und wirksautes Anzeigenblatt der Stadt und des Regierungsbezirks

Monatlicher Bezugspreis.07 RM. einschließlich 30 Rpfg. Botenlohn. Einzelverkaufspreis: 10 Rpfa. Postbe­stellungen bei allen Postanstalten. Abbestellungen können nur mündlich oder schriftlich spätestens einen Tag vor Monats­schluß bei unserer Geschäftsstelle(nicht durch unsere Boten) erfolgen. Die Behinderung der Lieserung rec tfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Fernruf=Sammel=Nr.: 33041. Lankkonto: Tiesdner Bank in Nacken Girokonto 2830 Kreissparkasse Aachen. Postscheckkonto Köln 31.480. Verlagsanstalt Cersontaine& Co. Gerichtsstand

und Erfüllungsort Nachen.

Anzeigerreis für 1 Millimeter Höhe und 22 Millimeter Breite 7 Rpfg. Textanzeigen und geschäftliche Hinweise je Millimeter böbe und 85 Millimeter Breite(eine Textspalte) 35 Rpfg. Vereinsnachrichten, die nicht der Wirtschaftswexhung, dienen, ie. Milli; meter Höhr, eine Textspalte breit, 10 Rpfg. Wortanzeigen(22 Millimeter breit) fettgedrucktes erstes Wort 10 Npig., jedes weitere Wort 5 Rpfg. Platz= und Datumwünsche nach den allgemeinen Geschäftsbedingungen. Sprechstunden der Schriftleitung Dienstags. Mittwochs u. Donnerstags von 1012 Uhr u. von 1717.30 Uhr. Zuschriften nicht mit einer Namensanschrift versehen. Druck: Verlagsanstalt Cersontaine& Co.(vorm. La Ruellescher Zeitungsverlag.

Montag, 2I. Lezenber 1942

Veriagsort Rachen

1 71. Jahrgang Nr. 299

Rossevelt-Hat BellWieligkeiten Mt dem Nedei

USA-Schiffstriedhof im Südpazifik

Seit dem Sommer dieses Jahres, dem Zeitraum seines Beginns, steht der Seekrieg in den Südgewässern des Pa­zifischen Ozeans im Zeichen entscheidender japanischer Siege und anhaltender schwerer und schwerster Flottenverluste der Vereinigten Staaten. In allen Zonen des melanesischen Inselraumes haben die japanischen Marine= oder Luftstreit­kräfte den Feind gestellt und ihm von den Salomonen bis Neukaledonien, bei den Santa=Cruz=Inseln und den Neuen Hebridgen, wie die letzte eindrucksvolle Erfolgsmeldung besagte, in den Gewässern der Fidschiinseln bei den Lau­inseln und in der Korosee hohe Verluste wertvoller Schiffs­einheiten zugefügt. Die ozeanischen Kampffelder um diese Inseln sind so im Verlauf weniger Monate zu einem Schiffsfriedhof der Rooseveltschen Flotte und mancher dri­tisch=amerikanischer Geleitzüge geworden.

Die Fahrt zur Kaaba

ekt Athen, 21. Dezember.

Von unserem Nahost=Mitarbeiter

Der König des Mittleren Arabien Ihn Saud, hat in seiner Eigenschaft als Hüter der heiligen Stätten des Islam in Mekka vor kurzem einen offiziellen Protest gegen ein britisches Verbot eingelegt, das praktisch das Ende der mohamendanischen Pilgerfahrt bedeuten würde. Die Hintergründe dieser britischen Maßnahme liegen auf der Hand. Sie sind die gleichen, die zu dem Verbot der groß angelegten Tausendjahrfeier des Al Azhar in Kairo Anlaß gaben, zu der bis zum Sommer dieses Jahres allein 10000 arabische Studenten aus aller Welt ihre Teilnahme zu­gesagt hatten Das britische Empire, dessen Politik im Verlause dieses Krieges sein gewalttätiges Antlitz von allen Masken derVölkerbefreiung" und derHumani­tät entblößen mußte und deshalb bei den mohamedani­schen Völkern insbesondere im Nahen Osten nunmehr end­gültig Schiffbruch erlitten hat, kann keine Massenansamm­lungen von Mohamedanern im allgemeinen und Arabern im besonderen dulden. Die Mekka=Pilgerfahrten, die all­jährlich Hunderttausende an die Küste des Roten Meeres führte, ist eine solche Ansammlung zum größten Teil wenig englandfreundlich gesinnten Mohamedaner, von der das britische Empire angesichts des islamischen Fanatismus, der an der Kaaba unwillkürlich Auftrieb erhalten muß, zumindest eine unliebsame Beunruhigung der mit Mühe durch pseudonationale Regierungen wie im Jrak oder in Syrien niedergehaltenen nationalen Bevölkerungs­teile befürchtet.

