Gelsenkirchener Zeitung

Stadt=Anzeiger für Gelsenkirchen

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Erscheint täglich Bezugspreis krei Haus einschl. Botenlohn für den Monat 2,10 RM., Einzelnummer 10 Rvig., Postbezug monatlich 2,32 RM. einschließlich Zustellgebuhr. Illustrierte Beilage monatlich 20 Rufg. Im Falle von höherer Gewalt. Betriedestörung, Erscheinungsverbot hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Verlag und Druck von Chr. Münstermann KG, in Gelsenkirchen. Geschäftsstelle: Gelsenkirchen, Rotthauser Straße 5. geöffnet von 8 bis 1 und 2 bis 7 Uhr. Zernruf: Sammel=Nr. Geisenkirchen 222 41.

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Nr. 26(Erstes Blatt)

Freitag, den 27. Januar 1939

75.

e Ben e Barcelona von den Nationalen erobert

Entscheidende Niederlage

Die Hauptstadt Sowjetspaniens ist erobert. Barcelona konnte von den Truppen Francos fast ohne Wider­stand in wenigen Stunden besetzt werden. Von national­spanischer Seite war alles getan worden, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Die roten Truppen hatten in buchstäblichem Sinne keine Zeit. nach der bisher von ihnen angewandten Methode, verdächtige Zivilisten an die Wand zu stellen, Straßen aufzureißen und Brände anzulegen. Die Stoßtrupps des Generals Yague, die Marokkaner und die italienischen Legionäre hatten die Stadt in einem solchen Tempo umzingelt, daß rasche Flucht auf der Küstenstraße das einzige Ziel der ausgelösten Kolonnen war.

Am 23. Dezember begann die Offensive. Die eigent­liche Schlacht hat nur 14 Tage gedauert, seitdem befindet sich die rotspanische Armee in einem ständigen Rückzug. Obwohl mit allen Kräften versucht wurde, 15 Kilometer vor Barcelona ein angeblich unüberwindliches Stellungs­system zu bauen an Zeit dazu fehlte es nicht. gelang es nicht mehr, die Divisionen zum Stehen zu bringen. Die Widerstandskraft war in einem Maße zu­sammengebrochen, daß sogar militärische Beobachter, die auf seiten Francos stehen, über den Umfang der roten Katastrovhe und über das Tempo eistaunt waren. Es ist ein großer Sieg Francos und seiner tapferen Truppen geworden.

Die italienische Presse feiert die Eroberung Barce­lonas als eineentscheidende Niederlage der marxistischen Koalition". Der Direktor der halbamtlichenGiornale d'Italia wendet sich gegen jene vomTemps und von Herrn Eden aufgestellte These, wonach der Sieg der Nationalen in der Hauptsache fremder Hilfe zuzuschreiben sei. Jeder wisse, daß gerade die Roten von Frankreich und Sowjetrußland zu allererst und in stärkstem Maße mit Truppen und Material unter­stützt wurden. Den Roten habe es also nicht an Waffen und an Menschen gefehlt, sondern an einem fähigen Kommando einschließlich der französischen und sowjetrussischen Befehlshaber sowie an tüchtigen Fliegern und an kriegerischem Elan; mit einem Wort: den Roten fehlte nicht die Materie zum Krieg­führen, sondern der Geist. Die Demokraten hätten nicht begriffen, daß die Nationalen für ein Vaterland kämpften, während die roten Brigaden für ihren Sold und für die Internationale ins Feld zogen. Die Verschiedenheit der beiden sich einander gegenüberstehenden geistigen Werte habe den spanischen Bürgerkrieg entschieden. Der nationale Geist, auf den einst auch Frankreich stolz war, sei auch in Spanien das Geheimnis des Sieges gewesen. So schließt Giornale d'Italia.

