Nr. 493 Dienstag, 20. Oxtover. Mittag­

Nr. 237 und Nr 141(etslerer nur für

Ausgabe.

Prisburg a. Rhein. 1908.

Mälhein&a. C. Auhr: Farmprech-Anschlamse Nr. 39 und un

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Durch die Geschafts­stellen das Viertel­jahr.40., für Monat 80 Pk., ein­schließl. Traggeld; durch die Posi de­zogen das Viertel­jahr.40 M.

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Amtlicher Anzeiger für den

Stadtausschutz Duisburg. Offizielles Blaut der Westacutschen winnenschiftahrts-Berutsgenossenschaft.

Rhein- und Ruhrzeitung, G. m. b.. Duisburg.

due dr de. Antaeg Auzede, Pesta gung sehigr Lusgfig, iesephonzeter ioshteige ann eige Geuthr. Feleute, wersten,.Rbelarndg, Boiacharg.

n ahsg.RLA. MH E h eee e ace hease Baest Gesetertete chee e e.

Esgaihert. Arust Hera. Renundadl.-Neanbap e. 1h:

erhalten alle jetzt hinzutretenden Bezieher die Rhein- u. Ruhrzeitung bis zum Beginne des nächsten Moggts

Neueste Draht=Nlachrichten.

erläßzlich, daß man früher an die Arbeit ging; die Besoldungs­vorlagen womoglich von dem andern Arbeitsstoff überhaupt mennte und sie ihrer Lösung zuzuführen versuchte, ehe mit dem niuen Jahre das alljährliche Pensun zu er­

Wie die Besoldungsvorlagen im einzeinen anzisepegege

den, ist noch, ungewiß. Die Staatsregierung hat bewahrt bis zum letzten Moment. Nur soviel hat eine ofii­

ziöse Stimme in elster Stunde verraten, daß die gcietze ein Werk von 700 Druckseiten darstellen und daß Herr v. Rheinbaben sie heute nachmittag in der ersten Pienar­sitzung des Abgeordnetenhauses einhringen wird. Die Natio­nalliberalen stehen, wie dieNationallib. Korresp. heute

nochmals fesistellt, zu diesen Fragen noch genau so,

Abg Dr. Friedberg das in seiner Rede auf dem Magde­burger Parteitage umschrieb. Sie verlangen eine Gleich­stellung aller der Beamten, die die gleiche Vorbildung haben und eine gleichwertige Tätigkeit ausüben. Sie wünschen, daß zunächst die akademisch Gebildeten, die Verwaltungsbeamten, Richter, Oberlehrer usw. in ihren Bezügen gleichgestellt wer­den und diese Grundzüge sich dann auch bei den mittleren

und unteren Beamten Vorzsegy.4166r## werden die

In bezug auf die Volksschullehrer werden die Nationalliberalen im Prinzip nach wie vor jede Klassen­einteilung verwerfen, die nur der Landflucht der Lehrer neue

Antriebe zuführen könnte. Grundsätzlich wird Haraul zu

mi S sce Serisaleie Arzecehel steuerung nach wie vor als ein notwendiges Glied des ganzen Reformplaues ansehen.

Reichstagsersatzwahl=Ergebnis.

w Angermünde, 20. Okt.(Amtliche Meldung.) Bei der Reichstagsersatzwahl am 14. d. M. für den Wahl­kreis Potsdam 4(Prenzlau=Angermünde) wurden insgesamt 16 796 gültige Stimmen abgegeben. Es erhielten Oberpräsi­dialrat von Winterseld=Menkin(konf.) 11 055, Pastor Schidt aus Massow(liberal) 2704 und Tapezierer Wels=Berlin(Soz.) 3033 Stimmen, 4 Stimmen waren zersplittert. von Winter­

feld ist somit gewählt.

Zeppelins neuer Aufstieg.

