Ereitag, 18. Oktober 1940

RHEIN- UND RUHRZEITUNG

Nr. 288 Seite 3

19. 08.: SA..50, SU. 16.31: MA. 19.11. MU..53

Heutige amtliche Bekanntmachung im Anzeigenteil Ausgabe der Reichsmilchkarten in Walsu

In Mulheim: Oeffentliche Steuermahn

Auszeichnung für tapfere Soldaten

Der Obergefreite hei der Luftwasse Wilhelm Vossen, Soi

der Eheleute Fritz Vossen, Duisburg=Wanheim, Ferdinandstraße

erhielt für besondere Tapferkeit das Eiserne Kreuz 1. Klasse, nach­dem ihm schon im Mai d. J. das Eiserne Kreuz 2. Klasse verl

worden war.

Der Unteroffizier Heinz Eicker, Halbzugführer in einer Ma­schinengewehrkompanie, Sohn der Eheleute Albert Eicker. Dui burg. Kammerstraße 164, wurde für Tapferkeit vor dem Feinde beim Uebergang über die Marne mit dem Eisernen Kreuz 2. Kle

ausgezeichnet.

Der Unteroffizier bei der Luitwasse Weinrich Albach.## der Eheleute Kunze, Duisburg=Hamborn, Weieler Straße 117, er­

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Kreuz 1. Klasse. Gleichzeitig wurde er zum Feldwedel befördert.

Silbernes Arbeitsjubiläum

Am heutigen Tage(18. Oktober) begeht der Kesselschmied Wil­helm Kaufmann, Duisburg, Liebfreuenstr. 27, sein 25jahriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Ewald Berninghaus, Duisburg.

Nachmusterung der Jugenddienstpflichtigen Jahrgang 1923

Alle Jungen und Mädel des Jahrganges 1923 aus dem Stadt­gebiet Duisburg einschl. Hamborn, die zu den in den letzten Wochen vorgenommenen Musterungen nicht erschienen sind, werden auf­gefordert, sich zwecks Nachmusterung zu melden, und zwar alle männlichen Jugendlichen am Sonntag. 20. Oktober, von 9 bis 13 Uhr und von 1519 Uhr. in Duisburg. Düsseldorfer Str. 19, Standertdienststelle, und alle weiblichen Jugendlichen am Montag und Dienstag. 21. u. 22. Oklober, von12 Uhr und von 1513 Uhr. in der Dienststelle des BOM.-Untergaues, Duis­burg. Düsseldorfer Straße 2. Es haben sich auch alle Jungen und Madel zu melden, die dem Jahrgang 1923 angehören und schon Mitglied der Hitler=Jugend bzw. des BDM. sind, sich aber noch nicht bei einer der bereits stattgefundenen Musterung aus Krank­heits=, Berufs= oder sonstigen Grunden haben melden können. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß Jugendliche des Jahrganges 1923, die dieser Aufforderung keine Folge leisten, nach den be­stehenden gesetzlichen Bestimmungen über die Jugenddienstpflicht, bestraft werden.

Auszeichnung für die Duisburger Industrie

Auf der Internationalen Wasserausstellung im vergangenen Jahr in Lüttich ist dem Magnowerk, Duisburg, für eine Er­findung ihres Ingenieur=Chemikers Oskar Ritschel derGrand Prix die höchste zu vergebende Auszeichnung zuerkannt

worden.

