1815. Bergisches N". 14.

Gouvernements=Blatt.

Düsseldorf, Dienstag den 9.

Nachdem die beyden allerhöchsten Patente Sr. M. des Königs von Preußen wegen der Besitznahme des Herzogthums Niederrhein, wie auch wegen Besitz­nahme der Herzogthümer Cleve, Berg, Geldern, des Fürstenthums Mors und der Grafschaften Essen und Werden; ingleichen die allerhöchste Proclamation Sr. Majestät an die Einwohner der mit der preußischen Monarchie vereinigten Rhein­länder, so wie die von den zu jener Besitznahme von des Königs Majestät aller­höchst verordneten Herrn Bevollmächtigten und Commissarien dem gemäß erlas­sene Bekanntmachung überall in dem hiesigen Lande feyerlich verkündiget worden sind, sollen dieselben nun auch dem bergischen Gouvernements=Blätte eingerückt werden.

Düsseldorf den 3. May 1815.

Für den General=Gouverneur, der Staatsrath Linden.

Patent wegen Besitznahme des Herzogthums Niederrhein.

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen rc. Thun gegen Jedermann hiermit kund: Vermöge der Uebereinkunft, welche wir mit den am Kongresse zu Wien Theil nehmenden Mächten abgeschlossen haben, sind Uns, zur tractatmäßigen Entschädigung und zur Vereinigung mit Unserer Monarchie das vormalige Großherzogthum Berg, und ein Theil der Provinzen am linken Rheinufer überwiesen worden, auf welche Frankreich durch den Friedens-Tractat von Paris vom 30. May 1814 Art. 3 Verzicht geleistet hat.

Demzufolge nehmen Wir durch gegenwärtiges Patent in Besitz und einverlei­ben Unserer Monarchie, mit allen Rechten der Landeshoheit und Oberherrlichkeit, und mit ihren gesammten Zubehören, nachstehende Länder und Ortschaften:

1) Das ganze ehemalige Departement Rhein und Mosel, aus den Cantonen Bonn, Rheinbach, Ahrweiler, Remagen, Wehr, Aldenau, Ulmen, Virneburg, May­en, Andernach, Rubenach, Coblenz, Polch, Münster, Kaisersesch, Cochem, Luze­rat, Zell, Treis, Boppard, St. Goar, Castellauen, Simmern, Bacharach, Strom­berg, Creuznach, Sobernheim, Kirn, Kirchberg und Trarbach bestehend.

2) Von dem vormaligen Departement Saar die nachfolgenden Cantone: Rei­ferscheid, Blankenheim, Lyssendorf, Schönberg, Prüm, Kylburg, Gerolstein, Daun, Manderscheid, Wittlich, Schwaich, Pfälzel, Trier, Conz, Hermeiskeil, Budelich, Bernenstel, Rhaunem, Herstein, Meissenheim, und diejenigen Theile der Can­tone Grumbach, Baumholder und Birkenfeld, welche nordwärts einer Linie lie­gen, die von Medart über Merzweiler, Langweiler, Nieder- und Ober=Feckenbach, Ellenbach, Breunchenborn, Ausweiler, Kornweiler, Rieder=Brambach, Burbach, Böschweiler, Heubweiler, Hambach und Rinzenberg an die Grenzen des Cantons Hermeiskeil, gezogen wird. Die oben genannten Ortschaften, mit ihren Feld­marken und Zubehör, sind in die gedachte Linie mit eingeschlossen und sind zu Unseren Staaten gehörige Grenzörter.

3) Von dem vormaligen Depart. der Wälder(des forêts) denjenigen Theil, der auf dem linken Ufer der Our oder Ouren, bis zu ihrem Einfluße in die Sure oder Saure, dann von da auf dem linken Ufer der Sure bis zu ihrem Einfluße in die Mosel, und von da bis zum Einfluße der Saar auf dem linken Ufer der Mosel liegt, folglich die Cantone Dudeldorf, Bietburg, Neuerburg, Arz­feldganz, von den Cantonen Grefenmacher, Echternach, Vianden und Clairfaux und diejenigen Theilen, welche die gedachten Flüße in der oben erwähnten Art abschneiden.

4) Von dem ehemaligen Departement Ourthe die Cantone: St. Vieth, Malme­