Friedrichshafen, 20. Okt. Der starke Ostwind, der über Nacht aufgekommen ist, wird den Aufstieg des Zeppelin­schen Luftschiffes um einige Tage verzögern, da er das Herausbringen aus der festen Landhalle, wo das Schiff erbaut ist und sich gegenwärtig auch befindet, außerordentlich erschwert und nicht ungefährlich gestalten würde. Das Inter­esse an dem Zeppelinschen Unternehmen scheint ungeschwächt fortzubestehen; wenigstens ist der Zufluß von Fremden sehr lebhaft geworden.

Der Krouprinz trifft Sonntag in Friedrichshafen ein.

Feuersbrunst.

Lübeck, 20. Okt. Eine gewaltige Feuersbrunst äscherte in Grambeck 14 große Gebäude ein. Zwischenfall im Unterhaus.

m London, 20. Okt. Während der Beratung der setzesvorlage über Kinderschutz erhob sich auf der Zuschauertribüne ein Mann, warf eine Anzahl von Schrift­stücken in den Saal und erklärte dazu, er habe eine Bittschrift an den Premierminister, von der er das Haus bitte, Kenntnis zu nehmen. Während er weiter sprach, wurde er von herbeigeellten Hausdienern entfernt. Man glaubt es mit einem harmlosen Schwärmer zu tun zu haben; seine (Schriftstücke beziehen sich auf die Arbeitslosigkeit.

Die Judenfrage in Rußland. w. Petersburg, 19. Okt. Ein vom Kaiser bestätigter Be­

sehen sein, daß städtische und ländliche Lehrer nach Möglich­Leit gleichgestellt werden. Wo das nicht zu erreichen ist, wird

Salantre.

Das Konferenzprogramm.

Retche e cece

enrsce esie, Se sisilselstn. eie dessen Entzündung die Katastrophe verursacht hat, und in Außerachtlassung der wiederholt von den Marineofsizieren be­richteten Uebelstände und der aus ihnen drohenden Gesahren. Bei der Beratung der Marine=Interpellationen erklärte Ma­rinemnister Thomson, es seien seit 1906 ernsthafte Matz­

den verschiedenen Grotzmächten ist und daß Italien bereits sein Eint ständnis kundgegeben hat. Das Reutersche Bureau ist ferner ermächtigt, zu erklären, daß weder die Dar­danellenfrage noch die Frage der Angliederung Kretas an Griechenland vor die Konferenz kommen weroe. Beide Fragen sollen gemäß den Wünschen der türkischen Regierung erledigt perden.

Serbische Rüstungen und Exzesse.

* Pest, 19. Okt. Hier herrscht ein förmlicher militärischer Belagerungszustand. Auf der Eisenbahnbrucke ist schon seit Wochen der Verkehr für Fußgänger verboten und eine starke militärische Bewachung aufgestellt. Auch die Schiffbrücke wird militärisch bewacht. Die auf der Bahnbrücke verkehrenden

Panzersenar künsig zu vernelden. Man habe das schoarze Pulver allmählich von Bord der Schiffe entfernt, und die

des Auslandes. Delcasse, der Präsden der Lommsisien

zur Untersuchung der Katastrophe auf derJena, erklärte,

das Unglück hätte vermieden werden können, wenn der Mi­nister auf die Warnungen gehört und die von dem Komman­danten derJena selbst beantragten Maßregeln ergrissen hätte.(Beifall aus den zahlreichen Bänken.) Eine wirksame Untersuchung werde die staunenerregende Sorz­losigkeit dartun, mit der das schwarze Pulver in un­mittelbarer Nähe des Pulvers B aufbewahrt worden fei. Redner zählte unter der Bewegung des Hauses die Unfälle

auf, die, wie er sagte, dieser Sorglosigkeit zuzuschreiben seieg.

sen.) In seiner Antwort

nition, de man nach Serdien einschmuggeiln golte, ve. schwerte Ppacher iie teihte Vorhenser krisen. on Jwischen­

