Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Bezugspreis monatlich(frei ins Haus gebracht) 85 Pfg., bei Postbezug vierteljährlich Mk. 2.86. Fernruf 24 u. 209. — Geschäftsstelle: Brüderstraße 6—14.— Druck und Verlag von B. Boll in Solingen.
Kreisblatt
fül den Stadllreis Volingen
Anzeigenpreis für die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfennig. Reklainen 60 Pfg. Auswärtige Anzeigen die Zeile 25 Pfennig. Schluß der Annahme für den betreffenden Tag 10 Uhr. Größ. Anzeigen werden Tags vorher erbeten. Verantwortl. Redakteur: R. Dreßler, Solingen.
Nr. 237.
Dienstag, den 9. Oktober 1917.
109.
S
Der Friede wieder hergestellt.
Die in dem Verhältnis zwischen der Regierung und dem Reichstag seit Samstag eingetretene Trübung ist durch die Erklärungen des Reichskanzlers, des Staatssekretärs Helfferich und des Kriegsministers v. Stein wieder beseitigt worden." Der Reichskanzler hat erklärt, daß im Heere jede politische Propaganda ausgeschlossen ist und daß gegen eine etwaige Beeinflussung Untergebener durch dienstliche Vorgesetzte im Interesseder Vaterlands. partei eingeschritten werde. Er erklärte weiter, daß die Leitsätze der Hecresverwaltung über den vaterländischen Unterricht in durchaus objektiver Weise eine Aufklärung der Feldgrauen über die vaterländische Wirtschaft, ihre Bedingungen und Zusammenhänge bezwecken und daß auch in diesen Leitsätzen ausdrücklich hervorgehoben sei, daß der politische Streit vom Heere ferngehalten werden müsse. Entgleisungen, die vorkommen könnten, werden ausgemerzt. Dasselbe versprach auch der Kriegsminister. Auch über die vom Reichstag unliebsam empfundene Art des Tones des Kriegsministers und des StaatssekretärsHelfferich wurden dem Reichstag befriedigende Erklärungen abgegeben. Der Reichstag hatte es insbesondere als Provokation empfunden, daß Helfferich seine Rede kurz abbrach und in brüskem Tone sagte:„Wenn Sie kein Vertrauen haben, so bringen Sie es zum Ausdruck.“ Helfferich erklärte gestern, daß er seine sachlichen Ausführungen beendet hatte, als er die Rednertribüne verließ und daß also die Auffassung, als habe er seine Rede abgebrochen, auf einem Mißverständnis beruhe. Mit Ausnahme der Sozialdemokraten erklärten sich die Parteien des Reichstages befriedigt, und die lange Aussprache endete mit der Genehmigung der für die Aufklärungsarbeit im Heere geforderten Kosten und mit der Annahme des Nachtragsetats; also ist auch die Bewilligung des Gehalts des Staatssekretärs v. Helfferich gesichert. Der ruhige und sachliche Ton, in dem gestern im Hauptausschuß verhandelt wurde, unterschied sich vorteilhaft von der erregten Art der Debatte im Reichstag am Samstag. Daß der Konflikt zwischen Regierung und Reichstag nunmehr als beigelegt gelien darf, wird im ganzen Voike mit großer Genugtuung verzeichnet werden. Waren die Vorkommnisse vom Samstag geeignet, uns im Auslande zu schaden, so hat die gestrige Verhandlung den Schaden wieder gut gemacht. Sie zeigt, daß Regierung und Reichstag wieder eins sind in der Verfolgung der vereinbarten Politik und daß alle Hoffnungen unserer Feinde auf innere Verwirrung im deutschen Volke falsch sind.
** —
Pressestimmen.
Die gestrigen Verhandlungen im Hauptausschuß des Reichstags haben, so schreibt die„Vossische Zeitung“, seitens des Reichskanzlers und des Kriegsministers über die Agitation im Heere alle Aufklärungen gebracht, die man billigerweise erwarten konnte. Damit ist der sachliche Teil des Zwischenfalles bei der Beratung jam Samstag zu allgemeiner Zufriedenheit geregelt.
