Gelsenkirchener Zeitung

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Nr. 109(Erstes Blatt)

Samstag, den 22. April 1939

75. Jahrgang

Unsere Artillerie

Die modernste Artilleriewasse der Welt

Von Generalmajor Jahn. Kommandeur der Artillerieschule Jüterbog.

Die Artillerie ist die Waffe der stärksten Feuer­wirkung. Ihre Hauptaufgabe ist:Mit der Gewalt ihres Feuers rechtzeitig die Kräfte des Feindes zu zer­schlagen und hierdurch der eigenen Insanterie zum Siege zu verhelfen.

Nur zu gut sind noch die gewaltigen Artillerie­schlachten des Weltkrieges in Erinnerung. die alle arößeren Kampfhandlungen einleiteten. Ungeheuer war das Anwachsen dieser Waffe, deren Zahl in Deutschland von etwa 5000 Geschützen aller Kaliber Friedensstärke 1914 bis auf 16 000 Geschütze am Kriegsende emvorgeschnellt war. Nur zu genau schätzte die Entente die Wirkung der artilleristischen Waffe ein, als sie im Versailler Vertrag nur die lächerliche Zahl von 288 Ge­schützen, dabei keinerlei größeren Kalibers, dem 100 000­Mann=Heer beließ.

Es ist daher natürlich, daß beim Wiederaufbau der deutschen Wehrmacht Adolf Hitlers die Artillerie im besonderen Maße berücksichtigt wurde. Die Entwicklung der gesamten Kriegsführung und die Erfahrungen der Kriege in Spanien und China ver­langen und rechtfertigen diese gewaltigen militärischen Kraftäußerungen. Heute besitzt das deutsche Heer wieder eine starke, neuzeitlich ausgerüstete, organisierte und aus­gebildete Artillerie, aufgebaut nach den neuesten Er­fahrungen der Kriegs= und Nachkriegszeit. in der neben leichten und schweren, vferdebespannten und motorisier­ten Batterien auch besondere Aufklärungseinheiten in Gestalt von Beobachtungsabteilungen vorhanden sind.

Die Hauptgeschützarten sind die leichte und die schwere Feldhaubitze: beide modernster Kon­struktion mit großen Reichweiten, mit Spreizlafetten, die ohne Verschieben des Lafettenschwanzes große Seiten­änderungen erlauben, unabhängiger Visierlinie und vielem anderen, was alles der raschen Bedienung und damit großer Feuergeschwindigkeit dient. Neben diesen beiden Hauptgeschützen gibt es noch mittlere und schwere Kanonen. Gebirgsgeschütze. Mör­ser und Sondergeschütze, so daß alle an die Artillerie herantretenden Aufgaben heute wieder mit modern­stem Gerät gelöst werden können.

Die erwahnten Beobachtungsabteilungen sind die Augen der Artillerie, die auch hinter Deckungen sehen können. Sie sollen die feindliche, verdeckt stehende Artillerie feststellen, wozu sie Licht=, Schall= und Ballon­aufklärung anwendet.

Hand in Hand mit der ständig fortschreitenden Ent­wicklung der Geschütze ging auch die Entwicklung all der anderen Kampfmittel, die der Artillerist braucht, wie der Artillerienachrichtenverbände, bei denen der drahtlose Verkehr mit Tornisterfunkgeräten vervollkommnet und vermehrt worden ist, der Munition. der Optik. des Vermessungs= und Karten­wesens sowie der Wetterkunde. Die letzteren Gebiete werden für das errechnete Schießen(Plan­schießen) gebraucht, das immer mehr an Bedeutung ge­wonnen hat, je mehr die Artillerie und die übrigen Waffen sich im Gelände unsichtbar machen und je mehr die Bekämpfung auf große Entfernungen notwendig wird.

Aber auch die Organisation der Artillerie der neuen Wehrmacht hat manche Aenderungen erfahren. Die Trennung zwischen Feld= und Fußartillerie ist fort­gefallen, mit ihr auch die früher vorhandenen ver­schiedenen Schießhilfsmittel und Schießverfahren. Eine weitgehende Vereinheitlichung wurde durchgeführt. Jede Division als die normale taktische Führungseinheit verfügt kriegsgliederungsmäßig über dauernd unterstellte leichte und schwere vferdebespannte Artillerie, die zusammen mit einer Beobachtungs­abteilung unter Führung eines Artilleriekommandeurs stehen. Darüber hinaus haben die oberen Kommando­behörden starke motorisierte Artillerieeinheiten aller Kaliber in Korvs=, Armee= und Heeres­artillerie gegliedert. Mit Hilfe dieser sehr beweg­lichen Batterien sind sie jederzeit in der Lage. die Divisionen bei Bedarf rasch zu verstärken und so starke artilleristische Schwerpunkte zu bilden.

