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Rotationsdruck und Verlag

9. J. La Ruelle, Nachen.

Expedition und Annonen­Annahme: Hartmannstr. 30. Fernsprecher 295.

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Verantwortliche Redaktion: Für den politischen Teil: Konrad Büttgenbach, Chefredakteur, für den lokalen und übrigen Teil: Ludwig Kieser, beide zu Nachen. Redaktion Johanniterstr 22. Fernsprecher 76. Post=Zeitgs.=Katalog Nr. 1.

3. Blatt(Morgenausgabe).

Amtliches Blatt der Behörden des Regierungsbezirkes. Auparteiische, verbreitetste Zeitung und wirksamstes Annoncen=Organ der Stadt und des Regierungsbezirkes.

(Morgenausgabe) 3. Blatt

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Die dem Blatte überwiesenen Anzeigen sinden uneutgeltlich auch inNachener Anzeiger, Annoncen=Organ für den Regierungs=Bezirk Klachen Aufnahme. Abbestellungen auf dasPolitische Tageblatt können nur dann berücksichtigt werden, wenn dieselben spätestens einen Tag vor Quartalschluß geschehen und schriftlich oder mündlich im Expeditionslokale(Hartmannstraße 30) gemacht werden; durch die Trägerinnen werden Abbestellungen niemals angenommen. Für die Aufnahme von Annoneen an

* bestimmten Tagen und an bestimmten Stellen kann keine Verantwortlichkeit übernommen werden.

Die Expedition dieser Zeitung besorgt Anzeigen an alle anderen Zeitungen zu Originalpreisen.

Deutsches Reich.

Berlin, 14. Juli.

Die Gemeinden können nach dem neuen Kom­munalabgabengesetz, behufs Deckung der Kosten für Herstellung und Unterhaltung von Veranstaltungen, welche durch das öffentliche Interesse erfordert werden, von denjenigen Grundeigentümern und Gewerbe­treibenden, denen hierdurch besondere wirtschaftliche Vorteile erwachsen, Beiträge zu den Kosten der Veran­staltungen erheben. Beiträge müssen in der Regel er­hoben werden, wenn anderenfalls die Kosten durch Steuern aufzubringen sein würden. Die Erhebung von Gebühren wie von Beiträgen verfolgt schreibt dazu dieNordd. Allgem. Zeitung den gemeinschaftlichen Zweck, die­jenigen Personen, denen durch eine Veranstaltung der Gemeinde besondere Vorteile erwachsen, vor den übrigen Gemeindeangehörigen zu den Kosten dieser Veranstaltung heranzuziehen. Das Unterscheidende liegt zunächst darin, daß zu Beiträgen nur Grundeigentümer und Gewerbe­treibende herangezogen werden dürfen. Sodann können Gebühren nur unter der Voraussetzung einer Benutzung der Veranstaltung, Beiträge dagegen auch ohne solche Benutzung, lediglich auf Grund der gewährten Vorteile er­

hoben werden. Gebähren sind ferner, je nachdem die Benutzung erfolgt, jedesmalig oder fortdauernd zu ent­richten, wogegen es sich bei den Beiträgen um einen ein­maligen Zuschuß handelt, der indessen nicht notwendig in einem Betrage geleistet zu werden braucht, sondern je nach dem Beschlusse der Gemeinde auch in Teil= oder Renten­zahlungen entrichtet werden kann. Ob Beiträge zu er­heben sind, hat das Gesetz im allgemeinen der freien Ent­schließung' der Gemeinden anheimgestellt. Die Verpflichtung zur Erhebung von Beiträgen tritt nur dann ein, wenn anderenfalls die Kosten durch Steuern aufzubringen sein würden. Diese Voraussetzung wird stets vorliegen, sobald in einer Gemeinde, in welcher es sich um die Erhebung von Beiträgen handelt, überhaupt Steuern erhoben werden. Soll, entgegen der gedachten Verpflichtung, von der Beitragserhebung Abstand genommen werden, so bedarf es der Rechtfertigung durch besondere Gründe. In der Regel werden die Gemeinden sich über die Erhebung von Bei­trägen vor der Ausführung einer Veranstaltung schlüssig zu machen haben. Unbedingt notwendig ist dies jedoch nicht. Das Gesetz gestattet die Erhebung von Beiträgen auch nach Ausführung einer Veranstaltung. In jedem Falle bedarf es zur Erhebung von Beträgen der Genehmigung. Gegen den Beschluß der zuständigen Behörde steht den Beteiligten die Beschwerde offen.