Zige werden von Botrozieg Auterhuch,affen und Acdt:.(Pesal. hidfrichen Pisse9

sweier Solomotiven Wo Ftein wolie, ge. Pezal.2

keit gleichgestellt werden. Wo das ni

man wenigstens dahin streben müssen, unter Vermeidung einer jeden Bremse, das Gehalt möglichst hoch zu normieren und auf dem Lande gewisse gehobene Stellen zu schaffen, die den Landlehrer den Vergleich mit seinem städtischen Kollegen

Das alles wird natürlich viel Geld kosten und es ist zu erwarten, daß der Finanzminister in seiner Rede vom Diens­tag sich auch über diesen Punkt, die sogenannte Deckungsfrage, äußern wird. Vermutlich wird er mit einer Erhöhung der Einkommensteuer kommen. Darauf wird zu erwidern sein,

fungen. Auch zwei Schleppschiffe wurden beschlagnahmt, weil Waffen und Munition enthielten. Aus verschiedenen Grenzorten, Passau, Eger, Cattaro, werden Kon­fiskationen bedeutender Sendungen von Waffen und Munition

Belgrad, 19. Okt.(Wiener Korr=Pur.) Bei den

gestrigen Demonstrationen wurden 40 Verhaftungen vorge­nommen. Eine strenge Untersuchung wurde eingeleitet. Die meisten Blätter verurteilen die Gewalttätigkeiten gegen öster­reichisch=ungarische Geschäftsleute und sprechen sich für einen friedlichen Boykott aus. Die Belgrader Frauen richteten einen Appell an die Frauen Englands, Frankreichs

was gleischalls schon der Abg. Dr. Friedberg in seiner Magde= lands, sich des Schickhsals des serbischen Volkes anzunehmen.

burger Rede erwiderte. Wenn die Erhöhung der Einkommen= 2= Belgrad, 19. Okt.(Wiener Korr.=Bur.) Die steuer an und für sich notwendig ist, wenn sie begründet ist in den Ausgaben, werden die Nationalliberalen nicht davor

icklichenen Indes wird doch zu prüsen sein ob nicht an­

Vorwürfe nache, die seine Vorpänger träfen. Von Zwischen­rusen und Lärm unterbrochen, schloß er mit der Erklärung, daß seine Verwaltung alles, was im Bereiche der Möglich­keit liege, zur Besserung der Verhältnisse in der Marine ge­tan habe. Im weiteren Verlause der Tebatte wurde der erste Teil einer von Deleasse eingebrachten Tagesordnung mit 568 gegen 1 Stimme angenommen, in der die aus Anlaß der Kaiastrophe auf derZena festgestellten Nachlässioleiten und Fehler beklagt werden. Auf einen Zwischenruf:Vertrauen der Regierung, aber nicht dem Marineminister Thomson, er­klärte Mimisterpräsident Elemeneeau, daß er mit Thomson solidarisch sei. Darauf stellte Elemen­eeau die Vertrauensfrage für das Kabinett, indem er die Tagesordnung Deltals, shne, Splgt, mit

zurückschenen. Indes wird doch zu prüsen sein, ob nicht an­dere Mittel uns noch zur Verfügung stehen; ob insbesondere die gesamte Finanzlage des preußischen Staates uns unab­weisbar auf die Erhöhung der Einkommensteuer hindrängt. Jedenfalls wird nicht so ohne welteres, wie dieKreuzztg. das tut, zuzugeben sein, daß ein Steuermehrbedarf von 60 Millionen zu decken ist. Das wird ganz und gar von der Ge­staltung des Etats abhängen. So wie bisher wird es eben schwerlich weitergehen. Das Extraordingrium des Eisenbahn­etats wird nicht länger die bequeme Kulisse darstellen können, hinter der Ueberschüsse verschwinden und Defizite hervor­marschieren; wie in jeder Erwerbsgesellschaft wird die Ka­pitalbeschaffung für werbende Zwecke, für die Erweiterung unserer Eisenbahnen durch Anleihen zu erfolgen haben.

