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(29.12.1906) 1386/1387/1388/1389
 
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* Das Wirtschaftsjahr 1906. II. (Fortsetzung aus Nr. 1384.) Die bezeichnendsten Symptome des wirtschaftlichen Aufschwunges, die Ausdehnung der Erzeugung und die Aufwärtsbewegung der Preise, lassen sich am dentlichsten bei der sogenannten schweren In­dustrie, dem Kohlenbergbau und der Eisenindustrie erfassen, die allen andern Gewerbezweigen die Rohstoffe für ihre Tätigkeit liefern, und auf die deshalb jede irgendwo merkbare Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit zurückwirken muß. Zugleich findet sie auch bei ihnen bestätigt, daß es die Steigerung des inländischen Verbrauchs ist, die den Hauptanstoß zu der wirtschaftlichen Auf­wärtsbewegung gegeben hat, denn er ist ganz unverhältnismäßig stärker gewachsen als die Ausfuhr an Breunstoffen oder Eisen und Eisenerzeugnissen. Ob ein gewisser Ausgleich für diese Entwicklung dadurch geboten wurde, daß die Ausfuhr in Fertigerzeugnissen anderer Gewerbezweige entsprechend in die Höhe ging, läßt sich mangeks ausreichender statistischer Unterlagen für die Anstellung eines genauen Vergleichs mit den Vorjahren leider nicht mit Sicherheit feststellen. Die Vermutung ist aber nicht unberechtigt, daß eine Steigerung der Ausfuhrüberschüsse nicht oder nur in ge­ringem Umfange stattgefunden hat, und daß namentlich seit dem 1. März, dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Handels­verträge eine Einschränkung des Ausfuhrgeschäfts eingetreten ist. Für die Eisenindustrie läßt sich das beispielsweise ziffermäßig nachweisen, denn ihr Ausfuhrüberschuß an Eisen und Eisenwaren ist allem in der Zeit vom 1. März bis Ende Oktober d. J. um rund 69.000t kkeiner gewesen als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Das bedeutet bei den auch am Weltmarkt stark gestiegenen Preisen einen ganz beträchlichen Ausfall im Ausfuhr­geschäft. Ob in andern Industriezweigen eine ähnliche Entwicklung stattgefunden hat, läßt sich aus dem oben angeführten Grunde nicht mit Bestimmtheit ermitteln, sollte es, was nicht unwahrscheinlich ist, in der Tat ebenfalls geschehen sein, so läge darin eine große Gefahr für die Fortdauer der gegenwärtigen günstigen Wirtschafts lage, denn wie aufnahmefähig der inländische Markt auch geworden sein mag, auf die Dauer kann er die immer noch in großem Um­fang wachsende Erzeugung nicht aufnehmen. Diese Auffassung vertritt man auch in den großen Verbänden der Kohlen= und Eisenindustrie, und man hat dort in der weitern Erkenntnis, daf es richtiger ist, Fertigerzeugnisse auszuführen, als sich mit der Ausfuhr von Rohstoffen und Halberzeugnissen zu befassen, der Pflege des Ausfuhrgeschäfts in Fertigerzeugnissen von jeher besondere Auf­merksamkeit zugewandt, es u. a. auch durch die Gewährung von Ausfuhr­vergütungen zu fördern gesucht. Der gewaltige Ansturm des in­ländischen Bedarfs, der im vergangenen Jahre zutage trat, hat

Zusammen 10085 634. 10103941 10987623 11352539 Danach hat die Roheisenerzeugung während der ersten elf Monate des Jahres 1906 bereits die gesamte Jahreserzeugung des Jahres 1905 die höchste bisher jemals erreichte Ziffer, um einige hunderttausend Tonnen übertroffen. Gegen die ersten elf Monate des Vorjahres zeigt sie eine Steigerung um rund 14 Pro­zent, und sie wird für das ganze Jahr 1906 den Betrag von 12 Millionen Tonnen übersteigen. In noch stärkerm Verhältnis ist die Weiterverarbeitung von Roheisen zu Stahl und Fertigeisen gewachsen. Sie läßt sich allerdings ziffernmäßig nicht mit voller Genauigkeit erfassen, da der Stahlwerksverband, der hierbei haupt­sächlich in Frage kommt, einerseits nicht alle Stahlwerke umfaßt und anderseits keine Angaben über den Umfang der Erzeugung seiner Werke macht. Einen ausreichenden Anhalt geben indes die von ihm festgesetzten Beteiligungsziffern, die im abgelaufenen Jahre fortgesetzt erhöht werden mußten. In ihnen spiegelt sich die Leistungsfähigkeit der Verbandswerke wieder, und zugleich ent­sprechen sie, wenn auch nicht den tatsächlichen Ziffern der Erzeu­gung und des Absatzes, so doch deren allgemeiner Entwicklung und Bewegung. Der Verband unterscheidet bekanntlich zwischenPro­dukten A(Halbzeug, Eisenbahnoberbaumaterialien und Formeisen) und denProdukten B(Stabeisen, Walzdraht, Bleche, Röhren Eisenbahnachsen usw.). Nur für die Prodikte A hat er auch den Verkauf in der Hand, während ihm für die Produkte B nur das Recht der Kontingentierung zusteht. Vergleicht man nun die im Laufe des Jahres von ihm für die Produkte A und B beschlossenen Erhöhungen der Beteiligungsziffern, so erhält man damit auch ein ziemlich zutreffendes Bild von der Bewegung der Eisenverarbeitung. In Tonnen Rohstahl ausgedrückt gestaltete sie sich in den beiden Gruppen von Erzeugnissen und in ihrer Gesamtheit wie folgt:

