Köln, vom 2. März. Die schwedischen und deutschen Truppen, die hier angekommen waren, sind gröstentheils zur Armee aufgebrochen. Die schwedische Artillerie, unter Befehl des Generals v. Cardell, wird morgen abziehen. — Am 27. Febr. Abends trafen Se. k. Hoheit der Kronprinz von Schweden in Lüttich ein. Die ganze Stadt war beleuchtet. Se. k. Hoheit fgeruhten das auf den 28. veranstaltete Fest anzunehmen. Armee=Nachrichten. Zu München wurde am 22. Febr. folgender offizielle Bericht bekannt gemacht: Die haier, österreich. Armee hatte am 1a. die Stellung von Trainel eingenommen; der kammandirende Gen, der Kapallerie, Graf von Wrede, nahm sein Hauptquartier in diesem Orte, Der F. M. L. Graf Hardegg ließ sich mit dem in Nogent=surSeine gestandenen Keinde ein er vertrieb denselben aus dem Theile der Stadt, welcher auf dem linken Ufer des Rühlbaches liegt. Das brave sstreich, 7. Szeckler= Infanterieregiment erlitt bei diesem Gefecht einigen Verlust; bei der gegen seitigen ziemlich starken Kanonade war ein Theil der Stadt in Brand gerathen. Der F. M. v. Blücher hatte nach den Gefechten von Brienne den rechten Flügel der großen verbündeten Hauptarmee wieder eingenommen; die einzelnen Korps der unter dessen Befehlen stehenden Armee von Schlesien erstreckten sich am 1o. bis Chareau Thierp und La Ferte sons Jauare; das Hauptguartier des Feldmarschalls war zu Ferre Champenoise; an diesem Tage wurde das Korps des Gen. Olsufsief vom Feinde bei Champaubert mit Uebermacht angegriffen; der Kaiser Napoleon drang mit bedeutenden Streitkräften gegen die Straße vor welche von Vercus nach La Ferte sous Jouare führt und schien die Absicht zu haben; die schlesische Armee durchbrechen zu wollen. Diese Umstände bestimmten den F. M. v. Blücher nicht nur in der nämlichen Nacht noch mit den Korps von Kleist und Kapezewitsch von Ferre aufzubrechen, und in die Stellung von Bergeres bei Verrus zu rücken, sondern zugleich den Gen. der Kavallerie Grafen v. Wrede dringend einzuladen, durch eine Bewegung in den Rücken des Feindes das weitere Vordringen desselben aufzuhalten, und dadurch den einzelnen Korps der Armee von Schlesien Zeit zu ihrer Vereinigung zu verschaffen. Der Gen. Graf v. Wrede erhielt diese Mittheilungen des F. M. Blücher in der Nacht vom 11. auf den 12.; überzeugt von dem wesentlichen Nutzen und der Nothwendigkeit einer solchen Diversion; säumte er keinen Augenblick; die nöthigen Dispositionen hiem zu treffen; zu dem Uebergange über die Seine boten sich zwei Punkte, Nogent und Bray dar; er beorderte die erste baierische Division; um erstere Stadt, und die dritte baier. Division, um letztere zu foreiren. Nogent war vom Feinde stark besetzt; die Straßen waren verrammelt und die feindliche Infanterie hatte sich tauf dem Kirchthurme, auf dem Kirchhofe und hinter ihren mehrfältigen Verhauen sehr vortheilhaft postirt; hinter der Stadt, welche gleichsam den Kopf der über die Seine führenden Brücke bilden sollte, hatte sich auf den Anhöhen das Korps des Marschalls Vietor, Herzogs von Bellung, aufgestellt. Bray hingegen war vom Feinde verlassen; er hatte die Brücke zerstört, und auf dem gegenüberstehenden Ufer in dem Dorfe Mony nur eine schwache Besatzung hinterlassen. Der sions general Delamotte rückte durch die Stadt vor, einige Kanonenschüsse reichten hin den Feind vom jenseitigen Ufer zu vertreiben; man fand einen kleinen Nachen unweit der Stadt, alsbald stürzte sich der Masor des Generalstabs; Baron v. Horn mit einigen wenigen Schützen und des Schiffens kundigen Soldaten in denselben, sie setzten über den Strom, und waren so glücklich, vom rechten Ufer nach einander drei große Schiffe herüber zu bringen, in welchem sogleich eine Schützenkompagnie des#ten Linien= Infanterieregiments