Die Hilferufe Regrins und seiner Genossen kamen zu spät. Inzwischen wird das Dreieck zwischen Barcelona und der französischen Grenze immer kleiner. Die roten Machthaber sind den rettenden Weg zur Grenze gegangen. Und vergebens setzten die französischen Marxisten alle Hebel in Bewegung. die Grenze zu öffnen, solange es noch Zeit war. Gestern abend ist Blum beim Ab­stimmungskampf in der Kammer unterlegen. Auch diese Gegenoffensive kam zu spät.

Die Warnung zu London und Paris ver­

Planmäßiger Einmarsch von allen Seiten /Die Besetzung wurde rasch durchgeführt

Auch der Hafen in nationaler hand

Burgos, 26. Jan. In Burgos wird soeben mit­geteilt, daß die Truppen General Francos mit der Be­setzung von Barcelona begonnen haben. Wie dazu ver­lautet, sind die nationalen Truppen bis jetzt auf geringen Widerstand gestoßen.

Wie ergänzend mitgeteilt wird, war die völlige Ein­kreisung der katalanischen Hauptstadt um 12 Uhr mittags (13 Uhr MEZ.) beendet. Anschließend eroberten die Nationalen die beiden die Stadt beherrschenden Berg­kuppen Montjuich und Tibidabo und begannen, in den Stadtkern einzumarschieren.

Mit Jubel empfangen

Burgos, 26. Jan. Wie aus weiteren aus Barcelona eintrefsenden Meldungen hervorgeht, bereitete die Be­völkerung der katalanischen Hauptstadt ihren Befreiern einen begeisterten Empfang. Als die ersten nationalen Abteilungen es handelte sich um Teile der Navarra­Brigaden, Marokkaner und Legionäre in die Stadt einmarschierten, wehten an allen Fenstern weiße Fahnen und Nationalflaggen. Ganz Barcelona umsäumte die Straßen und jubelte den siegreichen Truppen General Francos zu. Von irgendweichen sowjetspanischen Behörden oder Amtsstellen ist nichts mehr zu bemerken.

Italiens

schließt man sich nicht der Be­deutung der italienischen Warnung für den Fall einer weitergehenden Intervention seitens der Negrin be­freundeten Regierungen. Wie die hochoffiziöseInfor­mazione Diplamatica betont, würde Italien seine volle Handlungsfreiheit wiedergewinnen, da dann die Politik der Nichteinmischung als abgeschlossen und bankerott zu betrachten ware. Auch die Ein­berufung der 60000 Mann des Jahrganges 1901 zum 1. Februar wird als ein Ausdruck der italieni­schen Entschlossenheit betrachtet.

Es liegt auf der Hand, daß bei dem gegenwärtigen lebhaften Meinungsaustausch zwischen dem Foreign Office und dem Quai dOrsay die aus Rom vorliegenden Nachrichten im Vordergrunde der gemeinsamen Erwägungen stehen. Sie haben auch, wie aus London berichtet wird, in der Mittwoch=Sitzung des Kabinetts im Zusamenhang mit wichtigen Informationen aus Paris eine besondere Rolle gespielt. Die diplomati­schen Sondierungen zwischen Paris und London betrachtet man in England noch keineswegs als abgeschlossen und spricht davon, daß angesichts der bedeutsamen Entscheidungen in Spanien, mit denen man täglich und stündlich rechnet, die Fühlungnahme zwischen dem Foreign Office und dem Quai d'Orsay in den nächsten Tagen noch intensiver sein werde. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß gerade in London sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, daß die rotspanischen Machthaber in Barcelona nicht mehr den Anspruch auf Vertretung des spanischen Volkes erheben können. Auch in Paris soll diese Auffassung unter dem Eindruck des Vormarsches der nationalspanischen Truppen mehr denn je Fuß fassen.

Besonders vermerkt wird in der englischen Oeffentlich. keit die Ankündigung einer Rede, die der Premierminister Chamberlain am Samstag in Birmingham auf einem Essen des Industriellenverbandes halten will. Man vermutet, daß er auch die außenpolitische Lage erwähnen wird, obwohl viele Gründe dafür sprechen, daß der Premierminister erst auf Anfragen im Unterhaus, das am Dienstag wieder zusammentritt, ausführlich zur Außenpolitik Stellung nehmen wird.

