Amtliches Kreisblatt für den Stadt
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Tiflis und Kars geräumt.
Der Vormarsch des türkischen Heeres, dessen einer Flügel bereits Täbris besetzt hat, macht sich auch jetzt im Zentrum der gesamten türtischen Heeresmacht bemerkbar. Die hier im Kaulasur gebiet kämpfende türkische Armee ist in unauf haltsamem Vordrang bereits bis zum Gebiete der Festung Kars gelangt. Am 4. Januar erzuh en wir von dem großen Siege der Türken ber Sarnkamisch. Die Russen zogen lier, da Sie sich der Haupttruppe des türtischen Heeres gegenüber jahen, beträchtliche Verstärkungen heran, und lonnten eine Zeit lang Widerstand leisten, der allerdings vereite jetzt warder in einen Rückug umgeschlagen ist. Die Russen fühlen, daß sie dem wuchtigen Ansturm des türkischen Heeres nicht gewachsen sind und haben deshalb die Fesung Kars von der Zivilbevölterung räumen lassen. Die türkische Armee hat von Erzerum aus, wo
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einen unwiderstehlichen Siegeszug in gerader Linie von Erzerum bis Kars angetreten. Es wird sich jetzt für die Türten darum handeln, die Festung Kars zu brechen. Diese Jeitung in durch die natürliche Lage besonders geschiltzt. Früher im Besitz der Türken iist sie schon teit lau gem ein sräftiges Bollwert gewesen. Die Hügel mie Al.Dagh. Nara=Dagh und Top- Tagh beherrschen die Stadt und Heercostraßen, die zu: Festung führen. Alle diese Hügel, die steil und unwegsam sind, sind als selbständige Forts ausge aut. Der Umkreis der Feuung beträgt 15 Kilo teter. Die Festung hat im Allgemeinen eine Be satzung von 2500 Mann, die jetzt wohl größer sein dürfte. In zweiter Linie kommen die älte ren Festungswerke von Kars zur Verteidigung in Betracht, die allerdings heute nur noch geringen Wert haben, da sie bereits während des Orient krieges, in den Jahren 1853—56. und später im Jahre 1864 ausgebaut wurden. Ihr Erbauer war der englische Ingenieur, Oberstleutnant Atwell Lale. Sie spielte in allen russisch=türkischen Krie gen eine große Rolle. Im Jahre 77 schloß General Melikow hier die Türken ein, die aber von Mukthar Pascha entsetzt wurden. Sicherlich wird diese Feuung in der nochnen Veil Ene Molle len. Die westliche türkische Armee, die als der linte Flügel des ganzen Heeres bezeichnet werden kann, operiert gegen Batum und steht in gleicher Höhe mit dem Zentrum. Die türtische Stellung in dadurch sehr befestigt. Das wichtigste Ereignis auf diesem Teile des Kriegsschauplaves war der große türtische Sieg am Tscherulflusse, der ungefähr einen Monat vor dem Sieg bei Larykamisch fällt. Anfang Dezember schlug der türkische linte flügel die russischen Streitkräfte, die zum Schut der wichtigen Seefestung Batum vormarschiert waren. Einzelne Gruppen des türkischen Heeres sind bereits bis über den Adscharas vorgedrungen, odaaß Batum vom Landwege abgeschnitten ist. Die Schlachtfront, auf der jetzt im Kau tasus sich das russische Heer hält, verläuft von lars bis nördlich von Batum. Die Aussichten des türkischen Heeres sind hier vorzüglich. In erner keihe spricht für den Erfolg der Türken der Zu stand des türkischen Heeres selbst. Massen tun es sa nicht, das haben die Russen bereits mehrfach gezeigt. Der türkische Soldat hat aber wieder Bemeise, wesche hervorragenden triegerischen Tu genden in ihm stecken. Dazu tommt noch, daß die ganze Organisation des türkischen Heeres hervor kagend genannt werden muß. Bei den großen
Leintungen des turtischen Generatstabes und der
hervorragendsten Versassung der türkischen Solda ten haben darum die Russen, die sich schon jetzt stets als unterlegen bewiesen haben, auf einen Erfolg endgültiger Art nicht zu rechnen. Die Räu mung von Kars und Tiflis zeigt auch, daß die Russen selbst, die nicht einmal mehr im Stande sind Verstärkungen herzuwersen, auf einen Sieg nicht rechnen.
