Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonnund Festtage. Bezugspreis monatlich(frei ins Haus gebracht) 85 Pfg., bei Postbezug vierteljährlich Mk. 2.86. Fernruf 24 u. 209. — Geschäftsstelle: Brüderstraße 6—14.— Druck und Verlag von B. Boll in Solingen. Kreisblatt fül den Stadllreis Volingen Anzeigenpreis für die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfennig. Reklainen 60 Pfg. Auswärtige Anzeigen die Zeile 25 Pfennig. Schluß der Annahme für den betreffenden Tag 10 Uhr. Größ. Anzeigen werden Tags vorher erbeten. Verantwortl. Redakteur: R. Dreßler, Solingen. Nr. 237. Dienstag, den 9. Oktober 1917. 109. S Der Friede wieder hergestellt. Die in dem Verhältnis zwischen der Regierung und dem Reichstag seit Samstag eingetretene Trübung ist durch die Erklärungen des Reichskanzlers, des Staatssekretärs Helfferich und des Kriegsministers v. Stein wieder beseitigt worden." Der Reichskanzler hat erklärt, daß im Heere jede politische Propaganda ausgeschlossen ist und daß gegen eine etwaige Beeinflussung Untergebener durch dienstliche Vorgesetzte im Interesseder Vaterlands. partei eingeschritten werde. Er erklärte weiter, daß die Leitsätze der Hecresverwaltung über den vaterländischen Unterricht in durchaus objektiver Weise eine Aufklärung der Feldgrauen über die vaterländische Wirtschaft, ihre Bedingungen und Zusammenhänge bezwecken und daß auch in diesen Leitsätzen ausdrücklich hervorgehoben sei, daß der politische Streit vom Heere ferngehalten werden müsse. Entgleisungen, die vorkommen könnten, werden ausgemerzt. Dasselbe versprach auch der Kriegsminister. Auch über die vom Reichstag unliebsam empfundene Art des Tones des Kriegsministers und des StaatssekretärsHelfferich wurden dem Reichstag befriedigende Erklärungen abgegeben. Der Reichstag hatte es insbesondere als Provokation empfunden, daß Helfferich seine Rede kurz abbrach und in brüskem Tone sagte:„Wenn Sie kein Vertrauen haben, so bringen Sie es zum Ausdruck.“ Helfferich erklärte gestern, daß er seine sachlichen Ausführungen beendet hatte, als er die Rednertribüne verließ und daß also die Auffassung, als habe er seine Rede abgebrochen, auf einem Mißverständnis beruhe. Mit Ausnahme der Sozialdemokraten erklärten sich die Parteien des Reichstages befriedigt, und die lange Aussprache endete mit der Genehmigung der für die Aufklärungsarbeit im Heere geforderten Kosten und mit der Annahme des Nachtragsetats; also ist auch die Bewilligung des Gehalts des Staatssekretärs v. Helfferich gesichert. Der ruhige und sachliche Ton, in dem gestern im Hauptausschuß verhandelt wurde, unterschied sich vorteilhaft von der erregten Art der Debatte im Reichstag am Samstag. Daß der Konflikt zwischen Regierung und Reichstag nunmehr als beigelegt gelien darf, wird im ganzen Voike mit großer Genugtuung verzeichnet werden. Waren die Vorkommnisse vom Samstag geeignet, uns im Auslande zu schaden, so hat die gestrige Verhandlung den Schaden wieder gut gemacht. Sie zeigt, daß Regierung und Reichstag wieder eins sind in der Verfolgung der vereinbarten Politik und daß alle Hoffnungen unserer Feinde auf innere Verwirrung im deutschen Volke falsch sind. ** — Pressestimmen. Die gestrigen Verhandlungen im Hauptausschuß des Reichstags haben, so schreibt die„Vossische Zeitung“, seitens des Reichskanzlers und des Kriegsministers über die Agitation im Heere alle Aufklärungen gebracht, die man billigerweise erwarten konnte. Damit ist der sachliche Teil des Zwischenfalles bei der Beratung jam Samstag zu allgemeiner Zufriedenheit geregelt. Der„Lokai=Anzeiger“ schreibt: Die Aussprache war, wie ein bekannter Zentrumsmann feststellte, wesentlich sachlicher, als am Samstag, und heute wird der Rest der Mißstimmung beseitigt sein. Nur die Sozialisten schmollen noch, sie konnten aber nicht verhindern, daß das Mißtrauensvotum der Unabh. Sozialisten abgelehnt und der Nachtragsetat mit dem Besoldungsgesetz angenommen wurde. Nur Mißverständnisse waren es, die die Temperamentsansbrüche am Samstag veranlaßt hatten. In der„Germania“ heißt es: Der ewige Zwiespalt zwischen Regierung und Parlament, der bald schemenhaft, bald greifbar hervortritt, kann nicht dazu beitragen, das Vertrauen in den Kurs des Deutschen Reiches im Auslande zu erhöhen. Der„Vorwärts“ spricht von einer verschleppten Krise, hält eber den Wunsch, innere Konflikte während des Krieges zu vermeiden, für durchaus verständlich. ** * Zentralausschuß der Volkspartei. Berlin, 8. Okt. Der Zentralausschuß der Fortschrittlichen Volkspartei ist vorgestern abend zu einer Tagung zusammengetreten, die überaus stark besucht war. Reichstagsabgeordneter Gothein sprach zur Friedensfrage führte u. a. aus, daß unsere Bundesgenossen nicht geneigt seien für deutsche Eroberungspläne den Krieg fortzusetzen. Sie erstreben, wie die Reichstagsmehrheit, einen Verständigungs frieden. Auch die Soldaten an der Front lehnen es ab, für Eroberungsziele weiterzukämpfen. Sie wünschen lediglich die Sicherung des Vaterlandes. Das Bild der inneren deutschen Zustände sei nicht mehr erfreulich. Die Ernährungsschwierigkeiten nähmen zu und der gewerbliche Mittelstand verelende. Die monatlichen Kriegsansgaben betrügen 3,4 Milliarden und stiegen weiter. Solle man wirklich, um vielleicht 10 Milliarden Kriegsentschädigung herauszuschlagen, 50 Milliarden und 500000 Menschen mehr opfern? Der Friedensgedanke marschiere, und das Volk werde einmal der Reichstagsmehrheit recht geben. Der Redner schloß: Man spricht von einem Verzichtfrieden. Wir wollen auf nichts verzichten, was uns gehört. Die eroberten Gebiete sind Faustpfänder für uns. Wir verlangen Freiheit der Meere und einen vollständigen Wirtschaftsfrieden. Ein Machtfrieden mit Vergewaltigungen würde die Koalition unserer Feinde zu einer dauernden machen und der Welt das Wettrüsten wieder aufzwingen. Die deutschen Friedenskundgebungen haben die Friedensbewegung im Auslande wesentlich gestärkt, trotz der unglücklichen Wendung des Reichskanzlers:„Wie ich sie auffasse.“ Die englischen Friedenspetitionen haben 2.5 Millionen Unterschriften, die amerikanischen über 3 Millionen. In Italien hat die Arbeiterbewegung eines großen Umsang erreicht. In Rußland hat sie die zum Frieden geneigten Parteien gestärkt, die Kadetten, die für den Krieg sind, ausgeschaltet. Nicht die Friedenskundgebungen, sondern das Geschrei der alldeutschen Presse, daß diese Kundgebung ein Schwächebekenntnis sei, hat den Widerstand der Kriegshetzer im Auslande gestärkt. An das Referat des Abg. Gothein knüpfte sich eine längere Aussprache, die gestern morgen fortgesetzt wurde. Gegen zwei Stimmen gelangte eine Resolution zur Annahme, die der Fraktion die Zustimmung des Zentralausschusses ausspricht und in der es dann heißt:„Insbesondere billigt der Zentralausschuß die im Einvernehmen mit der Reichsregierung und der Obersten Heeresleitung beschlossene Reichstagsresolution vom 19. Juli. Er weist die Unterstellung zurück, daß damit dem deutschen Volke ein einseitiger Verzicht zugunsten seiner Feinde angesonnen würde. Lehnen die Gegner eine Verständigung auf dem Boden der Gegenseitigkeit ab, so wird das ganze deutsche Volk wie ein Mann mit Einsetzung aller Kräfte für die Freiheit und Zukunft Deutschlands und seiner Bundesgenossen kämpfen im gerechten Zorn über die Urheber und Verlängerer des maßlosen Elends. Es folgte ein Referat des Abg. Wiemer über das Verhältnis der Volkspartei zur Vaterlandspartei. Der Redner ging u. a. auf die Versuche ein, innerhalb der Partei eine Opposition gegen die Fraktionspolitik zu organisieren und wandte sich gegen das Auftreten des Abg. Traub, der gemeinsam mit Parteigegnern offiziell die Politik der Fraktion bekämpft habe. Es liege der Partei völlig fern, Ketzerriecherei zu treiben; sie könnte aber verlangen, daß die Parteigenossen und insbesondere die Abgeordneten nicht im Bunde mit ausgesprochenen Gegnern gegen die Partei öffentlich agitieren. Nach längerer Debatte wurde gegen eine Stimme folgende Resolution angenommen:„Der Zentralausschuß spricht die Erwartung aus, daß die Mitglieder der Volkspartei sich von jeder Unterstützung der Vaterlandspartei fernhalten, weil ihr Auftreten die innere Geschlossenheit gefährdet und weil ihr Ziel insbesondere darauf gerichtet ist, die Durchführung innerpolitischer Reformen während des Krieges zu verhindern. Der Zentralausschuß erkennt das Recht auf Meinungsfreiheit innerhalb der Partei an, so weit nicht das Parteiprogramm eine Bindung der Auffassung enthält, mißbilligt aber auf das entschiedenste, wenn Mitglieder der Partei wegen einer abweichenden Meinung eine öffentliche Agitation gegen die Parteimehrheit, zumal mit Unterstützung von Parteigegnern, betreiben. Die agitatorische Tätigkeit eines Abgeordneten der Partei gegen die Haltung der parlamentarischen Parteivertretung erachtet der Zentralausschuß als nicht vereinbar mit den Pflichten, die aus der Parteizugehörigkeit erwachsen.“ Zum Schlusse referierte Abg. v. Payer über die innerpolitischen Aufgaben. Der Redner kam etwa zu folgendem Ergebnis: Die Re form unserer staatsrechtlichen Einrichtungen dürfe nicht bis nach dem Kriege aufgeschoben werden. Umgekehrt sei die Durchführung Voraussetzung eines geschlossenen Durchhaltens und eines guten Friedens. Die Reform müsse sich aber zurzeit auf das Wichtigste beschränken. Dazu gehöre vor allem die Einführung des Reichstagswahlrechts für Preußen und die Vermehrung der übergroßen Reichstagswahlkreise. Erforderlich sei weiter eine wesentlich verstärkte Einwirkung der Volksvertretung bei Vorbereitung und Durchführung der Gesetzgebung und bei den wichtigsten Verkehrsmaßnahmen. Ueber die Art der Durchführung dieser Reformen beständen noch Unklarheiten, die jetzt während des Krieges nicht alle zum Austrag gebracht werden können. Verlangt aber müsse werden, daß die Regierung dafür sorge, daß in die obersten Regierungsstellen niemand berufen werden könne, dem nicht das Vertrauen der Volksvertretung zur Seite stehe, daß die Anschauungen der Parteien, auf deren Mitwirkung die Regierung angewiesen sei oder rechne, auch innerhalb der Regierung selbst durch Berufung von Angehörigen dieser Parteien in Reichsund Staatsämter zum Ausdruck gebracht werde, daß ferner ein erfolgreiches Zusammenarbeiten zwischen Regierung und Volksvertretung durch Vertrauensmänner weiter gesichert werde, die sowohl der Regierung als dem Parlament angehören, und daß mittlerweile bis zur definitiven Regelung dieser Fragen, vor allem bei den bevorstehenden Verhandlungen über die Friedens= und Uebergangswirtschaft, Vertrauensmännern des Reichstags Gelegenheit zur Mitwirkung bei allen wichtigeren Entscheidungen gegeben wird. Nicht minder wichtig wie das Einsetzen für Verfassungsänderungen und Parlamentarisierung sei aber zurzeit der Kampf gegen die Uebergriffe der Militärgewalt, gegen deren Regiment die Zivilgewalt gestützt werden müsse, namentlich auf dem Gebiete des Belagerungszustandes, der Schutzhaft und der Zensur. Gegen die Generalkommandos arbeiten der Reichskanzler und selbst der Kriegsminister machtlos und ihre Uebergriffe seien schuld, daß im Auslande die verkehrtesten Anschauungen darüber bestehen, wie das deutsche Volk regiert werde. Die Versammlung beschloß auch hier eine Resolntion, die sich im Sinne des Referenten ausspricht. Es heißt in dieser Resolution: Jeden Versuch einer Einmischung des Auslandes in die inneren Angelegenheiten der Nation weist der Zentralausschuß aufs schärfste zurück. Er bekämpft aber auch jeden Versuch, solche Uebergriffe des Auslandes als Vorbild für die Verschleppung von Reformen auszunntzen. Die Versammlung wurde hierauf geschlossen. **„ „U 93“ entschlüpft. TU. Madrid, 8. Okt. Reutermeldung. Das deutsche Unterseeboot„N 93“, das in Cadix am 9. September mit Seeschaden eingelaufen und interniert worden ist, ist letzte Nacht entwichen. Der Premierminister enthob alle hohen und verantwortlichen Militärund Marineoffiziere ihrer Aemter. TU. Madrid, 9. Okt.