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März 1934
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71 184004 04 199828 96 211974 87 226088 67 240580 36 249904 32 275253 01 286521 53 296716 70 306465 60 318342 63 332257
72 339998 87 359851 23 382275 34 398027
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Tageszeitung für Altendorf= Ulf eotte und Kirchhellen.
Aeltestes Heimatblatt. 83. Jahrgang. Amtliches Organ. Erscheint wöchentlich 7mal. Bezugspreis monatlich 2,20 Mk. einschließlich 10—20 F. Botenlohn.
Verlag: I. Weber, Dorsten i. W.. Biomarckwall 27. Postverlagsort: Dortmund 1.
Fernruf 2282. Bostscheckkonte Köln 45 309. Anzeigenpreis: 22 Millimeter breite Spakte
— Seite— 14 Svalten— 1 Millimeter 3 Pfg. Grundpreis. Ausnahmen Bestimmungen nach Preisliste. Sammelpreis für sämtliche Zeno=Zeitungen: 10 Bis. dei 22 Millimeter Breite, Stellengesuche 6 Pfg., Reklamepreis(Textbreite) 80 Pfa. je Millim. Bei Nichterscheinen insolge böberer Gewalt bestebt kein Anspruch auf Nachlieserung
oder Rückzahlung.
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Uummer 66
Donnerstag, den 8. Ulärz 1934
Jahrgang 1934
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Die Seendigung des deutsch
polnischen Wirtschaftskrieges
Das Priedensprotokoll in Warschau unterzeichnet.
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Die erste Etappe zum Handelsvertrag.
DNB Warschau, 7. März.
Am Mittwoch, dem 7. 3., vormittags, ist in Warschau durch den polnischen Außenminister Beck und den deutschen Gesandten von Moltke ein Abkommen unter
zeichnet worden, durch das der seit etwa neun Jahren dauernde deutsch=polnische Zollkrieg endgültig aufgehoben und die Grundlage für keinen normalen Ausbau der beiderseitigen Handelsbeziehungen geschaffen wird.
Das in Form eines Protokolls gekleidete Abkommen soll sobald als möglich ratifiziert werden. Jedoch werden seine Bestimmungen unabhängig hiervon bereits vom 15. d. Mts. an in Anwendung kommen.
Das Protokoll stellt vor allen Dingen fest, daß durch die Beseitigung des bisherigen anormalen Zustandes für die deutsch=polnischen Wirtschaftsbeziehungen eine tragfähige und gesunde Grundlage geschaffen wurde, auf
der ein weiterer Ausbau derselben erfolgen soll. Das Protokoll bestimmt ferner, daß die Kampfmaß
'nahmen. d. h. Einfuhrverbote und Maximalzölle auf polnischer Seite sowie Obertarif auf deutscher Seite auf
gehoben werden, wobei sich beide Teile die Gewährung der bestehenden autonomen Zollnachlässe zusichern. Bei dem komplizierten
System der polnischen Handelspolitik bedeutet dies, daß die Einfuhr der in Polen benötigten Waren, die an sich
durch den prohibitiven Zolltarif unmöglich gemacht wird, vermittels autonomer Gewährung von Zollnachlässen doch ermöglicht wurde. Diese Möglichkeit bildet leine der bedeutendsten Bestimmungen des Protokolls. Soweit solche autonomen Zollnachlässe nicht in Frage kommen, wird die Verzollung der deutschen
Waren in Polen, wie übrigens schon seit Beginn der jetzt beendeten deutsch=polnischen Wirtschaftsverhandlungen in
dem sogenannten Zollprovisorium festgelegt, nach der Spalte II des autonomen neuen polnischen Zolltarifes und die Verzollung der polnischen Waren in Deutschland nach den Sätzen des allgemeinen deutschen Zolltarifes er
folgen.
Für Waren, die einem allgemeinen Einfuhrverbot unterliegen und bisher außerdem noch von einem speziellen ##antideutschen Einfuhrverbot erfaßt waren, erhalt Deutschland Kontingente, so daß nach Aufhebung der Spezialverbote auch trotz Weiterbestehens der allgemeinen polnischen Einfuhrverbote eine gewisse Ausfuhr dieser deutschen Waren nach Polen ermöglicht wird.
Die Kontingente, die Deutschland in den Abkommen vom März 1932 und Januar 1933 erhalten hat, sowie das Butterkontingent, das für Polen in dem JanuarAbkommen von 1933 enthalten war, sind in das Protokoll aufgenommen worden. Auch für solche Waren, für die im Laufe des Jahres 1933 in Polen neue allgemeine Einfuhrverbote erlassen wurden, werden gewisse Einfuhr
möglichkeiten geschaffen, außerdem gewährt Deutschland Polen unter Wahrung der bestehenden, veterinär=polizeilichen Erfordernisse die Durchfuhrmöglichkeit von Tieren und tierischen Erzeugnissen aus Polen über Deutschland nach den westeuropäischen Märkten.