u'th Konstantinopel 29. Jan.(Tel.] In einer Gesprechung der militarischen Lage im Kaukasus stellt der„Tanin“ fest, daß die Fntsiichen Communiques salsch oder übertrieben cten. Der Versuch der Russen, den linfen Flügel ## turkischen Armee in der Gegend östlich Olty zu Umgeben, sei per der außerordentlichen Tapferleit er türlischen Truppen gescheitert. Diese hätten in Boden, den sie auf russischem Gebiet besetzten, icht aufgegeben und hätten nur aus taftischen runden einige Puntte ohne irgendwelche Beden ung verlassen. Die russischen Verluste seit dedinn des Feldzuges seien mehr als dovvelt 1# groß wie die türkischen. Der Gesundheli#### die Ordnung in der türkischen Armee sei vor züglich.
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Artilleriekämpfe in Flandern, bei Verdun und Tonl.— Insanteriegefechte bei Chalons.— Schwere Verluste der Franzosen im Oberelsaß, 400 französische Jäger tor.— In Ostpreußen erfolgreiche Artillerie=Kämpfe bei
Lötzen=Gumbinnen.
nib Berlin, 29. Jau.(Tel.) Amtlich. Großeo Hauptquartier:
Westlicher Kricgoschauplatz.
In der Gegend Nienporr und Zvern sanden Artilleriekämpfe stalt.
Südwestlich Berry an Bac ging uns ein vor einigen Tagen den Franzosen entrissener Graben verloren.
Während gestern nördlich des Lagers von Chalons nur Artilleriekämpfe stattfanden, kam es heute dort zu Insanteriegefechten, die noch andauern.
Im Argonnenwalde, norglich merdun und nördlich Toul, lebhafte Artillerictätigkeit.
Die französischen Angriffe auf Hartmannsmeilerkovf wurden sämtlich abgeschlagen. Die Kämpfe im Walde sind für die Franzosen sehr verlustreich. Nicht weniger als 400 französische Jäger wurden tot aufgesunden. Die Zahl der französischen Gesangenen erhöht sich.
Lestlicher Kriegsschauplan.
In Ostpreußen Artilleriekämpfe auf der Iront Lötzen, onlich Gumbinnen und nördlich. Der Feind wurde von unserem Feuer gezwungen, einzelne Stellungen südöstlich Gumbinnen zu räumen. Nordöstlich Gumbinnen wurden seindliche Angrisse unter schweren Verlusten für die Russen abgesihlagen.
Im nördlichen Aalen keine Veränderung.
Oeftlich der Pilica ereignete sich nicht. Wesentliches.
Die oberste Heeresleitung.
* Der neueste Bericht unserer obersten Heeres leitung bietete ein Bild lebhafter kriegerischer Tätigkeit. In Flandern wurden die Artil lertekämpfe bei Nieuport und Yvern fortgesent Hartnäckig getämpft wird seit einegen Tagen bei Verryan Bac. Der Ort liegt, wie wir kürz lich berichteten, an der Aisne auf der Straße Reims—Laon. Die Erfolge, die wir hier erziel en ung— seilmesse mit Erf
tig gemacht; ein von uns genommener Schützen graben wurde von den Franzosen zurückerobert.
gefangenen Franzosen ständig wächst. Wir sind also überall im Wenen auf dem Posten und stellen nach wie vor mit Erfolg unseren Mann.
am Osten ist es nicht anders. Nachsem die Russen in Polen auf der ganzen Linie den Rück zug ungetreten haben, verinchen sie neuerdings Glück in Aneriffen auf Ostpreußen. Wir haben bereits türzlich die Untweckmäßigkeit dieser Vorstüße erörtert. Denn die Entscheidung im Osten wird nicht hier, sondern vor Warschau fallen. es fällt uns gar nicht ein, unser Hauptziel aus dem
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Kräfte zu zersplittern
Das Ereignis in natürlich ohne wesentliche Be
deutung. Nördlich de. Lagers von ChalonsIUebrigens haben die Russen außerdem neuerein Gebiet, auf dem meschfall- in der letztenldings in Ostpreugen recht schlecht abneschnitten.
