Kölner
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Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln.
Nr. 100 Montag, 25.Februar 1929
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evergarten Heimat und Welt ill Berlage zur Ausg B
keise u und Schieder
Morgen=Ausgave 42. Jahrg.
Geheimabkommen
von dem der Völkerbund nichts weiß?
..nd Abkommen der„casiIs
WTB Amsterdam. 24 Febr. Das Dagblad in Utrecht veröffentlicht, den Wortlaut eines angeblich im Jahre 1920 in Brüssel abgeschlossenen
geheimen französisch=belgischen Militärabkommens sowie die Auslegungsbestimmungen zu diesem Vertrage, wie sie im Sommer 1927 vom französischen und belgischen Generalstab in einer gemeinamen Sitzung festgelegt worden sein sollen. Die Dokumente deren Authentizität im Augenblick natürlich nicht nochgeprüft werden kann, werden von fast der gslamtez, hollan dischen Presse nachgedruckt. In einer Vorbemer kung zu seiner aufsehenerregenden Veröffentlichung sagt das Atrechtsch Daghlad, es habe mit dem Abdruck der durch Zufoil erlangten Dokumente gewartet bis es genügende
Garantien für die Echrheit dieser Stücke in die Hände bekommen habe.
schsehs
(des Blattes) Ueberzeugung von der Bewer
öüinen Die Versenlichang set sepohit in
Hollands wie aug des
nalen Friedens geboten.
Das von dem holländischen Blatt veröffentlichte Abkommen umfaßt acht Artikel, von denen der erste vorsieht, daß, falls eines der beiden
vertragschließenden Länder sich mit Deutschlan oder einer von Deutschland unterstützten Macht im Kriegszustande befindet, es von seinem Vertragspartner mit seiner gesamten verfügbaren Macht unterstützt werden soll Artikel 2 bestimmt daß sich das nicht allein auf die Rheingrenze, sondern auf jeden Angriff
Artikel 3 verpflichtet beide Länder, sofort und ohne besondere vorherige Verständigung zu mobilisieren, falls eine Macht auf irgendeine beliebige Weise von Deutschland unterstützt wird, mit Absicht eine Mobilisierung er
kennen läßt. Heutsch=
land, sobald auf Grund der bestehenden inter
Verantwortungsbewußtsein der Fraktionen, Verantwortungsfreudigkeit bei der Regierung in der Durchsetzung dessen, was sie als wahr, richtig und notwendig erkannt hat.
„Parteiismus“
nationalen Verträge und Abkommen der„casus foederis“ gegeben ist.
In Artikel 4 übernimmt es Belgien, im gegebenen Fall ein Minimum von 600 000 Mann zu mobilisieren, während sich Frankreich seinerseits verpflichtet, Belgien mit einer Truppenmacht von mindestens 1 200000 Mann zu unterstützen, die auf belgischem Gebiet
Artikel bestimmt, daß die
Truppen beider Länder sofort die Offensive ergreifen, so daß Deutschland gleichzeitig im Norden und Süden der gemeinsamen Auf
Arikel 8 bezießt sich auf die
Zusammenarbeit der Generalstäbe der beiden Heere.
Durch Artikel 7 wird das Abkommen für einen Zeitraum von 25 Jahren geschlossen. Wird es nach Ablauf dieser Zeit nicht gekündigt, so bleibt es weitere 25 Jahre in Kraft. Beide Parteien verpflichten sich, kein militärisches Abkommen oder diplomatisches Schriftstück zu unterzeichnen. durch das das vorliegende Abkommen aufgehoben wird. Im Falle eines Krieges werden sie keinen Son derfrieden schließen Artikel 8 besagt: Der Inhalt dieses Abkommens wird streng geheim gehalten werden.
