5

Hochstr. 88, als

t

83331

selmann

von 9 bis 12 Uhr von 3 bis 6 Uhr.

16e Kllo

bezahlen

A. Cohen& Co.,

Schrott- und Metall­handig. Rinzstr. 34. Telephon 2168.

Herd

18 Mk, Bettstelle 14 Mk., vollständise Küche 75 Mark zu verkaufen. 33048 Wilhelminenstr. 98. barterre.

rchen

ide Mai 1925

immerjäger

Köhr

sichlt sich zur radi­n<space> V e s t i l g u n g<space> v o n<space>

d Mäusen

egliches Ungezieter n 1. Ho es, sowie rksunternehmungen * 890

arkt 16, Tel. 1832.

labona-Puder

rndentfettet das Haar ckenem Weze, macht er und leicht zu iri­verleiht seinen Du t. en In Priseurgeschät­verien und Apotheken.

Margarine.

r Im Paket. Mk. 5.50 ur im Paket. Mk. 9.00 Edamer Art. Mk. 4.40 Edamer Art. Mk. 7.75

" Nk. 6.45

" M. 9%0

9. Ia." Mk. 5.00 " ME 10 Nachnabme. Namburg 12.

ed, ob sie aus gesetzt sind

ar 1925

u einem sicht­verkaufe ich

rmann

ten, für Kostüme. allen Fa ben.

Mustern.

Volle, für Kleider. ders billig.

dern.

kirchen Karkt 8

Gelsenkirchener Ze

P

Bezugspreis durch Boten zugestellt für 2 Wochen 1 S.=Mark, durch die Post bezogen monatlich 2.50 G.=Mark. Einzel=Rummer 10 G.=Via Erscheint täglich.

Wochen=Beilagen:

Gelsenkirchener Conntags=Zeitung":Sport=RundschauTechnische Rundschau Am verdieuer".*Der Aufbau*heim und Welt.

Im Falle von höhere Gewalt. Streik, Aussperrung, Betriedsstörung, Erscheinungsverbot hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieserung dei Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Telegramm=Adresse: Gelsenkirchener Zeitung. Postscheck=Konto Essen Nr. 131 46.

Ortsanzeigen 7#

Anzeigenpreis für 1 mm

Raumhöhe(27 mm breit):

=Pfg., leine Anzeigen nicht geschäftlicher Art und Familien värtige Anzeigen 10 S=Pfg., Reklamen 180 mm breit! 30 G=Pfa.

Für Aufnahmen an bestimmten Lagen und Plätzen, sowie für Aufträge mittels Fernsprecher wird keine Gewähr und für Druckfehler keine Haftung übernommen Etwaiger Radatt gilt als Kassarabatt

X8

bestimmten Lagen und Plätzen, sowie für Aufträge

* Gewaut unn für Druckfehler keine Haftung übernommen Etwaiger!

und kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 8 Tagen nach Erhalt der Rechnung erfolgt.

Geschäftsstelle: Gelsenkirchen, Ahstraße 37, geöffnet von morgens 81 Uhr, 28 Uhr abends. Fernsprech=Anschluß: Amt Gelsenkirchen Nr. 124 und 125.

Verlag und Rotationsdruck von Chr. Münstermann in Gelsenkirchen.

Nr. 11(Erstes Blatt)

Montag, den 12. Januar 1925

6). Jahrgang.

Die Kölner Räumungskundgebungen.

In Ruhe und Ordnung verlaufen.

Köln, 11. Jan.(Telegr.) Zu machtvollen Kundgebungen gestalteten sich die Versammlungen, wozu die volitischen Parteien Kölno ihre An­hänger für heute vormittag zum Einspruch gegen eine Verlängerung der Besetzung aufgeboten hatten. Die Beteiligung war überall sehr stark. Den Versammlungsleitern war von der Besatzungsbehörde zur Pflicht gemacht worden. dafür zu sorgen, daß Ruhe und Ordnung nicht gestört würden. Zu Ausschreitungen kam es nicht.