(Privattelegramm.) Das entwichene deutsche U-Boot hat keine Munition, da Torpedos, Bomben und Granaten nach der Internierung im Arsenal abgegeben wurden. Der deutsche Kommandant erklärte dem Kommandanten des spanischen Torpedobootes, das U 93 ins Schlepptau genommen hat, als es interniert wurde, er sei nicht in spanische Gewässer eingedrungen; er sprach den Wunsch aus, in einen sicheren Hafen zu fahren. Versenkte Schiffsladungen. WTB. Berlin, 8. Okt. Welche Ladungsmengen der Tätigkeit unserer U-Boote zum Opfer fallen, geht wiederum aus den Berichten eines kürzlich in seinen Stützpunkt zurückgekehrten U-Bootes hervor, das auf seiner Kreuzfahrt im Mittelmeer, soweit festgestellt werden konnte, u. a. versenkt hat: 20 853 Tonnen Kohlen, 1000 Tonnen Oel, 1245 Tonnen Palmöl, 4000 Tonnen Hafer, 1000 Tonnen Wein, 700 Tonnen Stückgut, 12 Lokomotiven. Alle diese Güter waren nach Frankreich und Italien bestimmt. Legt man für die Winterversorgung unserer Feinde mit Hausbrandkohlen einen Satz von 15 Zentner für eine Dreizimmerwohnung zugrunde, so würden die versenkten 417060 Zentner Kohlen für 27 804 Dreizimmerhaushaltungen hingereicht haben. Mit der versenkten Hafermenge von 1000 Tonnen hätten unsere Feinde bei einem Tagesumsatz von fünf Pfund für ein Pferd 53333 Pserde einen ganzen Monat lang füttern können. Das Koalitionskabinett in Rußland erscheint gesichert. WTB. Petersburg, 8. Okt. P. T.=A. Um 3 Uhr nachmitlags war unter dem Vorsitz Kerenskis eine Beratung der Regierung mit einer Abordnung der demokratischen Konferenz und Vertretern der bürgerlichen Kreise. Die Beratung führte in allen Fragen zu einer Uebereinstimmung. Kerenski schloß die Beratung und erklärte, die Regierung sei bereit, unverzüglich ein vollständiges Kabinett zu bilden, damit die Regierung auf den gegebenen Grundlagen an die Arbeit gehen könne. WTB. Petersburg, 8. Okt. P. T.=A. Die Neubildung des Kobinetts auf Grund der Koalition, die sich der Vollendung nähert, wird von den Zeitungen lebhaft besprochen. Die„Rjetsch“ meint, die neue Koalition sei ein letzter Versuch, dessen Mißglücken das Land zum Schauplatz eines Menschenfresserfestes machen und Lenins Freunde auf den Trümmern des großen Rußlands sehen würde. Die Iswestija“, das Blatt des Arbeiter= und Soldatenrats, stellt mit Befriedigung fest, daß die bürgerlichen Kreise endlich den ernftlichen Wunsch nach Verständigung mit der revolutionaren Democratie und das Aufgeben torer unversöhnlichen Haltung zeigten. Die„Rabotschaja Gaseta“, ein sozialdemokratisches Biatt, hofft, daß das Vorparlament den ungeheueren Uebelstand der Unverantwortlichkeit der Staatsgewalt und ihrer Trennung vom Lande beseilige. Die„Wolja Naroda“, das Blatt der Volkssozialisten, meint, das Vorparlament könne trotz aller Fehler eine große positive heilsame Rolle spielen. TU. Berlin, 8. Okt. Gestern wurde in einem Berliner Blatt berichtet, daß die Regierung an den Zentrumsabgeordneten Giesberts herangetreten sei wegen der Uebernahme eines Amts als Unterstaatssekretär. Wie die Germania heute abend mitteilt, ist dies aber nicht der Fall. WTB. Berlin, 8. Okt. Der Reichsanzeiger enthält eine Bekanntmachung der Reichsbekleidungsstelle über Warenlagerverkäufe. Letzte telegraphische [Telegramwe des W.=T.=B. und der Telegraphen=Union.) Im Sperrgebiet 19500 Tonnen versenkt WTB. Berlin, 9. Okt. Amtlich. Im Sperrgebiet um England wurden durch unsere U-Boote wiederum 19 500 Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den versenkten Schissen besanden sich der englische bewaffnete Dampfer Joseph Chamberlain mit Butterladung, sowic der russische bewaffnete Dampfer Australia, der Flachs geladen hatte. Der Chef des Admiralstabs der Marine. „* * Auch Ecuador bricht die Beziehungen ab. TU. Amsterdam, 9. Okt. Aus Washington meldet Reuter: Der Minister des Aeußeren von Ecuador teilte mit, daß seine Regierung beschlossen hat, den deutschen Gesandten in Pern nicht förmlich zu empfangen, wenn er sich nach Ecuador begibt. In diplomatischen Kreisen wird dies als gleichbedeutend mit dem Abbruch der diploma tischen Beziehungen angesehen. * Die amerikanische Nekrutierung. TU. Berlin, 9. Okt. Nach einer zuverlässigen Meldung wurden im Monat August 1917 in den Vereinigten Staaten 152000 Männer eingezogen. Davon sind allein 5948 schwedische Staatsangehörige aus 86 Musterungsdistrikten. Wie bekannt, werden jetzt auf Wilsons Befehl alle in Amerika ansässigen Neutralen zum Heeresdienste gepreßt, sofern sie nicht in der Lage sind, binnen drei Monaten das Land zu verlassen. Der ummiche deutsche Bericht. WTB. Großes Hauptquartier, den 9. Oktober 1917. Ein neuer englischer Westlicher Kriegsschauplatz. Frout des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bahern. Der Artilleriekampf in Flandern war trotz stürmischen und regnerischen Wetters stark zwischen dem Honthonlster=Walde und Zandvoorde. Abends saßte der Feind seine Wirkung zu heftigen Feuerstößen gegen einzelne Abschnitte zusammen. Nach unruhiger Nacht steigerte sich an der ganzen Front die Artillerietätigkeit zum Trommelfeuer. Beiderseits der Bahn Staden—Boesinghe und nördlich der Straße Menin—Ypern brach die englische Infanterie zum Anzriff vor. Der Kampf ist im Gange. Bei den übrigen Armcen kam es, abgesehen von Tags über andauerndem Feuer nordöstlich von Soissons, nicht zu größeren Gefechtshandlungen. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz nichts von Bedeutung. Mazedonische Front. Lebhafte Feuertätigkeit südwestlich des Doiransces, im Wardartal, am Dobropolje und im Cernabogen. Der Erste Geveralquartiermeister Ludendorff. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Stadt und Umgegend. Solingen, den 9. Oktober 1917. — Der Wochenmarkt wies heute in den Händlerreihen manche Lücke auf. Das rauhe Herbstwetter hatte mehrere Händler, wie auch die Mehrzahl der Bauern, vom Markte ferngehalten. Gemüse war aber trotzdem genügend angefahren. Die Zentrale hatte Möhren, Weiß- und Rotkohl und verschiedene andere Gemüsearten gebracht. Aus der Umgebung zeigte der Markt mehr Blattgemüse, darunter schon größere Mengen Wintergrünkohl. Obst war ebenfalls genügend vorhanden. Die Kauflust war gering. Wenn das rauhe Wetter anhält, wird man in nächster Zeit den Verkauf in die Markthalle verlegen. — Unentgeltliche Buchführungskurse beabsichtigt die Stadt auch in diesem Winter zu veranstalten. Wer teilnehmen will, beachte die heutige Bekanntmachung. Eine Sitzung der Armenkommission fand gestern unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters statt. In derselben stellte der Oberbürgermeister den Assessor Krups vor und teilte mit, daß dieser dem ., den Vorsitz führen werde. Die Ausgaben in den letzten vie Lovihen an Wochenspenden, Miete und Pflegegeld, an Krankenpflegeanstalten, sowie für freies Essen aus der Stadtküche betragen 7881,66 Mark gegen 7761,43 Mark im Vorjahre, also mehr 120,23 Mark. Dann wurden noch einige Unterstützungsfälle erledigt. — Unserer Talsperre oder der Wasserversorgung unserer Stadt kommt das jetzige Regenwetter nicht unerwünscht. Die Sengbachtalsperre enthielt zwar noch anderthalb Millionen Kubikmeter Wasser und war damit noch annähernd zur Hälfte gefüllt, so daß wir mit Wassermangel— wie bereits bei verschiedenen anderen Wasserwerken schon in Aussicht gestellt wurde— vorläufig nicht zu rechnen haben. Die Regengüsse der letzten Tage haben nicht allein ein Größerwerden der Bäche verursacht, sondern auch der Sperre reichlichen Zufluß ge— Blendet die Fenster ab! Die Verordnung über das Fensterabblenden in den Abendstunden wird von der Privatbevölkerung nicht oder nur teilweise beachtet. Die Polizeibeamten werden die nächsten Abende auch darauf achten, daß die Privatwohnungen genügend abgeblendet sind und, wo dieses unterlassen wurde, wird Anzeige erstattet werden. Es ist genügend darauf hingewiesen worden, und die Gefahr ist groß, weshalb auf strikte Innehaltung der Verordnung hingewirkt werden sol. — Eindämmung des Verkehrs. Noch im Laufe dieser Woche wer den die Beschlüsse der verschiedenen deutschen Eisenbahnverwaltungen, die den Verkehr eindämmen sollen, veröffentlicht werden. — Im Fürsorgeverein für entlassene Strafgesangene stellte gestern der Vorsitzende Geh. Justizrat Dr. Gottschalk fest, daß während der Kriegszeit die Hilfe des Vereins nur in geringem Maße in Anspruch genommen wurde im Vergleich zur Friedenszeit, was wohl darauf zurückzuführen sei, daß ein großer Teil der Personen, für die sonst der Verein zu sorgen hatte, zum Heere eingezogen sei. Im Jahre 1915 hatte der Verein nur 24 Fürsorgefälle, die 18 Entlassene und sechs Familien betrafen, 15 Arbeitsuchende wurden sämtlich untergebracht. Im Jahre 1916 waren nur 11 Fürsorgesälle vorhanden, die 8 Entlassene und 3 Familien betrafen. 8 Arbeitsuchende wurden glatt un" 9 Der Schatzmeister Bankier Triesch legte dann Rechnung #b. Talluiy betrug im Jahre 1915 die Einnahme 1083,46 Mark, die Ausgabe 701,34 Mark, und der Bestand 382,12 Mark; im Jahre 1916 betrugen die Einnahmen 1492,43 Mark, die Ausgaben 1118,43 Mark und der Bestand=374 Mark. Außerdem zeichnete der Verein 1000 Mark Kriegsanleihe. Die aus dem Vorstand ausscheidenden Herren Maus Heinrich, Beyer, Pohlig-Höhscheid, Frl. Häcker und Justizrat Gottschalk wurden wiedergewählt. Nach einer Aussprache wurde die Versammlung geschlossen. — Versammlung der Rasiermesserarbeiter. In einer gestern abend im Walder Gewerkschaftshause stattgehabten Versammlung der Rasiermesserarbeiter wurde beschlossen, von den Fabrikanten nochmals eine Teuerungszulage vom 15. Okt. ab zu verlangen, so daß von diesem Tage ab, insgesamt 60 Prozent Teuerungszulage gewährt werden müssen. Außerdem wurde eine Kommission gewählt, der aus jedem Betrieb ein Mitglied angehört, um die Tarife einer Revision zu Norwegen=Reisende. Nach dem norwegischen Gesetz vom 13. Juli d. J. und infolge desselben ausgefertigten Vorschriften vom 20. d. M. alle Reisenden, Die die norwegische Grenze überschreiten(wit Ausnahme von Durchreisenden, Kindern unter 12 Jahren und norwegischen Staatsangehörigen), mit Pässen versehen den Pässen müssen angegeben sein: Vollständige Namen (Familienname und Vorname) der Paßinhaber, Beruf oder Beschäftigung, Geburtsort, Geburtsjahr und Geburtstag, ständiger Wohnsitz, Personalbeschreibung, Staatsangehörigkeit und Reisezweck. Eine gute Photographie aus neuester Zeit muß auf dem Passe aufgeklebt und amtlichen Bescheinigung darüber versehen sein, daß der Paßinhaber tatsächlich die durch die Photographie dargestellte Person ist und die Unterschrift, die er in Gegenwart der betreffenden Behorde hat zeichnen müssen, eigenhändig vollzogen hat. Die Photographie muß ferner durch den Siegel der Paßbehörden bescheinigt und zwar auf solche Weise, daß die Hälfte des Stempels(Siegels) die Photographie und die andere Hälfte auf den Paß gedruckt Der Paß darf keine Textberichtigung tragen und nur in der vegischen, dänischen, schwedischen, deutschen, englischen oder franz. heu Sprache abgefaßt oder von einer Uebersetzung in einer der er. inten Sprachen begleitet sein. Ferner muß der Paß die Gültigkeit, zuer angeben und außer der amtlichen Bescheinigung der Photograp, mit Stempel(Siegel) der Paßbehörde versehen sein. Des weiteren ist notwendig, daß der Paß von der norwegischen Gesandtschaft oder einem Berufskonsul in dem Lande, wo der Paß ausgestellt worden ist, oder wo der Inhaber sich aufhält, visiert wird. — Kriegsanleihe. Die Firma Gottlieb Hammesfahr, SolingenFoche, zeichnete auf die 7. Kriegsanleihe 500000 Mark, insgesamt 2 Millionen Mark. Für Beamte und Arbeiter des Werkes wurden auf die 7. Kriegsanleihe 83000 Mark gezeichnet. Die Ration der geistigen Schwerarbeiter. Der Kriegsausschuß für Konsumenteninteressen hatte sich in einer Eingabe an das Kriegsernährungsamt dafür eingesetzt, daß auch solche Personen einer Nahrungsmittelzulage teilhaftig würden die eine geistig besonders anstrengende Tätigkeit ausüben. Diese Eingabe ist jetzt vom Staatssekretär des Kriegsernährungsamts abschlägig beschieden worden. Zur Begründung dieses Bescheides wird angeführt, daß zurzeit jedermann schwerer arbeiten müsse als in friedlichen Zeiten, und daß eben deshalb derjenige, der schon unter normalen Verhältnissen seiner schweren Arbeit wegen mehr Nahrung zu sich nahm, als der Durchschnittsmensch, auch jetzt eine erhöhte Ration erhalten müsse. Der Kreis der geistig schwer Arbeitenden sei aber zweifellos nicht nur schwer zu umschreiben, sondern er sei sicher auch so groß, daß eine erhöhte Belieferung mit Nahrungsmitteln nicht möglich wäre, ohne daß eine starke Kürzung der allgemeinen Grundportion einträte, so daß letzten Endes alles beim alten bliebe.