Italienseindliche Kundgebungen in Paris

Paris, 28. Jan. Vor der italienischen Botschaft in Parie haben sich. einer Havas=Meldung zufolge, am Donnerstagmittag eine große Anzahl von französischen Studenten angesammelt und haben italienseindliche Kundgebungen veranstaltet. Die Studenten wurden von dem polizeilichen Ordnungedienst zerstreut. Drei von ihnen verhaftet.

Gleichzeitig traf in Burgos die Nachricht ein, daß die nationalen Truppen an der Estremadurafront ebenfalls den völligen Zusammenbruch der Bolschewisten herbeigeführt haben.

Ueber den Einmarsch der nationalen Truppen in Barcelona sind inzwischen die ersten Einzelheiten bekannt­geworden. Danach wurde gegen 14,30 Uhr MEZ., nach­dem die nationalen Truppen alle von der Heeresleitung bestimmten Ausgangsstellungen vor Barcelona erreicht hatten, der Befehl zum Vormarsch in Richtung auf das Stadtinnere gegeben.

Die im Süden stehenden Truppen drangen nach Er­oberung des Forts Montjuich in das ausgedehnte Ausstellungsgelände ein, wo im Jahre 1929 die große Weltausstellung abgehalten wurde. Nach Besetzung dieses Geländes rückten sie in Richtung auf den in der Stadtmitte gelegenen größten und repräsentativsten Platz Barcelonas, die Plaza Espana, vor, während eine andere Abteilung in Richtung nach dem Hafen ab­schwenkte. Dort wurden zunächst die am weitesten südlich gelegenen Hafenanlagen besetzt und die verschie­denen Küstenbatterien genommen, die von den Bol­schewisten längs der Hauptstraße Barcelonas, dem Paseo Colon, aufgestellt worden waren. Gleichzeitig drangen nationale Truppen in das Hasenviertel ein.

Westlich von Barcelona besetzten die nationalen Truppen nach der Eroberung des Vorortes Pedralves das Stadtviertel Ostafranchs und erreichten längs der Eisen­bahnlinie BarcelonaMadrid vorgehend die ersten Häuser

Einberufung des Reichstages

Konstituierung des Reichstages 7 Eine Erklärung der Reichsregierung

Der erste Großdeutsche Reichstag

Berlin, 26. Jan. Reichstagspräsident Generalfeld­marschall Göring hat den Reichstag zu Montag, 30. Jan., 20 Uhr pünktlich, in den Sitzungssaal des Krollgebäudes in Berlin zusammenberufen.

Auf der Tagesordnung steht:

1. Konstituierung des Reichstages,

2. Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung.

Leider erlaubt der beschränkte Raum auf den Tribünen auch bei weitem nicht die Berücksichtigung der außer­ordentlich zahlreichen Wünsche nach Eintrittskarten für das Publikum. Ganz Vorsichtige hatten auf jeden Fall, lange vor der amtlichen Einberufung des Reichstages, sich mit einer Blankobitte um Ueberlassung einer Tri­bünenkarte für eine etwa demnächst erfolgende Reichs­tagssitzung an die Verwaltung des Reichstages gewandt. Es waren in der Tat schon Anfang Januar fast 2000 solcher Gesuche beim Direktor des Reichstages ein­gegangen. während insgesamt, einschließlich der 50 Plätze in der Diplomatenloge und der 200 Presseplätze, nur Raum für 850 Zuhörer zur Verfügung steht. Eine scharfe Kontingentierung ist also unerläßlich, wobei immer wieder bezeichnend die Erinnerung an die massenhaften Reichstagssitzungen der Systemzeit ist, bei denen das Prodlem umgekehrt lautete: Wie kriegen wir ein paar Tribünenbesucher hinein, um ein wenig Volksinteresse am Reichstag zu mimen.