In der Zentrumsversammlung im vollbesetzten Reichoballen=Theater sprach Redakteur Horndasch von derKölnischen Volkszeitung". Er erklärte. es sei schmerzlich, daß die Jahrtausendieter der Rheinlande mit einem Protest beginnen müsse. Die Liebe zum Rhein givfele in der Forderung, das der Rhein Deutschlands Strom bleibt und nicht Deutschlands Grenze wird. In der Entschließung des Zentrums heißt es:

Die Hoffnung des deutschen Volkes, nach langen Jahren der Erfüllung schwerster Vertragsvervflicht ungen endlich einmal die Auswirkung eines der wenigen Rechte zu erleben, die uns aus dem Versailler Vertrag noch geblieben, wurde am gestrigen Tage bitter ent­täuscht. Das Verhalten der Siegerstaaten, das eine Abkehr von der eben angebahneen Verständigungsvolitik bedeutet, ist geeignet, die staatliche Sicherbeit und Freiheit Deutschlands. die Befriedung Europas und die Gesundung der Weltwirtschaft auf das schwerste zu geradrden. Die Bewohner des be­setzten Gebiets sind weit davon entfernt. sich durch das Verhalten der Gegner zur Unbesonnenheit hinreißen zu lassen. Sie sind bereit, im Interesse des ganzen deutschen Vaterlandes die schweren Besatzungslasten auch weiterbin unverzagt und standhaft zu tragen. Dennoch und gerade deshalb erhebt das deutsche Volk am heutigen Tage seine Stimme, um aller Welt gegenüber das Vorgehen der Siegerstaaten als Unrecht und Vertragsbruch zu kenn­zeichnen.

Die Sozialdemokraten veranstalten heute nachmittag ihre Einspruchskundgebung.

Die Deutschnationalen hielten im überfüllten großen Saal des Gürzenich ihre Versammlung ab. Nach einer Ansprache, die Dr. von Droander hielt, wurde eine Entschlietung einstimmig angenommen, worin es heißt:

Die Weiterbesetzung der gördlichen Zone über den gestrigen Tag binaus erschüttert den letzten Rest des Vertrauens unseres deutschen Volkes. auf die tatsächliche Durchführung der wenigen Rechte die uns der Friedens­vertrag garantieren sollte. In der bitteren Erkenntnis der Machtlosigkeit unseres deutschen Vaterlandes werden wir auch weiter in unverbrüchlicher Treue zum Reich und zu Preußen die schweren Lasten der Besetzung tragen. Vor aller Welt erbeben wir aber heute unsere Stimme zum schärfsten Widersoruch gegen solches Vor­gehen. Wir erwarten von den Regierungen des Reichs und Preutzens, daß sie, dem ein mütigen Willen des gesamten deutschen Volkes ent­sprechend. nichts unterlassen, was geeignet ist, Recht, Würde und Ehre unseres Volkes zu wahren

In der Versammlung der Deutschen Volks­partei sprach in der Lesehalle Professor Molden­hauer, der darauf hinwies, daß wir nach dem Friedens­vertrag ein Recht auf Räumung dätten und nicht um Gnade zu bitten brauchten.

Es wurde einstimmie eine Entschließung ange­nommen, worin darauf hingewiesen wird daß Deutsch­land auf Kosten der eigenen Gesundheit jahrelang ver­suchte, die ungebeuren Vertragsveroflichtungen auszu­führen. Es bewies durch Annahme des Dawesgutachtens

unzweideutig, daß es den Forderungen der Siegerstaaten in den Grenzen seiner eigenen Lebensmöglichkeit und seiner staatlichen Selbständigkeit gerecht werden will. Die Siegerstaaten aber nahmen die angeblich unzu­reichende Abrüstung Deutschlands zum Vorwande, um die nördliche Zone auch weiterhin zu besetzen Sie suchten aber mit Deutschland über diese Differenzen keine Verständigung. Kein Staat Eurovas ist so ab­gerüstet. so wehrlos wie das angeklagte Deutschland Der kaum zum Leben erwachte Glaube an einen ehrlichen Verständigungswilen ist aufe tiefste erschüttert. Wir rufen den Machthabern von heute zu: Ueberlegt, ob dieser Weg der richtige ist, um die Welt zu befriedigen und sie größeren Zielen entgegenzuführen. Wir Bürger am Rhein wagen nochmals die Hoffnung auszusprechen, daß es klugen und gerechten Staatsmännern gelingt, diesen unglücklichen 10. Januar nicht zu einem schwarzen Taa in der Geschichte Europae werden zu lassen. Keine Enttäuschung. keine Ver­bitterung wird uns aus unserer Mätzigung und Zurückbaltung herausreißen, weil wir am Rbein aushalten für unser Preutzen und Deutschland.