Mailand, 16. Juli. Auarchisten. Die Köln. Zig. meldet: Am Samstag in später Abendstunde gelang es der hiesigen Polizei in einer Weinwirtschaft vor der Porta Romana eine aus dreißig Personen bestehende Auarchisten=Versammlung auf zuheben und die Teilnehmer zu verhaften. Unter diesen, durchgehends junge Leute im Alter von 17 bis 22 Jahren, befanden sich mehrere gefährliche, längst gesuchte Strolche. Die Verschwörer leisteten keinen Widerstand und wurden alle unter starker Bedeckung der Polizei in Gewahr­sam geführt.

Die anerikanische

Bei dem großen Eisenbahnstreik in den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat bekanntlich auch die amerikanische Miliz eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Es dürfte daher nicht uninteressant sein, etwas näheres über die Zusammensetzung und Bedeutung der Miliz­

truppen zu erfahren. Von einem augenblicklich in Berlin zum Besuch weilenden Deutsch=Amerikaner, der selbst in Chicago als Offizier in der dortigen Nationalgarde steht, erhält dasBerl. Tagebl. folgende interessante Zuschrift:

Die Vereinigten Staaten haben ein stehendes Heer von nur 20.000 Mann, welche fast durchweg im wbilden Westen stehen, um dort die Ruhe und Ordnung unter den Judianerstämmen aufrecht zu erhalten, was keine kleine Aufgabe ist, da es sehr häufig in diesen Indianerreservationen zu Blutthaten kommt. Also kann im Falle der Not das Land selbst nur wenig auf die aktive Armee rechnen. Jeder Staat der Union hält daher sein eigenes Miliz=Militär(Nationalgarde). So hat der Staat Illinois, in dem Chicago liegt(das übrigens nicht die Hauptstadt von Illinois ist, denn das ist die kleine Stadt Springfield, die eiwa 30 000 Ein­wohner zählt), etwa 5000 Mann bewaffneter Miliz­truppen. Diese werden in verschiedene Regimenter ein­geteilt, genau wie das stehende Heer nach deutschem Muster, also in Brigaden, diese in drei Infanterie­Regimenter, ein Kavallerie=Regiment und eine Batterie Artillerie. Jedes Infanterie=Regiment hat zwei bis drei Bataillone zu drei resp. vier Compagnien. Jede Compagnie zerfällt in drei Sektionen, diese wiederum in zwei resp. drei Korporalschaften. Eine solche besteht aus sieben Gemeinen und einem Unteroffizier.

Der Dienst ist in der Nationalgarde durchaus frei­willig. Außer der bewaffneten giebt es auch eine nicht bewaffnete Miliz, zu der jeder waffenfähige Bürger gehört. Diese Miliz ist zwar gewöhnlich von allen Uebungen be­freit, kann aber im Falle der Not einberufen werden. Der Wehrpflichtige wird dann einfach auf der Straße ergriffen und in ein Regiment gesteckt.

Im Gegensatz dazu rekrutiert sich die bewaffnete Miliz oder Nationalgarde aus patriotischen jungen Leuten, denen das Wohl des Landes am Herzen liegt. Es sind dies größtenteils bessere junge Haudwerker, die mutig in den Kampf gegen irgend einen äußeren Feind hineingehen wür­den. Doch stellt man diese jungen Handwerker gegen ihre eignen Freunde, Brüder und Väter ins Feld, so muß man allerdings darauf gefaßt sein, daß siees mit dem Scharfschießen nicht zu genau nehmen werden.

Diese Nationalgarde trägt genau dieselbe Uniform, wie das stehende Heer, bestehend aus dunkelblauem Rock, ohne irgend welche besonderen Abzeichen, wie bunten Achsel­klappen, Aufschläge oder Kragen, und hellblauem Beinkleid. Der Helm wird nur zur Parade, nie im Dienst getragen. Die Mütze ist ähnlich den hiesigen Sindentenstürmern, von dunkelblauer Farbe. Auf der Stirnseite der Mütze befinden sich bei der Infanterie zwei gekreuzte Gewehre, darüber Regiments=, darunter Compagmenummer.

Bewaffnet ist die Infanterie mit demSpringfield Rifle=Gewehr, welches zwar kein kleinkalibriges und auch kein Magazin=Gewehr ist, aber ein vorzügliches Hinter­lader=Gewehr, welches äußerst schnell hintereinander geladen werden kann.