Ibn Saud konnte sich begreiflicherweise solchen Gedan­kengängen nicht anschließen. Die Pilgerfahrten bringen all­jährlich nicht nur die Wallfahrer, sondern auch ihr Geld ins Land. Die bei der Landung und in Mekka selbst zu entrichtenden Abgaben und religiösen Spenden bilden einen wesentlichen Posten des saudi=arabischen Haushaltes, der in den Jahren nach 1924/25(der Eroberung des Hedschas durch Ihn Saud), so groß war, daß aus diesen Mitteln der gesamte Wiederaufbau des Landes einschließ­lich technischen Einrichtungen, Verkehrsmotorisierung im unbedingt nötigen Ausmaße und der Anlage der Ichwan­Siedlungen, in denen Beduinen wieder zu Bauern wurden, bestritten werden konnte. Saudi=Arabien hat also ein gar nicht zu überschätzendes wirtschaftliches Interesse an der Aufrechterhaltung der Pilgerfahrten.

Aber auch politisch gesehen ist das britische Verbot für sein Prestige als Hüter der heiligen Stätten ein Schlag, den Ibn Saud nicht ohne weiteres hinnehmen konnte. Er hat selbst mehrfach, auch auf allislamischen Kongressen, seinen Standpunkt dargetan, nämlich, daß er die Wahl zum Kalifen nicht annehmen würde, solange er nicht über die Macht verfügt, die mit dieser Würde verbunden sein muß, wenn sie nicht denselben fremden Einflüssen unter­liegen soll, die in den meisten anderen mohamedanischen Ländern tätig sind. Diese klare Stellungnahme zu einem viel diskutierten Problem will jedoch nicht besagen, daß er mit seinem Verzicht das Interesse an der Kalisatsfrage etwa überhaupt verloren hätte und nun, auch von ihm aus gesehen, für alle anderen Anwärter mit und ohne Unterstützung fremder Mächte der Weg zum Kalifat frei wäre. Ihn Saud betrachtet mit der für jeden Mohameda­ner maßgeblichen Meinung eines Hüters der heiligen Stätten die Behandlung dieses Problems unter der heuti­gen politischen Konstellation in den vorwiegend von Moha­medanern bewohnten Ländern als zumindest verfrüht. Aber er lehnt mit der gleichen Maßgeblichkeit Versuche ab, die mit durchsichtigen politischen Absichten in diesem Hinblick von den Engländern etwa kürzlich bei König Faruk von Aegypten der sie ablehnte oder mit der Person des berüchtigten Emirs Abdullah von Transjordanien unter­nommen wurden. Die Plattform für derartige Entschei­dungen bietet ihm, wie schon gesagt, sein im Krieg und im friedlichen Aufbau erworbenes Prestige als Hüter Mekkas und Medinas. Dieses Prestige ist zweifellos gefährdet, wenn es ihm nicht gelingt, die Pilgerfahrten vor dem bru­talen Eingriff der Fremden zu schützen und sie den Gläu­bigen zu erhalten.

Sein Protest war deshalb mit aller Schärfe abgefaßt, und man ist sowohl in England, wie auch in Amerika einigermaßen betreten. Die Gesandten Großbritanniens und der USA. haben sich persönlich nach Dschidda begeben, um wie es in einem Kairoer englischen Pressekommen­tar hießeinen beruhigenden Einfluß auszuüben.

Eichenlaub mit Schwertern

Berlin, 21. Dez. Der Führer hat am 19. Dezember dem Generalmajor Karl Eibl, Kommandeur einer Infanterie­division, das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Der Führer sandte an den Beliehenen folgendes Tele­gramm:

Im Ansehen Ihres immer bewährten Heldentums ver­leihe ich Ihnen, als 21. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiser­nen Kreuzes. Adolf Hitler.

Bankok. In Deghi finden zur Zeit Verhandlungen über ein direktes Pacht= und Leihabkommen zwischen den USA und Indien statt.