Der„Lokai=Anzeiger“ schreibt: Die Aussprache war, wie ein bekannter Zentrumsmann feststellte, wesentlich sachlicher, als am Samstag, und heute wird der Rest der Mißstimmung beseitigt sein. Nur die Sozialisten schmollen noch, sie konnten aber nicht verhindern, daß das Mißtrauensvotum der Unabh. Sozialisten abgelehnt und der Nachtragsetat mit dem Besoldungsgesetz angenommen wurde. Nur Mißverständnisse waren es, die die Temperamentsansbrüche am Samstag veranlaßt hatten.
In der„Germania“ heißt es: Der ewige Zwiespalt zwischen Regierung und Parlament, der bald schemenhaft, bald greifbar hervortritt, kann nicht dazu beitragen, das Vertrauen in den Kurs des Deutschen Reiches im Auslande zu erhöhen.
Der„Vorwärts“ spricht von einer verschleppten Krise, hält eber den Wunsch, innere Konflikte während des Krieges zu vermeiden, für durchaus verständlich.
**
*
Zentralausschuß der
Volkspartei.
Berlin, 8. Okt. Der Zentralausschuß der Fortschrittlichen Volkspartei ist vorgestern abend zu einer Tagung zusammengetreten, die überaus stark besucht war. Reichstagsabgeordneter Gothein sprach zur Friedensfrage
führte u. a. aus, daß unsere Bundesgenossen nicht geneigt seien für deutsche Eroberungspläne den Krieg fortzusetzen. Sie erstreben, wie die Reichstagsmehrheit, einen Verständigungs frieden. Auch die Soldaten an der Front lehnen es ab, für Eroberungsziele weiterzukämpfen. Sie wünschen lediglich die Sicherung des Vaterlandes. Das Bild der inneren deutschen Zustände sei nicht mehr erfreulich. Die Ernährungsschwierigkeiten nähmen zu und der gewerbliche Mittelstand verelende. Die monatlichen Kriegsansgaben betrügen 3,4 Milliarden und stiegen weiter. Solle man wirklich, um vielleicht 10 Milliarden Kriegsentschädigung herauszuschlagen, 50 Milliarden und 500000 Menschen mehr opfern? Der Friedensgedanke marschiere, und das Volk werde einmal der Reichstagsmehrheit recht geben. Der Redner schloß: Man spricht von einem Verzichtfrieden. Wir wollen auf nichts verzichten, was uns gehört. Die eroberten Gebiete sind Faustpfänder für uns. Wir verlangen Freiheit der Meere und einen vollständigen Wirtschaftsfrieden. Ein Machtfrieden mit Vergewaltigungen würde die Koalition unserer Feinde zu einer dauernden machen und der Welt das Wettrüsten wieder aufzwingen. Die deutschen Friedenskundgebungen haben die Friedensbewegung im Auslande wesentlich gestärkt, trotz der unglücklichen Wendung des Reichskanzlers:„Wie ich sie auffasse.“ Die englischen Friedenspetitionen haben 2.5 Millionen Unterschriften, die amerikanischen über 3 Millionen. In Italien hat die Arbeiterbewegung eines großen Umsang erreicht. In Rußland hat sie die zum Frieden geneigten Parteien gestärkt, die Kadetten, die für den Krieg sind, ausgeschaltet. Nicht die Friedenskundgebungen, sondern das
Geschrei der alldeutschen Presse, daß diese Kundgebung ein Schwächebekenntnis sei, hat den Widerstand der Kriegshetzer im Auslande gestärkt.
An das Referat des Abg. Gothein knüpfte sich eine längere Aussprache, die gestern morgen fortgesetzt wurde. Gegen zwei Stimmen gelangte eine Resolution zur Annahme, die der Fraktion die Zustimmung des Zentralausschusses ausspricht und in der es dann heißt:„Insbesondere billigt der Zentralausschuß die im Einvernehmen mit der Reichsregierung und der Obersten Heeresleitung beschlossene Reichstagsresolution vom 19. Juli. Er weist die Unterstellung zurück, daß damit dem deutschen Volke ein einseitiger Verzicht zugunsten seiner Feinde angesonnen würde. Lehnen die Gegner eine Verständigung auf dem Boden der Gegenseitigkeit ab, so wird das ganze deutsche Volk wie ein Mann mit Einsetzung aller Kräfte für die Freiheit und Zukunft Deutschlands und seiner Bundesgenossen kämpfen im gerechten Zorn über die Urheber und Verlängerer des maßlosen Elends.