Dem Soldaten des Dritten Reiches ist die modernste Artilleriewafse der Welt in die Hand gegeben worden. Er wird sie, wenn nötig. auch in modernster Weise verwenden.

Diese Verwendung hat auf Grund der Kriegs= und Nachkriegserfahrungen gewaltige Fortschritte gemacht. Sie ist gekennzeichnet an Stelle der früheren gleich­mäßigen Verteilung der artilleristischen Kräfte auf die ganze Angriffsfront jetzt durch die artilleristische Schwerpunktbildung, um mit massiertem, in schneller Folge abgegebenem Feuer zahlreicher Batte­rien auf engbearenzten Angriffsraum und dadurch er­zielter tatsächlicher und moralischer Wirkung die Feuerüberlegenheit über den Feind zu erringen. Die artilleristische Führungstechnik ist unter Ver­wendung der drahtlosen Nachrichtenmittel gewaltig aus­gebaut worden und in die Lage versetzt, die großen Artilleriemassen= einer modernen Schlacht straff, wendig und mit großer Schnelligkeit zu führen.

Die Führung der gesamten Artillerie einschließlich Verstärkungsartillerie liegt allgemein in der Hand der Division, die dazu über ihren Artilleriekomman­deur verfügt. In besonderen Lagen behält sich jedoch auch das Generalkommando zur Bekämpfung der feind­lichen Artillerie und für Fernfeueraufgaben Korps­artillerie unter seinen unmittelbaren Befehl.

Angreisen heißt, an den Feind herangehen, um seinen Widerstand im Kampf aus nächster Entfernung zu brechen. Nur so ist der Sieg zu erringen. Es ist dies die Aufgabe derKönigin des Schlachtfeldes". der In­santerie. Aber gewaltia ist die Wirkung des modernen Abwehrfeuers, da die Infanterie der ganzen Welt mit einer Unzahl von leichten und schweren Infanteriewaffen ausgestattet ist und sich die

Starker Eindruck der Parade im

Bewunderung für diehohe technische Vollkommenheit des deutschen Heeres] Eine lehrreiche Demonstration von 4 Stunden Dauer 7Die Parade in Berlin hat alle Rekorde geschlager. Staunen über die schweren Flaks

Paris:Ueberwältigendes Schauspiel

Paris, 21. Avril. Die Geburtstagsfeier des Führers und die große Parade der Wehrmacht in Berlin wird am Freitagmorgen von der Pariser Presse eingehend kommentiert. Die Blätter bringen fast alle längere Be­richte ihrer Sonderkorrespondenten über den Verlauf des gestrigen Tages. Besonders eingehend wird die große Parade vor der Technischen Hochschule geschildert. Man unterstreicht, daß dieselbe über vier Stunden gedauert habe und daß die Truppen auf einer Strecke von zehn Kilometer Länge angetreten waren. Die Blätter geben zu, daß die ganze Parade der Oeffentlichkeit und der Welt die Entwicklung und den hohen Stand des deutschen Wehrwesens bewiesen hat.

Im einzelnen meldet der Berliner Korrespondent des Exzelsior", das Dritte Reich habe den 50. Geburtstag des Führers in würdiger Weise begangen. Die Parade in Berlin habe alle Rekorde geschlagen. Die Berliner, die längst der Prachtstraße Aufstellung genommen hatten, hätten viel zu sehen bekommen. Schon von 2 Uhr morgens ab habe man sie in Bewegung gesehen, um sich einen guten Platz zu sichern. Das nenne man Enthusiasmus!

Der Berliner Korrespondent desJour schreibt, die Chefs des Dritten Reiches hätten gestern ebenso Erfolge gehabt, wie sie es früher gehabt hätten und auch in Zu­kunft haben würden. Die Kundgebung, die sich in der deutschen Hauptstadt.während des gestrigen Tages ab­gespielt habe, sei eine der großartigsten gewesen, die man seit Beginn des Dritten Reiches habe erleben können. Hitler könne mit diesem Deutschland weit gehen. Er habe von ihm gestern wieder einmal einen Blanko­scheck erhalten. Der Paradeschritt der Soldaten sei auf dem neten Asphalt der triumphalen Autostraße, den die Ost=West=Achse darstelle, gut gelungen.