Die Abzeichen eines Unteroffiziers sind zwei Streifen an jedem Arm, ähnlich, nur größer, als hier die Fecht­abzeichen bei der Kavallerie. An der Hose tragen sie einen, etwa Centimeter breiten Streifen. Diese Abzeichen sind bei der Infanterie weiß, bei der Kavallerie gelb, bei der Artillerie rot.

Der Sergeant hat drei Streifen am Aermel und einen breiteren an der Hose, als Unteroffiziere.

Der Feldwebel trägt ebenfalls diese Auszeichnung und noch ein kleines viereckiges Karree im Winkel der Arm­streifen.

Die höheren Offiziere tragen einen sehr geschmackvollen dunkelblauen Rock, reich mit schwarzen Schnüren verziert. Dann tragen sie Achselklappen, welche in schmalen Streifen quer über die Schultern meist nach dem Kragen zu laufen. Diese sind von derselben Farbe wie die Truppengattungs­abzeichen der unteren Offiziere. Der Sekondleutnant hat ein blankes Feld in denselben, der Premierleutnant einen Querstab aus Goldlitze im Felde, der Hauptmann zwei solcher Querstäbe, der Major ein goldenes Epheublatt, der Oberstleutnant ein silbernes, der Oberst einen gestickten Adler, der Brigadegeneral einen goldenen Stern, der Geueralmajor zwei derselben, und der Generalleutnant, die höchste Stelle im amerikanischen Heere, drei Sterne auf dieser Achselklappe.

Die Mannschaften bekommen keine Löhnung, außer sie sind im Manöver, oder wenn sie, wie augenblicklich, unter die Wassen gerufen werden. Im ersten Falle erhalten sie bei selbstverständlich freier Station usw.

1 Dollar pro Tag, im letzten Falle 2 Dollars pro Tag. Diese Löhnung ist auch ein Zeichen der republikanischen Gleichheit, denn sie ist für Gemeine und Unteroffiziere bis einschließlich Feldwebel dieselbe. Vom Sekondleutnant auf­wärts erhalten die Offiziere das ihrem Range entsprechende Gehalt, wie die aktiven Offiziere.

Die Uebungen finden nur des Abends statt; in den meisten Regimentern an zwei Abenden in der Woche von 7 bis 11 Uhr. Ferner findet für die Mannschaften am Gräberschmücktage, dem Unabhängigkeitstage oder sonstigen nationalen Feiertagen Parade statt. Die Uebungen auf den Schießständen sind freiwillig und werden hauptsächlich des Sonntags abgehalten. Die Manöver finden alljährlich im Hochsommer statt und es muß jeder daran teilnehmen. Die Manöver dauern gewöhnlich zwei Wochen. Obgleich der Fahneneid(der übrigens auf den einzelnen Bundesstaat und die Union lautet) auf drei Jahre geleistet wird, so ist es doch sehr leicht auszuscheiden, als Grund wird dann gewöhnlichverzugshalber angegeben.

Auch die Avancementsverhältnisse in der amerikanischen Miliz sind höchst eigentümliche. Bis zum Feldwebel erfolgt die Beförderung durch den Compagniechef mit Genehmi­gung des Obersten. Dagegen werden Hauptleute und Leut­nants zu ihren Posten von der Compagnie selbst gewählt. Jeder kann sich zum Kandidaten aufstellen lassen, der das dazu notwendige Examen bestanden hat. Ein höherer Offi­zier leitet die Wahl.

Nachdem die Einleitungsformalitäten beendet, fordert der Vorsitzende die Compagnie auf, Kandidaten aufzustellen, wozu jeder, ohne Rücksicht auf seine militärische Charge, das Recht hat. Nach Aufstellung der Kandidatenliste er­folgt die geheime Abstimmung durch Wahlzettel, worauf der Vorsitzende das Resulat mitteilt. Der Wahlbericht geht alsdann an den Gouverneur, welcher die Wahl zu ge­nehmigen hat.

So kommt es häufig, daß junge Leute ihrem militäri­schen Range nach die Untergebenen von Leuten sind, die im bürgerlichen Leben unter ihnen stehen. Als ich z. B. als Gemeiner in den Dienst eintrat, war ich Komptoirist, und unser Briefträger war mein Feldwebel.