Es folgte ein Referat des Abg. Wiemer über das Verhältnis der Volkspartei zur
Vaterlandspartei.
Der Redner ging u. a. auf die Versuche ein, innerhalb der Partei eine Opposition gegen die Fraktionspolitik zu organisieren und wandte sich gegen das Auftreten des Abg. Traub, der gemeinsam mit Parteigegnern offiziell die Politik der Fraktion bekämpft habe. Es liege der Partei völlig fern, Ketzerriecherei zu treiben; sie könnte aber verlangen, daß die Parteigenossen und insbesondere die Abgeordneten nicht im Bunde mit ausgesprochenen Gegnern gegen die Partei öffentlich agitieren. Nach längerer Debatte wurde gegen eine Stimme folgende Resolution angenommen:„Der Zentralausschuß spricht die Erwartung aus, daß die Mitglieder der Volkspartei sich von jeder Unterstützung der Vaterlandspartei fernhalten, weil ihr Auftreten die innere Geschlossenheit gefährdet und weil ihr Ziel insbesondere darauf gerichtet ist, die Durchführung innerpolitischer Reformen während des Krieges zu verhindern. Der Zentralausschuß erkennt das Recht auf Meinungsfreiheit innerhalb der Partei an, so weit nicht das Parteiprogramm eine Bindung der Auffassung enthält, mißbilligt aber auf das entschiedenste, wenn Mitglieder der Partei wegen einer abweichenden Meinung eine öffentliche Agitation gegen die Parteimehrheit, zumal mit Unterstützung von Parteigegnern, betreiben. Die agitatorische Tätigkeit eines Abgeordneten der Partei gegen die Haltung der parlamentarischen Parteivertretung erachtet der Zentralausschuß als nicht vereinbar mit den Pflichten, die aus der Parteizugehörigkeit erwachsen.“
Zum Schlusse referierte Abg. v. Payer über die innerpolitischen Aufgaben.
Der Redner kam etwa zu folgendem Ergebnis: Die Re form unserer staatsrechtlichen Einrichtungen dürfe nicht bis nach dem Kriege aufgeschoben werden. Umgekehrt sei die Durchführung Voraussetzung eines geschlossenen Durchhaltens und eines guten Friedens. Die Reform müsse sich aber zurzeit auf das Wichtigste beschränken. Dazu gehöre vor allem die Einführung des Reichstagswahlrechts für Preußen und die Vermehrung der übergroßen Reichstagswahlkreise. Erforderlich sei weiter eine wesentlich verstärkte Einwirkung der Volksvertretung bei Vorbereitung und Durchführung der Gesetzgebung und bei den wichtigsten Verkehrsmaßnahmen. Ueber die Art der Durchführung dieser Reformen beständen noch Unklarheiten, die jetzt während des Krieges nicht alle zum Austrag gebracht werden können. Verlangt aber müsse werden, daß die Regierung dafür sorge, daß in die obersten Regierungsstellen niemand berufen werden könne, dem nicht das Vertrauen der Volksvertretung zur Seite stehe, daß die Anschauungen der Parteien, auf deren Mitwirkung die Regierung angewiesen sei oder rechne, auch innerhalb der Regierung selbst durch Berufung von Angehörigen dieser Parteien in Reichsund Staatsämter zum Ausdruck gebracht werde, daß ferner ein erfolgreiches Zusammenarbeiten zwischen Regierung und Volksvertretung durch Vertrauensmänner weiter gesichert werde, die sowohl der Regierung als dem Parlament angehören, und daß mittlerweile bis zur definitiven Regelung dieser Fragen, vor allem bei den bevorstehenden Verhandlungen über die Friedens= und Uebergangswirtschaft, Vertrauensmännern des Reichstags Gelegenheit zur Mitwirkung bei allen wichtigeren Entscheidungen gegeben wird. Nicht minder wichtig wie das Einsetzen für Verfassungsänderungen und Parlamentarisierung sei aber zurzeit der Kampf gegen die Uebergriffe der Militärgewalt, gegen deren Regiment die Zivilgewalt gestützt werden müsse, namentlich auf dem Gebiete des Belagerungszustandes, der Schutzhaft und der Zensur. Gegen die Generalkommandos arbeiten der Reichskanzler und selbst der Kriegsminister machtlos und ihre Uebergriffe seien schuld, daß im Auslande die verkehrtesten Anschauungen darüber bestehen, wie das deutsche Volk regiert werde. Die Versammlung beschloß auch hier eine Resolntion, die sich im Sinne des Referenten ausspricht. Es heißt in dieser Resolution: Jeden Versuch einer Einmischung des Auslandes in die inneren Angelegenheiten der Nation weist der Zentralausschuß aufs schärfste zurück. Er bekämpft aber auch jeden Versuch, solche Uebergriffe des Auslandes als Vorbild für die Verschleppung von Reformen auszunntzen.
