Nr. 20. 47. Jahrgang.

Donnerstag, den 24. Jannar 1895.

Erscheint täglich mit Ausnadme der Sonn= und Feiertage. Preis für das Vi­jahr in der Expedition 1 4K 75 J, auf allen K. Postanstalten 2 2 Einrück:

für eine einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 J Druck und eiffer in Solingen. Für die Redaktion verantwortlich: Rudolf Pfeiffer in Solingen

R Aun.

Freher unter dem Titel:

von

Reichstag.

Fortsetzung der Berathung der Anträge al fähigung=nachberses. ubg Grat

Berlin, 23. Jan.

a#chweises Ahr Becks zu Einführung des Ve.

ähigun, Nachweises, Aug Grah(freis. Volksp.) wendet sich gegen Befahigungsnachweis und Zwangsorganisation, mit besonderem Hinweis auf Bayern, wo die freien Gewerbevereine und das Fach= und Fortbildungsschulwesen blühen. Das sei das Beste zur Hebung des Handwerks. Metzner(Zentr.) bedauert, daß bisher so wenig für as Handwerk geschehen sei. Wenn die Regierung sich jetzt noch nicht lar über die Organisation sei und erst auf die Gutachten der Hand­verkskammern warten wolle, so könne man alle Hoffnung aufgeben. weiteren Ausführungen Boetticher's und der Abg. Loßze, Schneider und Kühn wird die Debatte geschlossen. Der Antrag Hamp(Befähigungsnachweis, Handwerkerkammern u. s. w.) wird angenom­nen. Der Antrag auf Einschränkung des Verkehrs der Konsumvereine vird, nachdem Minister Boetticher erklärt hat, daß eine entsprechende Vorlage dem Bundesrathe zugegangen sei, von der Tagesordnung abgesetzt.

Landtag.

Abgeordnetenhaus.

Berlin, 23. Jan.

(Fortsetzung der Etatsberathung.) Abg. v. Eynern ieht den Grund der schlechten Finanzlage in dem übergroßen Ver­rauen, das bei der Gründung des Reichs dem deutschen Volke auf Hrund eines unvollkommenen Wahlrechts geschenkt wurde. Der direkte Steuerdruck sei nirgends ärger als in Preußen. Der Etat sei mit bergroßer Vorsicht aufgestellt, wie namentlich die überflüssige Ein­zellung der 22 Millionen zur außerordentlichen Schuldentilgung be­zeise. Auch durch die Rentenkonvertirung sei das Defizit zu beseitigen, abgesehen von einer entsprechenden Verwendung der 120 Millionen nkommensteuer=Ueberschüsse. Wolle der Staat nicht selbst einen den

Achterkrutfnigen, gumat denen der Industriebezirke

treiben,

je Konfession vor der andern, sie richte sich nach den jedes­

Bedürfnissen. Die Neuschaffung einer katholischen Ministerial=

tilung würde den Riß zwischen den Konfessionen nur erweitern.

Er(der Kuttusminister) sei ein evangelischer Christ aus vollem Herzen. Das erleichtere ihm gerade, die Stellung des Zentrums zu würdigen.

Die Abgg. Gothein(frs. Vg.) und Wallbrecht(natl.) beionen die Noihwendigreit des Ausbaues der Wasserstraßen. Minister Thielen stellt fest, daß in Folge der Eisenbahn=Reorganisati­

Hinsichtlich eines Handeisvertrages zwischen dem Deutschen Reiche und Japan sind, wie diePost hört, nunmehr die ein­leitenden Verhandlungen aufgenommen worden.

Die Reichstagskommission zur Berathung der Umstur lage nahm gestern Ads. 1 des§ 111 an, wonach derjenige,#

Die Reichstagskommission zur Berathung der Umsturzvor­

lage nahm gestern Aos. 1 des§ 111 an, wonach derjenige, welcher öffentlich vor einer Menschenmenge zur Begehung einer strafdaren Handlung auffordert, zu bestrafen ist, wenn die Aufforderung die strafdare Handlung, oder strafdaren Versuch derselben zur Folge gehabt hat. Abs. 2, welcher lautet:Ist die Aufsorderung ohne Elfolg geblieben, so tritt Geldstrafe dis zu 600 Mk. oder Ge­sängnißstrafe bis zu einem Jahre und, sofern es sich um die Auf­forderung zu einem Verdrechen handelt, Gesängnißstrafe bis zu 3 Jahren ein. Die Strafe darf jedoch, der Art oder dem Maße nach, keine schwerere sein, als die auf die Handlung selbst angedrohte, wurde mit 14 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Zwischen Minister v. Köller und dem Schriftführer der Kommission, Abg. Frodme, kam es zu einer lebhaften Auseinandersetzung über die Abfassung des Protokolls der letzten Sitzung. Nach dem Protokoll hätte der Minister dem Zeitungs korrespondenten, früheren Anarchisten und angeb­lichen Polizeispitzel Reuß Aufträge ertheilt, oder von demselden Mittheilungen empfangen. Der Minister bestritt dies. In Verlauf der sich daran knüpfenden Erörterung legte der sozialdemokcatische Abg. Frohme sein So#nrrum nieder.