Löwenstein Werth= heim, die sich in dem Dorfe Mouy vollends festsetzte; und nach und nach mehrere Bataillons der Division übergeschifft wurden während der Ingenteurmajor Becker eine Brücke herzustellen anfieng. Indem dieses zu Bray vorgieng hatten sich die Kolonnen zum Angriff auf Nogent gebildet. Das ite Bataillon des ro. Linien= Infanterieregiments Junker, und das inte NationalFeldbatgillon Ingolstadt rückten zum Sturme herau; der Feind empfieng sie mit einem lebhaften Kartätschen= und Kleiugewehrfeuer; er vertheidigte sich auf das Hartnäckigste. Da vor auszusehen war, daß der Feind, sobald er sich von Bray aus tournirt sah Nogent ohnehin räumen mußte: so ließ der Gen. der Kapallerie Graf v. Wrede, um Blut zu schonen, einstweilen vom weitern Angriffe abstehen, und sich darauf beschränken, den schon genommenen Theil der Stadt gegen den Feind zu behaupten; bei einbrechender Dämmerung wußten sich die Schützen des 1o. Linien=Infanterieregimeuts des Kirchhofes zu bemeistern, von dem sie den Feind herauswarfen; die zte und ste Kompagnie dieses Regiments, und die Schützenkompagnie des riten National=Feldbataillons drangen im Sturmschritte gegen die Barrikadirung vor und trieben den Feind aus einem Verhaue nach dem andern bis zur Brücke; man haffte diese retten, und auf dieser Seite über den Strom komwen zu können, allein der Feind soreugre sie in solcher neber eilung; daß ein Theil seiner Leute noch in den Fluten begras ben, oder von den zurückstürzenden Trümmern zerschmettert wurde. Der Feind hat in Nogent eine Menge Todter und Verwundeter zurückgelassen, viele feindliche Soldaten hatten sich in den Häusern versteckt, und wurden aufgegriffen; unterdessen war ein in der Nähe gestandenes russ. Regiment herbeigeeilt, es übernahm die Besetzung der Stadt, und die baier. Truppen zogen gegen Bray ab, um dort auf das rechte Ufer überzusetzen. 84 40 Der General Graf von Wrede hatte sein Hauptquartier in der Nacht vom 12. auf den 1z. zu Bray aufgeschlagen; die Brücke von Bray war durch die Thätigkeit des IngenieurMajors Becker, aller Hindernisse ungeachtet; am 12. Morgens 4 Uhr vollendet, um 5 Uhr passirten die Truppen auf derselben. Der Kommandirende war eben im Begriffe; die zum Vorrücken auf Dammarie und Provins entworfenen Dispositionen in Voll, zug setzen zu lassen; als er benachrichtigt wurde, daß feindliche Abtheilungen von Dammarie her in Anmarsch sepen und bereits das Dorf St. Sauveur besetzt hatten. Sogleich lie den General Delamotte mit der z. baierischen Division auf die. ser Straße, den F. M. L. Baron Spleny aber mit dem SzeklerHusarenregimente-und dem Dragonerregimente Knesevich, nach Everly vorrücken; um die Straße von Nogent und Provins decken. Da der General der Kavallerie, Baron Frimons, mie den Divisionen des F. M. L. Grafen Hardegg, und des Divisions Generals Grafen von Rechberg erst gegen 12 Uhr eintreffer konnte; so ließ er demselben den Befehl zurück, die . auf der Straße von Dammarie nachzuschicken;, die Eiriston Hardegg in Lesormes; und die ganze Division Spleny bei und vorwärts Everly aufzustellen. Die Avantgarde des Gen, Delamotte griff den Feind in St. Sauveur rasch an und w. ihn bis Contrelles zurück. Die Brigade Vieregg erhielt den Gefebl der Division Delamotte nachzurücken. Der Rittmeister Graf Lodron vom 4. Chevauxlegers=Regiment hieb auf eine feindliche Escadron ein, und machte einen Capitän und mehrere Chasseurs zu Gefangenen. Der Rittmeister von Madroux des nämlichen Regiments chargirte die Infanterie der feindlichen Avantgarde, und nahm ihr gleichfalls mehrere Gefangene ab, Von diesen Gefangenen wurde in Erfahrung gebracht, daß das gegenüber stehende feindliche Korps jenes des Marschalls Ondinor, Herzogs von Reggio, sey; daß