sei gleich e einer u beiden März 1934 n Gewinne 109821 36 232335 484 182205 65 388207 207 83186 64 151201 88 214796 94 284164 03 399151 993 11358 042 31586 288 41778 972 58882 958 76257 070 93884 04 103612 23 115673 15 132158 21 140271 55 151429 97 160004 64 168837 71 184004 04 199828 96 211974 87 226088 67 240580 36 249904 32 275253 01 286521 53 296716 70 306465 60 318342 63 332257 72 339998 87 359851 23 382275 34 398027 März 1934 en Gewinne 6 261236 10 143125 217107420 22 761 109992 47 210159 160 309057 9421 11230 520 32292 7794 49987 2063 73642 7231 88649 552 106129 363 127152 89 138725 310 147197 518 161052 238 176059 550 182355 185 197428 169 212850 739 231482 778 264804 142 269483 515 282690 218 294912 386 314857 680 327851 488 343951 835 352817 576 370792 678 385141 150 398361 rämien zu auf die Lo en I und 8680 244593 15 vinne zu se 0, 56 zu je 230 zu je 10 und 160 irk. schäften. 20 II Etg. lung? Itwelt durch ien ihnen die mitteln Ihre chaft, Ersen, en, Dorsten, und Rheine. Tageszeitung für Altendorf= Ulf eotte und Kirchhellen. Aeltestes Heimatblatt. 83. Jahrgang. Amtliches Organ. Erscheint wöchentlich 7mal. Bezugspreis monatlich 2,20 Mk. einschließlich 10—20 F. Botenlohn. Verlag: I. Weber, Dorsten i. W.. Biomarckwall 27. Postverlagsort: Dortmund 1. Fernruf 2282. Bostscheckkonte Köln 45 309. Anzeigenpreis: 22 Millimeter breite Spakte — Seite— 14 Svalten— 1 Millimeter 3 Pfg. Grundpreis. Ausnahmen Bestimmungen nach Preisliste. Sammelpreis für sämtliche Zeno=Zeitungen: 10 Bis. dei 22 Millimeter Breite, Stellengesuche 6 Pfg., Reklamepreis(Textbreite) 80 Pfa. je Millim. Bei Nichterscheinen insolge böberer Gewalt bestebt kein Anspruch auf Nachlieserung oder Rückzahlung. e Uummer 66 Donnerstag, den 8. Ulärz 1934 Jahrgang 1934 S Die Seendigung des deutschpolnischen Wirtschaftskrieges Das Priedensprotokoll in Warschau unterzeichnet. dem Handel. 6 die sogen. ine englische im Geeibens übersuchte man geszug über ff man auf er als Heile uns allen in angebaut. edelung eine In zur Herburden. Der ewandelt sich rstoffe haben Fäulnis im r Zichorienmkeit heraus e einen kräfhen gibt und rkung bringt. auch volksfuhr verminzt und der rn Beschäftisesamtheit zu wieder den die Hausfrau Interesse der dbeutels das Rilch bereitet, Die erste Etappe zum Handelsvertrag. DNB Warschau, 7. März. Am Mittwoch, dem 7. 3., vormittags, ist in Warschau durch den polnischen Außenminister Beck und den deutschen Gesandten von Moltke ein Abkommen unterzeichnet worden, durch das der seit etwa neun Jahren dauernde deutsch=polnische Zollkrieg endgültig aufgehoben und die Grundlage für keinen normalen Ausbau der beiderseitigen Handelsbeziehungen geschaffen wird. Das in Form eines Protokolls gekleidete Abkommen soll sobald als möglich ratifiziert werden. Jedoch werden seine Bestimmungen unabhängig hiervon bereits vom 15. d. Mts. an in Anwendung kommen. Das Protokoll stellt vor allen Dingen fest, daß durch die Beseitigung des bisherigen anormalen Zustandes für die deutsch=polnischen Wirtschaftsbeziehungen eine tragfähige und gesunde Grundlage geschaffen wurde, auf der ein weiterer Ausbau derselben erfolgen soll. Das Protokoll bestimmt ferner, daß die Kampfmaß'nahmen. d. h. Einfuhrverbote und Maximalzölle auf polnischer Seite sowie Obertarif auf deutscher Seite aufgehoben werden, wobei sich beide Teile die Gewährung der bestehenden autonomen Zollnachlässe zusichern. Bei dem komplizierten System der polnischen Handelspolitik bedeutet dies, daß die Einfuhr der in Polen benötigten Waren, die an sich durch den prohibitiven Zolltarif unmöglich gemacht wird, vermittels autonomer Gewährung von Zollnachlässen doch ermöglicht wurde. Diese Möglichkeit bildet leine der bedeutendsten Bestimmungen des Protokolls. Soweit solche autonomen Zollnachlässe nicht in Frage kommen, wird die Verzollung der deutschen Waren in Polen, wie übrigens schon seit Beginn der jetzt beendeten deutsch=polnischen Wirtschaftsverhandlungen in dem sogenannten Zollprovisorium festgelegt, nach der Spalte II des autonomen neuen polnischen Zolltarifes und die Verzollung der polnischen Waren in Deutschland nach den Sätzen des allgemeinen deutschen Zolltarifes erfolgen. Für Waren, die einem allgemeinen Einfuhrverbot unterliegen und bisher außerdem noch von einem speziellen ##antideutschen Einfuhrverbot erfaßt waren, erhalt Deutschland Kontingente, so daß nach Aufhebung der Spezialverbote auch trotz Weiterbestehens der allgemeinen polnischen Einfuhrverbote eine gewisse Ausfuhr dieser deutschen Waren nach Polen ermöglicht wird. Die Kontingente, die Deutschland in den Abkommen vom März 1932 und Januar 1933 erhalten hat, sowie das Butterkontingent, das für Polen in dem JanuarAbkommen von 1933 enthalten war, sind in das Protokoll aufgenommen worden. Auch für solche Waren, für die im Laufe des Jahres 1933 in Polen neue allgemeine Einfuhrverbote erlassen wurden, werden gewisse Einfuhrmöglichkeiten geschaffen, außerdem gewährt Deutschland Polen unter Wahrung der bestehenden, veterinär=polizeilichen Erfordernisse die Durchfuhrmöglichkeit von Tieren und tierischen Erzeugnissen aus Polen über Deutschland nach den westeuropäischen Märkten. Das Protokoll enthält ferner eine allgemeine Klausel, in der beiderseits zugesagt wird, in Zukunft alle Diskriminierungen. die als Folgen des Wirtnschaftskrieges außerhalb der formalen Kampfmaßnahmen #entstanden waren, zu unterlassen. Das Abkommen ## gilt für unbestimmte Zeit, wobei jedem der vertragschliehenden Teile jederzeit die Möglichkeit gegeben ist, die Aufnahme von Verhandlungen zu verlangen, wenn sich die Auswirkungen des Protokolls für einen der beiden Leile unbefriedigend gestalten sollten oder wenn einer der Teile sich durch wirtschaftliche Maßnahmen des an# deren Teiles benachteiligt erachtet oder schließlich, wenn ein Teil die in dem Protokoll niedergelegten Zusagen #nicht einzuhalten in der Lage wäre. Führen diese Ver# handlungen zu keinem Ergebnis, so besteht ein Kündigungsrecht für den geschädigten Teil mit einer Frist # von einem Monat. Ferner wird bestimmt, daß das Ab## lommen möglichst bald nach Unterzeichnung ratifiAziert werden soll. Es wird aber schon vor der Ratifi# zierung provisorisch am 15. d. Mts. in Kraft treten. Der Austausch der Ratifikationsurkunden soll in Berlin erfolgen. Gleichzeitig sind zwei privatwirtschaftliche Abkommen getroffen worden. Das eine zwischen den Eisenindustrien beider Länder über Zulassung von polnischem Eisen und Stahl nach Deutschland, wobei eine Störung des deutschen Marktes vermieden wird. Dafür wurde eine beschränkte Ausnahme von dem deutschen Ausfuhrverbot auf Schrott nach Polen gewährt, da die polnische Industrie dringend S c h r o t t b e n ö t i g t. D a s z w e i t e A b k o m m e n w u r d e z w i schen den deutschen Schiffahrtslinien, die zwischen den Nordseehäfen und den polnischen Häfen fah##ken und der Zehluga Polska über eine Zusammenarbeit 1 getroffen, wobei die deutschen Schiffahrtslinien ihre bis# her trotz des Zollkrieges verschifften Frachten behalten und die polnische Reederei an dem erwarteten Zuwachs in einem solchen Maße beteiligt wird, daß bei entsprechender Zunahme der Gesamttonnage eine Aufteilung im Verhältnis 111 eintritt. * Das deutsch=polnische Wirtschaftsabkommen bedeuket einen entscheidenden Schritt in der Richtung auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Sinne der freundschaftlichen Verständigung, wie sie durch die Erklärung vom 26. Januar eingeleitet wurde. Durch den Abschluß des vorliegenden Abkommens wird allerdings nur der seit 1925 mit abwechselnder Heftigkeit andauernde Wirtschaftskrieg aufgehoben. Dieser Kriegszustand bestand bekanntlich darin, daß auf beiden Seiten die Einfuhr verschiedener Waren durch Kampfzölle oder Verbote verhindert und überdies auf polnischer Seite der deutsche Zwischenhandel und die deutschen Schiffahrtslinien aus dem polnischen Einfuhrgeschäft ausgeschaltet wurden. Das Abkommen bedeutet demnach nicht den Abschluß eines regulären Handelsvertrages, da es weder die Meistbegünstigungsklausel noch Zollabreden enthält. Wie erinnerlich, ist im Jahre 1930 ein Handelsvertrag mit Polen zustande gekommen, der aber niemals in Kraft gesetzt wurde, weil sich zwischen dem Abschluß und seiner Ratifizierung durch Polen die wirtschaftlichen Verhältnisse, namentlich in Deutschland, derart verschlechtert hatten, daß die deutschen Zugeständnisse auf dem Gebiete der polnischen Kohle= und Schweineausfuhr nach Deutschland nicht mehr aufrechterhalten werden konnten. Da sich die Lage seither in keiner Weise verändert hat, konnte der Abschluß eines Handelsvertrages in dem Ausmaße wie beispielsweise im Jahre 1930 noch nicht in Betracht gezogen werden. Durch das jetzige Abkommen wird der zwar bescheidenere, aber praktisch allein zweckmäßige Weg beschritten, um aus dem wirtschaftlichen Kriegszustand etappenweise zu einem Aufbau der gegenwärtigen Wirtschafts beziehungen zu gelangen. Die erste Etappe bedeutet die Normalisierung. Auf dieser durch einen gegenseitigen Kampf nicht mehr gestörten und belasteten Normalgrundlage soll der weitere Ausbau sich vollziehen. In welcher Form und in welchem Ausmaße sich diese Ausgestaltung der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen in Zukunft entwickeln wird, kann im Augenblick natürlich nicht vorausgesehen werden. Es besteht aber die begründete Aussicht, daß schon das vorliegende Abkommen zu einer erheblichen Erweiterung der beiderseitigen Handelsbeziehungen führen wird und daß an die Stelle eines fast zeynjährigen Kampfes eine für beide Teile nützliche Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet treten wird. Generalstreikgefahr für Madrid. 10 000 spanische Bauarbeiter in den Streik getreten. DRB Madrid. 7. März. Die Gewerkschaft der Bauarbeiter, die am Dienstag in den passiven Streik getreten ist, beschloß in den Abendstunden, am Mittwoch in den Generalstreit zu treten. Dieser Beschluß betrifft außer der Hauptstadt noch die gesamte Provinz Madrid, sodaß fast 10000 Arbeiter vom Streik erfaßt werden. Auch der Streik in der Madrider Zeitung „ABE“, der bereits mehrere Tage dauert, hat sich verchärft. In Madrid sind an drei Stellen Bomben explodiert, die aber nur Sachschaden anrichteten. Die Zeitung des marxistischen Gewerkchaftsbundes gab in der Nacht zum Mittwoch eine Erklärung heraus, in der es heißt, daß die Gewerkschaften nicht gewillt seien, den Kampf aufzugeben oder sich auf Vergleiche einzulassen. Sämtliche im UGT(Sozialistischer Gewerkschaftsbund) vereinigten Verbände würden zur Unterstützung der Bauarbeiter, der Metallarbeiter und der Drucker(die beiden letzten Gruppen beginnen den Streik am Freitag) eingesetzt werden, wenn der Proteststreik bis Freitag abend nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt haben sollte. Die drei Gruppen umfassen etwa 200000 Arbeiter.W Die Erklärung der Leitung des Gewerkschaftsbundes ist eine glatte Kampfansagung der Marxisten an die Regierung, die sich in Schweigen hüllt. Wenn die Arbeitgeber nicht auf der ganzen Linie nachgeben, ist wohl mit ziemlicher Sicherheit für Montag mit dem Generalstreik der gesamten organisierten Arbeiterschaft Madrids zu rechnen. In Vigo plünderte eine Gruppe Arbeitsloser unter Führung eines Matrosen der Kriegsmarine mehrere Läden. Als die Poli zei eingriff, wurde sie mit einem Steinhagel empfangen, sodaß sie zur Schußwaffe greifen mußte. Es wurden mehrere Verletzte gemeldet. In Santander kam es vielfach zu Ausschreitungen streikender Arbeiter, wobei ebenfalls mehrere Teilnehmer verletzt wurden. Alarmzustand in ganz Spanien. DNB Madrid, 7. März. Die spanische Regierung hat am Mittwoch abend mit Rücksicht auf den drohenden Generalstreik den verschärften Belagerungszustand über ganz Spanien verhängt. Die Grundsteinlegung zum Richard Wagner-Nationaldenkmal. Tagesrundschau. nräfte Heute wird in Berlin in den Ausstellungshallen am KaiserI2. damm die Internationale Deutschlands. Automobil= und Motorradausstellung eröffnet. 400 Autos und 125 Motorräder und eine Fülle von Fahrgestellen un Einzelmotore werden dort um Käufer werben. Revolutionierende Neuerungen im Kraftfahrzeugbau werden, wie angekündigt wird, zu sehen sein, und dieser größten Autoschau Deutschlands derselbe große Erfolg beschieden ist, den die vorjährige Schau hatte— und daran ist wohl kaum zu zweifeln— dann wird sie für viele Monate Zehntausenden deutscher Volksgenossen neue Arbeit geben und mit zu ihrem Teil beitragen, das große Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung zu unterstützen. Nicht mehr übertriebener Komfort und Luxus sind,wie uns in einem Vorbericht aus Berlin gemeldet wird, bei der Gestaltung der Modelle maßgebend gewesen, sondern Stabilität, Geschwindigkeit, unkomplizierte Bedienung, gediegene Ausstattung und Bequemlichkeit und vor allem— darauf achten die heutigen Käufer mehr denn je— billige Unterhaltung des erstandenen Objekts. Aus diesem Grunde nehmen die kleinen Mittelwagen, die Kleinwagen und die Kleinstwagen einen nicht unerheblichen Teil der Ausstellung ein. Es gibt schon stabile, und besonders für den Stadtverkehr brauchbare Fahrzeuge, die nicht viel über 1000 Mark kosten und für die ein Benzinverbrauch von sechs und weniger Litern pro 100 Klm. garantiert wird. Aber auch für wöhntesten Fahrer oder Wagenbesitzer sind Modelle ausgestellt, die allen nur denkbaren Ansprüchen genügen. Weiteres möge der interessierte Leser aus dem Sport= und Handelsteil sowie aus den Berichten der nächsten Tage entnehmen. Hier sei aber noch bemerkt, daß diese Autoschau, die der Reichsverband der Automobilindustrie ursprünglich erst im Herbst 1934 veranstalten wollte, ihre Vorverlegung um mehr als ein halbes Jahr nach einem Bericht Jakob Werlins in der „Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz“ dem Verlangen des Reichskanzlers Adolf Hitler verdankt. Im FD=Zug München=Berlin erkundigte er sich, Automobil=Zeitschriften durchblätternd, bei Werlin, wann die nächste Autoausstellung stattfinden werde. Als er dann hörte, daß das erst im Herbst sein werde, entfuhr es ihm:„Was, zweiundzwanzig Monate will die Industrie warten, um dem Volke zu zeigen, was im Jahre 33 geleistet wurde?“ Man ging danach in Berlin ans Werk. Schon kamen die Bedenken.„Wir kollidieren mit den international festgelegten Terminen.“ Man einigte sich schließlich auf den 8. März, der zwischen Genf(5. März) und Brüssel(20. März) liegt.„Die Hallen am Kaiserdamm sind nicht frei.“ Reichsminister Dr. Göbbels willigte sofort ein, daß die Ausstellung „Das deutsche Handwerk“ verlegt wurde.„Die Ausstellung stört das Frühjahrsgeschäft. Die Käufer halten mit den Aufträgen zurück.“ Gerade der Januar 1934 war ein Rekordmonat mit 5341 Personenwagen und 2417 Lastwagen. So wurde ein Widerstand nach dem andern aus dem Wege geräumt, und heute öffnet die Musterschau deutschen Erfindungsgeistes und deutscher Schaffenskraft ihre Tore, um den deutschen Volksgenossen und der ganzen Welt das Können deutscher Kopf= und Handarbeiter vorzuführen und den Erfolg der planmäßigen Aufbauarbeit zur Gesundung der deutschen Wirtschaft zu beweisen. 13 Im Rahmen einer feierlichen Kundgebung legte Reichskanzler Adolf Hitler am Dienstag in Leipzig, der Geburtsstadt Richard Wagners, den Grundstein zu einem monumentalen Nationaldenkmal für den großen deutschen Tondichter. Das Bild links zeigt den Führer beim Verschließen der Grundsteinlegungsurkunde. Auf dem rechten Bilde begrüßt er einen kleinen begeisterten Jungen. Links neben ihm Frau Winifred Wagner, die Witwe Siegfried und Schwiegertochter Richard Wagners, sowie Vizekanzler von Papen. Hinter dem Führer einer der Söhne Siegfried Wagners. Die Erklärung de Broquevilles. Die europäischen Fronten, die seit Versailles erstarrt waren, sind in Bewegung geraten. Wie sehr das der Fall ist, beweisen nach den Abrüstungsdenkschriften Englands und Italiens und nach der deutsch=polnischen Verständigung insbesondere die Reden, die der belgische Ministerpräsident de Broqueville und der belgische Außenminister Hymans über das Rüstungsproblem gehalten haben. Die Rede de Broquevilles hat überall als ungeheure Sensation gewirkt, auch im belgischen Senat. Man hatte alles andere, nur das nicht für möglich gehalten, daß der belgische Ministerpräsident in einem Augenblick, wo die französische Regierung im Begriffe steht, ihre bekannte ablehnende Haltung in einer Antwort auf das britische Abrüstungsmemorandum nochmals festzulegen, mit solchem Freimut vor dem Parlament eine Auffassung über die Gestaltung der Beziehungen zu Deutschland vertreten würde, die von der bisher allgemein herrschenden Meinung grundverschieden ist. Wie ist das Echo dieser nüchternen, realpolitischen Darlegungen? Im belgischen Senat hat der Ministerpräsident, und ebenso gestern der Außenminister, nur wenig Beifall gefunden. Die auf Frankreich eingeschworenen Chauvinisten und auch gewisse belgische Industriekreise sind empört. Uebereinstimmend betonen„Independence Belge" und„Etoile Belge“, daß die Ausführungen de Broquevilles im Lande eine lebhafte Erregung und Unzufriedenheit hervorrufen würden. In flämischen Kreisen dagegen, wenn auch vielleicht nicht durchweg, zollt man der Regierung Beifall. Der flämisch=katholische„Fkunvaart“ spricht von einer mutigen Rede, mit der die Regierung den Beweis erbracht habe, daß sie eine Politik der Wirklichkeit verfolge. Das Blatt spricht die Hoffnung aus, daß das ganze Land diese aufrichtige und mutige Erklärung gen K lank mac 1 ten Kar 1 u schaf sonf bei gert. tiau trag deste berst RiG mun abte noch Die Bezi je 1 Gefl Unke Di im 2 Gu wede selb geset wäh nach Rab Gen. und T Guts ihner walt ausg verm ken legt (3. 1 ange D fun Vere beson gegel achte lichst fang geme Gesch Bsit D S 9111 tüch nich als Bek Zw vor stell von Ir Di K Gest Sch 6. 1. für S tena muß könn I B Grof b. T Für ware einer wird jüng. Ver! Selb Land zuge! u. au rierer unt. Tage trup. Tücht Iw für be sowie Er für G halt. Jah Mä verei Oster billigen und unterstützen werde. Besonders interessant aber ist der Kommentar der angesehenen katholischkonservativen„Metropole“ in Antwerpen. Das Blatt stellt fest, daß die Erklärung vorher im Ministerrat wenigstens in ihren Grundzügen festgelegt worden sei. Man behaupte sogar, daß König Albert noch kurz vor seinem Tode die Rede, die schon vor 14 Tagen gehalten werden sollte, gebilligt habe. Der Ministerpräsident habe eine neue Sprache gesprochen, und seine Rede bedeute einen Wendepunkt in den Auffassungen, die man bisher in der„deutschen Frage“ gehabt habe. Sehr auffallend dürfte die Annahme des Blattes erscheinen, daß der Ministerpräsident seine Erklärungen im Einvernehmen mit den„Nachbarn und Alliierten“ Belgiens gemacht habe. Jedenfalls wird unter diesen„Nachbarn und Alliierten“ schwerlich Frankreich sein. Denn dort hat die Rede wie eine kalte Dusche gewirkt. Die Pariser Presse zeigt erhebliche Entrüstung und knüpft ihre Hoffnung an den Besuch Barthous in Brüssel, der, wie„Intransigeant" vertraut, zweifellos zu der Feststellung führen werde, daß die zwischen Belgien und Frankreich bestehenden Bande weiterhin beständen. Daß die Londoner Presse, von der uns erst wenige und nicht viel besagende Aeußerungen vorliegen, der belgischen Zustimmung zur britischen Denkschrift zustimmt, kann man als sicher annehmen. Die Blätter sprechen von der Isolierung Frankreichs, und„Daily Herald“ bemerkt, die belgische Regierung, die in ihrer Außenpolitik bisher immer gehorsam der französischen Führung gefolgt sei, habe in Verzweiflung beschlossen, in der Abrüstungsfrage ihre eigenen Wege zu gehen. Wir begnügen uns zunächst mit der Registrierung des Widerhalls, den die belgische Abrüstungskundgebung gefunden hat. Aber vielleicht geht die Vermutung nicht fehl, daß nicht nur in Belgien sondern auch in anderen mit Frankreich eng verbündeten Ländern die verantwortlichen Staatsmänner sich nach und nach von der Versailler Illusionspolitik frei machen und, um den Rüstungswettlauf zu verhindern, sich zu der Realpolitik bekennen, die von Rom und London gefordert wird. Ruch der belgische Rußenminister für deutsche Gleichberechtigung. Allgemeines Wettrüsten der internationale Konvention? ständigen Interessen und seinen Sympathien, sowie schließlich Aufrechterhaltung und Verstärkung des Locarnopaktes. Brüssel, 7. März. Außenminister Hymans sprach Mittwoch nachmittag im Rahmen der allgemeinen außenpolitischen Aussprache im Senat über die Abrüstungsfrage. Nach dem der Ministerpräsident am Dienstag die grundsätzliche Haltung der belgischen Regierung zu dieser Frage in großen Linien dargelegt hatte, entwickelte der Außenminister ausführlich und im einzelnen die Gesichtspunkte, die die Haltung der belgischen Regierung bestimmen. Hymans erinnerte an seine letzte Erklärung vor der Kammer im November vorigen Jahres. Inzwischen sei der Abschluß des Balkanpaktes und die Nichtangriffserklärung zwischen Polen und Deutschland erfolgt, die geeignet seien, in den betreffenden Teilen Europas eine gewisse Stabilität zu schaffen. Sonst hätte sich aber die Lage nicht gebessert. Der Außenminister verteidigte sodann in breiter Ausführlichkeit die belgische Außenpolitik gegen die insbesondere von dem katholischen Senator Dordolot erhobenen Vorwürfe. Ebenso ausführlich ging er sodann auf die Entwicklung der Abrüstungsfrage seit Beginn der Abrüstungskonferenz ein und entwickelte den Gedanken, daß eine Lösung dieser Frage sowohl den Bestimmungen des Artikels 8 des Völkerbundspaktes als der Anerkennung des Grundsatzes der Gleichberechtigung Rechnung tragen müsse. Ebenso wie de Brocqueville bekannte sich Hymans zu der Auffassung, daß die Gefahr eines Rüstungswettlaufes nicht durch irgendwelche Zwangsmittel gegen Deutschland, sondern nur auf dem Verhandlungswege durch den Abschluß eines internationalen Abkommens ausgeschaltet werden könne. Diese Absicht müsse, so führte Hymans aus, von der Großmächte=Erklärung vom 11. Dezember 1932 über die Gleichberechtigung Deutschlands ausgehen. Er stellte fest, daß die praktische Verwirklichung der Gleichberechtigung in der Weise, daß alle Staaten auf den Stand der entwaffneten Staaten abrüsten, von keiner der Großmächte vorgeschlagen worden sei und bezweifelte auch unter dem besonderen Gesichtspunkt der belgischen Militärinteressen die praktische Durchführbarkeit dieses Systems. Die Leitgedanken der belgischen Politik seien: Mitarbeit an der Organisierung des Friedens, wachsame Sicherung der territorialen und politischen Unabhängigkeit des Landes, Anlehnung Belgiens an Frankreich und England entsprechend der geographischen Lage des Landes, seinen Hymans ging sodann auf die praktische Lösung der Abrüstungsfrage ein und stellte die Frage, ob Deutschland auf der durch den Versailler Vertrag gezogenen Linie bleiben werde. Die ganze Welt wisse, daß es diese Linie schon überschritten habe und daß es dabei sei, sie noch weiter zu überschreiten. Man wisse aber auch, daß eine Wiederaufrüstung Deutschlands einen allgemeinen Rüstungswettlauf nach sich ziehen werde. Um dies zu verhindern, gebe es nur ein positives Mittel: Abschluß einer internationalen Konvention. Zum Schluß entwickelte der Außenminister die bereits mitgeteilten politischen Gesichtspunkte der belgischen Regierung, wobei er insbesondere auf der Aufrechterhaltung und Verstärkung des Rheinpaktes bestand. Ueble deutsch=feindliche Ausfälle im belgischen Senat. DNB Brüssel, 7. März. In der außenpolitischen Aussprache des Senates. in deren Mittelpunkt die Rede des Außenministers stand, wiederholte der Berichterstatter des Auswärtigen Ausschusses, der katholische Senator Segers, die Angriffe, die er bereits in seinem Ausschußbericht gegen die deutsche Politik gerichtet hat. Seine maßlosen Verdächtigungen der Friedenspolitik des neuen Deutschland wurden von einem großen Teil der Versammlung, insbesondere von der Rechten, mit wiederholtem demonstrativem Beifall ausgenommen, während die Ausführungen des Außenministers ebenso wie die Erklärung des Kinisterpräsidenten am Dienstag nur vereinzelte Zustimmung gefunden hatten. Barthou reist nach Brüssel. DNB Paris. 