Die sosnennt. S. J.n.* heb. W

Nach einer

und einigen anderen Abgeordneten über die Zentrums=Forderungen wird die Berathung geschlossen und der Etat der Budget=Kommission überwiesen.

Freitag: Kleinere Vorlagen.

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di

nz abgesehen von einer ents

riehrebedurfmis, um se. Wole der Stat nicht selbst einen de

nissen, zumal venen der Inrustrievezirte entsprechenden

kirtn, so möge er ihn wenigstens den Privaten frei­Kleinbahngesetz umgestalten. v. Eynern bittet, den mmunen die Einführung indirekter Getränkesteuern zu erleichtern, d<space> p r o t e s t i r t<space> g e g e n<space> d i e<space> D r a n g s a l i r u n g<space> d e r<space> G e m e i n d e n<space> m i e<space> a l l e n<space> m o g ­<space> sen kostspieligen Plänen, wie Badeeinrichtungen für Volksschulen s. w. Für erneute Vorlegung eines Schulgesetzes sei die Zeit nicht nstig. Wo man die Frechheit besitze, Gustav Adolf einen Mord­nner zu nennen, möge man diese Bezeichnung lieber auf Tillv an­nden. Redner schließt sich dann den Klagen über die Veran Vermögenssteuer an Die Kreuzzeitungs=Agrarier sollten die An­ffe auf die Nationalliberalen unterlassen, die seit langen Jahren r fur die Landwirthschaft

ich dann den Klagen über die Veranlagung

unterlassen, die seit langen Jahren

die Landwirthschaft gethan hatten, als die Konservativen.

die Beurtheilung der Veränderung des Ministeriums muß eine 2re Erfahrung über die Thätigkeit Hohenlohe's abgewartet werden. Besuch bei Bismarck erregte im ganzen Volke große Freude. jedige, grabe er sich sein eizenes Gräv. Vlelleichr virre su,

o edne um die Schweden wieder binauszubringen; Stralsund

den mußte, un v...... Jahrhundert, der schwedischen Neuvorpommern wurde erst u. besen.. nüber erinnere er daran,

schaft entrissen. Dem Abg. v. Epnern 9e9., der im Interesse des

Aln em kaiserlicher General wvor(uyruhszien zu seinen Gumten, bes Aämpste(umrnzthnischer der geschossen. Zam Kaltus.

gläubigem Protestanten habe das Zentrum Vertrauen;

man, daß nicht überall nach

Deutsches Reich.

Auch der Großherzog von Oldenburg kommt zum Geburtstag des Kaisers nach Beilin.

Wie derL.=Anz. wissen will,

Worten urgesahies Wankker

sei.

(Heiterkeit.)

Marten sharf ktes Hans.. dat der Zar ein in herzlichen

Wolken uegefagles Trl#legramm an den Kaiser Wil­helm gerichtet wegen der Ehrung, die dem russischen Botschaftei Grafen Schuwalow bei seiner Adreise erwiesen wurde. Gleich­zeitig hat Graf Schuwalow nach seiner Ankunft in Warschau ein herzliches Schreiben an den deutschen Kaiser abgesandt, in dem er seinen tiefgefühllen Dank für die ihm erwiesenen Auszeichnungen ausspricht und den Kaiser ersucht, ihm auch ferner ein solches Wohlwollen zu bewahren.

Die Oderhofmeisterin der Kuserin, Gräfin Brockdorff, ist wegen schwerer Erkrankung ihres Vaters auf kurze Zeit abgereist und wird während der Dauer ihrer Abwesenheit von der Gemahlin des frühern Minister=Präsidenten Geafen Eulenburg vertreten.