Graf Ciano im Führerhaupfquartier

Politische und militärische Besprechungen

Aus dem Führerhauptquartier, 20. Dez. Der Führer empfing am 18. Dezember im Führerhauptquartier den königlich=italienischen Außenminister Grafen Ciano, der sich mit dem Chef des italienischen Generalstabes, Mar­schall Cavallero, zu einem kurzen Aufenthalt in Deutschland befindet. Der Führer hatte mit Graf Ciano und Marschall Cavallero am 18. und 19. Dezember Unter­redungen über alle Fragen der gemeinsamen Kriegführung Deutschlands und Italiens. An den politischen und mili­tärischen Besprechungen beim Führer nahmen der Reichs­marschall Hermann Göring, der Reichsaußenminister von Ribbentrop und der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, teil. Die Zusammenkunft im Führerhauptquartier stand im Zeichen des entschlossenen Willens der Achsenmächte, alle Kräfte zur Erringung des Endsieges einzusetzen.

Ueber alle besprochenen Fragen wurde die volle Ueber­einstimmung der Auffassungen festgestellt. Die unerschütter­

liche Freundschaft und Waffenbrüderschaft des Führers und des Duce und ihrer beiden Völker gaben den Besprechun­gen mit Graf Ciano und Marschall Cavallero wie immer den Charakter besonderer Herzlichkeit.

Zu dem Besuch im Führerhauptquartier waren Graf Ciano und Marschall Cavallero von dem königlich=italieni­schen Botschafter in Berlin, Dino Alfieri, dem deutschen Botschafter in Rom, von Mackensen, sowie politischen Mitarbeitern Graf Cianos und Offizieren des italienischen Heeres, der Luftwaffe und der Marine begleitet.

Der Führer empfing Laval

Aus dem Führerhauptquartier, 20. Dez. Der Führer empfing am 19. Dezember in seinem Hauptquartier in Gegenwart des italienischen Außenministers Grafen Ciano, des Reichsmarschalls Hermann Göring und des Reichsaußenministers von Ribbentrop den französischen Regierungschef Pierre Laval zu einer längeren Unter­redung über die aktuellen Probleme Frankreichs.

Kontrollausschuß gegen Roosevelt?

Telegramm unseres kb=Korrespondenten

Kritik im Kongreß

Lissabon, 21. Dezember.

Der neue Kongreß der USA, der am 6. Januar zu­sammentritt, wird für Roosevelt nicht so leicht zu behan­deln sein wie der vergangene. Das Repräsentantenhaus setzt sich jetzt aus 221 Demokraten und 211 Republikanern zusammen und im Senat ist die demokratische Mehrheit von 36 auf 18 zurückgegangen. Diese Zahlen sind insofern ein wenig irreführend, als die konservativen Demokraten aus dem mittleren Westen in den außenpolitischen Fragen eher mit den Republikanern als mit den demokratischenNew Dealern marschieren.

Der New Yorker Korrespondent desDaily Expreß" hält es für unwahrscheinlich, daß der neue Kongreß die Sondervollmachten Roosevelts noch mehr erwettert, ins­besondere glaubt er nicht, daß der Präsident in ihm eine Stütze bei den Vorbereitungen seinerNachkriegspolitik besitzt. Die ZeitschriftNews Week geht noch weiter. Im Zusammenhang mit der Rundsunkrede des republikanischen Abgeordneten Maas über die schlechte Kriegführung im Pazisik kündigt sie an, daß der neue Kongreß aus Mitglie­dern des Repräsentantenhauses und des Senats einen Ausschuß bilden würde, der die Kriegführung Roosevelts und seine Außenpolitik kontrollieren soll.

Maas, der selbst einige Monate als Reserve=Oberst an der Pazifik=Front Dienst tat, hatte die Nachrichtenpolitik des Weißen Hauses auf das schärfste angegriffen und an Hand von Beispielen festgestellt, daß unleugbare Nieder­lagen der USA=Marine bei den Salomon=Inseln der USA­Bevölkerung als Siege vorgesetzt wurden.