In der Versammlung der Demokraten sprachen der Abgeordnete Z:egler und Justizrat Falk die sich aleichfalls gegen die Behauptung wandten, daß Deutsch­land noch nicht abrüstete. In einer einstimmig ange­nommenen Entschließung wird schärfster Einspruch gegen die vertragswidrige Fortdauer der Besetzung der nördlichen Zone erhoben

Eine ähnliche Entschließung nahm die Wirt­schaftspartei des deutschen Mittelstandes an, in deren Versammlung Landtagsabgeordneter Klamt sprach.

Wieder ein Entwaffnungsbeweis.

2 Berlin, 10. Jan.(Telegr.) Die Durchsuchrna in der Fabrik im Norden von Berlin. auf deren Bestände an Kriegsmaterial General Nollet am 29. Dezember 1924 in der Kammer angespielt hat, ist be­endet. Infolge von Dénunziationen erstreckte sich die unangemeldete Durchsuchung auf Schunpen, in denen folgendes Material lagerte: 126000 ungebohrte Stahl­stäbe 10 000 fertige Pistolenläuse, 5000 fertige Gewehr­läufe. die aber bereits durch Verkürzung für milttärische Zwecke unbrauchber nemacht-winn. keine Erwehre und Maschinengewehre. überbauot keine Waffen de. fanden sich in den Schuppen. Das Material stammt aus der Zeit des Krieges. Es war zum langsamen Verbrauch für die Produktion der Fabrik an Friedensartikeln be­stimmt. Daß Waffen für kriegerische Zocke in der Fabrik nicht hergestellt wurden, kann schon daraus ersehen werden, daß die Fabrik seit 1920 129mal durchsucht ist, wobei ausdrücklich festgestellt wurde, daß jeder Kriegsbetrieb unmöglich ist. Das jetzt aufgefundene Material ruht seit 1918 in Schuoven auf dem Fabrikgrundstück.

Eine baldige Konferenz?

m. London, 11. Jan.(Telegr.) DerObserver schreibt, der Protest der deutschen Regierung gegen die Richträumung Kölns sei um so stärker, als er sich in mäßigen Ausdrücken halte. Sicher werde eine baldige Konferenz nach Eingang des endgültigen Berichts der Entwaffnungskommission und nach Prüfung not­wendig sein, um klarzustellen, was die Alliierten ver­langen und um Deutschland Gelegenheit zu geben. die Räumung der ersten Zone zu einem bestimmten Zeit­punkt sicherzustellen.

Tuthers bisher vergebliche Bemühungen.

Das Zentrum tut nicht mit.

Heute Fortsetzung.

A Berlin, 11 Jan.(Telegr.) Finanzminister Dr. Lutber hat seine Bemübungen zur Bildung eincs Kabinetts im Laufe des Sonntags fortgesetzt. Er hatte Besorechungen mit dem Reichskanzler Marx. dem Zen­trumsabgeordneten Febrenbach und dem Sozialdemo­kraten Dr. Hilfferding.

Dr. Luther wird Montag vormittag seine informatorischen Besprechungen fortsetzen. Der deutsch­nationale Parteivorstand tagte Sonntag nachmittag gleichfalls, ohne jedoch einen Beschluß zu fassen, da die Stellungnadme des Zentrums erst spät abends bekannt wurde.

Dr. Lutber empfing gestern abend den Vorsitzenden der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, Hermann Müller. Der Minister erklärte, er beabsichtige kicht, ein Kamofkabinett gegen die Linke u bilden. Die sozjaldemokratische Fraktion hat dem Rinister keinen Zweisel darüber gelassen, daß sie einem Rechtokabinett die schörfste Opposition entgegensetzen und ihm ibr Vertrauen nicht aussprechen würde.

an dem vorgesehenen Rabinett zu be­teiligen.