Die zahlreichen Anforderungen an die deutsche Flotte, denen sie in den letzten Jahren mit unübertrefflicher Hingedung des Personals, aber mit ganz ungenügendem Material nachzu­kommen hatte, drängen immer weiteren Kreisen die Ueberzeugung auf, daß es in letzterwähnter Beziehung anders werden müsse.

ertei=Interesse nichts zu thun. Man kann konseroun sem En.­

rotzen die pralieten Scphle voz wegz, hist g. di. acßze. Be. u Veithung big vo, Safis hallen, aber man wied nicht der

Rage die Kausalitck oanve gerz, de.ösfgtuck oie Geoche

und Kanonen. Wenn wir uns hartnäckig weigern,

alter erreicht ist, das ist außerordentlich. Unsere Offziere und

arbeitet nicht nur für die Sicherheit des Vaterlandes, sondern

sein Schriftführeramt nieder.

Die sogenunnir SerundatongnVvllage wird voraus. sichtlich bald dem Landlage zur Beschlußfassung unterbreitet werden. Zum ersten Male werden in ihr Summen erscheinen, welche für Förderung des Baues von Kleinbahnen bestimmt sind; sonst haden sich in ihr nur Forderungen für den Bau von Nedenbahnen, für den Bau und Ausbau von Bahnhöfen, für die Ausbesserung des Oderbaues, für die Beschaffung und Erneuerung von rollendem Material und dergl. befunden. Im Staatshaushalt ist allerdings bereits ein Posten von 200000 Mk. für Kleinbahnen bestimmt, sofern diese Bahnen von wesentlichem Jnteresse für die Forstver­waltung sind. Trotz der Betheiligung mancher weiteren Kommunal­verbände konnten aber die Kleinbahnen, namentlich auch im Osten der Monarchie, nicht in solchem Maße gesördert wirden, wie es für Landwirthschaft, Gewerde und Handel erwünscht ist. Deshalb will der Staat hier eingreifen.

Perier am Montag in amm: auireng: richtetg,

Scheiden an die versammelten Diener und Beamten.. die Gründe seines Fortganges erwähnt und gesagt, er sei seh. Ruutig, nicht verstonden worden zu sein; er spielte auf die bekannt gewor­denen Gründe seines Rücktritts an und ließ durchdlicken, Jaß das nicht die einzigen Gründe seien und daß man vielleicht später seine Haltung besser würdigen werde. Er schloß mit der Ecklärung, die Repudlik werde niemals einen ergebeneren Vertheidiger und Diener haden, als ihn.

Großbeitannien. Die neuen Landungen japanischer Truppen an der chinesischen Küste bildeten kürzlich den Gegenstand lebhafter E.öcterungen im britischen Kadinetsrath, bei dem Lord Rosebery den Bocsitz führte. Nach Schluß des Ka­dinetsraths wurden durch das Kadel an Admiral Freemanile Wisungenübermittlt. Ferner wurde der englische G=sandie in Toio,

Vermitt. 66

Roman in 3 Bänden von Ewald Aug. König. (Fortsetzung.)

Dieser Advokat ist in meinen Augen ein Flegel, das dürfen

ihm getrost sagen,

Hatb möchte ich mich doch nicht mit

. daß Sie kige angenehmeren Erinnerungen von

entgelten kassen,

Gezenheil, Sie werden mir herzsich willomnen sein;

d soel i6h Ihnen lofort sHroibenf, Bzlodung miger Tochier

Tigen und reisen Ssche Nanl kaurte Garaier, als er seinen

nur nach Brüssel, ich will Dir dort schon die

Eine Stunde später verließ er mit seinem Handkoffer das Hotel,

id am nächsten Tage befand er sig wieer, in Blüss

Schitadk Aertd. brs 8.-8 Ju

Das Mißtrauen Lebelles schwand allmählich, als er

Theobals ihn bei Didier nicht angzechunnezt pogte,

ele Vertrauen bes, alten Mony, zuzher giastig und mütrisch, st geingen, Sbey, bied vn go, Zehglag, bas Theodalb los die Epladung zu einem Kanen Vov, g. gb. Ma Heurn einem Zummner, veranhalten wohre, I= Zeigen freundschesftlichen Odier tom der bung; Mgesgtägte, v. zur auf die Geschäfte.

5aihz, der Verkche mit ihm... 59 nitz angladen. Nar

unden, in die: Somdoenichme v tzief er mit Gesse im Paseum

umat, un einemn Sonnog Heglaztg sie, und da die bagete Frau

ommen uHeute Veopeye zun I.,., machte, sokonnte er nur nus drer uonegung begen v.gähzelg, das ihm den Vorwuf

Penioer Worte mit vemn Bny 9, Paden. Gewies besen Veroutf mnit dre, e bene), gaiß iza noch lader keine Glegenbel ge.

