Nr. 193. Erstes

em Zelvertr. verantwortlicher Redacteur: Hermann Grieben in Köln. Verleger und Drucker: M. DuMont=Schauberg in Köln.

Juli. Expedition: Breitestraße Nr. 76, 78.

stsph AGENTUREN IN DEUTSCHLAND:

tbeshever und Pesssang; Berlin Gropiussche Buchh., A. Ro­#% e Hlaasenstein& Vogler; Bonn Max Cohen& Sohn: Coblenz K. , esih ennt chon M e

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Sonntag, 14. Juli 1867.

Prün.=Preis: in Köln 24 Thlr., in Preußen 23 Thle, im übrigen Deutschland 3 Thlr. vierteljährig.

Anzeige=Gebühr: 24 Sgr. die Zeile oder deren Raum. Briefe portofrei.

AGENTUREN IN DEUTSCHLAND:

Frankfurt a. M. Haasenstein& Vogler, Jäger'sche Buchh. u. G. L. Daste & Cp.; Hamburg, Basel u. Wien Haasenstein& Vogler; Leipzig H. Engles Toc: Ruemen u. Schlotter Aüthersburg Sichefschen bangen-keree.

auf das 3. Quartal der Kölnischen Zeitung

wolle man bei der nächsten Post=Anstalt oder bei unseren Agenturen in Aachen, Bonn, Coblenz, Düsseldorf, London und Paris möglichst bald machen.

Hannover 19. 5 u. Jeutschland.

Abschrieben: an" Juti. Der national=liberalen Correspondenz wird hlos und zar Mlitte, wie der hiesige Courier, sonst ziemlich ehucht, die Errschiur nit so großer Entschiedenheit, wie er dies gethan

J. an sicher sein. Landrathämtern bei uns anfechten, so kamn wan daß das der Ausdruck der öffentlichen Meinung ist. erfahren, Zax: so braucht man keine Vertrauensmänner, um Adezu verhaßt ganzen Lande das Institut der Landrathsämter ungemeine und daß man bei Kreisen von 40,000 Einwohnern re 101 Nemten3 durch weite Wege findet. Es werden sich kren lassen; aber de auf 80, vielleicht selbst auf 70 re­

kkehrsorte des statichen ge die allgewohnten stigen und durch Kreisämten geckecht die unterste Stufe: zuezen. Eben so würde man mit

geschung beseitigen.[Jedenfals Repräsentatipsystems, die Antsver­sorfzshge der ordentlichen Geret datte die Abänderung Zeit, bis sie im

neäzucsk Fraukfurt, 12. Jus. werden könnte.

#=Commissionen in den Fer Nachdem die Resultate der von den

erse erfolgten Abschätzung des dassaest Pgei. im, Rastadt und Lan­terbehuthums von sämmtlichen beiichen beweglichen Bundes­sce eseungen ausckant fich der Sagzibstons Comnihon Vertetr hischen Regierung darüber Entschließung der k. öster­

sels an den Kaungschen Gigenhane besche Btaig ur

ungen die Naturaltheilun i den genannten vier # Gund der Stat gefandester ushe dur die Abhnbung u. 6e

Die österreichischen Bevollmächta.chetzungen vor­

ision vom 5. d. die Erklärung gaben in der Sitzung der

in der letzteren

ahceager Ficheas der matekele ud u. h ses chese e aie Bangne un gue u! üderwicsen werde; daß der erfandenliche Bet­

d wer 98.

aus chn die Zoshinmung iher Koeise Keran die Baitschen Vonakuit

Pichen Vagsetung nach Mie denunig ud. Pcheht,, ba ar. s

dem Gesammt­

erwiesen wers: Juneeseigenrhumes in den vier A. v. Rothschild u. S. sorveriiche Betrag aus den zentnehmen sei, und daß.slich angelegten Bundesgeldern deutschen Staaten ihren dse Abfindungssumme für Oesterreich

ungPhsbuche sich zur Last schrgz, culdantheil tragen, resp. im Abrech­

aethältnisse Eigenthumsantgeil"gegen dieselben in gleichem enthumes in.. an der Gesammtmasse des beweglichen senen vier Festungen erwerben. Hierüber haben sich daß die Jnsch=st errlären. Mit dem ferneren Antrage Preu­ogthums Limk. Großherzogthums Luxemburg und des En Weise fest., an dem beweglichen Bundeseigenthume in der­u haben sct werden, wie derjenige des Kaiserthums Oester­den bereits die Bevollmächtigten von Baiern, Würtemberg und Premen. ue r

Lite einstimmig peschiae ser Ztg= erfährt, daß das bremer Wahl­ten Reichstage zu wiren. für H. H. Meiers Wiederwahl zum

Lißpel Aus

ausetgen gehalten. ou 12: Juli wird telegraphirt: In einem heute üiber dig g Consistorium hat der Papst eine Allocution gehal­turt zweite unennung des neuen Patriarchen von Cilicien, so wie egueeig e den Tod des Kaisers Maximilian und befohlen, daß lärunhen Faslagie für denselben in der Sixtinischen Capelle gehalten Sohllstadon, den gzttsan hat der Papst den Erzbischof von Sens, hroschen, Cobicke 8tchof von Gran, Collet, und den Weihbischof von eut E Flonon. gspeiht,

Zinischnen sein 13 10. Juli. Aus Paris soll eine Depesche hier ange­Mu n, in welcher die dortige Regierung die hiesige ersucht, die und## Erhebung, beziehungsweise den befürchteten Einfall von ben 1Plvianern ins Römische zu verhindern, und worin zugleich An­#ingen über die Projecte der römischen Emigration, in so weit Gasiklben in Paris bekannt sind, ertheilt werden. Wie ich Ihnen an­Herr Rattazzi nicht erst auf die Empfehlung des S Prcheiernae hen u u die Garibaldianer an der römischen Gränze Das Betragen der Garibaldianer wird von der Hal­

at, macht unter den ietzigen Verhättnissen

Geln über Rouher vexbreitet hat, muchr unrer den jehzigen Terchzuttnissen

ungewöhnliches aufsehen#s. unten]. Im Moniteur steht dieser nisf des Kaisers heute noch nicht, doch kündigt die France das Erscheinen lben auf morgen an. Man ist auf diese Kundgebung um so ge­67.#ter, als Rouher in den letzten Sitzungen sehr schwach war. Tritt Obersder Kaiser im Moniteur für Rouher ein, wie dieser in den Kam­ut ac für die stummen Diener der Executive? Augenscheinlich ist da­gtige, git an die Wahlen zu den Generalräthen gedacht, die am 3. und

ie bile, ist bereite vam Jas betreffende Deret, das heute publict

Berezowski. Der Angeklagte Fünf Entlastungszeugen sind

Korpers vom 12. Juli.

vereils vom 7. Juli datirt. allenn fu Montag beginnt der Proceß

dlung noch den Arm in der Binde. Krschs

rheitss Sitzung des gesetzgebenden Körpers vom 12. Juli.