In den von den französischen und belgischen Generalstäblern ausgestellten Interpretationsbestimmungen wird unter Hinweis auf das englisch=belgische Abkommen vom 7. Juli 1927 ausgeführt, daß sich die eventuellen Gegner Belgiens auf Deutschland und Holland und die eventuellen Gegner Frankreichs auf Italien und Spanien beschränken lassen. Es werden sodann Verhaltungsmaßregeln für den Fall eines Konfliktes mit Deutschland, Holland oder Italien aufgestellt, wobei u. a. ein Ein
fall in das Ruhrgebiet, ein Einmarsch
in Holländisch=Limburg sowie ein gemeinsames Operieren in Holländisch=Flandern in Aussicht genommen werden.
„Gezerre um Ministerposten
Reichskanzlers Flucht in die Oeffentlichkeit
Sea Veerrz"u eines Diktatur wür
Berlin, 24. Febr. Reichskanzler Hermann Müller schreibt in der Berliner Morgenpost:
weiten Kreisen des deutschen Volkes nimmt das Geraune über das Versagen des parlamentarischen Systems zu. Kein Wunder. Im Volke fehlt vielfach, ungeachtet der Parteirichtung des einzelnen, das Verständnis für das Gezerre um Ministerportefeuilles, das uns im Reich und in Preußen nicht zu festen Regierungsverhältnissen kommen läßt. Trotz alledem wird in Deutschland die Diktatur nicht marschieren. Weder die italienische, noch die spanische, noch die serbische, noch die litauische Regierungsmethode ist in Deutschland möglich.
Wer bildet sich ein, daß die Dikratur uns von den Folgen des Kriegsverlustes befreien könnte? Genau wie Kapp den fremden Missionen zu Beginn seiner fünftägigen Regierungszeit ankündigte, daß er den Verfailler erfüllen würde, wäre die Erfüllungspolitik die Grundlage auch jeder faschistischen Außenpolitik Deutschlands.
Bildet sich jemand ein, daß mit Ge waltmethoden eine mehr föderalistische Reichsverfassung durchgesetzt werden kann? Wie würde endlich die Steuerpolitik ohne die Kontrolle des parlamentarischen Systems aussehen? Wie soll die Not der Landwirtschaft von einem Diktator behoben werden? Die deutschen Angestellten und Arbeiter müssen sich vor allem darüber klar
ein: Errichtung einer Diktatur würde sich umsetzen in Abbau der Sozialpolitik.
Und endlich die Beamten: eine Diktatur würde ihnen die Rechte nehmen, die die Revolution ihnen erhalten und die Republik ihnen garantiert hat. Die Errichtung einer Diktatur in Deutschland ist deshalb ernsthaft nicht zu diskutieren.
Wofür wir zu sorgen haben, ist, daß das parlamentarische System funktioniert.(Sehr richtig!— im Namen der Kölner Zentrumswähler.) In Deutschland sind nur Koalitionsregierungen möglich, solange wir so viele Parteien haben. Die Fraktionen haben die Pflicht, die Voraussetzungen für eine handlungsfähige Regierung zu schaffen. Das Kompromiß spielt in der Politik immer eine große Rolle. Parteien aber, die mit Vorlagen und Entscheidungen einer Regierung nicht zufrieden sind und deshalb ihren Sturz herbeiführen, haben die Pflicht, ihrerseits zu zeigen, was sie können.(Auch solche, die vor der Wahl jahrelang tolle Opposition machten und nun die meisten Mandate haben, Herr Reichskanzler!) Bei uns ist leider das französische System noch nicht eingeführt, nach dem die Regierung jederzeit die Vertrauensfrage stellen kann. Dieses System erhöht die Verantwortung des Parlaments. Was wir überall, besonders aber in der Politik, brauchen, ist der Mut zur Verantwortung! Wir brauchen Mut zur Verantwortung des Volkes bei den Wahlen,
WTB Hannover, 24. Febr. Auf dem hier abgehaltenen Parteitag des Wahlkreisverbandes der Deutschen Demokratischen Partei sprach heute Reichsjustizminister Koch
Weser über Zukunftsfragen der deutschen Politik. Der Redner beklagte die Zerfahrenheit der Parteien bei der Regierungsbildung und bezeichnete sie als einen Ausdruck nicht des Parlamentarismus, sondern eines Parteiismus.