Stchung buig, Hezusehzen aber auch berauf feigte Kaue

sbee won den#, bie vv, nahn mit lizem Gaß Aöscheb und

Polodung, Toot: Iggrage......Haglehe set. Eunge

erinnerte ihre Nichte v#un, oaß es Zeit z

stenadich, wüedgte Lcbele keines Bickes und ging us

Sie wiren also wiklich in Deutschlangig frggte, Didier, nach­

dem Garnier sich in einem Sessel niedergelugen hattt.

D nein, I9 Oozi.-Gosg gerage zu, gäheie nun bereuen

Im Gegentheil, erwiderte Garnier ruhig,Ich weiß jetzt,

Fs, seher wohl daran thun werden, Ihr mir

Sie wollen also nicht verzichten?

Muß ich Sie denn noch einmal darauf aufmerksam machen,

daß ich meine Nichte nicht zwingen kann, sagte Didier ärge

Vonöbulches bosf Haraher spiter noch,; unterbrach Garnier iha Pesen, vie ev, Ssgschenden Bick auf die Thüe des Burtaus

d bos gess1 dem Schreibtisch näher.Johannes

Weimar besaß einen Sohn, fuhr er mit gedämpfter Stimme fort,

0, besiczihmgie egegen.

Bitte recht sehr, ich habe kürzlich die Verlustliste der preußi­

mißt aufgeführt.

o nicht ganz; erwiderte Gurnier ernst.

o.. Verschollene köanen nach vielen Jahren plötz

Seam bte un vas ist schon oft vorzekommen. Ja seiner

Weimar edenfalls als todt, aber ich habe

stg: Hidier blickte betroffen auf, wachsende Besorgniß sprach Pauri A, oter bich,e trisuigen G.üades fragte er.

Siekengen die Geschchte von dem Gefecht dei Chaleau Monterau

Seuut shen Husoren, die dort überfallen wurden,

befand sich auch der junge Weimar. Füaf Husaren fi#len dort,

vier wurden deerdigt, einer, der Fuhrer der Patrouille, genas von seinen Wunden, er befindet sich augenblicklich in Ihren Diensten. Das Antlitz Didiers war todesbleich geworden, er erhod sich aus seinem Sessel und durchmaß einigemal das Zimmer mit großen

ich jetzt noch nichts. Wann erhalten Sie

In einer halben Stunde, mein Hausdiener ist hin, um sie

Können Sie sich auf Mathien verlassen!

Auf meinen Hausdiener?. Ge ist treu wie Gold.

Gut, warten wir also, bis er Ihnen die Briefe bringt. Sie erinnern sich wohl noch eines Rentners Unger, der vor einem Jahre Sie hier besuchte? Der junge Weimar war mit seiner

Ja, alledings, ein dickter Mann mit den Manieren eines

Ganz recht, von ihm erfahr ich, daß Weimar bei Chatean Monterau gefallen war, aber er behauptete auch, Weimar sei nicht Offizier gewesen. Ich hätte mir volle Gewißheit verschaffen kön­nen, wenn es mir möglich gewesen wäre, die Kameraden Weimars auszusorschen, aber diese Lute traten mir so roh und feindselig entgegen, daß ich mich uamöglich mit einer Frage an sie winden konnte. Andererseits hielt ich solche Fragen auch in unserem Jateresse nicht rathsam; erfahren seine Freunde, daß er noch lebt, so nehmen sie sicherlich Antheil an seinem ferneren Geschick, und dies könnte unsern Plänen nur hinderlich sein.

Didier verstand den bedeutungsvollen Blick, der diese Worte begleitete, er nickte zustimmend und drehte rastlos an den Spitz saines Kaebeldartes.War Weimar nicht der Führer der Pa­rouille, so ist er auch jetzt nicht mein Korte,###n#rat, sagte er.

Das sagte ich mir Anfangs auch, bester Freund, aber ich beruhigte mich damit nicht. Weshalb hatte der Freund Weimars sich in Mitz bei mir so angelegentlich nach dem Führer der Pr­trouille erkundigt? Weshald hat dieser Patrouillenführer sich se

viel Mühe gegeben, in Ihre Dienste zu kommen:.

Didier war stehen geblieben, er blickte gedanimoon vor sich

bin.Das könnte verdächtig erscheinen, sagte erader bedenken Sie auch, daß dieser Theodor Winter einen auf seinen Numin lautenden französischen Piß besitzt, und daß er vor dem Klege in Lyon eine Stelle besaß, während ich doch genau weiß, daß der

Lischöftat wer(Fortsetzung folgt.)

Weimar dis

seinem Vater beschafnigt wal.