Roosevelts persönlicher Vertreter in Nordafrika

Funkbericht

Madrid, 21. Dez. Wie aus Algier gemeldet wird, gab der USA.=General Eisenhower am Sonntag bekannt, daß Präsident Roosevelt Robert D. Murphy zu seinem ver­sönlichen Vertreter in Nordafrika, im Range eines Ge­sandten, ernannt hat. Murphy soll weiterhin Mitglied des

Generalstabes von Eisenhower in seiner Eigenschaft als Offizier für zivile Angelegenheiten bleiben,bis zu dem Zeitpunkt, an dem nach Beratungen mit dem Kriegs­departement eine Aenderung vorgesehen sein sollte.

Der Leiter der USA.=Kommission, die zum größten Miß­vergnügen der Engländer das überfallene Französisch= Nordafrika nun auch wirtschaftlich für die Vereinigten Staaten mit Beschlag legen soll macht also schnell Karriere. Seine Ernennung beseitigt auch die letzten etwa vorhande­nen Zweifel über die Absichten desWeltpräsidenten Roosevelt.

Sieben Millionen Kraftwagen stillgelegt

Madrid, 21. Dez. Nach einer EFE=Meldung aus New York hat sich infolge einer neuen Regierungsverordnung, durch die in der Nacht zum Freitag sieben Millionen private Kraftwagen der 16 Staaten an der Atlantikküste stillgelegt wurden, das Verkehrsproblem in New York außerordent­lich verschärft. Untergrund= und Straßenbahnen werden vom Publikum förmlich gestürmt.

Mobilmachung der USA=Landwirtschaft

Drahtbericht unseres dp=Mitarbeiters Stockholm, 21. Dez. Roosevelt hat angesichts der wach­senden Unzufriedenheit in amerikanischen Farmerkreisen durch eine Verfügung den 12. Januar zumMobilmachungs­tag der amerikanischen Landwirtschaft erklärt. An diesem Tage sollen überall in den Staaten die Farmer mit Ver­tretern des Landwirtschaftsdepartements über die mög­liche Erhöhung der Agrar=Produktion im Jahre 1943 ver­handeln. Wie es in Wahrheit um eine derartige Agrar­mobilmachung aussieht, zeigt eine andere Mitteilung aus Washington, der zufolge eine Abordnung von Kongreß­leuten aus Kansas den Landwirtschaftsminister Wickard aufgesucht hat, um ihm zu erklären, daß die Union Brot­mangel kennen lernen werde, falls nicht innerhalb von zwei Monaten kräftige Gegenmaßnahmen ergriffen würden.

Die Flak als hervorragende Panzerbrecherin

Fortschritte des deutschen Angriffs

Berlin, 21. Dez. Im südlichen Abschnitt der Ostfront setzten deutsche Panzertruppen gemeinsam mit rumänischen Verbänden am 19. Dezember zwischen Wolga und Don ihren erfolgreichen Angriff fort. Nach den beim Ober­kommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen durch­brachen sie in energischem Zupacken die feindlichen Ver­teidigungslinien und nahmen nach harten Kämpfen einige Stützpunkte des feindlichen Widerstandes. Damit schufen sie sich die Basis zu weiteren erfolgreichen Vorstößen. Im Verlauf des Angriffs kam es zu harten Kämpfen gegen starke feindliche Kräfte, die von Panzern unterstützt, den Stoß auffangen wollten. Obwohl das Kampfgelände mit seinen vielen schmalen Schluchten den bolschewistischen Widerstand begünstigte, wurde das Angriffsziel des Tages, erreicht. Vergeblich warf der Feind unseren vordringen­den Truppen zahlreiche Panzerkampfwagen entgegen. Sie wurden niedergekämpft und 66 von ihnen vernichtet. Zehn davon setzten Bombentreffer unserer Kampfflugzeuge, die dicht vor den Angriffsspitzen operierten, außer Gefecht. Als die Bolschewisten versuchten, diese immer mehr abdrückende Front durch eiligst in den Kampf geworfene Reserven zu verstärken, griffen deutsche Sturzkampfflugzeuge und rumä­nische Kampfflieger ein. Sie zersprengten in fortgesetzten Angriffen anmarschierende Truppen und vernichteten auf den vereisten Straßen zahlreiche Lastkraftwagen, die, mit Soldaten, Munition und Verpflegung beladen, der Front zustrebten. Um seine an der Durchbruchsstelle schwer kämpfenden Verbände weiter zu entlasten, führte der Feind an anderen Stellen des Abschnittes heftige Gegenstöße, die aber nach dem Abschuß von siebzehn Panzern ebenfalls zu­sammenbrachen.