aber diese Geschäftspolitik teilweise gestört. Da die Preise im Inlandgeschäft in die Höhe gingen, erlahmte trotz Ausfuhr vergütungen das Interesse am Auslandgeschäft, und es belebte sich auch nicht, als auch die Preise am Weltmarkt stiegen, die vor den Verbänden früher gewährten Ausfuhrvergütungen aber ganz oder teilweise m Wegfall kamen. Zudem zeigte sich, daß wedei h die E

eattliche

en Sahlenhe 65 en. Das Kol hnrchiger Siche i ir Sate jede dikat fah sich, um den Anforderungen seiner Abnehmer einiger­maßen gerecht werden zu können, sogar genötigt, englische Kohle heranzuziehen und zu liefern, der Stahlwerksverband bekam zeit­weise wieder recht heftige Klagen über Mangek an Halbzeug zu hören, und das Roheisensyndikat konnte mit seinen Lieferungen den Anforderungen des Bedarfs bei weitem nicht nachkommen. England mußte auch hier durch Steigerung seiner Roheifenausfuhr nach Deutschland helfend eingreifen. Dem Bemühen der schweren Industrie, durch Erhöhung der Kohlenförderung und Ausdehnung der Eisenerzeugung Abhülfe zu schaffen, standen als schwer zu überwindende Hindernisse der Mangek an ausreichenden Arbeits­kräften und die gänzlich unzureichende Gestellung von Eisenbahn­wagen durch die Staatsbahnverwaltung entgegen. Ohne diese Hemmnisse hätten sich die Wirkungen der guten Konjunktur in dem Anwachsen der Kohlenförderung und der Eisenerzeugung noch weit stärker ausgeprägt, obwohl auch ohnedies noch recht erhebliche Fortschritte gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen sind. So betrug im Deutschen Reich während der ersten 11 Monate des Jahres 1906, verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum der Vorjahre: 1906 1905 1964 die Steinkoßlengewirmnung 109 633117t 110672 797t 125693 1584 ewpinnung 44233083t 47426 65lt 513298744 die Braunkah 11 2440234 13878482t 18475 721t die Kokserzeugung Bei Beurteilung der Entwicklung der Steinkohlengewinnung gegen­über dem Vorjahre muß man sich allerdings vor Augen halten daß die Förderung des Vorjahres durch den fast vier Wochen an­dauernden Bergarbeiterausstand in Westfalen beeinträchtigt war. Aber selbst wenn man die Wirkungen dieses Ausstandes in Bezug auf den Förderausfall sehr hoch anschlägt, ergibt sich immer noch eine in der natürlichen Entwicklung liegende ungemein große Steigerung der Steinkohlengewinnung. Auch die Braunkohlenförderung zeigt eine kräftige Steigerung und die Kokserzeugung, die im Vorjahre allerdings ebenfalls von dem Bergarbeiterausstand ungünstig be­einflußt war, zeigt gar eine Steigerung um 33 Prozent. Ein zu­verlässigeres Bild von den Fortschritten, welche die mit der Gewinnung von Brennstoffen befaßten Industriezweige gemacht haben, erhält man indes, wenn man nicht die Gewinnung selbst, sondern die Entwicklung des Verbrauchs an Brennstoffen in den einzelnen

Januar Februar März wril ai Juni Juli ist Septenber Oktober November Dezember

Gulch 792053 744 835 354 144 588 70371 9541 865 343 8758 848 88 65 8908 848 748

bld 831 053 780 460 850340 833 298 86747 836 846 1651 578 868253 833 525 871 194

uach 766 209 672473 895 908 894 393 951431 918 174 9429 968 323 953 780 1 006 943 988000 1029084

1906 1 018 461 935 994 1051 527 1010 789 1048150 1009015 1041 447 1 064957 1 036 753 1073874 1 061 572