7. März. Havas berichtet aus Brüssel, daß der französische Außenminister Barthou Anfang nachster Woche zu einer Besprechung mit dem belgischen Außenminister Hymans nach Brüssel kommen werde. Unter den Fragen, die er mit Hymans besprechen wird, befindet sich neben dem Abrüstungsproblem auch, wie„Notre Temps“ erklärt, die Frage der belgischen Grenzbefestigungen. Der Beginn der neuen Arbeitsschlacht am 2s. Ulärz. Reichsminister Dr. Goebbels empfängt die Führer der Wirtschaft. DRB Berlin, 7. März. Schweres Grubenunglück in Beuthen. Els Vergleute infolge Erderschütterung und Gebirgsschlages von der Außenwelt abgeschnitten.- Auf oftoberschlesischer Grube ein ähnlichos Unglück. Ein Verletzter und drei Tote geborgen. DRB Beuthen, 7. März. Auf der Karsten=Centrum=Grube ereignete sich am Dienstagabend infolge einer starken Erderschütterung ein schwerer Gebirgsschlaa: wobei zwei Zuführungsstrecken zu einem Pfeiler zum Einsturz kamen. Ein Steiger und zehn Bergleute wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Maßnahmen zur Bergung der Eingeschlossenen wurden sofort eingeleitet. Am Mittwoch früh gegen 2 Uhr hatten die Bergungsarbeiten den ersten Erfolg. Die Rettungsmannschaften stießen nach fieberhafter Arbeit auf einen Hauer aus Miechowitz, der nur leichte Verletzungen erlitten hatte sowie auf einen Fördermann, ebenfalls aus Miechowitz, der jedoch nur als Leiche geborgen werden konnte. Mit einem Teil der Verschütteten stehen die Rettungsmannschaften in guter Verbindung. Gegen 1,40 Uhr am Mittwoch früh sind leitende Beamte in die Grube eingefahren, um die Rettungsarbeiten zu überwachen. Im Laufe der Morgenstunden wurden noch die Bergungsarbeiten nach den 9 noch eingeschlossenen Vergleuten unter Einsatz aller Kräfte fortgeführt. Es gelang, zwei weitere Verunglückte, leider jedoch nur als Tote. aus den Kohlentrümmern freizulegen. Bei den Toten handelt es sich um einen Fördermann aus Miechowitz und den Steiger=Stellvertreter Spallek aus Beuthen. Damit sind bisher drei Tote und ein Verletzter geborgen worden. Zu dem Hergang des Unglücks erfahren wir folgende Einzelheiten: Am Dienstag gegen 18,10 Uhr wurde das Beuthener Revier von einem außerordentlich heftigen Erdstoß heimgesucht, der auf der Grube Karsten=Centrum und den Nachbargruben besonders stark verspürt wurde. Auf Karsten=Centrum wurden im Flöz 14 die Sohlen von zwei 50 Meter voneinander entfernt liegenden, gleichlaufenden Strecken emporgepreßt. Auf den Nachbargruben wurde größerer Schaden, wie bisher bekanntgeworden ist nicht angerichtet, mit einer Ausnahme: In den Nachmittagsstunden des Dienstag ereignete sich auf der Giesche=Grube in Janow(Ostoberschlesien) ein Gebirgsschlag. Im Richthofen=Schacht lösten sich riesige Kohlenmassen und verschütteten vier Bergleute, die in einem Pfeiler arbeiteten. Nach mehrstündigen Rettungsarbeiten konnten die vier Berunglückten lebend, aber mit schweren Verletzungen geborgen werden. Zwei von ihnen liegen hoffnungslos darnieder. Offenbar hat auch dieser Gebirgsschlag die gleiche Ursache wie das Unglück auf Karsten=Centrum in Beuthen. Die anderen Gruben in Gleiwitz und Hindenburg und im ostoberschlesischen Bergrevier blieben ohne Schäden. Wie wir von fachmännischer Seite erfahren, handelt es sich bei dem gewaltigen Erdstoß um ein tektonisches Beben, wie sie im oberschlesischen Bergrevier nicht selten sind. Die Erdstöße, die erdbebenähnlichen Charakter haben, treten von Zeit zu Zeit auf und erreichen besonders im Gebiet der Stadt Beuthen die stärkste Auswirkung. Abgesehen von den Erdbewegungen, die infolge des tektonischen Aufbaues des Untergrundes des oberschlesischen Bergbaureviers durch den Bergbau selbst künstlich hervorgerufen werden, hat dieses Revier noch mit zusätzlichen Druckspannungen in der Erdrinde zu rechnen. Diese Eigenart des Reviers hat bisher eine wissenschaftliche Klärung noch nicht erfahren. Bereits im Januar 1932 wurde die Karsten=CentrumGrube von einem solchen tektonischen Beben hart betrofsen. Damals wurden 14 Bergleute von der Außenwelt abgeschnitten. Erst nach 144 Stunden aufopfernder Arbeit als man bereits alle Hoffnungen auf Bergung der Verunglückten aufgegeben hatte, konnten die Bergungsmannschaften zur Unglücksstelle vordringen und noch sieben Bergleute lebend bergen. Ganz Deutschland erlebte damals den heroischen Kampf der Rettungsmannschaften mit und dankte ihnen mit zahlreichen Ehrenbeweisen. Der am Dienstag auf dem Schlachtfeld der Arbeit gefallene Steiger=Stellvertreter Spallek, der in der vergangenen Nacht geborgen wurde, war an den Rettungsarbeiten im Jahre 1932 hervorragend beteiligt und wurde seinerzeit mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet. Gegenwärtig ist man bemüht, sich auf zwei Wegen an die eingeschlossene Pfeilerbelegschaft heranzuarbeiten. Diese Arbeiten sind sehr schwierig und zeitraubend. Ueber das Schicksal der noch Eingeschlossenen kann im Augenblick Bestimmtes noch nicht gesagt werden. Die Verbindung mit einem lebenden Verschütteten aufgenommen. Die Verschütteten befinden sich in fast 800 m Tiefe. DRB Beuthen, 7. März. Das Oberbergamt teilte Mittwoch abend mit: Auf der Karsten=Centrum=Grube ist es gelungen, mit noch einem weiteren Lebenden der abgeschnittenen Bergleute die Verbindung aufzunehmen. Es ist zu hoffen, daß er im Laufe des Donnerstag geborgen werden kann. Nahrungsmittel können ihm durch eine Nohrleitung zugeführt werden. Im übrigen nahmen die Bergungsarbeiten ihren planmäßigen Verlauf. Sie sind sehr schwierig. Man hofft, im Laufe des Donnerstag Gewissenheit auch über das Schicksal der übrigen Ver schütteten zu erhalten. Durchweg Zufriedenheit mit dem Geschäft in Leipzig. Schluß der Textilmesse. DNB Leipzig, 7. März. Auf Einladung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, waren am Mittwoch die Führer der deutschen Industrie, des Handels und des Handwerks im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda zu einer Aussprache über die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Frünjahr und Sommer dieses Jahres versammelt. An dieser Besprechung nahm auch der Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt teil. Reichsminister Dr. Goebbels machte über die in Vorbereitung befindlichen Wirtschaftspläne der Reichsregierung einige Ausführungen und betonte, daß zu Beginn der Arbeitsschlacht im Frühjahr alle Kräfte eingesetzt werden müssen, um die Arbeitslosigkeit weiterhin mit Erfolg zu bekämpfen, und den Volksgenossen, die heute noch von Unterstützungen leben, weitgehend wieder Arbeitsplätze zu beschaffen. Diese Ausführungen fanden bei den an der Besprechung teilnehmenden Vertretern der Wirtschaft vollste Zustimmung. Der Führer des Reichsstandes der deutschen Wirtschaft, Krupp v. Bohlen und Halbach. und Generaldirektor Dr. Vögler brachten zum Ausdruck, daß es der Wirtschaft gelungen ist, auch über die Wintermonate hindurch die aufwärtsführende Linie aufrechtzuerhalten und daß die Wirtschaft auch bei sachlichster Betrachtung der wirtschaftlichen Vorgänge heute beim Beginn der Frühjahrskampagne mit größter Zuversicht in die Zukunft sehe. Die deutschen Wirtschaftsführer werden auch im Jahre 1934 dem Willen der Regierung entsprechend sich mit aller Kraft für die weitere Gesundung der wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlands und für die Wiedereinschaltung neuer Arbeitskräfte in den Produktionsprozeß einsetzen. Für die Ausgestaltung des Großkampftages der Arbeitsschlacht 1934 am 21. März wurden sodann vom Reichsminister Dr. Goebbels Einzelheiten bekanntgegeben, für deren Durchführung sowohl der Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt wie auch die Herren aus der Wirtschaft praktische Vorschläge machten, die zu einer völligen Uebereinstimmung der Ansichten führten. Die weiteren Beratungen hierüber werden im Reichswirtschaftsministerium fortgesetzt. Um der Tatsache, daß das ganze deutsche Volk unter Anstrengung aller Kräfte nach Ueberwindung der Wintersnot mit vollster Zuversicht im Frühjahr erneut an die Arbeit gehen wird, Ausdruck zu geben. werden am 21. März in allen Teilen des Reiches große neue Arbeitsvorhaben der öffentlichen Hano n Angriff genommen oder bereits begonnene in ihrer Durchführung gesteigert werden. Es werden an diesem Tage die Zahlen der voraussichtlich im Frühjahr zur Neueinstellung kommenden Arbeitskräfte bekanntgegeben werden. Die während der Wintermonate bis zum Frühjahrsanfang neueingestellten Arbeiter werden zu besonderen Veranstaltungen versammelt werden. Der Führer selbst wird an einer der Baustellen der Reichsautobahnen erscheinen, um sich vom Stande der Arbeiten zu überzeugen. Er wird im Anschluß an die Besichtigung an die versammelten Arbeiter eine Rede halten, die auf alle deutschen Sender übertragen werden wird. Um das ganze schaffende Volk an dieser bedeutungsvollen Stunde teilnehmen zu lassen, werden in allen Betrieben die Arbeiter, Angestellten und Betriebsführer an den Lautsprechern zusammenkommen, um in gemeinsamer Verbundenheit und Schicksalsgemeinschaft die kommenden Aufgaben vom Führer entgegenzunehmen. Am vierten Messetag ist der Ueberblick über das gesamte Ergebnis wesentlich leichter. Zunächst hat die Textilmesse geschlossen. Insgesamt ist das Ergeonis zufriedenstellend, mindestens und durchweg erheblich besser als zur Frühjahrsmesse 1933. Das Geschäft war überaus lebhaft bis in die letzten Stunden vor Schluß. Die Umsätze sind zumeist auf Inlandskäufe zurückzuführen. Aus der Tatsache, daß eine ganze Anzahl namhafter Aussteller ihre Messeräume für das nächste Jahr bereits vergrößert haben, ist zu schließen, daß sich im Frühjahr 1935 die Textilmesse wesentlich verbessern wird. Gute Nachfrage Konferenz der Wirtschaftsminister. DNB Berlin, 7. März. Der Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt empfing Mittwoch die Wirtschaftsminister der Länder. um ihnen nach der erfolgten Vereinheitlichung des Reiches in einer über eineinhalbstündigen, freimütig alle Fragen der deutschen Wirtschaftspolitik behandelnden großen Rede die gegenwärtige Lage und sein Programm darzulegen. In einer vom Vertrauen in die Wirtschaftsführung des Reichsministers getragenen Aussprache wurde völlige Einmütigkeit festgestellt, die Minister Esser in seinem herzlich gehaltenen Schlußwort zum Ausdruck brachte. Versteigerung eines Baumwollballens zu Gunsten des Winterhilfswerks. 10 760 RM. Erlös. DNB Bremen, 7. März. Zu Gunsten der Winterhilfsveranstaltung der OrtsI— wunsten der Winterhilfsveranstaltung der Ort: gruppe Bremen=Ost fand am Mittwoch vormittag in der Baumwollbörse die Versteigerung eines Baumwollballens statt. Zu dieser Veranstaltung waren außer dem regierenden Bürgermeister Dr. Markert die führenden Persönlichkeiten aus Bremens Handels=, Bankund Geschäftswelt erschienen. Präsident Dr. Ckamer forderte alle Anwesenden auf. ihr Scherflein zu diesem Opferwerk beizutragen. Anschließend wurde der gewaltige befriedigend verkauft. Im Kunstgewerbe wird das Geschäft in der Hauptsache von der inländischen Kundschaft getragen. Das Ausland interessiert sich für Neuerungen, z. B. für Nachahmungen alter Modelle in Schmuck, für kunstgewerbliche Beleuchtungskörper. Aufträge erteilten Holland, Frankreich und Belgien. Kunstgewerbliche Textilien wurden von nordischen Ländern, Holland und der Schweiz gekauft. Im ganzen ist das Ausland jedoch vorläufig hinter den Er erstreckte sich im wesentlichen auf Berufskleidung, Tisch=, Bett= und Hauswäsche, Damenstrümpfe, Leinenkleidung, Decken, Läufer, Teppiche, Gardinen und Spannstoffe. Auf der Mustermesse. die am Donnerstag noch einmal geöffnet wird, konnte festgestellt werden, daß manche Messehäuser in der Stadt täglich bis zu 5000 Besucher hatten. Auch hier ist durchschnittlich bei Gebrauchswaren mehr als bei teueren Luxusartikeln ein zufriedenstellendes, ja z. T. gutes Geschäft zu verzeichnen gewesen. Besonders in Spielwaren war das Auslandsgeschait am Mittwoch besser als das inländische. In der Edelmetallbranche sind die meisten Aussteller zufrieden. Der Auslandsbesuch war lebhaft. In Glas. Porzellan und Steingut ist ein Abflauen des Geschäftes noch nicht zu vemerken. in Gebrauchsporzellan und Kunstgegenständen ist der Absatz zufriedenstellend. In Glaswaren wurde leichtes Schleifglas und besseres Preßglas wartungen zurückgeblieben. Die technische Messe hatte gegenüber den Vortagen einen stärkeren Besuch zu verzeichnen. Die Aussteller sind durchweg sehr zufrieden. In einzelnen Sparten, so in leichten Bauplatten und Dachziegeln droht Knappheit, sodaß sich die Verbraucher bereits auf Vorrat eindecken mußten. Elektrotechnik ist gut gefragt und gekauft. Bei Kühlschränken treten besonders kleine Abnehmer als Interessenten auf. Ein gutes Geschäft ist auch in Beleuchtungsartikeln und Installationsmaterial zu verzeichnen. Ebenso ist das Geschäft mit Rundfunkzubehör zufriedenstellend. Bei den Büroartikeln ist besonders in Kleinschreibmaschinen und sonstigem Bürozubehör ein sehr gutes Geschäft festzustellen. Der am Messesonntag einsetzende Käufer= und Interessentenbesuch in der Abteilung für Holzbearbeitungsmaschinen dauert unvermindert stark Das Urteil der Holzbearbeitungsmaschinenindustrie an. über den Erfolg ist seit Jahren noch nie so einheitlich gut gewesen. Die meisten Firmen haben ganz allgemein namhafte Abschlüsse getätigt, sodaß in vielen Fällen mit einer Mehrbeschäftigung in der Holzbearbeitungsmaschinenindustrie gerechnet wird. Ballen auf amerikanische Art versteigert. Er war von der Baumwollbörse gestiftet und hatte mit 275 Kilogramm Gewicht einen Normalwert von etwa 130 Mark. Ein Vertreter der Baumwollbörse leitete die Auktion, die nach spannendem Verlauf den schönen Betrag von 10 560 RM. brachte. Mit diesem Angebot hatte die Baumwollbörse den Ballen wieder erworben. Sie bot ihn dann auf normalen Versteigerungswert aus, wobei er dann endgültig einer Bremer Firma zufiel, die 200 RM. geboten hatte. Zusammenhänge zwischen Stavisky und den Barmats? Vor einer neuen päpstlichen Enzuklika. 4 Rom, 7. März. Der Papst hat 4000 Dominikaner aus aller Herren Länder empfangen und ihnen die neu bevorstehende Ausgabe einer Enzyklika angekündigt. Sie soll das Datum vom 6. März, dem Vortag des Geburtstages von Thomas von Aquino, tragen. Der heilige Thomas von Aquino gehörte bekanntlich dem Dominikaner=Orden an. Die Enzyklika wird die 700= Jahrfeier der Heiligsprechung des heiligen Dominikus behandeln. DNB Paris, 7. März. „Journal“ und„Petit Journal“ beschäftigen sich heute früh mit den Verzweigungen, die vom Fall Stavisky zu den Barmat=Schwindeleien hinüberzuführen scheinen.„Journal“ bringt die vor drei Tagen erfolgte Ausweisung der Brüder Barmat aus Holland mit der Entwicklung der Untersuchung des Stavisky=Falles in Zusammenhang. Die Ausgewiesenen wollen sich angeblich nach Belgien oder der Tschechoslowakei begeben. Das Blatt erinnert daran, daß der jüngste der drei Brüder Barmat, Heinrich, zweimal vergeb: lich versucht habe, zusammen mit Stavisk! ein Geschäft zu grunden. Einmal soll es sich eine Pariser Barmat=Bank gehandelt haben, die Schuld verschreibungen in der Stavisky=Gründung unterbringen sollte. Dieser Plan sei jedoch nicht verwirklicht worden. Dann sollen sich die Brüder Barmat für Elektrifizie rungsarbeiten in Französisch=Marokko interessiert haben, aber nicht die nötigen Konzessionen erhalten haben. Deshalb sei auch dieser Plan nicht ausgeführt worden. Der Privatsekretär Staviskys hat vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß die Aussage verweigert Der Frühling stie Geäst. Aus dem mi quoll das Trillern de den Pflug nicht so fe erwartende Erde, er frohen Liedspenderit Blick fiel auf die se dem Pflugeisen wie um sich, gleich erstart dieses Feld, es gehö Es war guter Boder anderer im Dorfe. 9 heim. Martin, sein kenpfleger. Die Ar stärker, das Pflugeise den. Hm... er hi schon, aber zuerst kon dann waren ja noch auch der Bub dahe schon manches im A war verträumt, er Weib. Ja, wenn er ihn gab es nur Arb sche zerriß die Luft, wärtsziehenden Pfer näääh Baror.“ Die Sonne nahm und auch die Schatt ten unmerklich lang heißer Tag. 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Hans Weber drückte heute den Pflug nicht so fest, nicht so tief wie sonst in die fruchterwartende Erde, er sah auch nicht mit so hellem Blick zur frohen Liedspenderin, der aufstrebenden Lerche. Sein Blick fiel auf die fettglänzenden Erdklumpen. die unter dem Pflugeisen wie aufkochend aus dem Boden quollen, um sich gleich erstarrt und wellengerade umzulegen. Ja, dieses Feld, es gehörte seinem Weib... Ihr Erbe... Es war guter Boden, ein fruchtbarer, gesunder wie kein anderer im Dorfe. Nur sein Weib lag schwer krank daheim. Martin, sein Aeltester, blieb im Dorf als Krankenpfleger. Die Armmuskeln des Bauern strafften sich stärker, das Pflugeisen hob größere Schollen aus dem Boden. Hm... er hing ja auch an seinem Weib... ja schon, aber zuerst kommt das Feld... ihr Feld... Und dann waren ja noch seine Töchter da... Warum mußte auch der Bub daheim bleiben? Ueberhaupt hatte ihn schon manches im Wesen seines Aeltesten verdrossen; er war verträumt, er hatte etwas im Wesen von seinem Weib. Ja, wenn er wie der Vater gewesen ware, für ihn gab es nur Arbeit und wieder Arbeit. Seine Peitsche zerriß die Luft, seine Stimme galt den langsam vorwärtsziehenden Pferden.„Näääh... hüüüh Cäsar... Die Sonne nahm schon den Bäumen ihre Schatten, und auch die Schatten der pflugziehenden Pferde sickerten unmerklich langsam in den Boden. Es wurde ein heißer Tag. Die aus der Ruhe eines Jahres aufgepflügten Würmer und Engerlinge suchten schleunigst der Sonnenhelle zu entrinnen, indem sie sich in die kühlen Erdchollen verkrochen. Selten klirrte das Pflugeisen gegen einen Stein, und da auch die Musik der Vögel allmählich verstummte, so vernahm man nur das Knirschen des Pfluges durch die feuchtschwarze Erde. Schon lag ein Viertel des Feldes aufgerissen da. Hans Weber wendete den Pflug dorfwärts. Sein Blick lag dabei über der Weite, über dem Dorfe, das eine vergangenheitsstolze Kirchenburg auf hohem Bergkegel schmückte. Er sah jemand, der sich ihm vom Dorf her rasch näherte. Er grub den Pflug in die Erde. Die Pferde zogen an. Wieder sah er in die Ferne. Nun konnte er die Gestalt erkennen; es war Martin, sein Fünfzehnjähriger. „Vater, Vater, du sollst sofort zur Mutter kommen! Sie hat nach dir verlangt, es steht schlimm mit ihr, Vater. Hans Webers Hände krampften sich sehnig um die Pfluggriffe; er hielt den Pflug zurück, die Pferde blieben stehen. Ueber des Jungen sonnenbraune Wangen rannen Schweißperlen— oder waren es Tränen? Aber auch dem Vater perlte Naß von Stirn und Wange. Er wischte es sich wortlos mit dem Hemdärmel ab, ging bis zum Feldrain, bückte sich schwerfällig nach dem grünglasierten tönernen Wasserkrug. Durstige Lippen saugten sich an der tugeligen Trinköffnung fest. Glucksend rannen Tropfen über die Mundwinkel, fielen auf das grobleinene Hemd. Dann setzte er den Krug hart zu Boden. Seine Stimme hatte zum erstenmal einen müden Klang: „Martin, ich geh, du aber sorgst mir für Pferd und Pflug, bis ich selbst darum komm. Martin bat:„Vater ich will mit...