Das Zentrum beteiligt sich nicht.

as Berlin, 11. Jan.(Telegr.) Die Zentrums­raktion. die bereits um 4 Uhr ihre Sitzung begann. dehnte ihre Beratungen bis in die späten Abendstunden kus. Der frühere Reichskanzler Abgeordneter Fedren­dach, der heute seinen 73. Geburtstag feiert, wurde in der Sitzung von seinen Parteigenossen herzlich beglückwünscht. Abgeordneter Fehrenbach sowie der bis­berige Reichskanzler Marx verhandelten mit dem Reichofinanzminister Dr. Lutder und dem Ministerialrat Wachsmann.

Die Zentrumsfraktion hat am Schluß ihrer Beratung olgenden Beschluß gefaßt:

Die den Vertretern der Zentrumsfraktion am 1. Januar in den Verhandlungen mit dem Reichofinanz= ninister Dr. Lutber übermittelten Erklärungen ermöa­ichen es der Zeuteumelraltien nicht, s1h

Verlegenheitskabinett?

na Berlin, 11. Januar 1925.(Telegr.)

Nun soll also Dr. Luther versuchen, nachdem es bis­her dem Reichskanzler Marx nicht gelungen ist, die Re­gierungsbildung zu übernehmen. Ist es schon eigenartig. daß Herr Luther, der nach seiner eigenen Erklärung der Volksvartei nicht angehört, Weisungen von dieser Seite einholen zu müssen glaubt, daß er, dem Wunsche des Reichskanzlers entsorechend. im Kabinett verbleiben wollte, so muß noch mehr die sachliche Einstellung des Herrn Lutber und der Deutschen Bolks­partei befremden.

Reichskanzler Marx hat bekanntlich beabsichtigt, den Demokraten Koch in das Kabinett aufzunehmen. Herr Luther erklärt auf Weisung der Deutschen Volksvartei, daß er in einem Kabinett, in dem führende Persönlich­keiten der Demokraten berufen wurden, nict ver­bleiben würde. Sofort setzte sich daraufdin der Reiches­kanzler mit einer anderen Persönlichkeit aus den Reihen der Demokraten, mit dem Abg. Dietrich. in Verbindung. Aber auch jetzt wieder erfolgte prompt die Weigerung des Herrn Lutder. Es ist selbstverständlich, daß eine Partei, die das wichtigste Amt, das das deutsche Volk zu vergeben hat, übernehmen soll, ihre besten Kräfte zur Verfügung stellt. Oder glaubt Herr Lutber, die Demo­kraten sollten ihr jüngstes Mitglied im Parlament präsentieren! Das kann doch wohl nicht ernsthaft die An­sicht des Herrn Luther sein. Also ist sein Verhalten nicht mit sachlichen Gründen zu rechtfertigen. sondern es haben eine Anzahl Persönlichkeiten ihn zu diesem un­sachlichen Verhalten verleitet. Dies sein Verhalten wird ihm, falls er den Auftrag zur Rezierungs. bildung übernimmt. seine Aufgabe sicherlich nicht er­leichtern, abgeseben davon, daß es überbaust fraglich ist, ob die Deutschnationalen. auf deren Mitwirkung er selbst­verständlich angewiesen ist und auf die er auch rechnet, ihm Gefolgschaft leisten werden.

Die deutschnationale Volkspartei hat den Plan des Reichskanzlers Marz als ein Verlegenbeits­kabinett bezeichnet, das auch nur Vorlegenbeitsvolitik

treiben könne. Die deutschnationale Reichstagsfraktion scheint mit der eigenen Parteivresse nicht ganz im Ein­klang zu stehen. So erklärt u. a. mit Recht derBerliner Lokalanzeiger in einer Besprechung der politischen Lage. der Reichsoräsident würde sich inzwischen danon über­zeugen, daß die Bildung einer parlamentarischen 2ehrheitsregierung nicht im Bereich der Mög­keit stehe. Wir können es selbstverständlich der deutsch­nationalen Fraktion überlassen, sich über die Richtigkeit der widersprechenden gegenseitgen Auffassung auseinander­zu setzen. Der Beschluß der deutschnationalen Feaktion läßt es im übrigen offen, ob sich die Deutschnationalen entgegen ihrem Beschluß auch an einem Kubinett Lutder auf der Grundlage der fraktionell nicht gebundenen Prinzivien beteiligen wollen. Tun sie das, so werden sie sich an einem Verlegenheitskabinett beteiligen, das nur Verlegenheitsvolitik treiben kann. Oder glaubt man vielleicht bei den Deutschnationalen, das ein Kabinett, das wesentlich anders aussehen wird. als das, das Reichs­kanzler Marx zu bilden versucht hat, etwas anders als ein Verlegenheitskabinett sein wird, nur des­holb, weil der Kanzler nicht Marx. sondern Luther heißt. Aber auch das müssen die Herren mit sich und der Deutschen Volksvartei ausmachen.

