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Sonntag, 7. Oktober " den uigen Tell hir den Prtich Ger zi; für den Anze Drucker: 1: F. V. Bales; Verl­s: Chefredal #. Duian Erl alle in Köln. Haupt-Expedition: Breite Straße 64. ueh! Nertrr undert 121l R C. de Caun e 50 Festerset Se1P G o. neral. Großbr son. 60425 Sie. 30 Uin Sepe. Daries& Co, 23 Finch ap· Cc, 50 Cornhil, F. Ter Pain 21 Paringion Avenue.

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-Ausgabe Sohlags­

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1906 Nr. 1062 in Kon 7 A. Aühnrsich. eline 6 ar Sescheiche orgeschrie Tagen oder in eschee e eüke e Ver en London Saarbach's Ne * ter sau 5 er CPeaiche E5 Mlach. Se ese erae 25 ourg Tchange. Sru­75 e0 c E ik. Goschelelk. Voleleik ar. Wien Hl. Dukes,I Wol 9anb

Gleichzeitig mit dieler Ausgabe wurde die Zweite Beilage zur Sonntags-Ausgabe versandt.

Amtliche Nachrichten. Berlin, 6. Oktober.(Telegr.) Se Maj. der König haben Allergnädigst geruht, dem General d. Art. 2 *e Gen.=Adjut. des Großherzogs von Baden, die K. Krone z. R. I; dem Gen.=Arzt 1 l. s. des San.=Korps u. ärztl. Dir. de Sharits=Kranke Dr. Scheibe zu Berlin den R..=O. 2. Kl. m. Eichenl. 65 Reg.= 9. Rechn.=Rat Wilh. Wilsch zu Kettwig, bish. in Düssel­50 en N..=O. 4. Kl.;, dem Gen.=Lt. v. Bergemann, Kmdt. des In­alidenhauses i 95 den K. Kr.=O. 1. Kl.; dem Obersteuereinnehmer a. 2 Heinr. Müller z. hin a. Rhein den K. Kr.=O. 4. Kl.; dem Vollzieh.­seamten Mödinger 05 urt das Kreuz des Allg. Ehrenzeichen­em Gemeindevorst. u. Ste santen Heinr. 3e grias zu Upsprun dem pens. Steueraufs. Otto Seedig 0 de ens. Eisenb.=Weichenst. Friedr. Erfmeyer zu Lohfeld und dem y Eisenb.=Maschinenwärter Ignaz Laveth zu Bingerbrück das Allg. Eh­renzeichen

erleihen. Der Arzt Dr. v. Fewson aus Köl ist zu Kreisarzt ern. u. mit der Berw. des Kreisarztbezirks Kr. Ahrweiler beaustragt worden. Deutschland. Der nationalliberale Parteitag. a Goslar, 6. Okt.(Telegr.) Nachdem gestern die national­liberalen Delegierten, etwa 600 an der Zahl, in die festlich geschmückte alte Kaiserstadt eingezogen waren und der Zentrafnar­stand in einer längern Sitzung das Programm für den Parteitag nochmals durchberaten hatte, begannen heute vormittag 11 Uhr die Beratungen des Delegiertentages. Der Vorsitzende des Zentraf. vorstandes, Abgeordneter Bassermann, eröffnete die Sitzung mit einem Hinweis auf die geschichtlichen Ereignisse, die sich in Gosla, abgespielt haben und die auch für die nationalliberale Partei eine Mahnung zur Einigkeit seien. In diesem Zusammenhange gebachte er auch in warmen Worten Dr. Sattlers, der in vorbildlicher Treue zur Partei gestanden habe und dessen Tod eine schmerzlich empfundene Lücke lasse. Der Abgeordnete Senator Fink begrüßte die Parteigenossen im Namen der Provinz Hannover, die ein Fünftel der Reichstagsabgeordneten der Partei stelle. Der Amts­gerichtsrat Schulz hieß den Parteitag im Namen des Ortsaus­schusses in warmen Worten williommen, und dann nahm der Reichstagsahgeorduete Hieber das Wort zu einer Darlezung der politischen Lage, die der Lage der Dinge und auch den Mei­rungsverschiedenherten mutig ins Gesicht sah und die, wenn auch nicht alle Stellen einmitigen Beifall fanden, getragen war von großen, nationalen. Gesichtspunkten und eine vortreffliche Vor­bereitung der Diskision darsellte. Dr. Hieber schloß seine Rede mit den Worten: Vieles in unserm öffentlichen Leben fordert zur Kritik heraus, oben und unten. Wir haben eine ehrlich aufbauende Kritik nicht nur nie verwehrt, sondern auch selbst geübt und erkennen in ihr einen der unentbehrlichsten Faktoren jedes Fortschritts. Aber wir unterscheiden davon die zersetzende, alles herunterreißende Kritik, die uns die Freude an unserm stolzen Vaterlande benimmt, die Tatkraft lähmt und weite Kreise des Volkes in einem kleinen und spießbürgerlich Gesichtskreis gefangen hält, und wenn kritiklose Bewunderung un seere Hurrastimmung schon manches geschadet haben, so ist jedenfalls Klagen und Nörgeln oder gleichgültiges die=Hände=in=den=Schoß=Leger eines großen Volkes am wenigsten würdig. Das deutsche Volk kanr ch mit jedem andern messen, wenn danach gefragt wird, welch Bolk am ernstesten danach gestrebt habe, die uralten Gegen fätze des Völkerlebens: Staatsmacht und Volksfreiheit, Wohl­stand und Wehrkraft, Bildung und Glaube, feste Staatsautorität und freie Entfaltung der Individualität zu versöhnen. Keinem einzelnen Volke ist es vergönnt, alle Zweige des Staatslebens zugleich zur Vollendung auszubilden, und keine einzelne Partei kann für sich in Anspruch nehmen, sozusagen die allein vollkommene Partei de itsche Männer zu sein. Aber wir kommen aus dem Wirrw unsere Parteien nicht heraus, bis sich ein Grundstock nationaler Staat­anken herausgebildet hat, der allen urteilsfähigen deutschen