es sich in Eilmärschen nach Dammarie gewendet habe, daß neuerdings 10 bis 12,000 Manu alter Truppen von der Armee von Spanien auf Wagen angekommen seyen und daß sich zoco bei dem Eorps des Herzogs von Reggio befinden. Der General Graf von Wrede war indessen der Avantgarde des Divisions Generals Delamotte bis zum Dörfe Contrelles gefolgt, welches er vom Feinde stark besetzt fand; auf den Anhöhen hinter dem Orte; die eine vortreffliche Position darbothen; war die zahlreiche feindliche Infanterie, Kavallerie und Artillerie aufgestellt. Der General Graf Wrede ließ nun die zre Division auf einer kleinen Anhöhe außerhalb dem Dorfe Vaimpel vortreren; da rr sich indessen überzeugie, daß die seindliche Stellung nur mit bedeutendem Verluste von der Fronre her foreirt, dagegen rechts durch das Dorf Lusetaine mir Vortheil angegriffen werden konnte, gab er dem General=Major und Chef seines General=Stabes, Grasen von Rechberg; den Befehl mit einem Bataillon des 8. Linieninfancerie=Regiments, unterstützt von 6 en echelons stehenden Escadrons der r. daierischen Caval, lerie=Brigade; dieses Dorf zu besetzen. Kaum war dieses gescheheu, als der Feind von seinem linken Flügel nach und nach drei Bataillons mit drei Kanonen deraschirte, um sich des Ortes, durch dessen Besitz seine tinke Flanke touruirt war, wieder zu bemeistern; es entstand ein sehr lebhaftes Artillerie= und Kleingewehrfeuer, und der Feind würde seine Absicht durch seine Uebermacht haben erreichen können, wenn nicht der Graf v. Wrede dem Generalmaj Grafen v Rechberg im nämlichen Augenblicke das ste Nationalbataillon München, und eine halbe Barterie unter dem Oberlieut. v. Pierron zur Unterstützung nach: gesendet hätte. Zwei Kompagnien des letztgedachten Bataillons drangen mit vieler Eutschlossenheit gegen den vom Feinde bereits besetzten Theil des Dorfes vor griffen den Feind an und warfen ihn, unterstätzt durch vier Kompagnien des 8ten Linien=Infanterieregiments Herzog Pus und die halbe Batterie mit dem Basonette auf die Anhöhen von Dammarie Der Major von Fortis, und der Kapitän von Maierhofen vom 5. National=Feldbataillon, dann der Oberlich betragen, Derron haben sich hürbeibesonders rühmnUm vier Uhr Abends war der Divisionsgeneral Graf von Rechberg mit der Division in die Linie eingerückt. Zur nämlichen Stunde traf auch die Nachricht ein, daß eine starke feindliche Kolonne auf den Höhen von Parrois in die rechte Flanke der baierisch=dstreichischen Armee angelangt sey, und sich mit der inzwischen dort gleichfalls eingetroffenen Division des F. M. L. Grafen Hardegg engagirt habe. Es war das Korps des Herzogs v. Belluno, welches sich nach dem Verluste und dem Rückgon„Rogent über Provins hieher gewendet hatte. Wrede verstärkte augenblicklich den nunmehr höchst wichtig gewordenen Posten von Lusetaine mit noch zwei Bataillons und einer halben Batterie, dann dem Reste der ersten baier. Kavallerie=Brigade; da jedoch mittlerweile die Nacht eingebrochen war, und der Besitz dieses Ortes allein hinreichte, den Feind aus seiner Stellung weichen zu machen, so ließ der Kommandirende vom Angriffe abstehen, und seine Truppen dem Feinde gegenüber die Nacht zubringen. Um Mitternacht zog der Letztere nach der richtigen Voraussetzung des Grafen von Wrede wirklich in aller Stille ab; seine Bewegungen konnten aber der Wachsomkeit der Vorposten nicht entgehen; der Graf v. Wrede ließ ihm den Mazor B. Karwinsky mit einer Division des zten Chevauxl. Regiments. Leinigen, und dem 6ten National=Feldbataillon Lindau folgen; am 14. Morgens zwei Uhr hatten diese Truppeu bereits Dammarie besetzt, und schon über goo Gefangene, größtentheils von den aus Spanien zurückgekommenen Regimentern, eingebracht. Der feindliche General Gauthier wurde