— Man wird diesen Ausführungen, wenn auch bedauernd, zustimmen müssen. Leider wird die Höhe der allgemeinen Grundportionen bis auf weiteres noch immer lediglich durch die vorhandenen, greifbaren Lebensmittelvorräte diktiert werden. Wollte man trotz dieser Sachlage einer Erwerbsgruppe mehr als bisher geben, so müßte man andere Gruppen dafür in ihren Bezügen kürzen. Und davon kann natürlich ernstlich gar keine Rede sein. — Ehrensache. Wie es eine Ehrensache für alle Deutschen ist, nach Kräften zur Kregsanleihe beizusteuern, so wird es das Reich als eine Ehrensache betrachten, durch alle Jahre hindurch bis auf den letzten Pfennig den Kriegsanleihebesitzern zu bezahlen, was es schuldig ist. Irgend eine Kürzung im Wege einer Sondersteuer ist nach amtlichen Erklärungen, wie sich das übrigens auch ganz von selbst versteht, ausgeschlossen. Keine Reichsregierung und keine Volksvertretung wird dazu die Hand bieten. — Aufschrift für Postsendungen. In der jetzigen Zeit, wo der Bestelldienst bei den Postanstalten zum großen Teil durch wenig geübte Hilfskräfte besorgt werden muß, wirken Mangel in der Aufschrift der Postsendungen besonders erschwerend auf den Betrieb. Unerläßliche Vorbedingungen für die ordnungsmäßige Beförderung und Bestellung sind Richtigkeit, Deutlichkeit und Vollständigkeit der Aufschrift. Zur Vollständigkeit der Aufschrift gehört bei Briefen usw nach Städten die Angabe von Straße, Hausnummer, Gebäudeteil und Stockwerk. Auf Briefen nach Berlin müssen außerdem Postbezirk und Bestellpostanstalt(z. B. Berlin W. 35) angegeben sein. Diese Angaben können aus dem Straßenverzeichnis von Berlin und den angrenzenden Orten mit Angabe der Bestellpostanstalt, entnommen werden, das bei allen Postanstalten, Briefträgern und Landbriefträgern zum Preise von 5 Pfennigen käuflich ist. Die Nichtbeachtung dieser Mahnung hat Verzögerung in der Aushändigung, wenn nicht gänzliche Unbestellbarkeit zur Folge. stimmungen nicht beachtet, hat die sofortige Einstellung der Gaslieserung zu gewärtigen. — Lebensmittel werden von morgen ab ausgegeben, worüber Ausführliches die Anzeige in dieser Nummer enthält. Wald, 9. Okt. Kartoffeln. Auf die Abschnitte der Kartoffelkarte vom 21. bis 27. Oktober und 28. Oktokr bis 3. November werden je 7 Pfund Kartoffeln von heute ab ausgegeben. Die Kartoffeln müssen bis Montag, den 15. Oktober, abgeholt werden.— Die heutige Nummer unseres Blattes enthält eine Bekanntmachung über die zur Einkellerung bestimmten Kartoffeln, die der Beachtung dringend empfohlen wird. Gräfrath, 9. Okt. Nur Vormittags sind die Geschäftsräume im Rathause für das Publikum geöffnet. Nachmittags ist geschlossen. Petroleum für Heimarbeiter und Landwirte. Die Ausgabe der Bezugsscheine für Petroleum für Heimarbeiter und Landwirte erfolgt am Donnerstag, den 11. d. M., vormittags von 9—12 Uhr, auf Zimmer Nr. 9 des Rathauses. Kartoffelausgabe. Diejenigen Familien, welche für den Bezug von Kartoffeln bisher bei dem Händler Emil Pohlig in die Kundenliste eingetragen waren, erhalten ihre Kartoffeln für die Folge bei dem Fuhrunternehmer Paul Hammesfahr, Solingerstraße. Ohligs, 9. Okt. Ertrunken, nachdem er sich voher zu erschießen versucht hatte, hat sich gestern nachmittag im Teiche am Engelsbergerhof ein etwa 50jähriger Mann. Das vorgefundene Taschentuch trägt das Zeichen J. Sch. Die Persönlichkeit des Selbstmörders konnte noch nicht festgestellt werden. Die Kartoffelabgabe am Richratherhof ist vorläufig eingestellt.— Zum Einsammeln von dürrem Holz und Stren in den städtischen Waldungen werden morgen im Forsthaus Engelsbergerhof Sammelscheine an die Einwohner der Gemeinde Ohligs aus. gegeben. Wiesdorf, 9. Okt. Kartoffelaubauverträge. Im Gegensatz zu den Erfahrungen, die andere Gemeinden mit ihren Gemüselieferungsverträgen machen mußten, ist die Gemeinde Wiesdorf mit ihren Kartoffelanbauverträgen gut gefahren. Sie muß allerdings die Kartoffeln, die hiesige und benachbarte Gutsbesitzer und Großbauern für sie angebaut haben. selbst ernten, hat aber für diese Arbeit in der gesamten Bürgerschaft die erforderlichen Arbeitskräfte gefunden. Jeder kann sich seine Kartoffeln selbst ausmachen. Täglich wurden in der letzten Woche über 2000 Zentner Kartoffeln ausgemacht; Männlein, Weiblein und Kinder sind mit mehr oder weniger Geschick damit beschäftigt, jeder Stand war auf dem Kartoffelacker vertreten. Die Arbeit ist für Ungeübte nicht leicht, fast alle nehmen sie aber gerne in Kauf, weil die selbst ausgemachten Kartoffeln viel schöner sind als die mit der Bahn von weither herangeschafften. Vorläufig erhält jede Person einen Zentner, wahrscheinlich kommen aber alle Bürger noch einmal(für den zweiten Zentner) an die Reihe. Theater und Konzerte. Aus dem Landkreise Solingen. — Schon jetzt ist es Zeit, den Auban von Frühgemüse für das nächste Jahr vorzubereiten. Es kommen in Frage: Schnittkohl oder Adventsgemüse, Weißkohl, Rotkohl und Wirsing. Selbst auf die Gefahr eines sich wiederholenden strengen Winters hin sollte kein Gemüsebauer und Gartenbesitzer die Herbstpflanzung dieser Gemüse versäumen. Bei normalem Winter ist der Vorteil der Herbstpflanzung gegenüber der Frühjahrspflanzung ein sehr großer. Die geeignetste Pflanzzeit ist von Anfang bis Mitte November, das Land muß also jetzt schon vorbereitet, gut gegraben und gedüngt werden. Vor dem Pflanzen werden auf dem Lande in etwa 50 Zentimeter Entfernung 10 Zentimeter tiefe Furchen gezogen und in diese die Setzlinge auf 50 Zentimeter Entfernung voneinander eingepflanzt.(Schnittkohl oder Adventsgemüse kann enger gepflanzt werden.) In diesen Furchen stehen die Pflanzen geschützt vor scharfen Winden. Bei gartenmäßigem Aubau läßt sich noch sehr gut eine leichte Laubdecke über die Pflanzen legen. Wichtig ist das Setzen möglichst kräftiger Pflanzen, da kleine, schwache Pflanzen selten gut durch den Winter kommen. Wo die Beschaffung der Pflanzen seitens der Anbauer nicht selbst erfolgen kann, wende man sich an die in jeder Bürgermeisterei bestehenden Gartenbauvereine, welche die Vermittlung guter, brauchbarer Gemüsepflanzen besorgen. Höhscheid, 9. Okt. Einschränkung des Gasverbrauches. Da die gütigen Mahnungen an die Bürgerschaft auf Einschränkung des Gasverbrauches nichts gefruchtet haben, werden nunmehr schärfere Bestimmungen erlassen. Jegliche Schaufensterbeleuchtung ist fürderhin untersagt. Die Beleuchtung von Läden und Geschäftsräumen ist aufs äußerste einzuschränken. Im Monat Oktober darf keiner mehr an Gas verbrauchen, als er im vergangenen Monat Januar verbraucht hat. Wer mehr verbraucht, muß für jedes Kubikmeter ein Aufgeld von 50 Pfg. zahlen, und wer die Einschränkungs-BeJubiläum. Man schreibt uns:„Einer unserer ältesten Gesangvereine, die„Solinger Liedertafel", blickt in diesem Jahre auf ihr 60jähriges Bestehen zurück. Im Herbst des Jahres 1857 vereinigten sich einige sangeslustige Männer unserer Vaterstadt zu Kannenhof in der Schmiede des Federmesserreiders Reinh. Peiniger(auf dem jetzigen Schellscheidschen Grundstück) zu einem Gesangverein. Die kleine Sangerschar pflegte den deutschen Männergesang und alle die schönen Ideale, die das deutsche Volk damals beseelten. Gehörte doch— um ein kleines Beispiel anzuführen— zu den ersten Liedern, die die kleine Schar einübte, Karl Wilhelms mächtiger Chor „Die Wacht am Rhein“, jenes herrliche vaterländische Lied, das nicht nur 1870, sondern auch in diesem Weltkriege die deutschen Krieger begeistert zum Kampf begleitete. Die Singübungen wurden abgehalten in der großen Wohnstube des Reinh. Peiniger, und zwar unter der Leitung des Lehrers Kaufmann, jenes Mannes, dem in der Geschichte des Solinger Männergesanges ein Ehrenplatz gebührt. Der Verein beabsichtigt, dieses seltene Jubiläum dem Ernste der Zeit entsprechend in einem Wohltätigkeitskonzert am 20. Oktober. abends 8 Uhr, im Kaisersaale zu begehen, unter Mitwirkung der berühmten Koloratursängerin Fräulein Angele Vidron am Opernhaus Cöln und der Cellokünstlerin Lotte Hegyesi aus Berlin. Es steht uns somit ein erstklassiger Kunstgenuß bevor. Näheres im heutigen Inserat.“ Im Palast=Theater tritt Henny Porten wieder auf und zwar in ihrer neuesten Schöpfung„Gefangene Seele“". Weiter erscheinen in Film die Erlebnisse eines Kriegsfreiwilligen in russischer Gefangenschaft in dem Werk„Der Knute entflohen". Die Anzeige enthält Näheres über das Programm. Wetterbericht für Mittwoch, den 10. Oktober 1917. Unbeständig, Niederschläge in Schauern, Temperatur schwankend. * Zum Wiederausban der Friedenswirtschaft I, Tzertseitliche Kurse. Auch in diesem Jahre beabsichtigt Saot Sotingen, bei genügender Beteiligung unentgeltliche Kurse in der bürgerlichen Buchführung zu veranstalten. Zugelassen werden Frauen und Mädchen, Männer und Jünglinge ohne Altersunterschied. Schulpflichtige Kinder sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Anmeldungen zu diesen Kursen sind bis zum 16. Oktober 1917 an gewerblichen Fortbildungsschule, Birkerstr. 55, schriftlich einzureichen und müssen enthalten: 1. Vor= und Zuname; 2. Angabe des Alters; 3. Angabe des Berufes; 4. Wohnort, Straße und Hausnummer. Die Anmeldungen werden alsdann nach Gruppen geordnet, worauf den Teilnehmern schriftliche Mitteilung zugehen wird, wann die Kurse, die in der Schule an der Bergstraße stattfinden, beginnen werden. Für Lehrmittel sind am ersten Unterrichtstage 2 Mark zu entrichten. Auswärtige können gegen ein Entgelt von 6 Mark ebenfalls an den Kursen teilnehmen. Solingen, 4. Okt. 1917. Der Oberbürgermeister. Kartoffel=Einkellerung. Am Mittwoch, den 10. Oktober 1917, werden Kartoffeln an die Anwohner folgender Straßen ausgegeben 1. Pfannenfabrik: von 8 bis 9 Uhr morgens Karlstraße „ 9„11„„ Kasernenstraße " 11" 11½"" Kotterstraße „ 2" 4" nachm. Kohlfurth „ 4„ 5„„ Klosterwall " 5„*„„ Kronenstraße. 2. Glasmacher, S. m. b. H.: von 8 bis 10 Uhr morgens Grünewalderstraße von 50 bis Schluß „ 10" 10½„„ Hästenerweg und Irlen „ 10%„ 11½„„ Katzbach „?" 4" nachm. Heuckelsstraße 4„ 6„„ Kanalstraße. Sotumngen, den 9 Oktober 1917. Der Oberbürgermeißer. Stadtgemeinde Lebensmittelverkauf. Folgende Waren werden an die Händler zum Verkauf an die Verbraucher abgegeben: Margarine(Verkaufspreis) 1 Pid. 2.