Nr. 193.— Erstes
em Zelvertr. verantwortlicher Redacteur: Hermann Grieben in Köln. Verleger und Drucker: M. DuMont=Schauberg in Köln.
Juli. Expedition: Breitestraße Nr. 76, 78.
stsph AGENTUREN IN DEUTSCHLAND:
tbeshever und Pesssang; Berlin Gropiussche Buchh., A. Ro#% e Hlaasenstein& Vogler; Bonn Max Cohen& Sohn: Coblenz K. , esih ennt chon M e
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Sonntag, 14. Juli 1867.
Prün.=Preis: in Köln 24 Thlr., in Preußen 23 Thle, im übrigen Deutschland 3 Thlr. vierteljährig.
Anzeige=Gebühr: 24 Sgr. die Zeile oder deren Raum. Briefe portofrei.
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Frankfurt a. M. Haasenstein& Vogler, Jäger'sche Buchh. u. G. L. Daste & Cp.; Hamburg, Basel u. Wien Haasenstein& Vogler; Leipzig H. Engles Toc: Ruemen u. Schlotter Aüthersburg Sichefschen bangen-keree.
auf das 3. Quartal der Kölnischen Zeitung
wolle man bei der nächsten Post=Anstalt oder bei unseren Agenturen in Aachen, Bonn, Coblenz, Düsseldorf, London und Paris möglichst bald machen.
Hannover 19. 5 u. Jeutschland.
Abschrieben: an" Juti. Der national=liberalen Correspondenz wird hlos und zar Mlitte“, wie der hiesige Courier, sonst ziemlich ehucht, die Errschiur nit so großer Entschiedenheit, wie er dies gethan
J. an sicher sein. Landrathämtern bei uns anfechten, so kamn wan“ daß das der Ausdruck der öffentlichen Meinung ist. erfahren, Zax:“ so braucht man keine Vertrauensmänner, um Adezu verhaßt ganzen Lande das Institut der Landrathsämter ungemeine und daß man bei Kreisen von 40,000 Einwohnern re 101 Nemten3 durch weite Wege findet. Es werden sich kren lassen; aber de auf 80, vielleicht selbst auf 70 re
kkehrsorte des statichen ge die allgewohnten stigen und durch Kreisämten geckecht die unterste Stufe: zuezen. Eben so würde man mit
geschung beseitigen.“[Jedenfals Repräsentatipsystems, die Antsversorfzshge der ordentlichen Geret datte die Abänderung Zeit, bis sie im
neäzucsk Fraukfurt, 12. Jus. werden könnte.
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erse erfolgten Abschätzung des dassaest Pgei.“ im, Rastadt und Lanterbehuthums von sämmtlichen beiichen beweglichen Bundessce eseungen ausckant fich der Sagzibstons Comnihon Vertetr hischen Regierung darüber Entschließung der k. öster
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Die österreichischen Bevollmächta.chetzungen vor
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ahceager Ficheas der matekele ud u. h ses chese e aie Bangne un gue u! üderwicsen werde; daß der erfandenliche Bet
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erwiesen wers: Juneeseigenrhumes in den vier A. v. Rothschild u. S. sorveriiche Betrag aus den zentnehmen sei, und daß.slich angelegten Bundesgeldern deutschen Staaten ihren dse Abfindungssumme für Oesterreich
ungPhsbuche sich zur Last schrgz, culdantheil tragen, resp. im Abrech
aethältnisse Eigenthumsantgeil"gegen dieselben in gleichem enthumes in..“ an der Gesammtmasse des beweglichen senen vier Festungen erwerben. Hierüber haben sich daß die Jnsch=st errlären. Mit dem ferneren Antrage Preuogthums Limk. Großherzogthums Luxemburg und des En Weise fest.“, an dem beweglichen Bundeseigenthume in deru haben sct“ werden, wie derjenige des Kaiserthums Oesterden bereits die Bevollmächtigten von Baiern, Würtemberg und Premen. ue r
Lite einstimmig peschiae ser Ztg= erfährt, daß das bremer Wahlten Reichstage zu wiren.“ für H. H. Meiers Wiederwahl zum
Lißpel Aus
ausetgen gehalten. ou 12: Juli wird telegraphirt: In einem heute üiber dig g Consistorium hat der Papst eine Allocution gehalturt zweite unennung des neuen Patriarchen von Cilicien, so wie egueeig e den Tod des Kaisers Maximilian und befohlen, daß lärunhen Faslagie für denselben in der Sixtinischen Capelle gehalten Sohllstadon, den gzttsan hat der Papst den Erzbischof von Sens, hroschen, Cobicke 8tchof von Gran, Collet, und den Weihbischof von eut E Flonon. gspeiht,
Zinischnen sein 13 10. Juli. Aus Paris soll eine Depesche hier angeMu n, in welcher die dortige Regierung die hiesige ersucht, die und## Erhebung, beziehungsweise den befürchteten Einfall von ben 1Plvianern ins Römische zu verhindern, und worin zugleich An#ingen über die Projecte der römischen Emigration, in so weit Gasiklben in Paris bekannt sind, ertheilt werden. Wie ich Ihnen anHerr Rattazzi nicht erst auf die Empfehlung des S Prcheiernae hen u u die Garibaldianer an der römischen Gränze Das Betragen der Garibaldianer wird von der Hal
at, macht unter den ietzigen Verhättnissen
Geln über Rouher vexbreitet hat, muchr unrer den jehzigen Terchzuttnissen
ungewöhnliches aufsehen#s. unten]. Im Moniteur steht dieser „ nisf des Kaisers heute noch nicht, doch kündigt die France das Erscheinen lben auf morgen an. Man ist auf diese Kundgebung um so ge67.#ter, als Rouher in den letzten Sitzungen sehr schwach war. Tritt Obersder Kaiser im Moniteur für Rouher ein, wie dieser in den Kamut ac für die stummen Diener der Executive? Augenscheinlich ist dagtige, git an die Wahlen zu den Generalräthen gedacht, die am 3. und
ie bile, ist bereite vam„ Jas betreffende Deret, das heute publict
Berezowski. Der Angeklagte Fünf Entlastungszeugen sind
Korpers vom 12. Juli.
vereils vom 7. Juli datirt. allenn fu Montag beginnt der Proceß
dlung noch den Arm in der Binde. Krsch“s
rheitss Sitzung des gesetzgebenden Körpers vom 12. Juli.