“ „Du bleibst; verstanden...!?“ Martin schwieg und blieb. Er sah, wie sein Vater rasch das Feld überquerte und dorfwärts in der Ferne mit Wald und Berg eins würde. Martins Gedanken woben sich durch Zeit und Raum. Wie ein bunter Teppich lag es vor ihm, wie ein Blumenfeld, über das die Sonne ihre warme und gleißende Flut schüttete. Hummeln brummten geschäftig dahin, grüngepanzerte Rosenkäfer schwirrten zu Holunderdolden, um sich gierig hinein zu wühlen, und farbige Schmetterlinge flogen tollpatschig von jeder Blume zur nächsten Blume. Wie schön war das alles! Aber nun entsank ihm die Sonne, es wurde alles öde, die Sonne nahm den Blumen die geliehenen Farben fort, es wurde alles grau Das Wiehern der Pferde riß Martin aus dem Träumen. Ihm wurde es in den Augen feucht. Wie gern hätte er jetzt Mutters Hände ergriffen, aber niemand war um ihn, dem er sich mitteilen konnte, nur das Feld jetzt vor ihm wie ein schwarzer Teppich. Doch plötzlich hatte er das Gefühl, als ob er ein grünes Muster hineinwirken müßte... Es sollte nicht so leichentuchschwarz aussehen... es sollte leben... es war doch Mutters Erbe... es war ja Mutters Feld! Die Pferde wieherten. Martin packte mit junger Kraft den Pflug— die Pferde zogen an—— Der Abend sickerte durch die Helle des Tages, und als auf den Wellen des Abendwindes die Nacht sich schaukelte, da fand sie das Feld schon gepflügt. Martin spürte nicht seine wunden Hände, nicht das brennende Dursten der Lippen; in ihm war es ruhig geworden. Und als der Vater kam und ihm innerlich bewegt mit weicher Stimme sagte: „Ja, ja die Mutter... sie ist gegangen..., du aber bist halt doch mein Bub...“ da fühlte Martin zum erstenmal die ewige Kraft, die der Muttererde entströmte. Autrittsbesuch im Orient. Tetuan(Marokko), am 2 Man kommt von Südspanien oder aus dem englischen Felsennest Gibraltar. Dann sind Tanger oder Ceuta noch europäisch, und im Araberviertel ein unglückseliger Mischmasch zweier Kontinente. Dann fliegt das Auto 40 Kilometer landeinwärts auf moderner Chaussee und in Tetuan kann man seinen Antrittsbesuch im Orient machen. Tetuan ist eine arabische Stadt, trotz seines Europäerviertels. Und in dieser arabischen Stadt, wohlgetrennt vom europäischen Viertel durch Mauern, deren Tore allabendlich geschlossen werden, ist mit einem Mal alles so, wie man es auf phantastischen Bildern gesehen, wie man es als Knabe gelesen oder erträumt,— nur anders. Es ist nicht mehr Schilderung durch Papier und Druckerschwärze, es ist Fleisch und Blut, es ist Seele und— lachen Sie nicht— ein Stück Abenteuer. Die Phantastik des Bildes, das sich bietet, berauscht und verwirrt. Man sieht dem weiten, federnden Gang der großen braunen Gestalten, man sieht das geheimnisvolle Vorbeihuschen der verschleierten Frauen, man sieht die Kuppeln und Türme der Moscheen und Minaretts. Und überall liegt eine Ueberfülle von Sonne und Licht, das zum Dunkel gedämpft ist in den überdeckten Gassen der Bazaxe. Hier thronen über dem Gewirr ihrer Waren jüdische und maurische Händler, und ihre Schätze sind wahrhaftig ausgebreitet vor den Blicken des Beschauers. Diese Händler scheinen Könige des Handels und haben einen Hofstaat von Teppichen, Seide und Kupfer. Gewiß, Europa ist nahe und man findet auch Talmiware, aber Von Paul R. Schmitz. März sie verschwindet vor der farbigen Pracht gewebter Tücher und gewirkter Teppiche, die zum Kaufe reizen. Dazwischen zeigen sich Bilder, die ans Biblische erinnern. Das gibt es noch: an weißgekalkten Brunnen junge verhüllte Mädchen, die in herrlich geformten Krügen Wasser holen. Das gibt es noch: patriarchalisches Alter, dessen Gang königlich ist unter dem Faltenwurf weiter Gewänder. Im Dunkel eines arabischen Kaffees eröffnen sich neue Wunder. Es ist heller Nachmittag, aber hier im abgedämmerten Raum ist Feierstunde zu jeder Tageszeit. Hier spielt man Dame oder irgend ein Brettspiel. Mögen andere arbeiten. Allah ist mächtig— er wird auch sorgen für seine Spieler im Kaffeehaus. Schnell schließt man Freundschaft, begrüßt mit feierlicher Geste, die da ausdrücken will: meine Gedanken kommen vom Herzen, ich lege sie auf die Lippen und Euch zu Füßen. Dann beginnt der faszinierende Reiz langer Nachmittagsgespräche. Aus willig gereichter Pfeife, die rundum kreist, raucht man Haschies, die alle Probleme vergessen lassen. Und der Kaffee tut das seine zur Belebung der Stunde. Kaffee— man vergißt, daß es Milch gibt, diesem herrlichen Getränk den Geist auszutreiben und aus der Moccarunde einen Kaffeeklatsch zu machen. Das fast schwarze Naß wird mit großer Kunst über flammendes Feuer bereitet und stark gezuckert gereicht. Und wahrhaftig, man kann dieses Getränk genießen, nicht einmal der Preis stört den Genuß. In der Dämmerung geht es hinaus vor die Mauern der Stadt. Seltsame Gegensätze auch dort. Auf der M Moneen amnn F Ein Ulelk=Karussell. In New=Jersey bei Newyork gibt es eine moderne Melkerei, deren Kühe dreimal täglich zu gleicher Zeit in einem großen Rotolaktor, einem Rundmelker“, mechanisch gemolken werden. Gleichzeitig werden die Tiere lauwarm abgeduscht, mit einem Handtuch und warmer Luft getrocknet un tierärztlich untersucht. Der Melkapparat wird vor dem Ansetzen automatisch sterilisiert. Die Plattform, auf der die Kühe stehen, dreht sich, so daß die Arbeit gewissermaßen am laufenden Band vor sich geht. In 12 Minuten ist jede Kuh gewaschen, getrocknet, gemolken und die Milchmenge, die sie gegeben hat, automatisch gewogen. Der Absatz der auf diese Weise produzierten, sehr teuren Milch ist allerdings nur bei der Nähe der Millionen moglich. Unser Bild zeigt die„Wundermelkerei“ während des Melkprozesses. einen Seite das Leben des arabischen Marktes mit dem sinnverwirrenden Lärm seilschender Stimmen. Auf der anderen Seite ein Totenacker, über dessen niedrige weißgetünchte Mauer die Totenklage eines Menschen herüberklingt, der einen Menschen verlor. Nur eine kurze Spanne ist es vom Leben zum Tod. jagd auf Rbdul Hamids Millionen. Eine britische Gesellschaft mit einem Kapi tal von 7,5 Millionen Dollars hat sich, laut „Daily Expreß", gebildet, um einem sagenhaften Schat nachzujagen. Im Gegensatz zu allen anderen sagenhaftei Schätzen ist dieser, dem die Jagd gilt, nicht auf einer ein samen Insel von Piraten vergraben worden; es handel sich vielmehr um das Vermögen des Sultan: Abdul Hamid, jenes Tyrannen, der 33 Jahre lan die Türkei beherrschte und beim Umsturz seines Vermö gens verlustig ging. Die Gesellschaft behauptet nun, da der Sultan widerrechtlich enteignet worden sei, sie wil daher einen förmlichen Prozeß gegen die türkische Re gierung anstrengen. In einem Zirkular der Gesellschaft die sich die Consolidated Eastern Corporation Ltd. nennt wird behauptet, daß Abdul Hamid ein Vermögen vor rund 100 Millionen Goldpfund, also etwa 2 Milliar den Reichsmark hinterlassen habe. Ein Dritte dieses ungeheuren Vermögens sei heute noch vorhanden Rechne man sämtliche Unkosten ab, so müßten noch etwe 10 Millionen Pfund zu haben sein. Die Inhaber der Gesellschaft haben den Erben des Sultans(es gibt mehr als 100) den Vorschlag gemacht, das Vermögen 50:50 unter einander aufzuteilen, falls es gelingt, es in die Hände zu bekommen. Die Ansprüche auf das Hamid'sche Vermögen müssen nun nicht nur in der Türkei geltend gemacht werden, sondern auch in England, Frankreich, Italien Palästina und Griechenland. Mit den Regierungen all dieser Länder sind angeblich bereits Verhandlungen aufgenommen worden. Das Vermögen Abdul Hamids setzt sich vor allem aus riesigen Ländereien in verschiedenen Ländern zusammen. Einen sehr wichtigen Teil bilden Oelkonzessionen im Irak. Die Aktienbesitzer der Consolidadet Eastern Corporation haben von der Verwaltung der Gesellschaft bereits die optimistische Mitteilung erhalten daß man Grund zur Annahme habe, von der französischen Regierung fünf Millionen Pfund und von der britischen 300 000 Pfund bar und etwa 2 Millionen in Schatzanweisungen zu erhalten. Stiefelknecht. Es gab früher eine Zeit, da in jedem ordentlichen Haushalt auch ein Stiefelknecht zu finden war. Er bestand zwar nur aus einem Stück gehobelten Holzes, aber er hatte etwas großartiges Ungehobeltes, Altväterliches, Männliches, das in den hygienischen und wohltemperierten Mietswohnungen der zivilisierten Welt immer weniger zu finden war. Und wenn der kleine Mann aus dem Volke oder auch der schon etwas größere auf den Stiefelknecht trat, hatte er jenes herrische Gefühl dabei, wenn auch im Kleinformat, welches vor grauen Zeiten die Junker und Landherren hatten, wenn ihre Untertanen und Leibeigenen nicht parieren wollten. Der Stiefelknecht indessen war geduldig, er knarrte ein wenig, wenn man gar zu wüst mit ihm umging, aber er zog auch dem bescheidensten Subalternen die Stiefeletten oder Schaftstiefel von den mehr oder minder wohlgestalteten Gehwerkzeugen. Dann begann die Zeit, wo die Stulpen und Langschäftigen, die Stiefeletten und Schnürstiefel fast ganz aus der Mode kamen. Und damit wurden natürlich auch die Stiefelknechte arbeitslos. Ihre Hersteller im Bayrischen Wald oder in Thüringen oder im Erzgebirge sahen sich nach etwas anderem für ihre fleißigen Hände um. Auch die Literaten mußten sich umstellen, wenn sie in einer häuslichen Szene den dramatischen Höhepunkt schildern wollten, sie konnten keine Stiefelknechte mehr gegen die Tür pfeffern, ohne altmodisch zu wirken. Die braunen, beigefarbenen, grauen, wildlederbesetzten Halbschuhe, die Galoschen und Pantoffeln hatten keineswegs die gleiche Wirkung. So griff man denn in der Literatur nach anderen, mehr psychologischen Wurfgeschossen, aber hier soll nicht von der Literatur, sondern vom Stiefelknecht gesprochen werden, und, kurz und gut, er war ganz unten durch. Aber ganz im Stillen kam er auch wieder auf, er lebte weiter, und nun ist er wieder da. Jung, frisch, neugeboren. Es gibt ein paar Hundert Menschen in Deutschland, die ihm seine alte Form nehmen wollen und schon Patente für den praktischsten Stiefelknecht der Gegenwart angemeldet haben. Man rätselt überall an ihm herum, welche Form, welche Größe, welchen Stoff man für ihn verwenden soll, Holz oder Gußeisen oder Aluminium. Millionen von frischgeschmierten Stulpen, Langschäften. SA=Stiefeln und Schnürschuhen warten auf ihn. Er fehlt überall, er kann garnicht genug in die Welt gesetzt werden. Keller werden durchwühlt, Speicherräume durchforscht, es war doch mal ein alter solider Stiefelknecht im Hause, wo ist er denn nur hingeraten? Der alte ist weg, und der neue ist noch nicht angeschafft worden, wer hätte auch gedacht, daß man so einen wackeren Knaben einmal wieder Abend für Abend gebrauchen könnte?... Ja, und somit darf man denn auch hier sagen: wem das Alte niemals alt und unnütz erschienen ist, der braucht sich an das Neue nun nicht erst gewöhnen! Berliner Theater. Ueberblickt man heute das Spielfeld der Berliner Theater, so stellt man fest, daß sich eigentlich nur bei den größeren Bühnen etwas Grundsätzliches gewandelt hat. Fünfundzwanzig Bühnen spielen jetzt wieder. Einige Theaterdirektoren haben, ermutigt durch den Publikumszuspruch der großen Bühnen, erneut zu den Glückswürfeln gegriffen und ihr Unternehmer auf die Probe gestellt. Werden sie zum Zieee kommen? Es hat in Berlin immer solche Bühnen und Direktionen gegeben, die dem Zufall und der Gunst des Publikums vertrauten, die ihr letztes Geld einsetzten, um spielen zu können, weil sie spielen mußten. Solche Unternehmen gibt es auch heute noch. Sie zeugen für den wachen Theatersinn einer Weltstadt, die gelernt hat, Geschäftsspekulation mit Kulturwillen auszutauschen. Von fünfundzwanzig Bühnen pflegen drei ein abwechselnde. Repertoir: die beiden Staatstheater und die Städtische Oper. Alle übrigen müssen sich also Stücke und Künstler auf längere Sicht auswählen um eine wenigstens vierzehntägige Serienaufführung zu erreichen. Nicht alle Theater, die ein Stück länger als einen Monat hindurch spielen, sind Abend für Abend ausverkauft. Oft geht es nur darum, ein Operettenwerk hoch in Kurs zu bringen und die 1. Aufführung durchzudrücken. Dann hat gewöhnlich der Verlag des betreffenden Stückes ein Interesse daran und finanziert den Rest der Vorstellungen. Dennoch haben gerade in der letzten Zeit einige Bühnen nachhaltige Erfolge zu verzeichnen. In erster Linie die Operettentheater. So das Metropoltheater, das Raffoelis„Juchendes Florenz“ über einen Monat gab und jetzt mit Kollo=„Derfflinger Operette bis zum Sommer hinein bestehen kann. Oder das zwei Häuser weiter gelegene Theater Behrenstraße. in dem Ralph Arthur Roberts sein Lustspiel „Hau=Ruck“ bereits im dritten Monat gibt. Nico Dostals Operette„Clivia“ wird am NollendorfTheater seit Weihnachten gespielt, ebenso Künnekes„Die lockende Flamme“ im Theater des Westens. Beide gehen der 100. Aufführung entgegen. Hinrichs „Krach um Jolanthe“ erreichte im Lessing= theater dieser Tage ihre 250. Aufführung. Auch Swenzen Malinas Segelfliegerstück„Am Himmel Europas“ zählt über fünfzig Aufführungen im Komödienhaus. und Kurt Goetz hat seinen„Dr. med. Hiov Prätorius“ fast auf der gleichen Erfolgstufe. Das sind also die rentabelen Theaterunternehmungen. Die Volksbühne und die Volkstheater(Plaza, Lichtburg, Rose=Theater), haben ihr eigentliches Stammpublikum, dem sie monatlich oder vierzehntägig eine Novität bieten und so ihren Jahresplan fast reibungslos abwickeln können. Daneben laborieren die Privat= bühnen. Gerade hier ist, was die Organisation angeht, noch kein merklicher Wandel gegen die früheren Jahre —“- tannon mehr oder weniger im Unge;, der sich aber nur sel iichts geändert: schlech Stuur werden von Starschauspielern über Wasser gehalten. Das Publikum geht hin, um sich den Schauspieler anzusehen,— nicht das Stück. Der Zweck des Theaterbesuches wird von diesem Publikum und von diesen Theatern immer noch verkannt. Statt Kultur Unterhaltung. Ein Beispiel: im Berliner Westen, auf dem„Boulevard des Gentleman“, dem Kurfürstendamm, liegen zwei intime Bühnenhäuser nebeneinander: das Theater am Kurfürstendamm und die Komodie. Theaterchen mit ein Paar Hundert Sitzplätzen, im geschmackvollen Architekturstil Oskar Kaufmanns. Beide geben schwankartige Lustspiele, in denen die Ehe zu zerspringen droht. Wem die Aufführung im Kurfürstendammthegter nicht zusagt, der kann in der Pause in die Komödie hinüberwechseln und sich den Schluß wählen, der ihm gerad gefällt... Dort ist es Ida Wüst, die das Publikum lockt, hier sind es gleich vier Prominente: Harald Paulsen, Oskar Sima, Sybille Schmitz und Max Gülstorff. der mit seinem geradezu klassischen Komikertum den Abend beherrscht. Im Programm der Komödie wird ein neuer Autor mit folgenden Sätzen vorgestellt: Seit 20 Jahren beziehen die deutschen Theater ihre Unterhaltungsstücke aus Frankreich, England, deutschen Autoren haben es unterlassen, unseren Bühnen das scharmante, spritzige Gesellschaftsstück, das von der Komik der Situationen und dem Witz der Dialoge lebt, selbst zu schreiben. Arel Ivers ist eine Ausnahme; er, der seines Zeichens Schauspieler, nämlich der jugendliche Komiker des Wiesbadener Stadttheaters ist, hat den Mangel an guten deutschen Unterhaltungsstücken in der Praxis so oft erfahren, daß er sich eines Tages veranlaßt sah, dem historischen„Import“ mit eigenem Gewächs Konkurrenz zu machen. So entstand„Bob macht sich gesund". Nachdem nahezu 50 Bühnen im Reich das Lustspiel aufgegriffen hatten, wagte sich auch Berlin an das Stück heran! Ivers besitzt nicht nur komischen Situationseinfall, er vermag diesen auch zu entwickeln und spielerisch abzuwandeln. Der Dialog ist flüssig und witzig. Das Geschick des Theaters in der Stresemannstraße, das lange Zeit vom Erfolg der Schönthan=Posse„Krieg im Frieden“ gezehrt hat, scheint etwas unbeständig. Wieder gastiert Aanes Straub mit ihrem Ensemble. Nachdem sie in Kysers„Rembrandt vor Gericht" als Hendrickse Stoffels die Gefährtin und Helferin des großen Malers war, ist sie jetzt die Gattin des Privatdozenten der Kulturgeschichte Jörgen Tesman und heimliche Liebe des Malers Eflert=Löoborg. Die Straub gibt mehr als eine Virtuosenleistung. Sie dringt in die seelischen Bezirke der Dichtung Ibsens vor und leiht als große Tragödin der Hysterikerin Hedda Tesman menschliche, beruhigte Zwischentöne, die so vielen ihrer Kolleginnen abgehen und die den Dichter im Drama nur ahnungsvoll andeutet. Wo sich vollendete Dichtung und vollendete Darstellung paaren, kommt reinste Kunst zustande. Dieses Ensemble, das auch ohne Regisseur gut aufeinander abgespielt ist, leistet im wahrsten Sinne des Wortes Kulturarbeit. Hans Brausewetter, Leo Reuß, Sabine Peters und Friedrich Klippel stützen den großen Erfolg der Straub, der sie bald wieder ins Reich hinaus führen wird. Während dieses Gastspiels, wirkt der Direktor des Theaters in der Stresemannstraße, Ernst Legal. als Schauspieler bei der Neuaufführung der„####vuren“, die im Theater im Admiralspalast um Hans Albers willen herausgebracht werden. Zugleich taucht die Nachricht auf, daß Billingers neue Komobir„Fkille Gäste“, die für das Theater in der Stresemannstraße angenommen waren, in einer Gemeinschaftsarbeit zwischen Legal und Achaz am Deutschen Theater erstaufgeführt werden. Hermann Gail. Uraufführung in Bonn. Felix Timmermans schöne und rührende Geschichte„Der Pfarrer vom blühenden Weinberg“ gelangte am Bonner Schauspielhaus in einer dramatischen Bearbeitung zur reichsdeutschen Uraufführung. Um den Gesamteindruck vorwegzunehmen: Die dramatische Bearbeitung war eine große Enttäuschung. Die Schuld trifft natürlich nicht den deutschen Uebersetzer und Bearbeiter Karl Jacobs. dem es nicht zuletzt zu verdanken ist, daß Timmermans heute in Deutschland so gern gelesen wird. Durch zahlreiche Aufsätze und Uebersetzungen hat er dem Werk den Weg geebnet.—„Der Pfarrer vom blühenden Weinberg": die Melodie von Menschenliebe und Gottesliebe, zwei junge Menschen lieben sich, Johannes und Angela, aber dem künstlerisch veranlagten Johannes ist der Weg zu Gott versperrt, er kann einfach nicht glauben. Und Angela ist im tiefsten und feinsten Sinne ein Gotteskind. Ihr bricht das Herz, und erst am Totenbett sinkt Johannes auf die Knie, die tote Geliebte hat ihm den Weg zu Gott gezeigt. Und zwischen den beiden steht als gütiger Helfer und Vermittler der Pfarrer vom blühenden Weinberg. Timmermans hat die Geschichte auf den Hintergrund der flämischen Landschaft gesetzt, deren Singen und Klingen von Frieden und Behaglichkeit der fast schmerzhafte Unterton des tragischen Liebesschicksals ist. Man kann diesen Stoff gewiß auch auf die Bühne bringen, aber dann erfordert die Handlung die weise Beschränkung des Dramatikers auf den Kern und das Problem, das hier verborgen liegt. Davon aber verrät unsere dramatische Bearbeitung nichts. Der epische Stoff ist in seiner ganzen Umständlichkeit unbesehen auf die Bühne gesetzt worden und rollt sich hier nun in neun Bildern ab. Was aber dem Ohre beim Lesen gut tut, schadet dem Auge beim Sehen. Die im Lyrischen und Epischen verlaufende Handlung entbehrt aller dramatischen Elemente und Affekte, aller Spannung, aller zwingenden Notwendigkeit. Was wir da sehen und erleben sollen, mutet an wie eine dialogisierte Kalendergeschichte. Die Stimmung, die so köstlich aus jeder Buchseite aufsteigt, ist auf der Bühne seltsam vernebelt und undurchsichtig. Man lasse in Zukunft Timmermans seinen Wert und sein Wesen, das sich im Epischen schöpferisch auslebt. Hier ist Timmermans ein Poet von Gottes Gnaden, auf der Bühne ist er nur ein Zerrbild seiner selbst.