#s Interesse der Sitzung war weniger auf die Rede des Herrn Glais­

gerichtet, der, wie immer, sehr beißend war und auch zur Ordnung sche shelche Oltigien au die Ollivier's. Ich wende mich daher sofort der Rede Verechsprochener ae zum Schlusse der Sitzung hielt und die seiner offen

s Aipser Ansicht nach dem jetzigen Cabinet den Todesstoß geben muß.

warf zuerst einen Blick auf die Ursachen, wodurch die früheren sast ungestal ge stur3t wurden. Der Redner ist überzeugt, daß die Periode

leis. 22 gegrünzer, fu die jetzige Regierung, die, auf breiter demokratischer Zeu, daß sie zur Anbeneglichte Scommen sei. Man dürse nicht

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ch wchbeit. Nachdem Ollivier dies näher begründet, geht Gicesfe ier scger greicher. Ihm zufolge hat diese vom Sonverain abgege­,#, die, wenn sie: liverale Umgestaltung der Regierung zum arkt Gwird so einem Wortstreite i für die Freiheit aussprechen muß. einen R. Herr Ollivier.... Sud mnachen, der seit langer Zeit an­inei s Reformen: die Gefetze: di im Briefe vom 19. Januar verspro­pellationsrecht und die ge die Presse und das Vereinsrecht, das irichhr meint, ist Glais.=Big senheit der Minister in den Kammern. ten=%, wenn er sagte, 5. ein zu sehr Pessimist gewesen und habe sich n gerecht; man habe.... Versprechungen zu nichts geführt. Dies Visesecaiggr schritlichen Alete. zum Mißtrauen einem ernsthaften und izoin: Es ist ui Legenüber zu rathe

eschkite Secie eier ache eun eriuten

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u gas. Dad Vertichischeiusodseasenun geunt, die Sesitet

Conelder Corporativ=Gesellschaften, und.: Angelegenheiten ward der Probir­

vers tahlfreiheit sein. Die Anwesenbeit* Wahl=Angelegenheiten wird es Reohner bescheidenen Weise vom ganst Pinister in der Kammer ist

ese enmnticht, Gunegaeuis ga!

nt: egei zummister Redner istz Vielseich fragt Herr Ollivier, esede er hidtenghben die Klrchenuu! Aeriastz, als darauf bedacht sind" en, weniger sicher, sie Haunse gerteite Verantwortlichkeit beginr. se gut auszuführen. Aber die ##ommen, weil sie, dazu beruten. d Minister vor die Kam­eise der Ganten u. ferede Rachiähehaseh, De Bugg zird= nur so lange halten werd.en von Ihnen direct abhangen Allem die Abschar... sie Ihr Vertrauen besitzen. Ich Uilh% Sroßer Lärm; alle Blichg des Staats=Ministers.(Ruse: Abl Helizchug überzeugt sein, daß gichten sich auf Herrn Rouher.), Jage tzeine beiges, Brincip verfolge. I. 10 hier keine persönliche Absicht habe ult den 17. Die Einen hat dem Staats-Minister drei Na­

ennug veit Mbroßvezirg(Einmitrke. den Premier=Ministera, die An­usc hmist grend der Gegenstang se und lang anhaltendes Gelächter; Rouher Otsch stese lachen), wieder Anze:semeinen Aufmerksamkeit; er scheint * Ehnungen und lange Unte100omus des i Berden Sichalsch find. Ahl Ahl), Wenn ich h.

peir und

und Majordomus, singPxemier- Pinister in der Verfassung. in 4g. che sie angehen. Offi. verletzende Ausdrücke für die beiden Per­

natze o inisters, welche nachtpi desinirt hier nun die Amtsstellung des #s aller seiner Collegen sei, der ursprünglichen Idee die des Vertheidi­ang, prüfte sie und legtg te Er nahm Einsicht von allen Acten­und' vorhanden, daß ein### der Kammer vor. Heute ist kein Grund ### Zungelegen und kann dis gatste sei(Unterbrechung), er ist senisten. Der Staats=Minisia.

# 4e.Minister. Suut=imister, wie er heute besteht, ist weder ein Weisce=Kaiser! Heficge Proßpezur, noch, ein Maiordonus, tondern