#s Interesse der Sitzung war weniger auf die Rede des Herrn Glais
gerichtet, der, wie immer, sehr beißend war und auch zur Ordnung sche shelche Oltigien au die Ollivier's. Ich wende mich daher sofort der Rede Verechsprochener ae zum Schlusse der Sitzung hielt und die seiner offen
s Aipser Ansicht nach dem jetzigen Cabinet den Todesstoß geben muß.
warf zuerst einen Blick auf die Ursachen, wodurch die früheren sast ungestal ge stur3t wurden. Der Redner ist überzeugt, daß die Periode
leis. 22 gegrünzer, fu die jetzige Regierung, die, auf breiter demokratischer Zeu, daß sie zur Anbeneglichte Scommen sei. Man dürse nicht
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ch wchbeit. Nachdem Ollivier dies näher begründet, geht Gicesfe ier scger greicher. Ihm zufolge hat diese vom Sonverain abgege,#, die, wenn sie: liverale Umgestaltung der Regierung zum arkt Gwird so einem Wortstreite i für die Freiheit aussprechen muß. einen R. Herr Ollivier.... Sud mnachen, der seit langer Zeit aninei s Reformen: die Gefetze: di im Briefe vom 19. Januar verspropellationsrecht und die ge die Presse und das Vereinsrecht, das irichhr meint, ist Glais.=Big senheit der Minister in den Kammern. ten=%, wenn er sagte, 5. ein zu sehr Pessimist gewesen und habe sich n gerecht; man habe.... Versprechungen zu nichts geführt. Dies Visesecaiggr schritlichen Alete. zum Mißtrauen einem ernsthaften und izoin: Es ist ui Legenüber zu rathe
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Conelder Corporativ=Gesellschaften, und.: Angelegenheiten ward der Probir
vers tahlfreiheit sein. Die Anwesenbeit* Wahl=Angelegenheiten wird es Reohner bescheidenen Weise vom ganst Pinister in der Kammer ist
ese enmnticht, Gunegaeuis ga!
nt: egei zummister Redner istz Vielseich fragt Herr Ollivier, esede er hidtenghben die Klrchenuu! Aeriastz“, als darauf bedacht sind" en, weniger sicher, sie Haunse gerteite Verantwortlichkeit beginr. se gut auszuführen. Aber die ##ommen, weil sie, dazu beruten. d Minister vor die Kameise der Ganten u. ferede Rachiähehaseh, De Bugg zird= nur so lange halten werd.en von Ihnen direct abhangen Allem die Abschar... sie Ihr Vertrauen besitzen. Ich Uilh% Sroßer Lärm; alle Blichg““ des Staats=Ministers.(Ruse: Abl Helizchug überzeugt sein, daß gichten sich auf Herrn Rouher.), Jage tzeine beiges, Brincip verfolge. I. 10 hier keine persönliche Absicht habe „ult den 17. Die Einen“ hat dem Staats-Minister drei Na
ennug veit Mbroßvezirg(Einmitrke. den Premier=Ministera, die Anusc hmist grend der Gegenstang se und lang anhaltendes Gelächter; Rouher Otsch stese 3½ lachen), wieder Anze:“semeinen Aufmerksamkeit; er scheint * Ehnungen““ und lange Unte100omus des i Berden Sichalsch find. Ahl Ahl), Wenn ich h.
peir und
und Majordomus, sing„Pxemier- Pinister in der Verfassung. in 4g.oß che sie angehen.“ Offi. verletzende Ausdrücke für die beiden Per
natze o inisters, welche nachtpi desinirt hier nun die Amtsstellung des #s aller seiner Collegen sei, der ursprünglichen Idee die des Vertheidiang, prüfte sie und legtg te Er nahm Einsicht von allen Actenund' vorhanden, daß ein### der Kammer vor. Heute ist kein Grund ### Zungelegen und kann dis gatste“ sei(Unterbrechung), er ist senisten. Der Staats=Minisia.
# 4e.„Minister. Suut=imister, wie er heute besteht, ist weder ein Weisce=Kaiser!“ Heficge Proßpezur, noch, ein Maiordonus, tondern
die Abschaffung eines überflüssigen Rades nach sich! Sollte man das Decret vom 19. Januar bekämpfen oder billigen? Indem ich diese Frage stelle, erklärt Herr Emil Ollivier, daß die liberale Partei, der er die Ehre hat, anzugehören, in zwei Gruppen getheilt ist. Die eine will die Freiheit unter einer bestimmten Regierungsform, die andere, welche findet, daß dieses nicht die Hauptsache ist, indem sie jedoch ihre theoretischen Bevorzugungen bewahrt, nimmt die Form an, welche sich das Land gegeben, und alles, was einen Fortschritt constituirt. Herr Ollivier zieht nun einen Vergleich zwischen der gegenwärtigen und der Juli=Regierung i. J. 1848; er findet, daß die Umstände so ziemlich die nämlichen sind; nur schreitet die erste voraus, während die andere Widerstand leistet. Herr Ollivier citirt eine Frage, welche dem Herrn Carnot 1848 ein Wähler stellte: Ist er der Dynastie ergeben? eine Frage, auf welche Herr Carnot nicht mit Nein und nicht mit Ja geantwortet hat, und zwar in dem Sinne, daß, indem er sich auf die Autorität seines Vaters stützte, er sich hauptsächlich als Anhänger der Freiheit zeigte.„Wir haben“— so fährt Ollivier fort—„den Act vom 19. Januar gebilligt; wir wollen sehen, wie er ausgeführt wurde. War es politisch und klug, die Ausführung von Maßregeln Ministern anzuvertrauen, welche sie vorher mit energischer Beredsamkeit bekämpft hatten? Herr Glais=Bizoin meint nicht und hat Ihnen gesagt, daß in keinem freien Lande jemals ein solches Schauspiel gesehen worden ist. Doch darin irrt sich Herr Glais=Bizoin, man hat es im freien England gesehen. Zwei Männer haben es ausgeführt, Wellington und Robert Peel, der eine 1829 bei Gelegenheit der Katholiken=Emancipation, der andere 1846 bei der Getreide=Reform. Ollivier citirt noch das Beispiel Disraeli's, der sich der Wahlreform hingibt, und schließt daraus, daß es ein Fehler war, daß man zur Vorlage liberaler Maßregeln sich nicht der Männer bediente, welche das Vertrauen der Majoriät besaßen; das hieße die Grund=Elemente der Regierungskunst verkennen— ich habe es anderwärts gesagt und kann es also wohl auch hier wiederholen.