in den Gefechten vom 13. schwer verwundet, und ist nach Aussage dieser Gefangenen auf dem Transport gestorben, Der Gen. der Kavallerie Graf v. Wrede rückte nunmehr mit der ganzen baier, östr. Armee nach Dammarie vor. Die Hauptmacht des Feindes war an diesem Tage hinter Nangis aufgestellt; er hatte im Laufe desselben verschiedene Angriffe auf die vorgeschickten KavallerieAbtheilungen gemacht, welche jedoch insgesammt nachdrücklich zurückgewiesen wurden; der Rittmeister Baron Gravenreuth fand dabei Gelegenheit, ausgezeichnete Tapferkeit zu bethätigen Am is., mit Tagesanbruch setzte der Feind den Rückzug fort; die Avantgarde der Division des Gen. Delamotte, und das Husarenregiment Erzherzog Joseph besetzten Nangis. Der General der Kavallerie, Graf von Wrede, hatte beschlossen, an diesem Tage auf Melün vorzurücken, und dazu bereits seine Dispositionen getroffen, als die Nachricht von den weitern Bewegungen des Kaisers gegen die schlesische Armee einlief, und der Feldmarschall Fürst v. Schwarzenberg den erstern auffoderte, seine Diversion im Rücken des Kaisers über Provins und Sezannes fortzusetzen. Am 16. trat der Graf v. Wrede seinen Marsch in dieser Richtung an, als ein anderer Kourier des Feldmarschalls Fürsten von Schwarzenberg die Nachricht brachte, daß der Kaiser Napoleon, vermuthlich diese Bewegungen ahnend, den Rückzug nach Laferte=sous=Jonare eingeschlagen, und die baier. östr. Armee deßwegen in ihrer Stellung vom 15. zu verbleiben habe. — Nach einem in Stuttgardt bekannt gemachten Bericht vom königl. würtembergischen Armeekorps hatte dasselbe in der Absicht., die Konzentrirung der allürten Armee eher zu bewerkstelligen, die Defensive genom men. Am rr. und 18. Februar fielen äusserst heftige Gefechte vor; am ry. marschirten die königl: Truppen über Nogent nach la Chapelle, und am 2o. gegen Troyes, wo sich die ganze Armee versammeln soll, um die Offensive wieder zu ergreifen. — Den letzten Nachrichten aus der besten Quelle zufolge, steht die Sache der allirten Armee sehr gut; die Vereinigung der verschiedenen Korps, namentlich auch des G. F. M. Blücher mit dem Gen. Winzingerode ist glücklich vollbracht. Die franz. Armee findet sich durch die letzten Gefechte äußerst geschwächt. Seit dem Treffen bei Brienne lebte die franz. Armee in Frankreich wie in feindlichem Lande; der Soldat, ohne Magazine, suchte sich zu verschaffen, was er bekommen konnte, und Geld, Schuhe und Tuch wurden requirirt. So mußte Troyes vor dem Abmarsch des Kaisers 400,000 Fr. baar, und viel Schuhe und Tücher liefern. Die Desertion war unbeschreiblich groß, und man berechnete, daß die franz. Armee zwischen dem 6. und 12. Februar wenigstens 5ooo Mann dadurch verloren habe. Der in der Schlacht von Brienne zum Gefangenen gemachte franz. Divisions=General Forestier ist an seinen Wunden gestorben. Unter seinen Papieren befanden sich drei Armee=Befehle. In einem derselben ist die Auszahlung des Soldes von einem Monat für alle Truppen der großen Armee angeordnet. In den beiden andern wird Klage geführt über das schlechte Betragen der franz. Soldaren gegen die Einwohner. Es heißt darin wörtlich: „ Der größte Theil der Einwohner werden so mißhandelt, daß sie ihre Wohnungen verlassen. Den Generalen ist darum aufgegeben, die Truppen zu erinnern, daß sie bei ihren Mitbürgern sind.