] Die Einberufung des Reichstages zum 30. Januar 1939 leitet eine neue geschichtliche Epoche deutscher Reichstage ein. Denn dieser Reichstag der 4. Wahl­periode seit der Machtübernahme, hervorgegangen aus den Wahlen vom 10. April 1933 und erganzt durch die Zusatzwahl im Sudetenland vom 4. Dezember 1938, ist der erste Großdeutsche Reichstag im Reiche Adolf Hitlers. Zum ersten Mal nehmen die vom Lande Oesterreich ge­wählten 73 Abgeordneten und die von den Sudeten­deutschen entsandten 41 Abgeordneten an einer Reichs­tagssitzung teil. Die Gesamtzahl von 855 Ab­geordneten bedeutet auch zahlenmäßig den größten Reichstag unserer Geschichte. Mehr als 99 Prozent des deutschen Volkes haben bei seiner Wahl sich mit ihrem Ja zum Führer Adolf Hitler bekannt, eineMehrheit", die praktisch die Einstimmigkeit des ganzen Volkes darstellt, und die überhaupt noch nie ein Staatsmann und Führer eines großen Volkes auf sich vereinen konnte.

Das Problem der Unterbringung der 855 im Krollsaal hat sich durch eine geschickte Ausnutzung auch des letzten Raumes des Abgeordnetenparketts lösen lassen. Die bisherigen Zwischengänge sind mit Sitzen zugestellt worden, sodaß die Abgeordneten nun in un­unterbrochenen, über den ganzen Saal sich erstreckenden Querreihen beisammen sitzen, auf diese Weise auch bild­mäßig eine unlösliche Gemeinschaft der Volksvertretung dokumentieren.

Die furchtbare Katasirophe in Chile

10000 Tote in Chillan? 7 Zwei Städte dem Erdboden gleichgemacht

Santiago de Chile, 26. Jan. Das gestrige Erd­beben ist als das größte Unglück anzusehen, das je über Chile hereingebrochen ist. Nur ganz allmählich werden genauere Zahlen bekannt. Die Städte Chillan und San Carlos sind dem Erdboden gleichgemacht. In Cbillan muß mit 5000 bis 10 000 Tote gerechnet werden.

Der Präsident ist mit dem Innenminister in Beglei­tung von 30 Militärärzten nach dem Unglückszentrum abgefahren. Aus Valvaraiso ist ein Kreuzer mit Ver­bandestoffen und Lebensmitteln in See gegangen. 50 Aerzte sind nach Conception. San Carlos und Chillau abgeflogen. Ueber die Unglückszone wurde der Aus­nahmezustand verhängt.

Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, wurde das Erdbeben auch dort verspürt. In den höchsten Stockwerken der Wolkenkratzer schwankten die Beleuchtungskörper, Möbel und Wände.

1000 Tote in Conception

Paris. 26. Jan. Wie Havas aus Santiago de Chile meldet, sind die beiden Städte Chillan und Conceotion von dem Erdbeben besonders schwer betrossen worden. Allein in der letzteren Stadt wurden, offiziellen Angaben zufolge, 1000 Menschen getötet und eine große Anzahl verletzt. Die Hälfte der Stadt soll zerstört sein. Nach Berichten von Fliegern, die die Stadt Chillan überflogen haben, ist diese Stadt sogar vollkommen vernichtet worden. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt, jedoch wird sie auf mehrere tausend geschätzt. In Lota sind 15 Personen getötet und 50 verletzt worden. In Talcahuano zählt man 14 Tote und mehr als hundert Verletzte.

Umfangreiche Hilfsaktionen

Santiago de Chile. 26. Jan. Von der Hauptstadt des Landes aus haben große Hilfsaktionen für das von dem riesigen Erdbeben heimgesuchte Gebiet begonnen. In der Katastrovbenzone wurde eine größere Anzahl von Flug­zeugen eingesetzt, die vor allem Aerzte und Medikamente in das Unglücksgebiet brachten. Zahllose Lastwagen= kolonnen des Militärs sind mit Lebensmitteln unter­wegs. Im Laufe des heutigen Tages werden in der Hauptstadt Verhandlungen stattfinden über eine Sonder­bilfsanleihe im Betrage von 500 Millionen Pesos.