den wir als nationaliberale Partei in der Geschichte unseres Volkes erringen können. Auch das zweite Referat, das Dr. Paasche über die Finanz­reform erstattete, fand stürmischen Beifall. Mit fließender Bered­samkeit gab der Redner in gedrängter Kürze eine wirkungsvolle Darstellung der Sachlage, appellierte an die Ehrenpflicht jedes Staatsbürgers, die Opfer auf sich zu nehmen, die ein so großes Werk wie die Finanzreform jedem auferlegte, und mahnte, von der Kleinlichkeit abzulassen, lediglich die Fahrkartensteuer und das Post­porto in den Vordergrund zu schieben. An die beiden Referate schloß sich eine fünfstündige, stellenweise heftige Debatte, die zumeist aber stürmisch begrüßte Kundgebungen von beiden Seiten zu versöhnlichem Ausgleiche der Meinungsverschieden­heiten brachte.

Die Nationalzeitung macht sich unsern Vorschlag zu eigen, nach= So blieb die Humanité auf sich selbst und ihre nähern Freunde dem man in Goslar die Grundlage zur Verständigung gefunden angewiesen und muß nun auch darauf verzichten, die Partei als

verlaufen. schweig ausgestellten Vollmachten für die braunschweigischen ständigen Reichsstelle eingegangen. zunehmen. Rats, die das Dreiklassenwahlsystem durch ein berufständisches ersetzen er das Berufswahlsystem für schlechter halte, als das Dreiklassenwahl= Finanzen angeboten worden seien. recht. Die Hausbesitzerfraktion hatte schon früher einen Beschluß geger die Ratsvorlage gefaßt. In diesem wurde zum Ausdruck gebrag Grundbesitzes aus dem Stadtverordneten=Kollegium bei Einführung des neuen Wahlrechts befürchte. Die Fraktion stimmte aus diesem Grunde ohne weiteres gegen die Vorlage. Mit den Häus­weil sie ihnen nur 12 sichere Sitze bot an Stelle der 24, die sie je inne haben. Die andern 12 wären den Beamten, Lehrern usw. m über 3000.# Gehalt zugefallen; die Gefolgschaft dieser Wähler war bemerkte in seinem Schlußwort, daß es noch nie gelungen sei, wichtige beleidigen. Veränderungen mit einem Male zu schaffen. Der Rat habe immerhi wertvolles Material zur Beurteilung der ganzen Frage den Stadt­verordneten unterbreitet. Freiburg, 6. Okt.(Telegr.) Heute vormittag Uhr begannen freisprechenden Erkenntnisses der Waldshuter Strafkammer und deren

habe. Die Verhandlung dreht sich darum, festzustellen, ob Gaisert sich der Strafbarkeit seines Briefes bewußt war. Auf die verschiedenen Fragen des Vorsitzenden gibt der Angeklagte, der sich an vieles nicht mehr erinnern will, unklare Antwort und sucht seine Erklärungen vor dem Staatsanwalt in Waldshut dadurch abzuschwächen, daß er be­hauptet, durch die Barschheit des Staatsanwaltes verwirrt worden z sein. Einige Bewegung entsteht im Saal, als Gaisert behauptet, daß man nach katholischer Morallehre unter Eid ausweichende Antworten geben dürfe. Als der Vorsitzende die Zulässigkeit einer solchen Annahme be­streitet, fügt Gaisert bei, das, was man sage, müsse wahr sein. Der Aufforderung, seine Ansicht an einem Beispiel zu erläutern, gibt der Angeklagte keine Folge. Um halb ein Uhr ist die Vernehmung d Angeklagten beendigt, die Sitzung wird auf drei Uhr vertagt. Die Zeugen machen sehr zurückhaltend ihre Angaben. Sie wollen si meist nicht mehr genau an die Vorkommnisse erinnern. Es wird aber doch festgestellt, daß Maler Kramer bei Empfang des Briefes den Eindruck hatte, als sollte er zu unwahren Angaben dem Wahlkom­missar gegenüber, also zu einem Meineid, verleitet werden. Die Ver­ig wird bis Mitternacht dauern. handl übeck, 6. Okt.(Telegr.) Der Direktor der Landesversicherungs. anstalt der Hansestädte, der frühere Reichstagsabgeordnete Gebhard, ist heute vormittag im Alter von 64 Jahren hier gestorben. Er galt als erste Autorität in der Versicherungstechnik. Heer und Flotte. S. M. S. Panther ist am 5. ds. in Hamilton(Insel Bermuda eingetroffen und geht am 16. ds. von dort nach St. Thomas(West­indien) in See. S. M. S. Luchs ist am 5. ds. in Tschinkiang am Yangtse eingetroffen und am 6. ds. nach Nanking weitergegangen. S. M. S. Jajuar ist am 5. ds. in Amoy eingetroffen. Oesterreich=Ungarn. a Wien, 6. Okt.(Telegr.) Die in Frankreich angeregte Kan­didatur Deschanels für den hiesigen Botschafterposten kann von vornherein als aussichtslos bezeichnet werden, weil man Deschanel hier wegen seiner sattsam bekannten österreichfeindlichen Reden ab­lehnen würde. Königreich der Niederlande. Haag, 6. Okt.(Telegr.) Die Vertagung der Entwürfe über den Beitritt zur Friedenskonferenz und den Empfang der Mitglied rechtfertigt nicht den Schluß, daß die Konferenz im Jahre 1907 nicht stattfinde. Der für 1906 erbeteue Kredit von 75.000 Gulden ist nur zurückgezogen worden, weil die Konferenz nicht im Jahre 1906 statt­finden wird. Frankreich. Das Ende der Humanité. O Paris, 5. Okt. Die von Jaurés geleitete Humanité sieht ich nach zweiundeinhalbjährigem Bestehen gezwungen, ihr Erscheinen von keinem Anschluß an die unabhängizge Arbeiterpartei hören