Während des Dienstes ist die Subordination besser, als man in Deutschland vielfach anzunehmen geneigt ist. Die Honneurs werden gerade so stramm erwiesen wie in Deutschland. Verstöße gegen die Disciplin werden mit Verweis, Degradation, Arreststrafen und schlimmstenfalls durch entehrende Entlassung gesühnt.

Wenn in einem Orte Unruhen ausbrechen und die gewöhnlichen Polizeimannschaften reichen nicht aus, so wendet sich der Bürgermeister an den Kreishauptmann(Sheriff), welcher zunächst Bürger zu bewaffnen hat, und erst im äußersten Notfall, nachdem alle anderen Mittel vergeblich angewandt sind, darf er sich an den Gouverneur wenden, der dann die Nationalgarde ausrücken läßt. Kann aber selbst die Nationalgarde nicht mehr der Situation Herr werden, so muß sich der Gouverneuer des Staates an den Präsidenten der Republik wenden, der dann die aktiven Truppen zu Hilfe schickt. Sind auch diese nicht mehr aus­reichend, so erläßt der Präsident einen allgemeinen Aufruf zu den Waffen. Jeder Staat hat dann so und soviel Truppen zu stellen, die alsbald in die aktiven. Truppen­teile eingereiht werden. Nur auf Befehl des Präsidenten dürfen Truppen des einen Staates in das Gebiet eines anderen einmarschieren.

Daß in Kalifornien die Staatsmiliz sich weigert, gegen die Streiker zu kämpfen, wundert mich nicht, da die Miliz dort wahrscheinlich fast durchweg aus den Streikern selbst besteht, daß sie aber wie telegraphiert worden ihre Gewehre und Munition an die Aufständischen abgegeben hätten, möchte ich doch bezweifeln.

Die augenblicklichen Unruhen in Chicago sind die Folgen der schlechter Geschäftslage und der gedrückten Erwerbs­verhältnisse. Dazu kommt der in Chicago aus aller Herren Länder zusammengeströmte Pöbel, der jede Gelegenheit beim Schopfe faßt, um Excesse zu verüben.

Aus dem Kheinland.

# Eschweiler, 16. Juli. Ueber die landwirtschaft­liche Ausstellung ist noch zu berichten: Interesse erregt der Schweinetrog, hergestellt von Franz Müller aus Langweiler bei Schleiden. Durch eine Hebelvorrichtung wird durch ein Gitter das Futter abgesperrt. Ferner die in Chicago prämiierte Ge­treide= und Grasntähmaschine von Connick, ausgestellt von Clainge, Eschweiler. Ausgestellt haben Lanz, Grimmel und Comp, aus Hayer, Ferbers aus Düren, Steimel sel. Erben aus Hennef g. d. Sieg; Aktiengesellschaft zur Anfertigung landwirtschaftlicher Ge­räte aus Hennef, Dick aus Haaren bei Nachen. Coenen aus Brachelen. Reiner Schiffer u. Comp. aus Köln, Wirtz aus Esch­weiler. In einem besondern Zelte sind kleinere Gegenstände

unergebraht. Satler Jansen aus Eschweller dat in geschnac­voller Gruppierung verschiedene Geschirre für Pferde, nament­lich Kummete und Sättel, ausgestellt. Daneben Gercke pneuma­tische Reitsättel. Mannigfache Arten von Dungmittel zeigen Rosen, Steinmann aus Stolberg und Merckens aus Hünshoven. Scheeren aus Düren ist mit zwei Landauern vertreten. Die Maria=Theresia=Gesellschaft hat ihre Braunkohlen und Kiessorten zu einer hübschen Pyramide aufgetürmt. Rothe Erde führt ihre Thomasschlacke in verschiedenen Formen vor. Dabei fallen die hübschen Zeichnungen, die die Entwicklung des Werkes veran­schaulichen, angenehm ins Auge. Adenaw aus Vorweiden bringt verschiedene Fruchtweine, wie Johannisbeer=, Hollunder= und Rabarberwein. Daneben ziehen muntere Singvögel und präch­tige belgische Kaninchen das Auge auf sich. Reifferscheid aus Eschweiler sorgt für das Küchengeräte. Die edle Gärtnerei ist durch Solmcke u. Palmen vertreten, die in hübschen Blumen­rahmen die Büdnisse des Kaisers und der Kaiserin mitten zwischen duftende Blumen und Kränze gestellt haben. Am Eingange lockt den Zuschauer das lusige Bölichen der Hühner von Händgen­

Aus Nachen, Burtscheid und Amgebung.