— Mk., Graupen 1 Psd. 38 Pfg., Kartoffelsuppen 1 Stück 30 Pfg., oder Eiersatz 1 Stück 10 Pfg., Teigwaren(Auszugsware) 1 Pid. 72 Pfg., Teigwaren (Wasserware) 1 Pfd. 51 Pfg., Eier 1 St. 39 Pfg., Stärkeersatz 9 Wi. Vekr, Thegrshen(Pirsina. Biumenkobl usw.) 1 B/d. 1 Pfd. 2 Mk., Schmierseise 1 Pfd. 4,40 Mk., Waschmittel(Stücke), Heidebesen Stück 50 Pfg., Die Händler erhalten die Waren: Bezirk Katternberg am Mittwoch, den 10. d. Mts., Bezirk Aufderhöhe und Widdert am Donnerstag. den 11. d. Mts., Bezirk Neuenhof am Freitag, den 12. d. Mts. Der Verkauf seitens der Händler an die Verbraucher erfolgt: Bezirk Katternberg am Donnerstag, den 11. d. Mts., Bezirk Aufderköhe und Widdert am Freitag, den 12. d. Mts., Bezirk Neuenhof am Samstag, den 13. d. Mts. Jede Person erhält:40 gr Margarine auf Abschnitt 4(Fett) der Butter= und Fettkarte, 150 gr Graupen auf Abschnitt 10 der Lebensmittelkarte. Jede Person des Bezirks Katternberg erhält 1 Beutel Kartoffelsuppe oder 1 Beutel Eiersatz auf Abschnitt 11 der Lebensmittelkarte. Jede Person des Bezirks Aufderböhe u. Widdert erhält 125 gr Nudeln auf Abschnitt 11 der Lebensmittelkarte. Jede Person des Bezirks Neuenhof erhält 1 Ei auf Abschnitt 30 der Eierkarte. Es wird erwartet, daß diejenigen Familien, welche mit Brotaufstrich= u. anderen Lebensmitteln hinreichend versehen sind, im Interesse der minderbemittelt en Bevölkerung auf die Entnahme unter allen Umständen verzichten. Rosinen sind in folgenden Geschäften der hiesigen Gemeinde zu haben: Hugo Kanhaus, Katternbergerstr. Karl Berus, Geilenberg. Witwe Friedrich Peters, Landwehrstr. Witwe Hugo Dreher, Widdert. August Clauberg, Neuenhoferstr. Jede Familie kann höchstens ein halbes Pfund Rosinen auf Abschnitt 12 der Lebensmittelkarte entnehmen. Das Pfund kostet 3,70 Mark. Höhscheld, 8. Okt. 1917. Der Bürgermeister. I.B.: Joest, Beig. Einschränkung im Gasverbrauch. Die außerordentliche Steigerung des Gasverbrauchs gebietet eine sofortige Regelung, da eine freiwillige Einschränkung doch nicht zu erwarten ist. Es wird hiermit bestimmt: 1. Jegliche Schaufenster=Beleuchtung in Geschäftsräumen, Läden usw. ist als überflüssig anzusehen und wird hiermit untersagt. Inhaber, die trotzdem noch die Schaufenster mit Gasflammen beleuchten, haben die sofortige Einstellung der Gaslieferung zu gewärtigen. 2. Die Beleuchtung von Läden, Geschäftsräumen, Fabri#en usw. ist sofort nach Schluß der Arbeitszeit aufs äußerste einzuschränten. ist ein reicher Goldschatz erforderlich. Zögere nicht, bringe Dein Gold dem Vaterlande. Goldankaufsstelle: Fachschule Solingen, Dilfsstelle: Stadthauptkasse, Stadthaus Nordstraße. Geöffnet von 9 bis 12 Uhr vorm und 3 bis 6 Uhr nachm. Ausgabestellen der eisernen Ersatzketten. 3. Jeder Gasverbraucher darf im Monat Oktober dieses Jahres nur die festgesetzte Menge, welche auf jeder einzelnen Gasquittung genau angegeben ist und ungefähr dem Verbrauch vom Monat Januar dieses Jahres entspricht, verbrauchen. Etwaiger Mehrverbrauch ist mit 50 Pfg. Aufgeld(50+-16=66 Pfg.) für je 1 ehm zu bezahlen. In besonderen Fällen und bei absichtlichem Mehrverbrauch kann der Aufpreis noch erhöht werden. Ueber die den einzelnen Gasverbrauchern zustehende Menge wird auf Erfordern Seitens der Baswerks=Verwaltung in den Büroräumen, Marktstraße 12, nähere Auskunft erteilt. Mütter= und Sünglingsberatung. Die nächste Beratung findet am Mittwoch, den 10. d. M.. nachmittags von 2—3 Uhr, im Saale Pulvermacher, hier, Neuenhoferstraße, statt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß nur Kinder bis zu 2 Jahren vorgestellt werden dürfen. Höhscheld, 8. Okt. 1917. Der Bürgerweißer Potzhg. Kartoffeln. Auf die Abschnitte der Kartoffelkarte vom 21. bis 27. Oktober und 28. Oktober bis 3. November werden je 7 Pfund Kartoffeln von heute ab ausgegeben. Diese Kartoffeln müssen bis Montag, den 15. Oktober, abgeholt werden. Die Händler sind angewiesen, nach diesem Tage auf die vorgenannten Abschnitte keine Kartoffeln mehr zu liefern. Der Abschnitt der Kartoffelkarte vom 14. bis 20. Oktoder verliert am Freitag dieser Woche seine Sültigkeit. Die bereits zur Einkellerung abgegebenen Kartoffeln dürfen unter keinen Umständen jetzt verdraucht werden. da die Stadt zum Einkellern nur die besten und haltbarsten ausgegeben hat. Die weniger haltbaren Kartoffeln sind für den laufenden Bedarf bestimmt. Händler, welche Kartosseln, die zum Einkellern deKimmt sind auf die Abschnitte der Kartoffelkarte für den laufenden Bedarf abgeben, werden nicht nur von dem Kartoffelverkauf, sondern auch vou allen übrigen städtischen Verkäufen andgeschlossen. Wald, 9. Okt 1917. Der Bürgermeister. I V.: Franzen. Herrentleider werden aufgebügelt, geändert und repariert. Solingen, 1. Felderstraße 3. Energisch, konservatorischen Klavierunterricht beireell. Preisen erteilt in und außer dem Hause Carl Engels. Central bei Gräfrath, Solingerstr. 44. Nr. 237, 109. Dienstag, den 9. Oktober 1917. K Der Reichskanzler im Hauptausschuß. TU. Berlin, 8. Okt. Heute nachmittag trat der Hauptausschuß des Reichstages zusammen. Gleich zu Beginn der Sitzung nahm das Wort Reichskanzler Dr. Michaelis: Es ist Klage darüber erhoben worden, daß von seiten der Beamten in unzulässiger Weise Propaganda zugunsten der Vaterlandspartei getrieben worden sei. Ich möchte über die Stellung der mir nachgeordneten Reichsbeamten folgendes grundsätzlich bemerken, wobei ich hinzufüge, daß für die preußischen Beamten dieselben Grundsätze gelten. Für alle Beamten gilt politische Freiheit. Jeder Beamter kann jeder Partei angehören, sofern sie nicht den Bestand des Reiches oder des Staates gefährdende Ziele verfolgt. Was die nach außen hin in die Erscheinung tretende politische Betätigung betrifft, so haben sich die Beamten selbstverständlich Zurückhaltung aufzuerlegen, damit nicht beim Publikum das Vertrauen in ihre Unparteilichkeit erschüttert wird. Ein Mißbrauch der dienstlichen Stellung nach der Richtung, daß ein Vorgesetzter die ihm nachgeordnete Stelle zwingt oder veranlaßt, zugunsten einer bestimmten Partei Stellung zu nehmen, ist selbstverständlich durchaus unzulässig, und ich wünsche nicht, daß von seiten der Vorgesetzten ein politischer Druck nach irgendeiner Richtung hin gegen die nachgeordneten Stellen ausgeübt wird. Diese Grundsätze gelten für alle politischen Parteien und Richtungen in gleicher Weise, sie gelten auch gegenüber der Vaterlandspartei. Und sollte von diesen Grundsätzen abgewichen werden, so kann ich nur anheimstellen, daß der Fall zur Kenntnis der zuständigen Zentralbehörde gebracht wird, die den Sachverhalt prüfen und gegebenenfalls entsprechend eingreifen wird. Ich bin willens, die Einhaltung dieser Grundsätze zu überwachen. Auch im Heere ist jede politische Agitation ausgeschlossen. In den mir durch den Herrn Kriegsminister zur Verfügung gestellten Leitsätzen über den vaterländischen Unterricht, über die wohl des näheren noch gesprochen werden wird, ist die Politik ausgeschlossen. Meine Herren! Ich bin mit den bundesstaatlichen Regierungen bestrebt, sämtlichen politischen Meinungen und Strömungen in voller Objektivität gegenüberzustehen und jeder politischen Meinung volle Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. Ich tue das, weil ich überzeugt bin, daß jede Richtung ehrlich das Beste zum Wohle des Ganzen will. Dieses gegenseitige Zutrauen zum besten Willen ist in dem Kampf der Meinungen, namentlich auch in den letzten Wochen, in bedauerlicher Weise in den Hintergrund getreten und hat eine Form der gegenseitigen Anfeindung gezeitigt, die ich aufs tiefste bedauere. Jeder im deutschen Volk hat bereitwillig und freudig die Opfer an Gut und an warmem Leben gebracht, die von ihm verlangt wurden, und ich glaube, daß auch hier in diesem Kreise kaum einer ist, der nicht in dem Gedanken an das, was er darangegeben hat, den hervorquellenden Schmerz herunterschlucken muß mit einem mutigen„Dennoch!“ Aus solchen opferbereiten Männern setzen sich auch die Gegner zusammen, und wenn das im Auge behalten wird, dann ist eine Agitation, wie sie jetzt in die Erscheinung getreten ist, im Grunde ausgeschlossen. Möchten doch die Vertreter der auseinanderstrebenden Meinungen sich das vor Augen halten, daß in der Tat nicht die Betonung der Gegensätze in den Wegen und den Mitteln das Entscheidende ist, sondern die Einheitlichkeit und Gemeinschaft in den Zielen. Wenn wir das vor Augen haben, wenn uns klar vor Augen reht, daß wir alle an dem gleichen Strang ziehen müssen und wollen, dann wird es dahin kommen, daß in der Tat derartige Zusammenstöße, wie sie letzthin gewesen sind, aus unserem politischen Leben ausscheiden. Das ist jetzt, wie es immer geschehen ist, und wird am brennendsten im Hinblick auf die schwere Zeit, in der wir stehen, unsem Pflicht. Abg. Ledebour(Unabh. Soz.) ist über diese Ausführungen erstaunt. Die Regierung soll sich über die vorgetragenen Beschwerden aussprechen. Der allgemeine Grundsatz der Unparteilichkeit ist nichts Neues. Die Ermahnungen, die Parteikämpfe zu dämpfen, sind gut gemeint; aber die Kämpfe lassen sich dadurch nicht beseitigen. Wir verlangen Auskunft, was der Kanzler zu tun gedenkt, gegen die Beeinflussung der politischen Meinung zugunsten einer Partei. Ist er einverstanden mit den Erklärungen seiner Vertreter vom Samstag? Das Mißtrauensvotum ist in der geschäftsordnungsmäßigen Form beantragt, denn der Kanzler ist allein verantwortlich. Abg. Graf Westarp(deutschkons.) fragt zur Geschäftsordnung, was eigentlich zur Diskussion stehe, der Nachtragshaushalt oder sonst ennas? Abg. Erzberger(Zentr.): Die Frage, woher die Gelder für die Aufklärungstätigkeit kommen, hängt mit dem Nachtragshaushalt zusammen. Abg. Dr. v. Payer(F. Vp.): Wir müssen unsere Stellung zum Nachtragsetat abhängig machen von den Aufklärungen, die wir erhalten. Uebrigens kann uns nicht verwehrt werden, auf die Rede des Reichskanzlers einzugehen. In der fortgesetzten sachlichen Erörterung beklagt Abg. Ebert(Soz. Part.), daß der Reichskanzler nicht zu den Beschwerden Stellung genommen habe, zumal schon vor 14 Tagen dem Reichskanzler Beweismaterial unterbreitet worden sei und er damals Prüfung zugesagt habe. Der Redner macht Mitteilungen aus den Richtlinien für die Aufklärungstätigkeit und fragt, welche Leitsätze die Oberste Heeresleitung herausgegeben habe. Am 13. August habe eine Konferenz im Kriegsministerium stattgefunden, wo allerlei Verschärfungen des Vereins= und Versammlungsrechts zur Sprache kamen. Der Redner bittet um Auskunft über eine Reihe von Vorkommnissen und fragt, woher die Agitation finanziert werde, die ungeheuren Umfang angenommen habe, insbesondere, ob auch Privatkapital beteiligt sei. Vorsitzender Abg. Fehrenbach(Zentr.): Wir wollen in aller Ruhe und Sachlichkeit verhandeln, deshalb sind Kundgebungen von Nichtmitgliedern des Ausschusses zu unterlassen.(Die dem Ausschuß nicht angehörenden Reichstagsmitglieder wohnen den Verhandlungen in so großer Zahl bei, daß der Saal fast überfüllt ist.) Abg. Gothein(F. Vp.): Der Beweis für die Agitation wurde im Reichstag durch ausreichendes Material erbracht. Die von dem Reichskanzler vorgetragenen Grundsätze sind richtig. Ein Bismarckscher Erlaß hat die politischen Beamten verpflichten wollen, die Politik der Regierung zu vertreten. Jetzt richtet sich das Agitationsmaterial nicht nur gegen den Reichstag, sondern auch gegen die Politik der Regierung. Der Redner stellt die Erklärungen des Herrn von Stein und des Herrn Dr. Helfferich einander gegenüber und sagt: „Die Ermahnungen des Reichskanzlers fruchten nichts, die Einheit der Regierung muß öffentlich doknmentiert werden. Woher soll sonst das Vertrauen zur Reichsleitung kommen? Wir müssen Klarheit darüber schaffen, daß es nur eine Politik im Reiche gibt.