Das Protokoll enthält ferner eine allgemeine Klausel,
in der beiderseits zugesagt wird, in Zukunft alle Diskriminierungen. die als Folgen des Wirtnschaftskrieges außerhalb der formalen Kampfmaßnahmen #entstanden waren, zu unterlassen. Das Abkommen ## gilt für unbestimmte Zeit, wobei jedem der vertragschliehenden Teile jederzeit die Möglichkeit gegeben ist, die Aufnahme von Verhandlungen zu verlangen, wenn sich die Auswirkungen des Protokolls für einen der beiden Leile unbefriedigend gestalten sollten oder wenn einer der Teile sich durch wirtschaftliche Maßnahmen des an# deren Teiles benachteiligt erachtet oder schließlich, wenn ein Teil die in dem Protokoll niedergelegten Zusagen #nicht einzuhalten in der Lage wäre. Führen diese Ver# handlungen zu keinem Ergebnis, so besteht ein Kündigungsrecht für den geschädigten Teil mit einer Frist # von einem Monat. Ferner wird bestimmt, daß das Ab## lommen möglichst bald nach Unterzeichnung ratifiAziert werden soll. Es wird aber schon vor der Ratifi
# zierung provisorisch am 15. d. Mts. in Kraft treten. Der Austausch der Ratifikationsurkunden soll in Berlin erfolgen.
Gleichzeitig sind zwei privatwirtschaftliche Abkommen getroffen worden. Das eine zwischen den Eisenindustrien beider Länder über Zulassung von polnischem Eisen und Stahl nach Deutschland, wobei eine Störung des deutschen Marktes vermieden wird. Dafür wurde eine beschränkte Ausnahme von dem deutschen Ausfuhrverbot auf Schrott nach Polen gewährt, da die polnische Industrie dringend S c h r o t t<space> b e n ö t i g t.<space> D a s<space> z w e i t e<space> A b k o m m e n<space> w u r d e<space> z w i <space> schen den deutschen Schiffahrtslinien, die zwischen den Nordseehäfen und den polnischen Häfen fah##ken und der Zehluga Polska über eine Zusammenarbeit
1 getroffen, wobei die deutschen Schiffahrtslinien ihre bis
# her trotz des Zollkrieges verschifften Frachten behalten und die polnische Reederei an dem erwarteten Zuwachs in einem solchen Maße beteiligt wird, daß bei entsprechender Zunahme der Gesamttonnage eine Aufteilung im
Verhältnis 111 eintritt.
*
Das deutsch=polnische Wirtschaftsabkommen bedeuket einen entscheidenden Schritt in der
Richtung auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Sinne der freundschaftlichen Verständigung, wie sie durch die Erklärung vom 26. Januar eingeleitet wurde. Durch den Abschluß des vorliegenden Abkommens wird allerdings nur der seit 1925 mit abwechselnder Heftigkeit andauernde Wirtschaftskrieg aufgehoben. Dieser Kriegszustand bestand bekanntlich darin, daß auf beiden Seiten die Einfuhr verschiedener Waren durch Kampfzölle oder Verbote verhindert und überdies auf polnischer Seite der deutsche Zwischenhandel und die deutschen Schiffahrtslinien aus dem polnischen Einfuhrgeschäft ausgeschaltet wurden. Das Abkommen bedeutet demnach nicht den Abschluß eines regulären Handelsvertrages, da es weder die Meistbegünstigungsklausel noch Zollabreden enthält.
Wie erinnerlich, ist im Jahre 1930 ein Handelsvertrag mit Polen zustande gekommen, der aber niemals in Kraft gesetzt wurde, weil sich zwischen dem Abschluß und seiner Ratifizierung durch Polen die wirtschaftlichen Verhältnisse, namentlich in Deutschland, derart verschlechtert hatten, daß die deutschen Zugeständnisse auf dem Gebiete der polnischen Kohle= und Schweine
ausfuhr nach Deutschland nicht mehr aufrechterhalten werden konnten. Da sich die Lage seither in keiner Weise verändert hat, konnte der Abschluß eines Handelsvertrages in dem Ausmaße wie beispielsweise im Jahre 1930 noch nicht in Betracht gezogen werden. Durch das jetzige Abkommen wird der zwar bescheidenere, aber praktisch allein zweckmäßige Weg beschritten, um aus dem wirtschaftlichen Kriegszustand etappenweise zu einem Aufbau der gegenwärtigen Wirtschafts beziehungen zu gelangen. Die erste Etappe bedeutet die Normalisierung. Auf dieser durch einen gegenseitigen Kampf nicht mehr gestörten und belasteten Normalgrundlage soll der weitere Ausbau sich vollziehen. In welcher Form und in welchem Ausmaße sich diese Ausgestaltung der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen in Zukunft entwickeln wird, kann im Augenblick natürlich nicht vorausgesehen werden. Es besteht aber die begründete Aussicht, daß schon das vorliegende Abkommen zu einer erheblichen Erweiterung der beiderseitigen Handelsbeziehungen führen wird und daß an die Stelle eines fast zeynjährigen Kampfes eine für beide Teile nützliche Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet treten wird.