Ueberfall durch rohen Wüstling

Am letzten Sonntag wurde gegen 22 Uhr eine junge Frau, die sich allein auf dem Heimweg befand, auf der Arlberger Straße in Buchholz unsittlich belästigt und beraubt. Auf ihre Hiljerufe versuchte der Täter ihr den Mund zuzuhalten, wobei sie zu Boden gestoßen und mit Erschießen bedroht wurde. Als Hilfe erschien, flüchtete der Täter unter Mitnahme der blauledernen Handtasche der Ueberfallenen. In der Tasche befand sich eine Geldbörse aus Stoff. die mit einem silbernen Kettchen an der Tasche befestigt war. In der Tasche besand sich ein 20=Markschein und zwei Fünf­marstücke, sowie ein Trauring(585) mit den Buchstaben.B. u. .. Weiter waren in der Tasche ein Schlusselbund mit zwei Schlüsseln, eine Rechnung über 15 Mk. für eine gelieferte Grabein­fassung sowie mehrere Lichtbilder in Postkartengröße von einem Soldaten und Angehörigen der Ueberfallenen. Der noch unbekannte Täter ist etwa 1,65 m groß und war mit hellem Mantel und Hut bekleidet. Das Alter kann nicht angegeben werden. Wie verlautet, soll außer dem gemeldeten Raubüberfall sich noch ein weiterer Ueberfall in Buchholz zugetragen haben. Von diesem Ueberfall hat die Kriminalpolizei jedoch noch keine nähere Angaben erhalten. Wer kann Angaben zu dem Raubüberfall oder dem zweiten, noch nicht geklärten Fall machen? Mitteilungen sind an das 1. Kri­

minalkommissariat im Polizeipräsidium Duisburg, Düsseldorfer Straße 161, Zimmer 323, Telephon 26301, Nebenstelle 413, oder bei jeder anderen Polizeidienststelle erbeten.

Von der Straßenbahn angefahren

Von einem Straßenbahnzug angefahren wurde an der Ecke der Kufsteiner Straße in Buchholz, in der Nähe des Bahnübergangs, eine 77jahrige Frau aus der Bregenzerstraße. Mit einer Gehirn­erschütterung, einem Schlüsselbeinbruch und einem Schadelbruch wurde die Verunglückte ins Krankenhaus gebracht.

Weil das Pferd scheute

An der Ecke der Düsseldorfer Landstraße und Spiekerstraße scheute in Huckingen ein Pferd und sprang auf den Radjahrweg. Durch das Pferd wurde eine vorüberfahrende Radlerin aus der Ferdinandstraße zu Boden geworsen. Mit einer Gehirnerschütte­und Verletzungen am ganzen Körper mußte die Verungluckte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Lebensgefahr besteht nicht. Die neuen Diebstähle

Gestohlen wurden in einem HauseUnter den Ulmen". Lebens­mittel, Seifen= und Kleiderkarten, auf den Namen Naujocks lau­tend. Aus einer Wohnung in der Düsseldorfer Straße ist eine Geldbörse mit 14 RM und ein Ausweis für Lebensmittelkarten

auf den Namen Ww. Meyer lautend, verschwunden. Aus einem Zimmer in der Wanheimer Straße sind Kleidungsstücke und eine Aktentasche im Gesamtwert von 300 Mark gestohlen worden.

Radfahrer verletzt

Gegen die geöffnete Wagentür eines parkenden Personenwagens ist auf der Düsseldorfer Straße ein 15jähriger Radfahrer aus der Damaschkestraße gefahren. Der Radfahrer trug Verletzungen am linken Knie davon und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben.

Bebauung des Ostmarkenviertels

11 Häuserblocks im Rohbau fertig Noch vor dem Winter bezogen

Das Wort von der gesunden Wohnstätte für jeden schaffenden Menschen wird auch in dieser Zeit, der die Materiallenkung ihren Stempel aufgepragt hat, eingelöst. Buchhol; ist das bevorzugte Siedlungsgelande der Großstadt, denn troß der Nähe der Stadt und ihrer leichten Erreichbarkeit mit Straßenbahn und Schnellbahn sind hier alle Annehmlichkeiten des ländlichen Lebens vereinigt. Deshalb ist auch fast ganz Buchholz in die ofjene Bauklasse 2 eingestuft und damit ein für allemal festgelegk, daß hier nur zweistöckige Häuserblocks in offener Bauweise genehmigt werden.

Das bevorzugteste Gebiet für die Ansiedlung ist das Gelände zwischen Braunauer und Wedauer Straße. Sie begrenzt das neue Rmarkenviertel, das Ende vorigen Jahres durch die Fluchtlinien­festsetzung der Ratsherren neu aufgeteilt wurde. Die neu festgeleg­ten Straßen erhielten alle zur Erinnerung an die Angliederung der Ostmark Namen aus den dortigen Landschaften, wie Steier­mark= Sudeten=, Grazer=, Tiroler= und Kärntnerstraße. Diese Neu­aufteilung war nicht von ungefähr, denn sie leitete die Bebauung des Geländes ein, die nicht lange auf sich warten ließ.