— Unter der Regie von Friedrich Adolf Bitter wurde mit Fleiß und Hingabe gespielt. Kraft und Mühe waren leider am ungeeigneten Objekt verschwendet. S K lank mac 1 ten Kar tu scha son bei gert tigu trag deste berst RIG mun abte noch Die Bezi se 1 Gefl Unk. Di im Gu wede selb geset wäh nach Rab Gen. und T Guts ihne walt ausg vern ken legt (z. 1 ange T fun Vere besor gegel achte lichst fang geme Gesch Bsit 0 S911 tuch nich als Bel Zw vor stell von Di K Gest für S tena muß könr I B Gro b. T Für ware einer wird jüng. Ver Selb Land zuge u. au rierer unt. Tage trup. Tüch Iw für bsowie Er für G halt Jah Mä verei Oster Dorsten Hauszinssteuer und leerstehende Räume. Die Mittelstandsvereinigung Dorsten teilt mit: Von amtlicher Stelle erfahren wir, daß alle Hauszinssteuer=Stundungen, die für Leerstehen von Räumen für das Jahr 1933/34 ausgesprochen worden sind, nur dann niedergeschlagen werden, wenn spätestens 10. März 1934 bei der zuständigen Steuerkasse eine schriftliche Versicherung abgegeben worden ist, daß die Räume tatsächlich leergestanden haben haben und nicht benutzt worden sind. Wenn nach dem 1. April 1934 dieselben Räume leerstehen, oder Wohn= oder Geschäftsräume weiterhin unter der gesatzlichen Miete vermietet sind, dann ist für das neue Steuerjahr, das mit dem 1. April 1934 beginnt, ein vollständig neuer Antrag auf Hauszinssteuererlaß beim zuständigen Katasteramt zu stellen. Auch beni Erlaß infolge Wohnungsteilung ist dieser Antrag zu erneuern. Aenderungen im Ortsfernspeechnetz Dorsten. Vom Postamt wird uns geschrieben: Neue Anschlüsse: 2706 Leo Mennicken 2171 Ww. Kemper 2598 Josef Hörster, Hervest=Dorsten 2484 Wilhelm Schut, Hervest=Dorsten 2333 von Mauch 2242 Schulte zur Oven, Hervest=Dorsten 2303 Fritz Körmann Aufgenoben: 2777 Theo Grobe, Hervest=Dorsten 2259 Woermann, Hervest=Dorsten 2356 Reifeisen 2329 Lechtenböhmer, Hervest=Dorsten KervestBrot der Winterhilfe am Freitag. Am Freitag, 9. März, gelangen Brotscheine über je Drei=Pfund=Brote zur Ausgabe. Die Ausgabe findet im Sammellager der NS. Volkswohlfahrt statt, und zwar: vormittags 7.30—9 Uhr, Buchstabe A—H vormittags 9—11 Uhr, Buchstabe J—O vormittags 11—1 Uhr, Buchstabe P—3. Die Ausgabe findet nur gegen Vorzeigung der grünen Ausweiskarten an die Empfangsberechtigten statt. Obst= und Gartenbauverein Hervest im Jahre 1933 Der größte Verein der Herrlichkeit mit 360 Mitgliedern Dank an die Spender. Die NSDAP Hervest=Dorsten teilt mit: Sämtlichen Spendern und Sammlern für den guten Erfolg anläßlich der Sammlungen am„Eintopfgericht"=Sonntag den herzlichen Dank unserer Bewegung. Der vergangene Sonntag hat bewiesen, daß alle Volksgenossen unserer Gemeinde zusammengehören. Denjenigen, die es immer noch nicht begriffen haben, für die notleidenden Mitmenschen einzutreten, wird empfohlen, sich die Spendenlisten der arbeitslosen und kurzarbeitenden Bevölkerung in der Geschäftsstelle der NSDAP anzusehen. Eine größere Scham kann es nicht geben, als sich von dieser armen Bevölkerung, die zum Teil ihren letzten Pfennig gab, übertroffen zu sehen. Spendet Bücher! Die Kulturabteilung der RSDAP Hervest=Dorsten bittet um folgendes: Auf Veranlassung des Reichsschulungsamtes der NSDAP findet am morgigen Freitag eine Sammlung von Büchern für die Reichs= und Landesschulen statt. In erster Linie kommen in Betracht Abhandlungen über die Geschichte der Bewegung und über ihre Bücher. Ferner Bücher, die sich mit der Geschichte, Erdkunde, Landwirtschaft, Handel, Handwerk, allen Wirtschaftszweigen, Biographie und Politik befassen. Die Ortsgruppe erwartet, daß sich auch bei dieser so wichtigen Büchersammlung die Großzügigkeit und Freigebigkeit Bahn bricht. Jeder Bücherbesitzer wird gebeten, seinen Bücherbestand gründlichst zu durchsichten und die für die Abgabe gedachten Bücher mit einer Widmung und Unterschrift zu versehen. Man wolle die Bücher rechtzeitig bereitlegen, da dieselben am Freitag durch einen Beauftragten der Partei abgeholt werden. Versammlung des kath. Knappen= und Arbeitervereins St. Barbara. Zu einer gut besuchten Versammlung fanden sich die Mitglieder am Sonntagabend bei Grütering zusammen. Nach einem„Gott segne die christliche Arbeit“ begrüßte Präses Pfarrer Vissing besonders den Bezirkssekretär Stein aus Gladbeck, der zu einem LichtbildervorGestern abend fand im Westfalenhof die Jahreshauptversammlung des Obst= und Gartenbauvereins Hervest statt, in der Geschäftsführer Limberg folgenden Tätigkeitsbericht erstattete: Ein Jahr erfolgreicher Arbeit liegt hnter uns. Durch die zielsichere Führung der Reichsregierung ist es gelungen, unser Volk wieder aufs engste mit der Scholle zu verbinden. Manch einer kehrte wieder zur Gartenarbeit zurück, und was noch wesentlicher ist, gewann sie wieder lieb. Jedes Stückchen Land wird wieder als ein Stück der Heimat empfunden. Ein beredtes Zeugnis für die sich mehrenden Gartenliebhaber gibt auch unsere Gemeinde ab. Größere Teile der Gemeinde, die noch vor kurzem als wüstes Oedland erkennbar waren, sind unter der Hand rühriger Kleingärtner in fruchtbares Ackerland umgewandelt worden. Unbewußt schafft hier die Liebe und Sachkenntnis des strebsamen Gartenfreundes, sich einbleibendes Denkmal. Der Obst= und Gartenbauverein Hervest hat es nun übernommen, die Freunde des Obst= und Gartenbaues zu betreuen. Nachfolgender Geschäftsbericht soll über die Arbeit des Vereins im Einzelnen Aufschluß geben. 1. Die Entwicklung und Verwaltung des Vereins. Der Verein kann im März auf eine vierjährige Tätigkeit zurückblicken. Die Frage der Daseinsberechtigung, die zunächst nicht unbedingt bejaht wurde, hat sich jedoch in der bisherigen Zeit des Bestehens entschieden. Die in den ersten Jahren nur ganz geringen wirtschaftlichen Vorteile der angeschlossenen Mitglieder bilden nunmehr einen Hauptbestandteil des Vereins. Das starke Anwachsen der Mitgliederzahl dürfte hierüber besonders Aufschluß geben. In der am 10. Februar vergangenen Jahres stattgefundenen Jayreshauptversammlung konnte das Mitgliedsverzeichnis mit 182 eingeschriebenen Mitgliedern vorgelegt werden. Heute weist das Mitgliedsverzeichnis 360 eingetragene Gartenfreunde auf. Dieser erhebliche Zuwachs von insgesamt 164 Mitgliedern in einem Jahre dürfte ein untrügliches Zeugnis von der regen Vereinsarbeit sein. Und nicht zuletzt die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der Gartenfreunde dokumentieren. Der in der letzten Jahreshauptversammlung gewählte Vorstand setzt sich aus folgenden Herren zusammen: 1. Vorsitzender Konrektor Plänker, 2. Vorsitzender Hilfsschullehrer Gehrmann, 1. Schriftführer und Kassierer Limberg, Bezirkskassierer die Herren Otte, Jungblut, Wiemeyer, Roelofs, Geist. Zur Entlastung der Bezirkskassierer sind im Laufe des Geschäftsjahres die einzelnen Bezirke geteilt worden und von dem Vorsitzenden die Herren Kockel, Feiertag und Klee eingesetzt worden. Auf Grund einer Verfügung über die nicht dem Verbande unterstellten Vereine ist unser Verein im Laufe des Jahres dem Obst= und Gemüsebauverband für Westfalen und Lippe beigetreten. Es handelt sich hier um eine zwangsläufige Maßnahme, die die Auflösung des Obst= und Gartenbauvereins Hervest verhindert. Wir bilden somit eine Ortsgruppe des vorgenannten Verbandes, der seinen Sitz in Münster hat. Verhandlungen mit der Kreisverwaltung und der Landwirtschaftskammer in Münster zwecks Gewährung eines Reichszuschusses für die Anschaffung einer Obstbaumspritze sind in diesem Jahre von Erfolg gewesen. Die Beschaffung einer weiteren Spritze ist durch die Gewährung einer Beihilfe ermöglicht worden. Der Schriftverkehr weist im vergangenen Jahre 571 und 3098 Ausgänge, also insgesamt 3669 Erledigungen auf. 2. Versammlungs= und Bildungswesen. Alle Maßnahmen des Vereins waren im vergangenen Geschäftsjahre darauf gerichtet, den Mitgliedern durch belehrende Vorträge, Kurse usw. die Gartenarbeit zu erleichtern. Unter dem Vorsitz des zielbewußten Vorsitzenden haben im vergangenen Jahre 2 Vorstandssitzungen, 4 Mitgliederversammlungen, 1 Besichtigung der Obstbauausstellung in Haltern, 2 Obstbaumschnittlehr= gänge, 1 Jahreshauptversammlung und viele Beratungen bzw. Besprechungen stattgefunden. In verschiedenen Vorträgen sind Fragen behandelt und Gebiete aufgeschlossen worden, die vielen Kleingärtnern unbekannt waren und bei gewissenhafter Beachtung manche Vorteile gebracht haben. Aufruf des Bundes Königin Luise! Beilage 3. Gemeinsame Bestellungen. Durch gemeinsamen Bezug bzu. durch Vermittlung des Vereins sind den Mitgliedern im verflossenen Geschäftsjahre größere Mengen Kuhstalldünger, Torfmull, Sämereien, Kunstdünger, Kalk, Kartoffeln, Bäume, Sträucher, Beizmittel usw. beschafft worden. Die den Mitgliedern durch diesen gemeinsamen Bezug entstehenden Vorteile dürfen nicht zu unterschätzen sein. Insbesonders muß erwähnt werden, daß der Verein durch die enormen Bezüge von Stalldünger und Torf zur Besserung unserer armen Böden beigetragen hat. Zuletzt will ich nicht unerwähnt lassen, daß diese gemeinsamen Bezüge nur in dem bisher getätigten Umfange deshalb vorgenommen werden konnten, weil die Bezirkskassierer sich in uneigennütziger Weise bereitgefunden haben, die Hereinholung der Beiträge und insbesondere der einzelnen Ge'dbeträge hierfür vorzunehmen. Der Vorstand des Vereins hat auf Wunsch der Mitglieder die oben genanten und auch sonstigen aber wegen der Vielseitigkeit hier nicht aufzuführenden Aufgaben fast durchweg selbststäandig erledigt und, ohne den Rahmen der Bescheidenheit zu übersteigen, zur Zufriedenheit der Mitglieder gearbeitet. Besonders hervorheben muß ich jedoch die unermüdliche Arbeit unserer Bezirkskassierer Otte, Jungblut, Häuser und Kockel. Planmäßig haben die vorgenannten Herren den ihnen anvertrauten Bezirk betreut, recht häufig der Geschäftsführung bei Erledigung der Arbeiten geholfen, somit zur Verbundenheit der Mitglieder mit dem Vorstand beigetragen und pünktlich der Geschäftsführung Bericht über etwaige Forderungen und Wünsche den ange schlossenen Gartenfreunden Bericht erstattet. Diesen Her ren ist es allein zu verdanken, daß der Verein sich immer weiter entwickeln konnte und heute als der größte Obst= und Gartenbauverein der Herrlichkeit Lembeck bezeichnet werden darf. Mit dieser kurzen Uebersicht aus der Arbeitsstätte des Obst= und Gartenbauvereins Hervest soll sich das verflossene Geschäftsjahr verabschieden. Möge im neuen Arbeitsjahr das Begonnene fortgesetzt, mögen neue Aufgaben aufgenommen und so dem Gartenbau unserer Gemeinde noch recht viele Dienste geleistet werden. trag erschienen war. Die kurz gehaltene Tagesordnung war bald erledigt und dann folgte der Film „Bischof Freiherr Wilhelm Emanuel von Ketteler“. Während Bezirkssekretär Stein nähere Erläuterungen machte, folgten die Anwesenden der Vorführung, die das Leben und Wirken dieses großen Arbeiterbischofs von der Wiege bis zum Grabe zeigte. Den Abschluß bildete ein von einem Schulkind vorgetragenes Gedicht. Als Zugabe folgte der Film„Ein Tag aus dem Bergmannsleben“. Reicher Beifall und herzliche Dankesworte lohnten Herrn Stein seine Mühewaltung. Im trauten Kreise sangen die Versammelten noch einige schöne echt deutsche Lieder. Rhade Staatseramen mit„gut“bestanden. Der cand. med. vet. Heinrich Frerick aus Rhade hat an der Tierärztlichen Hochschule zu Hannover sein Staatseramen mit dem Prädikat„gut“ bestanden. Spiel und Sport SuS Hervest=Dorsten vor der Meisterschaft? Mit dem 11. März kommt der letzte tabellenmäßige Meisterschaftssonntag heran.— Wie ist es nun mit dem Gruppensieg? Ganz so einfach ist es für HervestDorsten noch nicht. Eines aber steht fest: Gelingt es im Kampfe gegen Rot=Weiß wenigstens einen Punkt zu erobern, dann hat Dorsten seinen letzten Trumpf aus der Hand gegeben, dann fällt die Meisterschaft 1934 nach Hervest=Dorsten. Verliert aber der Tabellen führer, dann ist auch die Meisterschaft dahin. Rot Weiß hat nämlich nach dem amtlich festgelegten Divisionsverfahren das bessere Torverhältnis, das dann die Meisterschaft nach Dorsten brächte. Um Aufstieg und neue Gruppeneinteilung. Die Spielsaison 1933/34, die erste nach der Neuordnung der Dinge im deutschen Sport, wird in vielen Fällen nur als Versuchsjahr zu bewerten sein. Es Halle, den 2. März. Nachdem der Bund Königin Luise und seine Führerin im Herbst 1933 wieder in die alten Rechte zurückversetzt waren, versuchte er nach wie vor mit allen seinen Kräften dem Führer und dem nationalsozialistischen Staat zu dienen. Da jetzt die Neuordnung der Frauenarbeit im Reich vorgenommen werden sollte, wurde am 6. Februar 1934 auf einer Sitzung der Bundesführerin mit dem obersten Führerinnenring und den Landesführerinnen in Halle beschlossen, Erkundigungen über die Wünsche Staates und seiner geplanten Frauenarbeit einzuholen, um danach die Entscheidung über den Bund Königin Luise zu fällen. Dies ist geschehen, Eine Rücksprache mit dem Stellvertreter des Führers, Herrn Rudolf Heß und mit der Führerin der NS. Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks, Frau choltz=Klink, fand statt. Im Hinblick auf die Notwendigkeit, alles zu tun, um dem Führer und dem nationalsozialistischen Staat unseren unbedingten Willen zu beweisen, in opferbereiter Tat unserem Wahlspruch„Ich dien" zu folgen, erklären wir in voller Uebereinstimmung mit der Schirmhexrin unseres Bundes, dem obersten Führerinnenring und allen Landesführerinnen die Auflösung des Bundes Königin Luise mit Wirkung vom 1. April 1934. Die Abwicklung geht bis zum 1. Juli 1934. Alle Ka meradinnen sind aber ab 1. April 1934 des Treugelöbnisses entbunden. Unsere persönliche Treue zueinander bleibt nach wie vor bestehen. Der Eintritt in die NS. Frauenschaft und den BDM steht jedem frei und wird von uns den Kameradinnen nahe gelegt. Doch soll der Eintritt in die NS. Frauenschaft nach Rücksprache mit Frau Scholtz=Klink nur aus Ueberzeugung, also freiwillig, geschehen, niemals unter irgend einem Zwang. Nehmen Sie die Aufgabe als Vermächtnis unseres Bundes in das fernere Leben:„Wir wollen niemals Halbe, sonvern, wo wir stehen, Ganze sein.“ Haben Sie, liebe Kameradinnen, heißen Dank für Ihre hingebende Bundesarbeit, die Sie stets in großter Liebe für unser Volk leisten. Unsere 11jährige Bundesarbeit ist nicht umsonst getan. Sie soll nie aushören. Unseren Führer werden wir weiter bringen Tat um Tat im Dienst für Deutschland! Heil Hitler! Charlotte Frfr. v. Hadeln Else Sennewald Bundesführerin stellv. Bundesführerin ist bekannt, daß auch die Gruppeneinteilung für den Dorsten=Borkener Fußball nur ein Versuch, aus der Not des Augenblicks geboren, gewesen ist. Der erste Plan, Dorstener Vereine mit solchen aus Bocholt, Rhede, Anholt, Lowick etc. zu paaren, mußte schnellstens wieder fallen, da die finanziellen Belastungen entschieden untragbar gewesen wären. Aber auch die zweite Gruppeneinteilung Dorsten=Borken, die ein Vorschlag der hiesigen Vereinsführer war, hat nicht so befriedigt, wie man es erwartet hätte. Zwilchen den ersten Vereinen der Tabelle und den letzten zeigten sich Klassenunterschiede, die ihren Ausdruck in den unglaublichsten Torzahlen fanden. Die empfindlichste Auswirkung zeigte sich aber in dem finanziellen Ertrag der Spiele. Die Zuschauer wollen Leistungen sehen und kommen nur zu den Spielen, von denen sie solche erwarten, Tatsächlich haben auch nur die Spiele zwischen den vier ersten Vereinen der Tabelle sich einigermaßen ertragreich gestaltet. Es dürfte darum heute schon angebracht sein, der Frage einer Neugestaltung der Gruppe näher zu treten. Ob es einen Aufstieg geben wird, davon ist bisher nichts bekannt. Um zu praktischen Vorschlägen schlägen zu kommen möchten wir anregen, folgende Zusammenstellung einmal in die Ueberlegung einzubeziehen: SuS Hervest=Dorsten, BV Holsterhausen, Reichs bahn Hervest=Dorsten, Rot=Weiß Dorsten, Brukteria Dorsten, Kirchhellen 1920, Saronia Marl und Kiliana Schermbeck. Die Borkener Vereine, zusammen mit Groß=Reken und Heiden, könnte man vielleicht besser nach Bocholt eingruppieren. Sache der Vereinsführer wäre es dann, der Kreisleitung in Recklinghausen einen endgültigen Vorschlag einzureichen, wie diese es in der Führertagung bei Altenburg schon angedeutet hat. Verantwortlich für die Verlags= und Anzeigenleitung: Josef Weber, für die Lokalredaktion: Alfons van Bevern, beide Dorsten. Statt jeder besonderen Anzeige Heute mittag entschlief nach langem, schwerem Leiden meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgule, treubesorgie Mutter geb. Geldermann-Hüttner gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesekramente, im Alter von 62 Jahren. Kath. Frauenund Mütterverein Dorsten Unser Mitglied ist gestorben. Zur Beerdigung am Samstag. 10. März, morgens 6.30 Uhr vom Sterbehause Hochstadenwall 35 aus, wird freundl. eingeladen Es bitten um ein andächtiges Gebei für die liebe, viel zu früh Verstorbene: In tiefer Trauer: Gustav Göttke, Kinder und Verwandte Dorsten, Hannover, Köln, den 6. März 1934. Die Beerdigung findet statt am Samstag, dem 10. März 1934, morgens 8.30 Uhr vom Sterbehause, Hochstadenwall 35, aus, danach die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche, wozu freundlichst eingeladen wird. Von Beileidsbesuchen bitte Abstand zu nehmen. Trauer-Drucksachen In einer Stunde aus der Buchdruckerei Joseph Weber Heute Donnerstag zum letzten Male Hans Westmar nach dem Buch Horst Wessel Antangszelten: 4, 6.10 und 8.20 Uhr Anordnung zur Aenderung der Anordnung zum Schutze der Felder und Gärten gegen fremde Tauben vom 22. September 1933. Auf Grund des§ 30 des Feld= und Forstpolizeigesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Januar 1926(GSS. 83), des§ 585 des Polizei verwaltungsgesetzes vom 1. Juni 1931(GSS. 77 und des§ 1 der Verordnung zum Schutze der Felder und Gärten gegen fremde Tauben von 4. März 1933(GSS. 64) wird die für den Bereich des Regierungsbezirks Münster erlassene Anordnung zum Schutze der Felder und Gärten gegen frem## Tauben vom 22. September 1933, wie folgt, abseändert: 1. Der§ 1 erhält folgende Fassung: § 1. Tauben sind in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober jeden Jahres derart zu halten, daß sie die bestellten Felder und Gärten nicht aufsuchen können. 2. Diese Anordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Münster, den 19. Februar 1934. Der Regierungepräsident Landwirtschaftliche Abteilung. Veröffentlicht: J. V.: gez. Bachem. Marl, den 5. März 1934. Der Bürgermeister: Dr. Willeke. Tüchtiges sauberes Mädchen zu sofort für Nachmittags von 2—9 Uhr gesucht. Zu melden von 10—12 Uhr. Frau W.Koeper, Heißmangelbetr. Dorsten, Grenzstraße 10 0) Bekanntmachung. Auf die im Gitterkasten der Gemeinde Altendorf=Ulfkotte aushängende Bekanntmachung betreffend die Auslegung des gerichtlichen Verzeichnisses der Erbhöfe in der Gemeinde Altendorf=Ulfkotte wird hingewiesen. Altendorf=Ulfkotte, den 5. März 1934. Der Gemeindevorsteher: Kleine Besten. Decken Sie Ihren ganzen Bedarf an: Seifen, Parfüms, Kölnisch Wasser, Haut= und Zahnpflegemittel sowie Spiegel, Kamm= und Bürstenwaren, Bürstengarnituren und Manikürgarnituren in der Barfümerie von Aug. Heitmann, Recklinghäuser Straße 28. 0) Bekanntmachung. Auf die in den Gitterkästen der Gemeinde Marl aushängende Bekanntmachung betr Uebernahme von Grundstücksparzellen durch Besitzattest zum Grundbuch der Gemeinde Marl wird hingewiesen. Marl, den 5. März 1934. Der Bürgermeister: Dr. Willeke. Heute frisch eingetroffen Schellfisch m. Kopf Pid. 76 DI. Schelllisch o. Kopf Pid. 29 Pf. Kabeliau Pid. 19 Df. Rotbarsch Pid. 32 D1 Filetfisch Bratschelllisch Pfd. 32 Pf. Angelschellfisch Pfd. 40 Pf. Pfd. 21 Pf. fl. d. Fettbückinge Pfd. 29 Pf. Dorsten Holsterhausen Herv.-Dorsten Die wirkungsvolle Kleinanzeige gehört hierhin. durch RUF 2282 heute u. Freita la frischen Fisch zu billigsten Prei sen. Der Fisch wird auf Wunsck jebrauchsfertig und frei Haue seliefert. keinkost= und Lebensmittelhaus Erwig Lippestraße Ruf 2042 Kath. Knavpen= und ArbeiterVerein Dorsten Sonntag, den 11. März, nachmittags 5.15 Uhr, nach Beendigung der Fastenpredigt im Gesellenhaus, oberer Saal. Pünktliches Erscheinen ist Pflicht eines jeden Mitgliedes. Der Vorstand. Kleingärtnerverein Dorsten Mitglieder und Nichtmitglieder, die noch in diesem Jahre einen Garten bewirtschaften möchten. werden gebeten, am Freitag, 9. März, abends 8 Uhr im Vereinslokal Posterkamp, Bestische Allee, zu erscheinen. Es handelt sich um Neuland. das evil. auch in größeren Flächen vergeben werden kann, Der Führer d. Stadtgruppe: Breil Lesen Sie die Volksztg. nfäre Star Von einem Mit dem Auftrete vor der. parlamente hat die„Affäre“ eine genommen. 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Damals, Mitte Januar, war Herr Chiappe noch Polizeipräfekt, Pressard, der Schwager Chautemps', war Generalstaatsanwalt, Dalimier, Paul=Boncour und de Monzie waren Minister. Unter solchen Umständen konnten Bonys energische Nachforschungen in dem Falle Stavisky nur von Uebel sein. Bony wurde entlassen. Der jeweilige Polizeipräfekt kann dem Innenministerium und der Justizbehörde jederzeit aus den Handakten eines Kriminalbeamten entsprechendes Material liefern, um ihn entweder ungerechtfertigt zu befördern oder ihm ebenso ungerechtfertigt den Hals zu brechen. Mit Bony versuchte man das letztere. Aber es stellte sich heraus, daß dies eine halbe Sache war. Und anscheinend hatte man nicht den Mut, Bony in Haft zu nehmen und wegen der gegen ihm erhobenen, Jahre zurückliegenden Beschuldigungen das Strafverfahren zu eröffnen. Kriminalist auf eigene Faust. Bonys Eifer wurde durch die beispiellose Ungerechtigkeit seiner Entlassung nicht gedämpft. Eine Woche nach ihm wackelte auch schon Chautemps mit seinen Kollegen sehr bedenklich— und Bony erkannte die Möglichkeit einer glänzenden Rehabilitierung. Er setzte als Privatmann die Suche nach den Scheckabschnitten Staviskys fort. Chautemps' Nachfolger Daladier hatte schon die ziemlich klare Vorstellung, daß in dieser Affäre wirklich durchgegriffen werden müsse— fast ohne Ansehen der Person! Die Maßregelung Bonys wurde in einen Erholungsurlaub umgewandelt, Chiappe mußte gehen. Das Ministerium Daladier überlebte zwar nicht die Februarschießereien, aber der Urlauber Bony kümmerte sich nicht um die Politik. Er suchte die Abschnitte der alten Scheckbücher Staviskys, die im Laufe des Januars so geheim nisvoll verschwinden konnten. Nun, es wird nicht ausnehmend schwer gewesen sein, die Richtung des Verschwindens aufzuspüren. Schwerer schon, die (kriminalistisch unangreifbaren) Freunde Staviskys zur Herausgabe der Schecks zu veranlassen. Unter dem neuen Generalstaatsanwalt Gomien, dem Nachfolger Pressards, gelang dieser Handel. Ueber die Kosten und Bedingungen des Geschäfts weiß man freilich nichts weiter. Angeblich fehlen heute von ungefähr 1500 verräterischen, mit Namen oder Spitznamen versehenen Scheckabschnitten„bloß“ neun. Doch Kenner der Materie behaupten, daß die Zahl neun allzu niedrig gegriffen sei; es werde sich wohl um zwei, drei Dutzend fehlende Abschnitte handeln— und dies würden gerade die wichtigsten sein! Man kann nicht bis ans Ende gehen.