die Abschaffung eines überflüssigen Rades nach sich! Sollte man das De­cret vom 19. Januar bekämpfen oder billigen? Indem ich diese Frage stelle, erklärt Herr Emil Ollivier, daß die liberale Partei, der er die Ehre hat, anzugehören, in zwei Gruppen getheilt ist. Die eine will die Freiheit unter einer bestimmten Regierungsform, die andere, welche findet, daß die­ses nicht die Hauptsache ist, indem sie jedoch ihre theoretischen Bevorzugun­gen bewahrt, nimmt die Form an, welche sich das Land gegeben, und alles, was einen Fortschritt constituirt. Herr Ollivier zieht nun einen Ver­gleich zwischen der gegenwärtigen und der Juli=Regierung i. J. 1848; er findet, daß die Umstände so ziemlich die nämlichen sind; nur schreitet die erste voraus, während die andere Widerstand leistet. Herr Ollivier citirt eine Frage, welche dem Herrn Carnot 1848 ein Wähler stellte: Ist er der Dynastie ergeben? eine Frage, auf welche Herr Carnot nicht mit Nein und nicht mit Ja geantwortet hat, und zwar in dem Sinne, daß, indem er sich auf die Autorität seines Vaters stützte, er sich hauptsächlich als An­hänger der Freiheit zeigte.Wir haben so fährt Ollivier fortden Act vom 19. Januar gebilligt; wir wollen sehen, wie er ausgeführt wurde. War es politisch und klug, die Ausführung von Maßregeln Ministern an­zuvertrauen, welche sie vorher mit energischer Beredsamkeit bekämpft hat­ten? Herr Glais=Bizoin meint nicht und hat Ihnen gesagt, daß in keinem freien Lande jemals ein solches Schauspiel gesehen worden ist. Doch darin irrt sich Herr Glais=Bizoin, man hat es im freien England gesehen. Zwei Männer haben es ausgeführt, Wellington und Robert Peel, der eine 1829 bei Gelegenheit der Katholiken=Emancipation, der andere 1846 bei der Ge­treide=Reform. Ollivier citirt noch das Beispiel Disraeli's, der sich der Wahlreform hingibt, und schließt daraus, daß es ein Fehler war, daß man zur Vorlage liberaler Maßregeln sich nicht der Männer bediente, welche das Vertrauen der Majoriät besaßen; das hieße die Grund=Elemente der Regierungskunst verkennen ich habe es anderwärts gesagt und kann es also wohl auch hier wiederholen.(Unterbrechung.) Lassen Sie mich, ja, las­sen Sie mich, obschon Pascal gesagt hat, das Ich und das Mich seien ge­hässig, lassen Sie mich es aussprechen, daß in der Zeit des 19. Januar, als die Journale Ministerlisten colportirten, auf denen sich leider auch mein Name befand, ich will Niemanden verletzen, sogar mich selbst nicht, diese Listen pure Erfindung waren und unbegründete Verleumdungen enthielten. Herr Ollivier erklärt, daß das Programm in allen seinen Theilen schlecht ausgeführt wurde:Was die Minister betrifft, so wird dieses nicht gesche­hen, so lange man nicht in der Kammer den Minister des Innern(Lärm) gesehen haben wird; vor die Versammlung gehören drei Minister: der Mi­nister des Innern, der Minister des Aeußern und der Finanz=Minister.(Unter­brechung.) Was die Presse und das Vereinsrecht anbelangt, so ist das Pro­gramm vom 19. Januar ebenfalls nicht ausgeführt worden. Die Action der Verwaltung ist gerade noch so mächtig, wie vorher. In den Departements gehören die Leute, welche die Freiheit gepredigt, zu den Verdächtigen, während die Minister sie verläugnen, die Männer der Freiheit werden überall zurückgewiesen; glauben Sie, daß sie an die Aufrichtigkeit Ihres Fortschrittes glauben, wenn Sie auf diese Weise handeln? Ist es nicht bedauernswerth, daß die Mitglieder dieser Kammer, welche zu den 45 ge­hören, die das liberale Amendement votirt haben, auf den Antrag der Regierung nicht gewählt wurden, um die liberalen Gesetzesprojecte zu prüfen?(Lebhafte Unterbrechung.) Ist es nicht bedauernswerth, daß ein Mann, welcher den Friedensvertrag(1856) unterzeichnete, ein Mann, dessen Loyalität bekannt ist, welcher der Vertraute des Urhebers des Briefes vom 19. Januar war(Walewski), seine Entlassung geben mußte?(Neue und lange Unterbrechung.) Warum werden diese Reformen, die von aller Welt freudig ausgenommen wurden, jetzt als zweifelhaft betrachtet? Diese Lage muß sich aufklären, und man muß das hinwegräumen, was sich zwischen den Act vom 19. Januar und seine Ausführung stellt. Ich hoffe, daß dieses das Refultat Ihrer Betrachtungen sein wird, wenn wir von Neuem vor der Kammer erscheinen. Dieses konnte die Unruhe verscheuchen, über deren Ursache man verschiedener Ansicht sein kann, die aber in Wirklichkeit besteht. Die Minister werden bald zu Ihnen sofort sprechen von der Ruhe, welche im Lande herrscht; was eine starke Regierung zu be­fürchten hat, ist nicht ein Aufstand, der immer nur denen schadet, die ihn unternehmen, sondern die Schwierigkeit, zu regieren mit einem eifrigen und beständigen Widersacher; was furchtbar ist, ist, die Bevölkerungen zu sehen, die unterworfen sind, aber böswillig werden(Nein! Nein!), und die ent­schlossen sind, die Regierung nicht zu stützen, zu schreien, ohne mitzuwirken; wir sind noch nicht da angekommen, aber nehmen Sie Sich in Acht, daß wir nicht dahin gelangen. Geben wir dem Lande das Schauspiel ergebener Unternehmungen. Wir befinden uns zwei Situationen gegenüber. Ent­weder der Krieg(Unterbrechung), und der Nicht=Defensiv=Krieg wäre ein Unglück, oder die starke und glorreiche Herstellung einer freien und con­stitutionellen Regierung. Möge unser Souverain die Weisheit haben, die Freiheit dem Kriege vorzuziehen!" Als Ollivier von der Tribune herab­steigt, erhebt sich die Versammlung, um fortzugehen. Die Sitzung wird inmitten lebhafter Aufregung geschlossen, doch keinerlei Beifallsbezeigungen wurden dem Redner zu Theil.

= Paris, 13. Juli. Vor Eröffnung der heutigen Sitzung des ge­setzgebenden Körpers bildete die gestrige Rede des Herrn Emil Ollivier den Hauptgegenstand der Unterhaltung. Man erwartete eine Antwort des Herrn Rouher, und um 1 Uhr war es schon unmöglich, auch nur den geringsten Platz zu erhalten. Außerdem sprach man viel von einem Vorfalle, der unter den gegenwärtigen Umständen von großer Bedeu­tung ist. Herr Rouher hat nämlich ein Schreiben vom Kaiser erhalten, worin ihm derselbe seine hohe Befriedigung ausdrückt, indem er ihm zugleich den Stern des Großkreuzes der Ehrenlegion in Diamanten zusendet. Diese Auszeichnung wird den Personen zu Theil, welche be­reits das Großkreuz der Ehrenlegion besitzen(der Werth des Sternes be­trägt 60,000 Fr.). Bis jetzt haben dieselbe nur der verstorbene Herzog von Morny und Graf Walewski erhalten. Selbstverständlich zerbrach man sich darüber die Köpfe, ob der Brief und der Stern andeuten, daß Rouher's Stellung wieder fest ist, oder im Gegentheil diese Belohnung seiner Entlassung vorangeht. Die Majoritäts=Mitglieder beglückwünschten natürlich Herrn Rouher aufs eifrigste. Die allgemeinen Erwartungen wurden übrigens nicht erfüllt. Herr Rouher blieb nämlich bei Eröff­nung der Sitzung ganz ruhig auf der Ministerbank und Herr Jules Simon erhielt das Wort über die Frage Betreffs der Wahldistricte. Nachschrift. So eben erfährt man, daß Herr Weiß(vom Journal de Paris) für heute Nachmittag 4 Uhr vor den Untersuchungsrichter Gonet citirt ist. Es handelt sich um dessen Artikel, wo er über die Schlägerei, die zwischen ihm und den beiden Söhnen des Unterrichts=Ministers Statt fand, in höchst scharfen Ausdrücken Bericht erstattet hat.