1. I. 1906 5 139 3144 Produkte A. Steigerung in Proz. 38127224 Prodikte B. Steigerung in Proz. Steigerung in Proz.

1. VIII. 1906 5 845 445t 13,7 4501 3774 18

31. XII. 1906 6045 9826 17,6 4851 2384 27/2

Steinkohlenausfuhr Steinkohleneinfuhr

1904 16 233 0624 6 644 7084

1905 16 446 517t 8614 287t

1906 17 975 8844 8 355 0564

Ausfuhrüberschuiß Braunkohleneinfuhr Braunkohlenausfuhr

9 588 354t 7832230t 3620 828t

6963522t 20 8184

7176 8684 18 4236

7764 865t 16 837t

Einfuhrüberschuß Koksausfuhr Kokseinfuhr

6 942 704t 7158445t 7748028t

2491 3196 483 857t

.509 2094 655 425

3 165 357t 534 098t

2008 462t 1853 774t 2631259t Ausfuhrüberschuß Bringt man die hieraus sich ergebenden Ausfuhrüberschüsse an Kohlen und Koks von der heimischen Kohlen= und Koksgewinnung in Abzug und rechnet man die Einfuhrüberschüsse der Braunkohl der Gewinnung an Braunkohlen hinzu, so erhält man, allerdings ohne Berücksichtigung der aus den Vorjahren übernommenen und der verbleibenden Bestände, folgendes Bild von der Entwicklung des heimischen Verbrauchs an den wichtigsten Brennstoffen: 1905 1904 Steinkoslenderßrauch 100044 763 t 102840567 6 116072 330 t Braunkohlenverbrauch 51 175787, 54 585 096 59 077 902 9235561 12024708, 15 844462 Koksverbrauch Es ergibt sich danach gegen das Vorjahr eine Steigerung des heimischen Verbrauchs an Steinkohlen um 12,8 Prozent, an Braun­kohlen um 8,2 Prozent und an Koks um 31,7 Prozent. In der gewaltigen Steigerung des Koksverbrauchs kommt zugleich bis zu einem gewissen Grade der Anteil zur Geltung, den die Eisen­industrie an dem wirtschaftlichen Aufschwung genommen hat. Daß der Kohlenbergbau, insbesondere das Kohlensundikat, anhaltend bemüht bleiben die Gewinnung an Brennstoffen, der anhaltenden Nachfrage folgend, immer noch weiter zu steigern, ist bekannt, ebenso, daß trotz alledem immer noch englische Kohle, namentlich in den entfernter gelegenen Absatzgebieten, zur Aushülfe mit heran­gezogen werden muß. Wie sich gleichzeitig die Eisenerzeugung entwickelt hat, zeigt die nachfolgende Uebersicht über die Bewegung der Roheisenerzeugung während der letzten Jahre:

Gesamtbetelligung 8 952 036t 10 346822: 108972206 21,7 15,6 Die hieraus ersichtliche Entwicklung ist außerordentlich lehrreich. Sie zeigt zunächst, daß die Gesamtbeteiligung in Rohstahl am Jahresschluß gegen den Beginn des Jahres um 21,7 Prozent gestiegen war. Sie zeigt aber weiter auch, daß der Hauptanteil an dieser außerordentlichen Steigerung auf die ersten sieben Monate des laufenden Jahres entfällt und daß die mit der wirtschaftlichen Aufwärtsbewegung parallel gehende oder doch parallel gehen sollende Steigerung der Beteiligungsziffern in den letzten fünf Monaten zwar angehalten, sich aber nicht mehr in demselben Ver­hältnis fortgesetzt hat wie in der ersten Hälfte des Jahres. Eine gewisse Verlangsamung in der Aufwärtsbewegung scheint also in der Tat schon eingetreten zu sein. Zum Teil mag sich das aller­dings aus dem schon erwähnten Einfluß des Inkrafttretens der Ausfuhrgeschäft nachließ. Ziffermäßig hat sich infolge dieser Ent­wicklung der Außenhandel in Eisen so gestaltet, daß sich für die ersten zehn Monate des Jahres 1906 ein Ausfuhrüberschuß von iden Setzmmm pen## M u. ben 25337411 März bis 31. Oktob esch abe der Ausfuhrüberschuß nur 1 876.178t gegen 1 945 290t derselben Zeit im Vorjahre betrug. Das ist eine Entwicklung des Außen­handels, die immerhin zu denken gibt, obwohl die Nachfrage, die von der Eisenindustrie zu befriedigen ist, im Augenblick noch kein Nachlassen zeigt. Die aus den angeführten Ziffern ersichtliche Steigerung der Erzeugung spricht nicht nur für die Entwicklung der Montan­industrie, sondern auch für die Lebhaftigkeit der Tätigkeit und di Zunahme des Verbrauches in allen andern Industriezweigen. Der Montanindustrie selbst brachte sie vermöge größeren Absatzes und der günstigen Einwirkung auf die Selbstkosten reichliche und erheblich höhere Erträgnisse als im Vorjahre. Sehr wesentlich hat dazu allerdings auch die Preisbewegung beigetragen, die an­haltend scharf nach oben ging. Zwar versuchten die Verbände hier anfangs nach Möglichkeit mäßigend zu wirken und bis in das dritte Viertel des Jahres hinein ist ihnen das auch einigermaßen ge­lungen; sie sind aber angesichts der unabläffigen stürmischen Nach frage schließlich dem Drängen ihrer Mitglieder nach neuen Preis­erhöhungen ebenfalls erlegen, und so hat gegen den Jahresschluß hin die Preiskurve immer schärfer nach oben geführt. Einen annähern richtigen Begriff von dem Verlauf dieser Entwicklung gibt die nach­folgende Uebersicht über die Preisbewegung einiger der wichtigeren Erzeugnisse: 1. Jan. 1906 30. Dez. 1906, Steigerung 1044 # 10 Prozenk Früaderfahsen 16/50 25 Kokskohlen . Qualitäts=Puddeleisen 65. . 80. Stahleisen 93. Spiegeleisen . 15,3 75. Thomas=Eisen . Gießerei=Eisen 16/4 92 50 Thomas=Rohblöcke 87,50 102,50 17,1 Borgewalzte Blöcke 95. 110. 158 Knüppel 15 * Stabeisen(Flußeisen) 117,50 105. Träger 703 132.50 155. Walzdraht Man verweist gegenüber diesen gewaltigen Preissteigerungen mit Vorliebe darauf, daß die bisher erzielte absolute Höhe der Preist bei weitem noch nicht an diejenige der Hochkonjunktur in den Jahren 1899/1900 heranreiche. Das trifft, beiläusig bemerkt, nur teilweise zu und ist im übrigen schon deshalb bedeutungslos, weil es nicht so sehr auf die absolute Höhe der Preise als vielmehr darauf ankommt, wie sie sich einerseits im Verhältnis zu den Selbstkosten der Werke, anderseits im Verhältnis zu denjenigen Preisen stellen, die von der weiterverarbeitenden Industrie nach Maßgabe des Bedarfs und der Kaufkraft ihrer Abnehmer erzielt werden können. Jedenfalls mahnt eine derart scharf nach oben gehende Preisbewegung, wie sie im abgelaufenen Jahre zu be­obachten war, um so mehr zu äußerster Vorsicht als sie mit der schon erwähnten Verteurung der Lebenshaltung breitester Volks­schichten zeitlich zusammentrifft. Allerdings treibt auch hier wieder ein Keil den andern, denn die verteuerte Lebenshaltung drängt die Arbeiterschaft auf die Forderung von Lohnerhöhungen hin und die höhern Löhne steigern wieder die Selbstkosten der Industrie und halten. Leider liegt eine brauchbare Lohnstatistik nur für die Bergarbeiterschaft vor, und auch sie umfaßt nur die ersten neun Monate des vergangenen Jahres. Sie vermag aber einen gewissen Anhalt für die allgemeine Bewegung der Löhne in dem ab­gelaufenen Jahre vielleicht deshalb doch zu geben, weil namentlich im Westen des Reiches unter den verschiedenen Industrie= noch des nähern zu beleuchten sein. zweigen geradezu ein Wettlauf um die Gewinnung von Arbeits­kräften geherrscht hat. Das wichtigste aus dieser Statistik, eine kurze Uebersicht über die auf den Mann und die Schicht in den einzelnen Bergbaubezirken entfallenden Durchschnittslöhne, mag deshalb hier mitgeteilt werden:

Der volle Umfang der eingetretenen Lohnerhöhungen drückt sich in diesen Ziffern noch nicht aus, da sie nur bis zum 30. September reichen und gerade im letzten Jahresviertel noch weitere Lohnsteige­rungen eingetreten sind. Immerhin sind die angeführten Ziffern symptomatisch für den Gang der Entwicklung nicht nur im Kohlen­und Erzbergbau, sondern auch iniden andern Gewerbezweigen. Unter den letztern hat namentlich die Elektrizitätsindustrie aus dem wirtschaftlichen Aufschwung Nutzen ziehen können, ja sie hat vielleicht mittelbar wesentlich mit dazu beigetragen, daß der Auf­schwung so nachhaltig wurde und so weit um sich greifen konnte, wie es tatsächlich geschah, ebenso wie dieser Industriezweig zweifellos den stärksten Anstoß zu der Hochkonjunktur zu Ende des vergangenen Jahrhunderts gegeben hatte. Aus der Krisis, die dann folgte, ging die Elektrizitätsindustrie mit ungeheuern Verlusten hervor. Einzelne ihrer größten Unternehmungen gerieten ins Wanken, mußten gestützt werden oder Anlehnung aneinander suchen. Eine! Anzahl von kleinern Unternehmungen erwies sich als übergründet, und nicht lebensfähig. Es folgte eine Zeit der Reorganisation, die größern Unternehmungen schlossen sich zu einigen wenigen Gruppen zusammen, die kleinern suchten ihre Kapitalverhältnisse in Ordnung zu bringen, und auf eine Zeit übertriebener Gründungen folgten mehrere Jahre stiller Arbeit. Nunmehr aber beginnen die kleinern Unternehmungen allmählich in befriedigende Erträgnisse hineinz wachsen, die großen arbeiten nach Verringerung des Wettbewerbs wieder mit befriedigendem Nutzen, der Ausdehnungsdrang regt sich aufs neue, und der Bedarf der Elektrizitätsindustrie an Eisen und Eisenerzeugnissen aller Art ist stark im Wachsen begriffen. Dasselbe gilt von ihren andern Rohstoffen, insbesondere von Kupfer, dessen unge­heure Preissteigerung am Weltmarkt unzweifelhaft mit dem neuen Auf­schwung zusammenhängt, der sich in der Elektrizitätsindustrie Deutsch­lands sowohl wie anderer Länder geltend macht. Das Aufkommen eines ganz neuen Industriezweigs, der Automobilindustrie, trägt dazu bei, die Nachfrage nach Eisen, Kupfer und andern Metallen noch wesentlich zu verstärken. Aus der erneuten Belebung der Elektrizitätsindustrie, aus dem Ausbau ihrer Verkehrsunternehmungen wie derjenigen der Städte erklärt sich weiter auch zu einem sehr großen Teil die Belebung, die das Baugewerbe aufzuweisen hat von dem dann wieder die von ihm abhängigen Gewerbezweige wie Zement= Kalk=, Ziegel=, Glasindustrie usw. in der günstigsten Weise beeinflußt werden. Auch sie können auf steigenden Umsatz und anziehende Preise zurückblicken. Eine hervorragend günstige Entwicktung hat nächst der Elektrizitätsindustrie vor allem auch unsere chemische Industrie aufzuweisen. Daß sie das kann, verdankt sie neben ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Durchbildung und ihrer technischen Leistungsfähigkeit vor allem ihrer Organisation die mehr und mehr trustartigen Vereinigungen zustrebt und sich als außerordentlich vorteilhaft erweist. Papier= und Zellstoff­sowie die Lederindustrie können ebenfalls auf ein im allgemeiner befriedigendes Geschäftsjahr zurückblicken. Unterstützt durch die neuen Handelsverträge erklären, vor dessen Eintritt mit sieberhafter aufsteigende Bewegung der Löhne und die Besserung des Ein Tätigkeit für die Ausfuhr gearbeitet wurde, während späterhin das kommens der Bevölkerung hat endlich auch das wichtige Webstoff­gewerbe überwiegend befriedigende Ergebnisse zu verzeichnen gehabt. Immerhin sind hier gewisse Einschränkungen zu machen, so ins­besondere für den Verbrauch an Baumwolle, der infolge der starken Freissteigungen am amerikanischen Markte nachgelassen hat. Der 0 fuhruberschuß iunr Rohbamnmtwolte und Baunrwollabfämen zeigr gegenüder dem Vorjahr einen ziemlich beträchtlichen Ausfall während der Ausfuhrüberschuß sich noch vergrößert hat. Wenn daher auch die meisten Unternehmungen der Baumwollindustrie mit gutem Nutzen gearbeitet haben, so läßt diese Entwicklung doch darauf schließen, daß der Verbrauch sich einzuschränken beginnt. In der Frage, ob es gelingen wird, den Verbrauch auf gleicher Höhe mit der Gütererzeugung zu erhalten, liegt für den Augen­blick überhaupt der Angelpunkt der ganzen wirtschaftlichen Lage. Auf die Erscheinungen, die geeignet sind, ihn zurückzudrängen, die Verteurung der Lebenshaltung, die aufsteigende Preisbewegung der wichtigsten Rohstoffe der Gütererzeugung und endlich die Kapitalteurung, wurde schon hingewiesen. Gegenüber der Verteurung der Lebenshaltung, insoweit sie durch Maßregeln der Zoll= und Handelspolitik bedingt ist, vermag nur die Staatsgewalt Hülfe zu bringen, und sie sollte nicht säumen, dies zu tun, insoweit ihr das irgend möglich ist. Der Erhaltung der noch immer günstigen wirtschaftlichen Gesamtlage würde damit ein wichtiger Dienst geleistet werden. Auf die Preisbewegung mäßigend einzu­wirken, wäre vor allem Sache der Verbäude unserer Industrie Sie haben sich auch in der Tat anfangs bemüht, das zu tun, sind aber schließlich von der allgemeinen Strömung mitgerissen worden. Aber noch immer bietet sich ihnen Gelegenheit, sich dem Verlangen nach weitern Erhöhungen entgegenzustemmen, die, je schneller sie sich folgen, um so schneller das Ende herbeiführen müssen. Ob die Verbände in dieser Hinsicht noch nachhaltig mäßigend eingreifen wollen und können, muß die nächste Zukunft lehren. Erschwert wird ihnen ihre Tätigkeit allerdings dadurch, daß eben infolge der guten Geschäftslage das Interesse der Industrie an dem weitern Ausbau und der straffern Organisation der Verbände in gewissem Maße erlahmt ist. So hat sich ein Teil der Verbände für Fertigerzeugnisse der Eifenindustrie aufgelöst, der weitere Ausbau des Stahlwerkverbandes ist vorläufig wenigstens aufgegeben, man bemüht sich nach Kräften, ihn wenigstens in der bisherigen Form und dem bisherigen Umfang zusammenzuhalten. Im Kohlensyndikat und im Kalisyndikat kriselt es, auch bei den Verbänden der Roh­eisenindustrie liegen mancherlei Schwierigkeiten vor. Die Gunst de Geschäftslage hilft vorläufig über diese wie über andere Schwierig keiten hinweg, aber jene Fragen organisatorischer Art, die infolge­dessen in letzter Zeit zurückgetreten sind, lähmen bis zu einem gewissen Grade doch die bestimmende Einwirkung der Verbände auf den Gang der wirtschaftlichen Bewegung. Unterdessen vollzieht sich in wachsendem Maße eine Abwendung von der bisherigen Form der Verbände durch fortschreitende Verschmelzung der einzelnen Unternehmungen, eine Bewegung, die durch die eigenartige Kon­struktion verschiedener Syndikate noch künstlich gefördert wird. Man muß also damit rechnen, daß das Bemühen der Verbände die wirtschaftliche Tätigkeit vor Störungen zu schützen, auf mancherlei Schwierigkeiten stoßen wird, und daß in demselben Augenblick, wo eine unerwartete Störung eintritt, die Frage der Organisation der Industrie mit voller Schärfe wieder in den Vordergrund rückt. Der dritte Faktor endlich, der für die künftige Gestaltung der Dinge in Betracht kommt, die Kapitalteurung, wirkt schon aus sich selbst heraus auf einlangsameres Zeitmaß im Gange der Wirtschaftsmaschine hin. So schwer diese Kapitalteurung auch empfunden und getragen wird, s# geben ihr den Anreiz, sich durch Preiserhöhungen schadlos zu unvermeidlich, ja notwendig ist sie zugleich. Sie mahnt eindringlich zur Mäßigung in Ansprüchen aller Art, und sie hat unzweifelhaft schon wesentlich mit dazu beigetragen, daß der bisherige Aufschwung noch nicht in Ueberstürzung ausgeartet ist. Inwieweit diese Kapitalteurung Ursache und Wirkung ist, welche Bedeutung sie filr unsere wirtschaftliche Gesamtlage besitzt, das wird an anderer Stelle