DasJournal schreibt, der 50. Geburtstag des Führers sei non einer überwältigenden Parade gekrönt gewesen. Dieser Mann halte in seinen Händen das Schicksal der gesamten Menschheit. Eine Million Männer und Frauen seien gestern auf den Beinen gewesen, um dem Manne Beifall zu spenden, der zweifellos eine der erstaunlichsten Figuren aller Zeiten sei.

Man könne sich diese Masse, die den Vorbeimarsch mit Liedern erwartete, kaum vorstellen. Er, der Bericht­erstatter, wolle nicht übertreiben, aber es seien sicherlich eine Million Männer, Frauen und Kinder gewesen, die die Ost=West=Achse umlagerten. Alle Glocken hätten in Deutschland gestern geläutet, die der kleinsten Kapellen und die der großen Kathedralen, die katholischen und evangelischen und sie alle hätten dem Führer ein glück­liches Geburtstagsfest gewünscht. Der Führer sei mit

einem Beifall empfangen worden, der zu vergleichen sei mit dem plötzlichen Feuern von mehreren hundert Batterien Artillerie

Stockholm: Unvergeßlich

Stockholm, 21. April. Die schwedische Presse steht am heutigen Freitag fast vollig im Zeichen der Geburtstags­feier des Führers in Berlin und insbesondere der Parade. Balkenüberschriften über die erste Seite sprechen von der größten Militärvarade der Welt.Stockholms Tidnin= gen unterstreicht besonders, daß Millionen dem Führer zujubelten und buldigten. Das Fest sei die großartigste 50. Geburtstagsfeier gewesen, die die Welt je gesehen habe.

ImSvenska Dagbladet" heißt es:Militärvarade ohnegleichen für den Führer Großdeutschlands. Ein unvergeßliches Schauspiel".Dagens Nyheter verkündet: Das Fest für Hitler eine Kundgebung der deutschen Kriegsmacht Berlin ein gewaltiges Militärlager.

Die großen Stockholmer Blätter haben eigene Sonder­berichte über die Festlichkeit gebracht, die sehr umfang­reich und mit zahlreichen Bildern versehen sind.

London:Die mächtigste und modernste Truppe der Welt

London, 21. Avril. Die gestrigen Berliner Feierlich­keiten aus Anlaß des Geburtstages des Führers machen auch auf die Londoner Morgenoresse den allergrößten Eindruck. Im Vordergrund der Berichterstattung steht wieder die Truppenvarade in Berlin.

Die Blätter illustrieren ihre spaltenlangen Berichte mit telephonisch übermittelten Bildern, die vor allem die neuesten Geschütze und Tanks zeigen. Große Ueberraschung haben die neuen Flacks ausgelöst. Die Zeitungen heben hervo;, daß es sich hierbei um die größten Luftabwehr­geschütze handele, die je gebaut worden seien. Der glanz­volle Aufmarsch der Truppen und die Genauigkeit und Pünktlichkeit, mit der sich alles abwickelte, zwingt die Blätter zur Anerkennung und Bewunderung.

Times schreibt im Berliner Bericht, die motori­sierten Einheiten hätten einen ungewöhnlich starken Anteil an der Parade gehabt. Große Aufmerk­samkeit habe man den Flaks und der Tankabwehr ge­widmet. Zum ersten Male habe man eine Kompanie Fallschirmjäger mit ihren leichten Maschinengewehren und Gewehren gesehen. Der ganze Aufmarsch sei ein unerhörtes Bild von der militärischen Stärke Deutsch­lands gewesen.

Daily Telegraph widmet der Luftabwehr seine be­sondere Aufmerksamkeit und schreibt, man habe wieder Flaks neuesten Tyos gesehen. Sie seien die größten in

Große Parade der Wehrmacht auch in München

Anläßlich des Geburtstages des Führers fand auch in der Hauptstadt der Bewegung, München, eine zweistündige Parade der Wehrmacht vor dem General der Infanterie Ritter von Schobert und dem General der Flieger Sperrle statt.(Pressebild-Zentrale-M.)