traurige Notwendigkeit mit und führt dazu, wie schon kurz ge­meldet, aus: Das Blatt verkauft selbst in der augenblicklichen toten Zeit noch alle Tage 30.000 Exemplare und hat 3600 feste Abonnenten, gleichwohl lastet ein monatliches Defizit von 13.000fr auf uns; es würden 3000 neue Abonnenten und eine Erhöhung des Tages­verkaufes um ungefähr 10 000 Exemplare genügen, um das Gleich­gewicht im Budget herzustellen. Und da das Blatt zwar langsam, aber stetig fortschreitet, so kann man dies Ergebnis wohl erhoffen. Indes die augenblicklichen Lasten erdrücken uns, und die Fort­führung des Blattes ist uns materiell und moralisch unmöglich. Es ist mir finanzielle Hülfe angeboten worden, die uns retten würde, aber unter Bedingungen, die für uns unannehmbar sind. Die einen brachten mir vor vier Tagen 200 000kr, d. h. die sichere und endgültige Rettung, aber unter der Bedingung, daß wir jeden Feldzug sgegen die russischen Finanzens einstellen und gegen die neuen Anleihen keinen Einspruch erheben sollen, die der Zarismus auf dem französischen Markte plant, um die russische Freiheit besser erdrosseln zu können. Andere forderten für ihre sofortige Hülfe heikle Vermittlungen bei der Regierung. Es ist besser, daß wir verschwinden, wenn das Leben nur zu solchem Preise möglich ist, und daß wir die Liquidation des Blattes unter für uns und es ehrenvollen Bedingungen vorbereiten. So wird also die Humanité aus dem Stimmenchor der öffent­lichen Meinung Frankreichs verschwinden. Sie vertrat unter der Leitung Jaurés' für die innere Politik den gemäßigten Sozialis­mus, der es ablehnt, von dem gewaltsamen Umsturz der Dinge das Heil der Gesellschaft zu erwarten, und deshalb das sozialistische Programm auf der friedlichen und gesetzlichen Eroberung des Zu­kunftsstaates aufbaute. Darin liegt der Hauptgrund, weshalb das Blatt in der französischen Sozialdemokratie nicht genügend Boden fassen konnte, obwohl es an Gediegenheit seines Inhaltes alle andern Parteiblätter der Partei bei weitem übertraf. Der Schwer­punkt der französischen Sozialdemokratie liegt heute bei den Gewerk­schaften; sie aber wollen nicht nur nichts von der friedlichen Evo­lutionstheorie der Jaures und Genossen wissen, sondern überhaupt nichts von der parlamentarischen Aktion und den parlamentarischer Führern. Die Partei der Revolutionären unter Guesde hat sich äußerlich zwar mit den Evolutionisten der Jauresschen Schule ausgesöhnt und bildet mit ihnen jetzt die sogenannteunifizierte Partei, d. h. eine Gemeinschaft, in der man der bürgerlichen Ge­sellschaft gegenüber zusammen zu marschieren übereingekommen ist, jedoch daneben jeder für sein eigenes sozialistisches Ideal kämpft.