Steinkohlenbergbau:

Westsalen Oberschlesien,

baarbrücken

*) Die

Ziffern für 1905 beziehen sich auf den Bezirk Siegen=Nassan. Für 1906 stellen sich die Löhne in Nassar und Wetztar auf 3,01.6 im

.,.08 im II. und.15 im III. Vierteijahr.

Amtliche Nachrichten. Berlin, 28. Dezember.(Telegr.) Se. Wateder Künig boben Alleropchtost verct, dem Zhuetten Bungenmotin Geh. Reg=Rat Dr. Barrentrapp zu Frankurt a. M. den 8. Kr.= O. 2. 8. en. zu ver natspräs. Germershausen b. Oberlandesger. in Köln ist in Amtseigensch. an das Kammerger. in Berlin vers. Der Gerichtsass. Feltgen n Ahrweiler ist z. Amtsrichter in Krefeld ern. Dem Landger.=Rat#p; mann in Nachen ist der Char. als Geh. Jusizrat verl. Der Char. al zustizrat ist verl.: den Rechtsanwälten Zimmermann in Köln u. Levi in Bonn, dem Rechtsanwv. u. Notar Dr. Schmits in Dutsburg, den Rechts anwälten Fritsche in Düsseldorf u. Flöth in Krefeld, dem Notar v. Napolsri in Düffeldorf den Rechtsanw. u. Notaren Dierck in Castrop, Ziegner in Schweim, Simons in Kktena, Bahre in Lübbecke, Cappell in Hattingen