Nachen, 16. Juli.

5 Für Radfahrer. Auf die im Anzeigenteil veröffentlichte Bekanntmachung über das Radfahren im Landkreise Nachen sei hiermit aufmerksam gemacht.

= Aus Antwerven berichtet dieFrkf. Zia. über die deutsche Abteilung der Weltausstellung u..: Von kleineren ge­schmackvollen Ausstellungen der Metall=Industrie seien die Nachener Radelfabriken von M. Körver u. Sohn. J. H. Nobis u. Thissen, Karl Schwanenmeyer aufgeführt. Erwähnt sei ferner die stattliche Ausstellung von Feuerspritzen von Joseph Beduwe=Nachen. Recht vorteilhaft sind die deut­schen Geldschrankfabriken vertreten, darunter Stephan Sommer­meyer u. Comp.=Burtscheid.

Vereinswesen und Versammlungen.

*. Der Gärtner=VereinAugusta feierte gestern in den festlich geschmückten Räumlichkeiten des Restaurants Schloß Frankenburg sein zwölftes Wiegenfest, welches, dank der gün­stigen Witterung, einen prächtigen Verlauf nahm und von An­fang bis zum Ende von keinem Mißton getrübt wurde. Kurz nach 4 Uhr wurde die Veranstaltung durch exakte Musikvorträge der bewährten Lange'schen Kapelle eröffnet: worauf während des Concertes die angekündigte Gratis=Blumenverlosung statt­fand, bei welcher der anwesende Damenslor mit herrlichen Blumen­spenden bedacht wurde. Der zweite Teil des Programms, wel­cher im Saale seine Abwickelung fand und aus komischen Vor­führungen zusammengestellt war, brachte die ohnehin schon an­geregte Stimmung auf ihren Höhepunkt. Herr Pesch machte hierbei seinem bewährten Ruf als ausgezeichneter Salon­humorist wieder alle Ehre. Die Pausen wurden durch Absingen hübsch verfaßter allgemeiner Lieder angenehm ausgefüllt. Der zum Schluß folgende Ball setzte der Fröhlichkeit die Krone auf und hielt die Festgenossen bis zur frühen Morgenstunde im schönsten Einvernehmen zusammen.

Kunc und Wilenschaft.

Berlin, 16. Juli. Prosessor Dr. v. Helmholt hat die Nacht zum Sonntag zwar unruhig verbracht, war gestern aber wieder etwas ruhiger. Die Aerzte sind etwas zufriedener mit dem Zustande des Kranken und erklären, daß eine augen­blickliche Gefahr nicht vorhanden ist.

Der berühmte Orientalist an der Orforder Universität, Friedrich Max Müller, der vor wenigen Monaten seinen 70. Geburtstag gefeiert und aus diesem Anlasse von den deut­schen Lehrern Englands eine Gratulationsadresse erhalten hatte, beantwortete dieselbe mit nachstehendem Schreiben:Ver­ehrte Freunde und Kollegen! Ich bin hocherfreut durch die freundlichen Gesinnungen, denen Sie bei Gelegenheit meines siebzigsten Geburtstages einen so beredten und kunstvollen Aus­druck verliehen haben. Der Beruf den Sie in England erwählt, ist oft kein leichter, aber er giebt Ihnen die Möglichkeit, in der Stille Großes nicht nur für England, sondern auch für Deutsch land zu leisten. Als Lehrer der deutschen Sprache und als Ver­treter deutschen Geistes können Sie die Bande, welche England und Deutschland umschlingen, enger und enger zusammenziehen, können Sie die Jugend Englands mit Verehrung und Liebe für Deutschland erfüllen, können Sie eine Zukunft vorbereiten, in

der das germanische Volk in Deutschland. England und Amerika sich verbrüdert fühlt und mit vereinigten Kräften die Ideale in der Weltgeschichte verwirklicht, welche seit Jahren den besten Geistern dieser drei stammverwandten Länder vorge­schwebt haben. Bleiben Sie Ihren Idealen getreu. Sie sino die schwellenden Segel, welche unser Lebensschiff durch Regen und Sturm zum Ziele führen.