Bei der Deutschen Volksvartei hat man neuerdings einige Bedenken bekommen. Vor allen Dingen hat es in der Deutschen Volksvartei stark be­scemdet, daß der neugewählte Vizevräsident Gracfe. der den Deutschnationalen angehört. sich geweigert hat, an dem Höflichkeitsbesuch, den das Reichs­tagsprösidium beim Reichsoräsidenten gemacht bat, teilzunehmen. Noch mehr bedenklich hat die Volks­rartei das Verhalten der Deutschnationalen in der Reichstagssitzung von Freitag gemacht. Aus Kreisen der Volksvartei verlautet, daß man dort bedauere, daß die Deutschnationalen gerade am Freitag in so schaifer Weise gegen den Reichspräsidenten Stellung genommen haben. Gleichwohl wird den Deutschnationalen gut zugeredet, sie möchten sich doch besinnen und sich an einem Kabinett Luther beteiligen. Das ist eine Angelegenheit, die die beiden Parteien unter sich abzumachen haben.

ais von vollsbarteilicher

Absicht, den badischen Demo­senminister zu bestellen Ein­war, wollte Marx seine

Das Auslans zur Regierungskrise.

Wien, 10. Jan(Telege.) Zur Regierungs­krise in Deutschland und zur Kölner Frage schreibt dieNeue Freie Presse: Marx, der sich jetzt endgültig von der Regierung zurüdzuzieben scheint, dat sich in den 14 Monaten seiner Kanzlerschaft als beschickter Taktiker exwiesen, und gerade seine lotzte Tat, die Ab­fassung der Antwort auf die verhängnisvolle Kölner Rote läßt wieder erkennen, wie sehr sein Fort­gang zu bedauern ist. In dieser Antwort findet sich die entschlossene Wahrung der nationalen Würde und die feste Betonung des deutschen Standpunktes in glück­licher Weise so formuliert, daß der Glaube an eine gütliche Vereinbarung, an eine Verständigung, doch deutlich fühlbar bleibt. Tatsächlich ist diese Bereit­willigkeit, von allem Aufklärung zu geben, die beste Politik, die die deutsche Regierung heute machen kann Auch dasNeue Wiener Abendblatt hebt in einem Artikel über die Lage in Deutschland den günstigen Eindruck hervor, den die maßvolle Antwortnote über die Kölner Frage gemacht hat.

ministerium übernehme und als von volksvarteilicher Seite auch gegen die weitere Absicht kraten Dietrich zum Innenmini spruch erhoben worden war,

Bemühungen einstellen und sein Mandat dem Reichs­präsiderten zurückgeben.

Auf offenbare Einflüsse von außenber, die man auf volksparteilicher Seite suchen muß, hat dann auch noch obendrein der Reichssinanzminister Lutber, auf dessen Verbleiben im Kabinett Marx einen besonderen Wert legte, erklärt, nicht in einem lediglich auf Zentrum und Demokraten sich stützenden Kabinett verbleiben zu wollen. Auch alle anderen Versuche, die Marx anstrengte, um eine parteivolitische Grusvierung zu erreichen, die die Deutsche Volksvartei wenigstens nicht mit einem Miß­trauensvotum verfolge, sind an der starren Ableb­nung der Volkspartei gescheitert. Sie er­klärte, einem jeden Kabinett, in dem nicht die Deutsch­nationalen vertreten wären, ihr Mißtrauen auszusorechen.