Die derzeitigen Verhandlungen bewiesen auch die Unmöglichkeit des Dualismus zwischen Reich und Preußen. Karl V. habe sich in seinem Alterskloster damit abgemüht, zwei Uhren im gleichen Gang zu halten. Der Dualismus zwischen dem Reich und Preußen mute den Verantwortlichen etwa dieselbe Aufgabe zu und müsse dem Einheitsstaat weichen. Was nottue,
sei eine große Partei der Sachlich
keit.(Es dämmert.)
Gnade für Schulz!
Seeckt und Groener über das Arteil gegen Oberleutnant Schulz
Berlin, 24. Febr. Die Deutsche Zeitung veröffentlicht einen Brief des Generalobersten v. Seeckt und des Reichswehrministers Groener zu dem Urteil gegen Oberleutnant Schulz. dem Brief des Generalobersten v. Seeckt, der im September 1928 an den Rechtsanwalt Professor Dr. Grimm gerichtet wurde, heißt es u..:
Die Landesverteidigung mußte nach meinem Dafürhalten im Jahre 1923 für besonders bedroht gehalten werden, und zwar besonders im Osten. Die Geheimhaltung der Maßnahmen der Landesverteidigung lag im dringenden Staatsinteresse. Ein ordentliches und normales Mittel. Verräter unschädlich zu machen, gab es nicht. Die Angehörigen des B. A. konnten der Auffassung sein, daß die Unschädlichmachung eines Verräters im vaterländischen Interesse läge. Beim Fehlen eines andern Motivs kann daher als Motiv der Tat Vaterlandsliebe angenommen werden.
Der Brief des Reichswehrministers Groener ist an den preußischen Justizminister mit Datum vom 17. September 1928 gerichtet. Minister Groener schreibt u..:
Die übereinstimmenden Beurteilungen der ehmaligen Vorgesetzten des Schulz geben mir die Ueberzeugung, daß es sich bei diesem um einen im Felde verdienten, charakterlich gefestigten Menschen handelt, der— wenn er gefehlt hat— dies sicher nicht aus verbecherischen und eigennützigen Motiven getan hat. Nachdem man mir die zusammenhängende Darstellung aller gegen das Urteil möglichen Gegengründe vorgelegt hat, kann ich die Ansicht des Obersten v. Hammerstein, daß das Urteil bei der Beurteilung der militärischen Verhältnisse fehlgegangen ist, auch von mir aus bestatigen. Ich bin aus diesem Grunde der Meinung. daß Oberleutnant Schulz gegenüber den andern in der gleichen Sache verurteilten Personen eine Sonderbehandlung verdient und es dem Geiste des Amnestiegesetzes entsprechen
würde, wenn die ihm verbliebene Reststrafe auf dem Gnadenwege erlassen würde.
Der Reichswehrminister Groener hat, wie das Blatt weiter meldet, nach Ablauf von zweieinhalb Monaten nochmals in einem Schreiben an den preußischen Justizminister auf seine Eingabe hingewiesen und betont, daß sich seine Bedenken inzwischen noch verstärkt hätten.
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Verlag und Redaktion der Kölner Lokal=Anzeigers.
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(Nichtzutreffendes streichen.)
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Bei der Einigung zwischen der italienischen Regierung und dem Päpstlichen Stuhl ist bekanntlich auch die Schaffung einer eigenen Eisenbahnstation für den Vatikan festgelegt worden. In Aussicht genommen ist hierfür der Bahnhof St. Peter, dessen Zugang durch die
Vatikanmauer bisher gesperrt gewesen war. Nunmehr wird der Zugang wieder freigegeben, der Bahnhof selbst ausgebaut und für die Benutzung wieder hergerichtet. Unser Bild zeigt den päpstlichen Bahnhof. Im Hintergrund rechts die Kuppel des St. Petersdomes.
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