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Nr. 389, Donnerstag. 20. Auaust. Mittag­

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*: Rhein- und Ruhrzeitung, G. m. b.. Duisburg.

Druck und Verlag:.Rhein- und Ruhrzeitung, G. m. B..- Duisburg.

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61. Jahrgang. For Aufnahme von Anzeigen in bestimmten Ausgaben oder an bestimmten Stellen kann keine Gewähr.g

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München, 20. Aug. Ingenieux, Fritz Gehreslichen, Brüder wollen wir unter dem Jeichen des Erlösers

veranstaltete am Dienstag in Anwesenheit offizieller Vertreter kämpfen gegen die kulturele Vorherrschaft des Unglaubens. Versuche mit einem neuen Sprengstoff. In vier der unserer so herrlichen Kultur schon so tiese Wunden ge­Gruben, die mit Eisenblech ausgelegt waren, lagen drei 75 schlagen hat.(Lebhafter Beifall.)

Rheinruhr, Duisburg.

erhalten alle jetzt hinzu­tretenden Bezieher die Fbein-und fohrzeitlung bis zum Beginn des e nächsten Monats.

Deutsches Reich.

Das Zentrum als Schrittmacher der Sozialdemokratie.

Die Kandidatur des Grasen Posadowoty im Reichstags­wahlkreise Speyer=Ludwigshafen ist, wie wir gestern mel­deten, gescheitert. Gescheitert durch das Zentrum, das aus seinem kleinlichen Parteiegoismus keinen Ausweg sand. Die Kompromißkandidatur Posadowskys wäre wohl die einzige geweson, die den Wahlkreis den burgerlichen Parteien hätte zurückerobern können. Wie Berliner Blätter melden, ver­zichtet dasZemtrum auf eine eigene Kandidatur und wird gleich beim ersten Wahigang Wahlenthaltung proklamieren. Die Arbeiterwähler des Zentrums werden dann mangels ei­nes eigenen Kandidaten natürlich nach bekanntem Muster zum größten Teile für den Sozlaldemokraten stimmen. Obwohl der nationalliberale Kandidat Buhl ein guter Katholik ist, wird es ihm doch nicht gelingen, viele Zen­trumsstimmen auf sich zu vereinigen, weil er sich als Katholik erlaubt, auch noch liberale Ansichten zu haben, eine Todsünde. die ihm das Zentrum niemals verzeiht. DieRatl. Korresp. greist heute den Fall auf und sagt in scharfen, aber treffenden Ausführungen u..:

Die Nationalliberalen waren selbstlos vorgegangen. Sie verzichteten auf die Nominierung eines eigenen Kandidaten, obschon der Mann, den sie ursprünglich im Auge gehabt hatten, gerade der spezisisch pfälzischen Eigenart besonders ster= entgegenkam. Statt dessen knüpften sie Verhandlungen an mit die einer Persönlichkeit, von der sie annehmen mußten, daß sie Richtsdestoweniger sind Maß= dem Zentrum vor allem sympathisch war. Das ist nicht so zittzmatz= uaz: zu verstehen, als ob auch wir uns die törichte Legende von

Ultimatum nötig der Zentrumsfreundschaft des Grasen Posadowsky zu eigen dem Caraibischen machen wollen. Gewiß ist Graf Posadowsko nicht mehr Ueberhaupt wird alles getan werden, Zentrumsfreund gewesen als in jenen Zeitläuften, da Zen­

tela trum Trumpf war. alle anderen Mitglieder der Regierung an(auch. Und sicher hat er mit den Führern der damals re­

herbeizuführen, da die Königin gegen einen Krieg ist. Die gierenden Partei nur dann unterhandelt, wenn es im dienst­

Regierung beabsichtigt deshalb, ihr weiteres Verhalten von den lichen Juteresse um Vorlagen der verbündeten Regierungen

Aeueste Prahl-Rachrichten.

Der holländisch=venezolanische Konflikt.

er.

Meer abgehen zu lassen.

um eine friedliche Lösung der Differenzen mit Vei

Ergebnissen der Flotten=Demonstration

zu machen.