(Unterbrechung.) Lassen Sie mich, ja, lassen Sie mich, obschon Pascal gesagt hat, das Ich und das Mich seien gehässig, lassen Sie mich es aussprechen, daß in der Zeit des 19. Januar, als die Journale Ministerlisten colportirten, auf denen sich leider auch mein Name befand, ich will Niemanden verletzen, sogar mich selbst nicht, diese Listen pure Erfindung waren und unbegründete Verleumdungen enthielten.“ Herr Ollivier erklärt, daß das Programm in allen seinen Theilen schlecht ausgeführt wurde:„Was die Minister betrifft, so wird dieses nicht geschehen, so lange man nicht in der Kammer den Minister des Innern(Lärm) gesehen haben wird; vor die Versammlung gehören drei Minister: der Minister des Innern, der Minister des Aeußern und der Finanz=Minister.(Unterbrechung.) Was die Presse und das Vereinsrecht anbelangt, so ist das Programm vom 19. Januar ebenfalls nicht ausgeführt worden. Die Action der Verwaltung ist gerade noch so mächtig, wie vorher. In den Departements gehören die Leute, welche die Freiheit gepredigt, zu den Verdächtigen, während die Minister sie verläugnen, die Männer der Freiheit werden überall zurückgewiesen; glauben Sie, daß sie an die Aufrichtigkeit Ihres Fortschrittes glauben, wenn Sie auf diese Weise handeln? Ist es nicht bedauernswerth, daß die Mitglieder dieser Kammer, welche zu den 45 gehören, die das liberale Amendement votirt haben, auf den Antrag der Regierung nicht gewählt wurden, um die liberalen Gesetzesprojecte zu prüfen?(Lebhafte Unterbrechung.) Ist es nicht bedauernswerth, daß ein Mann, welcher den Friedensvertrag(1856) unterzeichnete, ein Mann, dessen Loyalität bekannt ist, welcher der Vertraute des Urhebers des Briefes vom 19. Januar war(Walewski), seine Entlassung geben mußte?(Neue und lange Unterbrechung.) Warum werden diese Reformen, die von aller Welt freudig ausgenommen wurden, jetzt als zweifelhaft betrachtet? Diese Lage muß sich aufklären, und man muß das hinwegräumen, was sich zwischen den Act vom 19. Januar und seine Ausführung stellt. Ich hoffe, daß dieses das Refultat Ihrer Betrachtungen sein wird, wenn wir von Neuem vor der Kammer erscheinen. Dieses konnte die Unruhe verscheuchen, über deren Ursache man verschiedener Ansicht sein kann, die aber in Wirklichkeit besteht. Die Minister werden bald zu Ihnen sofort sprechen von der Ruhe, welche im Lande herrscht; was eine starke Regierung zu befürchten hat, ist nicht ein Aufstand, der immer nur denen schadet, die ihn unternehmen, sondern die Schwierigkeit, zu regieren mit einem eifrigen und beständigen Widersacher; was furchtbar ist, ist, die Bevölkerungen zu sehen, die unterworfen sind, aber böswillig werden(Nein! Nein!), und die entschlossen sind, die Regierung nicht zu stützen, zu schreien, ohne mitzuwirken; wir sind noch nicht da angekommen, aber nehmen Sie Sich in Acht, daß wir nicht dahin gelangen. Geben wir dem Lande das Schauspiel ergebener Unternehmungen. Wir befinden uns zwei Situationen gegenüber. Entweder der Krieg(Unterbrechung), und der Nicht=Defensiv=Krieg wäre ein Unglück, oder die starke und glorreiche Herstellung einer freien und constitutionellen Regierung. Möge unser Souverain die Weisheit haben, die Freiheit dem Kriege vorzuziehen!" Als Ollivier von der Tribune herabsteigt, erhebt sich die Versammlung, um fortzugehen. Die Sitzung wird inmitten lebhafter Aufregung geschlossen, doch keinerlei Beifallsbezeigungen wurden dem Redner zu Theil.
= Paris, 13. Juli. Vor Eröffnung der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers bildete die gestrige Rede des Herrn Emil Ollivier den Hauptgegenstand der Unterhaltung. Man erwartete eine Antwort des Herrn Rouher, und um 1 Uhr war es schon unmöglich, auch nur den geringsten Platz zu erhalten. Außerdem sprach man viel von einem Vorfalle, der unter den gegenwärtigen Umständen von großer Bedeutung ist. Herr Rouher hat nämlich ein Schreiben vom Kaiser erhalten, worin ihm derselbe seine hohe Befriedigung ausdrückt, indem er ihm zugleich den Stern des Großkreuzes der Ehrenlegion in Diamanten zusendet. Diese Auszeichnung wird den Personen zu Theil, welche bereits das Großkreuz der Ehrenlegion besitzen(der Werth des Sternes beträgt 60,000 Fr.). Bis jetzt haben dieselbe nur der verstorbene Herzog von Morny und Graf Walewski erhalten. Selbstverständlich zerbrach man sich darüber die Köpfe, ob der Brief und der Stern andeuten, daß Rouher's Stellung wieder fest ist, oder im Gegentheil diese Belohnung seiner Entlassung vorangeht. Die Majoritäts=Mitglieder beglückwünschten natürlich Herrn Rouher aufs eifrigste. Die allgemeinen Erwartungen wurden übrigens nicht erfüllt. Herr Rouher blieb nämlich bei Eröffnung der Sitzung ganz ruhig auf der Ministerbank und Herr Jules Simon erhielt das Wort über die Frage Betreffs der Wahldistricte.— Nachschrift. So eben erfährt man, daß Herr Weiß(vom Journal de Paris) für heute Nachmittag 4 Uhr vor den Untersuchungsrichter Gonet citirt ist. Es handelt sich um dessen Artikel, wo er über die Schlägerei, die zwischen ihm und den beiden Söhnen des Unterrichts=Ministers Statt fand, in höchst scharfen Ausdrücken Bericht erstattet hat.
