geschmückte Berlin. Darüber haben wir bereits in der Samstags=Nummer berichtet, es sei jedoch noch mit­geteilt, daß nach erfolgter herzlicher Begrüßung auf Bahnhofe, Kaiser Frau zJoseph seinem und Freunde die Ernennung zum österreichischen General= feldmarschall mitteilte, wodurch Kaiser Wilhelm eine um­so größere Freude bereitet wurde, als er gegenwärtig der einzige Feldmarschall der der unsrigen so eng befreundeten österreichischen Armee ist. Diese Ernennung nicht nur ein Beweis warmer Freundschaft des österreich schen Kaisers, sondern auch ein Zeichen besonderer Wert schätzung desselben für die hohen militärischen Eigen schaften und Verdienste unseres Monarchen.

Um Uhr fand im Schlosse alsdann ein großes Galadiner statt, an dem die Fürstlichteiteg, und die deutschen sowie anwesenden ausländischen Minister hohe Militär usw. teilahmen. Bei diesem Diner brachte Kaiser Wilhelm einen tief und innig empfundenen Trinkspruch auf seinen treuen Freund und Bundes­genossen, dem Weisen und Aeltesten der Dreibundherrscher, aus. Worte müssen verstummen, wo der Pulsschlag, eiges

gesamten Volkes sich fühlbar macht. Der Besuch haoe der

Welt aufs Neue offenbart, wie fest und sicher der Buno# steht, den Majestät dereinst mit dem ersten deutschen Kai­ser und dem Herrscher des schönen Italiens abgeschlosse haben. Und der Bund steht so fest, weil er nicht nur eine Uebereinkunft der Gedanken der Fürsten, sondern weil er, je länger je mehr, sich tief eingelebt hat in die Ueberzeug­ung der Völker. Und wenn erst die Herzen der Völker zu sammenschlagen, dann kann sie nicht mehr auseinander reißen. So ist der Bund ein unzerstörbarer Hort des Frie­dens Europas. Und ganz in demselben aufrichtigen und herzlichen Sinne erwiderte Kaiser Franz Josep indem er die unverbrüchliche Freundschaft, die die chen vereinigt, ein kostbares Gut der Reiche und Völt nannte und den Dreibund für Europa als ein B

up un der Bichegaleie des Schigsetziäceten

aser Biüheimndentno ,lant erstrahlte vom Dom. benga­

Festplatz. Leuchtender Stang erstrühtte vom Vom, benga­

ses im weiten Umkreis durch einen dichten Militäxgordon abgesperrt worden war begann nach 9 Uhr der Ze

Als die Musik begann, erschienen die Firktlschkeiten

Schluß des miltärschen Schauspiels. Kaiser Wilhelm,

önlich zu empfangen und in das Stieß, z1 zgrsgting, be#

H Großjährigkei

für den Kreis Hörde.

bühr für die 6spaltige Zeile oder deren Raum

Sreis, und otgenäßz Besanntmachung der Königl. Regie, Vss zutzerhalb des Lesertreisez 15 Pig., Vellame 40 Bf 10 Pie. rung durch Veröffentlrcpergn diche gräsetn

I außerhalb des Leserkreises 15 Pfg., Reklame 20 Pfg.

Druck und Verlag von Carl Braus in Schwerte, Ferns vrech­Anschluß Nr.85, Amt Hörde. Telegr.=Adr. Braus, Schwerte=Ruhr.

Schwerte, Mantag, 7. Mai 1900

werden konnte. Das gemischte Detachement setzte sich zu­sammen aus einem kombinierten kriegsstarken Infanterie­Regiment, 2 Eskadrons, 6 Lehrbatterien, 1 Pionier= kompagnie. Die Uebung war gedacht als Bewegungs­Gefecht; 2 Heereskörper stürzten von Nordost und Süd­ost aufeinander. Unter dem Artilleriefeuer, das den Feino erschütterte, ging die Avantgarde ausschwärmend vor, dann griffen auch die Infanteriebataillone unter seitlicher Deckung der Kavallerie ein. Der Feind wich nach eür### auf das Zieldorf zurück und wurde schließlich auch aus di sem hinausgedrangt. Das Schrapnelfeuer wirkte ver­heerend. Nach einer Kritik durch S. Majestät folgte ein Parademarsch der Truppen. Hierauf kehrten die Fürst

lichkeiten nach Verlin zurück. S

Den Abend verlebte Kaiser Franz Jvseph im Kreise der Offiziere seines Regiments und Sonntag morgen ging in seiner Gegenwart die Enthüllung des Standbild des Kaisers Sigmund in der Siegesallee sich. Es wurde dabei großer Glanz entfaltet.