„ Schon wurde der Abgeordnete Proust, Generalsekretär der radikalsozialistischen Partei, gerüchtweise beschuldigt, daß er zu Zwecken des letzten Wahlfeldzuges eine Millionenspende von Monsieur StaviskyAlexandre angenommen hätte. Aber der Jubel der gegnerischen Blätter über die Bloßstellung dieser heute größten und mitregierenden Partei ist zumindest unvorsichtig. Denn keine Einzelperson und keine Gruppe dieser parlamentarischen Demokratie hat das geringste Interesse daran, daß ein Skandal vor irgend etwas und irgend jemandem im Staate Halt macht, wenn sie selbst schon heillos kompromittiert sind. Und daher ist tausend gegen eins zu wetten, daß man auch mit allzu radikalen Enthüllungen bald Schluß machen wird. Kurz gesagt: man wird eben nicht alle Geldempfänger ohne Ausnahme entdecken! Der Fall Prince und die Sureté Générale. Der„Todesfall“ Stavisky ist inzwischen in Vergessenheit geraten. Der Mord an dem bedauernswerten Prince, Rat am Kassationsgericht zu Paris, überschattet heute alles andere. Prince hatte belastendes Material gegen seinen früheren Vorgesetzten, den jetzt entlassenen Generalstaatsanwalt Pressard, im Besitz. Er mußte wohl oder übel davon Gebrauch machen, um sich von falschen, empörend ungerechten Vorwürfen dieses selben Pressard zu reinigen. Er hatte die wichtigsten Dokumente, zwei eigenhändige Briefe Pressards in einer der vielen Sachen Stavisky, sonst immer bei sich. Als er nach Dijon gelockt wurde, hatte er die Briefe zuhause vergessen. Trotzdem ist die Korrespondenz verschwunden. Es wird angenommen, daß dies im Justizpalast selbst geschah. heute weiß man freilich um den Inhalt der beiden Schriftstücke. Der arme Prince hat zwar das Leben, aber nicht seinen ehrlichen Namen verloren. Die wichtigere, die prinzipielle Frage ist jedoch: welche dunklen, unfaßbaren Mächte können es heutzutage riskieren, unbequeme Menschen genau so wie unbequeme Schriftstücke einfach zu beseitigen? Angeblich ist man den Mördern schon auf der Spur, und jeder neue Tag kann wie in der„Affäre“ selbst sensationelle Wendungen bringen. Aber auch hier ist man sehr vorsichtig und— mißtrauisch. Man will die Ergebnisse der behördlichen Untersuchung nicht allzu hoch bewerten. Die wahren Auftraggeber wird man vermutlich nicht sinden. Man wird sie nicht finden dürfen, denn aus dem Stavisky=Skandal würde sonst unversehens eine Belastung gewisser mitkompromittierter Persönlichkeiten der„Sureté Générale". Diese Behörde, die„Sicherheitspolizei“, ist in Frankreich ein Staat im Staate; für sie gibt es nicht den Begriff eines geregelten, kontrollierbaren Budgets— viel mehr noch: sie ist grundsätzlich„unDonnerstag, den 8. Ulärz 1934 6 polizeiliche Geheimdienste einsetzte, war das Spitzelund Gegenspitzel= und Provokateursystem eines Foumé das unerreichbare Vorbild. Napoleon hatte das System schon von den Bourbonen übernommen und bloß für seine Zwecke umgeformt. Die Sureté Générale hat alle staatspolitischen Wandlungen durchgemacht; im Wesen ist sie unverändert geblieben. Die Sureté Générale beobachtet die ganze Welt Frankreichs. Je wichtiger eine Person ist, desto stärker ist ihr Personalakt. Dabei werden keine Unterschiede gemacht zwischen Beobachtungen, die öffentliches Interesse oder gar der kriminalistische Zweck rechtfertigt; das intimste Privatleben, die Freundschaften, harmlose oder weniger harmlose„Liebhabereien“ werden getreulich vermerkt. Die Beobachtung wird zum Selbstzweck. Und— die Sureté Générale greift offiziell, aus eigener Initiative niemals ein. Sie wartet— offiziell—, bis man ihre Dienste in Anspruch nimmt. Herr Stavisky wurde zehn Jahre lang beobachtet, der Richter Prince anscheinend an jenem Mordtage zu wenig und zu nachlässig. Oder sollten noch andere Zusammenhänge bestehen? Reise- und Arbeitserlebnisse in Sowjetrutzland. Bericht eines früheren Kommunisten. Von Otto Pobanz, Dortmund. Wir beginnen heute die Veröffentlichung eines längeren Berichtes, den ein früherer kommunistischer Funktionär über seine Reise= und Arbeitserlebnisse in der Sowjet=Union erstattet. Durch seine Erfahrungen im„Paradiese“ des Bolschewismus gründlich belehrt und bekehrt, ist er nach Deutschland zurückgekommen. Er ist gewiß nicht der einzige, dem in Sowjet=Rußland die Augen aufgegangen sind. Leider ist die Wahrheit über die dortigen Verhältnisse in der Zeit, wo noch der Abzug deutscher Arbeiter in stärkerem Maße zum Aufbau der sowjetrussischen Industrie erfolgte, nicht in genügendem Maße an diejenigen herangekommen, die es anging. Berichten der nichtkommunistischen Presse wurde ja von diesen Leuten kein Glauben geschenkt. Sie vertrauten den Verheißungen und Lobpreisungen sowjetrussischer Werber, und nur auzubald mußten sie, wie auch unser Gewährsmann zugibt, sich gestehen, daß sie schlimmste Elend, in ein Land des wirtschaftlichen und sozialen Chaos ausgewandert waren. Der Traum war gewöhnlich schon aus, ehe sie an der ihnen zugewiesenen Arbeitsstätte angelangt waren. Die Neuordnung der politischen Verhältnisse in Deutschland hat dieser Abwanderung betörter Volksgenossen einen Riegel vorgeschoben. Wer aber noch arbeitslos ist und immer noch nicht glauben will, daß es auch dann noch besser ist, in Deutschland darauf zu warten, daß die zunehmende Arbeitsbeschaffung und Wirtschaftsbelebung auch ihn wieder zu selbst verdientem Brot bringen werden, als in Rußland dem bolschewistischen System zu dienen, dem wird vielleicht, so möchten wir wünschen, der nachfolgende Bericht dieses Dortmunders, der dreizehn Jahre lang kommunistischer Funktionär gewesen ist, eine heilsame Lehre sein. Im übrigen enthält dieser Bericht für jedermann eine Fülle des Lesens= und Wissenswerten. Die Schriftleitung. nicht einmal ausreichen würde, wenn wir hier in Moskau hätten arbeiten sollen. Was würde nun aber erst in Sibirien sein? Für die kommende Nacht mußte eine Schlafgelegenheit geschaffen werden. Der Führer vom Inturist machte sich die Sache sehr leicht. Er ließ einen Personenwagen mit harten Holzbänken desinfizieren und die Bänke mit Schlafpolstern belegen. In Moskau herrsche Wohnungsmangel, andere Schlafgelegenheit gäbe es nicht, und wir müßten uns damit zufrieden geben. Wir fanden uns damit ab, eine Nacht mit unsern Familien in diesem Waggon zu kampieren. Vor dem Einschlafen wanderten unsere Gedanken zurück zur deutschen Heimat und auch zu jenen Triumphbögen, unter denen wir auf russischem Boden empfangen worden waren, und wir zogen Vergleiche! Nach Uloskau. Bevor ich meine Erlebnisse in Sowjet=Rußland niederschreibe, möchte ich vorausschicken, daß ich seit 1919 in der KPD als Funktionär tätig gewesen war und als solcher es immer als meine Pflicht betrachtet hatte, an allen Versammlungen und Vorträgen teilzunehmen. Im Frühjahr 1932 kam ich in Dortmund in eine Versammlung, wie solche damals in vielen Städten des Industriegebietes abgehalten wurden, und wo von dem Wohlergehen der russischen Arbeiterschaft und über das dortige„Paradies“ der Werktätigen gesprochen wurde. Delegierte überschwemmten in jener Zeit das ganze Industriegebiet. Eine bezaubernde und verblendende Kraft lag damals für viele Tausende noch in dem einen Wort „Rußland“. Ich war hier lange Zeit arbeitslos gewesen und saßte nun den Entschluß, mit meiner Familie ins Sowjetparadies zu reisen und am Aufbau der Sowjet=Union mitzuhelfen. Demgemäß schickte ich der russischen Handelsgesellschaft in Berlin meine Zeugnisse ein, und ich erhielt dann auch eine Stellung als Monteur beim Trust„Kußbassugol“ in Westsibirien mit einem monatlichen Gehalt von 350.— Rubel angewiesen. Die Kaufkraft des Rubels war mir damals noch nicht bekannt, und ich war der Ansicht, bei einem solchen Monatsgehalt den Lebensunterhalt meiner Familie bestreiten zu können. Kurz entschlossen nahm ich das Angebot an. Ich verkaufte in Dortmund meinen gesamten Haushalt und machte mich, da mir bekannt war, daß ein Transport deutscher Bergleute zur Arbeitsaufnahme für die SowjetUnion angeworben war, mit diesen Leuten bekannt; es waren Leute aus Dortmund, Eving, Dorstfeld, Marten, Kirchlinde. Dieser Transport, dem ich mich mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen anschloß, sollte am 29. September 1932 in Berlin sein, wo dann weiteres mitgeteilt werden würde. Die Anwerbung deutscher Bergleute und Spezialisten war in jener Zeit außerordentlich rege. In Berlin angerommen, trafen wir mit Bergarbeitern und Spezialisten aus allen deutschen Gauen zusammen: Ruhr=Bergarbeiter, Bergleute aus dem Aachener Revier, aus dem Saargebiet und Schlesische Bergarbeiter, Spezialisten und Schlosser. Wir begrüßten uns freudig: alle waren wir begeistert, in die Sowjet=Union reisen zu können. Viele Auswanderer waren mit ihren Familien gekommen. Der Empfang der Pässe und Fahrkarten nahm den ganzen Tag in Anspruch. Nachdem nun alle Formalitäten erledigt waren, fuhr der Zug planmäßig 18 Uhr von Berlin ab. Die Reiseroute war Berlin— Frankfurt a. d. O.— Thorn— Warschau— Negoreljo. Um 22 Uhr lief der Zug in der letzten deutschen Grenzstation Neu=Bentschen ein, und nach einem kurzen Aufenthalt ging die Fahrt ins Polenreich hinein. Nach einer Nachtfahrt ohne Zwischenfall lief der Zug um 10 Uhr in Warschau ein. Es war in früher Morgenstunde. Reif bedeckte die Landschaft, und viele Arbeiter gingen die Bahnstrecke entlang zu ihrer Arbeitsstätte, viele von ihnen aber— barfuß. Uns Deutschen war das ein ungewohnter Anblick, und wir tauschten darüber unsere Meinung aus: So etwas konnte auch nur in einem Staate möglich sein, der noch nicht, wie Rußland, eine Sowjet=Republik war, in Rußland würde das sicher alles anders sein! Der Zug setzte sich um 11 Uhr wieder in Bewegung, und nach einer fünfstündigen Bahnfahrt durch Sandgegenden erreichten wir die polnische Grenzstation Stolpse. Hier wurden vom Grenzpersonal die Reisepässe kontrolliert. Zwischen der Grenzstation Stolpse und der Sowjetgrenze befindet sich eine mehrere hundert Meter lange Freizone; in dieser Freizone verlassen die polnischen Grenzbeamten den Zug, den dann Sowjetbeamte besteigen. darin Und kontrolliert“. Sie ist der älteste der politischen! An der Sowjetgrenze war ein Triumphbogen errichGeheimdienste; soweit Frankreich überhaupt! tet,vor dem der Zug hielt. Die Grenzposten untersuchten die Fahrgestelle der Wagen, ob sich nicht fahrkartenlose Reisende versteckt hielten. nun ging der Zug langsam durch den Triumphbogen. Auf erhöhten Bühnen standen russische Grenzsoldaten. Wir waren begeistert! Einige der Mitreisenden grüßten die Grenzsoldaten mit dem Zuruf„Rot Front“, aber die Soldaten erwiderten diese Grüße nicht. Das machte uns alle stutzig; und das war auch der erste kalte Wasserstrahl, der auf unsere glühende Begeisterung für Sowjet=Rußland niederrieselte! Nach einer Fahrt von 10 Minuten erreichten wir die Sowjet=Zollstation Neaorelio. Bis hierher war unser Gepäck als Transitgut befördert worden, das heißt:„ohne Revision an allen Grenzen durchzulassen!“ Wir waren bis dahin noch mit einem deutschen Zuge gefahren. Nun aber mußten wir allesamt mit unserm Gepäck aussteigen. Denn jetzt begann der russische Eisenbahnverkehr. Das Stationsgebäude ist ein massiver Bau; innen ein großer Saal mit kniehohen Auflegetischen und Bänken. Jeder Reisende hatte sein Gepäck zu öffnen, und der Zollbeamte durchsuchte es nach Zollgut. Die Gepäckkontrolle dauerte drei Stunden und ging sehr langsam vonstatten. Hier erhielten wir auch laut Vertrag russisches Geld als Reisespesen. Für meine Familie von vier Personen stand mir die Summe von 150 Rubeln für 6 Tage zu. Mein Gepäck war noch nicht verladen, da ertönte auch schon der Ruf der Fahrdienstleiterin:„Alles einsteigen!“ Es war, uns schon bekannt geworden, daß auf russischen Eisenbahnen unheimlich viel gestohlen wird. Ich sollte mein größeres Gepäck im Stich lassen. Dagegen pro testierte ich. Es half mir aber alles nichts. Ich konnte nur mein Handgepäck mitnehmen und mußte einsteigen. Hatte es uns schon eigenartig berührt, daß der Leiter der Zollkontrolle ein Jude gewesen war, so erhöhte sich unsere Verwunderung, als wir sahen, daß auch die Fahrdienstleiterin eine Jüdin war. Laut unserm Vertrage stand den Spezialisten inner halb der Sowjetgrenzen weiche Fahrgelegenheit zu, d. h. gepolsterte Sitz= und Liegeplätze. In den russischen Per sonenwagen sind die Plätze so angeordnet, daß vier Personen ein Abteil für sich haben; das trifft aber nur für die sogenannte„weiche Klasse“ zu. In den andern Klassen dagegen ist nur harte Sitz= und Schlafgelegenheit Die Ruhegelegenheit in der„weichen Klasse“ ist in zwei Etagen mit abgeschlossenen Kabinen eingeteilt, die in der Holzklasse dagegen in drei Etagen mit offenen Ka binen. Da meine. Familie aus vier Personen bestand, erhielten wir für uns eine abgeschlossene Kabine. Eine andere Familie, der Obersteiger K. aus Gelsenkirchen mit Frau mußten die Kabine mit einem jungvermählten Paar teilen. Irgendwelche Rücksichten wurden nicht genommen. Nun ging die Fahrt auf Moskau zu, am 1. Oktober 1932 um 11 Uhr morgens lief unser Zug auf dem Alexander=Bahnhof in Moskau ein. Wir wurden von einem Angestellten des Inturist, des amtlichen sowjetrussischen Reisebüros, in Empfang genommen und zum Wartesaal geführt. In einer Ecke des Saales saß eine Sekretärin des Kußbassugol=Trustes, die uns alle registrierte und dabei auch nach unserer Parteizugehörigkeit befragte. Andere Arbeiter und Spezialisten, die inzwischen aus Oesterreich und der Tschechoslowakei hier eingetroffen waren, erhielten Verpflegung und mußten sich fahrbereit halten. Wir deutschen Arbeiter verlangten ein bis zwei Tage Ruhe, um uns Moskau ansehen zu können. Das wurde uns auch genehmigt. Zunächst einmal ein warmes Mittagessen. Im Speisesaal bestellte sich jeder nach seinem Geschmack und seinem Geldbeutel. Ich wählte für meine Familie vier Mittagessen, bestehend aus einer Kohlsuppe, Frikadellen und gerösteten Graupen, also ein Mittagessen, das in jeder Wirtschaft Deutschlands jederzeit für 80 Pfennig zu haben ist. Begreiflicherweise machte ich merkwürdige Augen, als ich dafür 18 Rubel zahlen mußte. Da wurde uns allen klar, daß unser vertraglicher Lohn von 350 Rubeln Gotteswoche der Predigt in Berlin. Schlußpredigt von Bischof Dr. Bares im Sportpalast 9 Berlin, 7. März. Der neue Bischof Dr. Bares von Berlin hat für die Weltstadt am Beginn seiner neuen Wirksamkeit eine Gotteswoche der Predigt angeordnet. Während der nahenden Karwoche sollen zu gleicher Zeit in etwa 30 Kirchen an jedem Abend von fremden Kanzelrednern, die aus dem ganzen Reich geladen werden. Predigten über den Gottesglauben, die Christusbotschaft und die Erlösung aus Christus gehalten werden. Der Bischof selber wird am Karfreitag abend im Sportvalast die Schlußpredigt halten. Nleue Gefahren für die„Tschelsuskin"=Besatzung. DNB Moskau, 7. März. Nach neueren Meldungen Schmidt's tauchten beim Abtransport der Frauen und Kinder in dem Eisfelde, das der„Tscheljuskin"=Besatzung als Lager dient, neue breite Risse auf. Das Eis bewegt sich fortgesetzt und türmt sich zu Blöcken. Die von der Besatzung errichtete Holzbaracke, in der die Hälfte der Leute und die Frauen vor ihrem Abfluge wohnten, zerbarst nachts in zwei Teile. Die Bewohner öffneten aber, ohne jede Panik, den vorsichtshalber geschaffenen Notausgang und begaben sich aufs Eis hinaus. Als die Eisbewegung aufhörte, kehrte jeder in seine Barackenhälfte zurück und begann sofort die Errichtung der fehlenden Wände. Auch die Küche ist gevornen. Beide Hälften sind etwa 50 mabgetrieben.„All das macht uns keine Angst", fügt Schmidt seiner Mitteilung hinzu,„erfordert aber viel Arbeit, da Proviant und Gebäudeteile an andere Stellen geschleppt werden müssen.“ Karte von der Untergangsstelle der„Tscheljuskin“ Zwei unbekannte Dokumente Horst Wessels. Bielefeld, 7. März. Die„Nationalsozialistische Erziehung“ teilt zwei bisher unveröffentlichte Dokumente Horst Wessels mit, seinen Abiturientenaufsatz und seinen selbstverfaßten Lebenslauf. Das Abiturientenexamen hat Horst Wessel im Frühjahr 1926 im Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin abgelegt. Als Thema seines Abiturientenaufsatzes hatte er Goethes Wort aus „Torquato Tasso“ gewählt:„Ein edler Mensch kann einem engen Kreise nicht seine Bildung danken. Vaterland und Welt muß auf ihn wirken.“— Horst Wessel wurde bekanntlich am 9. Oktober 1907 in Bielefeld geboren. Mit sechs Jahren kam er nach Berlin, um zunächst die Vorschule des Köllnischen Gymnasiums zu besuchen. In seinem Lebenslauf erzählt er, daß er sich zu Anfang seiner Schulzeit viermal hintereinander den rechten Arm gebrochen habe. Verletzungen, die ihm die Beteiligung am Turnen für die Folgezeit unmöglich machten.„Vom Vater“, so schreibt er,„habe ich ein heiteres und unbekümmertes Naturell mitbekommen, das mich in noch so schwierigen Lagen niemals den Mut verlieren läßt.“ Damals, als er vor seinem Abiturientenexamen seinen Lebenslauf verfaßte, fühlte er sich in Berlin, dessen Eroberung für den Nationalsozialismus er später sein Leben weihte, noch nicht recht heimisch; denn er schreibt bei der Darlegung seiner Zukunftspläne, daß er wieder nach Westfalen zurückkehren mochte,„denn wenn ich auch schon zehn Jahre in Berlin bin, ist mir Berlin innerlich nie nahe gekommen, sondern stets zog es mich nach der westfälischen Heimat!“ Berufung im Handwerkskammer=Prozeß, )) K ö l n, 7. M ä r z. Der frühere Reichstagsvizepräsident, Bankdirektor Thomas Esser, hat gegen seine Verurteilung durch die dritte große Strafkammer des Landgerichts Köln Revision erngelegt. Die weiteren zu Gefängnisstrafen verurteilten Angeklagten, Geschäftsführer Dr. Engels, Handwerksmeister Welter und Pesch, machten gleichfalls von dem Rechtsmittel der Berufung Gebrauch, sodaß nunmehr das Reichsgericht in Leipzig das letzte Wort in dieser Angelegenheit zu sprechen hat. 22. Kind geboren. DNB. Nütterde b. Cleve, 7. März. Dem Bauer Jakob Derks=Nütterden, der unter dem Namen„Bausse=Jöb“ bekannt ist, wurde das 22. Kind geboren. Derks, der zum zweiten Mal verheiratet ist, hatte aus erster Ehe sieben Kinder, wovon eines früh starb. 15 Kinder entstammen der zweiten Ehe. K Ue Ze lank mac 1 ten Kar t u scha son bei gert tigu trag deste herst RiG mun abte noch Die Bezi se 1 Gefl Unk. 0 1 flock die heri Reic Haus Di im 2 Gu wed. selb geset wäh nach Rab Gen. und T Gut ihne walt ausg vern ken legt (z. 1 ange T fun Vere besor gegel achte lichst fang geme Gesch 0 S21 tüch nich als Bel Zw vor stell von K Gest für S tena muß könr I B Gro b. T Für ware einer wird jüng. Ver Selb Land zuge! u. au rierer unt. Taae trup. Tich Iw für b sowie Er für G halt Jah Mä verei Oster Rus Westdeutschland. Zwei Todesurteile in Dortmund. Die Sühne für den Mord an Walter Ufer. (Dortmund, 7. März. Im Prozeß gegen die Mörder des SA=Manaes Walter Ufer fällte das Gericht nach etwa einstündiger Beratung folgendes Urteil: Die Angeklagten Voit und Ravior werden wegen gemeinschaftlichen Mordes und schweren Landfriedensbruches zum Tode und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, Feldhaus, eher und Kalipke wegen schweren Landfriedensbruchs und Totschlags zu je 15 Jahren Zuchthaus. Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre und Stellung unter Polizeiaussicht verurteilt. Während bei den beiden ersten die Ueberlegung besaht wurde, verneinte das Gericht die Ueberlegung bei den anderen An#eklagten. Vier Tote und vier Schwerverletzte. Serie schwerer Verkehrsunfälle in Ostwestfalen und Lippe. Minden, 6. März. Ein schwerer Unfall ereignete sich in der vergangenen Nacht auf der Straße Hannover nach Minden. Unweit von Laueneau am Deister fuhr ein mit acht Personen besetzter Kraftwagen in ungeminderter Schnelligkeit in einer unübersichtlichen S=Kurve auf einen Lastwagen auf, der bei einer Straßenumbaustelle hielt. Der Anprall war so stark, daß der Personenwagen vollends in Trümmer ging und die acht Insassen auf die Straße geschleudert wurden. Alle acht Personen wurden verletzt, drei von ihnen sehr schwer und zwei tödlich Der Schlosser Karl Cerbade aus Lauenau und der 21= jährige Tischler Alfred Behrens aus Rinteln an der Weser erlagen ihren Verletzungen nach kurzer Zeit. Die beiden Leichen wurden von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, die mit der Aufklärung dieses schweren Unglücks beschäftigt ist. Unweit Hameln ereignete sich fast um dieselbe Zeit ein zweiter schwerer Unfall. Hier wurde in einer Kurve ein mit zwei jungen Personen besetztes Motorrad von dem Kotflügel eines schnell fahrenden Personenwagens erfaßt und umgeworfen. Dabei kam einer der veiden Fahrer, der 25jährige Voß aus Daver, durch einen Schädelbruch zu Tode. Sein Mitfahrer erlitt schwere Verletzungen. In der gleichen Nacht verunglückte auch in dem an der westfälisch=lippischen Grenze gelegenen Ort Pivitsheide ein mit seinem Gespann von einem Markt heimkehrender Landwirt tödlich. Kurz vor seinem Hofe gingen dem Bauer seine beiden Pferde durch. Bei der Hofeinfahrt nahmen sie die Kurve so knapp und schnell, daß der Bauer von seinem Sitz geschleudert wurde und dabei mit seinem Kopf so unglücklich auf die Mauer stieß, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Dieser Fall ist umso tragischer, da der tödlich Verunglückte neben seiner Frau noch 12, zumeist unmündige Kinder hinterläßt. Kundgebung der deutschen Jungarbetterschaft in Essen. Reichsjugendführer von Schirach spricht. =Essen, 6. März. Der 11. März ist der Tag der deutschen Aroeiter=Jugend. Schon rein äußerlich ist dieser Tag gekennzeichnet. Auf der Kokerei„Friedrich Ernestine“ in Essen=Stoppenberg spricht der Reichsjugendführer zur deutschen Jungarbeiterschaft. Der Führer der jungen Generation erneuert hier sein Bekenntnis zum Arbeitertum und damit zur sozialistischen Grundhaltung der nationalsozialistischen Weltanschauung. Millionen deutscher Volksgenossen hören am 11. März den Jugendführer des Deutschen Reiches im Industriegebiet. Nicht irgend einer richtet vom Schreibtisch aus leere Worte an die Jungarbeiterschaft. Der Reichsjugendführer selbst spricht zum schaffenden Volk, weil er weiß, daß dieses Deutschland nur durch den Arbeiter der Stirn und der Faust zu Wohlstand und Weltgeltung gelangen kann. Der Reichsjugendführer wird in dieser Stunde bekennen, daß die Jugend der Stirn und der Faust unlöslich zusammengehört und daß sie alle Versuche, die eine Trennung zum Ziele haben, überrennen wird. Die Essener Kundgebung wird so ein machtvolles Bekenntnis zur Wurzel deutscher Kraft werden. Die Jugend erkennt, daß die in ihr selbst liegende Kraft allein das sozialistische Deutschland, das Dritte Reich des Führers aufbauen kann. Auflösung von drei höheren Schulen in Essen Essen, 6. März. Mit Zustimmung der Schulaussichtsbehörde werden hier zu Ostern drei höhere Schulen aufgelöst: das Realgymnasium in Essen=Katernberg, das Lyzeum in Essen=Steele und die höhere Mädchenschule in EssenKupferdreh. An diesen drei Anstalten war die Schülerzahl in den letzten Jahren so zurückgegangen, daß es aus finanziellen Gründen von der Stadt Essen nicht mehr verantwortet werden konnte, weitere Mittel für ihre Aufrechterhaltung bereitzustellen. * Detmold, 7. März. Tödlicher Unglücksfall. Als in Pivitsheide der 65jährige Bauer Auaust Möller mit seinem Gespann vom Felde heimkehrte, scheuten die Pferde und rannten fort. M. stürzte dabei vom Wagen, wurde gegen eine Hauswand geschleudert und erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er nach kurzer Zeit starb. Die Strafanträge im Krankenhausprozeß. Für Dr. Meurer vom Staatsanwalt Freispruch beantragt. bs Essen, 7. März. Zu Beginn des heutigen Prozeßtages hielt Staatsanwaltschaftsrat Göttling seine große Anklagerede. Er erklärte, daß es nicht bestritten werden könne, daß die gegenwärtige Verhandlung ein Korruptionsprozeß sei. Wenn man das Verhalten und die Art der Verteidigung der Hauptangeklagten sich vor Augen halte, dann glaube man, nicht gegen Beamte, sondern gegen Berufsverbrecher zu verhandeln. Der Staatsanwalt fügte hinzu, von dieser Art von Angeklagten ist genau wie bei Kapitalverbrechen nur etwas herauszubekommen, wenn sie mürbe geworden sind und die Nerven sie verlassen haben. Er erörterte dann folgende Sachgebiete: 1. die Schrottangelegenheit, 2. die Buttermischung und 3. die Lebensmittelbezüge. Bezüglich, der Schrottangelegenheit bezifferte er den vorläufigen Fehlbetrag auf 2769 Mark, die unterschlagen worden seien. Nach der ständigen Rechtssprechung des Reichsgerichts liege eine Amtsunterschlagung vor. Verantwortlich dafür sei der Angeklagte Kuhlmann. Bezüglich der Buttermischung bezeichnete er als durch die Zeugenaussagen erwiesen, daß im Verhältnis von 4:1 gemischt und daß der überschießende Teil der Naturbutter verscheuert worden sei. Die Angeklagten Kuhlmann und Riede seien deshalb wegen fortgesetzter Lebensmittelfälschung in Tateinheit mit Betrug zu bestrafen. Hinsichtlich der Lebensmittelbezüge erachtete es der Staatsanwalt für festgestellt, daß Riede in erheblichen Mengen Lebensmittel ohne Bezahlung bezogen habe. Kamp habe ebenfalls in längeren und kürzeren Abständen Lebensmittel entgegengenommen. Der Angeklagte Ullrich habe den Bezug von Lebensmittel nie ernstlich bestritten. Der Angeklagte Röcker habe sich objektiv und subjektiv strafbar gemacht; er sei aber für Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit der Sache. Zusammenfassend stellte der Staatsanwalt folgende Strafanträge: Gegen die Angeklagten Brunsberg und Friederich, die offenbar ein Opfer der vergangenen Zeit seien, 6 Monate Gefängnis, gegen die Angeklagten Kuhlmann und Riede Gefängnisstrafen von je 1 Jahr 9 Monaten, ferner gegen beide die Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren, gegen Ullrich und Kamp je 4 Monate Gefängnis. Gegen die Angeklagten Dr. Meurer und Riede jun. beantragte er mangels Beweises Freisprechung und hinsichtlich Röcker die Einstellung des Verfahrens. Der erste Verteidiger war Rechtsanwalt Dr. Bertermann, der für den Angeklagten Kuhlmann sprach. Er nahm zunächst dagegen Stellung, daß der Rücktritt Dr. Grimms von der Verteidigung irgendwelche Tendenz in sich habe. Dr. Grimm stelle sich hinter jedes seiner Worte, das er für den Angeklagten Kuhlmann sagen werde. Dann stellte er fest, daß der Angeklagte Kuhlmann sich während 41jähriger Beamtentätigkeit untadelig geführt habe. Gegen den Staatsanwalt wandte er sich mit der Zurückweisung einer Gleichstellung der Angeklagten mit einem Berufsverbrecher, den man durch die Haft zermürben müsse, um ihn einer wahrheitsmäßigen Aussage nahezubringen. Er glaube nicht, sagte der Verteidiger, daß irgend ein Anlaß bestehe, aus der Voruntersuchung, aus der Hauptverhandlung und aus der vorherigen Lebensführung des Angeklagten zu derartigen Schlußfolgerungen zu gelangenPersönlich sei er nach seiner Kenntnis der Gesetze immer der Ansicht gewesen, die Untersuchungshaft sei dazu da, Fluchtverdacht zu vereiteln oder Verdunkelungsgefahr zu beseitigen, abernicht um einen Menschen zu zermürben. Kuhlmann sei es gelungen, den städtischen Zuschuß auf 17 Prozent herabzudrücken, während er in Berlin 50 Prozent und in andern Städten durchweg 20 bis 30 Prozent betrage. In keinem einzigen Falle sei weder durch Angeklagte noch durch Zeugen die Tatsache erwiesen, daß Kuhlmann Kenntnis davon hatte, in welcher Weise und wie im einzelnen die Margarine mit Butter gemischt wurde und ob nun Mischbutter oder Naturbutter die einzelnen Stellen gelangte. Der Verteidiger Ehezeugnis künftig Voraussetzung für die Eheschließung. Am Sonnabend tagte in München im Beisein von Reichsminister Rudolf Heß der Sachverständigenbeirat der NSDAP für Volksgesundheit, Der Vorsitzende des NS=Aerztebundes, Dr. Wagner, stellte für die nächsten Wochen die Errichtung einer Reichsärztekammer in Aussicht, der dann die Anerkennung der Dentisten und Heilpraktiker als gesetzliche Stände folgen soll. Ministerial= direktor Dr. Gütt kündigte ein Gesetz zur Vereinheitlichung des öffentlichen Gesundheitswesens an, das demnächst dem Reichskabinett zur Entscheidung vorgelegt wird. Dieses Gesetz wird für die Zukunft die Beibringung eines Ehezeugnisses für die Eheschließung vorschreiben. Gewinnauszug 5. Klasse 42. Preußisch=Süddeutsche (268. Preuß.) Staats=Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Aus sdte guegens Zummer Iud zpei Guich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 23. Ziehungstag 6. März 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen an drückte noch sein Erstaunen darüber aus, daß die Fleischbelieferung an die Loge noch in der Anklage stehengeblieben sei, obgleich in der Beweisaufnahme der Tatbestand hier restlos und einwandfrei dahin geklärt sei, daß die Krankenanstalten für dieses Fleisch den reichlichen Gegenwert erhalten hätten. Bezüglich der Verwendung des Schrotterloses zum Ankauf von Radiogeräten wies der Verteidiger darauf hin, daß der Angeklagte an der Spitze eines großen Verwaltungsapparates stand und daß er es für gestattet habe halten müssen, wenn er bei der Anschaffung von Rundfunkgeräten nicht den etwas langwierigen Haushaltsweg beschritten, sondern bei einem Etat von 4 Millionen Mark über den Betrag von 1000 Mark selbst zu verfügen. Er sagte:„Im Rahmen eines solchen Betriebes sind Maßnahmen möglich und müssen Maßnahmen unter Umständen erlaubt sein, die über den Rahmen eines ganz engen Beamtentums hinausgehen.“ Er beantragte für seinen Klienten Freisprechung. Am Donnerstaa werden die weiteren Verteidiger das Wort nehmen. Osten und Westen eng verbunden. Große Wanderausstellung in Kheinland und Westfalen. ( Köln, 7. März. In der Landesstelle Rheinland des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda wurde die Presse über eine große Verkehrswerbung für den deutschen Osten unterrichtet. In 60 Städten im Rheinland und in Westfalen wird in den acht Wochen eine Ausstellung gezeigt werden, die in verkehrswerbender Richtung den Westdeutschen den Lebensraum sowie die Lebensmöglichkeiten des deutschen Ostens näherbringen will. Aachen und Elberfeld beginnen mit der Wanderausstellung, in der die wichtigsten Punkte Ostpreußens und des Ostens des Reiches überhaupt behandelt werden. Durch das jüngst getro Abkommen mit Polen wird das Interesse aller Deut erneut geweckt für die Lebensverhältnisse des deut fene chen chen Ostens. Hitlerjugendführer Ziwars begleitet die Ausstellung, in deren Rahmen in jeder Stadt bedeutende Redner zur westdeutschen Bevölkerung über die blutenden Grenzen, über die Bevölkerungspolitik und über die Siedlungsmöglichkeiten im Osten sprechen werden. Auch die Belange der Freien Stadt Danzig werden in der Ausstellung und in den Vorträgen behandelt. Im Rahmen der Presseunterrichtung sprach auch r. Winkelnkemper, PresseHauptschriftleiter Dr. referent der Landesstelle Rheinland, über die geschichtliche Grundlage einer künftigen Bevölkerungs= und Siedlungspolitik im deutschen Osten, dessen Nöte und Sorgen durch künftige gesetzgeberische Maßnahmen und durch weitgehende Besiedlung gemildert und behoben werden sollen. Gerade der freie Raum im Osten sei geeignet, die ungesunde Menschenzusammenballung im Westen zu lösen, da er weitgehende Möglichkeiten zur Besiedlung für diejenigen biete, die in den westlichen Großstädten an den Rand des Unterganges gekommen seien. Durch die Besiedlung des Ostens könne wertvollste Volkskraft erneuert und durch den Ausgleich und die Entlastung der Großstädte für das gesamte deutsche Volkstum fördernd nutzbar gemacht werden. 2 Gewinne zu 10000 M. 269529 6 Gewinne zu 5000 M. 151335 278230 299806 2 Gewinne zu 3000 M. 77137 2 Gewinne zu 2000 C. 4110 18 Gewinne zu 1000 C. 128131 143971 164405 274758 295465 818871 389351 345930 387866 66 Gewinne zu 500 M. 4612 6738 13485 20406 23586 63087 76955 77161 77667 78695 82994 98491 124336 170767 185141 212881 221365 224029 238168 238979 247040 277380 283686 291825 292652 295849 826710 333223 347865 372613 376043 378390 393522 356 Gewinne zu 300 M. 1190 14147 16729 22620 22662 26527 26636 29839 30426 37229 45990 51304 63198 65227 57634 67744 67902 58146 59624 61434 62458 66119 67131 69420 75899 79089 82410 85771 86785 91470 92188 93136 99201 101676 102482 102912 106503 106922 107709 113751 114863 118438 120288 121382 125384 126770 127008 130087 132593 134495 135445 143418 144423 145965 147467 147612 149094 149505 149892 150087 150406 150940 152241 154818 156533 157977 160190 160208 160784 161016 163810 167032 172533 173903 175013 176892 179457 184238 184628 190023 190171 191591 192081 195332 195687 196424 199332 199837 207080 207656 212664 216569 220486 220834 226367 228067 228282 228602 228654 229059 230219 232767 234738 234804 234938 235062 240363 246053 263659 266629 260406 262476 266382 268900 273621 275942 276492 278339 282335 282934 293801 800123 304479 311667 813400 813981 814665 319518 320308 326745 327211 328470 328936 331891 332943 333968 336294 336378 837040 838531 338929 339105 340153 340467 343308 344710 346780 350557 351286 852979 353373 357653 359352 360072 360936 369418 869528 869744 372677 373632 377479 877780 379328 380310 381280 387963 392281 393369 394641 397169 397822 397909 398562 398642 398913 399219 999267 899278 23. Ziehungstag 6. März 1934 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne m 5000 a. 198974 319061 2 Gewinne zu 3000 M. 85533 6 Gewinne zu 2000 a. 160111 278651 16 Gewinne zu 1000 A. 6932 19339 70044 131014 223855 280566 882790 62 Gewinne zu 600 M. 12887 32099 57675 60826 63851 67614 74188 77460 106880 115687 129424 163594 182150 212980 218010 220095 284370 284862 293069 293960 802285 821844 836231 851526 357962 359214 286 Gewinne zu 300 G. 3140 8299 8508 13075 15293 16661 25942 26362 28027 28650 34890 36638 39855 41617 43353 46196 47589 61726 66638 68606 60410 69807 72356 73064 80868 81652 82845 68868 90845 92124 92965 100308 101649 111731 111943 114718 122889 126067 129535 181356 134877 156442 157090 167434 171997 173790 175440 188287 194142 196195 201435 201778 205867 213348 214073 216993 228960 230165 231393 241222 243246 255792 270731 271391 274000 283005 283872 284419 292914 296307 296570 301617 304947 306739 324689 332676 832797 341191 347094 347278 360519 365877 366601 376271 382413 387747 395312 395640 316784 69266 64068 99267 195142 286117 348765 140671 163155 177166 196619 209123 219098 237192 256268 276226 287845 296966 312667 336790 349040 372672 389178 146894 165171 187895 197139 210768 220280 237300 267094 276769 288071 300667 313119 336008 356120 374245 392588 10276 28223 43617 67888 86548 104550 129239 147831 169987 188174 199939 212059 228048 240889 269958 279068 288609 301296 323464 339825 360123 376407 393950 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer sind zwei Prämien zu se 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II: 187 40691 104232 122600 162640 163822 188462 221836 232206 383566 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000. 2 zu je 80000, 2 zu je 10000, 46 zu je 5000, 70 zu je 8000, 110 zu je 2000, 196 zu je 1000. 598 zu je 500, 8938 zu je 300 und 140 Tagesprämien zu je 1000 Mark. Zwischen Tal und Pirn Roman einer lägerliebe. Von M. Marnek. 37)(Nachdruck verboten.) „Eben das ist es nicht,“ erklärte Moidl freundlich, aber fest.„Weißt, er will keine— Almosen.“ „Jetzt so ein Gered!“ entrüstete sich die Müllerin. „Hat eins schon so was gehört? Das ist ja frei die reine Hoffart! Wenn er halt einmal nichts hat, so muß er froh sein, wenn ihm die andern was schenken.“ Sie erzählte am Abend sofort dem Müller von dem sonderbaren Reden der Moidl, der aber hatte mehr Verständnis dafür und tadelte die Art und Weise seiner Frau und ihre stets wiederholten Anspielungen auf des Jägers Mittellosigkeit. Es gefiel ihm, daß Sepp und Moidl keine Unterstützung annehmen wollten, wenn sie dabei fortwährend dergleichen Bemerkungen hören mußten. Längst schon hatte es ihn gereut, daß er sich vom Storchenbrauer auch nur im mindesten hatte beeinflussen lassen; die bescheidene Sicherheit, mit der Sepp sich den Verwandten gegenüber benahm, da er nie durch eine Silbe oder auch nur durch eine Miene eine Verstimmung merken ließ, weil sie eine seit Jahren überall bekannte Abmachung nicht eingehalten und an der Moidl nicht schön gehandelt hatten, nötigte ihm Respekt ab. Leitinger hatte schon mehr als eine scharfe Bemerkung über seine Menschenkenntnis und seine feine „Spürnase“ vom Müller zu hören bekommen. Der Brauer war der einzige, der sich noch nie im Jägerhause hatte blicken lassen. Er war anfangs in wirklicher Angst vor dem Jäger gewesen und vor dem Zusammentreffen mit ihm, das sich auf die Dauer doch nicht vermeiden ließ. Leitingers Wesen hatte dabei etwas Unsicheres, halb Scheues, halb Herablassendes gehabt. Kühl genug waren sich die beiden schon früher gegenüber gestanden, sodaß sie kaum eine Linie weiterzugehen brauchten, um darzutun, daß das verwandtschaftliche Verhältnis sie einander nicht näher brachte. Weiter hatte sich Sepp nicht viel merken lassen von seinen Gedanken über Leitinger, so daß dieser anfing, seine ganzen Befürchtungen für Torheit zu halten. Der Jäger hatte wahrscheinlich gar nichts über ihn erfahren, nach so langer Zeit. Es würde drüben niemand von ihm gesprochen haben. Wie alle feigen Naturen wurde der Brauer sofort angriffslustig, als er sich sicher fühlte. Bei der ersten hochfahrenden Rede jedoch hatte etwas so Drohendes und zugleich Verächtliches in den Augen des Jägers aufgeblitzt, daß Leitinger erschrocken war; er wußte zwar nicht recht, was das zu bedeuten hätte, hielt es jedoch für geraten, Sepp nicht gerade herauszufordern. Er begnügte sich damit, ihn möglichst wenig zu beachten, und nahm in seiner Gegenwart stets eine Miene an, als sei ihm durch diese Verwandtschaft der größte Schimpf angetan worden. Recht oft sahen sich die beiden ohnehin nicht, denn Sepp fand sein eigenes Nest so behaglich, daß es ihn fast eine Ueberwindung kostete, ins Wirtshaus zu gehen und nur, weil ihn die anderen zuweilen hänselten, ob Moidl ein gar zu scharfes Regiment führe, ob sie ihm die Kreuzer vorzähle und so ähnlich, ließ er sich hie und da am Biertische sehen. Es war an einem Samstagabend, da traf Sepp in der Wirtsstube recht viele Leute. Von mehreren Tischen rief man ihm zu, sich dort niederzulassen, und schließlich folgte er dem Zwange einer kräftigen Faust, die ihn an der Joppe niederzog. Es war die Faust eines jungen, lustigen Bauern, und Sepp traf an diesem Tische eine heitere Gesellschaft. Welcher Wind den Storchenbrauer hierher verschlagen hatte, konnte sich Sepp nicht erklären, er hatte ihn gar nicht gleich bemerkt und war nicht aufs angenehmste überrascht, ihn plötzlich sich gegenüber zu sehen. Leitinger rückte auch hastig etwas weiter weg, so daß sie wenigstens nicht mehr Aug in Auge saßen und schien sein Interesse ausschließlich dem Kartenspiel zuzuwenden, womit sich vier der Gäste unterhielten, deren laute, erregte Ausrufe zuweilen das Stimmgewirr der anderen übertönte. Sepp war bald im lebhaften Gespräch mit dem Bauern, der ihn an den Tisch gezogen; es war der Kaitenhof Lenz, der einstige Freier der Storchenbrauerin. Der war auch ein sehr glücklicher Ehemann, hatte ein braves, hübsches Weibchen und einen strammen, lustigen Buben und war sonst kein häufiger Wirtshausgast. Wenn er aber kam, brachte er frohe Laune und heitere Späße mit. Ueber den Verlust der Kuni hatte er sich offenbar getröstet; es mochten ihm da nicht zum wenigsten die Beobachtungen geholfen haben, die er an ihr gemacht. Er, der ihr anfangs ehrlich nachgetrauert und sie eine Zeitlang mit den scharfen Augen eifersüchtiger Liebe beobachtet, hatte wohl gesehen, daß sie nicht glücklich war, aber auch, daß der bessere Teil ihres Wesens in der Ehe unterging. Der Kaiten Lenz und der Jäger Sepp waren stets gute Freunde gewesen und der junge Bauer war einer derjenigen, die sich am herzlichsten über Sepps Glück gefreut. „Magst kein Zigarrl?“ fragte er den Jäger, als diser den Tabaksbeutel herauszog, während er selber sich dem Genusse einer Virginia hingab. Sepp verneinte.„Mein Pfeiferl ist mir lieber,“ entgegnete er und zog den Streichholzständer heran. „Ja, was hast denn jetzt da?“ rief der Kaitenbauer auf einmal.„Aber das ist ein schönes Köpfel, das hab ich ja noch nie nicht bei dir gesehen! Jetzt, das gefallt mir einmal!“ Es war die Pfeise, die der alte Jockel dem Jäger zum Geschenk gemacht hatte. Sepp reichte sie dem Freunde zu eingehender Besichtigung und da durch die laute Bewunderung auch das Interesse der übrigen Tischgenossen wach geworden war, ging sie erst durch ein paar Hände, ehe sie wieder an ihren Besitzer zurückkam. Während Sepp darauf wartete, traf sein Blick zufällig den Storchenbrauer und was er da wahrnahm, war wohl geeignet, ihn stutzig zu machen. So starren Blickes schaute Leitinger auf die Pfeise, als wäre das jüngste Gericht darauf abgebildet. Seine Farbe hatte sich jäh verändert, jeder Blutstropfen war aus seinem Gesichte gewichen, die aschfahle Blässe, die es überzog, spielte ins Grünliche und die Hand, die er auf der Stuhllehne seines Nachbars liegen hatte, krampfte sich so um das Holz, daß der Stuhl dadurch einen Ruck bekam und der Inhaber ihn an sich zog. Wie ein Blitz durchfuhr es Sepps Gehirn:„Der Kerl weiß etwas über den toten Anderl!“. Wenn er je noch einen Zweifel darüber gehabt, in diesem Augenblick war er verschwunden. Sepp war fest überzeugt, Leitinger sei irgendwie in die Geschichte des toten Kameraden verwickelt. Fest heftete er seine Augen auf den Brauer und als dessen Blick von der Pfeife scheu zu ihm hinüberglitt und dem seinen begegnete, schrak Leitinger sichtlich zusammen und blinzelte in hilfloser Verlegenheit schnell nach links und rechts. „Du hast's wieder, du. Seh, nimm's doch!“ klang zum zweitenmal schon die Stimme des Kaiten Lenz an des Jägers Ohr, diesmal wirksam gemacht durch einen lauten Puff. Sepp nahm die Pfeife, setzte sie in Brand und paffte ein paarmal zu, ehe er auf die Fragen der anderen: wo er sie her habe, ob er sie geschenkt bekommen und seit wann er sie habe, langsam zur Antwort gab: „Geschenkt bekommen hab ich sie. In Elmersdorf. Eine echte Jagerpfeise. Und von wem? Ja, das ist so eine Geschicht!“ Der Kaitenbauer. der ums Leben gerne Jagdgeschichten erzählen hörte und eine solche vermutete, drängte Sepp, zu erzählen. Ehe dieser etwas erwidern konnte, rief Leitinger:„Der Huber gewinnt, das hab ich mir gleich gedacht!“, um das Interesse auf die Kartenspieler zu lenken. „Trumpf und nochmal Trumpf— und geschlagen seid's!“ schrie der vorausverkündete Sieger, warf die Karten auf den Tisch und griff nach seinem Krug, um einen tiefen Zug zu tun. Leitinger erfaßte den seinen auch, trank aber nicht, sondern stand auf und setzte sich, ohne Sepp noch einmal anzuschauen, an den nächsten Tisch zu einem Bekannten, und zwar so, daß er dem Jäger den Rücken kehrte. Niemand außer diesem machte sich über sein Weggehen besondere Gedanken; man hielt es höchstens für eine Aeußerung seiner Abneigung gegen Jagderlebnisse. „Magst nicht erst das Geschichtel hören?“ schrie ihm einer höhnend nach. „Mir ist ein Geschichtel wie das andere," warf er über die Schulter zurück,„und glauben tu ich keines.“ Sepp aber ließ sich nicht herbei, etwas Näheres zu erzählen. Er konnte hier nicht davon sprechen; aber dem, den die Geschichte anging, dem wollte er noch zu wissen tun, Aug in Aug, um den Eindruck zu sehen, den sie machte. Er blieb schweigsam und ernst den ganzen Abend, und es wäre sicherlich aufgefallen, wenn nicht die Aufmerksamkeit der anderen Ablenkung gefunden hätte. Kaum war Leitinger ein paar Minuten drüben, als an verschiedenen Tischen Ausrufe hörbar wurden:„Ach, der Brandl=Kramer!