“ Abg. Dr. Stresemann(natl.): Wir waren enttäuscht über Form und Art der Regierungserklärungen vom Samstag. Es lag kein Grund vor, anders als sachlich zu antworten. Durch die Art der Antwort wurde die gereizte Stimmung hervorgerufen, mag man zur Friedensresolution des Reichstags stehen wie man will. Die Richtlinien können nicht so gedeutet werden, wie es durch den Vorredner geschehen ist. Es gibt auch Agitation entgegengesetzter Art, der entgegengearbeitet werden muß. Staatssekretär v. Kühlmann erklärt, daß das Auswärtige Amt keinen Zusammenhang habe mit den Schriften, die im Reichstag verteilt wurden.(Es handelt sich um eine Broschüre mit der Abbildung von Todesopfern der Russen in Ostpreußen. Unter den Abbildungen steht:„Herrn Scheidemann gewidmet“,„Herrn Erzberger gewidmet" usw.) Kriegsminister v. Stein: Die Konferenz im Reichstagsgebäude war nicht eine solche der stellv. Generalkommandos, sondern der Arbeitsämter. Der Grundzweck jener Versammlung richtete sich Sent Guer ull!... und Arbeiitg“ darf es geben! Jetzt gilt nur die Tat!—— Wenn jeder einzelne— ausnahmslos — seine höchsten Kräfte anspannt, dann wird auch diese Kriegsanleihe den großen Erfolg haben, den sie haben muß. Denn nicht mit Granaten allein kann der harte Endkampf ausgefochten werden; erst das erneute Zeichen unsrer ungebrochenen schaftlichen Kraft wird den Ausschlag geben. Nur so zwingen wir unsre Feinde zur Vernunft. Darum zeichne! fur gegen frivole Streiks. Es handelt sich um Maßnahmen ur Erhaltung des sozialen Friedens. Ein Vertreter des Kriegsministeriums, bringt die zeitsätze des Kriegsministers zum Vortrag. Auf Grund der Erkläungen sei eine Anzahl von Neuverordnungen erlassen worden. Kriegsminister v. Stein erklärt zu den im übrigen vertrauchen Ausführungen seines Vertreters: Was wir wollen, ist demlach klar. Die Richtlinien werden lausend kontrolliert und vervollommnet. Unser Bestreben ist es, Auswächse bei der Aufklärungsrbeit zu beseitigen. Privatmittel kommen bei den Veranstaltungen Dr. David(Soz. Part.): Man soll prüfen, ob nicht manbes Unrecht geschehen ist. Man muß bedenken, daß der, der aufgelärt werden soll, oft viel mehr von Politik versteht, als der aufkläende Offizier. Politik kennt keine Vorgesetztenverhältnisse. Soll virklich politisch aufgeklärt werden, so soll man nicht die Alldeutschen illein heranziehen, sondern alle Parteien ohne Unterschied. Zur Vereidigung stehen alle zusammen, aber das Vaterland darf nicht zur sarteischablone gemacht werden. So wie die Aufklärungsarbeit jetzt etrieben wird, kann sie nicht bleiben. Innerhalb des Landes enttehr ein dichtes Netz von Aufklärungsorganisationen, geleitet von den zeneralkommandos. Die Methode der Vaterlandspartei wird icher zur Verlängerung des Krieges beitragen. Gegenagitation gegen ie wird verhindert. Der Reichstag muß Garantien erhalten, daß eine Unterstützung der Vaterlandspartei aus öffentlichen Mitteln Abg. Mertin[Dtsch. Fr.): Die Leitsätze der Obersten Heereseitung bilden eine Grundlage für die Wiederherstellung der Einheit, je wir alle wollen. Sie sind einwandfrei. Abg. Graf Westarp(deutschkons.): Die Politisierung des zeeres streben wir nicht an. Was ist unter Politik zu verstehen? In erster Linie Partei-Politik. Ueber die Fragen der auswärtigen Politik sollen die Feldgrauen aufgeklärt werden. Die Leitsätze sind ausgezeichnet. Einwendungen dagegen sind nicht zu verstehen. Mißfriffe in der praktischen Ausführung werden zweifellos vorkommen. selbstverständlich ist Rücksicht darauf zu nehmen, daß man es mit eifen Männern zu tun hat. Bei allen Streitigkeiten griffen die Heneralkommandos meist zugunsten der Arbeitnehmer ein. Die Empindlichkeit der Sozialdemokratie gegenüber einzelnen Ausdrücken ist sicht zu verstehen... P I# 14m Usr. Abg. Erzberger(Zentrums: Wir sind anderer Auffassung iber die Vorkommnisse des Samstags, die schweren Schaden im Ausande anrichten werden. Die Regierungsvertreter traten unglücklich zuf. Die Grundsätze des Reichskanzlers über die politische Betätijung der Beamten sind richtig; nur müssen sie klarer und eindentiger auten. Da für die Aufklärungsarbeit öffentliche Mittel benutzt werden, können wir die Verantwortung der Regierung dafür verlangen, jede Polemik gegen unsere Antwort auf die Papstnote müßte in den Leitsätzen ausdrücklich verboten werden, das ist die beste Garantie, um Uneinigkeit vom Heere fernzuhalten. Mißgriffe werden toch genug vorkommen. Die amtliche Politik des Reichskanzlers darf unter keinen Umständen als zweidentig erscheinen. Staatssekretär Dr. Helfferich stellt fest, daß er am 6. Okt. seine sachlichen Ausführungen beendet hatte, als er die Rednertribüne verließ und daß also die Auffassung, als habe er seine Rede abgebrochen, auf Mißverständnissen beruhe. Gegen das, was er sachlich vorgebracht habe, sei auch von dem Vorredner eine Einwendung nicht gemacht worden. Ein verletzendes Wort wäre von niemandem in seiner Rede auszufinden gewesen. Wenn man seinen „Ton“ bemängele, dann möge man sich vergegenwärtigen, daß er, ehe er überhaupt das Wort nahm, mit nicht gerade freundlichen Zurufen begrüßt wurde und im weiteren Verlauf seiner Rede auch keinen Satz ohne Zwischenruf und Unterbrechungen habe beenden können. Abg. Dove(I. Vp.): Nachdem die Reichstags=Resolution von der Reichsleitung akzeptiert ist, darf in der bisherigen Weise gegen Die Richtlinen sind unanfechtbar. Aber sie nicht ggitiert perden. Die Richtlinen sind unanfechtbar. die Praris zeigt doch ein anderes Bild. Die Antwort des Kriegsministers war nicht die richtige Art, dadurch wurde die Stimmung des Reichstags verdorben. Herr Helfferich hat kein verletzendes Wort gesprochen, aber der Eindruck war ungünstig. Abg. Landsberg(Soz. Partei): Der Kriegsminister hat am Samstag mit unverkennbarer Geringschätzung von dem vorgetragenen Material gesprochen, und auch die Worte des Staatssekretärs erweckten den Eindruck der Provokation. Empfindlich ist die Mehrheit keineswegs. Graf Westarp ist zu diesem Vorwurf am wenigsten berechtigt. Im Heere besteht gegen die Politik des Reichstags und der Reichsregierung eine Agitation. Wenn wir das rügen, ist das keineswegs empfindlich. An den verschiedensten Stellen ist zum Anschluß an die Vaterlandspartei aufgefordert worden. Der Agitation der Vaterlandspartei soll kein Hindernis bereitet werden, aber dann muß auch eine Gegenagitation gestattet sein.— Darauf nahm Reichskanzler Dr. Michaelis das Wort. Er teilte zur Ergänzung der Erklärung des Staatssekretärs Dr. Helfferich in der Vollsitzung vom Samstag mit, daß die Reichszentralbehörden von den ihnen nachgcordneten Stellen Berichte über eine etwaige Beeinflussung Untergebener angesordert haben. Das Material, das bisher vorliege, sei äußerst spärlich und beschränke sich auf fünf Einzelfälle von untergeordneter Bedentung, die durch die Reichspostverwaltung zur Kenntnis der Reichsregierung gekommen seien. Selbstverständlich wird in allen diesen Fällen das Erforderliche veranlaßt werden. Auch der preußische Minister des Innern habe enen Erlaß an die nachgeordneten Stellen herausgegeben, daß jeder Mißbrauch der dienstlichen Stellen zur Ausübung eines politischen Drucks oder eine politische Beeinflussung Untergebener unzulässig sei und, wenn dies vorkomme, nicht gebilligt werden würde. Der Reichskanzler geht dann auf die Leitsätze der Heeresverwaltung über den vaterländischen Unterricht ein, die ihn, als sie zu seiner Kenntnis gelangt seien, durchaus befriedigt hätten. Die Aufklärung selbst sei ohne Zweifel nötig, namentlich bei der abstumpfenden Beschäftigungslosigkeit des Stellungskrieges. Sie müsse anregen, die Stimmung heben, die Leute wieder zur Fröhlichkeit und zum Lachen bringen. Nebenbei müsse aber auch die Kenntnis des vaterländischen Lebens und der vaterländischen Wirtschaft, deren Bedingungen und Zusammenhänge gefördert werden. Daß die Oberste Heeresleitung die Politik und den politischen Streit vom Heere fernhalten würde, sei selbstverständlich. Bei einem so riesenhaften Apparat und bei der Beteiligung so zahlreicher Ausführungsorgane sei es schwer, die Grenze zu ziehen, um Entgleisungen und Fehler zu vermeiden. Das habe ja auch der Kriegsminister ohne weiteres zugegeben. Um dieser Fälle und Entgleisungen willen, die bekämpft und ausgemerzt werden sollen, könne man nicht die ganze Organisation auseinanderfallen lassen und die Aufklärungstätigkeit einstellen, die, wie gesagt, erforderlich ist. Der Reichskanzler erwähnte dann die günstige Wirkung der Frontreisen der Abgcordneten, deren Teilnehmer namentlich die Ueberzeugung mitgebracht hätten, daß solche Reisen zur Ber, ständigung der besonderen Probleme, wie der eigenen Verhältnisse im Heerc und an der Front nur wesentlich beitragen. Er will zwecksVeranstaltung neuer Frontreisen mit der Heeresleitung in Verbindung treten. Wenn die Zahl von 100000 im militärischen Aufklärungsdienst tätigen Personen gesagt worden sei, so könne natürlich keine Rede davon sein, daß eine so große oder auch nur annähernd so große Zahl von Mensch nichen gewissermaßen halbamtlich im Aufklärungsdienst arbeiten. Wieviele Personen gelegentlich und gegebenenfalls mit der Aufklärungsarbeit zu tun hätten, könne der Kriegsninister nicht genau sagen. Wenn man allgemein die Politik aus der Aufklärung im Heere fernhalte, so verstehe es sich von selbst, daß auch eine Kritik unserer Antwortnote an den Papst innerhalb des Aufklärungsunterrichts unzulässig sei. Wenn hiergegen heute verschiedentlich noch verstoßen wird, so wird eine ausdrückliche Feststellung in der nächsten Ergärzung der Leitsätze genügen, um dies abzustellen. Der Reichskanzler betont zum Schluß nochmals, daß es sein Wille sei, allen Richtungen und Strömungen in politischer Richtung mit unbedingter Objektivität gegenüberzustehen und allen volle Gerechtisleit widerfahren zu laseng. 365 Hig“ Flen vielleicht Kriegsminister v. Stein: Ich oin immer offen, vielleicht zu viel, aber nie hinterhältig. Andere Leitsätze, als die vorgeschlagenen, bestehen nicht. Vieles von dem vorgeschlagenen Beschwerdematerial liegt noch nicht vor, den Einzelfällen werden wir nachgehen. Die Erörterung der Kriegsziele bei der Aufklärung ist und bleibt ausgeschlossen.„. g8 t t Sm.ung tig Abg. Ledebour(U. Soz.): Es wird der Regierung leicht gemacht, sich aus der Affäre zu ziehen. Was hier vorgetragen wurde, ist nicht das Entscheidende. Die Leitsätze sind im allgemeinen ganz nett aber sie leisten gegen Mißbräuche keine Gewähr. Auch die Zusicherung der Regierung wird nichts nutzen. Vorgesetzte taugen überhaupt nicht zur Aufklärung. Auch wenn die Polemik gegen die Antwert auf die Papstnote und gegen die Friedensresolution ausdrücklich verboten wird, wird ein geschickter Instruktor doch in demselben Geiste weiter arbeiten als bisher. Abg. Giesberts(Ztr.): Zu der Aufklärungsarbeit werden Mitglieder auch anderer Parteien herangezogen. Gewisse Anslassungen über Aufklärungsversammlungen sind jedenfalls ungehörig, aber die ganze Arbeit verdient Billigung. Abg. List(Ntl.): Warum hat uns die Regierung die hentige Auskunft nicht bereits am Samstag gegeben? Dann wäre manches Unliebsame vermieden worden. Die Regie hat wieder einmal versagt. Die Leitsätze sind im allgemeinen richtig und zu billigen. Was sie aussprechen, ist das, was alle Parteien als vaterländisch anerkennen. Kein Zweifel, daß in der Praxis mancher Mißgriff unterläuft. Die Aufklärer, meistens Reserveoffiziere, sind politisch orientert.