Diese Vorfrage also wird zunächst zu beantworten sein, ehe man sich über die weitere Frage die Art der Be­schaffung der neuen Deckungsmittel schlüssig macht. Sie wird auch nicht so leicht und so einhellig zu beantworten sein. Man wird sich überhaupt auf eine ernste und bedeutsame Session gefaßt machen können, obgleich zweisellos schon ein beträchtlicher Teil der Konflikte in den Kommissionen aus­getragen werden wird.

präfektur hat unter Hinmeis auf die gestrigen Ausschreitungen Ausdrucke des Vertrauens für die Regierung, ablehute. Die

alle Versammlungen in Straßen und auf öfsentlichen Blüßen, Lammer verwarf darauf der zwesten Tell der. sageord. die nicht bei der Polizei gesetzmäßig angemeldet sind, verboten.

+ Belgrad, 19. Okt.(Wiener, Korr.=Byreau.) Der Mi­

(Wiener Korr.=Bureau.) Der

nisterpräsident erschien heute bei der deutschen Selandtschaft und entschuldigte sich im Namen der Regierung wegen ger Be­leidigung des hiesigen deutschen Militärattachés durch einen Gendarmen, der den Attachs als einen österreichischen Spion

# Wien, 19. Okt. Ein Spezialtorrespondent der Neuen Freien Presse wurde in Belgrad auf der Straße überfallen und tätlich beleidigt. Die österreichiehr Veaferhr, Ssentg.

nung Delcasse, mit 324 gegen 231 Stimmen und nahm einen von dem Radikalen David eingebrachten Zusatz:Die Kammer vertraut auf die Regierung, daß sie die nötigen Reformen verwirkliche, mit Z45 gegen 199 Stimmen an. Die Toget. ordnung Delcassés wurde sodann im ganzen fast einstimmig angenommen und die Sitzung geschlossen. Der Marine­minister begab sich nach Schluß der Sitzung zu Clemenceau, um seim Demison zu geben.

hof- und Personalnachrichten.

Kultusminister Dr. Holle ist seit einiger Zeit an Bron­

schaft in Belgrad dat von der serbitsgg. Aezjagvziordert. Kultuominister. Dr. Holle is seit einiger Zeitz an. Preaz

tnung und Bestrafung der Täter nachdrücklicht gefordert, chien erkrankt. Auf den dringenden Rat seiner Aerzte sol

Der Ministerpräsident sprach sein Bedauern über die Ereig= ser sich sofort zu einer Kur nach Meran begeben.

nisse aus und erklärte, die Regierung werde alles tun, um Dem bisherigen türkischen Botschafter in Berlin.

künstig derartige Zwischenfälle zu verhüten.4. Marschall Ahmed Tewfik Pascha ist der Verdienstorden

der Preußischen Krone verliehen worden.

Nach Erklärung der Aerzte liegt bei dem jungen Fürsten to von Bismarck eine schwere Gehirnerschütte­

zugezogen hat.

Das Handschreiben des Kaisers an Kaiser Franz Joseph.

Von unterrichteter Seite wird uns aus Berlin geschrieben: Ueber Handschreiben des Kaisers werden grundsätzlich keine Mitteilungen an Dritte gemacht. Es ist daher bei Angaben über den Inhalt von Handschreiben des Kaisers von vornherein

Velat des Mmiterrats Wboer, ig.Zormierug bes Propeny saz Hanshreißen Kaser Bilselas an den Herscher Heser­

sapes der Aufnahme von Jnden in die Lehran= reich ungaxns zu.Solcheunzuverläsigen. Angabenohne

Widerspruch zu lassen, besteht trotz der eingangs erwähnten Gepflogenheit grundsätzlicher Art kein Grund. Es sei deshalb festgestellt, daß die Behauptung, Kaiser Wilhelm habe in jenem Handschreiben Oesterreich militärische Hilfe zugesichert, falsch Für eine derartige Zusicherung fehlte der Anlaß. In

stalten verfügt, daß Juden in die höheren Lehranstalten sämtlicher Ressorts, ausgenommen an den Petersburger und Moskauer Konservatorien, wo ein höherer Prozentsatz zulässig

i6. mit 3 Prozent an der Hörerzahl beteiligt sein dürsen, wit ist. Zür eine derartige Zusicherung sehlte der

