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Kölner
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General=Anzeiger für Köln und Umgebung.
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Nr. 375 Donnerstag. 20. Juli s928
Beilagen Der Sonntag, Der Sport Stille Stunden Die Frau in familie und Volksgemeinschaft, Für unsere Kinder. Sozialpoltti u. Wirtschaftsleben, Reise u. Wochenend, Kultur u. Gegenwart, Musik. Gemüsebau u. Schrebergarten, Heimai u. Welt, 7II. Beil. zur Ausg. B
Abend-Ausgabe 43. jahrg.
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Wie verlautet, hat die französische Gerichtsbehörde an die deutsche Regierung das Ersuchen gerichtet, die wegen des Zweibrückener Flaggenzwischenfalles verurteilten drei Deutschen auszuliefern.
Das Urteil gegen die drei Deutschen ist seinerzeit von dem französischen Kriegsgericht in Landau gefällt worden. Es handelt sich um ein Urteil von je fünf Jahren Zuchthaus, das in contumaciam gefällt worden ist, da sich die Angeschuldigten dem Gerichtsverfahren angesichts drohender Verhaftung dadurch entzogen haben, daß sie sich ins unbesetzte Gebiet begaben. Die sorgfältige deutsche Untersuchung hat ergeben, daß die drei Deutschen an dem Flaggenzwischenfall nicht beteiligt waren. Sie selbst haben auch stets ihre Unschuld versichert. Wenn man bedenkt, wie die französische Militärjustiz am Rhein Verfahren gegen Deutsche handhabt, wird es verständlich, daß sich Betroffene einer Verhandlung entziehen.
Rein formal ist die Besatzungsbehörde berechtigt, Auslieferungsbegehren zu stellen, und zwar gehen die entsprechenden Bestimmungen so weit, daß sie eine dauernde Gefahr für jeden Rheinländer darstellen. Das Auslieferungsbegehren ist geeignet, von neuem die Augen der Welt auf die Rechtlosigkeit am Rhein und auf den Ausnahmezustand, in dem die Deutschen sich hier befinden, zu lenken.
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Bei dem Flaggenzwischenfall in Landau handelte es sich um den Bäcker Weiß und die Arbeiter Schimmel und Lutz. Es wird ihnen vorgeworfen, vom französischen Offizierskasino in Zweibrücken die Fahne herabgerissen zu haben.
Es bedarf keiner Betonung, daß auch der Druck, unter dem die Deutschen im besetzten Gebiet leben, niemanden veranlassen darf, der fremden Fahne Unehre anzutun. Schon die Klugheit verbietet das; denn es ist klar, daß sich eine Besatzungstruppe nicht gefallen lassen wird, daß man sie durch einen Angriff auf ihre Fahne beleidigt Das Vorkommnis ist also an sich verurteilenswert. Dagegen scheint festzustehen, daß diejenigen, denen man den Vorwurf macht, es getan zu haben, unschuldig sind. Die Franzosen werden sagen: wenn die Leute unschuldig sind, hätten sie ja dem Gerichtsverfahren mit Ruhe entgegensehen können. Der französische Ofizier in der Pfalz, der das sagen würde, vergäße aber was die Deutschen im Laufe der Jahre erfahren haben. Wenn ein französisches Kriegsgericht einmal die Meinung gefaßt hat dieser und jener ist schuldig, bleibt es dabei. Ein geregeltes Rechtsverfahren, bei dem mit Eifer die Wahrheit gesucht wird und bei dem ernstlich geprüft wird, ob Angeklagte schuldig sind, ist mit wenigen Ausnahmen vor einem französischen Kriegsgericht noch nicht zustande gekommen wie man überhaupt in dieser Beziehung schon in der Vergangenheit allen Kriegsgerichten gegenüber mit vielen Zweifeln gegenüberstand.
Die Deutschen, die ihre Unschuld erklärten und versichern, hätten, wenn sie sich mit Vertrauen auf ihre Unschuld dem französischen Gericht gestellt hätten, vermutlich auch erfahren, daß man vor solchen Gerichten weniger nach dem Rechte sucht, als nach der Befriedigung des Bedürfnisses sich an irgend jemandem Genugtuung für eine erlittene Beleidigung zu verschaffen. Die drei wären auch ohne Beweise für ihre Schuld ins Gefängnis oder ins Zuchthaus gewandert. Man kann ihnen nicht verdenken, daß sie sich dieser 99prozentigen Wahrscheinlichkeit entzogen haben.