99 Paris, 13. Juli. Auf dem auswärtigen Amte stellt man sich sehr entrüstet über Julian Fane und seine Depesche an das Cabinet von St. James, in der, wie Lord Derby im Oberhause erklärte, gesagt wurde, Dano habe an Moustier telegraphirt, er werde als Geißel für die Auslieferung Atmonte's in Mexico zurückgehalten. Das auswärtige Amt wird heute Abend erklären lassen, daß eine solche Depesche des Herrn Dano nicht existire und es nicht wisse, wo Herr Fane diese Nachricht hergenommen. Dennoch aber gibt es Leute, welche die qu. Kabel=Depesche vom 27. Juni mit eigenen Augen gesehen haben, die behaupten, daß die Mittheilung Fane=Derby's durchaus richtig sei, und die hinzufügen, daß der französische Gesandte selbst sich der eigenthümlichen Wendung„usqu'à la restitution du Général Almonte“ bedient habe. Dieser ehemalige Gesandte Maximilian's am Hofe der Tuilerieen befindet sich übrigens augenblicklich schwer erkrankt in Paris. — Es bestätigt sich, däß der Herzog von Aumale(nicht, wie die Independance gemeldet, Louis Blanc) im Besitze der Papiere ist, welche Kaiser Maximilian s. Z. nach Europa befördern ließ.
Paris, 13. Juli. Heute Morgen stattete die Königin von Preußen ihren zweiten Besuch im Industrie=Palaste ab. Sie kam mit ihrem Gefolge, das aus ihren Hofdamen und einigen Herren von der Botschaft bestand, in zwei Wagen angefahren und stieg wieder an der Porte Mahon ab. Dort empfing sie ein Herr von der AusstellungsCommission und geleitete sie nach dem preußischen Salon, wo einige andere Herren der Ausstellungs=Commission ihrer harrten. Die Königin widmete ihren heutigen Besuch den schönen Künsten und den Gewerben, die mit ihnen in Verbindung stehen. Nach einem kurzen Aufenthalte im Salon bestieg sie mit ihren Hofdamen den Rollwagen und durchfuhr zuerst einige Gänge der preußischen Ausstellung. In der Preußischen Straße" betrachtete sie mit großem Wohlgefauen die dort aufgestellten Statuen und besichtigte dann längere Zeit die preußische Kunst=Abtheilung. Von dort fuhr sie durch Belgien nach Frankreich, wo sie namentlich die Fayence=Gegenstände, die Producte der Porcellanfabrik von Sevres, die Bronze= und Luxus=Möbel in Augenschein nahm. Die Königin unterhielt sich mit den Ausstellern aufs freundlichste, besonders mit dem Chef der Bronzefabrik Barbedienne, der ersten in Frankreich. Die Aussteller in der französischen Abtheilung waren über das Auftreten der Königin sehr entzückt. Unter dem Gefolge der Königin selbst herrschte heute kein so heiterer Ton, wie bei dem ersten Besuche derselben. In der österreichischen Abtheilung schenkte die Königin den böhmischen Gläsern ihre besondere Aufmerksamkeit. Die Schweiz besuchte sie nur sehr flüchtig, während sie in der belgischen Kunstausstellung längere Zeit verweilte und sich Verlat's Madonna und A. Thoma's Mater Dolorosa genau betrachtete. In der baierischen Ausstellung verweilte sie auch nur kurze Zeit, weil die Stunde zur Abfahrt schnell herangenaht war. Um halb zwei Uhr verließ sie mit ihrem Gefolge das Marsfeld. Mit der Kaiserin machte sie gestern wieder eine Promenade, jedoch wegen des unsicheren Wetters im geschlossenen Wagen. Die Kaiserin hatte sie um vier Uhr abgeholt. Des Abends dinirte sie bei der Herzogin von Hamilton und fuhr dann von 10—11 Uhr in Gesellschaft des Grafen v. d. Goltz auf dem Boulevard spaziren. Der König von Würtemberg war heute ebenfalls wieder in der Ausstellung.
Er war in Gesellschaft eines seiner Adjutanten, und Niemand bemerkte ihn; ich sah ihn, als er aus der preußischen Ausstellung herauskam, wo er sich im Geheimen die große Krupp'sche Kanone angesehen hat. — In der Ausstellung sind heute hundert russische Regiments=Musicanten angekommen. Sie tragen Uniform, aber keine Waffe.
24. Paris, 13. Juli. Heute Morgen um 11 Uhr fand in der deutschen Kirche, Rue Lafayette 212, der Trauergottesdienst Statt, den die österreichische Botschaft dort für den Kaiser Maximilian abhalten ließ. Die Kirche— sie ist nicht sehr groß— war ganz schwarz ausgeschlagen und überall mit weißem M. auf schwarzem Grunde und mit großen, blauen Schildern, welche die Kaiserkrone trugen, geschmückt. Vor dem ebenfalls schwarz ausgeschlagenen Altare befand sich ein prachtvolles Mausoleum, welches man gestern Nachmittag um 4 Uhr der österreichischen Ausstellung entnommen hatte. Eine für die Kirche zu große Menge hatte sich eingefunden, darunter der größte Theil des diplomatischen Corps, an dessen Spitze sich Fürst Metternich befand, viele österreichische Officiere in Uniform, viele französische Beamte, eine Masse Oesterreicher und eine große Anzahl Damen der eleganten Welt. Die Herren waren in tiefer Trauer, eben so die Damen, welche jedoch keine Hüte, sondern nach spanischer Sitte Schleier auf dem Kopfe trugen. Graf von Mullinen stand der Feierlichkeit vor, während ein deutscher Bischof, ich konnte seinen Namen nicht erfahren, den Gottesdienst versah. Auffallend war es, daß, obgleich heute jüdischer Feiertag, sich eine viel größere Anzahl von Israeliten(darunter auch die Rothschilds), als Christen eingefunden hatte. Die Feierlichkeit war um 124 Uhr zu Ende. Es wurde bemerkt, daß der Kaiser nicht vertreten war und die höchsten Staatsbeamten sich nicht eingefunden hatten. Man behauptete, daß dies nach dem Gottesdienste, der gestern in den Tuilerieen Statt fand, nicht statthaft gewesen sei.
