Köln, vom 2. März.
Die schwedischen und deutschen Truppen, die hier angekommen waren, sind gröstentheils zur Armee aufgebrochen. Die schwedische Artillerie, unter Befehl des Generals v. Cardell, wird morgen abziehen.
— Am 27. Febr. Abends trafen Se. k. Hoheit der Kronprinz von Schweden in Lüttich ein. Die ganze Stadt war beleuchtet. Se. k. Hoheit fgeruhten das auf den 28. veranstaltete Fest anzunehmen.
Armee=Nachrichten.
Zu München wurde am 22. Febr. folgender offizielle Bericht bekannt gemacht:
Die haier, österreich. Armee hatte am 1a. die Stellung von Trainel eingenommen; der kammandirende Gen, der Kapallerie, Graf von Wrede, nahm sein Hauptquartier in diesem Orte, Der F. M. L. Graf Hardegg ließ sich mit dem in Nogent=surSeine gestandenen Keinde ein er vertrieb denselben aus dem Theile der Stadt, welcher auf dem linken Ufer des Rühlbaches liegt. Das brave sstreich, 7. Szeckler= Infanterieregiment erlitt bei diesem Gefecht einigen Verlust; bei der gegen seitigen ziemlich starken Kanonade war ein Theil der Stadt in Brand gerathen.
Der F. M. v. Blücher hatte nach den Gefechten von Brienne den rechten Flügel der großen verbündeten Hauptarmee wieder eingenommen; die einzelnen Korps der unter dessen Befehlen stehenden Armee von Schlesien erstreckten sich am 1o. bis Chareau Thierp und La Ferte sons Jauare; das Hauptguartier des Feldmarschalls war zu Ferre Champenoise; an diesem Tage wurde das Korps des Gen. Olsufsief vom Feinde bei Champaubert mit Uebermacht angegriffen; der Kaiser Napoleon drang mit bedeutenden Streitkräften gegen die Straße vor welche von Vercus nach La Ferte sous Jouare führt und schien die Absicht zu haben; die schlesische Armee durchbrechen zu wollen.
Diese Umstände bestimmten den F. M. v. Blücher nicht nur in der nämlichen Nacht noch mit den Korps von Kleist und Kapezewitsch von Ferre aufzubrechen, und in die Stellung von Bergeres bei Verrus zu rücken, sondern zugleich den Gen. der Kavallerie Grafen v. Wrede dringend einzuladen, durch eine Bewegung in den Rücken des Feindes das weitere Vordringen desselben aufzuhalten, und dadurch den einzelnen Korps der Armee von Schlesien Zeit zu ihrer Vereinigung zu verschaffen.
Der Gen. Graf v. Wrede erhielt diese Mittheilungen des F. M. Blücher in der Nacht vom 11. auf den 12.; überzeugt von dem wesentlichen Nutzen und der Nothwendigkeit einer solchen Diversion; säumte er keinen Augenblick; die nöthigen
Dispositionen hiem zu treffen; zu dem Uebergange über die Seine boten sich zwei Punkte, Nogent und Bray dar; er beorderte die erste baierische Division; um erstere Stadt, und die dritte baier. Division, um letztere zu foreiren. Nogent war vom Feinde stark besetzt; die Straßen waren verrammelt und die feindliche Infanterie hatte sich tauf dem Kirchthurme, auf dem Kirchhofe und hinter ihren mehrfältigen Verhauen sehr vortheilhaft postirt; hinter der Stadt, welche gleichsam den Kopf der über die Seine führenden Brücke bilden sollte, hatte sich auf den Anhöhen das Korps des Marschalls Vietor, Herzogs von Bellung, aufgestellt.
Bray hingegen war vom Feinde verlassen; er hatte die Brücke zerstört, und auf dem gegenüberstehenden Ufer in dem Dorfe Mony nur eine schwache Besatzung hinterlassen. Der sions general Delamotte rückte durch die Stadt vor, einige Kanonenschüsse reichten hin den Feind vom jenseitigen Ufer zu vertreiben; man fand einen kleinen Nachen unweit der Stadt, alsbald stürzte sich der Masor des Generalstabs; Baron v. Horn mit einigen wenigen Schützen und des Schiffens kundigen Soldaten in denselben, sie setzten über den Strom, und waren so glücklich, vom rechten Ufer nach einander drei große Schiffe herüber zu bringen, in welchem sogleich eine Schützenkompagnie des#ten Linien= Infanterieregiments Löwenstein Werth= heim, die sich in dem Dorfe Mouy vollends festsetzte; und nach und nach mehrere Bataillons der Division übergeschifft wurden während der Ingenteurmajor Becker eine Brücke herzustellen anfieng.
Indem dieses zu Bray vorgieng hatten sich die Kolonnen zum Angriff auf Nogent gebildet. Das ite Bataillon des ro. Linien= Infanterieregiments Junker, und das inte NationalFeldbatgillon Ingolstadt rückten zum Sturme herau; der Feind empfieng sie mit einem lebhaften Kartätschen= und Kleiugewehrfeuer; er vertheidigte sich auf das Hartnäckigste. Da vor auszusehen war, daß der Feind, sobald er sich von Bray aus tournirt sah Nogent ohnehin räumen mußte: so ließ der Gen. der Kapallerie Graf v. Wrede, um Blut zu schonen, einstweilen vom weitern Angriffe abstehen, und sich darauf beschränken, den schon genommenen Theil der Stadt gegen den Feind zu behaupten; bei einbrechender Dämmerung wußten sich die Schützen des 1o. Linien=Infanterieregimeuts des Kirchhofes zu bemeistern, von dem sie den Feind herauswarfen; die zte und ste Kompagnie dieses Regiments, und die Schützenkompagnie des riten National=Feldbataillons drangen im Sturmschritte gegen die Barrikadirung vor und trieben den Feind aus einem Verhaue nach dem andern bis zur Brücke; man haffte diese retten, und auf dieser Seite über den Strom komwen zu können, allein der Feind soreugre sie in solcher neber