“„Der Hausierer!“„Bist auch wieder einmal da, alter Knauf! Wo bist denn so lang gesteckt?“ Auch an des Jägers Tisch war die neue Erscheinung bemerkt worden, und der Kaitenbauer rief hinüber: „Da geh her. Dominik! Ich zahl dir gleich ein Maß, wann du zu allererst zu mir kommst, eh daß dein Kramladen schon ausgesucht ist und du nur noch ein G'lump übrig hast.“ Der Gerufene bahnte sich den Weg zu dem Tisch, wobei er geschickt einen Zusammenstoß seines„Kramladens“ mit den gefüllten zwölf Maßkrügen vermied, die die Kellnerin mit unnachahmlichen Geschick soeben vorbeitrug. Es war ein mittelgroßer, hagerer Mann von etlichen fünfzig Jahren, mit borstigen Haaren, von denen schwer zu sagen war, ob sie blond oder schon grau waren. Seine scharfen, grauen Augen lachten freundlich auf die Tischgesellschaft herunter, und das war wohl natürlich, da ihm hier zwei angenehme Dinge winkten: eine frische Maß und ein Geschäft. (Fortsetzung folgt.) Aus Abzeichen aus für Das Winterhilfsw schon mit vielen eigen Erntedankfest, als die langte das geschmackv nitzer Kunstblun blume und zwei Aehr Monat eine geprägte! für diejenigen, die ein der im angemessenen stand. Nebenher liefen Kunstblumen, Plakette kauft und Wappenschi wurden. Das neueste Sami das am 11. März in soll, wird aus Glas Wappenadler d und gleicht einem Kno Diese Anstecknadel, d darstellt, wird von ar Wald hergestellt. I# Lauscha und den Umgebung an der Sieben und eine hal gegeben worden. Bei Glasarbeitern, die da stellen und ihnen aus verleihen, der beschei! Herstellungskosten ded Mittel für das Win von notleidenden deu den letzten WinterwoLebensmittel unterstü Wenn schon die eigenartiger und kle gefunden haben, so m allgemein begehrt seit Kleidungsstücken gleic am 11. 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Daß es sich zeigte sich, als man gekommen waren, feststellen konnte. di handen sind. Ueb angeschnittenen Fr schlecht aufstellen;! werden, daß noch 60. Die 60. Ver Rinder der A genossenschaft e. in den städtische gut beschickte un steigerung zeigte Gesamtheit aber der vergangenen brachten auch ih zögern setzten die ausgeboten. In einige Zurückhal die Allzuvorsich Kauf kommen zu herauskamen. Angemeldet runter 17 rotbu 25 Tieren wurk gesamt 96 Ti besten Preise ko Mit 480 Mk. ve ber 1927, von 1 Milch(3.29 Pr. (3.20 Proz. Fel Besitzer Blume, Erika 5643, geb ussetzung im Beisein von rständigen. gesundheit. dr. Wagner, rrichtung einer die Anerilpraktiker . Ministerial= zur Vereinesundheitsbinett zur Entuird für die Zuezeugnisses n. kus Uünster und dem Ulünsterland sche uck verboten bei gleich e einer en beiden März 1934 en Gewinne 30 299806 71 164405 930 387866 3485 20406 3695 82994 81 221365 380 283686 123 347866 3729 22620 7229 45990 7902 58146 9420 75899 2188 93136 OS 106922 288 121382 593 134495 167 147612 106 150940 90 160208 533 173903 528 190023 587 196424 364 216569 282 228602 738 234804 659 266629 521 275942 801 800123 665 319518 936 331891 040 838531 308 344710 373 857653 528 869744 328 380310 641 397169 913 399219 März 1934 en Gewinne 31 51 316784 69256 64068 460 99267 50 195142 62 266117 31 348765 606 10276 027 28223 36S 48617 410 67888 845 86548 649 104550 67 129239 94 147831 71 169987 395 188174 39 199939 68 212059 80 228048 100 240889 94 269958 69 279068 71 288609 67 801296 19 323464 08 339825 20 360123 45 376407 88 393950 rämten zu se auf die Lose en I und II: 3822 188462 binne zu je 0, 46 zu se 196 zu je 0 und 140 irk. gerne Jagdgesche vermutete, etwas erwidern vinnt, das hab se auf die Karund geschlagen eger, warf die inem Krug, um ank aber nicht. epp noch einmal nem Bekannten, icken kehrte. über sein Weg's höchstens für egen Jagderleben?“ schrie ihm ndere," warf er nich keines.“ das Näheres zu sprechen; aber ollte er noch zu druck zu sehen, ganzen Abend, nicht die Aufnden hätte. ten drüben, als wurden:„Ach, „Bist auch wieinn so lang geeue Erscheinung rief hinüber: leich ein daß dein Kramoch ein G'lump zu dem Tisch, seines„Kramtügen vermied, Geschick soeben Rann von etliren, von denen der schon grau lachten freunddas war wohl Dinge winkten: Abzeichen aus Glas- eine Seltenheit für Sammler. Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes hat uns schon mit vielen eigenartigen Einfällen überrascht. Am Erntedankfest, als die Winterarbeit eröffnet wurde, gelangte das geschmackvolle Sammelabzeichen aus Sebnitzer Kunstblumen zum Verkauf, das eine Mohnblume und zwei Aehren darstellte. Dann folgte jeden Monat eine geprägte Metallvlakette als Quittung für diejenigen, die einen Mindestbeitrag geopfert hatten, der im angemessenen Verhältnis zu ihrem Einkommen stand. Nebenher liefen die Straßensammlungen, bei denen Kunstblumen, Plaketten oder Spitzenrosetten verkauft und Wappenschilder oder Standbilder benagelt wurden. Das neueste Sammelabzeichen des Winterhilfswerks. das am 11. März in ganz Deutschland verkauft werden soll, wird aus Glas bestehen. Es stellt den bekannten Wappenadler des Winterhilfswerks dar und gleicht einem Knopf mit sanftem Perlmutterschimmer Diese Anstecknadel, die ein geschmackvolles Schmuckstück darstellt. wird von armen Heimarbeitern im Thüringer Wald hergestellt. Fast 3000 Menschen arbeiten in Lauscha und den abgelegenen Walddörfern seiner Umaebung an der Herstellung dieser Glasplaketten. Sieben und eine halbe Million Stück sind in Auftrag gegeben worden. Bei ihrem Verkauf fließt den fleißigen lasarbeitern, die das Abzeichen mit Handpressen herstellen und ihnen aus Spritzpistolen den Perlmutterglanz verleihen, der bescheidene Teil des Erlöses zu, der die Herstellungskosten decken muß; der Rest liefert weitere Mittel für das Winterhilfswerk. aus denen Millionen von notleidenden deutschen Volksgenossen auch noch in den letzten Winterwochen zusätzlich, mit Brennstoffen und Lebensmittel unterstützt werden können. Wenn schon die Plauener Spitzenrosetten als ein eigenartiger und kleidsamer Schmuck reißenden Absatz gefunden haben, so wird erst recht die neue Glasplakette allgemein begehrt sein, die zu männlichen und weiblichen Kleidungsstücken gleich gut aussehen wird. Daher wird am 11. März jeder Deutsche, der nur irgend dazu in der Lage ist, eine Glasplakette erwerben, um die fleißigen Glasarbeiter von Lauscha und die notleidenden Brüder in Stadt und Land durch dieses Opfer zu unterstützen und gleichzeitig seine eigene Sammlung von Abzeichen zu vervollständigen. Westfalen=Nord im ersten Jahre des Aufbaues. Arbeitslosenzahl um 46 Prozent vermindert. X. Bielefeld, 7. März. Der Gau Westfalen=Nord, zu dem auch der Nordzipfel des Ruhrgebietes als besonderes Krisengebiet gehört, hat im ersten Jahre des Aufbaues einen über dem Reichsdurchschnitt liegenden Erfolg in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit aufzuweisen. Insgesamt konnten rund 89000 Arbeitslose, das sind 46 v. H., in den Produktions= prozeß eingeschaltet werden. Von den einzelnen Wirtschaftsgruppen hielten bei der Aufwärtsbewegung die Textilindustrie, das Holz= und Schnitzstoffgewerbe und Nahrungs= und Genußmittel die Spitze, aber auch das Baugewerbe und die Bekleidungsindustrie belebten sich über Durchschnitt. Gebietsmäßig betrachtet, konnte Minden=Ravensberg die größten Erfolge aufweisen, wo die Hauptunterstützungsempfänger bis zu 70 v. H. in Arbeit gebracht werden konnten. Warnung vor der Anwendung des sogen. „Friedmann=Mittels“ gegen die Tuberkulose Die Pressestelle des Regierungspräsidenten von Münster teilt folgendes mit: Der jüdische Arzt Dr. Friedmann und dessen Anhänger versuchen immer wieder, sich die Gutgläubigkeit der Bauern, der Landwirte und Tierhalter zu Nutze zu machen und preisen unter Verheißung angeblich verblüffender Wirkungen mit großer Werbetätigkeit den sog.„Friedmannimpfstoff gegen Tuberkulose an. In Wirklichkeit haben alle Versuche der bekanntesten und tüchtigsten Tuberkulosenforscher unter den Aerzten und Tierärzten eine Heilwirkung des Friedmann=Mittels nicht ergeben. Allle führenden Wissenschaftler im Inund Auslande haben das Mittel mit erdrückender Mehrheit abgelehnt. Soweit Versuchsansteller, insbesondere auch Praktiker, sich anerkennend über das FriedmannMittel geäußert haben, konnte diesen Versuchen eine Beweiskraft nicht zugesprochen werden. Bei allen derartigen Mitteilungen über Besserung oder gar Heilungen von Tuberkulose der Haustiere läßt sich nicht entscheiden, ob hierbei das Friedmann=Mittel ursächlich überhaupt beteiligt war, da derartige Besserungen und Heilungen unter günstigen Umweltbedingungen auch ohne Anwendung innerer Mittel vorkommen. Ueberhaupt sind die Unterlagen der Friedmann=Mittel günstigen Berichten äußerst mangelhaft und dementsprechend auch völlig unzulänglich begründet. Im übrigen hat Friedmann keine Beweise erbracht, daß er die Tuberkulose mit seinen aus Schildkrötentuberkelbakterien bestehenden Impfstoff heilen kann. Auf Grund dieser Feststellungen kann es nicht verantwortet werden, daß das Friedmann=Mittel in Zukunft noch im Kampf gegen die Tuberkulose der Haustiere angewendet oder empfohlen wird. Vielmehr sei allgemein von der Anwendung des Friedmann=Mittels abgeraten. J. Münster, 6. März. Ein sonderbarer Dieb. Dem Gericht war der Angeklagte R. aus Münster schon lange kein Unbekannter mehr. Erhebliche Vorstrafen, die meisten wegen Diebstahl, lasteten auf seinem Rücken. Offenbar in Geldverlegenheit, hatte der Angeklagte dieses Mal ein Fahrrad eines Studenten, das vor einem Studentenheim stand, sich angeeignet. Anscheinend fand er aber keine Abnehmer. Denn eines Tages erhielt die Polizei eine Karte von dem Angeklagten, darauf geschrieben stand, er habe das Fahrrad gestohlen und die Polizei könne es da und da abholen. Die Karte hatte er mit seinem Namen unterzeichnet. Was nun folgte ist kurz gesagt: Der Student erhielt sein Fahrrad zurück und der Angeklagte eine angemessene Strafe, nämlich ein Jahr Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverlust und ferner wurde gegen ihn die Sicherungsverwahrung angeordnet. Nun wird er wohl vorerst Ruhe haben. J. Münster, 6. März. Ein geschickter Vertreter. Matthias B. reiste in Zeitschriften. Er hatte da ein umsehende junge Mann, der auch ein trefflicher Plauderer war. aufs beste sich unterhielt und denen er dann hinterher meist ein kleines Schnippchen schlug, indem er sie um etliche Mark erleichterte. Er hatte nämlich eine Spezialität: Zeitschriften mit Versicherungen. Wenn dann die ausersehenen Opfer einwandten, sie hätten früher schon die oder die Zeitschrift mit Versicherung abonniert, aber nichts herausbekommen, so war der Herr Vertreter gleich bei der Hand:„In der Tat? Nun, dann werde ich dafür sorgen, daß Sie das Geld noch nachträglich bekommen. „Ja, aber ich habe die Zeitung seit 1924 aufbestellt! „Ach, wenn es nichts weiter ist! Da abonnieren Sie eben nach und alles ist in bester Ordnung!“. In einem Falle hatte der raffinierte Schwindler a. diese Weise Marr erbeutet. während es sich sonst meist um kleinere Beträge handelte. Das Geld steckte er zufrieden ein und quittierte den Empfang mit falschem Namen. Wegen Betruges in vier Fällen. einmal in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung. wurde der Angeklagte. der schon einmal wegen eines ähnlichen Vergehens mit 6 Wochen Gefängnis bestraft war, vom Schöffengericht in Münster mit einer Gefängnisstrafe von 10 Monaten belegt. Der Angeklagte nahm das Urteil an. Ahlen, 7. März. Motorradunglück. Mit einem schweren Kraftrad befuhr der Einwohner B. Dreinert im benachbarten Ennigerlob die Neubeckumer Straße. sangreiches Revertoire. Annähernd ein, bosthes.ubend veuu..: zi.2 dar pielen Schlaalöcher zu Fall und sauste „„„„ f6 Pr. Ca.fflloer RIIt Rio oder mehr Firmen hatten ihm Musterexemplare zur jügung gestellt. Mit diesen reiste er in Münster und Münsters Umgebung umher. Besonders eifrig besuchte er alleinstehende Damen, mit denen der gut ausMünsterischer Marktbericht. X Münster, 7. März. Bei mäßigem Verkehr wurden folgende Preise erzielt: Landbutter 1,35 Mk., Molkereibutter 1.45 Mk., Landeier 7 Pfg., Klasse A 8. B 7½. C 7, D 6½ und S 8½ Pfg., Enteneier 7½ Pfg. Der Gemüsemarkt zeitigte nachstehendes Ergebnis: Spinat 20—30, Wurzeln 10, Schwarzwurzeln 20, Zwiebeln 10, Schalotten 20, Blumenkohl 30—45, Rotkohl 15, Wirsing 12—15. Grünkohl 20—25, Endivien 10, 15 u. 20, Rosenkohl 20—30. Feldsalat ¼ 25, Schnittsalat 1/10 15, Porree 15—20, Butterkohl 10—15, Rhabarber 25—35, Kopfsalat 20 u. 25, Kresse 1 40. Sellerie 10—15 und Rettich 5—10 Pfg. Der Zuspruch auf dem Fischmarkt war nicht sehr rege. Es kosteten: Makrelen 30, Schollen 25, 30 u. 50, Hecht 25. Schleie 90, Rotflosse 45, Seelachs 30, Filetfisch 35. Grüne Heringe 2 Pfd. 35 und Barsch das Pfd. 45 Pfg. Die Preislage auf dem Blumenmarkt zeigte keine wesentlichen Abweichungen. emd= Münster, 7. März. Große Saarkundgebung in der Halle Münsterland. In ihrem Kampfe um die Rückkehr zu Deutschland steht die Saarbevölkerung nicht allein; sie weiß, daß das ganze deutsche Volk sie in ihrem Kampfe unterstützt. Ein solches Treuegelöbnis soll auch die große Saarkundgebung werden, die Münsters Bevölkerung unter der Führung der hiesigen Ortsgruppe des Saarvereins am 24. März in der Halle Münsterland veranstaltet. Musikdarbietungen der SA=Standartenkapelle, ein großer Fahneneinmarsch. Lieder und Rezitationen werden den Rahmen der Veranstaltung bilden, auf der Gauleiter Dr. Meyer und der Führer des Bundes deutscher Saarvereine, Gauleiter und Staatsrat Simon(Bonn), sprechen werden. Ein großer Fackelzug durch die Straßen der Stadt wird mit dem Niederländischen Dankgebet auf dem Domplatz den würdigen Abschluß dieses Treuegelöbnisses der münsterischen Bevölkerung zur deutschen Saar bilden. emd= Münster, 7. März. Die Luftschutz=Verdunkelungs übung um einen Tag verlegt. Die durch die öffentliche Anordnung des Oberbürgermeisters für die Nacht vom 13. zum 14. März angesetzte Luftschutz=Verdunkelungsübung muß mit Rücksicht auf das am 13. März stattfindende Konzert der Banda Faszista um 24 Stunden au die Nacht vom 14. zum 15. März verlegt werden. ∆ Münster, 7. März. Freizeit für westsälische evan gelische Abiturienten. In den Tagen des 20. bis 24. März veranstaltet der Evangelische Kirchliche Schuldienst der westfälischen Landesuniversität in der Jugendherberge am Stausee bei Haltern eine Freizeit für westfälische Abiturienten. Es werden u. a. Bischof Adler. Regie rungspräsident Matthaei. Landesreferent Bubenzer. Prof Dr. Kabitz Vorträge halten. ∆ Münster, 7. März. Die Tracht der Hitlerjugend bei der Konfirmation zugelassen. Nach einer Bekanntgabe des Evangelischen Konsistoriums der Kirchenprovinz Westfalen sind die Evangelischen Konsistorien vom Oberkirchenrat ersucht worden, die Gemeindekirchenräte(Presbytetien) davon in Kenntnis zu setzen, daß kirchlicherseits keine Bedenken bestehen, wenn die Konfirmanden bei der Konfirmation in der Tracht der Hitlerjugend erscheinen. in hohem Bogen über die Lenkstange auf die Straße. Mit schweren Verletzungen wurde er dem Krankenhaus zugeführt. Das deutsche Auto 1934. Tur internationalen Rutomobil- und Motorrad-Ausstellung in Berlin vom 3. bis s8. März. lichkeit nach und behauptet, sie ermögliche einen gerin Prühgeschichtliche Kunde in Westfalen. ersten Funde im Herberner Gräberfeld. — Herbern, 7. März. Die auf Nordicker Gebiet in unmittelbarer Nähe der Bockum=Höveler Grenze, dicht beim„Römerhof“, wurden gelegentlich der Vorarbeiten zur Herstellung eines neuen Weges die ersten Funde gemacht. Es handelt sich nicht um Urnenbestattungen, sondern um Körperbestattungen, bei denen der Tote unverbrannt in einem Sarge, meist einem Baumsarg, begraben wurde. Von den Särgen wurde jedoch bei den zunächst nur oberflächlichen Feststellungen nichts bemerkt. Ihre Spuren dürften aber bei der demnächst stattfindenden wissenschaftlichen Durchforschung des Gräberfeldes festzustellen ein. Daß es sich um ein Gräberfeld handelt, zeigte sich, als man, nachdem die ersten Knochen zutage gekommen waren, vorsichtig weitergrub und allmählich feststellen konnte, daß etwa zwanzig Gräber vorhanden sind. Ueber den wirklichen Umfang des hier angeschnittenen Friedhofes lassen sich Vermutungen schlecht aufstellen; doch darf mit Sicherheit angenommen werden, daß noch eine große Zahl von Gräbern unter der Oberfläche der Aufdeckung harrt. Diese soll, nachdem Dr. Stieren(Münster) bereits seine ersten Feststellungen gemacht hat, in etwa 14 Tagen vorgenommen werden. Bis dahin sind die Erdarbeiten an der Fundstelle und in ihrer Umgebung eingestellt worden, um Störungen etwa wichtiger Funde zu vermeiden. Die Bestattungen finden sich sämtlich in einer#e## von etwa 70—75 Zentimetern. Völlig aufgedeckt sind bisher nur drei Gräber. An Funden sind gehoben worden eine Perlenkette und drei Armringe aus Bronze. Die letzteren zeigen anscheinend zierungen und haben in ihrer Form große Aehnlichkeit mit den neuerdings bei Cottbus gefundenen Goldringen, soweit sich aus deren Abbildung feststellen läßt. Seine ganz besondere Bedeutung für di geschichtsforschung erhält der Herberner Fund dadurch, daß hier die Gebeine der Bestatteten noch erstaunlich gut erhalten geblieben sind, während bei fast allen anderen Friedhöfen aus der gleichen Zeit kaum noch dürftige Reste der Gebeine angetroffen werden. Die bisher aufgedeckten Gerippe lassen erkennen, daß die Bestatteten von der Normalgröße unserer heutigen Zeit sich nicht unterscheiden. Der deutsche Gebrauchswagen steht im Zeichen##ner unaufhaltsamen Weiterentwicklung, wie sie mit gleicher Intensität wohl in keinem anderen Lande der Welt zu finden ist. Diese Entwicklung betrifft in erster Linie die Fahreigenschaften des Wagens und ist daher vorwiegend eine Fahrwerksreform. Betrachtet man den Kraftwagen mit normalem aus zwei Längsträgern bestehendem Rahmen, mit starren Achsen für Lenk= und Triebräder. mit Vorneinbau des Motors und Hinterrad=Antrieb, sowie Aufbau der Karosserie auf dem Rahmen als Standardbauart, so kann man feststellen, daß es nur zwei deutsche Autofirmen gibt, die bei von diesem Standardtyp abweichen. Während Amerika den Standardwagen verfeinert und England hauptsächlich das Triebwerk weiterbildet, ist Deutschland im Bau von Schwingachs= und Frontantriebswagen führend. Die Schwingachse. d. h. die Radaufhängung ohne Starrachse, ist das wesentliche Kennzeichen der Fahrwerksreform. Sie erscheint in den vielfältigsten Ausführungen, so als Schwingachse mit Parallelegrammührung, als Hülsenführung der Räder, als Schwing hebellagerung der Räder, als Kombination von Querblattfedern und Schwingen oder Starrachsen, mit benfedern, als Pendelschwingachse usw., in jedem Falle führt sie eine bessere Straßenhaftung der Räder und damit vervollkommnete Fahreigenschaften des„Wagens herbei. Allerdings ist dieser Fortschritt nicht ihr alleiniges Verdienst. Die Tieferlegung des Wagenschwerpunkts, die Wahl größerer Spurweiten und längerer Radstände, die Anwendung dämpfungsfreier Schraubenfedern und die Entwicklung neuer Rahmenbauarten haben in gleicher Weise Anteil an diesem Erfolg. Die Schwingachse, die einen besonders steifen Rahmen erfordert, gab den eigentlichen Anlaß zur Entwicklung des Mittelrohr= oder Zentralrohrrahmens einerseits und des Plattformrahmens andererseits. Aus dem Plattformrahmen wiederum entstand durch folgerichtige Weiterbildung der rahmenlose Aufbau, d. h. der selbsttragende Wagenkasten im Ganzstahl= oder Holzkontruktion, wie er bei Klein= und Kleinstwagen besonders häufig anzutreffen ist. Ueberhaupt zeichnet sich der Kleinstwagenbau als ganz besonders revolutionär in konstruktiver Hinsicht aus. Wir finden hier außer Schwingachse, Schraubenfederung, Rohrrahmen und selbsttragendem Wagenkasten auch die progressiv wirkende Gummifederung. Die deutsche Autotechnik schuf auch der„ro trieb. bei dem im Gegensatz zur Standardbauart nicht die Hinterräder, sondern die Vorderräder angtrieben werden. Für seine Bewährung spricht nichts besser als seine Uebernahme durch das Ausland. In engem Zuammenhang mit der Antriebsfrage steht die Frage des weckmäßigen Einbaus des Triebsatzes. Nachdem der Vorderradantrieb die Entwicklung Kraftübertragung mit sich gebracht hatte, wurde nun mehr auch der zentrale Einbau des Motors an der Hinterachse unter Beibehaltung starrer Achsen war der Kleinstwagenbau der Pionier des Fortschritts. Ihm folgt nun auf der diesjährigen Ausstellung zum ersten Male ein größerer Wagentyp(13 Liter), bei dem der Motor nicht mehr vorn, sondern hinten liegt.(HochZu den umwälzenden Konstruktionsprinzipien des modernen Autobaus zählt auch die Luftkühlung beim Kraftwagenmotor. Sie hat ihren Haupt impuls aus dem Flugzeugmotorenbau erhalten, in dem man sich in den letzten Jahren sehr eingehend mit dem luftgekühlten Motor beschäftigte. Sie ist besonders ein fach beim Horizontalmotor durchzubilden und deshalb haben die luftgekühlten Kraftwagenmotoren vorwiegend diese Bauart. Man rühmt ihr eine großere Unempfindgeren Brennstoffverbrauch. Allerdings muß ein größeres Kolbenspiel in Kauf genommen werden, der Motor wird deshalb und wegen des Wegfalls des geräuschdämpfenden Wassermantels lauter. Im Karosseriebau ist die allmähliche Entwicklung zum stromlinienförmigen. Fahrzeug eine der bedeutsamsten Entwicklungstendenzen. Zwar fehlt heute noch der wirklich reinrassige Stromlinienwagen und man vertritt auch vielfach die Ansicht, daß er mit vorn liegendem Motor überhaupt nicht zu verwirklichen sei, indessen haben die in letzter Zeit auf den Markt gekommenen Stromlinienfahrzeuge wenigstens begonnen, dem Geschmack des Käuferpublikums allmählich auf die kommende Wandlung in der Form des modernen Autos vorzubereiten. Energiewirtschaftlich spielt die äußere Form des Fahrzeuges bei Geschwindigkeiten unter 80 km=Std. keine nennenswerte Rolle; der Luftwiderstand macht sich erst bei höhrem Tempo, dann allerdings rasch ansteigend, bemerkbar.