99 Paris, 13. Juli. Auf dem auswärtigen Amte stellt man sich sehr entrüstet über Julian Fane und seine Depesche an das Cabinet von St. James, in der, wie Lord Derby im Oberhause erklärte, ge­sagt wurde, Dano habe an Moustier telegraphirt, er werde als Geißel für die Auslieferung Atmonte's in Mexico zurückgehalten. Das auswärtige Amt wird heute Abend erklären lassen, daß eine solche Depesche des Herrn Dano nicht existire und es nicht wisse, wo Herr Fane diese Nachricht hergenommen. Dennoch aber gibt es Leute, welche die qu. Kabel=De­pesche vom 27. Juni mit eigenen Augen gesehen haben, die be­haupten, daß die Mittheilung Fane=Derby's durchaus richtig sei, und die hinzufügen, daß der französische Gesandte selbst sich der eigenthüm­lichen Wendungusqu'à la restitution du Général Almonte be­dient habe. Dieser ehemalige Gesandte Maximilian's am Hofe der Tuilerieen befindet sich übrigens augenblicklich schwer erkrankt in Paris. Es bestätigt sich, däß der Herzog von Aumale(nicht, wie die In­dependance gemeldet, Louis Blanc) im Besitze der Papiere ist, welche Kaiser Maximilian s. Z. nach Europa befördern ließ.

Paris, 13. Juli. Heute Morgen stattete die Königin von Preußen ihren zweiten Besuch im Industrie=Palaste ab. Sie kam mit ihrem Gefolge, das aus ihren Hofdamen und einigen Herren von der Botschaft bestand, in zwei Wagen angefahren und stieg wieder an der Porte Mahon ab. Dort empfing sie ein Herr von der Ausstellungs­Commission und geleitete sie nach dem preußischen Salon, wo einige andere Herren der Ausstellungs=Commission ihrer harrten. Die Königin widmete ihren heutigen Besuch den schönen Künsten und den Gewer­ben, die mit ihnen in Verbindung stehen. Nach einem kurzen Aufent­halte im Salon bestieg sie mit ihren Hofdamen den Rollwagen und durchfuhr zuerst einige Gänge der preußischen Ausstellung. In der Preußischen Straße" betrachtete sie mit großem Wohlgefauen die dort aufgestellten Statuen und besichtigte dann längere Zeit die preußische Kunst=Abtheilung. Von dort fuhr sie durch Belgien nach Frankreich, wo sie namentlich die Fayence=Gegenstände, die Producte der Porcellan­fabrik von Sevres, die Bronze= und Luxus=Möbel in Augenschein nahm. Die Königin unterhielt sich mit den Ausstellern aufs freundlichste, be­sonders mit dem Chef der Bronzefabrik Barbedienne, der ersten in Frank­reich. Die Aussteller in der französischen Abtheilung waren über das Auftreten der Königin sehr entzückt. Unter dem Gefolge der Königin selbst herrschte heute kein so heiterer Ton, wie bei dem ersten Besuche derselben. In der österreichischen Abtheilung schenkte die Königin den böhmischen Gläsern ihre besondere Aufmerksamkeit. Die Schweiz besuchte sie nur sehr flüchtig, während sie in der belgischen Kunstausstellung längere Zeit verweilte und sich Verlat's Madonna und A. Thoma's Mater Dolorosa genau betrachtete. In der baierischen Ausstellung verweilte sie auch nur kurze Zeit, weil die Stunde zur Abfahrt schnell herange­naht war. Um halb zwei Uhr verließ sie mit ihrem Gefolge das Marsfeld. Mit der Kaiserin machte sie gestern wieder eine Promenade, jedoch wegen des unsicheren Wetters im geschlossenen Wagen. Die Kaiserin hatte sie um vier Uhr abgeholt. Des Abends dinirte sie bei der Herzogin von Hamilton und fuhr dann von 1011 Uhr in Ge­sellschaft des Grafen v. d. Goltz auf dem Boulevard spaziren. Der König von Würtemberg war heute ebenfalls wieder in der Ausstellung.

Er war in Gesellschaft eines seiner Adjutanten, und Niemand bemerkte ihn; ich sah ihn, als er aus der preußischen Ausstellung herauskam, wo er sich im Geheimen die große Krupp'sche Kanone angesehen hat. In der Ausstellung sind heute hundert russische Regiments=Musi­canten angekommen. Sie tragen Uniform, aber keine Waffe.

24. Paris, 13. Juli. Heute Morgen um 11 Uhr fand in der deutschen Kirche, Rue Lafayette 212, der Trauergottesdienst Statt, den die österreichische Botschaft dort für den Kaiser Maximilian abhalten ließ. Die Kirche sie ist nicht sehr groß war ganz schwarz ausge­schlagen und überall mit weißem M. auf schwarzem Grunde und mit großen, blauen Schildern, welche die Kaiserkrone trugen, geschmückt. Vor dem ebenfalls schwarz ausgeschlagenen Altare befand sich ein pracht­volles Mausoleum, welches man gestern Nachmittag um 4 Uhr der österreichischen Ausstellung entnommen hatte. Eine für die Kirche zu große Menge hatte sich eingefunden, darunter der größte Theil des diplomatischen Corps, an dessen Spitze sich Fürst Metternich befand, viele österreichische Officiere in Uniform, viele französische Beamte, eine Masse Oesterreicher und eine große Anzahl Damen der eleganten Welt. Die Herren waren in tiefer Trauer, eben so die Damen, welche jedoch keine Hüte, sondern nach spanischer Sitte Schleier auf dem Kopfe tru­gen. Graf von Mullinen stand der Feierlichkeit vor, während ein deutscher Bischof, ich konnte seinen Namen nicht erfahren, den Gottes­dienst versah. Auffallend war es, daß, obgleich heute jüdischer Feiertag, sich eine viel größere Anzahl von Israeliten(darunter auch die Roth­schilds), als Christen eingefunden hatte. Die Feierlichkeit war um 124 Uhr zu Ende. Es wurde bemerkt, daß der Kaiser nicht vertreten war und die höchsten Staatsbeamten sich nicht eingefunden hatten. Man behauptete, daß dies nach dem Gottesdienste, der gestern in den Tuile­rieen Statt fand, nicht statthaft gewesen sei.