Berlin, 15. Juli. Ueber den Anlaß zu dem bedauerlichen Auftritt im Kriwinalgerichtsgebäude nach Ver­tagung des Prozesses Schwabe gegen die acht Redakteure wird demReichsboten folgendes mitgeteilt: Als Prediger Dr. Schwabe den Gerichtssaal verlassen hatte, drängte sich Emilie Berg in seine Nähe, beleidigte ihn mit Schimpfworten und wurde von den andern Anwesenden gegen ihn gestoßen. Da sei auch der Vater der Emilie Berg herbeigesprungen und habe ge­schrien, als wolle man seiner Tochter eiwas zu leide thun. In diesem Augenblick seien die beiden anwesenden Brüder des um­ringten Pastors Dr. Schwabe zu demselben getreten, um ihn zu schätzen: auf den einen derselben, den Referendar, sei aber an­scheinend mit scharfen Instrumenten eingeschlagen worden, da er blutete. Jetzt habe derselbe zu seiner Verteidigung den Revolver gezogen und ihn den auf ihn Einschlagenden entgegengehalten, um sie zurückzuschrecken. In diesem Augenblick sei ein Gerichts­diener dinzugekommen. Als der Vater der Emilie Berg gegen den Pastor Dr. Schwabe herandrängte und der Streit sich ent­wickelte, zog den Pastor sein Verteidiger mit sich aus dem Ge­dränge durch einen Seitenweg in das Anwaltszimmer. Der Referendar Schwabe ist beim Landgericht zu Jena angestellt, sein Bruder steht als Fähnrich bei einem Infanterie=Regiment in Metz.

Von einem tötlichen Rattenbiß berichtet derVorwärts folgendes: Auf dem an der Königschaussee belegenen Grunow' schen Gehöft, der sogenanntenZiegenmarkung, sind außer­gewöhnlich viel Ratten vorhanden, die eine wahre Plage für die Hausbewohner sind. In de: Nacht zum Freitag gegen 1 Uhr hatten sich mehrere Ratten in die Küche des Arbeiters Retzlaff geschlichen, in welcher die beiden jüngsten Kinder desselben, zwei Knaben im Alter von 10 und 11 Jahren, schliefen. Die Knaben versuchten, die ziemlich großen Tiere mit Feuerhaken hinauszu­bringen. Hierbei sprang eine Ratte in ihrer But dem jüngeren Knaben auf den Leib und biß sich derartig im linken Arm fest, daß sie erst mit Gewalt entfernt werden mußte. Der Knabe war vor Schreck zusammengesunken und versiel aus einem Krampf in den anderen, wobei ihm das Blut stromweise aus dem Munde lief. Der Unglückliche wurde auf Anordnung des Bezirksarztes schleunigst nach dem Krankenhause gebracht, in welchem er jedoch bald nach der Einlieferung, ohne wieder zum Bewußtsein ge­kommen zu sein, verstarb.

Aus Thüringen, 12. Juli. In Mülhausen hatte, wie kürzlich mitgeteilt, ein Bürger in der Zeitung zu freiwilligen Spenden aufgefordert, um den Polizeibeamten zur Er­leichterung des Sommerdienstes Leinenröcke zur Verfügung zu stellen. So schnell, wie man sich dies eigentlich denken konnte, ist der schöne Traum zerronnen, denn, wie man aus derFrkf. Ztg. ersieht, macht die Polizeiverwaltung bekannt,daß etwa eingehende Gelder, so wohlmeinend die Absicht der Geber auch sein mag, eine bestimmungsgemäße Verwendung nicht sinden können.

*. Ein Gerichtsvollzieher, der im Falle des§ 679 der Civil=Prozeß=Ordnung es unterläßt. Zeugen bei der Zwangs­volstreckung zuzuziehen, befindet sich nach einem Urteile des Kammergerichts vom 16. Apeil d. J. nicht in der recht­mäßigen Ausübung seines Amtes.

Minsk, 15. Juli. In der Kreisstadt Pinsk sind die Oel­mühlen der Gebr. Surhe, die größten des Gouvernements niedergebrannt. Der Schaden beläuft sich lautK. Zig auf 500000 Rubel(über Mill. Ml.) Man vermutet Brand­Kiftung.