— Auf den selbsttragenden Aufbau, der eigentlich kein„Aufbau“ im bisherigen Sinne mehr ist, wurde bereits hingewiesen; er dürfte künftig noch wesentlich größere Bedeutung erlangen, ja man kann sagen, das Auto stehe im Begriffe, zu einem selbsttragenden Wagenkasten mit eingebautem Trieb= und Fahrwerk zu werden. Bemerkenswert ist die viertürige pfostenlose Limousine, es fragt sich jedoch, ob der Mittelpfosten in Rücksicht auf das Spiel der von und hinten auf den Rahmen und die Karosserie wirkenden Kräfte tatsächlich entbehrlich ist, was sich aufgrund unzureichender Erfahrungen gegenwärtig noch nicht beurteilen läßt. Ohne auf die Bereifung, deren Entwicklung die Tendenz zeigt, durch Luftdruckverminderung bei entsprechender Vergrößerung des Reifeninhalts ein weicheres, stoßfreieres Fahren zu ermöglichen, näher einzugehen, mogen noch kurz die Tendenzen im Kleinstwagenbau angedeutet werden. Die Kraftwagen=Absatzstatistik zeigt, daß bereits 1931 rund 80 Prozent und 1932 rund 86 Prozent der gesamt umgesetzten Personenwagen unter 2 Liter Hubraum hatten; es kann kein Zweifel bestehen, daß der Volkswagen, Kleinstwagen, Leichtwagen, oder wie man ihn sonst nennen mag, in Deutschland Zukunft hat. Demgemäß hat bereits die Autoausstellung des verflossenen Jahres den Kleinstwagen in zahlreichen Ausführungen, teils mit drei, teils mit vier Rädern auf den Markt gerufen. Er erschien in einer technisch kaum zu überbietenden Vielfältigkeit: Vorderradantrieb, Hocheinbau des Motors. Kastentiefwagen, selbsttragender Aufbau usw. waren hier zu finden. Allerdings war den Wünschen des Publikums insofern ein Riegel vorgeschoben, als die Beschaffung des Führerscheins zu den Bedingungen des Motorrad=Führerscheins nur bis zu einer Gewichtsgrenze von 400 ka möglich war Inwiefern sich die jetzigen Erleichterungen in der Führerscheinbeschaffung im Sinne einer— durchaus wünschenswerten— Verstärkung des Kleinstwagens auswirken werden, bleibt abzuwarten. Im Kraftradbau steht der„deutschen Schule“, die den Kardan=Antrieb bevorzugt, die„englische Schule, die den Kettenantrieb pflegt, gegenüber. Während im Kraftwagenbau der Kettenantrieb vom Kardanantrieb restlos verdrängt ist, ist im Kraftradbau die Entwicklung noch ungewiß. Beide Antriebsarten haben übrigens neuerdings eine Art Kombination gefunden, bei der beide Uebertragungsglieder gleichzeitig angewender und elastisch ausgebildet sind. Auf die zahlreichen Verfeinerungen beim Trieb= und Fahrwerk einzugehen, würde hier zu weit führen. Automatische Zündverstellung. Umkehrspüwicklung streiflichterartig beleuchten. H. D. 60. Abmelk=Versteigerung in Hamm. emd. Hamm, 7. März. Die 60. Versteigerung von Abmelkkühen und Rinder der Westfälischen Provinzial=Viehverwertungsgenossenschaft e. G. m. b. H.(Münster) fand wiederum in den städtischen Ausstellunghallen zu Hamm statt. Die gut beschickte und auch von Kauflustigen gut besuchte Versteigerung zeigte einen uneinheitlichen Verlauf. in ihrer besamtheit aber eine leichte Besserung gegenüber der vergangenen 59. Versteigerung. Gute Leistungstiere brachten auch ihre guten Preise. Nach kurzem Anfangszogern setzten die Gebote flott ein, und gute Preise wurden ausgeboten. Im weiteren Verlauf zeigte sich auch dann einige Zurückhaltung, bis gegen Schluß der Versteigerung die Allzuvorsichtigen befürchten mußten, nicht mehr zum Kauf kommen zu können, und nun wieder bessere Gebote herauskamen. Angemeldet waren zur Versteigerung 106 Tiere, dakunter 17 rotbunte. Aufgetrieben wurden 93 Tiere. Bei 25 Tieren wurde ein Zuschlag nicht erteilt, so daß insgesamt 96 Tiere zum Verkauf gelangten. Die besten Preise konnten erzielt werden für folgende Tiere: Mit 480 Mk. verkauft wurde Irma I 38 662. geb. November 1927, von Pons 717 aus Irma 33.530, mit 3908 Klg. Milch(3,29 Proz. Fett) in 1931=32 und 4968 Kla. Milch (3.20 Proz. Fett) in 1932=33 Milchleistung der Mutter; Besitzer Blume, Heppen. Für 460 Mk. verkauft wurde Erika 5643, geb. Oktober 1929, Milchleistung der Mutter 6408 Klg. Milch mit 3,16 Proz. Fett in 1927=28 und 4788 Klg. Milch mit 3,04 Proz. Fett in 1928=29; Besitzer Karl Ewers, Klotingen. 450 Mk. erzielte die Kuh des Besitzers Anton Venker in Batenhorst, Flora 44101, geb. Dezember 1929. Weitere drei Kühe konnten zu 430 Mk., zwei zu 420 und eine zu 400 Mk. verkauft werden. Der Durchschnittspreis stellte sich auf 315 Mk. Die geringsten Preise, die gezahlt wurden, betrugen in einem Falle 190 Mk., in zwei Fällen 200 Mk. Der Milchvieh=Versteigerung schloß sich dann noch eine Versteigerung von Zuchtebern an, die erst verspätet vorbereitet und in das Programm aufgenommen worden war. Auf diese ungenügende Vorbereitung dürfte es zurückzuführen sein, daß die Versteigerung nicht den gwünschten und in Anbetracht des ausgezeichneten Zuchtmaterials wünschenswerten Erfolg hatte. Von den insgesamt 25 Ebern die zum Verkauf gestellt worden waren, wurden zwei vorher zurückgezogen, so daß 23 zur Versteigerung gelangten. Von ihnen wechselten jedoch nur 7 den Besitzer. Die übrigen konnten nicht zugeschlagen werden, weil die gebotenen Preise zu gering waren. Ein 8 Monate alter Eber des Fritz Wrede in Bilme(Kr. Soest) konnte den höchsten Preis mit 130 Mk. erzielen. Zu 120 Mk. wurde ein 6 Monate alter Eber des Besitzers Gustav Völker in Grundschättel(Kr. Ennepe=Ruhr) verkauft. Kuf nach dem Volkswagen. Zwei Millionen Kraftfahrer mehr. Berlin, 7. März. In den Veröffentlichungen des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und des DDAC wird von Dr. Bernhard van Osterendorp die Forderung aufgestellt, daß der Volkswagen geschaffen werden müsse. Der Volkswagen müsse erheblich billiger sein als der heutige Kleinwagen. Weiter müßten Haltungs= und Betriebskosten des Fahrzeuges bedeutend gesenkt werden, und schließlich müsse das Einkommen breiter Volkskreise etwas steigen. Vor allem würden für den Automarkt zunächst die Bevölkerungsschichten in Betracht kommen, deren Einkommen zwischen 3000 und 5000 Mark liege. Dem kommenden Volkswagen werde es vorbehalten, diese breite Schicht von zwei Millionen zu Kraftfahrern zu machen. Das Volksauto dürfe nicht viel mehr als 1000 Mark kosten. Die Industrie müsse ihre Gewinnkalkulation auf das allerschärfste abstellen, der Händler und die Versicherung Entgegenkommen zeigen. RSKK=Aufnahmesperre vorübergehend aufgehoben. Das Nationalsozialistische Kraftfahr=Korps hat vorübergehend für die Zeit vom 1. bis 15. März die bestehende Aufnahmesperre mit gewisser Beschränkung aufgehoben. Für die Aufnahme dürften ausschließlich die Besitzer von Führerscheinen in Betracht kommen. Die Entwicklung des Stundenweltrekordes. Von Percy Lambert bis Hans Stuck. Seit dem Bestehen des Autosports überhaupt ist es zum ersten Male einer deutschen Firma gelungen, den so heiß begehrten Stundenrekord für Deutschland zu erkämpfen. Waren bisher insbesondere England und Frankreich auf diesem Gebiete tonangebend, so hat jetzt die Auto=Union mit Hans Stuck diesen Rekord für Deutschland erobert. Die Geschichte des Stundenrekordes weist folgende Daten auf: Leistung: Fahrer und Marke: km 165,768 Percy Lambert(Talbot) 170,588 Ilues Goux(Peugeot) 173,727 J. Chassagne(Sunbeam) 175.564 J. G. P. Thomas(Leyland=Thomas) 178,144 J. G. P. Thomas(Leyland=Thomas) 185,736 Ortmans(Panhard) 193,507 Ortmans(Panhard) 195.925 J. G. P. Thomas(Leyland=Thomas) 203,525 E. A. Eldridge(Miller) 206,558 C. Marchand(Voisin) 210,392 G. E. T. Eyston(Panhard) 213,839 Graf Czaikowski(Bugatti) 214,064 G. E. T. Eyston(Panhard) 217,110 Hans Stuck(Auto=Union) * Zeit: 15.12.1912 12. 4.1913 10.10.1913 17.11.1924 14. 7.1925 31. 8.1925 25. 3. 1926 21.10. 1926 31.12. 1926 27. 5.1927 6. 4. 1932 5. 5. 1933 4. 2. 1934 6. 3.1934 Der Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring, stiftete für die im Deutschen Luftsportverband zusammengeschlossenen deutschen Sportflieger einen wertvollen Wanderpreis, der für die beste Gemeinschaftsleistung im Rahmen des Deutschlandflugs von Besatzungen der Flieger=Unter= und Ortsgruppen ausgesetzt ist. Endgültig wird der Wanderpreis gewonnen, wenn eine Gruppe entweder zweimal hintereinander oder dreimal außer der Reihe den Sieg errang. Reichspräsident von Hindenburg stiftete für die beste segelfliegerische Leistung im Jahre 1934 einen Ehrenpreis. Die Leitung des Deutschen Fußball=Meisters Fortuna=Düsseldorf erklärt gegenüber den Meldungen, die von einem Zerwürfnis zwischen der Vereinsführung bezw. der Mannschaft und dem Trainer Korner=Wien wissen wollen, daß Körner nach wie vor das vollste Vertrauen der Vereinsführung und der Aktiven genieße. Es habe sich bei der ganzen Angelegeheit nur darum gehandelt, daß Körners Aufenthalts=Bewilligung abgelaufen war, diese Angelegenheit sei aber inzwischen bereinigt. * K lank mac 1 ten Kar tu scha son bei gert tigu trag deste herst RIG mur abte noch Die Bezi se 1 Gefl Unk C 1 flock die heri Reic Hau Di im 2 Gu wede selb geset wäh nach Rab Gen. und T Gut ihne walt ausg vern ken legt (3. 1 ange T fun Vere besor gegel achte lichst fang geme Gesch Su tüch nich als Bel Iw vor stell von Gest Für ware einer wird jüng. Ver Selb Land zuge u. au riere unt. Tage trup. Tüch Iw für b sowie Er für G halt Jah Mä verei Oster Handel und Wirtschaft. Berliner Börse. X Berlin, 7. März. Die Anfangsnotierungen waren bei Schwankungen von ½ bis 1½ Prozent nicht ganz einheitlich, doch war ein unveränderter freundlicher Grundton der Börse weiterhin nicht zu verkennen. In erster Linie ist diese Widerstandsfähigkeit auf die fortlaufend zuversichtlichen Nachrichten der Wirtschaft zurückzuführen. Besondere Beachtung fanden heute die Handelskammerberichte sowie der Jahresabschluß der Reichsbank. Auch die Leipziger Messe dürfte die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Mit Genugtuung diskutiert man in Börsenkreisen die gestrige Senatsrede des belgischen Ministerpräsidenten, die in einem scharfen Gegensatz zu der französischen Auffassung in der Abrüstungsfrage steht. Nach den ersten Kursen war die Tendenz, augehend von den Elektrowerten, in denen die heutigen Angführungen in der Generalversammlung von Siemens anregten, freundlicher. Dr. von Siemens berichtete über eine erfreuliche Steigerung der Inlandsbestellungen. Lestanzug der und Konfektion. Der Berechtigungsnachweis der zur Anfertigung der SA= und SS=Dienstkleidung berech tigt, wie die Reichszeugmeisterei in einem Schreiben an den„Konfektionär“ feststellt, nur für das Maßgewerbe zur gleichzeitigen Herstellung des„Festanzuges". Jeder konfektionsmäßige Hersteller hat eine Sondergenehmigung einzuholen, gleichgültig wie hoch sein Bedarf an Stoffen ist. Bei einem Verbrauch von mehr als 1000 m pro Stoffausführung innerhalb drei Monaten kann der Bezug ab Tuchfabrik vorgenommen werden. Jeder konfektionsmäßige Hersteller darf nur die Stoffausführungen III und IV verarbeiten, wogegen dem Schneiderhandwerk die Verarbeitung sämtlicher Stoffausführungen freisteht. Ebenso sind die Konfektionsbetriebe verpflichtet, nur an die von der Reichszeugmeisterei berechtigten Wiederverkaufsstellen zu liefern. Eine direkte Abgabe von Anzügen aus Konfektionsbetrieben an Betriebszellen=Organisationen, NS=Hago=Ortsgruppen und direkte Ausführung von Sammelbestellungen unter Ausschaltung des Wiederverkaufs ist untersagt. o. Dr. 164, Reinnickel 98=99 kg 305, Antimon=Regulus 39—41, Silber in Barren 900 t 38,75—41,75. Preisnotierungen für Jute. ∆ London, 7. März. Firsts marks, loco per Febr.= März 16 7/16 bez., März=April 16½ bez., April=Mai 16½ bez. K., Mai=Juni 16¾ W., geringere Marken loco per März=April 15 V., April=Mai 15⅛ V. Tendenz: Anfang ruhig, Verlauf kaum stetig, Schluß ruhig. Viehmarkt in Borken. * Borken. 6. März. Auftrieb:91 Pferde und Fohlen. 102 Stück Rindvieh und 511 Schweine. Es kosteten: Pferde a) 400—500 Mk., b) 300—350 Mk., 2½jährige 250—300 Mk., einjährige Tiere 200—250 Mk. Rindvieh a) 350—400 Mk., b) 300—350 Mk. Ferkel kosteten die Alterswoche 2,50—3 Mk. Der Handel in Ferkeln war flott; es verblieb kein Ueberstand. Dortmunder Zucht= und Faselviehmarkt. X Dortmund, 7. März. Auftrieb: 520 Großvieh, 194 Schweine, 89 Kälber. Der Handel war schleppend, voraussichtlich Ueberstand. Es kosteten: Hochtragende und frischmelke Kühe: a) 320—350, b) 270—310, c) 210—260; Rinder: 140—270; beste Tiere über Notiz. Sämtliches zum Markt aufgetriebenes Großvieh ist gegen Maul= und Klauenseuche geimpft worden. Am Schweinemarkt war der Handel langsam. Es kosteten: 6—8 Wochen alte Ferkel 14—17, 8—10 Wochen alte Ferkel 18—23, 10—12 Wochen alte Ferkel 25—38. Nächster Markt am 14. März. 500, b) 340—400, c) 250—840, d) 200—240; Milchkühe: a) 310—350, b) 280—310, c) 240—280, d) 200—240; Tragende Rinder: a) 240—270, b) 210—240, c) 180—210, d) 150—180; Schweine: 6—8 Wochen alt 3—17, 8—13 Wochen alt 17—22; Läuferschweine: 22—26. Nächster Markt am 14. März. Schweinemarkt in Lehrte. * Lehrte, 6. März. Auftrieb: 1411 Ferkel und 182 Läuferschweine. Es kosteten im Großhandel: Ferkel (Durchschnittsqualität): 4—— Wochen alt 10,30—14 Mk., 6—8 Wochen alt 15—19 Mk.. 8—12 Wochen alt 20—24 Mark, Läuferschweine 3—4 Monate alt 25—32 Mk.. 4—5 Bremen: Baumwolle 9co März Mai Juli Oktober Dezember anuar bezahlt 13.72 13.89 13.98 14.09 14.13 Tendenz: rung Liverpool: Baumwolle Nutz= und Zuchtviehmarkt in Osnabrück. X Osnabrück, 7. März. Auftrieb: 70 Pferde, 166 Rindvieh, 989 Schweine. Es kosteten: Pferde: a) 400 bis Amtliche Devisenkurse. Berlin, den 7. März 1934 loco Mäcz April Mai uni Juli August September Oktober Tendens: stetig 6. 3. 6.24 6.25 6.25 6.25 6.26 6.27 6.27 6.26 6.29 7. 3. Tagesimport— Liverpool: Ostindische Baumwolle Loco Surtee „ Broach " M. G Centr. Bengal " Ben F. G. F. G(Good Staple) Punjab American F. G. Provinces Oomra Nr. 1 F. G Superfine 18 Sind F. G. " Sind Superfine Liverpool: Notierungen für Sakellaridis u. Upper F. G.r. Buenos Aires 1 P.-Peso Ullärkte. Metalle. Berlin, 7. März. Elektrolytkupfer(Wirebars) 46,50 RM. für 100 kg netto cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam. Aluminium 98=99 kg Bl. 160, Aluminium i. Walz. Detterbericht. am Vorhersage für Donnerstag: Nach kalter Nacht vielfach dunstig oder nebelig, Tage aufheiternd, etwas milder, noch vereinzelt Regenschauer, Winde aus westlichen Richtungen.— Vorhersage für Freitag: Nach Nachtfrost am Tage wieder milder bei südlichen bis südwestlichen Winden, heiter bis wolkig.— Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Wieder Trübung und päter Regen. Canada Japan Kairo Istanbul London New-York 1 Canad's 1 Ten 1 ägypt. 4 1 türk. 2 1 2 1 3 Rio de Janeiro 1 Milr Uruguay 1 Gold-Peso Amsterdam 1 Gulden Athen 100 Drachmen Brüssel 100 Belga Bukarest 100 Lei Budapest 100 Pengö Danzig 100 Gulden Helsingfore 100finnl. M. Italien 100 Lire Jugoslavien 100 Dinar Kowno(Kaunas) 100 Lt. Kopenhagen 100 Kr Lissabon Oslo Paris Prag Reykjavik Riga Schweiz Sofia Spapien Stockholm Tallinn Wien 100 Escudo 100 Kr 100 Frc. 100 Kronen 100 isl. Kr. 100 Latte 100 Frc. 100 Leva 100 Peseten 100 Kr. 100 estn. Kr. 100 Schilling 0.628 2.497 0.752 13.08 1.994 12.70 2.512 0.212 1.199 168.88 2.396 58.47 2.488 61.75 5.614 21.55 5.664 42.14 56.74 11.57 63.84 16.50 10.38 57.49 79.92 80.92 3.047 34.19 65.48 68.43 47.20 1.632 2.503 0.754 13.11 1.998 12.73 2.518 0.214 1.201 169.22 2. 400 58.59 2.492 81.91 5.626 21.59 5.676 42.22 56.86 11.59 63.96 16.54 10.40 57.61 60.08 81.08 3.053 34.25 65.62 68.57 47.30 0.628 2.497 0.752 13.11 1.993 12.73 2.512 0.212 1.149 168.93 2.396 58.45 2.488 81.73 5.619 21.53 5.664 42.14 56.87 11.59 63.99 16.50 10.38 57.59 79.92 81.02 3.047 34.18 65.63 68.43 47.20 0.632 2.503 0.754 13.14 1.997 12.76 2.518 0.214 1.151 169.27 2. 400 56.57 2.492 81.89 5.631 21.57 5.676 42.22 56.99 11.61 64.11 16.54 10.40 57.71 80.08 81.18 3.053 34.24 65.77 68.57 47.30 März Mai Juli Oktober November Dezember anuar an Loc Upper F.G.F. 6.92 Tendenz: stetig New Orleans: Baumwolle Loco März Mai Juli Loco März April Mai Juni Juli August Monate alt bis 45 Mk. Marktverlauf: Ferkel angeregt. Läufer langsam. Berliner Getreidegrobmarkt vom 7. März 1934. Getrelde Gewicht frei Berlin lab märk. Station Mehl in RM für brutto frei 100 kg Berlin Mehl brutto frei Berlig 32¼—3 31¼32 30¼—3s Bäckermehl heute 1 Vortag (0.79 A.) 26½—27¼ 26—27 mit Auslandsweizen —2½ Mk. Aufgeld, Roggenmehl (0.82 A.) 22.30.23.3 Weizen-Kl. Roggen-Kl. Raps Leinsaat Vikt.-Erbs. Kl. SpeiseErbsen Futtererbs. Peluschken Ackerbohn Wicken Lupinen blaue gelbe heute 12—12.2 10.5—108 Vortag 12—12.2 10.5—10.8 40—45 30—35 19—22 16—17 16%—18.5 15—16 40—45 30—35 19—22 16—17 18.—6 15—16 121—13 16—16¾ 12½—13 15¼—16¼ Weizenausfuhrscheine Weizenausfuhrscheine Weizenausfuhrscheine Roggenausfuhrscheine Roggenausfuhrscheine Roggenausfuhrscheine Seradella, neu Leinkuchen Basis 37% Erdnuß. Kuch. 30% Mehl 30% Trockensch Soya-Extr.Schr. 46% ab Hamb ab Stettin Kartoffelflocken 10.3— 10.6—7 10.1 14.3 Vortag 18—19 12.1—2 10.3— 10.6—7 10.1 März 144½ Brief April 145 Brief Mai 145¾ Brief März 119½ Brief April 120 Brief Mai 121 Brief Geschätzte Totalzufuhren— Baumwollzufuhr in Atlantischen Häfen 1000 Baumwollzufuhr in Golf-Häfen 7000 Zufuhren in Pacific-Häten Export nach England Export nach dem übrigen Kontinent 11000 Export nach Japan und China— Fracht u. Liverpool f. starkgepr. Ballen— Fracht für Standard— Export nach Kanada und Mexibo Ich habe in der Stadt Warendorf zu verkaufen: 2. 6 Haus in der Stadt, halb massiv und halb Fachwerk: Küche, 5 Wohnräume und sonstige Räume, Anbau. Forderung 4000 S. Anzahlung 2500 M Haus vor dem Tore, massiv, mit Anbau u. Garten. Im Hause sind Küche, 6 Wohnräume und sonstige Räume. Forderung 9000, Anzahlung 2000 M Haus am Eingang der Stadt, massiv, mit Anbau und schönem großen Garten. Im Hause sind Küche, 6 Wohnräume und sonstige Räume. 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Durchschnitts-Huflage II. 1934: Zeno-Zeitung insgesamt 43993 enthaltend: Hhlener Volkszeitung. Nachrichtenblatt für die Kreise Beckum und Lüdinghausen, Hhlen: 3334;— Hllgemeine Zeitung für die Kreise Coesfeld und Hhaus(Billerbecker Zeitung. Gescherer Zeitung, Vredener Hnzeiger, Stadtlohner Volksblatt). Coesleld: 5987;— Borkener Zeitung, Borken: 3272;— Bürgerblatt für den Niederrhein und Reeser Tageblatt. Emmerich: 1979;— Dülmener Zeitung, Amtliches Kreisblatt für den Kreis Coesfeld, Dülmen: 1915;— Halterner Zeitung. Haltern: 1730:— Kreiszeitung für den Kreis Hhaus(GronauerVolkszeitung. Eper Volksblatt), Hhaus: 3379;— Münsterländische Volkszeitung(Rheiner Volksblatt). Rheine: 4170;— Emsländische Tageszeitung(Lingener Tageszeitung, Papenburg- Aschendorler Zeitung). Rheine: 1719;— Neuer Emsbote für Kreis Warendort und Amt Telgte(Warendorfer Kreisblatt), Warendorf: 2818;— Tageblatt für den Kreis Steinfurt(Ochtruper Hnzeiger, Wettringer Hnzelger, Metelener Zeitung. Neuenkirchener Zeitung), Ochtrup: 1702:— Volksblatt für Bocholt und den Kreis Borken, Bocholt: 6615;— Volksblatt für Wesel und den Kreis Rees, Bocholt: 1000;— Volkszeitung und Nachrichten für Emsdetten, Burgsteinfurt, Nordwalde, Borghorst, Greven, Emsdetten: 2335:— Volkszeitung für Dorsten und Herrlichkeit, Dorsten: 2038.— Ein mannfester Schäferhund u. 2 Hündinnen zu verk.(1269 Karl Fischer. Dülmen i. W., Mühlenweg Zu vermieten? Suchen Sie eine Stelle? Bedienen Biesich der Klein=Rnzeige in der Zeno-Zeitung. von 844 Inseriert im ZENO-Anzeigenleil! Uummer 6 Das Reich an Auf die— nebe problemreichere Se Saarrückglied zwei hervorragende Saargebiet persönli keiten eine verstärkt Auf der Koblenz Saar=Vereine hat großen Umrissen da programm für die felhaften Heimkehr Beauftragte für die „Unsere Pflicht i daß alles vorbereitet alten Heimat erfolgt Arme weit auf der Saar nicht einse Saar als Westmark Deutschen Reiches landes, die bisher muß wieder auf gebracht werden. Di Führung der Expor stehen zur Behandlus dern an der Saar: lichkeit, deutsche Kol Saargebiet unter nissen auf den M Ruhrkohle. Ein fungsprogramt sondern für die ang tet. Damit Hand Ausbau der Landwit strebt, die gesa eigenen Raume Da wir angesich Zollkrieges erst rech welcherlei wirtsch (Uebergangsregime sche Rückgliederung Jahre vollziehen w programm der Saa sentlichen auf die r nung und allgem ken, um in steter Augenblick sich der entscheidend aber ist zuhalten, daß Saarproduktion au man unter den pri liberalistischen Aera können, im Rahr schaftsplanung, die werden kann, errei den wird. Zur Orientieru Oeffentlichkeit über großen Industriebe in diesen Tagen(5. der Saarwirt Frühjahrsme Veranstaltung, an Schlüsselindustrien leren und kleiner Handwerk) beteilig Kommerzienrat Dr neut auf die Notw. loser Ueberle hingewiesen, deren übrigen Deutschlan Dieses Hauptpr mit fast sämtlicher dizierte Eisenin Quotierungssystem sondern vor allem unbedingt Ersatz satzverluste auf den den muß. Denn Existenz der weita Saarindustriebecken tigten, die mit ihre tel der Saarbevi gilt es, den franz zeiten zugunsten de lich preisgegeber markt zurück auch tarispoli bahnen erforderlich teilweise sehr grof lich einer streng ke fen. Das Saargel table Begünstigung Gesamtdeutschlands stellung norn sein Verschulden! die französische Vo Im übrigen w litischen Rückgliede das gegenseitige 9 bezüglich des Erz regelt hat. Die Di Provagandapresse möchte, als ob Fr