Von der Hanielstraße, der jetzigen Steiermarkstraße, ging die neue Bebauung aus. Hier hatte sich schon früher die Industrie mit Gefolgschaftssiedlungen seßzhaft gemacht und die hübschen Haus­chen mit ihren roten Dächern belebten das Landschaftsbild in

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einem weitreichenden Baugelände längs der Bahn. Auf der gegen­überliegenden Seite der Steiermarkstraße hat man mit den Bauten begonnen und ist dann einer der neuprojektierten Querstraßen, die parallel zur Wedauer Straße laufen, gefolgt, die dabei direkt ausgebaut wird. So stoßt diese Siedlung bereits in das bisherige Ackergelände vor und erschließt es der weiteren Bedauung. Die zuerst angefangenen Häuser sind äußerlich fertig, auch bereits ver­putt, und der Innenausbau in vollem Gange. Breite Baulucken trennen die Doppelhäuser voneinander, geden aber die Möglichkeit. sie nach einem einheitlichen Plan durch größere Stallanbauten zu schließen, wie dies in der Wedau durchgefuhrt wurde. Für jede Familie ist ein Garten in ausreichendem Maße vorgesehen.

Die Normalisierung und Typisierung derartiger Bauten hat man durch wechselnde Planung und Stellung der einzelnen Häuserdlocks zueinander gemildert. Wenn erst die Gärten vor und hinter den Häusern und die wechselnde Grünpflanzung das Bild beleden. wird die Typisierung noch weniger in die Erscheinung treten. Die neuen Straßenzüge sind mit Kanalisation versehen. Immerhin ist dies erst der Ansang der Bebauung und von der östlichen Seite vordringend, wird sie sich allmählich bis zur Dusseldorfer Straße schieben. Dann wird Buchholz mit dem alten Stadtgebiet ganz verwachsen sein und nur noch die grüne Mauer des Friedhofes wird die alte Stadtgrenze kennzeichnen.

Aus Arbeit und Recht

Die Eins war strittig

Der strittige Punkt, über den keine restlose Aufklarung geschaffen werden konnte, war eine Eins im Arbeitsvertrag eines Brot­kutschers, der vor dem Hamborner Arbeitsgericht den Unternehmer wegen fristloser Entlassung auf Schadenersatz verklagte. Am 6. Juli d. J. war der Klager bei der Beklagten als Brotkutscher eingetreten und sollte vereinbarungsgemäß für die beiden ersten Wochen einen Wochenlohn von 36 RM erhalten. Danach sollte der Wochenlohn 43.20 RM betragen. Aber schon am 10. Juli wurde der Mann fristlos entlassen. Er forderte nunmehr Schadenersatz in Gesamt­höhe von 79.20 RM, und zwar 36 RM für die zweite und 43.20 RM für die dritte Arbeitswoche. Die Beklagte berief sich auf einen Passus im Arbeitsvertrag, wonach eintägige Kündigung vereinbart worden wäre. Das Arbeitsgericht entschied zugunsten des Klägers und verurteilte die Beklagte zur Zahlung von 79.20 RM. In der Urteilsbegrundung wurde darauf hingewiesen, daß sich zwar im Arbeitsvertrag ein Passus befinde, wonach eine eintägige Kün­digungsfrist gelten solle. Offensichtlich aber sei die Eins später niedergeschrieben worden, denn die ursprüngliche Zahl sei noch deutlich erkennbar. Im übrigen aber enthalte der§ 6 des Arbeits­vertrages an der dafür vorgeschriebenen Stelle keinen Vermerk über die Kündigungsfrist. Im übrigen könne die Beklagte auch nicht bestreiten, daß der Klager nach einer mündlichen Vereinbarung zwei Monate lang eingearbeitet werden sollte.