Reers in Wattenscheid u. Block in Paderborn. Den Gerichtsschreib u Gemünd und Vonf itt in Daun, Mürri­Amtsger.=Sekretä 0 1ghof in Essen ist r. als 8 Der pren Classen in Eiberseld un er ist verliehen: den Obersteuerinspekte errat; den Hauptsteueramtsrendanten Bandemer in Trier der Char. als S eld, Kutschbach in Köln und dem Kuhrts in Minden, Möller in Ei Sekr. bei der Provinzialsteuerdir. Fresmann in Münster der Char. als Rechnungsrat. Personal=Veränderungen. Königl. preußische Armee. en, S. 24. Graf v. So Im aktiven Heere. Neues Pa iter Prinzen Oskar von Preußen, ptm., Flügeladj. des Kaisers, militär. Beg , 27. Dez. Körner, Maj. Gr. Ge­m Major bef. Neues Palais ichz. a Was Stab, kom. als Mil.=Attaché bei B alt s. Wohnsitzes in3 se zur Gesandtsch. Meriko, unter B. 915 0 s. Ritthausen, tandiert. v. Hepke, Lt. Drag.=R. 10, in Drag.=R. 12 schied bew. Lt..=R. 144, Klos, Oberlt..=R. 151, d. Abs Deutschland. Zur braunschweigischen Frage. Braunschweig, 28. Dez.(Telegr.) Zu dem gestrigen Ar­tikel der Kölnischen Zeitung in Nr. 1379 schreiben die amtlichen Braunschweigischen Anzeigen:Wir sind angewiesen, darauf folgen­des zu erwidern: Vor längern Jahren schon erschien in der Köl­nischen Zeitung ein die braunschweigische Frage betreffender, von hier sofort zurückgewiesener Artikel, der sich herausnahm, die braun­schweigische Regierung über das, was ihr zu tun obliege, in unan­gemessener Weise zu belehren. Gleiches wiederholt sich jetzt gegen­über dem braunschweigischen Staatsministerium. Dem Schreiber des Artikels wird anheimgegeben, seine guten Ratschläge für sich zu behalten; das herzogliche Staatsministerium weiß auch ohne dieselben, was ihm in der das Herzogtum beschäftigenden außer­ordentlich wichtigen Frage die Pflicht gebietet. Mit Grobheiten wird das braunschweigische Ministerium seine Lage schwerlich verbessern. Wir haben uns darauf beschränkt, mit­zuteilen, wie manin den nationalen Kreisen des Reiches und Preußens" die Stellung der braunschweigischen Regierung beurteilt, und wir werden uns dieses Recht der Kritik keiner Regierung gegenüber, mag sie in Braunschweig, Berlin oder sonstwo ihren Sitz haben, nicht verkümmern lassen. Ersteulich ist, daß das herzog­liche Staatsministerium jetzt erklärt, zu wissen,was ihm in der das Herzogtum beschäftigenden außerordentlich wichtigen Frage die Pflicht gebietet". Hoffentlich wird sich dieses Bewußtsein nun auch bald in greifbare Entschlüsse umsetzen, die den Beweis liefern, daß die braunschweigische Regierung es versteht, ihre Pflichten gegen Braunschweig mit denen gegen das Reich und Preußen in Einklang zu bringen. Wir benutzen die Gelegenheit, um aufs nachdrücklichste die Unterstellung des Berliner Tageblatts zurückzuweisen, daß unsere Mitteilungen über Braunschweig unter irgendeinem Zwang entstanden seien. Das Blatt schreibt:Eine Drohnote gegen Braunschweig muß die Kölnische Zeitung veröffentlichen". Es hat uns niemand zu jener Veröffentlichung gezwungen; niemand hat sie uns auch nur nahegelegt. Wenn das Berliner Tageblatt es noch nicht wissen sollte, so erklären wir ihm ein für allemal, daß die Kölnische Zeitung überhaupt keinen andern Zwang anerkennt als den, welchen das Gewissen ihrer leitenden Redakteure nach deren eigenem Ermessen ihr auferlegt. Wir unserseits bemühen uns nach Kräften, aus der journalistischen Polemik Gehässigkeiten und Unterstellungen, für die uns die Beweise fehlen, auszuscheiden, weil wir der Meinung sind, daß man sich auch in der Presse so unterhalten soll, wie es unter gebildeten Leuten Brauch ist. Aus diesen Grundsätzen aber glauben wir auch das Recht herleiten zu dürfen, uns die Ver­dächtigungen des Berliner Tageblatts ebenso entschieden zu ver­bitten wie den Unterhaltungston der Braunschweigischen Anzeigen oder ihrer Auftraggeber, die dem BlattAnweisungen zu geben haben. Brannschweig, 28. Dez.(Telegr.) In der heutigen gemeinschaftlichen Sitzung des Regentschaftsrates und der staats­rechtlichen Kommission des Landtages blieb die Frage, ob dem in dem letzten Schreiben des Herzogs von Eumberland enthaltenen Vorschlag, den Bundesrat anzurufen, Folge gegeben werden soll, unentschieden. Jede der beiden Körperschaften wird gesondert werücher weiter berchern.: Wegen der am 25. Januar 1907 stattfindenden Reichstags­wahlen ist der für die Tage vom 20. bis 22. Januar angesetzte Deutsche Arbeiterkongreß vertagt worden. Der Ausschuß wird im Februar abermals zusammentreten, um den endgültigen Zeit­punkt für die Abhaltung des Kongresses zu bestimmen. Aller Voraussicht nach findet der Kongreß erst im Spätsommer statt. =<space> D ü s s e l d o r f,<space> 2 8.<space> D e z.<space>( T e l e g r.)<space> D i e<space> h i e s i g e<space> H a n d e l s k a m m e r<space> wählte den Fabrikbesitzer Kommerzienrat Möhlau und den Stahl­werksverband=Direktor Schaltenbrand als Mitglied und stellver­tretendes Mitglied des Kölner Bezirks=Eisenbahnrats. Heer und Flotte. Die vom Krenzergeschwader abgelösten Offiziere und Mann­schaften sind am 27. in Port Said eingetroffen und haben an dem­selben Tage die Reise nach Neapel fortgesetzt. Der Ablösungstransport vom Gouvernement Kiautschou ist ant 25. ds. in Penang einge­troffen und hat am 26. die Heimreise fortgesetzt. Deutsche Schutzgebiete. Deutsch=Südwestafrika, Berlin, 28. Dez.(Telegr.)(Amtliche Meldung.) Am 25. Dezember 1906 sind im Außeuhafen von Lüderitz­bucht bei der Ueberfahrt nach Griffithsbai infolge Kenterns des Segel­boots ertrunken: Unteroffizier Felix Lemmen, geb. am 22. Mai 1883 zu Köln, früher Hus.=Rgt. 7 Unteroffizier Robert Schmidt, geb. am 12. Mai 1879 zu Breisach, früher Feldart.=Rgt. 66, Unter­offizier Fritz Goldmann, geb. am 11. Januar 1882 zu Schweidnitz, früher im Ins.=Reg. 14; Reiter Richard Glaubke, geb. am 14. Oktober 1883 zu Darsow, früher im Jnf.=Reg. 141. Der Südwestafrikafonds. Die von der Hauptversammlung des Deutschen Flotten=Vereins im Jahre 1904 beschlossene Gründung eines Südwestafrikafonds ist nun­mehr erfolgt. Unter Hinzurechnung bisher eingegangener kleinerer Spenden zu dem aus der Wohltätigkeits=Lotterie des Deutschen Flotten­Vereins überwiesenen Betrage stehen dem Kuratorium des genannten Fonds nunmehr rund 50.000# zur Verfügung, die satzungsgemäß in zehn Jahren zu verbrauchen sind, so daß alljährlich 5000. an Unter­stützungen gezahlt werden können. Dem Fonds wurde nach Gründung auf Beschluß des Landesverbaudes für Sachsen=Weimar die von diesem zum Besten der Südwestafrika=Krieger gesammelte Summe von 6600.0. überwiesen. Einen Anspruch auf Unterstützung haben alle Teilnehmer an dem Feldzuge in Südwestafrika, die der kaiserlichen Marine oder der kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika angehören oder au­gehört haben, deren Familienmitglieder und Hinterbliebene. Gesuche sind durch Vermittlung der betreffenden Ortsgruppen, Provinz= und dial­Landesverbände des Deutschen Flotten=Vereins an dessen P Geschäftsstelle, Berlin SW, Wilhelmstraße 130 II, einzureichen. Ein be­stimmter Termin für die Vorlage der Gesuche ist nicht vorgeschrieben. Die Satzungen des Südwestafrikafonds können durch die erwähnte Stelle auch kostenlos bezogen werden. Bei dieser Gelegenheit erscheint es angezeigt, auf die bisher vom Flotten=Verein ausgeübte Wohllätigkeit hinzuweisen. Seit Gründung abgesehen von der Wohltätigkeit, die des Vereins sind bis Provinzverbände direkt ansgeübt haben und noch einzelne Landes= oder ausüben hat das Präsidtum des Deutschen Flotten=Vereins nach­usgegeben: für die unter dem Protektorat des Prinzen