5 Prozent für die übrigen außerhalb der Grenzen, in denen der Presse hat die Behauptung Aufnahme gesunden, daß der

den Juden das Wohnen gestattet ist, mit 10 Prozent für die Reichskanzler am 4. November außerhalb der Tages­der Boden de u### Auf Reiehl daglordnung dem Beschstage Auschluß über die auswärtige Lage

= Wien, 19. Okt. Es verlautet von ernst zu nehmenden, mit den Hosperhältnisen vertrauten unabhängigen, fexhischen

Kreisen, daß es sich bei Nachrichten von Meinungsperschieoein Otto von Bismarck eine

heiten zwischen König Peter und dem Kronprinzen um ein rung vor, die er sich beim Aufschlagen des Kopfes auf den berechnetes Spiel im Königshaus handle, wobel der unver: gteinboden antwortliche Thronfolger mit Wissen der Regierung vorge­

schoben werde, um die österreichisch=ungarische Regierung durch fortgesetzte Herausforderungen zu reizen.

Roeiiige eitungen.

C Agram, 19. Okt. In der Nacht zum Sonntag überschritt eine wontenegrinische Bawde Vtz,echsheingerischen Prupsen

blieben 4 Mann am Platze. Die Montenegriner äscherten ein

d Ceders, V, Our.od Postengeiten Als uilallert.

innerhalb dieser Grenze befindlichen Städte. Auf Besehl des Kaisers wurde eine Konferenz zusammenberufen unter dem Vorsitz des Ministers für Volksaufklärung, die zusammenge­setzt ist aus den Vertretern der interessierten Behörden, welche den Zweck hat, die Bedingungen bei der Aufnahme von Juden in den mittleren Lehranstalten festzustellen. Die Beschlüsse der Konferenz sind dem Ministerrat zur Bestätigung vorzu­legen.

Die Wirren in Persien.

London, 20. Okt. DerTimes wird aus Teheran gemeldet, daß die Belagerung von Täbris aufge­hoben worden ist, da der Schah eingesehen hat, daß der Versuch zur Eroberung der Stadt wenigstens im Winter aus­

Schtslos Vr.

2 Urmia, 20. Okt. Die Stadt Urmia ist ruhig. Zwi­schen Urmia und Salmas hat der Verkehr fast gänzlich auf­gehört. Die persische Post ist zweimal in einer Woche beraubt worden. Die türkischen Truppen befinden sich auf dem Rückmarsche nach der Türkei.

Neue Dreysusinterpellation.

4 Paxis, 20. Okt. Bei Beginn der nächsten Kammer­sitzung soll ein Versuch gemacht werden, die Angelegen­heit Dreusus wieder lebendig zu machen. Der Depu­

Kurze politische Meldungen.

n Bismarcks Einzug in Walhall ist nicht nur in der alten, treuen Reichsstadt Regensburg würdig begangen, son­dern von ganz Deutschland mitgeseiert worden. Selbst die Zentrumspartei hat sich erfreulicherweise durch Nieder­legzung eines Lorbeerkranzes an der Feier beteiligt und zeige damit das Bestreben, die unvergänglichen Verdienste des un­sterblichen Helden, des deutschesten aller Deutschen historisch vari wurde im Konsulate von Montenegrivern Etlich ipszltierz zu wirdigen., Nur einer stand abseitz. Aus dem Berliner Zwei österreichische Panzerschifse und 6 Torpedoboote sind nach Schloß ist kein noch so dürstiges Telegramm nach Regens­

Bord hatte. den, in denen das derz der Natiog.höhr Gögtz, A5

ordnung dem Reichstage Aufschluß über die auswärtige Lage erteilen werde. Diese Behauptung fußt nicht auf tatsächlich vorhandenen Absichten des Reichskanzlers, sondern ist lediglich eine Vermutung. Ob es am 4. November angezeigt ist, vor dem Reichstage über die auswärtige Politik zu sprechen, läßt sich zu dem jetzigen Zeitpunkte, wo die brennende Tages, die orientalische, sast täglich ein anderes Gesicht zeigt, noch gar nicht übersehen. Um so weniger trägt sich der Reichs­kanzler gegenwärtig mit dem Gedanken, im Reichstage noch vor dem Beginn der Etatsverhandlungen über die auswärtige Politik zu sprechen.