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Zeit mehrere Iusammennoge stattfanden— haben sich neue Iufanteriegefechte entwickelt, bei denen es bis jetzt zu keiner Entscheidung kam. Aus dem
Argonnruweld. nördlich Verdun und Tonk,
wird lebhafte Tätigkeit der Artillerie gemeldet.
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wid Le Havre. 25. Jan.(Tel.) Der Militär= seüverneur ordnete an, daß die Belenchtung der
Privathäuser in de Hanre und den umliogenden Hicht erminert#un.d 2 Numme im Oberelfaß. be
demeinden Währens der Nachtnunden von aüßer„genners beim Hartm=nnsweilerkop: Von bicht sichtbar sein darf, und Haß die Beleuchtunsen schweren Verlusten der Franzoien kann man bisentlichen Gebände, Werkstätten und W#erssich eine Vorstellneg mochen. wenn man erfährt,
castslotale auf das Mindestmaß beschränkt undldaß von uns über 400 französische Jäner tot aufdat die Schaufenster verhängt sein müssen.gefunden wurden und daß die Zahl der von uns
die mußten mehrere Stellungen südbstlich von Gumbinnen räumen und wurden nordöstlich davon unter schweren Verlusten zurückgeschlagen.
iko wieder ein Miverwig. Wir brauchen also diese fortgrsetzten Einfälle in Ostpreußen vom rein militärischen Gesichrspnntte ans nicht alsen tragiic zu nehmen, wenn sie auch mit Mücksicht auf unsere schwer gevrüfte pstpreußische Bevölke. kehr bedauerlich sind.— Vom übrigen Kampfarbiet im Osten liegt heute keine amtliche Meldung vor.
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Die Kämpfe in Südpolen.
Von unserem nach Südvolen entsandten Kriegsberichterstatter erhalten wir folgenden, vom Kriegspressequarter genehmigten Bericht.
..„im Januar 1915.
oken. Die Kämpfe im südlichen Teile Polens trugen während der Abweisung des russischen Vorstoßes gegen Schlesien einen wesentlich anderen Charakter als die im nordlichen und die in Galt zien. Es standen sich hier die Zentren der beiden Armeen gegenüber und während die Verbünderen an den Flügeln mit aller Energie die Entschei dung herbeizuführen rrachteten, hatte das von der Armee Wonrsch gebildete Zentrum die Aufgab die im Ranme von Südpolen operierenden russ: schen Kräfte, und zwar, so weit mir bekannt wurde, die russische 4. und 9. Armee derart zu bin den, daß sie den beiden Flügeln teine Hilfe zu lei sten vermochten.
Die Armee Woyrsch ist hervorgegangen aus dem schlesischen Landweyrtorps, das zu Beginn des Krieges über Kielee von Schlesien aus an die Weich# vorbrach, diese bei Jocesow über schritt und den Vorstoß Dankl anf Lublin mit machte. Als die Armee Dankl vor der gewaltigen numerischen Ueberlegenheit, der ihr entgegenge worsenen russischen Kräfte zurückweichen mußte. war es das schlesische Landwehrtorps, das sich bei dem blutigen Rückzugsgefecht von Tarnawka in grandioser Weise auszeichnete. Immer wieder warfen sich die braven schlesischen Landwehrmän ner den nachdrängenden Russen entgegen, immer wieder drängten sie die heranquellende Uebermacht zurück. Schritt um Schritt gingen sie dann selber zurück und an ihren Vaionetten prallten alle An griffe der Russen ab. Ihr Führer, General Woyrsch, war selbst in den vordernten Reihen, rauchte seelenruhig seine Zigarren und feuerte seine braven„Schlesinger“ immer von neuem an. Mehr als einmal kamen ihm und seinem Stab die russischen Husaren in gefährliche Nähe; an einer Stelle soaar mußte der Stab absiven, um die Russen mit blutigen Köpfen zurückzuschicken General Wonrsch rut während dessen im Schritt weiter.