„.601 2 Ein 2. Eemm Len Wn Prch Abg. Kreih(Dentschk.] poleminerr gegen den Abg. erzoerger und führt aus: Wir wünschen Verständigung, aber nicht auf Kosten der Regierung und Versassung. An den Namen Vaterlandspartei kann man sich nicht stören. Ueber die Notwendigkeit und Nützlichkeit der Aufklärungsarbeit besteht kein ernstlicher Streit. Es ist eine Legende, daß die Konservativen Herrn von Bethmann Hollweg beseitigt hätten. 4 Abg. Ebert(Soz.] verlangt, daß unbedingt vom Reichskanzler zugesagt werde, daß jede politische Agitation vom Heere ferngehalten werde.„„„ 4 i A. f.i. Reichskanzier Dr. Michaelro ertlart, vaß im Heerr keine politische Agitation, auch nicht durch die Aufklärung, betrieben werden soll. Was die Heimats=Aufklärung betreffe, auf die nicht mit einem Mal verzichtet werden soll, so sei er nicht in der Lage, hierüber heute eine Aufklärung zu geben. Er müsse sich hierüber vorerst mit der Obersten Heeresleitung in Verbindung setzen. Die Zensurfrage werde im Zusammenhang mit der übrigen Erllärung, die an anderer Stelle über diese Fragen abgegeben werden müsse, erledigt werden. Der Antrag der Unabhängigen Sozialdemokraten wird abgeDer Nachtrags=Haushalt wird gegen die Stimmen der Sozial. demokraten underändert angenommen. Deutscher Reichstag. WTB. Berlin, 8. Okt. Am Bundesratstische: Helfferich, Graf Noedern, Wallraf, von Waldow, Dr. Schwander, Schiffer. Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 12 Uhr 15 Miunten. Auf der Tagesordnung steht zunächst ein Gesetzentwurf zur Ergänzung des Gesetzes über die privaten Versicherungs=Unternehmungen. Er bestimmt, daß auch die Hypothekenschutzbanken unter Reichsaufsicht gestellt werden. Abg. Dr. Mayer(Ztr.): Ich habe im Namen sämtlicher Fraktionen des Reichstages zu erklären, daß wir diesen Gesetzentwurf in allen drei Lesungen ohne Aussprache annehmen werden. Die Vorlage wird angenommen. Auf der Tagesordnung steht sodann ein Gesetzentwurf zur Aenderung des Reichsstempelgesetzes. Die Vorlage wird ohne Aussprache angenommen. Auf der Tagesordnung steht dann zunächst die Weiterberatung über die Interpellation über die alldeutsche Agitation. Ferner stehen am Schlusse der Tagesordnung der Nachtragsetat über die Schaffung der Stelle eines Vizekanzlers. Abg. Dr. v. Payer(I. Vp.): Ich bitte den Präsidenten, eine Umstellung der Tagesordnung vorzunehmen, und jetzt sofort den Nachtragsetat und die Ergänzung zum Besoldungsgesetz zur Verhandlung zu stellen. Wir werden den Antrag stellen, diese beiden Punkte dann an den Haushaltsausschuß zurückzuweisen. Im Aeltestenausschuß hat sich heute herausgestellt, daß die überwiegende Mehrzahl der vertretenen Parteien der Meinung ist, daß, so wie die Dinge liegen, es angezeigt ist, den Nachtragsetat nochmals einer weiteren Vorvereitung im Hauptausschuß zu unterziehen, ehe die Entscheidung erfolgt. Man war der Meinung, daß in verschiedenen Punkten noch eine Vorbesprechung und Aufklärung im Ausschuß notwendig ist.(Zustimmung.) Ehe diese Entscheidung nicht gefallen ist, wollen wir auch die Weiterberatung über die Interpellation bezüglich der alldeutschen Agitation absetzen. Dann werden wir beantragen, daß sich der Reichstag vertagt, damit der Hauptausschuß heute nachmittag die Möglichkeit hat, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Dann kann morgen die Aussprache über die Interpellation fortgesetzt werden. Abg. Graf Westarp(Deutschk.): Ich möchte diesen Anträgen widersprechen, wie ich es auch im Aeltestenausschuß schon getan have. Der Plan zu diesem Vorgehen ist in den interfraktionellen Besprechungen gefaßt worden. Wir haben daran nicht teilgenommen Heiterkeit bei der Mehrheit), wir übernehmen also auch nicht die Verantwortung für die Politik, die zu den jetzigen Verhandlungen geführt hat.(Sehr richtig! rechts.) Wir vermögen einen menhang zwischen der Aussprache über die sozialdemokratische Interpellation und dem Nachtragsetat im übrigen in keiner Weise anzuerkennen.(Sehr richtig! rechts.) Abg. Haase(U. Soz.): Mit der Umstellung der Tagesordnung sind wir einverstanden, glauben aber, daß eine Rückverweisung an den Ausschuß nicht notwendig ist. Die Dinge sind reif zur Entscheidung hier in der Vollversammlung. Wenn jetzt durch Verweisung an den Ausschuß noch eine Verzögerung eintritt, dann liegt der Verdacht nahe daß die klaren Verhältnisse verdunkelt werden sollen. Abg. Ebert(Soz.): Graf Westarp hat kein Recht, sich darüber zu beschweren, daß seine Partei zu den interfraktionellen Besprechungen nicht zugezogen worden ist. Er wird oft interfraktionelle Besprechungen abgehalten haben, an denen wir nicht beteiligt gewesen sind. Die Vaterlandspartei hat das Ansehen unseres Landes im Auslande geschädigt, und deshalb fällt die Verantwortung für den Verlauf der Samstag-Sitzung auf sie selbst und auf die ihr helfende Rechte des Hauses zurück. Der Hauptausschuß hat den Nachtragsetat durch Einfügung eines neuen Paragraphen erweitert, nach dem ein Schatzanweisungskredit von 3000 Millionen Mark bewilligt werden soll. Wir haben das größte Interesse daran, festzustellen, inwieweit Mittel des Reiches für eine Werbetätigkeit im Heer zugunsten der Vaterlandspartei verwandt werden und müssen daher in eine ernste Prüfung auf Grund des Verlaufs der Samstags=Sitzung erneut eintreten.(Sehr richtig! links.) Diese Nachprüfung aber kann nicht hier in der Vollversammlung erfolgen, sondern muß im Hauptausschuß vorgenommen werden. Das bedeutet keine Verdunkelung. Wir wollen Klarheit schassen, und dabei kann es leicht möglich sein, daß gerade in bezug auf den Nachtragsetat ganz bestimmte Folgerungen gezogen werden. Abg. Mertin(D. Fr.): Wir widersprechen auch, weil wir einen sachlichen Zusammenyang zwischen dem Nachtragsetat und der Fortsetzung der Erledigung der Interpellation nicht erkennen könneu. Der Stellvertreter des Reichskanzlers soll für die Uebergangswirtschaft und für Friedensfragen geschaffen werden. Was hat damit die Erörterung von Samstag zu tun? Abg. Graf Westarp(Deutschk.): Wir haben uns über unsern Ausschluß von den interfraktionellen Besprechungen nicht beschwert, sondern unserer Genugtuung darüber Ausdruck gegeben. Die Behauptung, die Vaterlandspartei hätte den Konflikt von Samstag hervorgerufen, ist doch unhaltbar angesichts der Tatsache, daß die Interpellation von der Linken eingeoracht worden ist. Das Auftreten Dr. Helfserichs am Samstag war durch die Lage, wie sie sich durch das Verhalten der Mehrheit ergeben hatte, völlig gerechtfertigt. In der Abstimmung wird gegen die Stimmen der Konservatkven und der Deutschen Fraktion die Umstellung der Tagesordnung beNach Eintritt in die Beratung der beiden unnmehr vorangestellten Punkte der Tagesordnung beantragt Dr. v. Payer(F. Vp.) sofortige Rückverweisung an den Hauptausschuß. Gegen die Stimmen der Rechten und der Unabhängigen Sozialisten wird demgemäß beschlossen. Dr. v. Payer beantragt Vertagung, die mit der gleichen Meyrheit beschlossen wird. Eine Anfrage im Reichstag. TU. Berlin, 8. Okt. Der Abg. Dittmann(Unabhängiger Sozialist) hat im Reichstag folgende Anfragen eingebracht: Ist dem Reichskanzler bekannt, daß im Stahlwerk Becker, A.=G., Willich bei Krefeld, kriegsverwendungsfähige Personen aus den sogenannten höheren Gesellschaftsklassen, denen alle Berufs= und Fachkenntnisse für den betreffenden Betrieb fehlen, infolge gesellschaftlicher, verwandtschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen zu maßgebenden Personen der Werksleitung für den Betrieb in wahrheitswidriger Weise als Leiter oder Arbeiter vom Heeresdienst reklamiert und von der Militärbehörde in auffallend entgegenkommender Weise freigestellt worden sind; ferner, daß eine große Zahl junger, kaufmännischer Angestellter von der Werksleitung fälschlicherweise als Arbeiter reklamiert worden ist? Ist dem Reichskanzler insbesondere bekannt, daß sich unter den solcherart Reklamierten befinden: 1. Der Bruder des Generaldirektors, reklamiert als Leiter des Schmelzbaues; 2. der Bruder eines Werkdirektors, zurzeit in Frankfurt a. M.; 3. der Sohn eines Krefelder Arztes, Komponist von Beruf, reklamiert als Arbeiter; 4. ein Referendar, Freund der Familie des Generaldirektors, reklamiert als Arbeiter; 5. der Mann der Friseuse der Frau des Generaldirektors, reklamiert als Arbeiter; 6. ein Apotheker, Bruder des Unteroffiziers, der auf dem Krefelder Bezirkskommando die Reklamationen für das Stahlwerk bearbeitet? Aehnliche Angaben werden auch von anderen Werken gemacht. Ist der Reichskanzler bereit, diesen Dingen unverzüglich nachgehen zu lassen und Maßnahmen zu treffen, durch die solcher Mißbrauch von Reklamationsbefugnis verhindert wird? Der Abg. Behrens hat folgende Anfrage eingebracht: Ist dem Reichskanzler bekannt, daß laut Bericht der„Rheinischen Zeitung", Nr. 227, Jahrgang 1917, in dem Kölner Prozeß Bremer wegen Lebensmittelschiebung festgestellt wurde, daß die Stadtverwaltung Bonn größere Posten Mehl an die Firma Humboldt in KölnKalk zu einem viel höheren als dem vorgeschriebenen Höchstpreis verkauft hat? Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um 1. diesen verbotenen Mehlhandel in angemessener Weise zur gerichtlichen Bestrafung zu bringen; 2. solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern? Ich begnuge mich mit einer schriftlichen Antwort. Der Arbeitsplan des Reichstages. WTB. Berlin, 8. Okt. Der Aeltestenrat des Reichstages trat vor der Sitzung der Vollversammlung zu einer Besprechung der Geschäftslage zusammen und setzte für die morgige Sitzung, die um 10 Uhr beginnt, als ersten Punkt Fortsetzung der am Samstag abgebrochenen Beratung der Interpellationen fest. Hinzukommen soll für morgen die Aussprache über die äußere Politik. ** Die Wahlreform in Preußen. Die Verabschiedung der Vorlagen nicht vor April 1918. Der preußische Landtag, der am 16. Oktober seine Arbeiten wieder aufnimmt, wird an diesem Tage die mit Spannung erwariete Wahlrechtsvorlage noch nicht vorfinden. Wie eine Nachrichtenquelle aus parlamentarischen Kreisen erfährt, wird diese erst etwa am 25. Oktober dem Landtage unterbreitet werden und nicht nur das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht bringen, sondern auch eine Neueinteilung der Wahlkreise. Umfangreiche Vorarbeiten haben die Einbringung der Wahlreform bisher verzögert. Mit dieser Neugestaltung der Wahlrechtsbestimmungen für die zweite Kammer soll eine Reform des errenhauses verbunden werden. Der Entwurf dieser Vorlage muß zunächst dem preußischen Abgeordnetenhause zugehen, wo er— vielleicht mit einigen Abänderungen— eine Mehrheit finden wird. Der Reichskanzler wird in seiner Eigenschaft als preußischer Ministerpräsident diese beiden Vorlagen selbst einbringen. Die erste Lesung, für die man etwa fünf Tage rechnet, soll bereits in den letzten Tagen des Oktober stattfinden, nachdem die Fraktionen sich mit den Gesamtentwürfen beschäftigt haben. Darauf folgt die Beratung in einem besonderen Wahlreform=Ausschuß, in dem alle Parteien vertreten sein werden. Diese Ausschußberatungen werden — so glaubt man— erst im Januar des neuen Jahres ihren Abschluß finden. Dann könnte die zweite Lesung in der Vollversammlung erfolgen. Man rechnet dafür etwa acht Tage und für die anschließende dritte Lesung noch drei Tage. Dann erst müßte die Vorlage an das Herrenhaus gehen, was im April oder Mai nächsten Jahres geschehen dürfte. Dort ist ihr Schicksal noch ungewiß, da, wie gesagt, in einer Nebenvorlage die völlige Umgestaltung des Herrenhauses beantragt werden soll und letztere in diesen Kreisen begreiflicherweise nicht viele Freunde hat. Man hofft allerdings, daß die Widerstär: nicht unüberwindlich sein werden, da in das Herrenhaus jederzen: der Ernennung neuer Mitglieder durch den buig ein reformfrem, der Zug gebracht werden kann. Auf keinen Fall darf vor April 191. e