Reichsfinanzreform.

Aus der Tatsache, daß in der konservativen Presse mit großem Nachdruck Widerspruch gegen den Gedanken einer all­

Die Prager Exzesse.

Patriot dergleichen Unterlassungen doppelt schmerzlich. Heute, Bismarck allen Irrtümern und Bekrittelungen entrückt ist,

kann man erwarten, daß die Kluft, die einst, Kanzler und

In den gestern gemeigeter., Ansschreitungen schreibt dos Kaiser trennte,sich geschlossen hat. Es ist schade, daß der

ofiziöse Wiener Fremdenblatt u..: g6, schon in Kalser die glückliche Stunde, in der Bismarck in Walvaters

Es ist klar, daß derartige Ausschreitungen, vrr scyen::: Saal einzog, versäumt hat, um das vor aller Welt festzu­

921sr, v. scäriste zu verurteilen und zu belämp­ 5.

sen wären, im gegenwärtigen Zeitpunkte unter keinen Um­## DieFrankf. Ztg. hatte berichtet: in nationalliberalen

ständen geduldet werden können. Es wigt, urig gen Prugz Kreisen würde alsgvi ne

der Versuch gemacht, die tschechischeFei##r burcz vrn## befriedigenden. Lösung der Reichsfinanzreform, sei de

von Straßeneziessen in die Richtung zu brängen, die Bassermann ein Staatssekretarlat und derrn Hage­

Staatszwecken und den politischen Zielen der Monarchte mann die Stellung eines vortragenden Rats im Reichskolo­

direkt zuwiderläuft.... Es ist von der politischen Einsicft nialamt zugedacht: Wir hatten die Meldung, welcher der

der maßgebenden Kreise bes tschechiscken Voles zu erwarten, Stempal der Ersindung an der Stirne Panst, 116, der Erwik. daß sie nicht nur in Worten, sondern auch in der Tat jede Ge­

Es wird, wie es[Heini; Kreisen würde alsgut verbürgt erzählt, für den Fall einer Politik dore. Druck befriedigenden Lösung der Neichsfinanzresorm, sei Herrn

meinschaft mit den Urhebern der Prager Demonstrationen

gubeben un.dentPist. gsehertehr solscher Ausschreitungen

drücklichste Abwehr her­

stehe, sondern selbst Ersatz für diesen Teil des Reichsfingug reformplanes vorbereite. Eine solche Annahme entbehrt aber, wie die offiziösenBerl. Pol,. ausdrücklich feststellen, der tatsächlichen Unterlage. Die Reichsregierung steht danach un­ter Zustimmung der verbündeten Regierungen nach wie vor fest auf dem Standpunkte, daß die allgemeine Besteuerung der Nachlässe die geignette, sa die einzig geignetz:, Forn us, in der sich die zur Durchführung der Reichsfinanzrezorm un­erläßliche Besteuerung der Vermögen für Reichszwecke sachge­mäß herbeiführen läßt. Eine Reichsvermögenssteuer

Preginesche würde einen so tiesen Eingriff, in die Steuerhoheit und die

tierte Bietry hat eine Interpellation über angebliche Steuersysteme der einzelnen Bundesstaaten bedeuten, und

gemeinen Nachlaßbestenerung, erhoben wird, ist der Schlut Leuten vollziehen.Die Wiederkel

gerogen worden, daß die Reichsragtrung, gohl. uicht med: ket würde, de 9 Zosar,oßnahmen führen, Die dann von schwer ersahren, daß derr Bassermann keinerlei, Titzl, Temter

derm feiöst Erlad Fur Kaose. dlich bieter Veteneruns ausfordermn un, Leisenzlschest ohne Partelunterschied schmerz= und Ehrenzechen erstrebt und daß gerade diese Burchuztet.