Zahl der Batterien immer mehr vermehrt. Ein fast un­durchdringlicher Feuerwall wird der angreifenden In­santerie entgegenschlagen, den sie allein mit ihren Waffen auch bei größtem Schneid nicht überwinden kann. Die Artillerie muß ihr dabei helfen und der Schwester­wasse den Weg bahnen, damit sie möglichst ungeschwächt an den Feind herankommt. Klare und engste Zu­sammenarbeit zwischen den beiden Waffen ist dazu nötig. um Angriff und Feuer zeitlich und räumlich genau in Einklang zu bringen. Artillerieverbindungs­kommendos und vorgeschobene Beobachter der Batterien mit drahtlosen Verbindungen begleiten daher die angreifende vorderste Infanterie und stellen das enge Zusammenarbeiten der beiden Waffen sicher.

Das. was von der Erde aus nicht zu beobachten ist. sieht der Flieger aus der Luft. Seine Mitwirkung für das Schießen der Artillerie ist unentbehrlich gewor­den. besonders zur Bekämpfung der feindlichen Artillerie und all der rückwärtigen, nicht einzusebenden Feindteile. wie Reserven, höhere Stäbe. Bahnhöfe und Unterkünfte. Die feindliche Artillerie, die auch der Flieger nicht mit Augen= und Luftbildaufklärung finden kann, klärt die Beobachtungsabteilung auf. die aus dem Ab­schußknall und dem Mündungsfeuer der Geschütze mit ihrer Schall= und Lichtbeobachtung die genaue Lage der Feindbatterien ermittelt.

Ein gewaltiger Fortschritt wurde in der Aufklärung und damit Bekämpfung des gefährlichsten Feindes der eigenen Insanterie erreicht: während des Krieges gelang es ja nur selten und ungenau. die feindlichen Batterien festzustellen, so daß diese unbelästigt der eigenen In­fanterie schweren Schaden zufügen konnten. Ist erst die feindliche Artillerie ausgeschaltet und hat derlange Arm der Artillerie auch im Hintergelände Verwirrung und Zerstörung angerichtet, dann legt sich die Masse des eigenen Artilleriefeuers auf die feindliche Infanterie, um sie moralisch zu erschüttern und zu vernichten. So wird in engster und planvoller Zusammenarbeit der eigenen Insanterie der Weg in den Feind vorbereitet und Schritt für Schritt gebahnt.

Als ganz neues Gebiet ist nach dem Kriege noch die Unterstützung der eigenen und die Abwehr der feind­lichen Panzerangriffe hinzugekommen, eine neue. große Aufgabe für die Artillerie.

Diese kurzen Ausführungen mögen zeigen, welche um­sangreichen und vielseitigen Aufgaben die moderne Ar­tillerie zu lösen hat. Der deutsche Artillerist kennt sie. Er ist sich bewußt der zerstörenden Kraft und der seelischen Wirkung seiner gewaltigen Wafse. Er wird sie zu gebrauchen wissen, durchdrungen von dem Ver­nichtungsgedanken, um der eigenen Infanterie den Weg zum Siege zu bahnen.

der ganzen Welt. Bei der Artillerie seien ungeheuer schwere Geschütze aufgefallen. Eine ungewöhnliche Neu­heit bildeten die leichten Panzerkampfwagen einer schnellen Division, die auf Lastkraftwagen befördert würden.

Kopenhagen: Bewunderung fürriesenhafte Geschütze mit sast 10 Meter langen Kanonenrohren

Kovenhagen, 21. Avril. Der Berliner Korrespondent vonNational=Tidende schreibt über die gestrige Führer­varade in Berlin. Adolf Hitlers Geburtstag sei eine gigantische volitische Demonstration ge­wesen. Mit dieser Militärvarade habe das Großdeutsche Reich gegenüber der ganzen Welt sich als Europas dominierende Kontinentalmacht revräsen­tiert, als ein Reich, das sich berufen und berechtigt fühle. eine europäische Führerstellung einzunehmen.

Der Berliner Vertreter vonPolitiken schreibt, die Geburtstagsparade,

die größte Militärrevue aller Zeiten. habe gewiß nicht ihre Wirkung auf die fremden Militärs verfehlt, die ihr mit atemlosem Interesse beiwohnten. Alle möglichen Länder hätten ihre vornehmsten militärischen Spezialisten entsandt. Unter den neuen Dingen. die man zu sehen bekommen habe, werden von dem Korre­spondenten, u. a. genannt die neuen riesenhaften Geschütze, mit den beinabe 10 Meter langen Kanonen­rohren, die wieSchornsteine auf Rädern gelegt" aus­sehen, der enorme technische Avvarat der Infanterie. die Fallschirmjäger, die Transvortwagen für die Tanks und für die Boote der Pioniere usw. Die Parade. so schreibt der Korrespondent vonPolitiken, überrasche und verblüffe mehr die militärischen Spezialisten als die Laien.