Um das Tarifgehalt

Vereinbarungen über Entlohnung müssen unzweideutig sein. Das zeigte wieder ein Rechtsstreit vor dem Hamborner Arbeits­gericht. Die Klägerin, die im März vorigen Jahres ihr Moden­Putzgeschaft verkauft hatte, blieb als Verkaufsleiterin für die neue Inhaberin tätig und erhielt eine monatliche Vergütung von 80 RM. Nachdem sie Ende Marz d. J. krank geworden war, wurde über­haupt keine Vergütung mehr gezahlt. Dadurch kam es zur Auf­rollung der ganzen Angelegenheit, und die Klagerin verlangte jetzt für ein Jahr Nachzahlung von monatlich 50 RM als Differenz des Tarifgehalts und außerdem Zahlung des vollen Tarifgehalts für die Dauer von 6 Wochen während der Krankheit. Demgegen­über behauptete die Beklagte, ein Arbeitsvertrag wäre nicht zu­stande gekommen. Das Arbeitsgericht aber verurteilte die Beklagte zur Nachzahlung von 650 RM und von 184 RM für die im Han­delsgesetzbuch festgesetzte Frist von 6 Wochen während der Krank­heit der Klägerin. In der Arteilsbegründung führte das Arbeits­gericht u. a. aus, ein Verzicht auf das Tarifgehalt von 130 RM monatlich sei rechtlich unwirksam, auch wenn die Klägerin sich zunächst mit monatlich 80 RM zufrieden gegeben habe. Es habe den Anschein, als sei die Klägerin über die Höhe des Tarifgehalts im unklaren gewesen. Ferner müsse das Tarifgehalt auch während der Krankheit für die Dauer von 6 Wochen gezahlt werden.

Erstes Mülheimer hauptkonzert

Pros. h. Drews spielle Mozarts Klavierkonzert=moll

Wenn auch in beschränktem Umfang, so hofft die Konzertver­waltung der Stadt Mulheim auch in diesem zweiten Kriegswinter ihre Konzertreihe durchführen zu können. Unter Leitung von Mu­sitdirektor Hermann Meitzner wird unter Mitwirkung namhafter Solisten das Stadtische Orchester Bochum fünf Konzerte darbieten. Ein Chorkonzert, in dem ein Oratorium von Händel zur Auf­führung gelangen wird, dürfte in der Reihe der Konzerte besondere Anziehungskraft ausüben.

Das erste Hauptkonzert, das einen den Umständen entsprechen­den günstigen Zuspruch fand, wurde mit einem neuzeitlichen Wert eröffnet, mit Präludium und Toccata des 1908 geborenen Komponisten Heinz Schudert. Zwei Streichorchester und drei zum Concertino zusammengefaßte Streichinstrumente(Violine, Viola und Violoncello) führen das an der altklassischen Satzkunst geschulte Werk durch. Das kurze, weihevoll=ruhige Präludium führt in großer Steigerung zu der Kadenz der Solisten. Kraftvoll und lebhaft, klar und transparent in der Stimmführung gibt sich die Toccata, die besonderes Leben durch die Gegenüberstellung von Orchester und Solospfelern empfangt. Das ganze Werk zeigt eine Haltung, die den Hörer zu Sammlung und Aufmerksamkeit zwingt; es fand freundlichen Beifall.

Als zweites Werk war das Klavierkonzert in=moll von Brahms vorgesehen. Infolge plötzlicher Erkrankung des Solisten. Projessor Winfried Wolf, wurde es vom Programm abgesetzt, und Professor Hermann Drews spielte das Konzert für Klavier und Orchester in cemoll von Mozart. Das namentlich durch seine Form­gebung und die hausige Verwendung linearer Künfte fesselnde Werk sand durch den Pianisten eine sehr saubere und klare Wiedergabe. Frei von romantischen Impulsen suchte Prof. Drews sich dem klassischen Stil durch starke persönliche Zurückhaltung zu nähern. In der Ausgeglichenheit der Melodik und der Bestimmtheit des Klanglichen wurde er dieser Musik aufs beste gerecht. Besonders der abschließende Variationssatz wurde prächtig und wirksam durch­geführt.