DieRatl. Korr. hält es für nötig, sie zu Lementeren. Sie meint, dieFrauks. Zig; hütte, ehe sie das angeblich gut verbürgte Gerede angeblicher national­liberaler Kreise weiter gab, sich doch zuvor lieber bei Herrn Bassermann persönlich erkundigen sollen. Sie hätte dann un­derr Bassermann keinerlet, Titekz, Jemter

Ungesetzlichkeiten angemeldet, die von den Richtern des Kassa­tionshofes begangen seien, und auf welche dieAction francaise" durch Straßenanschläge aufmerksam gemacht hat. Instizminister Briand hat sich bereit erklärt, zu antworten.

Marokkanisches.

w Melilla, 20. Okt. Die Lage El Roghis hat sich ver­schlimmert. Gestern abend wurde er von den Truppen Mulay

zugleich in so hohem Maße eine der für den Haushalt der Bundesstaaten notwendigen Einnahmequellen für das Reich in Anspruch nehmen, daß deren Einführung mit den Ehrenpflich­ten des Reiches gegenüber seinen Gliedern völlig unvereinbar sein würde. Die von anderer Seite angeregte Dividen­densteuer verbietet sich schon deshalb ganz von felbst, weil in Preußen eine Gesellschaftssteuer in Aussicht genommen ist, die im wesentlichen die Dividenden trifft. Unter allen Wegen, die bisher für eine Bestenerung des Vermögens durch das

Hasids angegriffen und ins Gebirge zurückgeworfen; seine Reich selbst vorgeschlagen sind, erscheint daher die allgemeine

Verbindung mit Melilla wurde abgeschnitten. Die Besitzungen seiner Parteigänger wurden von den Hafidisten geplündekt. An der Besitznahme der von El Roghi eingerichteten Zoll­stationen konnten die Truppen durch den Gouverneur von Melila gehindert werden.

Perischer Beich.

Landtagseröffnung.

Der Landtag, der heute mit einer Thronrede eröffnet wird, tritt zu einer außerordentlich arbeitsreichen und be­deutungsvellen Session zusammen. Der Zusammentritt er­

Nachlaß besteuerung nach wie vor als der einzig gangbare. Aber auch gegen die Durchführung des Gedankens einer mögensbesteuerung für Reichszwecke auf indirektem Wege, also durch zu veredeinde und von den Bundesstaaten durch Ver­mögensbesteuerungaufzubringende Natrikularum­lagen ergeben sich durchschlagende Bedenken für eine sachgemäße Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der einzel­nen Bundesstaaten. Zurzeit haben sich die Bundesstaaten auf Matrikularumlagen in Höhe von 40 J auf den Lopf der Bevölkerung eingerichtet. Eine Erhöhung dieses Be­trages auf ungefähr das Doppelte ist bereits in dem Reichssinanzreformplane vorgesehen. Ungleich stärker aber würde die Mehrbelastung sein müssen,

Seschsc elce e en e lece

Indes liegen diesmal schwerwiegende Aufgaben

die alechen anr di Peice ecene ecn a. eheub e der setzigen Vermögenssteuer. für einen großen

der tschechischen Dexrentny.:.-. ag wirh allg im

lich empfunden werden würden.