Weitere schwere Panzerverluste hatten die Bolschewisten im großen Donbogen. Hier führten sie am Nachmittag des 19. Dezember starke Infanterie= und Panzerangrifse, um ihre Geländeverluste aus den letzten Tagen zurückzugewin­nen. In den gut zur Verteidigung ausgebauten Stellun­gen erwarteten unsere Truppen den Feind und schlugen ihn nach harten Kämpfen zurück, wobei sie 56 Panzer ver­nichteten.

Ebenso vergeblich blieben die feindlichen Vorstöße im Kampfgebiet um Stalingrad. Mit starken Kräften ver­suchten hier die Bolschewisten, die deutschen Stellungen ein­zudrücken. Die immer wieder vorbrechenden Sturmwellen wurden aber zusammengeschossen oder im Gegenstoß zurück­getrieben. Auch die Jur Unterstützung der Infanterie mit eingesetzten achtzig Panzer, von denen 25 zerschlagen oder brennend im Kampf liegen blieben, konnten den Zusammen­bruch der Angriffe nicht verhindern. Ebenso vergeblich blieben die Versuche des Feindes, seine Erdtruppen durch den Einsatz von Jagdstaffeln vor den schweren Luftangriffen unserer Kampfstaffeln zu bewahren. Unsere Jäger nah­men den Kampf gegen die sowjetischen Flugzeuge auf und schossen 25 von ihnen ab. Ein 26. wurde durch Flakartille­rie heruntergeholt.

Die schweren Abwehrkämpfe der deutschen und italient­schen Truppen an der Doufront brachten dem Feind, der im

Raum von Stalingrad, am Donbogen sowie zwischen Wolga und Don bereits 184 Panzer verlor, weitere Panzerausfälle. Im Zusammenwirken von Verbänden des Heeres und der Luftwafse wurden an einer Stelle allein zwanzig bolsche­wistische Panzerkampfwagen vernichtet. Charakterisch für die Abwehrkämpfe an dieser Front ist der starke Einsatz panzerbrechender Waffen, unter ihnen vor allem der Flak­geschütze. Tag für Tag werden von ihnen zahlreiche Pan­zer außer Gesecht gesetzt. Damit wird die Wucht der feind­lichen Angriffe gebrochen. So hat eine Flakabteilung der Luftwasse in den letzten drei Tagen 25 feindliche Panzer und fünf Flugzeuge abgeschossen. Sie hat damit seit Juni 1942 ihren 320. sowjetischen Panzer vernichtet und das 201. Flugzeug seit dem Beginn des Ostfeldzuges zum Ab­sturz gebracht.

Sieben Brigaden im Toropezer Kessel vernichtet

Berlin, 21. Dez. Nach der Säuberung des Kessels süd­östlich von Toropez ist in diesem Raum die Kampftätigkeit schwächer geworden. Die Verluste der Bolschewisten waren zu schwer, als daß der Feind sofort wieder zu Gegenstößen hätte antreten können. Das stark wechselnde Wetter denn nach dem Kältesturz des Vortages stiegen die Tempe­raturen am 19. Dezember wieder erheblich an und die Aktivität unserer Luftwasse erschwerten zudem die Auf­füllung der angeschlagenen Verbände und die Neuorgani­sation des feindlichen Nachschubs.

Nach ergänzenden, beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen wurden in der Schlacht gegen das 1. mot. mech. Sowjet=Korps die 19., 35., 37., 47. und 74. Sowjetbrigade, sowie die 65. und 219. Panzerbrigade ver­nichtet. Außerdem sind zwei Schützendivisionen, eine Bri­gade und ein Panzerregiment stark angeschlagen worden.

Aus den Meldungen der einzelnen, an diesen Kämpfen beteiligten Verbände ergibt sich ferner, daß dieser Erfolg außer unseren Grenadieren in hohem Maße auch der Wir­kung unserer Panzer und schweren Waffen zu verdanken ist. So bat eine Abteilung einer thüringischen Panzer­division, die während der Kämpfe ihren 1000. feindlichen Panzer vernichtete, innerhalb einer Woche allein 83 bolsche­wistische Panzerkampfwagen abgeschossen. Die meisten die­ser Abschüsse gelangen zwei Kompanien, die ihren 189. und ihren 116. Panzerabschuß erzielten.