jdie Probe ankommen lassen und durch den Antrag auf Beitritt zur Arbeiterpartei die Frage in geheimer Wahlabstimmung, soweit die Bergleute in Betracht kommen, zur Entscheidung gebracht. Das Hauptergebnis war, daß eine Mehrheit von 9492 Stimmen gegen den Eintritt in die Arbeiterpartei abgegeben wurde. Im einzelnen fielen in Yorkshire 17399 Stimmen für, 12 730 gegen, in Lanca­shire und Cheshire 8265 für, 3345 gegen, in den mittlern Graf­schaften 666 für, 13.553 gegen, in Derbyshire 1798 für, 11 257 gegen, in Nottinghamshire 1806 für, 11 292 gegen, in Leicestershire 60 für, 747 gegen, in Süd Derby 136 für, 208 gegen, in Nord­Wales 295 für, 2528 gegen, in Cumberland 492 für, 372 gegen in Bristol 570 für, 375 gegen, in Somerset 1101 für, 1527 gegen, in Schottland 17·801 für, 12 376 gegen, in Süd=Wales 41 843 Stimmen für und 31 527 gegen den Eintritt in die Arbeiter­partei. Wie man sieht, sprachen sich Yorkshire, Lancashire und Cheshire, Schottland und Süd=Wales mit ganz ansehnlichen Mehrheiten für die sozialistische Richtung aus, während in den mittlern Graf­schaften Englands, in Derbyshire und Nottinghamshire sowie in Nord=Wales die alte reine Gewerkvereinsströmung noch sehr vor­wiegend die Oberhand hat. Ueber die weitere Frage, ob der heutige parlamentarische Plan Geltung behalten soll, entschied die Geheimabstimmung in dem Sinne, daß für den heutigen Zustand 86542, für Abänderung aber 89181 Stimmen abgegeben wurden. Wie man sieht, ist die Mehrheit gegen den Eintritt in die Arbeiterpartei keineswegs sehr bedeutend, die Abstimmung zugunsten der Abänderung des heutigen Systems der Arbeit für die parla­mentarische Vertretung scheint aber klar anzudeuten, daß die Dinge im Rollen sind und daß trotz aller Anstrengungen die alten Arbeiterführer Boden verlieren. Dasselbe war, wie Ihnen mit­geteilt wurde, bei der Konferenz des Verbandes der Eisenbahn­bediensteten in Cardiff deutlich erkennbar. Wie das Parteiorgan, der Labour Leader, in seiner neuen Nummer zu melden in der Lage ist, hat die unabhängige Arbeiterpartei im Laufe der letzten Woche wieder vierzehn neue Zweigvereine eröffnet, die höchste Leistung, die bisher erreicht wurde, und jedenfalls ein Beweis von außerordentlicher Rührigkeit. Im ministeriellen Lager ist man naturgemäß nichts weniger als entzückt über diese Er­scheinungen. Man spricht so wenig wie möglich davon und über­läßt es der Opposition, die möglichen oder wahrscheinlichen Folgen des Fortschritts der sozialistischen Bewegung ins Licht zu stellen, was diese auch selbstverständlich nach besten Kräften besorgt. Die radikale Tribune sucht möglichst viel Kapital aus der Tatsache heraus­zuschlagen, daß die Mehrheit der Grubenarbeiter einstweilen noch

einzustellen. Jaurss teilt heute am Kopfe seines Blattes diese will. Sie hält dabei den Sozialisten vor, sie häütten durch ihr

und allgemein gebilligt habe, Vertrauensmänner zu beauf= solche zur Sicherung ihres Bestehens anzurufen. In der äußern tragen, damit sie auf dieser Basis den Goslaer Parteifrieden auf= Politik gehörte die Humanité zu den wenigen Blättern, die durch und ausbauen und in klaren Formeln nochmals festlegen, was Jaurés und Pressensé entschlossen und unabhängig den versteckten nationalliberal ist und nationalliberal bleiben soll. Solle in Goslar Chauvinismus, der sich in der Politik eines Delcassé betätigte, der neue Ring um die Partei geschmiedet werden, dann dürfe ebenso scharf bekämpften, wie die offen hervortretende Revanche=Idee, diese Aussprache nicht im Winde zerflattern und nicht im Sande In dieser Hinsicht wird das Verschwinden der Humanité auf radi­kaler Seite eine umso größere Lücke schaffen, als die Fragen der äußern Politik in den Parteiblättern dieser Seite, was Sachkennt­Berlin, 6. Okt.(Telegr.) Die vom Regentschaftsrat in Braun= nis und Verständnis angeht, durchaus ungenügend behandelt werden. Ein bezeichnendes Licht werfen die Mitteilungen Jaures' über Bundesratsbevollmächtigten, nämlich den Staatsminister Dr. v. Otto die Hülfeangebote, die ihm gemacht wurden, auf die allgemeine und den Geh. Regierungsrat Boden, sind bei der hiesigen zu= Lage der französischen Presse. Diese kennt die Massenanzeigen, die der ausländischen Presse zum großen Teil das Bestehen, die finan­Königsberg, 6. Okt.(Telegr.) Der Kaiser und die Kaiserin zielle und damit auch die journalistische Leistungsfähigkeit sichern, sowie Prinzessin Viktoria Luise trafen heute mittag hier ein. Die nicht. Anzeigen zu erlassen gehört in Frankreich nicht zu den Kaiserin und Prinzessin Viktoria machten einen Spaziergang Gewohnheiten des Handels, des Gewerbes und alltäglichen Lebens. in die Stadt und traten dann die Weiterreise nach Cadinen an, Ihr Bedürfnis nach Einnahmen dieser Art sucht die französische, wo sie am Nachmittag eintrafen. Der Kaiser fuhr unter den jubeln= namentlich die hauptstädtische Presse daher auf andere Weise zu den Zurufen der Menge nach der Kaserne des Grenadier=Regi= befriedigen. Einerseits hat sie das Reklamewesen derart aus­ments König Friedrich Wilhelm I.(2. ostpreußisches) Nr. 3 und gebildet, daß eine Grenze zwischen der gewöhnlichen und der unter schritt die Front des vor der Kaserne im Viereck aufgestellten der redaktionellen Flagge des Blattes einhersegelnden, auf die Regiments ab. Darauf begrüßte der Kaiser vor dem Eingang zur Täuschung des Publikums berechneten Reklame kaum noch zu er­Kaserne die ehemaligen Angehörigen des Regiments und begab kennen ist; anderseits pflegt sie ihren Handels= und finanziellen sich sodann nach dem Offizierkasino, um dort das Frühstück ein= Teil an irgendeinen Unternehmer zu verpachten, der das sogenannte bulletin financier et commercial, dann einfach als sein eigenes &amp Leipzig, 4. Okt. Die Wahlrechtsvorlage des Leipziger Geschäftsunternehmen nach Möglichkeit für seinen eigenen Vorteil solle, ist gefallen, das Stadtverordneten=Kollegium hat sie einstimmig ausbeutet. Dies System hat besonders im Panamaschwindel eigen­Logelehut, da sie keine der im Kollegium vertretenen Parteien befriedigte, artige Früchte gezeitigt und erfährt auch heute wieder eine grelle Die Sozialdemokraten waren als Anhänger des allgemeinen gleichen Beleuchtung durch die Mitteilung von Jaures, daß ihm 200 000kr Maßlrechts von vornherein ihre Gegner und ihr Redner erklärte, daß für den Verzicht auf die ungünstige Beurteilung der russischen Spanien. daß man eine vollständige Verdrängung der Vertretung des Madrid, 6. Okt.(Telegr.) In der Kirchenfrage ist ein nicht mehr erwarteter plötzlicher Bühnenwechsel eingetreten, indem der Bischof von Tuy den gewünschten Entschuldigungsbrief an den besitern Hand in Hand gugen die Handwerker, die glauben, daß Jusizminister richte. Infolgedesen ist die Anklage gegen ihn ihnei in der den Gewerbes und Handeltreibenden eingeräumten Gruppe zurückgezogen worden. Die Regierung hoft, daß die andem be­eine angemessene Stimmenzahl sehlen würde, weil zu dieser Gruppe teiligten Bischöfe sich daran ein Beispiel nehmen werden. In Valencia nur Bürger mit über 3000.4 Einkommen gehören sollten, so daß das fand zum zweiten Male eine Straßenkundgebung gegen den dortigen Gros der Handwerker nicht mit hineingekommen wäre. Die Vertreter Erzbischof statt. Morgen wird eine Protestversammlung gegen seinen der ersten Abteilung waren von der Vorlage deshalb nicht befriedigt, Hirtenbrief gehalten. Der Bischof von Tuy führt in seinem Ent­schuldigungsschreiben aus, daß sein Hirtenbrief vom 1. September t nur den Zweck verfolgt habe, die Rechte der Kirche und de oder denEriklasigen zu unsicher. Biele Worte wurden bei dem Interese der Religion wahrzunehmen, und daß er niht die 4 Begräbuis der Vorlage nicht gemacht. Oberbürgermeister Dr. Tröndlin sicht gehabt habe, den Minister persönlich oder sein hohes Amt zu Grolsbritannien. Die sozialistische Strömung. * London, 5. Okt. Wer etwa noch über die Ausdehnung im unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Fleuchaus auf Grund des Zweifel war, die die sozialistische Propaganda in den englischen auf staatsanwaltliche Beschwerde ergangenen Reichsgerichtsurteils die Arbeiterkreisen gewonnen hat, dem werden die Berichte bei der Verhandlungen gegen den katholischen Pfarrer Gaisert in Gündel= Konferenz des Bergarbeiterbundes in Swansea die Augen öffnen. wangen wegen Verleitung zum Meineld. Nach Verlesung des Bisher sobald dieser Punkt erörtert wurde, versicherten selbst Leute, Verhandlungen erfolgte die Bekanntgabe der Anklage, die sich auf den die als besonders gut unterrichtet galten, wenn auch die unabhängige Brief des Angeklagten an den Maler Kramer in Boundorf stützt, dem Arbeiterpartei an vielen Orten bedeutenden Anhang gefunden habe, er geraten hat, bei der Vernehmung durch den Wahlkommissar zu er= so könne sie doch unter den Bergleuten und in der Textilindustrie klären, er habe nicht gehört, was Gaisert mit Wirt Faller gesprochen nicht recht aufkommen. Die Sozialisten selbst haben es nun auf