#* London, 12. Juli. Es ist heute etwas bunt in den Straßen zugegangen. Von der City, den Strand entlang bis hinab gen White­hall und durch St. James' Park bis zu Buckingham Palace war es von 11 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags schwer, durch die an­gesammelten Menschenmassen hindurchzudringen, denn es gab zwiefachen Spectakel. Zuerst von wegen der belgischen Gäste und dann von we­gen des Sultans. Jene hatten um 11 Uhr Rendezvous im Hofe von Somersethouse, um von da nach der Guildhall zu marschiren, woselbst der Lord Mayor sie im Namen der City bewillkommen und bewirthen wollte. Dieser sollte um ungefähr 2 Uhr im Bahnhofe von Charing= cross ankommen und seinen feierlichen Einzug über Trafalgar Square, Whitehall und St. James' Park nach dem Palaste der Königin hal­ten. Die Belgier waren ziemlich pünctlich auf ihrem Sammelplatze, und es war interessant, zu sehen, wie sie meist recht stattliche Leute in nagelneuen Uniformen von allen Seiten gegangen und gefahren kamen. Alle Omnibusdächer waren von ihnen in Beschlag genommen worden, gerade so wie am verwichenen Abende sämmtliche Kaffeehäuser und Restaurants innerhalb des Weichbildes von Leicester Square, Haymarket und Regent Street. In der City wurde ihnen der erste officielle Empfang zu Theil, denn was gestern zu Gravesend bei ihrer Landung geschah, war unceremoniös, verworren und ungeschickt arran­girt gewesen, während bei ihrer Landung diesseits von Londonbridge es zunächst Taschendiebe waren, die sich gastfreundlich an sie drängten (Mehrere davon wurden abgefangen und standen heute vor dem lizeigerichte.) Mit dem Empfange des Lord=Mayors und des Publi­cums in den Straßen der City werden sie hoffentlich besser zufrieden sein. Aller Orten bemüht sich Jeder, ihnen höflich zu sein, und was an französischer Sprachkenntniß hier versteckt schlummert, kommt jetzt an die Luft, um den belgischen Gästen behülflich zu sein. Auch der Sultan ist hoffentlich mit seinem Empfange zufrieden. Der Hof hat sich mehr für ihn angestrengt, als für irgend einen der jetzt leben­den Monarchen, die zu Gaste hieher kamen. Zwölf Hof=Equipagen in voller Gala, so viele rücken selten aus, so viele finden sich nicht bei­sammen, wenn die Königin das Parlament eröffnet, so viele waren nicht aufgeboten, als Kaiser Napoleon hier einzog, und beim festlichen Einzuge der Prinzessin von Wales hatte der Hof auch nicht eine ein­zige gestellt. Die den Zug eröffneten, waren geschlossen, die anderen aber offen, und in der letzten dieser offenen Kutschen saß der Sultan im goldverbrämten Rocke, zur Rechten des in Generals=Uniform ge­kleideten Prinzen von Wales. So bewegte sich der von Leibgardisten escotirte Zug aus dem mit Blumen und Guirlanden geschmückten Bahnhofe die genannten Straßen entlang, zwischen einem dichten Spalier der Horse Guards hindurch. Im Bahnhofe selbst saßen, den Perron entlang, auf roth ausgeschlagenen Tribunen unzählige Da­men in leichter Morgen=Toilette unter unzähligen Fahnen, Blu­men=Guirlanden und Halbmonden aus Goldpapier, zwischen denen die großen Annoncentafeln des Daily Telegraph, des Morning Star, eines Bruchband=Fabricanten und eines patentirten Crino­linen=Etablissements recht vorwitzig herausguckten. Der Sultan dick und bräunlich, aber durchaus nicht so griesgram aus, wie ihn die pariser Correspondenten schildern. Es wäre, inmitten der tausend hüb­schen Frauengesichter, die ihn anstierten und anlächelten, kaum möglich gewesen. Der ganze Bahnhof sah in der That weder geschäftsmäßig, noch steif, noch officiel aus, hatte vielleicht eine gewisser Maßen harem­artige Physiognomie, die dem Sultan und auch manchem wohlgebilde­

ter, Oczidentalen recht anmuthig erschienen sein mag. Auch bei der Fahr: burch die Straßen sah er bei Weitem nicht so finster darein, wie der Großmeister des Ordens von der seidenen Schnur geschildert wurde. Zwar grüßte er nicht, noch unterhielt er sich mit dem Prinzen von Wales, aber er schaute recht gemüthlich auf die glänzenden Stahl­Cuirasse, die zu beiden Seiten in der Sonne blitzten(die Sonne war echt, wenn auch die Monde aus Papier geschnitzt waren), und auf die Rappen und auf die weißen Federbüsche und die dichten Menschen­massen, welche ihn mit ganz merkwürdigem, lebhaftem Zurufe empfin­gen. So viel sich seinem Gesichte absehen ließ, schien ihn das Schau­spiel recht interessirt zu haben, und wenn er sofort telegraphisch nach Konstantinopel die Ordre ertheilen sollte, daselbst die englische Verfas­sung einzuführen, so hätten sich die Türken bei den Londonern zu be­danken, die ihn in gute Laune versetzt haben. Jetzt ruht er sich von den Mühen der Reise in Buckingham Palace aus. In wenigen

Stunden muß der arme Mann wieder zur Tafel beim Prinzen von

Wales. Den werthen belgischen Gästen ist es heute besser beschieden: Sie dürfen essen und den Abend zubringen wo und wie sie wollen, es bindet sie bis morgen kein Fest=Programm, sie sind gewisser Maßen vogelfrei erklärt, und wenn die Uniform nicht wäre und wenn jeder Straßenjunge es nicht für seine verdammte Schuldigkeit hielte, Hurrah zu. brüllen, wenn er einer dieser Uniformen begegnet, und wenn das deoränge um sie herum nicht gar so unangenehm wäre(der Mensch wird bei dieser Hitze im Plural höchst unangenehm), könnten sie sich recht behaglich fühlen und über Pale ale am Ende gar ihr heimisches Bier vergessen. Möge die Nacht ihnen alles Gute bringen und sie stärken für die Vergnügungen des morgenden Tages!