Am 19. Dezember sicherten unsere Truppen ihre neuen Stellungen durch örtliche Vorstöße. Die Stoßtrupps dran­gen mehrfach in die bolschewistischen Stellungen ein, ver­nichteten dort schwere Infanteriewassen und sprengten Bunker und Kampfstände. An anderer Stelle entrissen Luft­waffeneinheiten den Börschewisten zwei stützpunktartig aus. gebaute Ortschaften.

Tokio. Im Korakuel=Stadion in Tokio fand am Sams­tag nachmittag gemeinsam für alle gefallenen Helden der Völker des Dreierpaktes eine eindrucksvolle Totenseier statt.

Der Sog der Abwehrschlacht

PT Aachen, den 21. Dezember Von unserem militärischen Mitarbeiter

Der Unterschied, der zwischen der sowjetischen Offensive vom vorigen Winter und den gleichen Anstrengungen des Gegners in diesem Winter besteht, ist überraschend. Wenigstens macht sich in der sowjetischen Berichterstattung ein solches Gefühl bemerkbar. Das Urteil wird anders, wenn die einzelnen Faktoren, die im vorigen Winter gültig waren und in diesem an Wert verloren haben, miteinander verglichen werden. Schon allein die klimatischen Einflüsse des vorigen Winters waren für unsere Armeen etwas unbe­kanntes. Heute kennt der deutsche Soldat den östlichen Winter. Er weiß, wie er ihm am besten begegnet. Er weiß, wie er sich gegen ihn schützt. An wesentlichen Punkten, und vor allem gerade dort, wo der Gegner den Schwerpunkt sei­ner Angriffe sieht, im mittleren Frontabschnitt konnte vie­les in diesem Sommer schon im Hinblick auf die kalte Jahreszeit vorgearbeitet werden. Die Hauptkampffelder wurden in der notwendigen Tiefe angelegt. Die Unter­künfte der Truppen berücksichtigten die zu erwartenden Kältegrade. Eine schützende Winterkleidung verlieh Wärme auch den Posten und Beobachtern in vorderster Linie.

Die Massierungen, die der Gegner für seine offensiven Zwecke zustande gebracht hat, waren größer als in der vor­jährigen Unternehmung. Vor allem stellten die Sowjets an die Spitze ihrer Angriffswellen Panzerbrigaden in er­staunlich großer Zahl. An vielen anderen Plätzen war das Verhältnis zwischen Infanterie und Panzern gliederungs­mäßig wie eins zu eins. Der Gegner mochte aufgrund

seiner Vorbereitungen den Glauben hegen, er könne dies. mal Entscheidendes erreichen. Er muß darum enttäuscht gewesen sein, daß seine Divisionen am Abend des ersten Offensivtages schon melden mußten, sie hätten die Tages­ziele nicht erreichen können. So ist es bis zum heutigen Tage geblieben. Es liegt keineswegs am Fehlen des sowjetischen Schwunges, wenn auch immer wieder wie im vergangenen Jahre festgestellt wird, daß es die sowjetische Führung nicht gelernt hat, die Kräfte, die am Schwerpunkt eines Angrifses zusammengeballt sind, auch zusammen­zuhalten. Der Grund für das Festlausen der sowjetischen Angriffe an den durch ihre Aktionen bewegten Frontpunk­ten liegt einzig und allein an der wirksamen Abwehrkraft unserer Divisionen, die sich auf tiefe Hauptkampffelder stützen können, die mit wirksameren Waffen der Abwehr ausgerüstet sind, die wissen, daß auch größte Wegeschwierig­keiten den Nachschub nicht verhindern können, rechtzeitig mit den Kolonnen bei den Truppen einzutreffen.

Alle diese Momente haben beigetragen, die gegnerischen Angriffswellen in einer Weise zu dezimieren, wie das bis. her noch nicht in einer Abwehrschlacht des Ostens eingetre­ten war. Die inzwischen bekannt gewordenen Panzerver­nichtungszahlen sind der beste Beweis für den Verschleiß beim Gegner. Unsere Divisionen haben sich aber auch ihren offensiven Geist bewahrt, der zuletzt wieder in ihren Bewegungen zum Ausdruck kam, die zur Kesselschlacht von Toropez und zur Vernichtung einer feindlichen Stoßarmee führten. Der Sog der Abwehrschlacht wendet sich gegen den, der den Angriff veranlaßte. Er wendet sich gegen seine Divisionen und gegen ihre Bestände. Er reißt Re­serven in seinen Strudel hinein, die sicherlich nur mit gro­ßer Mühe für den Winterangriff zusammengebracht werden konnten. Die Abwehrschlacht verlangt gewiß sehr viel von unseren Truppen. Aber sie fordert mehr vom Gegner. Sie dezimiert seine Armee und ihr schon stark geschwächtes Po­tential. Was der Gegner im Sommerfeldzug zu vermeiden suchte, den Verlust ganzer Armeen, verursacht er jetzt mit seiner Winteroffensive.