fanatisches, unduldsames, gewaltsames Vorgehen sich mehr geschadet als genutzt. Man lasse sich nicht in eine Partei hineinzwingen, und auf die Dauer werde sich dieses, wie überhaupt jedes Vorgehen rächen, das mehr auf Parteivorteile als auf die Wahrung wesentlicher und greifbarer Interessen abziele. Es sind das Er wägungen und Ideen, die früher hierzulande durchaus zutrafen und nach den oben angeführten Abstimmungsergebnissen im Herzen des eigentlichen Englands auch heute noch ihre Geltung zu be­haupten scheinen. Im Norden des Landes und in Schottland sowie in den großen Grubenbezirken von Süd=Wales jedoch hat sich offenbar manches geändert. Obschon sich mittlerweile die unabhängige Arbeiterpartei heute Auslaufen von der Station in Nauen täglich eine Stunde lang nach­im offenen Kriegszustande gegen die liberale Regierung befindet, dent des Lokalverwaltungsamts mit einbegriffen, von Nadel­stichen wie Keulenschlägen Notiz zu nehmen. Herr Burns wäre der Mann, der der sozialistischen Arbeiterpartei ihre Anzapfungen wohl heimzuzahlen verstände wenn es ratsam und ersprießlich erschiene. Man hat ihm von jener Seite die Wahlbewegung für Battersea herzlich sauer gemacht und ihm auch nachher manches bittere Wort zugeschleudert, doch er schweigt. Es werden sich auch unzweifelhaft noch Gelegenheiten genug finden, zu ant­worten, denn die Arbeiterpartei hat ja angekündigt, daß sie jeden von der Arbeiterwählerschaft abhängigen Unterhaussitz streitig machen will. Die nächste Gelegenheit, ihre Macht zu zeigen, wird sich in diesen Tagen in Glamorganshire in Wales ergeben, wo der ministerielle Abgeordnete Evans wegen Annahme einer Stadtrichterstelle sich einer Neuwahl wird unterziehen müssen. Die Grubenarbeiter werden dabei den Ausschlag geben und die Arbeiterpartei hat schon einen Gegenkandidaten aufgestellt. Herr Evans hatte bei den allgemeinen Neuwahlen keinen Gegenkandidaten vor sich und wurde daher ohne Kampf gewählt. Man blickt nun­mehr mit um so lebhafterm Interesse dem Ausgange der Dinge entgegen. Solche Fälle werden sich aber in einer Menge von Wahlkreisen wiederholen, sobald sie aus irgend einem Grunde in den nächsten Jahren erledigt werden sollten. In erster Linie kommen dabei natürlich die Sitze der Arbeiter in Betracht, die wie Herr Burns und Genossen ausgesprochene Mitglieder der liberalen Partei sind. Ihrer sind etwa zwanzig. Davon aber gehören in dieselbe Kategorie noch gegen hundert Wahlbezirke, wo die Wähler aus dem Arbeiterstande bei den letzten Wahlen zugunsten der Liberalen den Ausschlag gegeben haben und wo die Sozialisten die Oberhand besitzen oder zu besitzen hoffen. Das sind die Gelegenheiten, wo eine Spaltung unter den Wählern der Arbeiterklasse fast durchwe den Verlust des Wahlsitzes für die liberale Partei bedeutet. Denn entweder erlangen die Sozialisten tatsächlich die Mehrheit, oder die Uneinigkeit in den Reihen der Arbeiter kommt der Opposition zugute. Bis dahin hat es freilich noch gute Wege, und eine Regierung, die eine so starke Mehrheit hinter sich hat wie das Kabinett Camp­bell=Bannerman kann vieles verwinden. Immerhin ist es bemer­kenswert, daß neun Monate nach ihrem großen Siege derartige Erwägungen schon in den Bereich der praktischen Politik treten.