Die Versammlung wurde hierauf geschlossen.
**„
„U 93“ entschlüpft.
TU. Madrid, 8. Okt. Reutermeldung. Das deutsche Unterseeboot„N 93“, das in Cadix am 9. September mit Seeschaden eingelaufen und interniert worden ist, ist letzte Nacht entwichen. Der Premierminister enthob alle hohen und verantwortlichen Militär
und Marineoffiziere ihrer Aemter.
TU. Madrid, 9. Okt.(Privattelegramm.) Das entwichene deutsche U-Boot hat keine Munition, da Torpedos, Bomben und Granaten nach der Internierung im Arsenal abgegeben wurden. Der deutsche Kommandant erklärte dem Kommandanten des spanischen Torpedobootes, das U 93 ins Schlepptau genommen hat, als es interniert wurde, er sei nicht in spanische Gewässer eingedrungen; er sprach den Wunsch aus, in einen sicheren Hafen zu fahren.
Versenkte Schiffsladungen.
WTB. Berlin, 8. Okt. Welche Ladungsmengen der Tätigkeit unserer U-Boote zum Opfer fallen, geht wiederum aus den Berichten eines kürzlich in seinen Stützpunkt zurückgekehrten U-Bootes hervor, das auf seiner Kreuzfahrt im Mittelmeer, soweit festgestellt werden konnte, u. a. versenkt hat: 20 853 Tonnen Kohlen, 1000 Tonnen Oel, 1245 Tonnen Palmöl, 4000 Tonnen Hafer, 1000 Ton
nen Wein, 700 Tonnen Stückgut, 12 Lokomotiven. Alle diese Güter waren nach Frankreich und Italien bestimmt. Legt man für die Winterversorgung unserer Feinde mit Hausbrandkohlen einen Satz von 15 Zentner für eine Dreizimmerwohnung zugrunde, so würden die versenkten 417060 Zentner Kohlen für 27 804 Dreizimmerhaushaltungen hingereicht haben. Mit der versenkten Hafermenge von 1000 Tonnen hätten unsere Feinde bei einem Tagesumsatz von fünf Pfund für ein Pferd 53333 Pserde einen ganzen Monat lang füttern können.
Das Koalitionskabinett in Rußland erscheint gesichert.
WTB. Petersburg, 8. Okt. P. T.=A. Um 3 Uhr nachmitlags war unter dem Vorsitz Kerenskis eine Beratung der Regierung mit einer Abordnung der demokratischen Konferenz und Vertretern der bürgerlichen Kreise. Die Beratung führte in allen Fragen zu einer Uebereinstimmung. Kerenski schloß die Beratung und erklärte, die Regierung sei bereit, unverzüglich ein vollständiges Kabinett zu bilden, damit die Regierung auf den gegebenen Grundlagen an die Arbeit gehen könne.