Vor seiner Abreise verlieh der Monarch zahlreiche Auszeichnungen. Kaiserin Auguste Viktoria und ihre Schwestern erhielten das Großkreuz des Elisabethordens, die Prinzen Eitel=Fritz und Adalbert das Stephanordens, Reichskanzler Fürst Hohenlohe die Bril­lanten zum Stephanorden, Finanzminister v. Miquel und Staatssekretär Graf Bülow gleichfalls das Großkreuz des Stephanordens, Minister des Innern v. Rheinbaben und Staatssekretär Graf Posadowsky das Großkreuz des Leopoldordens, Unterstaatssekretär v. Richthofen das Großkreuz des Ordens der Eisernen Krone,

Crdage, Daen, deuischen Vauschastr in Wiez, Fielen

Nahnen. Der Ver der Orden wird auf 127000 Gulden geschätzt. Für die Berliner Armen spendete er 15·000 cKl, für die Schutzmannschaft, das Augusta=Hospital, Hedwpigs­Krankenhaus und den österreichisch=ungarischen Huss-Ver­

Die Verliner Festage sind nicht ohne Unfälle ver­laufen. In den provisorischen Unfallstationen auf de Feststraße sind z. B. während des Zapfenstreiches 25 ver­letzte und erkrankte Personen zur Behandlung gekommen. (Siehe auch unterNeueste Nachrichten.")

33. Jahrgang.

Die

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este besondere Woye, ,ose ph hat am Sonntag Abend

nach sehr herzlicher Verabschiedung von dem deutschen Kai­

hag eine große Gefechtsübung statt. Kaiser Franz d. Uiniform seines Franz=Regiments ange.

Bataillon seines Regiments mit einemGuten Morge Franzer!, welcher Gruß mit kräftigemGuten Worgen, Naseckätt erwidert wurde. Die Gefechtsktzigung gn

bald ihren Anfang nahn, wor v.sGaziser=Puihelms nicht geiauet, dem hohen Verbündeten bus, heutschen Heeres, nur die Leistungen der Vewaffnung des Oeut:, gre; Gaupz,

sonder auch das imnige Zusammenwirkezuhregzt Sie war

waffen auf den Gefechtszweck hin vorzurnyer., getezigten debei auch in hohem Grade lebreich fTaichen, Manition, Truppen, da die Infanterie ihre volle 120 Patronen, zur Verfügung hatte, den Battersen, wehlie 450 Schuß zugewiesen waren, also auch die Scguggenugt Thätigkeit gegen absolut kriegsgemäße Ziele

in der Welt

* Seine Nordlandsreise tritt der Kaiser nach dem B. T. am 2. Juli von Travemünde aus an. Angeblich wird ihn sein Bruder, Prinz Heinrich, begleiten. § Kaiser Wilhelm hat mit dem Vizekönige von Indien Telegramme ausgetauscht, die sich auf die in Indien herrschende Hungersnot und die auf Anregung des

Kaisers in Deutschland erfolgte Geldsammlung für die

Rotleidenden beziehen. Kaiser Wilhelm teilt. Jenzu

könige mit, daß er Befchl gegeben habe, daß Hoziar mare der Sammlung, von mehr als einer

nach Kalkutta geführt und dem Vizekönige zur Verfügung

aus der Thatsache hervorgeht, daß Blut dicker ist als

Klaser. Der Vizseköng daukte zu hentgreguchseinertege

tete am Samstag zu Ehren

Ministers des Aeußeren Grafen Goluchowski eine Früh­

u. Cier Marine Au, Gelgat eger de

König sprach dabei folgende

stellung Jedem vor Augen führen, was unserer Flotte not

die Handels=Interessen zu schützen und den Deutschen den­jenigen Schutz zu gewähren, auf den sie Anspruch machen können als Söhne einer großen Nation.

* Bei der Landtagsersatzwahl in Konitz ist

worden

. Die Kanalvorlage soll nach einer neuesten Vasion, dem preußischen Landtage nun doch noch in dieser Session zugehen und zwar kurz nach Pfingsten, unmitter­bar nach der Erledigung der Flottenvorlage im Reichs­