“ — Der Prinz Karl von Baiern hat von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland den St. Georgenorden vierter Klasse, und von Sr. Majestät dem Kaiser von Oestreich den militärischen Marien=Theresienorden erhalten. Letzterer war mit folgendem Schreiben begleitet:„Mein Herr Vetter! Ew. königl. Hoheit ausgezeichnetes Benehmen im gegenwärtigen Feldzuge, besonders an dem glorreichen Tage der Schlacht von Brienne, worüber Mir Mein Feldmarschall, der Fürst von Schwarzenberg, Bericht erstattet hat, veranlaßt Mich, Ihnen als ein Zeichen Reiner Freundschaft, und der Gerechtigkeit, welche Ich Ihrem Verdienste widerfahren lasse, das Krenz Meines militärischen Marien=Theresienordens zu verleihen. Mögen Sie, Mein Herr Verter, überzeugt seyn, daß es Nir ein aufrichtiges Vergnügen gewährt, dem wurdigen Sohne Reines guten und getreuen Alliirten diesen Beweis einer so wohlverdienten Achtung zu geben, und daß ich mit aufrichtiger Ergebenheit und vollkommener Hochschätzung bin, Mein Herr Vetter, Ew. königl. Hoheit guter Vetter,(unterz.) Franz. Bar an der Aube, den 6. Febr. 1814.“ Der Graf v. Wrede erhielt wegen seines treflichen Verhaltens in den Gefechten vom 7. und 2. von Sr. Maz. dem Könige von Preussen den schwarzen Adler= orden, mit einem huldreichen Handschreiben. — Den r3. und 15. Febr. hat die Besatzung der Festung Luxemburg bedeutende Ausfälle auf das unter dem Gen, v. Dörnberg davor befindliche Blockadekorps heffischer Truppen, unternommen, wobei sich diese jungen Soldaten, und besonders die Jäger und Füseliere vom Regiment Kurfürst vortrefflich benommen haben. Der Feind wurde mit Hinterlassung vieler Todten und Verwundeten in die Festung zuruckgeschlagen. Von Thionville berichtet der Generalmaj. v. Müller, der Feind habe sich einer wichtigen Position bemächtigt; das Grenadierbataillon rückte sogleich im Sturmschritt vor und bemeisterte sich derselben wieder, ohne Verlust zu erleiden. Mailand, vom 16. Febr. Es scheint, daß unsere Armee morgen oder übermorgen die Linie am Mincio verlassen und sich am Po aufstellen wird. Die Oestreicher sind, 5o0o Mann stark, am 1r. dieses in Parma eingerückt. Florenz, vom 10. Am 7. hat hier der königl. neapolit. Staatsrath Baron Poerio,„königl. Kommissär in den südlichen Departementen des Königreichs Italien, eine Kundmachung an die Völker desselben erlassen. Darin sagt er:„Ein mit Sr. Maj. dem Kaiser von Oestreich und mit den verbündeten Fürsten abgeschlossener Friedens= Vertrag setzt Se. Maj. unsern König in den provisorischen Besitz der römischen Staaten, Toskangs, und der südlichen Departemente des Königreichs Italien. Der Waffenstillstand mit England, dem ein baldiger Friede folgen wird, erhöht dieses Glück durch die Freiheit der Meere und die Blüthe des Handels.“ Brüssel, vom 28. Febr. Gestern Abends kam der Herzog von Sachsen=Weimar. hier an. Drei tausend Mann franz. Gefangene sind von Soissons kommend, hier eingetroffen. Es befindet sich ein Divisions=General dabei. Der Hr. Baron Hoogvorst ist zum Maire unserer Stadt ernannt. Stit dem 2. dies. befindet sich der General Carnot in Antwerpen, wo er das Commando übernommen hat. Bei seiner Abreise von Paris ertheilte ihm der Kaiser. selbst die Instructionen über die Vertheidigung Antwerpens.— Die Unterhandlungen, welche in Betreff dieser Festung angeknüpft waren, hatten kein günstiges Resultat zur Folge, denn man versichert, daß die Alliirten wieder Anstalt treffen, um den Platz von neuem zu beschießen, und daß zu dem Ende von Breda schweres Belagerungsgeschütz herbeigeholt wird. Berlin, vom 22. Fehr. Se. Maj. haben vorläufig dem Hrn. Staatsrath von Bülow die Leitung der Geschäfte übertragen, womit der Hr. Staatsrath von Sack als Civil=Gouverneur des Landes zwischen Elbe und Oder beauftragt war. Der Hr. von Sack ist bekanntlich zum General=Gouverneur des Nieder=Rheins ernannt. Copenhagen, vom 8. Febr. Schluß der aus Middelfart auf Fühnen unterm 17. v. M. erlassenen Deklaration. Der König hat auf seiner Seite gewissenhaft die Bedingungen des Tractats erfüllt. Während seine Hülfstruppen den französischen Truppen zur Seite kämpften, erhielten sie doch nur einen Theil des