In Chillan ist, wie jetzt bekannt wird, bei dem Beben auch ein Theater eingestürzt, in dem sich 300 Personen befanden. Sie wurden alle bis auf fünf verschüttet. Um die Verbreitung von Evidemien zu verhindern. wurden die Toten in der Stadt sofort begraben. Da mit weiteren Einstürzen von beschädigten Häusern gerechnet werden muß, sind eine große Anzahl von Lazarett= und Ove­rationszelten aufgeschlagen worden.

Telegramm des Führers an den Präsidenten von Chiie

Berlin, 26. Jan. Der Führer hat an den Präsidenten von Chile aus Anlaß der Erdbe enkatastrophe, von der weite Gebiete des Landes betroffen worden sind und die große Opfer an Menschenleben gefordert hat. nachsteben­des Telegramm gerichtet:

Zu dem schweren Erdbebenunglück, von dem die chilenische Nation in so tragischem Ausmaße beimgesucht wurde, spreche ich Ew. Exzellen im Namen des deutschen Volkes und in meinem eigenen mein tiesempfundenes Mitgefühl aus.

Das Hauptzeutrum der Ratastrophe ist die Stadt

Conception.(Scherl-Bilderdienst-M.)

des Stadtteils Sans. Nördlich anschließend erreichten nationale Abteilungen das Stadion von Corts.

Im Norden von Barcelona marschierten die Natio­nalen nach Besetzung des hochgelegenen Vorortes Vall­vidriera in die Innenstadt hinab und betraten den Stadtteil Sarria. Die Abteilungen, die den die Stadt beherrschenden Berg Tibidabo erobert hatten, stiegen in das nördliche Innenviertel und in den malerischen Stadt­teil Vallcarca ab.

Kloster Montserrat besetzt

Auch Sabadell erobert

Burgos, 26. Jan. Zur gleichen Zeit, zu der die nationalen Truppen die entscheidende Einkreisung Barce­lonas durchführten und in das Innere der katalanischen Hauptstadt eindrangen, besetzten die Navarra=Brigaden und Legionäre in nördlichem Vorstoß das Montserrat= Gebirge mit dem Ort und Kloster Moutserrat vollständig. Das malerisch am Fuße steil aufragender und zerklüfteter Berge gelegene Montserrat ist das bekannteste Kloster in Spanien, an das sich die Tradition der Gralsburg knüpft.

Weitere nationale Abteilungen führen zur Zeit die Besetzung der nördlich von Barcelona gelegenen großen Kreisstadt Sabadell, die 30 000 Einwohner zählt, durch. Die Truppen dringen in ungestümem Vormarsch weiter ostwärts in Richtung auf die Hauptstraße Barcelona Puigcerda vor, die bereits im Bereiche des Feuers der nationalspanischen Infanterie liegt.

*

Das berühmte Kloster liegt auf dem 1241 Meter hohen zerklüfteten Bergstock gleichen Namens in der Provinz Barcelona. Auf der Ostseite führt eine Zahnradbahn zu dem in 721 Meter Höhe liegenden Wallfahrtsort und der Benediktiner=Abtei der Kongr. von Subiaco. Dieses Kloster hat einen besonderen Ruf wegen seiner vielseitigen wissenschaftlichen Leistungen. Die Kirche wurde im 9. Jahrhundert erbaut.

Jubel im beireiten Barcelona

Hilfskolonnen mit Lebensmitteln im Aurollen.