Odanatat 1. Jual. de Henglone huet ie dectach nicht nachgelassen. Die Behörden ergreifen jetzt schärfere Maß­regeln. Häuser, welche den sanitären Erfordernissen nicht ent­sprechen, sollen einfach heruntergerissen werden. Die Chinesen in Canton haben Maueranschläge verbreitet, in welchen sie den europäischen Aerzten Vorwürse machen. Sobald der Gouver­neur von Hongkong von der Sache erfuhr, telegraphierte er an den britischen Konsul in Canton und forderte ihn auf, sofort von den chinesischen Behörden die Beseitigung der Mauer­anschläge zu verlangen. Am 22. Mai begab sich eine Abordnung vom Tsun=Wah=Hospital zum Gouverneur und forderte von ihm, daß die angestellte Besichtigung von Häusern aufhören solle. Pestkranken möge es gestattet sein, in ihre Heimat zurück­zukehren, alle Kranken sollten, wenn es ihr Wunsch wäre, in das Glaß=Hospital geschafft werden. Das letztere befindet sich nämlich unter chinesischer Leitung. Der Gouverneur sah sich außer stande, diesen Forderungen nachzugeben.

Jetie Drattueldungen desPolit. Sagebl:

W Berlin. 16. Juli. DerReichsanzeiger ist gegenüber der Meldung, daß die Heeresverwaltung beabsichtige, eine eigene Aluminiumfabrik für den Bedarf des Heeres anzulegen, in der Lage zu erklären, daß diese Meldung auf Erfindung beruhe.

W Berlin, 16. Juli. Fürst Bismarck ist um 3 Uhr 50 Minuten am Stettiner Bahnhof angekommen. Zahlreiche Huldigungen wurden ihm dargebracht und Blumenbouquets überreicht. Er hielt eine kurze Ansprache, in welcher er auf seinen langjährigen Aufenthalt in Berlin Bezug nahm und mit einem Hoch auf die Stadt schloß. Um 4 Uhr 6 Minuten fuhr er weiter. Der Fürst siebt sehr wohl aus.

W Berlin, 16. Juli. Der frühere Chefredakteur Pindte: hat den Kronenorden dritter Klasse erhalten.

W Mainz, 16 Juli. In einem hiefigen Militär­Magazin ist ein Brand ausgebrochen. Das Feuer findet bei schneller Entwickelung in dem Inhalt des Magazins reich­liche Nahrung.

W Danzig, 16. Juli. Einzelne neue Cholerafälle, Ertrankungen und Todesfälle aus der Umgegend werden amt­lich bekannt gemacht.

W München, 16. Juli. Mehrere Ortschaften Ober­bayerns wurden am Samstag von einer eyklonartigen Windhose heimgesucht. 200 Anwesen wurden zerstört. 100 Pioniere sind zur Hilfeleistung hingesendet.

hd München, 16. Juli. Der Sturm in Oberbayern hat 12 Dörfer vollständig verwüstet. Ob Menschenleben verloren gegangen, ist noch unbekannt. Pioniere wurden zur Unglücksstätte abgesandt: der Minister Feilitzsch und Regierungspräsident Pfeisser sind zur Verteilung von Geldmittel nach dort abgereist.

W Pera, 16. Juli. Die Bevölkerung derubigt sich und nimmt die seit dem Erdbeben ruhende geschäftliche Thätigkeit wieder auf.

der Licdt Rachen.

Geburten 16. Juli. Maria Lucia Josepha Anna. T von. Franz Briese, Lageraufseher, Kölnsteinweg 429. Josephine Hubertine und Anna Maria, Zwillinge von Wilhelm Hahnrath, Bostassistent, Hubertusstraße 29. Pauline, T. von Peter Fritz, Rentner, Rosstraße 20 Joseph Quirin, S. von Wilhelm Emonts, Nadler, Rosstraße 59. Wilhelm, S. von Wilhelm Gier, Schreiner, Neupforte 5. Katharina Maria Gertrud, T. von Matthias Gillessen, Nadler, Königstraße 8. Maria Johanna Emerentia, T. von Lambert Linden, Architekt, Lochner­straße 65. Johanna Maria, T. von Hubert Leieune, Tuch­scherer, Ottostraße 15. Gertrud, T. von Joseph Lintzen, Tagelöhner, Sandkaulstraße 45.: Maria Anna Johanna Therese, T. von Michael Kirfel, Lehrer, Schützenstraße 10. Maria Hubertine, T. von Joseph Krieger, Tuchpacker, Richard­straße 39. Johann, S. von Anion Cohnen, Weber, Rudolph­straße 11. Maria Anna Margaretha, T. von Arnold Schmitz, Friseur, Pontstraße 131. Katharina Bertha, T. von Georg Rothe, Stellmacher, Sandkaulstraße 60/62. Albert Rolf Heinz, S. von Heinrich Hansen, Hüttenbeamter, Stolbergerstraße 257a.