Soldes, der dem Tractat zu Folge, ihnen zukam, und Sr. Maj. Unterthanen erlitten fühlbaren Verlust, sowohl durch den Beschlag, der auf die ihnen zuständigen Waaren in den Städten Lübeck und Hamburg gelegt wurde, über welche die französische Regierung zu disponiren sich erlaubte, als durch die Wegnahme der Bank=Fonds, die sich in der letztgedachten Stadt befanden. Die Versprechungen der Wiedererstattung auf die deßfallsigen Beschwerden waren nicht weniger als die oft wiederholten Reclamationen, ohne Erfolg. Es war in dem Tractate versprochen, e# 20,000 Mann vorhanden seyn sollten, um die Herzogthümer und Jütland zu vertheidigen; allein der Marschall Pritz von Eckmühl verließ die Stellung welche diese Provinzen deckte, ging mit allen den unter seinem Commando stehenden Truppen nach Hamburg zurück, und überließ das königl, Truppencorps seinem eigenen Schicksal nicht im Stande war, der überlegenen zu widerstehen, die vorrückte, um sich durch ihre Stärke den Eingang ins Land zu erzwingen. Der Einfall der Feinde in die Herzogthümer und der Verlust der Festungen waren die Folgen davon, da der König von einem Alliirten verlassen ward, auf dessen Hülfe er mit Fug rechnen konnte. Se. Maj. ist genöthigt gewesen, in die schwerste Aufopferung zu willigen, um den übrigen Theil seiner Staaten vor dem Einfalle zu schützen, womit sie gleich nachher zu Lande von den vereinigten Truppen mehrerer Mächte bedroht wurden, und um wieder in den Besitz derjenigen Provinzen zu kommen, die in feindliche Gewalt gerathen waren. Er ruft seinen Minister an dem Hofe des französischen Kaisers zurück, und hat dem an seinem Hofe residirenden Minister Sr. kaiserl. Maj. erklärt, daß er nicht länger in dieser Eigenschaft anerkannt werde, und daß ihm die Gelegenheit zu seiner Rückreise nach Frankreich verschafft werden soll. Zugleich erklären Se. Maj., daß Sie sich mit den gegen Frankreich verbündeten Souverainen vereinigen wollen, um zur Herbeiführung eines allgemeinen Friedens mitzuwirken, nach dem alle Nationen Europa's sich sehnen, und dessen die dänischen Staaten so sehr bedürfen. Middelfart, den 17. Januar 1814. London, vom 18. Febr. Der Graf v. Meerfeld, Minister Oesterreichs, ist hier angekommen, und hatte letzten Dienstag eine lange Conferenz mit dem Lord Hamilton, Unter=Staatssecretär für das Departement der auswärtigen Angelegenheiten. Vom festen Lande wissen wir, daß Lord Castlereagh alle Gemeinschaft mit dem franz. Bevollmächtigten, Caulin= court, abgebrochen und am 1o. Chatillon verlassen hat, um sich ins Hauptquartier der verbündeten Mächte nach Troyes zu begeben. Dieser Lord wird nun den Kaiser von Rußland überall begleiten. Aus seiner Abreise von Chatillon ist aber zu schließen, daß die Friedensunterhandlungen nicht so günstig stehen, als man bisher versichern wollte; doch ist der Inhalt der von Chatillon hier angekommenen Depeschen noch immer ein Geheimniß. Gestern ist wieder ein königl. Staatsbothe von hier nach dem festen Lande abgegangen, welcher dem Lord Castlereagh Depeschen überbringt, die gar nicht für den Frieden stimmen sollen. Man sagt vielmehr, daß das Cabinet von St. James den festen Entschluß gefaßt hat, den Krieg gegen Frankreich aufs kräftigste im Einverständniß mit Rußland, Oesterreich und Preußen fortzusetzen. Man glaubt, daß die verbändeten Monarchen wohl erst in Paris sich bestimmt uber Frankreichs Regierung erklären werden. Von Lord Wellingtons Armee ist der Oberst Bunbury, der mit einer wichtigen Sendung dahin gesandt war, dieser Tage zurück gekommen. Er verließ das Hauptquartier der besagten Armee am 9. dies. Der Herzog von Angonleme war in demselben angekommen. Lord Wellington war mit seinem General=Stabe ihm entgegen gegangen. Autündiguug. Lieferung und Verfertigung von#2 Kapotröcken 280 Unisorm Röcken und 2co Hosen soll nach dem am Stadthause deponirten Muster morgen den z. dieses frühe um zehn Uhr öffentlich an den Wenigstfordernden zugeschlagen werden. Diejenigen, welche diese Lieferung übernehmen wollen, sind ersuchr, deßwegen um gesagte Stunde am Stadthause sich ein zwfinden. Köln am 2. Mätz 1814. Der Bürgermeister Von Witigenstein. zu Frankfurt am lliblein, Joseph, lateinisch= deutsches und deutsch latei nisches Worterbuch, nach den neuesten und besten Werken bearbeitet. 