Ookcad, füur Sermanshene und Stenamsussonen 37 G0dae ir den Ehinafonds, einen Fonds, der ähnlich wie der Südwestafrikafonds ## ztuterstützungen an die China=Kämpfer gewährt, 174.000./. Aus Ziesem Fonds sind 50 000=fl an Unterstützungen gezahlt worden. Die Gesamtsimme, die vom Deutschen Flotten=Verein für Wohltätgkeits­Bestrebungen in Aussicht genommen ist, beträgt somit 317 000.4 Spanien. Zum modus virendi. Madrid, 25. Dez. Gestern nachmittag ist der handels­politische modus vivendi zwischen Spanien und Deutschland bis zum 30. Juni 1907 verlängert worden. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß bis dahin ein Handelsvertrag zustande kommt, da über ihn die Verhandlungen fortgesetzt werden sollen, die bekanntlich setzthin wegen der Verschnittweine zu keinem Ergebnis geführt haben. Wenn es sich also jetzt auch um nichts weniger als um ein Weihnachtsgeschenk für das deutsche Ausfuhrgeschäft handelt, so bleibt doch nichts übrig, als der Sache eine möglichst gute Seite abzugewinnen, und in dieser Hinsicht bieten wenigstens die am 1. September von der Schweiz erlangten Ermäßigunger des spanischen Minimaltarifs einen schwachen Trost. Natürlich sind sie in erster Linie für die Ausfuhr der Schweiz berechnet, doch kommen sie bei einigen Erzeugnissen kraft der Meistbegünstigung auch uns zugute. Es seien daher hier die wichtigsten erwähnt in der Reihenfolge des spanischen Tarifs: Zsolierungen aus Glimmer oder Micanit für die Elektrotechnik von 70 auf 25 Pesetas für 100kg, desgleichen aus Asbest von 45 auf 25;