unbestimmt), Dr. Lemcke's Baron Kiki unter F. Rickab Hrn. H. Strube's Clarinette unter W. Taranczewski und Hrn. Wein­berg's Fels unter'Connor zusammensetzen. Wenn auch der Derby sieger eine lange Pause machen mußte, so ist doch anzunehmen, daß er hier die Reihe seiner Erfolge fortsetzt. Die heutigen Rennen Dresden und Hamburg=Groß=Borstel, von denen die letztern mit 222 Anmeldungen eine Rekordziffer aufweisen, wenden sich fast ausschließlich an die Hindernisställe und werden durchweg gute Besetzung finden. Das morgen einsetzende Zweite Hoppegartener Herbst=Meeting bringt als wertvollste Prüfung das mit 13000 ausgestattete Falken­=Memorial, in dem auf die Teilnahme folgender Zwei­haus jähr en: Hrn. L. Ball's Mignon, Hrn. A. Klönne's Aca, Herren E. v. Lang= Puchhof und A. v. Schmieder's Fusan, Freiherrn G. v. Maltzan's Abgott, Herrn Felix Simon's Ardal und Königlich Württ. Privat=Gest. Weil's Kannegießer, zu rechnen ist. V New York, 6. Okt.(Telegr.) Im Automobilrennen um den Vanderbilt=Becher siegte Wagner auf einem Darracg=Wagen. Er legte die Strecke in 4 Stunden 50 Minuten 10 Sekunden zurück. Lancia auf einem Fiat=Wagen wurde Zweiter. Städtische Nachrichten. * Köln, 7. Oktober. Generalmajor Gallwitz, der neue Kommandeur der 15. Dibt­sion, ist hier eingetroffen und hat im Hotel du Nord Wohnung genommen. Gestern mittag wurde im Lichthofe des Kunstgewerbe=Museums die Ausstellung der Kölner Künstler=VereinigungStil mi einer kurzen Ansprache des Beigeordneten Laué eröffnet. Die Aus­stellung, auf die wir noch des nähern zurückkommen werden, enthält Werke der Baukunst, Bildhauerei und Malerei und macht bei durch­aus modernem Charakter einen für die Kölner Kunstentwicklung viel­verheißenden Eindruck. Eine eigenartige Veranstaltung findet am 15. ds. im Saale des Hotels Disch statt. Frau v. Wolzogen, die Gattin des bekannten Schrift­stellers Ernst v. Wolzogen, gibt am genannten Tage ein Konzert: die Volkskunst im Liede aus vier Jahrhunderten gesungen zur Laute und zum Klavier. Die Vorträge der Frau v. Wolzogen dürften wie in andern Städten auch hier weitgehendem Interesse begegnen. Mischa Elman, der kleine Wundergeiger, veranstaltet am 11. Oktober im großen Gürzenichsaale ein einziges Konzert. Der kleine Mischa bildete das Tagesereignis der vorjährigen Saison in London, und man darf auch seinem hiesigen Auftreten mit sehr gespannten Erwar­tungen entgegensehen. Jedenfalls möchten wir heute schon darauf auf­merksam machen, da der Andrang zu diesem einzigen Konzert sicher groß sein wird.