Warschau: Besondere Aufmerksamkeit für die motorisierte Insanterie

Warschau, 21. Aoril. Alle polnischen Blätter be­richten über die gestrige große Parade auf der neu eröffneten Ost=West=Achse vor dem Führer. Die meisten Blätter geben dabei die Schilderungen der Polnischen Telegrafenagentur wieder, die ausführlich die Ehrengäste und führenden Persönlichkeiten des Reiches aufzählt, die diesem großartigen militärischen Schauspiel bei­wohnten. Die Beschreibung der Parade selbst führt die verschiedenen Truppenteile an, die ein Bild von dem Stand der deutschen Armee gaben, den die volnische Presse vor kurzem noch herabzuwürdigen versucht hatte.

Dabei wird in dem volnischen Bericht besonders auf die zahlreichen motorisierten Truppenteile hingewiesen und betont, daß die ganze Parade im Zeichen der Motorisierung und der modernen Bewaffnung der moto­risierten Infanterie gestanden habe. Der Berichterstatter schildert weiter die Begeisterung, mit der die Bevölke­rung überall den Führer begrüßte.

Expreß Poranny schildert, wie prächtig die Reichs­hauptstadt geschmückt war.Kurjer Warszawski" weist darauf hin, daß unter den Ehrengästen der verschiedenen Staaten, die in der Ehrenloge der Parade beiwohnten, die Vertreter Polens gefehlt hätten. Polen sei lediglich durch seinen Berliner Botschafter Livski und dessen Vertreter in der Divlomatenloge vertreten ge­wesen. Einen besonderen Eindruck haben, so heißt es in der Schilderung der Parade, die zahlreichen Flak­divisionen gemacht, die den Berlinern zeigten, daß ihnen keine Gefahr durch feindliche Flugzeuge drohe.

Von Schirach eröffnet die Akademie für Jugendführung

Berlin, 21. April. Am Abend des 50. Geburtstages Adolf Hitlers war in der Reichsführerschule Potsdam der erste Lehrgang der HI.=Führeranwärter angetreten. die an diesem Tage in die Akademie für Jugendführung in Braunschweig eintreten. Der Kommandeur der Aka­demie. Gebietsführer Petter. meldete dem Reichsjugend­führer Baldur von Schirach auf dem Boden der tra­ditionellen Ausbildungsstätte der HJ.=Führerschaft. in der Reichsführerschule Potsdam. den ersten Lehrgang.

Sodann sprach der Reichsjugendführer und nahm die Eröffnung der Akademie vor.

Der erste Lehrgang wird zunächst auf dem Gelände der Reichsakademie für Leibesübungen, bevor er die neue Braunschweiger Erziehungsstätte bezieht, zu einer mehr­wöchigen Ausbildung eingesetzt.

So wie Baldur von Schirach am Vorabend des Ge­burtstages des Führers von der Marienburg aus die zehnjährigen Pimpfe und Jungmädel in die Jugend­bewegung Adolf Hitlers aufnimmt. so wird er Jahr für Jahr am Geburtstag des Führers einen neuen Lehrgang zur Ausbildung für die Führerlaufbahn der Hitler­jugend in der Akademie für Jugendführung in Braun­schweig verpflichten.

Maßnahmen zugunsten der Rentner und Kriegsopfer

Berlin, 21. April. Aus Anlaß des 50. Geburtstages des Führers hat die Reichsregierung eine Reihe von Maßnahmen zu Gunsten der Rentner und Kriegsopfer ergrissen.

Auf dem Gebiete der Reichsversicherung wurden durch ein Gesetz Kinderzuschüsse und Waisenrenten unein­geschränkt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr verlängert. Ferner ist eine Milderung der Ruhensvorschriften und eine Erleichterung der Anwartschaft für Kriegsteilnehmer in der Nentenversicherung eingetreten.

Daneben sind für eine einmalige Reichesonderbeihilfe für hilfsbedürftige Sozialrentner und Kleinrentner auf Grund eines Erlasses des Reichsarbeitoministers vom 19. April beträchtliche Mittel bereitgestellt worden. Die soziale Fürsorge für Kriegsopfer hat eine erhehliche Ver­besserung erfahren. Schließlich wurde durch Verordnung eine Krankenversicherung für Kriegerhinterbliebene ein­