Das kam im Effekt nicht nur einer Sabotage an Marz, sondern auch einer Sabotage an der eigenen Politik sleich. Denn Marx hat seine Regierungsbemübungen immer nur auf der Grundlage vollzogen, daß die gleicht Politik, die die bisherigen Regierungsvarteien, also auch die Deutsche Volks­jrartei gemacht habe, und die außenvoli tisch von dem volksvartetlichen Führer Stresemann ja ver­antwortlich geführt wurde, getrieben werde. Trotz­dem erklärte die Deutsche Volksvartei, auch gegen ein Kabinett, das genau dieselbe Politik treibe. ein Miß­trauensvotum abzugeben, sodaß also die Deutsche Volks­partei ihre eigene Politik mit einem Mißtrauen zu belegen bereit war.

Trotz allem versuchte Marx doch noch einen allerletzten Ausweg. nämlich den das Kabinett varlamentarisch nur auf das Zentrum zu stützen und im übrigen nur ein Be­amtenkabinett zu bilden. Aber auch jetzt erklätte die Deutsche Volksvartei, daß ste einem solchen Kabinett gegenüber ihr Miktrauen aussoreche und der Finanzminister Lutber lehnte es ab. auch in einem solchen Kabinett tätig zu sein.

So blieb Marx, der sich von allen Seiten umstellt sab, nichts anderes übrig. als sein Amt zurückzulegen und seine Mission für gescheitert zu erklären, wenn ee nicht seinen Ruf als Politiker auf das Sviel seten wollte. Betrachtet man diese Dinge im Zusammenhang mit der ganz sostematisch aufgezogenen Barmat=Kamvagne gegen das Zentrum. so werden die Zusammenhanoc durch­aus klar, die Zermürbungsvolitik am Zen­trum wird ossenbar und die Saboteure haben ihr Ziel erreicht.

Die Sabetage an Marx.

Von einer besonderen Seite wird uns aus dem Reichstag geschrieben:

Einer förmlichen Sabotage an Marr kommt die Behandlung gleich: die die Deutsche Volksvartei ihm bei all seinen unendlich mühsamen und mit einer übermenschlichen Geduld geführten Bemühungen um die Regierungsbildung zuteil werden ließ. Immer wieder hat im entscheidenden Augenblick mit einer unbeimlichen Konsequenz die Deutsche Volksvartei dem Kanzler Marx Schwierigkeiten bereitet und ihm erklärt, daß der von ihm vorbereiteten varlamentarischen Kombination jede Opvosition von seiten der Volksvartei widerfahren werde.

Marx hatte nach der endgültigen Absage der Deutschen Volksvartei versucht, ein Kabinett zu bilden, das sich parlamentarisch nur auf Zentrum und Demokraten hätte stützen sollen. Da aber erhob die Deutsche Volksvartei Einspruch gegen die Absicht des Kanzlers, den demo­kratischen Führer Koch zum Innenminister zu setzen Wer die inneren Vorgänge kennt, weiß, daß bier sich die persönliche Feindschaft auswirkte, die zwischen Koch und Stresemann während des Wahlkampfes entstanden war Es ist schon so. wie wir am Anfang dieser Krise geschrieben daben, daß durch die Entzweiung, die durch die Kamvfstellung zwishen Deutscher Volksvartei und Demokraten im Wahl­kamof entstanden ist. und die die bisherigen Re­gterungsparteien auseinanderbrachte, politisch geradezu eine Katastrovhe erwuchs. Nachdem dem Kanzler aber auch von seiten Geblers Schwieriskeiten gemacht worden waren, der seilber nicht einmal wollte, daß der Demokratenfüdrer Koch das Innen­

Eine unerkörte Herausforderung.

Zu welchen Zuständen wir gekommen sind, zeigen die in der letzten Woche sich bäufenden Beobachtungen, daß von außervarlamentarischen Faktoren Einfluß auf die volitische Geschäftsführung und auf die politischen Instanzen und Faktoren zu gewinnen ver­sucht wird. Ein Musterbeisviel einer geradezu uner­hörten Herausforderung liegt jetzt in einer Kundgebung des Nationalverbandes Deutscher Offi­siere vor, in welchergegen die zur Zeit derrschenden Parteien der Vorwurf erboben wird, daß es ihre Schuld sei, wenn Deutschlandin einem außenvolitischen hoch­wichtigen Augenblick ohne aktionsfähige Regierung da­steht. Daß die vorbandene, durchaus aktionsfähige Re­gierung mutwilligerweise von der Deutschen Volksvartet zerschlagen worden ist. stebt allerdings nicht in dieser Kundgebung.