Verabschiedung der Wahlreform durch die gesetzgebenden Körper, ten erwartet werden. Von verschiedenen Seiten: d zugleich mit der großen Wahlreform auch eine Abschaffung Treiklassenwahlsystems bei den Gemeindewahlen in Prei., gesordert. Wie eine Nachrichtenstelle hört, verschließt man sich l. en maßgebenden Stellen nicht der Ansicht, daß auch hier eine Rest angebracht sei; die Regierung beabsichtigt jedoch, erst dem neu, auf Grund des gleichen Wahlrechts zusammengesetzten Landtag i diesbezügliche Vorlage zugehen zu lassen, über deren genauen alt bisher noch verlautet. Der amtliche deutsche Abendbericht. WTB. Berlin, 8. Okt., abends. Im Westen nur drischen Front Feuerkampf wechselnder Stärke. Im Osten nichts von Bedeutung. icht. der flauZur Kriegslage. WTB. Berlin, 8. Okt. Am Vormittage des 7. Oktobers lag lebhaftes Zerstörungsfeuer auf unseren Stellungen vom Houthoulster Walde bis zum Kanal von Hollebeke, das sich in den Vormittagsstunden zu starkem Feuer gegen unsere Stellung nordöstlich verdichtete. Nachmittags nahm das starke feindliche Feuer vor allem in der Gegend südöstlich von Blonkaartsee, am Houthoulster Walde und auf unsere Stellung von Langemarck bis Gheluvelt dauernd an Heftigkeit zu. Um 3 Uhr nachmittags steigerte sich das Feuer in der Gegend von Passchendaele zum Trommelfeuer und griff als solches bis in die Gegend von Blankaartsee über. Um 5 Uhr nachmittags brach bei Poelkapelle ein stärkerer feindlicher Angriff vor, der in unserem zusammengefaßten Abwehrfeuer erstickt wurde. Das starke Feuer hielt jedoch auch nach Abweisen dieses Angriffes an und blieb mit besonderer Heftigkeit auf unseren Stellungen in der Gegend von Zonnebeke liegen. Zwischen 6 und 7 Uhr nachmittags setzte der Jeind abermals zu heftigen Vorstößen und Teilangriffen, so in Bataillonsstärke, fast gegen die ganze Hauptkampffront an. Ueberall, wo es dem Feinde gelang, bis in unsere Gräben vorzudringen. wurde er im Handgranatenkampf abgewiesen. Ein großer Tetl seiner fortgesetzten Angriffe scheiterte bereits in unserem Sperrund Abwehrfeuer. Um 11 Uhr abends wiederholte der Feind seinen Versuch, durch stärkere Patrouillenvorstöße nordwestlich von Passchendaele vorzudringen; auch diese Angriffe wurden durch Feuer und im Nahkampfe abgewiesen. Bei Rentel wurden sechs seindliche Tanks durch unser Feuer zur schleunigen Umkehr gezwungen. Die Verluste, die die Engländer in diesen wiederholten ergebnislosen unsere Linie zwischen Langemarck und Zandvoorde. An der Arraser Front nahm die Artillerictätigkeit beiderseits Lens und Fresues Stär' Nach kurzer, heftiger Feuervorbereitung gingen zum Angriff vor. Sie wurden teils im Abwehrfener, teil— 9 abgewiesen. Außer hohen blutigen Verlu Lagte der Gegner eine Unzahl Gefangener ein. An der Aisuefront lag tagsüber lebhaftes Feuer auf unseder Gegend nordlich von Bauxaillon bis Fort Front nahm die Artillerictätigkeit be großere Starte an. Nuh 1219,7, er dlich der Scarpe, starke sernducge zezg. Paghrm ugee. Sie wurden teils im Abwehrfener, teils im Nahrampf miten däßte der G. ren Stellungen in Malmaison. Um 7 Uhr abends bi südlich der Ailette ein angriff der Franzosen in Bataillonsbreite gegen unsere Stellungen vor. Der Angriff brach restlos in unserem Artillerie= und Infanteriefeuer zusammen. Auch während der Nacht blieb hier die seindteriefeuer zusammen. Auch während der Nacht liche Artiuerietatigreit teilweise levyaft. Auf dem Ostufer der Maas steigerte sich das feindliche Feuer von der Maas bis Bezonvaux zu beträchtlicher Stärke. Ein dort beabsichtigter feindlicher Angriff wurde durch unser zusammengefaßtes Vernichtungsfeuer auf die vollgefüllten feindlichen Gräben niedergehalten, während östlich von Bethincourt, südlich von Beanmout und im Chanmewalde unsere Patrouillen eine größere Anzahl Gefangener einbrachten. Im Osten war nordöstlich Riga, nördlich des Dryswjaty=Sees. in der Gegend von Dünaburg und westlich von Luck die Feuertätigkeit zeitweise lebhafter. Am unteren Sereth wurden zwei stärkere feindliche Patrouillen, die nach starkem Artillerie= und Minenfeuer gegen das Inselgelände bei Ginslade vorgingen, durch Feuer vertrieben. Deramtliche österreich.=ungarische Bericht WTB. Wien, 8. Okt. Amtlich wird verlautbart: Am Isonzo lebte an zahlreichen Stellen das Artilleriefener stärker auf. Besondere Steigerung erfuhr es auf der Hochfläche von Bainsizza—Heiligegeist. Zu Infanteriekämpfen kam es nur im Gabriele=Abschnitt, wo um Mitternacht italienische Vorstöße abgewiesen wurden. Sonst nirgends besondere Erei Die Ehe des Herrn Terbrügge. Roman von F. Carlsen. 16)—(Nachdr. verb.) Als sie beim Nachtisch waren, sagte Ingeborg, nachdem sie sich eine Zigarette angezündet hatte: „Maltitz, warum sind Sie so schweigsam. Ich bin nicht hergekommen, um Ihre tiefsinnigen Gedanken zu bewachen, ich brauche Zerstreuung, das Trübsalblasen kann ich selbst besorgen. Oder spuken noch immer die Gedanken an die schöne Cousine in Ihrem Kopfe herum?" Er errötete unwillig. „Wenn ich nicht ein Kavalier wäre, könnte ich Ihnen die passende Antwort schon geben!" „Nur immer zu! Sie wollen sagen, ich sollte lieber vor meiner eigenen Türe kehren, denn Stefan Terbrugge habe sich gegen mich nicht viel anders benommen, als Ihre Cousine gegen Sie!" Er lächelte unsicher. „Nun sehen Sie, zwischen guten Freunden ist es immer besser, wenn die Situation von Anfang an klar liegt. Ihnen ist übel mitgespielt worden(Ingeborg kannte nur die in der Stadt verbreitete Version, daß Magda den Leutnant um des Millionärs willen verabschiedet habe), und ich kann auch nicht gerade behaupten, daß man mir Ursache gegeben hat, Gefühle edler Nächstenliebe zu hegen. Wie wäre es, wenn wir unsere beiden Schmerzen zusammentaten und daraus wenigstens ein bißchen Aerger für die anderen Hauptbeteiligten unserer Tragödie konstruierten, denen es so viel besser geht als und“ Er sah sie fragend an. „Machen Sie kein so entgeistertes Gesicht! Ich habe nicht die Absicht, mit Gift und Dolch in das friedliche Eheleben der beiden zineinzufahren, aber eine Genugtuung möchte ich mir verschaffen, das Bewußtsein, daß ich es nicht allein bin, die leidet was sind Sie für ein trauriger Ritter! Sie rühren keinen Finger, lassen Stefan Terbrügge ruhig die Braut davontragen und machen nicht inmal den Versuch, sich zur Wehr zu setzen.“ Wütend sprang Hans Maltitz auf. „Mit welchem Recht verhöhnen Sie mich? Sollte ich vielleicht einen Skandal bei der Trauung provozieren oder Magda vor der Hochzeit durch maskierte Räuber entführen lassen? In den Opern, in denen Sie spielen, verwendet man solche Hilfsmittel, aber nicht in unserem modernen Alltagsleben!" „Sie sind ein Kindskopf! Und noch dazu haben Sie nicht einmal mrecht. Ich bitte Sie um Verzeihung, und um unser Bündnis zu besiegeln, geben Sie mir einen Kuß!" Und sie bog sich ihm entgegen, ein seltsames Licht in den großen, chwarzer Augen. Die roten Lippen machten ihn toll. Er kußte sielang und heiß, und als sie sich endlich aus seinen Armen wand, war er ihr Sklave. Sie wußte das genau, sie kannte ihren Einfluß auf Männer und hatte ihn immer skrupellos ausgenutzt. ur einer hatte widerstanden. einer. Maltitz wollte Ingeborg wieder an sich ziehen, er hatte hastig getrunken und die Frau lockte mit allen Künsten des Satans, aber sie wehrte ihn ab. „Genua, Maltitz! Wir sehen uns öfter, kommen Sie zu mir, so viel Sie können, wir sind ja jetzt geschworene Freunde! Und nun bringen Sie mich nach Hause. Ich habe morgen eine anstrengende Probe, und da muß ich frisch sein.“ Sie stand auf. Maltitz zahlte die Rechnung und folgte ihr ernüchtert. Die Nachtluft tat den Rest und er fing an, sich wütend zu ärgern, daß er sich von ihr hatte so souverän behandeln lassen. Da lehnte sie sich wie von ungefähr an seine Schulter. „Brav sein, kein so böses Gesicht machen... Hans. Ich habe dich lieb!“ Sie sagte das, wie sie es in einer Rolle ihrem Partner auf der Bühne gesagt hätte. Es klang nicht sehr überzeugend, aber Maititz fiel darauf herein. Er umfaßte sie und sagte heiß und drängend: „Wann seh' ich dich wieder?“ „Ich telephoniere dir ins Kasino! Gute Nacht!“ Das Auto hielt vor ihrem Hause; ehe sie ausstieg, versuchte er sie noch einmal zu küssen, aber sie machte eine Bewegung und seine Lippen trafen nur ihren Hals. Sie winkte noch einmal in den Wagen zurück, denn sie hatte ihm verboten, auszusteigen, damit er nicht von einem der Hausbewohner gesehen werde, und schloß das Tor auf. Als sie die Treppe hinaufstieg, fiel die Maske von ihrem Gesicht. Verzweiflung und Ekel stritten in ihren Zügen, und als sie zu Bett ging, weinte sie stundenlang in ihre Kissen. *** Magda war seit jener Gesellschaft von einem einzigen Gedanken beherrscht, und der war, den Grad des innerlichen Zusammenhanges zwischen Stefan und Ingeborg herauszufinden. Der Tag brachte ihr mancherlei Beschäftigung und Ablenkung, aber selbst mitten im Gesellschaftstreiben und fröhlichem Beisammensein mit Freunden, im stillen Gespräch mit Fred und Signe verließ sie die Idee nicht, daß ein mächtiger Feind gegen sie und ihre Bemühungen auferstanden war. Selbstvorwürfe quälten sie, und dieser ewige Zwiespalt in ihrem Innern machten sie zuzeiten unharmonisch und den Leuten, die sie von früher her kannten und ihre Sicherheit bewundert hatten, unbegreiflich. Magdas Vater, der in seine geschäftlichen Konjunkturen versunken war und für das Seelenleben seines Kindes nie Zeit oder Interesse gehabt hatte, begnügte sich mit dem äußeren Auschein des Glückes, der ja für ihn schon in der Abwesenheit jeden Faktors für das Gegenteil lag, und kam regelmäßig in das Haus seines Schwiesersohnes, für den er eine ungeheuere Wertschätzung empfand. Magsa hatte ihn niemals in ihr Inneres blicken lassen, sie wollte den alten Mann, der sich seines wieder fest gegründeten Wohlstandes freute, nicht beunruhigen, und außerdem wußte sie, daß ihm für alle seelischen Feinheiten das Verständnis fehlte. Nur Signe ahnte etwas von den Gefühlen, die verworren in Magda kämpften, wenn diese auch nie offen zu ihr von dem Umschwunge sprach, der sich in ihr vollzogen, der sie anders werden gelehrt und ihren Maßstab fur Menschen und die Dinge verändert hatte. Aber Signe war zu klug, um Magda mit klaren Worten auf etwas hinzuweisen, das besser unausgesprochen blieb, so lange die Hoffnungen auf eine glückliche Lösung der Angelegenheit scheinbar so gering waren. Denn so scharf Signe auch zu beobachten verstand, Stefans Inneres war selbst ihrem Blicke unzugänglich. Er verriet niemals durch ein Wort oder einen Blick, daß es in ihm nicht so ruhig aussah, wie es den Anschein hatte, und so verbot sich jeder Versuch, sein Vertrauen zu erzwingen. von selbst. Seit jenem Theaterabend, an dem Ingeborg mit Maltitz angeknüpft hatte, sahen sich die beiden oft. Sie empfing ihn bei sich, wo sie stundenlang zusammen sprachen und sie mit schlauer Kunst den Groll, der in ihm geschlummert hatte, restlos auszulösen verstand. Dingen, die durch die Zeit längst an Bedeutung verloren hatten, gab sie wieder Form und Farbe, und ohne daß er es merkte, brachte sie ihn dahin, sich für verraten anzusehen und die klägliche Rolle, die er selbst gespielt, vollständig zu vergessen. Sie entdeckte dabei verborgene Instinkte in sich. Immer hatte sie dämmernd dahingelebt und ihre Handlungen niemals auf ihre geheimsten Motive geprüft. Sie wäre sehr erstaunt gewesen, wenn ihr noch vor kurzem jemand gesagt hätte, daß sie nicht gut sei, denn sie war milotätig und gab mit vollen Händen. Aber dieses Geben bedeutete ihr ja kein Opfer, es war mehr eine mechanische Handlung, bei der sie sich nichts dachte. Und jetzt, wo Gedanken in ihr keimten, Wünsche in ihr aufwachten, die dahin strebten, häßliche Neigungen in ihr zu befriedigen, jett wurde es ihr auch klar, daß sie nur gut gewesen war. weil es an der Gelegenheit gefehlt hatte, anders zu sein. Seit diese ihres Wesens geweckt war, erkannte sie mit einem gewissen Staune daß sie es auch hier zu einer Art Vollendung bringen könne, und ließ sich treiben und war selbst begierig zu sehen, wo sie landen würde. Hans Maltitz war viel unkomplizierter und darum auch das geborene Werkzeug ihrer Pläne in ihrer Hand. So dachte sie wenigstens. Sie warf ihm Brocken einer dürftigen Zärtlichkeit hin, aber sie verwöhnte ihn nicht, denn sie glaubte, daß er all ihren Wünschen nur so lange willig war, als er selbst noch wünschte und begehrte. Durch die Erfüllung seines Verlangens gewann sie einen Liebhaber und verlor einen Bundesgenossen, und an ersterem lag ihr nichts. an letzterem alles. Dennoch hatte sie keinen bestimmten Plan, sie spielte nur mit dem Gedanken, diesen zwei Menschen zu zeigen, daß sie die Macht habe, die Fäden ihres Schicksals zu verwirren, weil es unbekümmert um sie aufgebaut worden war. Nicht Liebe für Stefan allein lag diesen Gefühlen zugrunde, eine gewisse Großmannssucht und ein wahnsinniger Stolz, der das Verschmähtsein nicht ertrug. Wieder einmal war Maltitz zum Tee bei Ingeborg. Sie trug ein seltsames, rotes Gewand, das ihre eigenartig. Schönheit noch stärker unterstrich, und war sehr schweigsam. Endlich sagte sie zu Maltitz, der sie mit den Blicken verzehrte:„Komm doch näher!