WTB. Petersburg, 8. Okt. P. T.=A. Die Neubildung des Kobinetts auf Grund der Koalition, die sich der Vollendung nähert, wird von den Zeitungen lebhaft besprochen. Die„Rjetsch“ meint, die neue Koalition sei ein letzter Versuch, dessen Mißglücken das Land zum Schauplatz eines Menschenfresserfestes machen und Lenins Freunde auf den Trümmern des großen Rußlands sehen würde. Die Iswestija“, das Blatt des Arbeiter= und Soldatenrats, stellt mit Befriedigung fest, daß die bürgerlichen Kreise endlich den ernftlichen Wunsch nach Verständigung mit der revolutionaren Democratie und das Aufgeben torer unversöhnlichen Haltung zeigten. Die„Rabotschaja Gaseta“, ein sozialdemokratisches Biatt, hofft, daß das Vorparlament den ungeheueren Uebelstand der Unverantwortlichkeit der Staatsgewalt und ihrer Trennung vom Lande beseilige. Die„Wolja Naroda“, das Blatt der Volkssozialisten, meint, das Vorparlament könne trotz aller Fehler eine große positive heilsame Rolle spielen.
TU. Berlin, 8. Okt. Gestern wurde in einem Berliner Blatt berichtet, daß die Regierung an den Zentrumsabgeordneten Giesberts herangetreten sei wegen der Uebernahme eines Amts als Unterstaatssekretär. Wie die Germania heute abend mitteilt, ist dies aber nicht der Fall.
WTB. Berlin, 8. Okt. Der Reichsanzeiger enthält eine Bekanntmachung der Reichsbekleidungsstelle über Warenlagerverkäufe.
Letzte telegraphische
[Telegramwe des W.=T.=B. und der Telegraphen=Union.)
Im Sperrgebiet 19500 Tonnen versenkt
WTB. Berlin, 9. Okt. Amtlich. Im Sperrgebiet um England wurden durch unsere U-Boote wiederum 19 500 Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den versenkten Schissen besanden sich der englische bewaffnete Dampfer Joseph Chamberlain mit Butterladung, sowic der russische bewaffnete Dampfer Australia, der Flachs geladen hatte. Der Chef des Admiralstabs der Marine.
„*
*
Auch Ecuador bricht die Beziehungen ab.
TU. Amsterdam, 9. Okt. Aus Washington meldet Reuter: Der Minister des Aeußeren von Ecuador teilte mit, daß seine Regierung beschlossen hat, den deutschen Gesandten in Pern nicht förmlich zu empfangen, wenn er sich nach Ecuador begibt. In diplomatischen Kreisen wird dies als gleichbedeutend mit dem Abbruch der diploma tischen Beziehungen angesehen.
*
Die amerikanische Nekrutierung.
TU. Berlin, 9. Okt. Nach einer zuverlässigen Meldung wurden im Monat August 1917 in den Vereinigten Staaten 152000 Männer eingezogen. Davon sind allein 5948 schwedische Staatsangehörige aus 86 Musterungsdistrikten. Wie bekannt, werden jetzt auf Wilsons Befehl alle in Amerika ansässigen Neutralen zum Heeresdienste gepreßt, sofern sie nicht in der Lage sind, binnen drei Monaten das Land zu verlassen.
Der ummiche deutsche Bericht.
WTB. Großes Hauptquartier, den 9. Oktober 1917.
Ein neuer englischer
Westlicher Kriegsschauplatz.
Frout des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bahern.
Der Artilleriekampf in Flandern war trotz stürmischen und regnerischen Wetters stark zwischen dem Honthonlster=Walde und Zandvoorde. Abends saßte der Feind seine Wirkung zu heftigen Feuerstößen gegen einzelne Abschnitte zusammen. Nach unruhiger Nacht steigerte sich an der ganzen Front die Artillerietätigkeit zum Trommelfeuer. Beiderseits der Bahn Staden—Boesinghe und nördlich der Straße Menin—Ypern brach die englische Infanterie zum Anzriff vor. Der Kampf ist im Gange.
Bei den übrigen Armcen kam es, abgesehen von Tags über andauerndem Feuer nordöstlich von Soissons, nicht zu größeren Gefechtshandlungen.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz nichts von Bedeutung.
Mazedonische Front.
Lebhafte Feuertätigkeit südwestlich des Doiransces, im Wardartal, am Dobropolje und im Cernabogen.
Der Erste Geveralquartiermeister Ludendorff.