#* London, 12. Juli. Es ist heute etwas bunt in den Straßen zugegangen. Von der City, den Strand entlang bis hinab gen Whitehall und durch St. James' Park bis zu Buckingham Palace war es von 11 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags schwer, durch die angesammelten Menschenmassen hindurchzudringen, denn es gab zwiefachen Spectakel. Zuerst von wegen der belgischen Gäste und dann von wegen des Sultans. Jene hatten um 11 Uhr Rendezvous im Hofe von Somersethouse, um von da nach der Guildhall zu marschiren, woselbst der Lord Mayor sie im Namen der City bewillkommen und bewirthen wollte. Dieser sollte um ungefähr 2 Uhr im Bahnhofe von Charing= cross ankommen und seinen feierlichen Einzug über Trafalgar Square, Whitehall und St. James' Park nach dem Palaste der Königin halten. Die Belgier waren ziemlich pünctlich auf ihrem Sammelplatze, und es war interessant, zu sehen, wie sie— meist recht stattliche Leute in nagelneuen Uniformen— von allen Seiten gegangen und gefahren kamen. Alle Omnibusdächer waren von ihnen in Beschlag genommen worden, gerade so wie am verwichenen Abende sämmtliche Kaffeehäuser und Restaurants innerhalb des Weichbildes von Leicester Square, Haymarket und Regent Street. In der City wurde ihnen der erste officielle Empfang zu Theil, denn was gestern zu Gravesend bei ihrer Landung geschah, war unceremoniös, verworren und ungeschickt arrangirt gewesen, während bei ihrer Landung diesseits von Londonbridge es zunächst Taschendiebe waren, die sich gastfreundlich an sie drängten (Mehrere davon wurden abgefangen und standen heute vor dem lizeigerichte.) Mit dem Empfange des Lord=Mayors und des Publicums in den Straßen der City werden sie hoffentlich besser zufrieden sein. Aller Orten bemüht sich Jeder, ihnen höflich zu sein, und was an französischer Sprachkenntniß hier versteckt schlummert, kommt jetzt an die Luft, um den belgischen Gästen behülflich zu sein. Auch der Sultan ist hoffentlich mit seinem Empfange zufrieden. Der Hof hat sich mehr für ihn angestrengt, als für irgend einen der jetzt lebenden Monarchen, die zu Gaste hieher kamen. Zwölf Hof=Equipagen in voller Gala, so viele rücken selten aus, so viele finden sich nicht beisammen, wenn die Königin das Parlament eröffnet, so viele waren nicht aufgeboten, als Kaiser Napoleon hier einzog, und beim festlichen Einzuge der Prinzessin von Wales hatte der Hof auch nicht eine einzige gestellt. Die den Zug eröffneten, waren geschlossen, die anderen aber offen, und in der letzten dieser offenen Kutschen saß der Sultan im goldverbrämten Rocke, zur Rechten des in Generals=Uniform gekleideten Prinzen von Wales. So bewegte sich der von Leibgardisten escotirte Zug aus dem mit Blumen und Guirlanden geschmückten Bahnhofe die genannten Straßen entlang, zwischen einem dichten Spalier der Horse Guards hindurch. Im Bahnhofe selbst saßen, den Perron entlang, auf roth ausgeschlagenen Tribunen unzählige Damen in leichter Morgen=Toilette unter unzähligen Fahnen, Blumen=Guirlanden und Halbmonden aus Goldpapier, zwischen denen die großen Annoncentafeln des Daily Telegraph, des Morning Star, eines Bruchband=Fabricanten und eines patentirten Crinolinen=Etablissements recht vorwitzig herausguckten. Der Sultan dick und bräunlich, aber durchaus nicht so griesgram aus, wie ihn die pariser Correspondenten schildern. Es wäre, inmitten der tausend hübschen Frauengesichter, die ihn anstierten und anlächelten, kaum möglich gewesen. Der ganze Bahnhof sah in der That weder geschäftsmäßig, noch steif, noch officiel aus, hatte vielleicht eine gewisser Maßen haremartige Physiognomie, die dem Sultan und auch manchem wohlgebilde
ter, Oczidentalen recht anmuthig erschienen sein mag. Auch bei der Fahr: burch die Straßen sah er bei Weitem nicht so finster darein, wie der Großmeister des Ordens von der seidenen Schnur geschildert wurde. Zwar grüßte er nicht, noch unterhielt er sich mit dem Prinzen von Wales, aber er schaute recht gemüthlich auf die glänzenden StahlCuirasse, die zu beiden Seiten in der Sonne blitzten(die Sonne war echt, wenn auch die Monde aus Papier geschnitzt waren), und auf die Rappen und auf die weißen Federbüsche und die dichten Menschenmassen, welche ihn mit ganz merkwürdigem, lebhaftem Zurufe empfingen. So viel sich seinem Gesichte absehen ließ, schien ihn das Schauspiel recht interessirt zu haben, und wenn er sofort telegraphisch nach Konstantinopel die Ordre ertheilen sollte, daselbst die englische Verfassung einzuführen, so hätten sich die Türken bei den Londonern zu bedanken, die ihn in gute Laune versetzt haben. Jetzt ruht er sich von den Mühen der Reise in Buckingham Palace aus. In wenigen
Stunden muß der arme Mann wieder zur Tafel beim Prinzen von
Wales. Den werthen belgischen Gästen ist es heute besser beschieden: Sie dürfen essen und den Abend zubringen wo und wie sie wollen, es bindet sie bis morgen kein Fest=Programm, sie sind gewisser Maßen vogelfrei erklärt, und wenn die Uniform nicht wäre und wenn jeder Straßenjunge es nicht für seine verdammte Schuldigkeit hielte, Hurrah zu. brüllen, wenn er einer dieser Uniformen begegnet, und wenn das deoränge um sie herum nicht gar so unangenehm wäre(der Mensch wird bei dieser Hitze im Plural höchst unangenehm), könnten sie sich recht behaglich fühlen und über Pale ale am Ende gar ihr heimisches Bier vergessen. Möge die Nacht ihnen alles Gute bringen und sie stärken für die Vergnügungen des morgenden Tages!