. Maria Katharina. T. von Wihelm Packzettel. Schneider, Mörgensgasse 1. Peter Leonhard, S. von Joseph Giffeler, Maurer, Bendelstraße 22. Helene Maria Elisabeth, T. von Bernhard Frantzen, Schuhmacher, Paßstraße 4. Ludwig Kon­rad Alexander, S. von Joseph Mouhlen, Kesselschmied, Otto­straße 19. Winand, S. von Franz Dreßen, Tagelöhner, Vaalsersteinwea 152. Helene Hubertine, T. von Jakob Bern­hard Weiler, Weder, Kasinostraße 78.

Heirats=Ankändigungen. 16. Juli. Wilhelm Smets, Bierbrauer, Pontsteinweg 28, mit Helena Knops, Magd, Pont­straße 81. Peter Wiedemeyer, Tagelöhner, Paugasse 16, mit Agnes Hausen, Fabrikarbeiterin, Mörgensgasse 21. Lambert Stein, Schlosser Bergdrisch 36, mit Katharina Pelzer, Eigarren­arbeiterin, Sandkaulstraße 39. Joseph Feder, Fabrikarbeiter, Kottstraße 1, mit Katharina Kreiß, Fabrikarbeiterin, Abaldert­straße 71.: Heinrich Diehl, Sologeiger, Hochstraße 40, mit Mathilde Ziebolds. o.., Harscampstraße 74. Anton Simon, Fabrikarbeiter zu Seealben, mit Johanna Maria Edeler, o. G. zu Seealben. Franz Ramm, Hausdiener, Comphausbad­straße 9, mit Anna Kemper, o.., Beradrisch.

Sterbefälle. 16. Juli. Klarg Rüller, 6., Annuntiaten­bach 2. Peter Hültzbeck, 7., Marienbongard 16. Theodor Jansen, 14., Königstraße 18. Andreas Nieben, 2., Gut Eich. Pauline Fritz,], St., Rosstraße 20. Friedrich Hariot, 75., Alexianergraben 1. Karoline Kreitz, 2., Victoriastraße 9. Friedrich Sendenhorst, 7., Königstr. 25.

Johann Adalbert, 8., Adalbertssteinweg 263. Karl Brül, Jahr, Luisenspital. Christina Heusch,., Pontstraße 131. Maria Krupp. 4., Jakobstraße 194/196.

Therese Houben 4., Gut Eich. Franz Kelmes, 69., Pontstraße 41. Matthias Arimont, 48., Mariahilfspital

Wilbelu. Nacken, 6., Mariahilfspital. Johann Koßt, 78., Mariaberg.

Weitere Kurse desPolit. Tageblattes.

Berlin. Werthpapierbörse.(Schluss.)

Ausländische Staatspapiere.

Juli 14.16.

Juli 14 16.

Griech. Krn.-Anl. 4%

I.Ooldreante 4 Monogol-A. 4% 2 Anl. Be, 180. Meiicaner Gi. 188 . Fe 1890

Allg. Electrizitätsv./1 Aplerbecker Act.-V 1 Berl. Brauar, Vietoria1 Berlin Bectrizitätsv. Berzelmns, Bensb-Gidt Bochumer Bgv. Lit. C Concorcdhls Brgu.-Ges Couri Bengu.-Ges. Deutsche Spiegelgi. Elbertelder Farbenl. Harkort Bev. Va.-A. Herbrand Waggon

71.50 30.80

25.59 2539 3328 33.50 39 48 29.90

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57.10 57.25 Industrie-Papiere.

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Versicherungs-Actien.

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Oesterr. Credit-Actien Deutache Bank-Actien Darmstädter Bank-Aot. Dresdener Bank-Actien Berliner Handels-Gesell.

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Harpener Bergbau-Actien

Hilbernia-Actien.....

Gelsenkirchener Actien Dyugmit Trast-Aetien 5% Italienische Rente Runsigabe 184er Anleihe

#48

12388

163.50 135.50

125.50

13483

## 5

100.5

45.99 45.40

33.10

50.30

00.00

00 H p OOP 109.30s110 20

141.00

13799

61.75

146.09

135.80

158. 00 158.50

124.75 1189.60

19378|19200

103.10 10300

171.35172.00

155.50157.16

4ach-Nch.- V 10 1 45 10 1500 Köler Hagel-.) 459.00 468.00 4uch. Backr-.) 8498 99 899999 Düueld. Ale.-7. 388900 388999

570.00, 570.05