Rufsland. Petersburg, 6. Okt.(Telegr.) Der Vertretertag der konstitutionell demokratischen Partei(Kadetten) wird am 7. Oktober in Helsingfors eröffnet. In der ersten Sitzung soll der vom Hauptausschuß der Partei gutgeheißene Brief Miljukows über die fernere Taktik der Partei verlesen werden. Balkanstaaten. Serbien. X Belgrad, 6. Okt.(Telegr.) Der Zeitung Politika zufolge begibt sich die serbische Artilleriekommission, die in Creuzot Verbesserungen am Schnellfeuerrücklaufgeschütz prüft, von dort nach Essen zu Krupp in der nämlichen Mission. Der französische Gesandte erlebte durch den Uebereifer serbischer Wachtposten sowie die offenbare eigene Unkenntnis der Verhältnisse und der Landessprache eine kurze Festnahme. Die Angelegenheit wurde durch entschuldigende Erklärungen des Kommandos beigelegt. # Wien, 6. Okt.(Telegr. Aus Paris wird der Pol. Korr. gemeldet, man versichere dort, daß bisher kein serbischer An­leihevertrag mit französischen Banken und keine Geschütz­bestellungen bei einer französischen Waffenfabrik abgeschlossen seien. Daß aus Belgrad in beiden Fragen Anknüpfungspunkte gesucht wurden und Verhandlungen geführt werden, wird bestätigt. Man bestreitet ferner nicht, daß Paschitschs Erklärungen in Paris eine Aenderung seiner bisherigen Stellung in der Geschützfrage aus­schließen. Sport=Nachrichten. X Paris(Bois de Boulogne), 6. Oktober. Critérium International. Preis 25000lr. Entf. 1100m. Es liefen ben Pferde: 1. Mons. A. Aumont's Calomel(Cormak); 2. Comte Moltke­Hvitfeldt's La Serqueuse(Milton Henry); 3. Mons. E. Blanc's Quadi Halfa(G. Stern). Tot.: 58:10. Platz: 32 und 49:10. Kempton Park, 6. Oktober. Duke of York Stakes. Preis 40000.4 Entf. 1600m. Handicap. Es efen zwölf Pferde: 1. Mr. D. Faber's Polymelus(E. Maher); 2. Mr. L tobinson's Dean Swift(W. Haley); 3. Mr. W. M. G. Sir 8 Kuroki (O. Madden). Wetten::4,5: 1 und 10:1. Mit fünf Längen gewonnen. München. Hamburg. Dresden. Hoppegarten. ### Die deutschen Rennställe stehen heute großen Anforderungen gegen­über, denn nicht weniger als sieben Renuplätze haben für den heutigen Tag Rennen ausgeschrieben. Allerdings sind die meisten Veranstal­tungen in kleinem Rahmen gehalten, und besonderer Erwähn

Vermischtes. Die Funkenelegraphie. J Hamburg, 6. Okt.(Telegr.) Die Mitglieder der Berline internationalen Konferenz für Funkentelegraphie treffen hier am dktober ein und werden am 13. vom Senat empfangen werden. Bore sehen ist ein Besuch der Kunsthalle und des Haupttelegraphen= mts, eine Hafenfahrt und ein Festmahl im Rathause. Berlin, 6. Okt.(Telegr.) Nach einem Kabeltelegramm aus New York, das bei der hiesigen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie ein­gegangen ist, hat der in New York eingetroffene Lloyddampfer Bremen, der mit Apparaten für drahtlose Telegraphie nach dem System Telefunken ausgerüstet ist, die ihm vier Tage nach dem sefandten neuesten Zeitungstelegramme bis auf eine Entfernung von hüten sich die Mitglieder des Kabinetts, Herr Burns, der Präsi= 2500km klar empfangen. Dieses Ergebnis ist darum beachtenswert, weil mehr als die Hälfte des Weges über Land führt. Von jetzt ab sind die deutschen Schiffahrtsgesellschaften in der Lage, ebenso wie bisher von der englischen Marconi=Gesellschaft, von der deutschen Telefunken=Gesellschaft regelmäßig während der ganzen Ueberfahrt Zeitungstelegramme aufzunehmen. = Mailand, 6. Okt.(Telegr.) Ein Telegramm Marconis an den Londoner Berichterstatter des Mailänder Secolo widerspricht der Nachricht der Daily Mail, wonach die deutsche Regierung die italienische veranlaßt haben soll, auf Marconi einen Druck auszuüben, um ihn von der Berliner Konferenz fernzuhalten. Seit 14 Tagen unwohl, sei Marconi jetzt wiederhergestellt, die Aerzte erlaubten ihm aber noch nicht, das Haus zu verlassen. Das Telegramm läßt die Deutung zu, daß er keineswegs auf seine Teilnahme an der Berliner Konferenz verzichtet habe, Berlin, 6. Okt.(Telegr.) Die Verhandlungen der internationalen Konferenz für Funkentelegraphie haben wie an den vorherigen Tagen einen fortschreitenden Verlauf genommen. Arbeiterbewegung Zur Bewegung der Bergarbeiter. 5 Essen, 6. Okt.(Telegr.) Der Gewerkverein christlicher Berg­arbeiter Deutschlands hat für seine Zahlstellenversammlungen am morgigen Sonntag als Tagesordnung bestimmt: Lohn= und Ver­schmelzungsfragen. Es wird also auch im christlichen Gewerkverein morgen die Lohnfrage zur Besprechung kommen. In den Revier­konferenzen, während und nach dem letzen großen Ausstand, hatten ja auch immer die Redner aller Verbände ausdrücklich betont, daß sie in Lohnfragen immer einig zusammen gehen würden. Der alte, sozialdemokratische Verband hält außer den Zahlstellenversamm­lungen auch noch öffentliche Versammlungen ab. Für diese ist zur Besprechung gestellt: Die gegenwärtige günstige Konjunktur im Bergbau und die Aufgaben der Bergarbeiter. Diese Versammlungen werden alle nicht viel Neues bringen. Ueberall wird die Zustimmung zu den Beschlüssen der Siebenerkommission erfolgen. Wann die For­derungen einer 15prozentigen Lohnerhöhung den Organisationen der Berg­werksbesitzer und den einzelnen Zechenverwaltungen überreicht werden, ist noch nicht bekannt geworden. Viel wird bei dem Verlauf der Angelegenheit von dem Verhalten der Bergarbeiter in England, Belgien und Frankreich abhängen. Wie schon das Ergebnis der Sitzung des Internationalen Bergarbeiter=Komitees in Brüssel am 14. September gezeigt hat, handelt es sich um eine von lauger Hand vorbereitete Sache. An dem Beschluß der Siebenerkommission sind fünf Ber arbeiterverbände beteiligt: der alte, sozialdemokratische Verband, der christliche Gewverkverein, der polnische Gewerkverein, der Hirsch=Dunckersche Gewerkverein und der schlesische Verband. Diese zählen zusammen etwa 220 000 Mitglieder. Bei der ganzen Angelegenheit ist immer in Auge zu behalten, daß für einen Ausstand der deutschen Bergarbeiter die nätige materielle Grundlage fehlt. Die Verbandskassen sind, nach dem Geständnis der Leiter aller Verbäude, für einen so großen Ausstand leer, auch wird den Ausstandslustigen diesmal die Sympathie der öffentlichen Meinung fehlen. Nach alledem braucht man bei dieser Bewegung vorläufig keine Befürchtung zu hegen. Jedenfalls vergehen noch Wochen, ehe einer Ablehnung der Lohnforderungen der Bergleute ein Ausstand der Bergleute folgen könnte. Wie gesagt, hängt die