London, 13. Juli. Acht Stunden opferte das Unterhaus gestern der Berichterstattung über den Reform=Entwurf auf; als Lohn hat es das Bewußtsein, daß am Montag die dritte Lesung der langwierigen Arbeit ein Ende machen wird. Die Stimmzettel=Clausel, welche Disraeli seiner Vorlage Anfangs einverleibt hatte, bildete für Herrn Berkeley einen willkommenen Haken, um seine alljährliche Rede für Einführung der geheimen Abstimmung daran zu hängen. Nur Osborne und Marsh betheiligten sich an der Debatte, der eine für, der andere gegen, und schließlich wurde der Antrag mit 161 zu 112 Stimmen verworfen. Blätter wie die Times thun, als ob die Agitation für die geheime Abstimmung nothwendiger Weise an der Schwindsucht zu Grunde gehen müsse, und rurtheilen sie aus„principiellen“ Gründen— was unter solchen „Principien“ zu verstehen ist, hat die diesjährige Geschichte der Reform sattsam gezeigt—; doch scheint, nach dem Stimmenverhältnisse zu urcheiten, Verteley's„Licinische Rogation“ sich im Parlamente einen brei
Boden erkämpft zu haben. Die wirklich zum Beschlusse erhobenen Abänderungen des Entwurfes beschränkten sich auf Ausmerzung sthlistischer, manchmal rein grammatischer Fehler. Als Herr Disraeli auf
Montag die dritte Lesung ankündigte, erhob sich lauter Beifallsruf. Das Haus vertagte sich erst gegen 3 Uhr Nachts, nachdem die Vorlage zur Erweiterung der Befugnisse der Gewerkvereins=UntersuchungsAusschüsse zum dritten Male gelesen worden war..
Es ist viel die Rede davon, daß, um Englands Ansehen im Orient zu wahren, es vielleicht gerathen sei, dem Könige Theodor von Abyssinien eine Kriegserklärung statt der ihm früher angebotenen Geschenke ins Haus zu schicken. Und wieder ist die Rede davon, den Vicekönig von Aegypten um Unterstützung bei diesem Kriegszuge anzugehen. Letzteres wäre in so fern ein verfehlter Schritt, als dadurch der politische Zweck der Expedition, nämlich die Wahrung des britischen Ansehens im Oriente, auf diese Weise verfehlt werden dürfte. Daß davon auch aus militärischen Gründen Abstand genommen werden sollte, versucht ein der Pall Mall Gazette zugesandtes Schreiben zu beweisen, aus dem wir hier das Wesentliche mittheilen wollen:„Von Aegypten aus gegen
Abyssinien operiren wollen, wäre gerade so absurd, als sollte eine gegen Madrid dirigirte englische Armee in Calais ans Land gesetzt werden, um von dort mitten durch Frankreich und Spanien gegen ihr Operations=Object vorzudringen. Im Klima und der geographischen Gestaltung Abyssiniens liegt nichts, das eine Expedition dahin schwieriger machte, als eine von den vielen, die wir schon in Indien glücklich durchgeführt haben. Die geeignetste Zeit dazu wäre von September bis März, da April und Mai ungesunde Monate sind; die sicherste und beste Route aber von Masnah nach Gondar oder Magdalo ist über Dobarwa, Axum und Sire. Rechnet man zwei Monate für den Hin=, eben so viele für den Rückmarsch und andere zwei Monate für die militärische Operation im Lande selber, so ließe sich die ganze Campagne binnen sechs Monaten durchführen. 10,000 Mann wären genügend, darunter etwa die Hälfte eingeborener indischer Infanterie, 300 englische Dragoner, 1500 Mann indische irreguläre Cavallerie, und mindestens fünf Artillerie=Batterieen. Am 15. October könnte das gesammte Expeditionscorps in Masnah zur Vorrückung in das Innere Abyssiniens bereit sein". Was die vorgeschlagene Route angeht, so ist statt Masnah offenbar Massowah(Massuah) zu lesen; doch ist, abgesehen von der durchaus falschen Reihenfolge, in der die Städte aufgeführt werden, nicht ersichtlich, warum denn das erheblich abseits auf dem Hochplateau von Axum gelegene Sire(oder Schire) überhaupt berührt werden soll.
Prinz Napoleon ist von Cherbourg in Begleitung des Herzogs und der Herzogin von Aosta mit der Schrauben=Yacht Jerome hier eingetroffen.
Mehrere katholische Adelsfamilien lassen am 19. d. M. in der St. Mary's Kirche einen feierlichen Trauergottesdienst für den Kaiser Maximilian abhalten.
5% Metall. 59.25. 44% Metall. 52.00. Bank=Actien 715.00. Nordbahn=Actien 171.20. National=Anl. 69.80. Credit=Actien 188.40.
(Schlußcourse.)
.=.=.=Cert. 234.60. Böhm. Westbahn 148.50. Credit=Loose 126.25. 1860er Loose 89.90. Lombard. Eisenb. 191.00. 1864er Loose 77.60.
1864er Silber=Ank. 77.00. London 126.15.
Hamburg 93.25.
867S 5610. nlber 123.50.
* Köln, 14. Juli.(Wochenbericht.) Das Wetter war in vergangener Woche der Aernte, welche, was Roggen betrifft, allgemein im Gange ist, sehr ersprießlich. In den leichteren Feldern nähert sich auch der Weizen bereits der Reife.
siel sich bis jetzt beurtheiten läßt, wird der Ertrag beider
bereits der Reife.
So viel sih dis jehr. beurcheilen läßt, wird der Ertrag beider Fruchtgattungen zu den guten Mittelärnten zu rechnen sein. Ungeachtet dieser erfreulichen Aussichten, die durch die voraussichtlich reichliche Kartoffelärnte noch erhöht werden, blieben an unserem Markte die Getreidepreise fest und gingen selbst noch höher, weil Vorräthe auf dem Lande erschöpft, und so die Zufuhren an den Landmärkten nicht der Erwähnung werth sind, während andererseits ein steter starker Begehr an unserem Platze anhielt, wodurch jetzt auch geringe Gattungen österreichische und überseeische Sorten Weizen und Roggen, welche zu anderen Zeiten unbeachtet sind, gesucht werden. Von neuem Raps erhielten wir bereits einige Zufuhren, welche nach Qualität von 10-11 L per 200 Jd Käufer fanden. Im Lieferungsgeschäft zeigte sich für den laufenden Monat animirter Begehr zu steigenden Preisen, aber auch auf November bestand mehr Kauflust und eine günstigere Haltung der Preise in Folge der Meinung, die sich bei der Mehrzahl der Speculanten geltend machte, daß für dieses Jahr auf billige Preise nicht zu rechnen sei. Bezahlt wurde für Weizen per Juli von W.17 aufwärts bis.25, per Nov. 7 Lt. Roggen per Nov. schwankte um M 5¼-.9. Rüböl war auch in dieser Woche durch gute Nachfrage nach Waare und anhaltende Beachtung für den Herbsttermin, fest. Effectiv ging bei schwachem Angebot auf 133/10, und per Oct. wurde um 13320—¼ ziemlich ausreichend gekauft. Wie es scheint, beruht die festere Haltung des Artikels auf dem gegen frühere Schätzung um die Hälfte zurückgebliebenen Resultat der diesjährigen Oelsamenärnte.