der üchechischen Varrten, sg die Vheishung woischen ver­

dietem Falle unvers#g1!9, die, grtichem erzhenten

antwortlicher Politk und unverantwor: zug: Taagtes einmel

durchzuführen; denn, wenn die Abwe.6

begonnen hat, wird man auch beim besten Willen nich

in der Lage sein, derartige Unterscheidungen zu machen. w Prag, 19. Okt. Im Laufe des gestrigen Tages auch in anderen Städten Ruhestsrungen statt. In Ga­blonz wiederholten sich die Zusammenstöße Sozialdemokraten und den Deutsch=Nationalen. Die Gen­

barme rie stellte die Ruhe wieder her. In Budweis drohte es enlötlich der Bekränzung des Kaiser Franz vesghrent

mals durch die Deutschen zu Konflikten zwischen Deutschen und Tschechen zu kommen. Der Polizei und Gendarmerie ge­lang es, die beiden Parteien zu trennen. In Teplitz fan den blutige Zusammenstöße zwischen Deutsch=Nationalen und

Sozialdemokraten Ratt.g di. uu J

O Prag, 19. Okt. Gegen 48 Polizisten, die bei der gestri­gen Ausschreitungen der Tschechen gegen Deutsche sich den Demorstranten gegenüber passio verhielten, ist die Die­

ziplinaruntersuchung eingeleitet worden. Unter den Verhafte­ten befinden sich auch kroatische, serbische und monzenegrinische Studenten. Die Klofacpartei bereitet eine Boykottbewe­gung gegen die deutschen Gewerbetreibenden in Karls­

sad ver.

w Prag, 20. Okt. Gestern abend erneuerten sich die An­

sammlungen auf dem Wenzelsplatz und dem Graben. Die Teilnehmer an den Ansammlungen wurden vom Militär aus­einandergetrieben. Ueber 50 Personen wurden verhaftet.

Rücktritt des französischen Marineministers.

Die Interpellationen über die Kanastrophe auf der haben gestern mit dem Rücktrit des ministers ihren Abschluß gefunden. Die Kammer hatte nach

dieses Freiseig von privaten, Appbitionen ihm das Gejähl der Unabhängigkeit leiht, das ihn durch die politischen Kämpfe

K Ein förmlicher Vorschlag Deutschlands, den Zwischen­fall von Casablancs einem Schiedsgericht zu: ist zur Stunde noch nicht gemacht. Nach beg Zezgesgie, Frankreich im aulgemeinen gegenüber dem Sch gedanken beobachtet hat, ist aber auf die Annahme eines der ärigen Vorschlages durh Frankreich zu rechnen.

Schadenersatzausprüche wegen einer Schlageret.

(Nachdruck verboten.)

cn Hamm i.., 19. Okt. Hinsichtlich der Frage, wie der Begriff der Rotwehr ausgedehnt werden kann, hat das Oberlandesgericht zu Hamm eine allgemeiner Bedeutung getroffen. Nach§ 823 des Bürgerl. Gesetzbuches ist derjenige, der vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper oder die Gesundheit eines anderen wider­rechtlich verletzt, dem anderen zum Ersatze des daraus ent­standenen Schadens verpflichtet. Jedoch ist, wie im S 227 BGB. ausgeführt wird, eine durch Notwehr gebotene Handlung nicht widerrechtlich. Im vorliegenden Falle handelte es sich um folgendes: Als der beklagte Handwerker G. in Begleitung mehrerer Bekannten einen Bahndamm überschreiten wollte, wurde er an diesem Vorhaben durch einen Bahnpolizei­beamten gehindert. Es entstand zwischen den beiden Personen ein Wortwechsel, der in Tätlichkeiten ausartete und damit endete, daß dem Beamten von dem H. ein Schlag ins Gesicht versetzt wurde, der für den Verletzten den Verlust eines Auges zur Folge hatte. Dieserhalb verlangte der Beamte von dem

S. eine hohe Entschädigung. Nachdem das Landgericht

den Beklagten zum Ersatz des Schadens verurteilt hatte, wurde auch die Berufung des Beklagten gegen das landge­richtliche Urtei als unbegründet vom Oberlandesgezrichz gurcht,

klagte eines Verstoßes gegen den§ 823 des Bürgerlichen Ga­

setzbuches schuldig gemacht habe, halte das Gericht für erwiesen. Es frage sich nur, ob dies vorsätzlich oder fahrlässig geschehen

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