Dafür besitzen aber diesenationalen Offiziere die Un verfrorenheit. das Zentrum in der schroffsten Weise anzugreifen. In der Kundgebung heißt es nämlich unter anderem:

Ganz besonders schwere Schuld trifft hierbei die Lei­tung der Zentrumspartet. die die Bildung einer nationalen Kampfkront gegen die internationale anti­christliche und marristische Sozialdemokratie verbindert hat. Die Zentrumsvartei hat sich damit klar und offen zur schwars=rot=goldenen Internationale abdreben lassen. Sie kann daher von uns. solange sie sich nicht offensichtlich zur nationalen Kampffront bekennt. binfort nicht mehr als nationale Partei angeseben werden!

DerNationalverband Deutscher Offiziere" besitzt also die Stirn. sich ein Urteil über die nationalen Qualitäten einer Partei anzumaben. Wir weilen eine solche freche Herausforderung mit aller Entschiedenbeit zurück und würdigen im übrigen dieser Pöbelei keines weiteren Wortes. Es ist aber nicht uninteressant, zu hören, was eine zentrumsgegnerische Stimme zu dieser Kundgebung sagt: DieVossische Zeitung" führt duzu aus:

parteien Zensuren über politisches Wohlverhaften auszu­stellen. Es wird dem Zentrum vermutlich sehr gleich­gültig sein ob die Herren vom Nationalverband es als nationale Partei anerkennen oder nicht. Der Nation verband ist ja nicht ernn zu nehmen.

Deutschland ist nur. daß lolche are,

Kundgedungen von den Reinden Deutschlands aus

gebeutet und nicht wenig dazu beitragen die auswärtige Bolitik der Regierung zu erschweren.

3% Unatüc okschnäusige Deutschlands an

r

Einigung auf der Pariser Finanz­

Konferenz.

Die französische Darstellung.

2. Paris, 10. Jan.(Telegr.) Havas berichtet, daß die alltierten Finanzminister sich grundsätzlich über die verschiedenen Probleme, welche die Finanzkonferenz zu lösen dat. eintaten. Die Liquidation der Rubr­besetzungskosten würde auf der Grundlage des französtschen Planes erfolgen, d. b. die Besetzungs­und Verwaltungskosten würden von den Gesamteinahmen abgezogen und der Rettoertrag, im ganzen etwa Milliarde Goldmark. unter die alltierten Mächte ver­teilt. Die Besetzungskosten sollen in Zukunft nur 100 Millionen Goldmark betragen, so daß nach Abzug der Kosten für alle Organismen der Dawesplan ungeföhr 34, Rilliarden Goldmak ergeben würde. wovon Frankreich 52 Proz. oder etwa 85 Milliarden Pavierfranken des augenblicklichen Wertes erhalten würde. Belgiens Priorität werde so errechnet, daß Belgien noch etwa 120 Milliarden Goldmark ergeben würde, wovon Frankreich noch zwei Jahre 8 Prozent von don deutichen

erhalten soll. Es wird behauptet, daß Cburchill heute im Grundsatz den Inhalt der Note Curzons vom Monat August 1923 angenommen habe, daß aber die Regelung der interallierten Schuldenfrage noch späteren Verband­lungen vorbehalten bleibe. Wie verlautet, soll die amerikanische Forderung, an der Verteilung des Ertrages aus dem Dawesvlan teilnehmen zu können. von den alliierten Finanzmännern angenommen worden sein.

Die Morgenvreßse bestätigt die

ber

**. vnd gestern gemeldete

Einigung in den Verdandlnugen der alllierten Einanz­r.Scho de Paris zufolge soll jetzt Grank­darauf verzichtet haben. 30 Millionen Gold­mark zurückzuverlangen, die die Mobrkosten für die Be­letzungskosten ausmachen, die sich ergeben, wenn man den Unterschied zwischen der Unterhaltung dieser Truppen in Frankreich und im Ruhrgebiet berücksichtigt. Aus diesem Grunde habe auch die belgische Renierung 25 Millionen Goldmark aufzubringen. En den Revanationnzahlunden