London, 13. Juli. Acht Stunden opferte das Unterhaus gestern der Berichterstattung über den Reform=Entwurf auf; als Lohn hat es das Bewußtsein, daß am Montag die dritte Lesung der langwierigen Arbeit ein Ende machen wird. Die Stimmzettel=Clausel, welche Dis­raeli seiner Vorlage Anfangs einverleibt hatte, bildete für Herrn Ber­keley einen willkommenen Haken, um seine alljährliche Rede für Einführung der geheimen Abstimmung daran zu hängen. Nur Osborne und Marsh betheiligten sich an der Debatte, der eine für, der andere gegen, und schließ­lich wurde der Antrag mit 161 zu 112 Stimmen verworfen. Blätter wie die Times thun, als ob die Agitation für die geheime Abstimmung nothwendiger Weise an der Schwindsucht zu Grunde gehen müsse, und rurtheilen sie ausprincipiellen Gründen was unter solchen Principien zu verstehen ist, hat die diesjährige Geschichte der Reform sattsam gezeigt; doch scheint, nach dem Stimmenverhältnisse zu ur­cheiten, Verteley'sLicinische Rogation sich im Parlamente einen brei­

Boden erkämpft zu haben. Die wirklich zum Beschlusse erhobenen Abänderungen des Entwurfes beschränkten sich auf Ausmerzung sth­listischer, manchmal rein grammatischer Fehler. Als Herr Disraeli auf

Montag die dritte Lesung ankündigte, erhob sich lauter Beifallsruf. Das Haus vertagte sich erst gegen 3 Uhr Nachts, nachdem die Vor­lage zur Erweiterung der Befugnisse der Gewerkvereins=Untersuchungs­Ausschüsse zum dritten Male gelesen worden war..

Es ist viel die Rede davon, daß, um Englands Ansehen im Orient zu wahren, es vielleicht gerathen sei, dem Könige Theodor von Abys­sinien eine Kriegserklärung statt der ihm früher angebotenen Geschenke ins Haus zu schicken. Und wieder ist die Rede davon, den Vicekönig von Aegypten um Unterstützung bei diesem Kriegszuge anzugehen. Letzteres wäre in so fern ein verfehlter Schritt, als dadurch der poli­tische Zweck der Expedition, nämlich die Wahrung des britischen An­sehens im Oriente, auf diese Weise verfehlt werden dürfte. Daß davon auch aus militärischen Gründen Abstand genommen werden sollte, versucht ein der Pall Mall Gazette zugesandtes Schreiben zu beweisen, aus dem wir hier das Wesentliche mittheilen wollen:Von Aegypten aus gegen

Abyssinien operiren wollen, wäre gerade so absurd, als sollte eine gegen Madrid dirigirte englische Armee in Calais ans Land gesetzt werden, um von dort mitten durch Frankreich und Spanien gegen ihr Opera­tions=Object vorzudringen. Im Klima und der geographischen Gestal­tung Abyssiniens liegt nichts, das eine Expedition dahin schwieriger machte, als eine von den vielen, die wir schon in Indien glücklich durchgeführt haben. Die geeignetste Zeit dazu wäre von September bis März, da April und Mai ungesunde Monate sind; die sicherste und beste Route aber von Masnah nach Gondar oder Magdalo ist über Dobarwa, Axum und Sire. Rechnet man zwei Monate für den Hin=, eben so viele für den Rückmarsch und andere zwei Monate für die militärische Operation im Lande selber, so ließe sich die ganze Cam­pagne binnen sechs Monaten durchführen. 10,000 Mann wären genü­gend, darunter etwa die Hälfte eingeborener indischer Infanterie, 300 englische Dragoner, 1500 Mann indische irreguläre Cavallerie, und mindestens fünf Artillerie=Batterieen. Am 15. October könnte das gesammte Expeditionscorps in Masnah zur Vorrückung in das Innere Abyssiniens bereit sein". Was die vorgeschlagene Route angeht, so ist statt Masnah offenbar Massowah(Massuah) zu lesen; doch ist, ab­gesehen von der durchaus falschen Reihenfolge, in der die Städte auf­geführt werden, nicht ersichtlich, warum denn das erheblich abseits auf dem Hochplateau von Axum gelegene Sire(oder Schire) überhaupt berührt werden soll.

Prinz Napoleon ist von Cherbourg in Begleitung des Herzogs und der Herzogin von Aosta mit der Schrauben=Yacht Jerome hier ein­getroffen.

Mehrere katholische Adelsfamilien lassen am 19. d. M. in der St. Mary's Kirche einen feierlichen Trauergottesdienst für den Kaiser Maxi­milian abhalten.

5% Metall. 59.25. 44% Metall. 52.00. Bank=Actien 715.00. Nordbahn=Actien 171.20. National=Anl. 69.80. Credit=Actien 188.40.

(Schlußcourse.)

.=.=.=Cert. 234.60. Böhm. Westbahn 148.50. Credit=Loose 126.25. 1860er Loose 89.90. Lombard. Eisenb. 191.00. 1864er Loose 77.60.

1864er Silber=Ank. 77.00. London 126.15.

Hamburg 93.25.

867S 5610. nlber 123.50.

* Köln, 14. Juli.(Wochenbericht.) Das Wetter war in vergangener Woche der Aernte, welche, was Roggen betrifft, allgemein im Gange ist, sehr ersprieß­lich. In den leichteren Feldern nähert sich auch der Weizen bereits der Reife.

siel sich bis jetzt beurtheiten läßt, wird der Ertrag beider

bereits der Reife.