Barcelona, 26. Jan. Auf allen nach Barcelona führenden Straßen setzte in den Nachmittagsstunden des Donnerstag eine wahre Völkerwanderung ein. Endlose Lastwagenkolonnen mit Lebensmitteln aller Art, frei­willige Spenden aus allen spanischen Provinzen, die unter der Herrschaft Francos Frieden und Arbeit haben. streben der befreiten Stadt zu. Aehnlich ist das Bild auch auf den nach Barcelona führenden Eisenbahnlinien. Das ganze nationale Spanien bringt so den katalanischen Brüdern seine Anteilnahme dar, um sie für alle erlittene Unbill zu entschädigen.

Innerbalb von Barcelona rollt ein Schauspiel ab. wie es eine Großstadt wohl noch nie erlebte. Mit Jubel und Tränen der Rührung werden die Kolonnen von der Bevölkerung begrüßt. Immer wieder brausen Hoch­ruse auf Franco und seine Heerführer, sowie auf die Falange durch die Straßen. Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß als erste Truppe das zweite Regi­ment der 105. Division des Marokkokorvs unter der Füh­rung Daques in das Stadtinnere einmarschierte. Gleich­zeitig mit den Truppen und den riesigen Antokolonnen treifen Beauftragte Nationalspaniens für die Wieder­herstellung der Ruhe und Ordnung und die Eingliede­rung Barcelonas in die neue Gemeinschaft ein. Alle Häuser zeigen entweder die Nationalfarben,. oder. wo noch keine Flaggen vorhanden sind. weiße Tücher. Mit Blitzeseile verschwinden die großsprecherischen kommu­nistisch=marxistischen Plakate und erscheinen Plakate des neuen Spanien und Bilder Francos. Der Rundfunksender Barcelona richtete wiederholt Aufrufe an die Bevölke­rung. getragen vom Geist des neuen Spanien.

Eine der ersten Maßnahmen war die Befreiung der Opfer der bolschewistischen Schergen aus den Gefäng­nissen. Unter ihnen befanden sich viele bereits zum Tode Verurteilte.

In allen nationalspanischen Städten finden heute abend große Kundgebungen statt, auf denen die führenden Männer des neuen Spanien sprechen werden.

Barcelona ein Flaggenmeer

Die Sowjetbonzen nach großmöuligen Reden bei Nacht und Nebel getürmt.

Barcelona, 26. Jan. Wie der Frontberichterstatter des Deutschen Nachrichtenbüros erfährt, haben die sowiet­spanischen Bonzen in der Nacht zum Donnerstag Barce­lona heimlich verlassen. nachdem sie noch wenige Stunden vorher in tönenden Reden und phrasengeschwollenen Aufrufen zum Widerstand bis zum letzten Blutstropfen aufgefordert hatten. Dieser hoffnungslose Widerstand sollte natürlich nur dazu dienen, die feige Flucht der bolschewistischen Verbrecher zu sichern.

Mit dem fortschreitenden Einmarsch der nationalen Truppen verwandelt sich die katalanische Hauptstadt immer mehr in ein unübersehbares Flaggenmeer. Ueberall. wo die nationalen Abteilungen anrücken. er­scheinen an allen Häusern die Flaggen des nationalen Spaniens. und Tausende und aber Tausende von be­geisterten Menschen stürzen auf die Straße und an die Fenster. um die nationalen Befreier mit unbeschreiblichen Kundgebungen der Freude und Dankbarkeit zu begrüßen.

180 Kilometer in 33 Tagen

Bilbao, 26. Jan. Wie das nationalspanische Haupt­quartier bekanntgibt, haben die Truppen Francos wäh­rend der 33 Tage der Katalonien=Offensive an der Küste eine Strecke von 180 Kilometer und von Lerida bie Barcelona von 150 Kilometer erobert.

Sowjetschisse sollen die Straße von Gibraltar meiden

Oslo. 26. Jan. Aus Bodoe(Grasschaft Nordlond) wird berichtet, dass ein norwegischer Lotse, der am Mitt­woch von Bord eines sowjietrussischen Dampfer: gina. er­zählte. alle Sowjetdampfer hätten aus Moskan den droht­losen Besebl erhalten, bis auf weiteres die Durchfahrt durch die Straße vor Gibraltar zu meiden.