Generalstreikgefahr für Madrid.
10 000 spanische Bauarbeiter in den Streik getreten.
DRB Madrid. 7. März.
Die Gewerkschaft der Bauarbeiter, die am Dienstag in den passiven Streik getreten ist, beschloß in den Abendstunden, am Mittwoch in den Generalstreit zu treten. Dieser Beschluß betrifft außer der Hauptstadt noch die gesamte Provinz Madrid, sodaß fast 10000 Arbeiter vom Streik erfaßt werden. Auch der Streik in der Madrider Zeitung „ABE“, der bereits mehrere Tage dauert, hat sich verchärft. In Madrid sind an drei Stellen Bomben explodiert, die aber nur Sachschaden anrichteten.
Die Zeitung des marxistischen Gewerkchaftsbundes gab in der Nacht zum Mittwoch eine Erklärung heraus, in der es heißt, daß die Gewerkschaften nicht gewillt seien, den Kampf aufzugeben oder sich auf Vergleiche einzulassen. Sämtliche im UGT(Sozialistischer Gewerkschaftsbund) vereinigten Verbände würden zur Unterstützung der Bauarbeiter, der Metallarbeiter und der Drucker(die beiden letzten Gruppen beginnen den Streik am Freitag) ein
gesetzt werden, wenn der Proteststreik bis Freitag abend nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt haben sollte. Die drei Gruppen umfassen etwa 200000 Arbeiter.W
Die Erklärung der Leitung des Gewerkschaftsbundes ist eine glatte Kampfansagung der Marxisten an die Regierung, die sich in Schweigen hüllt. Wenn die Arbeitgeber nicht auf der ganzen Linie nachgeben, ist wohl mit ziemlicher Sicherheit für Montag mit dem Generalstreik der gesamten organisierten Arbeiterschaft Madrids zu rechnen.
In Vigo plünderte eine Gruppe Arbeitsloser unter Führung eines Matrosen der Kriegsmarine mehrere Läden. Als die Poli zei eingriff, wurde sie mit einem Steinhagel empfangen, sodaß sie zur Schußwaffe greifen mußte. Es wurden mehrere Verletzte gemeldet.
In Santander kam es vielfach zu Ausschreitungen streikender Arbeiter, wobei ebenfalls mehrere Teilnehmer verletzt wurden.
Alarmzustand in ganz Spanien.
DNB Madrid, 7. März.
Die spanische Regierung hat am Mittwoch abend mit Rücksicht auf den drohenden Generalstreik den verschärften Belagerungszustand über ganz Spanien verhängt.
Die Grundsteinlegung zum Richard Wagner-Nationaldenkmal.
Tagesrundschau.
nräfte Heute wird in Berlin in den
Ausstellungshallen am KaiserI2. damm die Internationale
Deutschlands. Automobil= und Motorradausstellung eröffnet. 400 Autos und 125 Motorräder und eine Fülle von Fahrgestellen un Einzelmotore werden dort um Käufer werben. Revolutionierende Neuerungen im Kraftfahrzeugbau werden, wie angekündigt wird, zu sehen sein, und dieser größten Autoschau Deutschlands derselbe große Erfolg beschieden ist, den die vorjährige Schau hatte— und daran ist wohl kaum zu zweifeln— dann wird sie für viele Monate Zehntausenden deutscher Volksgenossen neue Arbeit geben und mit zu ihrem Teil beitragen, das große Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung zu unterstützen. Nicht mehr übertriebener Komfort und Luxus sind,wie uns in einem Vorbericht aus Berlin gemeldet wird, bei der Gestaltung der Modelle maßgebend gewesen, sondern Stabilität, Geschwindigkeit, unkomplizierte Bedienung, gediegene Ausstattung und Bequemlichkeit und vor allem— darauf achten die heutigen Käufer mehr denn je— billige Unterhaltung des erstandenen Objekts. Aus diesem Grunde nehmen die kleinen Mittelwagen, die Kleinwagen und die Kleinstwagen einen nicht unerheblichen Teil der Ausstellung ein. Es gibt schon stabile, und besonders für den Stadtverkehr brauchbare Fahrzeuge, die nicht viel über 1000 Mark kosten und für die ein Benzinverbrauch von sechs und weniger Litern pro 100 Klm. garantiert wird. Aber auch für wöhntesten Fahrer oder Wagenbesitzer sind Modelle ausgestellt, die allen nur denkbaren Ansprüchen genügen. Weiteres möge der interessierte Leser aus dem Sport= und Handelsteil sowie aus den Berichten der nächsten Tage entnehmen. Hier sei aber noch bemerkt, daß diese Autoschau, die der Reichsverband der