So viel sih dis jehr. beurcheilen läßt, wird der Ertrag beider Fruchtgattungen zu den guten Mittelärnten zu rechnen sein. Ungeachtet dieser erfreulichen Aus­sichten, die durch die voraussichtlich reichliche Kartoffelärnte noch erhöht werden, blieben an unserem Markte die Getreidepreise fest und gingen selbst noch höher, weil Vorräthe auf dem Lande erschöpft, und so die Zufuhren an den Landmärk­ten nicht der Erwähnung werth sind, während andererseits ein steter starker Be­gehr an unserem Platze anhielt, wodurch jetzt auch geringe Gattungen österrei­chische und überseeische Sorten Weizen und Roggen, welche zu anderen Zeiten unbeachtet sind, gesucht werden. Von neuem Raps erhielten wir bereits einige Zufuhren, welche nach Qualität von 10-11 L per 200 Jd Käufer fanden. Im Lieferungsgeschäft zeigte sich für den laufenden Monat animirter Begehr zu stei­genden Preisen, aber auch auf November bestand mehr Kauflust und eine gün­stigere Haltung der Preise in Folge der Meinung, die sich bei der Mehrzahl der Speculanten geltend machte, daß für dieses Jahr auf billige Preise nicht zu rech­nen sei. Bezahlt wurde für Weizen per Juli von W.17 aufwärts bis.25, per Nov. 7 Lt. Roggen per Nov. schwankte um M-.9. Rüböl war auch in dieser Woche durch gute Nachfrage nach Waare und anhaltende Beachtung für den Herbsttermin, fest. Effectiv ging bei schwachem Angebot auf 133/10, und per Oct. wurde um 13320¼ ziemlich ausreichend gekauft. Wie es scheint, be­ruht die festere Haltung des Artikels auf dem gegen frühere Schätzung um die Hälfte zurückgebliebenen Resultat der diesjährigen Oelsamenärnte.

Neuß, 13. Juli. Weizen 1. Qual.#.22, 2. Qual..12, 3. Qual..27, Roggen 1. Qual. M 7, 2. Qual..23, Wintergerste 3#, Buchweizen M1.8, Hafer M.26, per 200#d. Aveel B3.21, Rübsamen##1.29, per berl. Scheffel, Kartoffeln M.20 per 200 Jd. Heu B per 100 Jd, Stroh M 1 per 200 Fd. Rüböl Al 13.3 per 100 Bd, faßw. Al 13.6, gereinigtes M 13.18, dito faßw. 13.21. Rübkuchen M 44, Preßkuchen Al 41 per 2000 Gd. Es ist heute von keiner Preisänderung zu berichten; die Stimmung bleibt sehr günstig und die hohen Preise finden gute Beachtung. Angefahren waren heute 600, im Laufe der Woche etwa 2700 Sack. Rüböl und Rübkuchen fest. Wetter; trübe.

Berlin, 13. Juli.(Nach dem Coursbericht.)

44% Fr. St.=Anl. 978 bz. 44% St.=A. 1856 988 bz.

5% St.=A. 1859 1038 bz.] 1864 988 bz.

44% 54 55A. 57 988 bz. 4% 50/52 904 bz.

St.=A. 1859 988 bz.] 1853 902 bz.] Rhein.u. wes

Preuß. und ausländ. Bank=Actien und Fonds. Preuß.Bank=Ant, 152 bz. Geraer Bank=A. 1038 G. Italienische Rente 505 bz.

91à G. Weimarer Bank 895 B. Kurhessische Loose 541 B. Bank 82 G. Oesterr. 5% Met. 474 G. Bad. 35=Fl.=Loose 308 bz. Disc.=Commdt.=.1044 bz. 5% Nation.=Anl. 564 G. Amer. 1882 St.=A. 784 bz. In= und ausländ. Eisenbahn=Stamm=Actier

St.=A. 1862 904 bz. 2% Staats=Sch. 842 bz. Prm.=A. 55 1234 bz. f Rlbr. 922 G.

Aachen=Mastrichter 334 bz. Altona=Kiel, neue 132 bz. Amsterd.=Rotterd. 97 bz. Berg.=Märkische 1453 bz. Berlin=Anhalter 218 G. Berlin=Hamburg. 156 G. Berl.=Ptsd.=Mad. 2144 bz. Berlin=Stettin 1394 bz. und

Nach.=Düsseld

% III.. bz. Aach.=Dcastr. 44% 705 bz. mur 5% 724 bz.

.=Marr. 44% G. II. S. B. 34% III. S. 774 bz.

B. 772 bz. 44% IV. S. 94 bz. V. S. 934 G.

Böhm. Westbahn 594 Galiz.(Karl=Ludw.)89 bz. Köln=Mindener 1424 bz. Ludw.=Bexbacher 1504 B. Magdeb.=Halberst. 1874 G. Mainz=Ludwigsh. 1262 B. Mecklenburger 744 bz. Nordbahn=Actien 924 bz.

Actien.

Oberschles. A C. 1914 bz. Oesterr.=Franz. 126 bz. Rheinische.=A. 1174 5z.

Prior.=St. Rhein=Nahebahn 29 Südost. Stsb.(Lb.) 102 Thüringer St.=A. 129 Wilh.(Cos.=Odbgr). 62

15

o

s9 249 bz 3% 2234 bz. Rhein.%, priv. B. 54% gar. bz.

44% III. E. 93 G. v. 186 2/6 93 G.

garant. 975 G.

Rhein=Nahe 44% 938 bz. Ruhrort=Cref. 44% G. 4% II. S. bz.

44% III.. G.

Dartist-Zettelpank z6 B.(Stettiner. I 828/6Mingung Haram 3. g.

Minerva, Bergw. 37 G. Phönix, Lit. A. 103 B. Hörd. Hüttenver. 109 G. Dess. Gas=Actien 154 B. Preuß. Hyp.=Vers. 1094 bz. Certific. 101 G. Bielesld. Spinn.=.125 V.

mm.g II. S. 924 G.

Köln=Mind. 44% 975 G.

5% II. E. 102 G.

4% II. E. 851 B.

III. E. bz.

45% III. E. 942 G.

4% IV. E. 844 bz.

##.. V. E. 844 G.

Schleswiger 44% 914 G.

Verl. Handelsges. 109 B. Mägdeb..=V. 755 G. Dresd. Allg..= G. 230 G.

Darmst. Zettelbank 96 B. Stettiner 1123 G. Concordia(.Köln) 400 B

Genfer Credit 274 G. Aach. Rückvers.=A. 550 B.

Leipziger Credit 854 G. Dresd. 135 B.

Luxemburg. Bank 84 G. Köln. 96 G.

Oesterreich. Credit 758 bz. Magdeb. 123 G.

Aach.=M..=Vers. 1600 G. Köln. Hagelvs.=A. 105 G.

Colonia 1620 B. Union, Allg. D. 109 B.

Elberfelder 610 B.(Agrippina=Actien 130 B.

Wechsel cours.