In Berlin ist angeblich an amtlichen Stellen von einem französischen Ansinnen auf Auslieferung Deutscher nichts bekannt. Aber wenn dieses Ansinnen käme und wenn es sich auf früher getroffene Abmachungen beziehen würde. dann sollte die deutsche Regierung es trotzdem avlehnen. Es gibt Vereinbarungen, die aus einer Zeit und einem Geist geboren sind, die im schärfsten Gegensatze zu dem stehen, was inzwischen geworden ist, die sich nicht mehr decken mit den politischen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland. Amtlich lauten diese Beziehungen auf Friede und Verständigung. Die deutsche Regierung darf sich darauf berufen. Sie wird das ganze Volk hinter sich haben, wenn sie erklärt: ein Ansinnen auf Auslieferung Deutscher unter Verhältnissen, wie sie hier obwalten, lehnen wir ab.
Man darf gespannt sein, wie sich die ganze Angelegenheit weiter entwickelt, aber man darf annehmen, daß dabei nicht das französische Militär das Wort hat, sondern daß es nur beiderseits die Diplomaten haben,
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Schwedische Unterseeboote vor Stralsund.
Zur 300=Jahrfeier der vergeblichen Belagerung Stralsunds durch Wallenstein sind auch Abordnungen der damaligen Kampfgenossen der Stadt erschienen, schwedische Soldaten und schwedische Schiffe. Allerdings würden die alten
Krieger heute staunen, wenn sie die Veränderung sehen würden, die mittlerweile in der schwedischen Flotte vorgegangen ist, denn an Stelle alter schwerfälliger„Dreimaster sind schnittige Unterseeboote im Hafen von Stralsund eingelaufen.
Der Kriegsächtungspakt
Unterzeichnung am 27. August.
WTB Paris, 26. Juli. Im Anschluß an den gestrigen Empfang des amerikanischen Botschafters Herrick bei Briand macht der New York Herald ausführliche Mitteilungen über den Stand der Vorbereitungen zur Unterzeichnung des Kriegsächtungspaktes, deren Bestätigung allerdings abgewartet werden muß. Briand, so schreibt das Blatt, teilte dem Botschafter mit, daß die von der französischen Regierung an neun Mächte versandten Einladungen zur Unterzeichnung des Kriegsächtungspaktes in Paris nunmehr von allen mit Ausnahme Polens, dessen Zustimmung in diesen Tagen erwartet werde, angenommen worden seien. Aus den Aeußerungen der Mächte, so berichtet das Blatt weiter, gehe hervor, daß die Unterzeichnung des Paktes durch die Anwesenheit von mindestens sechs Außenministern eine Bedeutung erlangen werde, die sich nur mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrages vergleichen lasse. Es sei so gut wie sicher, daß außer Staatssekretär Kellogg Briand, Sir Austen Chamberlain, Dr. Stresemann und die Außenminister von Belgien, Polen und der Tschechoslowakei nach Paris kommen werden. Durch die Zusage Dr. Stresemanns sei das letzte Hindernis für die Abhaltung der Feierlichkeiten in Paris beseitigt worden. Das Datum der Unterzeichnung, die im Uhrensaal des französischen Außenministeriums erfolgen werde, sei vorläufig auf den 27. August festgesetzt worden.
Das„Italia“=Drama.
Um das Schicksal Malmarens.
Berlin, 26.Juli. Die Deutsche Allgemeine Zeitung meldet aus Moskau: Der russische Flieger Tschuchnowski stellte fest, daß er auf den Filmaufnahmen, die er bei der Sichtung der Malmgren=Gruppe machte, drei Personen erkannte. Das Schicksal des schwedischen Gelehrten Malmgren wird somit immer mysteriöser.
„Citta di Milano“ in Narvik eingetroffen.
WTB Oslo, 26. Juli. Die„Citta di Milano“ ist heute früh.30 Uhr mit den Geretteten der „Italia“=Expedition an Bord in Narvik eingetroffen.
14 Jahre Gefängnis
wegen Aufreizung.
WTB Paris, 26.Juli. Nach einem Bericht der kommunistischen Humanité hat das Berufungsgericht die gegen den Geschäftsführer des Blattes wegen Aufreizung von Militärpersonen zum Ungehorsam und anarchistischer Propaganda durch Zeitungsartikel verhängte Strafe von 14 Jahren 10 Monaten Gefängnis und 14600 Franken Geldstrafe bestätigt.
meuterei um rückständigen Lohn?
WTB Paris, 26.Juli. Die kommunistische Humanité veröffentlicht eine Meldung aus Triest, für die man dem Blatte die volle Verantwortung überlassen muß. Danach sei an Bord des italienischen Schiffes„Luvenza“ eine Meuterei ausgebrochen. Die Mannschaft habe sich geweigert, auszufahren, bevor sie den seit zwei
Monaten rückständigen Lohn erhalten habe. Die Hafenpolizei habe die Meuterei unterdrückt. Zwölf Matrosen, darunter mehrere in verletztem Zustande, seien verhaftet und ins Gefängnis übergeführt worden.