= Gefangene als Gefängnisschreiber. In denPreuß. Jahrb. war den deutschen Gefänggis­Verwaltungen der Vorwurf gemacht worden, oaß sie

eongene ales Schraibgzesesboen(gugig iu die Personglakten

Arbeiten, bei denen dieseiren Eennum uu die 2), erlang, und Briefe anderer Gefangenen, sowie selbst in Personal­

akten von Gefängnisbeamten gewinnen, woraus sich na­türlich die ärgerlichsten Mißbräuche ergaben. In der ministeriellenB. C. werden diese Vorwürfe als im wesentlichen unbegründet bezeichnet, es wird darin zuge­geben, daß auch bei der größten Einschränkung und Vor­sicht die Benutzung von Gefangenen zu Schreiberarbeiten in der Gefängnisverwaltung im hohen Grade unerwünscht sei. Es werde daher angestrebt, durch Einschränkung des schreibwerks und Anstellung freier Lohnschreiber die Ge­fangenen alsGefängnisschreiber, ganz zu beseitigen. Dieses Ziel werde hoffentlich in nicht allzuferner Zeit er­

reicht werden.. tJu Tranantess

* Ein sozialdemokratischer Frauenlag soll dem diesjährigen sozialdemokratischen Parteitage vorauf gehen.

Es fehle den Frauen an der nötigen Fühlung und Ein­heitlichkeit. Diesem Mangel müsse abgeholfen und vor allem das System der weiblichen Vertrauenspersonen besser ausgestaltet und die Agitation einheitlicher geregelt werden. Das soll nun alles auf der Frauenkonferenz ge­

). Deutschland und die dänischen An­tillen. Die Behauptung Newyorker Blätter, Deutsch­land beabsichtige gegen Abtretung des nördlichen Teiles von Schleswig=Holstein an Dänemark, von diesen die dänischen Antillen zu erwerben, wird auch von derPost alsganz unsinnig bezeichnet. Es sei vielmehr selost­verständlich, daß diese Inseln über kurz oder lang an Amerika fallen würden. Aber auch seitens der amerika­nischen Regierung wird diese Angabe der Newyorker Blätter für falsch erklärt. Der Vorsitzende des amerika­nischen Senatskomitees für Auswärtiges, Senator Lodge, hebe ausdrücklich hervor, daß Deutschland gegenwärtig keinerlei Versuche mache, die westindischen Inseln Däne­marks zu erwerben.

Frankreich.

§ Die Hoffnung der Pariser, daß ihre Welt=Ausstellung bereits im Mai täglich von ¼ vis 1/2 Millionen Personen besucht werden würde, hat sich bisher nicht erfüllt. Der Besuch ist Wochentags dürftig, und die Geschäfte gehen daher recht schlecht. Die Folge wird der Bankerott verschiedener Pächter von Restaurants und sonstiger Veranstaltungen sein.

Amerika.

§ Auf den Philippinen befinden sich die Ame­rikaner wieder in ernster Notlage, nachdem mit dem Ein­tritt der Regenzeit die Feindseligkeiten seitens der Einge­borenen auf der ganzen Linie wieder ausgenommen wor­den sind. Mit gegenwärtigen Einrichtungen und Per­sönlichkeiten, das sehen die Amerikaner nun wohl endlich ein, kommen sie auf jenen Inseln ihrem Ziele in barer Zeit überhaupt nicht näher. Präsident Mac Kinley hat sich daher, trotzdem ihm der Eklat sehr unangenehm ist, zur Abberufung des Generals Otis entschlossen; an dessen Stelle General Mar Arthur zum Oberbefehlshaher der englischen Truppen auf Luzon ernannt worden.

sich nun also bald zeigen, ob die bisherigen Mißer­folge lediglich der Unfähigkeit des kommandierenden Ge­nerals zuzuschreiben waren, oder ob die zur Verfügung gestellten Truppen überhaupt unzureichend sind zur Dämpfung des Widerstandes der Philippinos.

Parlamentarisches.

Der Reichstag setzte am Freitag die Bera­

tung der Novelle zum Gewerbe=Unfall=Versicherungs=Ge­

fort und nahm die Paragraphen 6 bis 6f, die von der Berechnung der Rente für die Hinterbliebenen handeln, nach den Kommissionsbeschlüssen an. Hierauf erbai

erhielt Präsident Graf Ballestrem die Erlaubnis, das

Kaiserpaar und den Kronprinzen zur Großjährigkeits=Er klärung zu beglückwünschen. Die nächste Sitzung findet am heutigen Montag statt.(Postdampfervorlage und Weiterberatung des Versicherungs=Gesetzes.)

* Die Budgetkommission des Reichstages

wmen, Pemner vourd), Grogcher gaungengmunen, wonach

dadurch nicht nur die Werten hgesig fer Zerguge Heggag

Bassermannschen Vorschläge, Erhöhung des Zolles auf Liköre, Schaumweine etc. fort.

Lokales.

* Oeffentliche Tanzlustbarkeitemper paß Vereinte deren

sich verbundenen Personen bübden, als insbesondere Vereine, deren