Amst..1433bz., 2M. 14245z. London 3 Monat.234 bz. Wien 2 Monat 80 bz. Hamb. 15lbz., 2M. 150sbz. Paris 2 Monat 80 11/12 bz. Frankfurt 2 Mt. 56.24 bz. Brem. 100 T. Gold 1108 bz. Wien Oest. Währ. 808 bz. Petersburg 3 Wch. 938 bz.

Die Börse war überaus geschäftslos, die Stimmung aber matter und einige Papiere etwas niedriger. Neue Oesterr.=Franz. 234 bz. Magdeb.=Halberst, 3 1/2% Stamm=Prior. Lit. B. 74½5/8 bz. Magdeb. Feuervers.=Actien sind mit 755## pro Stück, Magdeb. Rückvers.=Actien mit 123% gesucht. Friedrichsd'or 113½ bz. Gold=Kronen 9 M 8 Syr G. Silber in Barren und Sorten per### fein Bankpreis 29 2 25 Sgr.

Frankfurt, 13. Juli. Die Börse war total geschäftslos und das Ausbleiben der neweyorker Notirungen mehrte noch die Geschäftsstille. Selbst die bevorste­hende Liquidation vermag nicht den Verkehr zu beleben. Süddeutsche Fonds matt und geschäftslos, besonders% Würtemberger, die vielseitig offerirt wa­ren. Bayern 94½, Würtemberger 93, Badener 921-5/8, Nassazgr 94. Seedit 176¼-176, Bank=Actien 676 gefragt, National 54¾, steuerfreie 438, engl. Me­talliques 62 7/8,% Metalliques 70 5/8. Americaner bei schwachem Umsatze 77 3/8 bis 7/16. Staatsbahn 220½-220, Ostbahn 116 5/8, Elisabethbahn 110½. Staats­bahn=Prioritäten 50, Lombarden 44¾, Toscana 47 etwas bez., Livorneser 31½ offerirt, 1861er Loose 72¼18, 1864er 73. Wien 93¾.

Augsburg, 12. Juli. Der heutige Schrannenstand betrug 1937 Scheffel, wovon 1851 Sch. verkauft und 86 Sch. aufgezogen wurden. Die Preise sino wesentlich zurückgegangen, mit Ausnahme der Gerste. Mittelpreise: Weizen Fl. 21.46 (Fl..1 gef.); Kern Fl. 21.15(Fl..2 gef.); Roggen Fl. 15.42(F..42 gef.): Gerste Fl. 14.42(17 Kr. gest.); Hafer Fl..35(38 Kr. gef.); Umsatzsumme:

Paris, 13. Juli.(Schlußeourse) 37, Nente 68721.%6 Jtal. Rente 5010. Eredit=Mob=Ges. 361.25. 5% Oesterr. Anl. von 1865 332.50. Süd=Oesterr. CLombarden) 381.25. Franz=Oesterr..=A. 405.00. Franz. Nordbahn 11.6500. Midi=Actien 553.75. 6% americ. Anl. 83.

Maris, 13. Juli.(Per Telegramm.) Rüböl flau, per Juli Fr. 99.00, Aug.=Sept. Fr. 99.50, Sept.=Dec. Fr. 99.50, Jan.=April 1868 99.00 Mehl matt, 6 Marken per Juli Fr. 74.00, Aug.=Sept. Fr. 71.50, Sept.=Der. Fr. 68.25. Spiritus fester, per Juli Fr. 63.50, Aug.=Sept. Fr. 64.50, Sept.=

De. Fr. 6400. Kubenrozucker ruitzte, eogpt Fr. 2850. Sere

* London, 11. Juli. Folgendes ist der Bank=Ausweis für die gestern ab­GerlgtHaeng siten.1 Ja. t.. ge. 1 21.309., Abnahme um 4 235,/418.,; an­rohme um 137475 8 533 L; Zunahme um.364.341., Rest3318341 L, Zu­

19 830 7·3 8 L. Auf der anderen Seite der Rechnung: Regierungs=Sicher­um 2004 721#. unverändert; andere Sicherheiten 18.361,530., Abnahme Noten im Umlait g..33 6/950 L, Zunahme um 248240.; beträgt 22 K41 331 51· 353,080., Abnahme um 300,780.; der Metallvorrath . London, 12. Juli. Jgp.. 9 2

der Markt etmas hesten: Jagtuge due Venderung, für raffinirten Zucker war

: Fartg enmal besser. Kuffee in guten Qualitäten Costarica sehr fest, unbe­stimmte Qualitäten etwas niedriger, Singapore fein ord. 68., 100 Sack gut ord. Narive=Ceylon= zu 60 S. verkauft. Reiß ftau. Salpeter preishaltend. In­digo an heutigem vierten Tage etwas minder lebhaft, ord. Sorten etwas niedri­ger. Jute sehr lebhaft zu höheren Preisen. Baumwolle fortwährend flau. Ame­ricanisches Harz ord. zu 9., besseres 1113.6, feines zu 15-15.6 gehandelt. Zinn preishaltend. In Zink und Kupfer keine Umsätze. Leinöl ruhig, aber preishaltend. Rüböl fest, englisches braun 37.6, Juli=Aug. 38, Sept.=Dec. 39, letzte und erste 4 Monate 40 S. Palmöl und Cocosöl ohne Aenderung. Pe­troleum 13½-14 P. Talg ruhig und fest, disp. 44.6. Wechselcourse 3.: Amsterdam und Rotterdam 11.19¾12¼, Antwerpen und Brüssel 25.37½-42½,

Hamburg 13.-10, Paris 25.35-40, Frankfurt 120 1/ 3/8, Wien 12.77½-82½,

Petersburg 32¼- 3/8, Jcoin und Berlin.26½.

kasen 827 nische Pas Talegraran., Conoszig eziger 1, 1862er 291, 5% Griechen 14¼, 0% Lürtische Conso

13. Juli.(Per Telegramm.) Consols 94⅞8. Mericaner 16½, 1863r Rupsen 87. Spanische Fass. 221/8. 3% Exechen 14%,5% türrsche Silber 60½. Juinois(Eisenbahn) 80½. Julliener###8. Americ.-zUer Bonds

Ast gi(Eisenbof. echen 1A%/

Silber 60½. Jlinois(Eisenbahn) 30½. Italiener 49 1/8. Americ.

73¼. Stimmung ruhig.

Kalkutta, 8. Juli.(Per Telegramm.) Wechselcours auf London.111/.

Baumwolle 280 R.