Streik in fronzösischen Seehäfen.
WTB Paris, 26.Juli. In den französischen Seehäfen ist zwischen den Reedern und den Matrosen wegen der Frage der Erhöhung des Beköstigungszuschusses ein Streit entstanden. In Dünkirchen ist der Streik bereits für morgen früh beschlossen worden. In anderen Häfen, z. B. in Le Havre, wo die Verhandlungen noch schweben, ist es teilweise zu Arbeitseinstellungen gekommen, durch die ein Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden soll.
Versenkte Munition.
Berlin, 26. Juli. Nach einer Meldung der Vossischen Zeitung aus Stettin entdeckten bei Greifenhagen a. d. Oder Arbeiter bei Baggerarbeiten in der Oder Granaten, Minen und größere Mengen Gewehrmunition. Es wurden sofort das zuständige Wasserbauamt und die Strompolizei in Kenntnis gesetzt, die die Fundstelle in einem Umkreis von 200 Metern absperrten. Bei der gründlichen Absuchung sind weitere 50 Granaten und Gewehrmunition gefunden worden. Die Herkunft der Munition ist noch völlig dunkel.
Eine Lamilie von Rohlingen.
Berlin, 26. Juli. Die Vossische Zeitung meldet aus Breslau: Ein bei dem Gutsbesitzer Dierschke in Groß=Tinz im Kreise Nimptsch beschäftigter Kutscher hatte sich über die schlechte Kost beschwert und schließlich ersucht, sein Dienstverhältnis sofort zu beenden. Der Guts
besitzer war einverstanden und der Arbeiter te sich seine Papiere abholen. Als er auf dem Gutshof erschien, wurde er von seinem Gutsherrn am Arm gepackt und ins Haus gezogen und hinter verschlossenen Türen dann von dem Gutsbesitzer und seinen beiden Söhnen solange mit Faustschlägen traktiert, bis er blutüberströmt zusammenbrach und ins Krankenhaus geschafft werden mußte.
Schweres Verkehrsunglück in Indien.
Zehn Tote.
WTB Madras, 25. Juli. An einem Eisenbahnübergang nahe Trichinopoly stieß eine Lokomotive mit einem Autobus zusammen, wobei zehn Personen getötet und drei schwer verletzt wurden. Es sammelte sich eine große Zuschauermenge an, so daß die Polizei einen Tumult befürchtete und die Menge aufforderte, sich zu zerstreuen. Da sich die Schaulustigen jedoch weigerten, auseinanderzugehen, gab die Polizei, wie berichtet wird, Schüsse ab. Vier Personen wurden dabei verletzt.
Deckeneinsturz.— Zehn Verletzte.
25. Juli. Lavoro'Italia berichtet, daß bei Livorno zehn Leute, die wegen der Hitze sich im Keller aufhielten, durch den Einsturz einer Decke verletzt wurden.
Absturz eines polnischen Militärflugzeuges. WTB Warschau, 26.Juli. Gestern nachmittag stürzte bei Warschau wiederum ein polnisches Heeresflugzeug ab und wurde vollkommen zertrümmert. Der Flugzeugführer wurde unter dem Motor begraben und war auf der Stelle tot.
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Auf einen Leisen gelaufen.
WTB Oslo, 26 Juli. Nach Funkmeldungen, die von den Radiostationen in Norwegen aufgenommen wurden, ist der Dampfer Monte Cervantes der Hamburg=Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, der sich zurzeit auf einer Vergnügungsfahrt nach Spitzbergen befindet, im Bellsund(Spitzbergen) auf einen Felsen gelaufen, wobei ein Loch in den Schiffsboden gerissen wurde und in einige Schotten Wasser eindrang. Man hofft, in kurzer Zeit die vollgelaufenen Kammern auspumpen zu können. Ein Taucher des auf die Funknotrufe der Monte Cervantes herbeigeeilten Eisbrechers Krassin untersucht zurzeit den Schaden am Schiffskörper. Die Passagiere der Monte Cervantes sind an Bord geblieben und befinden sich in keiner Gefahr.„Krassin“,
halla einige Tage an der Unfallstelle auf
Die Büchse in Kinderhand.
Berlin, 26. Juli. Als ein Schüler in Haale (Kreis Rendsburg) mit seiner Salonbüchse nach Staren schoß, traf eine Kugel einen in der Nähe spielenden neunjährigen Schüler in den Rücken. Der Junge lief noch in das in der Nähe liegende Haus der Eltern, brach dort aber tot zusammen.
Eine tüchtige Wassernixe
ist diese neun Jahre alte Kleine aus der sch sischen Stadt Brieg, die vor kurzem die Stre von Brieg nach Ohlau, das sind 15 Kilomete. in sechs Stunden in der Oder durchschwommen hat, eine Leistung, die höchstes Lob verdient!
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