Neuß, 13. Juli. Weizen 1. Qual.#.22, 2. Qual..12, 3. Qual..27, Roggen 1. Qual. M 7, 2. Qual..23, Wintergerste 3#—, Buchweizen M1.8, Hafer M.26, per 200#d. Aveel B3.21, Rübsamen##1.29, per berl. Scheffel, Kartoffeln M.20 per 200 Jd. Heu B— per 100 Jd, Stroh M 1 per 200 Fd. Rüböl Al 13.3 per 100 Bd, faßw. Al 13.6, gereinigtes M 13.18, dito faßw. 13.21. Rübkuchen M 44, Preßkuchen Al 41 per 2000 Gd.— Es ist heute von keiner Preisänderung zu berichten; die Stimmung bleibt sehr günstig und die hohen Preise finden gute Beachtung. Angefahren waren heute 600, im Laufe der Woche etwa 2700 Sack. Rüböl und Rübkuchen fest. Wetter; trübe.
Berlin, 13. Juli.(Nach dem Coursbericht.)
44% Fr. St.=Anl. 978 bz. 44% St.=A. 1856 988 bz.
5% St.=A. 1859 1038 bz.]„ 1864 988 bz.
44% 54 55A. 57 988 bz. 4%„ 50/52 904 bz.
„ St.=A. 1859 988 bz.]„„ 1853 902 bz.] Rhein.u. wes
Preuß. und ausländ. Bank=Actien und Fonds. Preuß.Bank=Ant, 152 bz. Geraer Bank=A. 1038 G. Italienische Rente 505 bz.
91à G. Weimarer Bank 895 B. Kurhessische Loose 541 B. Bank 82 G. Oesterr. 5% Met. 474 G. Bad. 35=Fl.=Loose 308 bz. Disc.=Commdt.=.1044 bz. 5% Nation.=Anl. 564 G. Amer. 1882 St.=A. 784 bz. In= und ausländ. Eisenbahn=Stamm=Actier
„St.=A. 1862 904 bz. 2% Staats=Sch. 842 bz. „ Prm.=A. 55 1234 bz. f Rlbr. 922 G.
Aachen=Mastrichter 334 bz. Altona=Kiel, neue 132 bz. Amsterd.=Rotterd. 97 bz. Berg.=Märkische 1453 bz. Berlin=Anhalter 218 G. Berlin=Hamburg. 156 G. Berl.=Ptsd.=Mad. 2144 bz. Berlin=Stettin 1394 bz. und
Nach.=Düsseld
5½% III..— bz. Aach.=Dcastr. 44% 705 bz. mur 5% 724 bz.
.=Marr. 44%— G. II. S.— B. 34% III. S. 774 bz.
B. 772 bz. 44% IV. S. 94 bz. „ V. S. 934 G.
Böhm. Westbahn 594 Galiz.(Karl=Ludw.)89 bz. Köln=Mindener 1424 bz. Ludw.=Bexbacher 1504 B. Magdeb.=Halberst. 1874 G. Mainz=Ludwigsh. 1262 B. Mecklenburger 744 bz. Nordbahn=Actien 924 bz.
Actien.
Oberschles. A C. 1914 bz. Oesterr.=Franz. 126 bz. Rheinische.=A. 1174 5z.
„ Prior.=St. Rhein=Nahebahn 29 Südost. Stsb.(Lb.) 102 Thüringer St.=A. 129 Wilh.(Cos.=Odbgr). 62
15
o
s9 249 bz 3% 2234 bz. Rhein.%, priv.— B. „ 54% gar.— bz.
„ 44% III. E. 93 G. „„ v. 186 2/6 93 G.
„ garant. 975 G.
Rhein=Nahe 44% 938 bz. Ruhrort=Cref. 44%— G. „ 4% II. S.— bz.
„ 44% III..— G.
Dartist-Zettelpank z6 B.(Stettiner„. I 828/6Mingung Haram 3. g.
Minerva, Bergw. 37 G. Phönix, Lit. A. 103 B. Hörd. Hüttenver. 109 G. Dess. Gas=Actien 154 B. Preuß. Hyp.=Vers. 1094 bz. „„Certific. 101 G. Bielesld. Spinn.=.125 V.
„ mm.g II. S. 924 G.
Köln=Mind. 44% 975 G.
„ 5% II. E. 102 G.
„ 4% II. E. 851 B.
„„ III. E.— bz.
„ 45% III. E. 942 G.
„ 4% IV. E. 844 bz.
##.. V. E. 844 G.
Schleswiger 44% 914 G.
Verl. Handelsges. 109 B. Mägdeb..=V. 755 G. Dresd. Allg..= G. 230 G.
Darmst. Zettelbank 96 B. Stettiner„„ 1123 G. Concordia(.Köln) 400 B
Genfer Credit 274 G. Aach. Rückvers.=A. 550 B.
Leipziger Credit 854 G. Dresd.„„ 135 B.
Luxemburg. Bank 84 G. Köln.„„ 96 G.
Oesterreich. Credit 758 bz. Magdeb.„„ 123 G.
Aach.=M..=Vers. 1600 G. Köln. Hagelvs.=A. 105 G.
Colonia„ 1620 B. Union, Allg. D. 109 B.
Elberfelder„ 610 B.(Agrippina=Actien 130 B.
Wechsel cours.
Amst..1433bz., 2M. 14245z. London 3 Monat.234 bz. Wien 2 Monat 80 bz. Hamb. 15lbz., 2M. 150sbz. Paris 2 Monat 80 11/12 bz. Frankfurt 2 Mt. 56.24 bz. Brem. 100 T. Gold 1108 bz. Wien Oest. Währ. 808 bz. Petersburg 3 Wch. 938 bz.