2 Theile. gr. 8. 3 fl. 36 kr. welche man in Hinsicht eines guten Handwörterbuches der genannten Sprachen machen kann; werden durch das obige auf eine sehr befriedigende Art geleistet. Vorzüglich sind es aber folgende Eigenschaften, durch welche sich dieses Wörterbuch ganz befonders empfiehlt. Es ist nach dem natürlichen Unterschiede seines Inhaltes in 2 Theise von welchen keiner über soo Seiten zählt und daher von der Schülern ohne Schwierigkeit zu jeder Zeit mit zur Schule genommen werden können. Es ist ungeachtet seines nicht große Umfanges vollftändig: weil der Verfasser ein auerkannt geschickter und erfahrner Lehrer durch zweckdienliche und bei allem dem sehr leicht verständliche Abkürzungen, und eine troffliche Einrichtung; die Sache so zu ordnen wußte; daß in dem Handwörterbuche nicht nur alle Wörter und Ausdrücke der deutschen und lateinischen Sprache, sondern sogar die einschlagenden Redeusarten enthalten sind. Es ist vollkommen sprachrichtig; denn= jedem lateinischen Worte ist die richtigste deutsche, u jedem deutschen Worte die richtigste lateinische Bedeutung in dem gewähltesten Ausdrucke gegeben, und eine soiche Ortha, graphie beibehalten worden, welche allgemeinen Beifall finden muß. Es ist für angehende Lateiner zugleich weil es denselben alle„Hülfsmittel an die Hand gibt; ihre Arbeit richtig und schnell zu fertigen. Es enthält ni nur alle zweite Endungen der Nennwörter, die Gattung und Stammzeiten der Zeitwörter, sondern zeiget auch dem Anfänger in schwierigen Fällen den richtigen Weg mit Hinweisung auf die Stamelosie, und vorzäglich auf die Regeln des Sputaxes. Schneptich burfen wir versichern, daß wenige Wörterbücher jene typographische Empfehlung besitzen, als das Rihleinische, und dessen ungeachtet wird es in dem verhältnißmäßig äußerst geringen, bemerkten Preise abgsgeben Bei Rommerskirchen, Buchhändler in Köln, sind folgende polische Schriften vorzäglichen Gehates zu haben: Apologie Napoleons des Großen, Kaisers der Franzosen. 27 St. Arndt(Ernst Moriz) der Rhein Deutschlands Strom; aber nicht Deutschlands Grenze. 42 St. —.— Die Glocke der Stunde, in drei Zügen. 42 St. Worte über die Entsiehung und Bestimmung der deutschen Legion. 14 St. —— Katechismus für den deutschen Kriegs= und Wehrmann. Lobgesänge auf Napoleon. 14 St. Feuerbach(Auselm von) über die Unterdrückung und Wiederbefreiung Europens. 14 St. Bericht an Se. Majestät den König von Schweden, von seinem. Staatsminister der auswärtigen Angelegenheiten. 27 St. Die Großthaten Napoleons 14 Stbr. Nebs mehrern auf die Zeitereignisse Bezug habenden Schriften. Frische und äußerst gute wesphälische Schinken in Nro. 2174 sz unter Godschmied. Theodor Blevenheuft in Aachen verfertiget alle Gartungen von virnisirtem Leder für Stiefelaufschläge und Schuhe. Da seine Fabrik von einem der besten Pariser Arbeiter dirigirt wird, so kann er sich um so vielmehr des Zutrauens seiner Mitheirger versichert halten. Die Stiefelaufschläge verkauft er zu 39 Fraucs das Dutzend. In einer hiesigen Ellenwagxenhandlung kann eine erfahrene Ladenjungfer gegen ordentlichen kohn gleich in Dienste kommen. Zu erfragen in Nro, 16z1 auf dem Köln, bei M. Du Mont=Schauberg, auf der Brück, Nro.