Automobilindustrie ursprünglich erst im Herbst 1934 veranstalten wollte, ihre Vorverlegung um mehr als ein halbes Jahr nach einem Bericht Jakob Werlins in der „Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz“ dem Verlangen des Reichskanzlers Adolf Hitler verdankt. Im FD=Zug München=Berlin erkundigte er sich, Automobil=Zeitschriften durchblätternd, bei Werlin, wann die nächste Autoausstellung stattfinden werde. Als er dann hörte, daß das erst im Herbst sein werde, entfuhr es ihm:„Was, zweiundzwanzig Monate will die Industrie warten, um dem Volke zu zeigen, was im Jahre 33 geleistet wurde?“ Man ging danach in Berlin ans Werk. Schon kamen die Bedenken.„Wir kollidieren mit den international festgelegten Terminen.“ Man einigte sich schließlich auf den 8. März, der zwischen Genf(5. März) und Brüssel(20. März) liegt.„Die Hallen am Kaiserdamm sind nicht frei.“ Reichsminister Dr. Göbbels willigte sofort ein, daß die Ausstellung „Das deutsche Handwerk“ verlegt wurde.„Die Ausstellung stört das Frühjahrsgeschäft. Die Käufer halten mit den Aufträgen zurück.“ Gerade der Januar 1934 war ein Rekordmonat mit 5341 Personenwagen und 2417 Lastwagen. So wurde ein Widerstand nach dem andern aus dem Wege geräumt, und heute öffnet die Musterschau deutschen Erfindungsgeistes und deutscher Schaffenskraft ihre Tore, um den deutschen Volksgenossen und der ganzen Welt das Können deutscher Kopf= und Handarbeiter vorzuführen und den Erfolg der planmäßigen Aufbauarbeit zur Gesundung der deutschen Wirtschaft zu beweisen.
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Im Rahmen einer feierlichen Kundgebung legte Reichskanzler Adolf Hitler am Dienstag in Leipzig, der Geburtsstadt Richard Wagners, den Grundstein zu einem monumentalen Nationaldenkmal für den großen deutschen Tondichter. Das Bild links zeigt den Führer beim Verschließen der Grundsteinlegungsurkunde. Auf dem rechten Bilde begrüßt er einen kleinen begeisterten Jungen. Links neben ihm Frau Winifred Wagner, die Witwe Siegfried und Schwiegertochter Richard Wagners, sowie Vizekanzler von Papen. Hinter dem Führer einer der Söhne Siegfried Wagners.
Die Erklärung
de Broquevilles.
Die europäischen Fronten, die seit Versailles erstarrt waren, sind in Bewegung geraten. Wie sehr das der Fall ist, beweisen nach den Abrüstungsdenkschriften Englands und Italiens und nach der deutsch=polnischen Verständigung insbesondere die Reden, die der belgische Ministerpräsident de Broqueville und der belgische Außenminister Hymans über das Rüstungsproblem gehalten haben. Die Rede de Broquevilles hat überall als ungeheure Sensation gewirkt, auch im belgischen Senat. Man hatte alles andere, nur das nicht für möglich gehalten, daß der belgische Ministerpräsident in einem Augenblick, wo die französische Regierung im Begriffe steht, ihre bekannte ablehnende Haltung in einer Antwort auf das britische Abrüstungsmemorandum nochmals festzulegen, mit solchem Freimut vor dem Parlament eine Auffassung über die Gestaltung der Beziehungen zu Deutschland vertreten würde, die von der bisher allgemein herrschenden Meinung grundverschieden ist. Wie ist das Echo dieser nüchternen, realpolitischen Darlegungen? Im belgischen Senat hat der Ministerpräsident, und ebenso gestern der Außenminister, nur wenig Beifall gefunden. Die auf Frankreich eingeschworenen Chauvinisten und auch gewisse belgische Industriekreise sind empört. Uebereinstimmend betonen„Independence Belge" und„Etoile Belge“, daß die Ausführungen de Broquevilles im Lande eine lebhafte Erregung und Unzufriedenheit hervorrufen würden. In flämischen Kreisen dagegen, wenn auch vielleicht nicht durchweg, zollt man der Regierung Beifall. Der flämisch=katholische„Fkunvaart“ spricht von einer mutigen Rede, mit der die Regierung den Beweis erbracht habe, daß sie eine Politik der Wirklichkeit verfolge. Das Blatt spricht die Hoffnung aus, daß das ganze Land diese aufrichtige und mutige Erklärung