“ (Fortsetzung folgt.) Schleifer Nerw. Messerschmiedegehalte Ar unsere Schleiferei n Reparatur werkstätte für alle vorkommenden Arbeiten gesucht. Plücker& Wildt, Düsseldert, Ersi Hdoltsbusse 38.— Fernspr. 1193. Geratschafts Schulten gesucht. Joh. Peter Engels, Potshaus. Feller und Schleifer gesucht. Mlaswerk Fraus Dos Söhne. Paurt und Palkerinnen sucht Rob. Giersch, I. 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Riffelmann in Solingen, jetzt in Düsseldorf, Bahnstraße 1, eingetragene Grundstück: Flur 3 Nr. 2969/915 Kasinostraße, Hofraum. groß 1,64 Ar Grundsteuermutterrollen Artikel Nr. 2288: Gebäudesteuerrollen Nr. 1815, Wohnhaus Nr. 32 mit Hofraum mit 1500 Mk. jährl. Nutzungswert am 25. Oktober 1917, vormittags 10 Uhr. durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle Zimmer Nr. 12 versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 21. Oktober 1915 in das Grundbuch eingetragen. Solingen, den 26. April 1917. Heirat. Selbst. Handwerksmeis., Ansangs d. 50 er J., sucht die Bekanntsch. einer Witwe ohne Anb. (Waise bevorz.) im Alter von 40—50 J. Etw. Verm. erw. Ang. u. 4150 bis z. 15. Okt. erb. Mielbucher zu haben in der Geschäftsstelle. STATT KARTEN. Ernst Wildschütz Else Wildschütz geb. Schramm VERMAHLTE. SOLNGEN, im Oktober 1917. STATT KARTEN. Hugo Schmitz Elisabeth Schmitz geb. Liebehenze VERMAHLTE. SORCET im Oktober 1917. GRAFRATH Für einenHerrn w. 1—2schön indol. 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Die Beerdigung fiudet Freitag, den 12. Oktober, nachmittags 4½ Uhr. vom Trauerhause, Brunnenstr. 30, aus nach dem Friedhof Kasinostrasse statt. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Einladung erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Für die vielen Beweise herzlieher Teflnahme bei dem uns betroffenen Verluste sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, sowie den betreffenden Vereinen unsern besten Dank. Familie Ernst Reichle Familie Reichte, Familie Spies. Die Bürgerschaft wird wiederholt dringend gebeten, ihre Besorgungen auf dem Rathause nur in der Zeit von 8½ Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags zu erledigen. Nachmittags sind die Geschäftsräume geschlossen. Ferngespräche bitte ich auf das Notwendigste einzuschränken. Nachmittags werden nur die dringendsten entgegengenommen. Petroleum für Heimarbeiter und Landwirte. Die Ausgabe der Bezugsscheine für Petroleum für Heimarbeiter und Landwirte erfolgt am Donnerstag, den 11. d. M., vormittags von 9—12 Uhr, auf Zimmer Nr. 9 des Rathauses. Kartoffelausgabe. Diejenigen Familien, welche für den Bezug von Kartoffeln bisher bei dem Händler Emil Pohlig in die Kundenliste eingetragen waren, erhalten ihre Kartoffeln für die bei dem Fuhrunternehmer Paul Hammesfahr, hier, Solingerstr. Gräfrath, 9. Okt. 1917. Der Bürgermeister Bartlau. Anstreicher empfiehlt sich im Tapezieren und Källen billigst. H. Schröder, Brunnenstraße 26. Hutplüsch. Seide, Besatz empfiehlt Frau derm. Kesseler, Bergstraße 8, Nähe Monopol. In Trauer: Karl Hoppe, z. Zt. in Münster, Martha Hoppegeb. Pulvermacher Fritz Hoppe, z. Zt. im Felde, Auguste Hoppe geb. Berlett Ernst Hoppe, z. Zt. im Felde Alma Hoppe geb. Ern Paul Hoppe z. Zt. im Felde Bertha Hoppe geb. Nouvertne Walter Hoppe, z. Zt. im Felde Toni Hoppe geb. Lambeck Hugo Hoppe, z. Zt. im Felde Emmy Hoppe geb. Meisenburg Emil Hoppe. Solingen, westlicher und östlicher Kriegsschauplatz, den 8. Oktober 1917. Wer gibt Un Nach langem, schwerem Leiden entschlief gestern mein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter, treusorgender Vater, mein lieber Sohn, unser unvergeßlicher Bruder, Schwager, Onkel und Vetter Karrvohrrhehengr. im Alter von beinahe 51 Jahren, nach 22 jähriger glücklicher und zufriedener Ehe. In tiefer Trauer: Frau Karl von Thenen Jr., Auguste geb. Berger Karl von Thenen. a Zt. im Felde Therese von Thenen Hans von Thenen Lieschen von Thenen Familie von Thenen Famille Berger. Solingen, Gevelsberg. Wrexen, Wald, westlicher und östlicher Kriegsschauplatz, den 8. Oktober 1917. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 11. Okt., nachm. 2½ Uhr, vom Trauerhause, Frühlingstr. 14, aus statt. Trauerfeier ½ Stunde vorher. Sellte jemand aus Verschen keine besendere Einladung erhalten haben, se bitten wir, diese Anzeige als selche zu betrachten. Oktober erhielten wir von seiner Kompagnie die Am traurige Nachricht, dass am 26. September unser guter Bruder, Schwager, Onkel, Neffe und Vetter Kielard-Hopp. Landsturmmann in einem Intauterie-Regiment im Alter von 29 Jahren den Tod fürs Vaterland gefanden hat. Gestern abend entschlief sanft und ruhig, nach kurzem Leiden, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Süft Wilnl. Tinger im eben vollendeten 85. Lebensjahre. Im Namen der Hinterbliebenen: August Ohliger und Familie Carl Stamm und Familie. Solingen(Kullerstr. 69), den 8. Oktober 1917. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 4 Uhr vom Sterbehause, Kullerstrasse 69, aus mit Frauenbegleitung nach Ketzberg statt. Ev. Vereinshaus, Malteserstr. Stadtmission. Heute, Dienstag, abds. 8½ Uhr: Jungfrauenchor. Mittwoch nachm. 4 Uhr: Frauenverein. Mittwoch, abds. 8½ Uhr: Jungfrauenverein Donnerstag, abds. 8 ½ Uhr: Kriegsgebetsstunde. Jeder ist herzlich willkommen. Handels=Register Kgl. Amtsgerichts Solingen. Indas Genossenschaftsregister ist bei Nr. 15 Ein= u. Verkaufsgenossenschaft Solinger Bäckermeister, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Solingen eingetragen worden: Die Vertretungsbefugnis des zum Vorstandsmitgliede bestellten Karl Kramer in Solingen ist beendet. Die Genossenschaft ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 6. September 1917 aufgelbst. Die Vorstandsmitglieder Konditor Franz Beveling und Bäckermeister Fritz Krumm, beide in Solingen, sind zu Liquidatoren bestellt mit der Befugnis, daß jeder einzeln die Genossenschaft vertreten kann. Solingen, 2. Oktober 1917. Amtsgericht. Gn. R. 15/37. Bei einem Sturmangriffe starb den Heldentod fürs Vaterland mein früherer Mitarleiter Nusk. in einem Inf.-Bext. Ich werde dem durch einen treuen und redlichen Charakter Ausgezeichneten stets ein ehrendes Andenken hewahren. C. A. Schlemper. Tiefbewegt empfingen wir die Nachricht, dass der Hilfsschullehrer Heinrich Driescher den Heldentod starb. Das Hinscheiden unseres lieben Kollegen hinterlässt an unserer Schule eine schmerzliche Lücke. War er doch als Mensch in seiner friedlichen Gesinnung und als Lehrer in Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue einer der besten seines Standes. Mit einem Herzen voller Liebe und Hingabe diente er besondere gern den Schwachen und war darim zum Hilfsschullehrer wie geschaffen. Im Liebesdienst an verwundeten Soldaten traf ihn der Tod. Wer Liebe sät, wird Liebe ernten. Der Gefallene wird bei uns unvergensen sein. Das Lehrerkollegium der Städt. Hilfsschule. I. A.: Horath, Hauptlehrer Solingen, den 9. Oktober 1917. Den Heldentod für's Vaterland starb unser früherer Arbeitskollege Wilhelm-Honlials Nusk. in einem Int.-Regt. Wir werden seiner stets ehrend gedenken. Die Angestellten und Arbeiter der Firma C. A. Schlemper. In treuester Pflichterfüllung fand den Heldentod unser langjähriger lieber Mitarbeiter Herr Lehrer Kinderlose Witwe, 34 J., sucht Bekanntsch. mit ein. anständig. Mann, Witwer mit ein. Kind u. ausgeschl., zwecks sp. Heiret. Angeb. u. 4188 a. Leder=Handtasche verloren m. 2 Seifenkart. v. II. Pilghausen eib. Katternberg b. Hasenmühle. d. Gesch. Abzugeb. II. Vilghausen Nr. 8. Seit Bestehen dem Vorstande unseres Verein angehörend, warer nur bestrebt, durch seine vorbildlichen Eigensehaften die ihm anvertrauten Schützlinge in streng gerechter, liebevollster Weise zu leiten und ver Verfehlungen zu bewahren. Durch seine lautere Gesinnung und durch sein freundliches und zuvorkommendes Wesen hat er sich ungeteilte hohe Wertschätsung erwerben. Seine unermüdliche Tätigkeit und seine ausgezeichneten menschlichen Eigensehaften sichern ihm ein dauerndes und ehrenvolles Andenken in unserem Verein. Der Vorstand u. der Fürsorge-Ausschuss des Verein Jugendschutz Solingen. Es erreicht uns die Trauerkunde, dass am 3. Oktober Herr Lehrer den Tod für's Vaterland erlitten hat. Aus unseren Reihen wurde dadurch einer gerissen, der nicht nur stets gewissenhaft und eifrig im Dienste der Schule war, sondern der es auch stets verstanden hatte, durch sein liebenswürdiges Wesen die Herzen seiner Kollegen und Schüler zu gewinnen. Ein gutes Gedenken ist ihm gewiss. Die benrersmalt der gekerei. Vertenaaagssaufe. Unser lieber Lehrer, Herr Heinrich Driescher liess fürs Vaterland sein Leben. Die Nachricht von seinem Tode hat uns tiefbetrübt. Wir werden dem guten Mann und Lehrer, den wir alle von Herzen liebten und ehrten, nicht vergessen. Die Fortbildungsschüler der Hilfsklasse O. M. I. A.: Horath, Hauptlehrer. Solingen, den 9. Oktober 1917 Unser treues Vorstandsmitglied Lehrer starb den Heldentod. Ein bleibendes Gedenken hat er sich bei uns gesiehert. Der Verstand des Selinger Beamten-Verbandes. M.-G.- V.„Concordia-hecken. Todes-Anzeige. Hiermit erfüllen wir die traurige Pflicht, unsere Mitglieder von dem Ableben unseres lieben Sangesbrudere EimmWenz geziemend in Kenntnis zu setzen. Er erfüllte seine Pflicht als Pienier bei einer Pionier-Kompagnie und starb am 25. September 1917 den Heldentod fürs Vaterland. Wir werden unserem lieben Sangesbruder ein unvergessliches Andenken über sein fernes Grab hinaus bewahren. ht! Suche Stelle für nachm zu: In spanischer Sprache?! Selbstaufertig. der Garderode. Ang. unter 4180 an die Gesch.! Baumstraße 472. Städtische Sparkasse Wald Um. Kriegsamienter Zeiehnungen auf die neue Anleihe werden bis zum 18. Oktober 1911, mittags 1 Uhr, entgegengenommen. Die Zeichnungen können gegen Barzahlung oder gegen Absehreibung auf Sparund Scheckguthaben erfolgen. Bei Barzahlungen werden die eingezahlten Beträge von dem auf die Einzahlung folgenden Tage ab mit 5% verzinst. Bei Verrechnungen auf Sparguthaben sind bei der Zeichnung die Sparlü##ter vorzulegen. 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