Es kam dann die Offensive der Verbündeten in Russisch=Polen und Galizien, die die Armee Hindenburgs bis an die Tore Warschaus führte und den Oesterreichern den Entsatz Przemusts brachtt. Diesem Vorstoß der deutschen, österreichischen und ungarischen Truppen begegneten die Russen, indem sie alle ihre noch verfügbaren Korps und zwar die turkestanischen und die sibirischen vor allem, an den am meisten bedrohten Punkten, wie bei War schau einsetzten und dadurch unserem Angriff eine derartige Uebermacht entgegensetzten, daß wir der erntscheidung ausweichen und auf der ganzen Linie zurückgehen mußten. In einer Stärke von 21. Millionen wälzte sich nun das russische Heer gegen die Grenzen Poiens und Schiesiens heran und nur der im November durchgeführten Neugruppierung der verbündeten Armeen ist es zu verdanken, daß diese furchtbare russische„Walze“ zum Stehen kam.
In diesen kritischen Novembertagen hatte die deutsch=österreichisch=ungarische Waffenbrüderschaft die schwerste Prüfung zu bestehen. Die österreichisch=ungarische Armee war in Garschen auf ganzen Kront in siegreichem Vormarich, hatte Przemyfl entsetzt, stand bereits in drohender Nähe Lembergs; in der Bukowina war Cernowitz befreit worden— aber in diesem Augenblick sichtete sich an den deutschen Grenzen die ungeheure Gefahr des runnschen Vormarsches auf Berlin auf. Da gab es für die Oesterreicher kein Bedenken. Kamen die Russen nach Berlin, dann war der Krieg für Oesterreich=Ungarn evenso zu Ende wie für Deutschland— die Gefahr schweißte in der einen Minute des Ueberlegens die beiden Armeen an eiiner einzigen zusammen, zu einer Armee mit einen anzigen gemeinsamen Ziele, einem gemein samen Interesse— und diesem Ziele, diesem In teresse gab der Führer des oberreichisch=ungarischen Heeres alle bereits errungenen Erfolge preis. Mit einem Ruck riß er seine vorwärtsdringenden Armeen zurück un warf sie an die Stellen, un denen der gemeinsamen Sache die große Gefahr drohte. Diese Umaruppierung ist, wie mir ein hober deutscher Offizier sagte, eine der genialsten Leistungen moderner Strategie. Das Opfer aber, das sie in sich schloß. trug seine Früchte, Als sich die russische Offensive den deutschen Gren zen näherte, fand sie eine aus deutschen und öster reichisch=ungarischen Truppen gebildete Mauer, an der sie nach dem erbitter#en bis Anfang Dezember
Mahranden Alingener
Während der Kämpfe in Nordpolen, die zu der Erobernng von Lodz am 6. Dezember durch die Deutschen führten heite sich auch in Südvolen das
Blatt gewendet.
im ernen Aupral! waren die
Russen sehr nahe an Czenstochau berangekommen. Hier aber stellten um innen die Schlester entgegen und nagelten sie in ihren Schützenaräben fest. Am g a l<space>.=<space> A r i n r e<space> z o u r s c h<space> k a m n k t e<space> d i e<space> I s t e r r e i <space>
chisch=unearische Armee Dankl. die hereits Mitte Nonember zu neuer Offensive überging. In diesen Tagen war es, daß sich die Wiener Kinder. sie Teutschmeister. so hervorrauend auszeichneten. In den Felsen von Wledowiee hatten sich die