Die Börse war überaus geschäftslos, die Stimmung aber matter und einige Papiere etwas niedriger. Neue Oesterr.=Franz. 234 bz. Magdeb.=Halberst, 3 1/2% Stamm=Prior. Lit. B. 74½5/8 bz. Magdeb. Feuervers.=Actien sind mit 755## pro Stück, Magdeb. Rückvers.=Actien mit 123% gesucht. Friedrichsd'or 113½ bz. Gold=Kronen 9 M 8 Syr G. Silber in Barren und Sorten per### fein Bankpreis 29 2 25 Sgr.
Frankfurt, 13. Juli. Die Börse war total geschäftslos und das Ausbleiben der neweyorker Notirungen mehrte noch die Geschäftsstille. Selbst die bevorstehende Liquidation vermag nicht den Verkehr zu beleben. Süddeutsche Fonds matt und geschäftslos, besonders 4½% Würtemberger, die vielseitig offerirt waren. Bayern 94½, Würtemberger 93, Badener 921-5/8, Nassazgr 94. Seedit 176¼-176, Bank=Actien 676 gefragt, National 54¾, steuerfreie 438, engl. Metalliques 62 7/8, 4½% Metalliques 70 5/8. Americaner bei schwachem Umsatze 77 3/8 bis 7/16. Staatsbahn 220½-220, Ostbahn 116 5/8, Elisabethbahn 110½. Staatsbahn=Prioritäten 50, Lombarden 44¾, Toscana 47 etwas bez., Livorneser 31½ offerirt, 1861er Loose 72¼—18, 1864er 73. Wien 93¾.
Augsburg, 12. Juli. Der heutige Schrannenstand betrug 1937 Scheffel, wovon 1851 Sch. verkauft und 86 Sch. aufgezogen wurden. Die Preise sino wesentlich zurückgegangen, mit Ausnahme der Gerste. Mittelpreise: Weizen Fl. 21.46 (Fl..1 gef.); Kern Fl. 21.15(Fl..2 gef.); Roggen Fl. 15.42(F..42 gef.): Gerste Fl. 14.42(17 Kr. gest.); Hafer Fl..35(38 Kr. gef.); Umsatzsumme:
Paris, 13. Juli.(Schlußeourse) 37, Nente 68721.%6 Jtal. Rente 5010. Eredit=Mob=Ges. 361.25. 5% Oesterr. Anl. von 1865 332.50. Süd=Oesterr. CLombarden) 381.25. Franz=Oesterr..=A. 405.00. Franz. Nordbahn 11.6500. Midi=Actien 553.75. 6% americ. Anl. 83.
Maris, 13. Juli.(Per Telegramm.) Rüböl flau, per Juli Fr. 99.00, Aug.=Sept. Fr. 99.50, Sept.=Dec. Fr. 99.50, Jan.=April 1868 99.00— Mehl matt, 6 Marken per Juli Fr. 74.00, Aug.=Sept. Fr. 71.50, Sept.=Der. Fr. 68.25.— Spiritus fester, per Juli Fr. 63.50, Aug.=Sept. Fr. 64.50, Sept.=
De. Fr. 6400.— Kubenrozucker ruitzte, eogpt Fr. 2850. Sere
* London, 11. Juli. Folgendes ist der Bank=Ausweis für die gestern abGerlgtHaeng siten.1 Ja. t.. ge. 1 21.309., Abnahme um 4 235,/418.,; anrohme um 137475 8 533 L; Zunahme um.364.341., Rest3318341 L, Zu
19 830 7·3 8 L. Auf der anderen Seite der Rechnung: Regierungs=Sicherum 2004 721#. unverändert; andere Sicherheiten 18.361,530., Abnahme Noten im Umlait g..33 6/950 L, Zunahme um 248240.; beträgt 22 K41 331 51· 353,080., Abnahme um 300,780.; der Metallvorrath . London, 12. Juli. Jgp.. 9 2
der Markt etmas hesten: Jagtuge due Venderung, für raffinirten Zucker war
„:“ Fartg enmal besser. Kuffee in guten Qualitäten Costarica sehr fest, unbestimmte Qualitäten etwas niedriger, Singapore fein ord. 68., 100 Sack gut ord. Narive=Ceylon= zu 60 S. verkauft. Reiß ftau. Salpeter preishaltend. Indigo an heutigem vierten Tage etwas minder lebhaft, ord. Sorten etwas niedriger. Jute sehr lebhaft zu höheren Preisen. Baumwolle fortwährend flau. Americanisches Harz ord. zu 9., besseres 11—13.6, feines zu 15-15.6 gehandelt. Zinn preishaltend. In Zink und Kupfer keine Umsätze. Leinöl ruhig, aber preishaltend. Rüböl fest, englisches braun 37.6, Juli=Aug. 38, Sept.=Dec. 39, letzte und erste 4 Monate 40 S. Palmöl und Cocosöl ohne Aenderung. Petroleum 13½-14 P. Talg ruhig und fest, disp. 44.6.— Wechselcourse 3.: Amsterdam und Rotterdam 11.19¾—12¼, Antwerpen und Brüssel 25.37½-42½,
Hamburg 13.9½-10, Paris 25.35-40, Frankfurt 120 1/ 3/8, Wien 12.77½-82½,
Petersburg 32¼- 3/8, Jcoin und Berlin.26—½.
kasen 827 nische Pas Talegraran., Conoszig eziger 1 6¼, 1862er 291, 5% Griechen 14¼, 0% Lürtische Conso
13. Juli.(Per Telegramm.) Consols 94⅞8. Mericaner 16½, 1863r Rupsen 87. Spanische Fass. 221/8. 3% Exechen 14%,5% türrsche— 1½ Silber 60½. Juinois(Eisenbahn) 80½. Julliener###8. Americ.-zUer Bonds
Ast gi(Eisenbof. echen 1A%/
Silber 60½. Jlinois(Eisenbahn) 30½. Italiener 49 1/8. Americ.
73¼. Stimmung ruhig.
Kalkutta, 8. Juli.(Per Telegramm.) Wechselcours auf London.111/.
Baumwolle 280 R.