Nro. 20.

Düsseldorfer

privilegirtes

Litterarisch=Merkantilisches

Intelligenz= und

Donnerstag den 9. März 1826.

Literarische Nachrichten.

Die deutschen Auswanderer in Brasilien.

(Aus der Breuer Zeitung.) Nio de Janeiro, den 24. Nov. 1825.

Am 20. dieses, des Nächmittags, kam hier das dänische Schiff Georg Friederich, mit nah an 500 Deutschen von Altona an. Der eine Theil davon bestimmt sich für den Landbau, der andere für den Militairdienst. Kaum hatte der Inspector der fremden Colonisation in dieser Provinz, der Monsenhor Miranda, die Ankunft des Schiffes erfahren, so begab er sich an Bord die erforderlichen Erkundigungen einzuziehen. Am 21., des Morgens, fand die Ausschiffung, zufol­ge des Befehls Sr. kaiserl. Maj., statt. Die, zum Dienst bestimmten, wurden am Marine=Arfe= nal gelandet, die Landleute aber an der Baia Ronde, woselbst ihnen, bis zu ihren ferneren Be­stimmungen, Wohnungen und Unterhalt ange= wiesen wurden. Um 10 Uhr des Morgens be= gab sich So. Maj. der Kaiser nach dem Arsenal wo-Alles aufgestellt war, und wo derselbe mit den lautesten Freudensbezeugungen empfangen wurde, die er sich herab ließ, mit der ihn stets auszeichnenden Leutseligkeit entgegenzunehmen, und wodurch er nicht nur alle Herzen der Einge= börnen, sondern auch aller Fremden für sich ge= winnt. Nachdem Seine Majestät Untersuchungen angestellt, so forderte der Commandant des Trans= ports von seinen bis dahin Untergebenen den Eid der Treue für den Kaiser und für die Kaiserliche Familianab, der gleich geleistet wurde und mit einem lebhaften Vivat 1 schlöß. Hierauf hielt der Jnspector der Colonisation durch seinen Dol=

metscher folgende Anrede an die Deutschen: Jch übergebe Euch, auf Ordre Sr. Maj., dem Mi= litair=Commando in der festen Ueberzeugung, daß Jhr treu dasjenige erfüllen werdet, was Jhr ei= nem Monarchen schuldig seyd, der sich an der Spitze einer großmüthigen und gastfreyen Nation befindet. Denselben Eifer, dieselbe Treue und denselben Gehorsam, den Jhr Euern Fürsten in den Kriegen der Jahre 18131 1614 und 1815 bewiesen habt; erwartet man auch von Euch in Eurem neuen Vaterlande: ohne diese drey Eigenschaften ist der Soldat unwürdig dieses Namens. Meiner Seits versichere ich Euch, daß Ihr in mir immer einen Fürsprecher bei Sr. Maj. finden werdet, und daß derselbe nie unter= lassen wird, mit der Güte eines Vaters gerech= ten Bitten seiner neuen Unterthanen Gehör zu geben. Wenn ihr von demselben Eifer und von

den Gasinnungen, die mich beseelen, durchdrun= gen seyd, so ruft mit mir: Es lebe unser erha­bener Kaiser Don Pedrol.; Die Deutschen wiederholten dieses und brachten am Schluß ein lautes Vivat dem Jnspector.

Nachrichten über Mexico.

Aus den Berichten des Herrn F. Deppe; mitgetheilt vom Professor Lichtenstein zu Berlin. Der königliche Kammerherr und zweyte Ober= jägermeister Herr Graf von Sack, hat bekannt= lich im October 1824 von England. aus die Rei= se nach den Ländern des tropischen Amerika's angetreten, und ist über Jamaica am 17. Decem= ber zunächst in Alvarado gelandet, von dort aus aber im Januar v. J. nach Mexico gegangen, wo er bis zum October zu verweilen ind sich