Verkündung des iberischen Blocks

Madrid, 21. Dez. Der spanische Außenminister Graf von Jordana begab sich am Samstag vormittag zum portu­giesischen Ministerpräsidenten Salazar. Die beiden Staats­männer hatten eine längere Aussprache. Es ist anzuneh­men, daß diesem ersten Meinungsaustausch weitere Be­sprechungen folgen werden.

Am Samstag nachmittag wurde Graf von Jordana vom portugiesischen Staatspräsidenten Carmona emp­fangen.

Am Sonntag wurde der spanische Außenminister und seine Begleitung in dem historischen Palast des Königs­schlosses von Sintra festlich empfangen. An dem Empsang nahmen außer den spanischen Gästen Ministerpräsident Dr. Salazar sowie Mitglieder der portugiesischen Regierung teil, ferner zahlreiche hohe Vertreter des portugiesischen Heeres und der Marine, des wissenschaftlichen Lebens und der Verwaltung. Während des Empfanges wurden vom Außenminister Jordana und Ministerpräsidenten Salazar Reden gehalten, in denen zum ersten Male zum Ausdruck kam, daß Spanien und Portugal sich entschlossen haben, gemeinsam einen iberischen Block zu bilden. Dieser Block hat zur Aufgabe, wie aus der Rede des Außenministers Jordana hervorgeht, die gemeinsamen Interessen der bei­den iberischen Nationen in einheitlicher Weise zu vertreten und zu verteidigen. Damit sei, wie Jordana betonte. ein neues Gebilde innerhalb der internationalen Politik ge­schaffen worden, dessen oberstes Ziel es sei, den Frieden zu erhalten und die kulturellen Werte einer langen Geschichte zu bewahren. Der aberische Block werde keinen fremden Interessen dienen, aber seine Schaffung sei auch nicht als egoistisch zu bezeichnen. Spanien und Portugal werden ge­meinsam für diejenigen Ideale kämpfen, für die sich die Kämpfer im spanischen Freiheitskampf einsetzten. Die anti­kommunistische Haltung der beiden Länder sei damals wie heute die gleiche, und innerhalb des iberischen Blockes werde die Jugend der beiden Lander Gelegenheit finden für ihre Ideale zu kämpfen.

Der Kadetfenadmiral

Das kanadische Marineministerium gibt bekannt, daß König Georg von England zum Obersten und Regiments­inhaber der kanadischen Heereskadetten und zum Admiral der Seekadetten ernannt wurde. Welche ungewöhnliche Auszeichnung für diesen König! Oberst und Admiral der Kadetten zu Lande und zur See zu sein, ist schon eine Auf­gabe, die selbst einen König reizen kann. Freilich müßte der dazu eine Persönlichkeit sein. Das aber kann man ge­rade von dem Oberhaupt des britischen Weltreiches nicht behaupten. Seine plutokratischen Minister haben ihn sa nur auf den Thron gesetzt, weil sie von seinen Geistesgaben keine eigenen Willensregungen befürchten mußten. Nun hat man ihm ein neues Spielzeug gegeben. Es ist aller­dings die Frage, ob er Freude daran haben wird, der königliche Kadettenadmiral. Kadetten sind jung, benei­denswert jung, und sie haben ein loses Mundwerk. Hof­fentlich kommt Englands sechster Georg nie auf die Idee, seine Kadetten persönlich zu besuchen und etwa vor der Front Kommandos abgeben zu wollen. Sein Stottern könnte sämtliche Kadetten Kanadas in Begeisterung ver­setzen und während man den HerrnAdmiral heute nur belächelt, könnte er dann unter handfestem Gelächter dar­über nachdenken, ob es sich wirklich lohnt, die eigene Dumm­heit dem allgemeinen Hohn preiszugehen.