Das Bochumer Orchester, das sich in den beiden Werken in gewohnter Weise bewährte, spielte zum Abschluß unter H. Meuß­ners anregender und prachtig zusammenfassender Führung Beet­hovens 7. Sinfonie(=dur). Das eine helle und rhythmisch viel­fältig bewegte Welt darstellende Tongemälde wurde vor allem in den beiden letzten Sätzen mit größter Brillanz vorgetragen und verfehlte nicht tieferer Wirkungen auf die Zuhörer.

h. Berekoven.

Rheinische Fröhlichkeit gewinnt

Neues Programm im Duisbucger Operettentheater Grete Fluß im Mittelpunkt

Das neue Programm im Duisburger Operettenthea­ter(Direktion Holtschneider) an der Beekstraße, steht unter der Führung von der samosen rheinischen Humoristin Grete Fluß. Ein unverwüstlicher rheinischer Humor wurde ihr mit in die Wiege gegeben, der die schwerste Kunst versteht, auch einmäl über sich selbst herzlich zu lachen. Ihr derbkomischer Humor ist von einer unwiderstehlich mitreißenden Wirkung und ihr Programm scheint unerschöpflich. Wie es gerade Laune und Zeit erfordern, sprudeln Witiges, Groteskes. Sentimentales und Burschikoses in kaum zu bändigender Fülle daher und alles so treffsicher geformt, daß das Publikum nichts weiter kann, als herzlich mitzulachen. Ihr macht es nichts aus, jetzt noch eben eine komische Alte imi­tiert zu haben und im nächsten Augenblick einen Backfisch darzu­

stellen oder eine Tänzerin zu parodieren. Das ist Grete Fluß, von manchem Gastspiel her schon in ausgezeichneter Erinnerung und auch diesmal wieder Siegerin auf der ganzen Linie. Für das neue Programm ist auch ein guter Ansager gewonnen worden. Kurt Stolzenfels verfügt über einen anscheinend unerschöpflichen Vorrat harmlos heiterer Späße, die alle zu zünden und mitzu­reißen wissen. Selbstverständlich beschränkt er sich nicht darauf, seine Kameraden also humorvoll anzukündigen, sondern er zeigt in seinem Plauderviertelstündchen, daß er ein wirklich samoser Humo­rist von besten Graden ist. Der klassische Tanz ist mit zwei Num­mern im Programm sehr gut vertreten. Da ist zuerst Hilde Ty­ralle, die mit ihren Tänzen eigener Art zu gefallen versteht. Ihr Jockeitanz und wenig später ihr Bauerntanz sprechen von guter

IM ZEICHEN DES WEHRWILLENS

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2RRIEGSWINTERHILFSWERR 1940

Durchbildung und bester Veranlagung. Tatjana und Pawe! kommen mit klassisch=akrodatischen Tänzen. Es ist ein lettländisches

Tanzpaar und noch aus der Meisterschule des russischen Balletts von Anna Pawlowa. Die slawische Schule verrät sich auch keinen Augendlick. Ihr Tanz wird ein weiches Dahingleiten ohne feste Konturen, ader beschwingt und getragen von einem undändigen Temperament. Aks Gitarren=Birtuose und Sänger betätigt sich erfolgreich Peter Feider mit seinen russischen Liedern. Seine Besonderheit ist ein enormer Stimmumfang: beispielsweise singt er einmal aus einer Oper Tschaikowskis drei Partien Vater, Bru­der und Schwester in einer Person. Die Artistik ist sehr reich ver­treten. Harry Josten bringt einen wirklich als sensationell zu bezeichnenden Kugelakt. Auf einer Kugel balancierend, vollführt er die gewagtesten Kunststucke und drückt die Kugel schließlich drei geneigte Ebenen hinauf und rollte edenso wieder mit ihr hinunter. Harry Rudinoff zeigt sogar einen Spaziergang auf Leden und Tod. An der Decke sind feste Schlaufen angebracht, in die den Känstler die Füße steckt. So spaziert er, Kopf nach unten. in schwinbeinder Höhe hin und her. Auch die Frei=Kopf=Balan= cen auf schwingendem Trapez zu sehen ist nur etwas für starke Nerven: Als gewandter und lustiger Exzentriker und Fallkünstler betätigt sich Richard. Ueber unzählige Tricks verfügt er, über die unmöglichsten Dinge zu stolpern und zu stürzen und versteht es, mit so viel Tollpatschigkeit das Publikum zu ergößzen. Kunst und Komik am Doppelreck zeigen schließlich Zauser und Wil­liams. Das sind zwei Künstler, die über ein enormes Können verfügen und es noch mit viel Humor zu würzen wissen. So blüht ihnen denn auch der doppelte Erfoig, ob ihrer guten arti­stischen Leistungen bestaunt, und für ihren drastischen Witz die Fröhlichkeit des Publikums noch dazu zu ernten. Das Rbein­Ruhr=Orchester spendet wieder fleißig Musik. 9 8n