Arstenr nur de Vgep os iu Vihern, Hezent grenge Hhie eien Jayern=Preis zur Entscheibung. Der wenig günstige Termin, un­mittelbar vor dem zweiten Hoppegartener Herbst=Meeting, sowie die Teilnahme des Weinberg'schen Hengstes Fels sind wohl der Grund, daß nur geringe Beteiligung an dem Kampfe um die 50000.¼, mi denen diese Prüfung ausgestattet ist, zu erwarten steht. Das Feld wird sich voraussichtlich aus dem Graditzer Ganges

unter Warne, Graf M. Arco=Zinneberg's Illusion

(Reiter

Gestaltung der Sache wesentlich vom Verhalten der Bergleute des

Auslandes ab.

# Wien, 6. Okt.(Telegr.) Die Ostrau=Karwiner Gewerken haben heute abernials den geforderten Mindestlohn oder an dessen Stelle eine 20prozentige Lohnaufbesserung, abgelehnt. Diese Forderungen könnten unter keinen Umständen gewährt werden. Die Gewerken verweisen nochmals auf ihre Antwort vom vorigen Samstag, mit der Erklärung, die versprochenen Lohnaufbesserungen sofort und in solcher Weise durch­führen zu wollen, daß sie für die Belegschaften unmittelbar klar zum Ausdruck kommen. Wenn nun die Arbeiter an ihren Beschlüssen fest­halten, steht für Montag unmittelbar der Ausbruch des Ausstandes bevor. Wetzlar, 5. Okt. Auf Antrag des Arbeiterausschusses in der Fabrik optischer Instrumente von Seitz fand heute eine Abstimniung der Beteiligten wegen Einführung der achtstündigen Arbeitszeit statt, Nachdem 340 Stimmen dafür und sich nur 12 dagegen aus­gesprochen, tritt diese Maßregel am 15. Oktober in Kraft # Basel, 4. Okt. Man schätzt die Zahl der ausständischen Arbeiter der Baseler Bandfabriken auf 4000 Mann. Der Ausschuß des Arbeiterbundes hat für Mittwoch abend eine Versammlung zur Be­sprechung der Lage einberufen. Die Versammlung faßte den Beschluß, den Ausständischen die weitestgehende Unterstützung angedeihen zu lassen. Der Lohnkampf dürfte voraussichtlich noch längere Zeit dauern. Die Preisverteilung auf der Weltausstellung in Mailand. Die Preise sind in fünf Arten geteilt: große Preise, Ehrendiplome, goldene, silberne und bronzene Medaillen, denen sich noch ehrenvolle Erwähnungen anschließen. Von deutschen Ausstellern sind u. a. fol­gende Firmen prämüert worden: Landtransportwesen. Großer Preis: Mix und Genest, Aktiengesellschaft, Berlin(2 große Preise); Siemens und Halske,.=., Berlin; Deutsch=Luxemburgische Gesell­schaft, Differdingen; Friedrich Krupp, Essen; Duisburger Maschinen­bau.=.; Siemens=Schuckert, Berlin(3 große kreise); Bergwerks­

wale Khoet Wospe u. Co., Disehdar, Von der Isen ud Glater. Köln=Deutz; Gustav Talbot u. Co., Aachen; Stettiner Maschinenbau­.=G. Bulkan; Henschel u. Sohn, Kassel; Maschinenbau=Anstalt A. Borsig in Tegel bei Berlin(2 große Preise); Allgemeine Elektrizitäts­Gesellschaft, Berlin; Felten und Guilleaume= Lahmeyer=Werke,.=G. Ehrendiplom: Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Eisenbahnsignal­abteilung, Berlin; Verlag des Deutschen Reichsadre suches, Berlin; Gebrüder Himmelsbach. Goldene Medaille: Arthur Koppel, Berlin. Seetransportwesen. Großer Preis:.=G. Weser, Bremen(2 große Preise); Dillinger Hüttenwerke; Haniel und Lueg, Düsseldorf; Schichau Schiffswerft, Elbing(2 große Preise); Stettiner Maschinen­