Jahresfeier der Ev. Frauenhüfe (1. Pfarrbezirk)

Die Ev. Frauenhilfe des 1. Pfarrbezirks(innere Stadt) hiel: ihre Jahresfeier im Gemeindehaussaal an der Martinstraße am Mittwochnachmittag ab. Nach einem Lobliede, Schriftwort und Gebet entbot der geistliche Leiter und Bezirksgeistliche Pfarrer Liz. Geibel herzlichen Willkommensgruß. Im Namen des Kreisverbandes Duisburg der Ev. Frauenhilfe sprach deren Vor­sitzende Frau H. Fritz von der rechten Ausrüstung, die für den missionarischen Dienst in der Frauenhilfe nötig sei. Recht gut paßte in diesen Rahmen eine von Frau Annelieje Falcke vorge­tragene Dichtung des Arbeiterdichters Fritz Woike. Zur künstleri­schen Ausgestaltung des Nachmittags trugen Frl. M. Weeren (Geige) und Frl. Jäger(Klavier) mit BachsAir und zwei Sätzen von Corelli bei, die vollendet im Stil gespielt wurden. Frau Pastor Mühlen hatte die Klavierbegleitung sämtlicher Gemeinschaftslieder übernommen. Der Jahresbericht des Pfarrers Geibel zeigte ein reiches Maß von Betätigungsmöglichkeiten. Der Mitgliederbestand habe sich auf der Höhe des Vorjahres ge­halten und das Kassenwesen sei gesund. Die Armen und Kranken des Bezirks seien von Schwester Lucie in vorbildlicher Weise betreut worden. Freudentage seien den Alten bereitet worden auch 7 Mitgliedern habe man Freizeiten und Erholung gewährt. In elf Monatsversammlungen habe man Vorträge halten können. Am Schlusse des Berichtes ehrte man in stillen Gedenkminuten die heimgegangenen sechs Mitglieder unter den Klängen eines Chorals. Die gemütvoll ausgestattete Kaffeestunde vermittelte fröh­lich gestimmtes Erleben, das in den Darbietungen der Sing= und Spielgruppe des Oberlin=Kindergartens an der Bleek unter Lei­tung von Schwester Margarete und einer Helferin seinen Aus­druck fand. In tief schürfenden Gedankengängen baute dann Frl. Studienrätin Lautenschläger(Oberhausen) ihre Ausführun­gen über die Bedeutung der Jahreslosung des Frauenhilfswerks, die 10 Gebote, auf. Abschließend stellte dann Pfarrer Liz. Geidel nach Dankesworten an die Mitwirkenden die Arbeit für das neue Jahr unter den Doppelklang des EvangeliumsGlaube und Liebe. Der Jahresseier war ein Gottesdienst in der Johanneskirche vorausgegangen. Chorgesang des Junamädchenchors(Leitung Schwester Lucie) umrahmten die Predigt von Pfarrer Geibel

Auto gegen Straßenbahn

Ein Zusammenstoß zwischen einem Personenwagen und einem Straßenbahnzug hat sich auf der Hindenburgstraße zugetragen. Perionen wurden hierbei nicht verletzt. Der Personenwagen wurde schwer beschädigt und mußte abgeschleppt werden.

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