Zur Kongofrage.

abhängig zu fördern geboten war. Allein das Zentrum hatte alle die Jahre hindurch die Politik des Grasen Posadowsky gern und anscheinend auch freudig unterstützt. Noch bei der Eiats­

.# eng tant Sit# beratung im Frühjahr 1907 rief ihm Herr Trimborn zu:

Brüssel, 20. Aug. In der gestrigen Sitzung der Kam:Graf im Bart, Ihr seid der Reichste und als er dann in

mer verlas der Minister des Auswärtigen eine Erklärung den letzten Junitagen aus seinen Aemtern schied, ward des über den Meinungsaustausch, der zwischen England und Wehklagens in der klerikalen Presse kein Ende. Wie sich jetzt

en in bezug auf die künftige Regierung des Kongo: Gelegenheit nicht ungenust lassen, um dem Fürsten Bülow

staates stattgefunden hat. Staatssekretär Grey habe im einen Streich zu versetzen. Deshalb band man die Maske Unterhause erklärt, daß eine neue Note an Belgien gerichtet des Tiefbekümmerten sich vor und jammerte über den Schaden, werden würde. Die belgische Regierung werde sie beantworten, um eine Beilegung herbeizuführen und womöglich eine En­tente zu schließen, welche wieder Bande der Freund­schaft zwischen Belgien und England knüpfen werde. Die britische Regierung sei weit davon entfernt, Belgien zu ver­pflichten, den Zeitpunkt der Annektion aufzuschieben. Denn aus der von der englischen Regierung wiederholt vorgebrachten Anschauung gehe hervor, daß sie vor allem den Wunsch hege, die Angliederung vollzogen zu sehen.

Marokkanisches.

w Paris, 20. Aug. Wie aus Marrakesch vom 15. d. M. gemeldet wird, vernichtete die Mahalla des Sultans Ab­dul Asis die Truppen El Glauis bei Lidi Guellan und eine zweite hafidische Mahalla bei Lidie Rahal. Gleichzeitig zog der Kaid Mtugi in Marrakesch ein.

w Lalla Marnia, 20. Aug. Unter den Stämmen zwi­schen Fes und dem Fluß Muluja herrscht vollständige Anarchie. Die Dsuls erheben erhöhte Abgaben auf Vieh­herden, die von Fes durch ihr Gebiet nach dem Markt in Lalla Marnia getrieben werden; andere Stämme folgen diesem Beispiel.

Die Rassenkämpfe in Illinois.

( London, 20. Aug. (Illinois)

den das gemeine Wesen nun erfahre. In dem Augeablick aber, wo der Schaden in etwas repariert werden konnte, wo sich die Möglichkeit eröffnete, die Kenntnisse und Tüchtigkeiten des Grafen Posadowsky wieder für die Allgemeinheit außbar zu machen, ist das Zentrum nicht zu haben. Da schlägt, nach­dem seine Presse mit verteilten Rollen einen irreführenden Lärm vollführt hat, es sich seitwärts in die Büsche und läßt mit kühlem Achselzucken vermelden: die porteipolltische Kon­stellation verbiete schon vom Standpunkt der Selbstachtung dem Zentrum ein Zusammengehen mit den Liberalen.

Gegen solche Argumente ist natürlich nicht aufzukommen. Wer innerlich so armselig konstruiert ist, daß er auch in ernster entscheidungsschwerer Stunde seine kleinen Empfind­lichkeiten nicht zu unterdrücken vermag; wer lieber seiner ver­letzten Parteieitelkeit frönt, als daß er mit den Mitbürgern zu einer der Gemeinschaft nützlichen Tat sich verbindet, den muß man einfach ziehen lassen. Für bürgerliche Parteien sollte er wenigstens nicht mehr bündnissähig sein.

Fast sieht es ja auch so aus, als ob das Zentrum mit Bewußisein seinen Anschluß nach links suchte. Und zwar immerhin eine Leistung ganz nach links. Für die National­liberalen wird in Speyer=Ludwigshafen nunmehr wieder der Landtagsabgeordnete Buhl kandidieren. Der erfreut sich in seiner pfälzischen Heimat einer starken Beliebtheit, und man kann gewiß sein, daß von den Nationalliberalen des Wahl­kreises nichts unversucht gelassen werden wird, ihrem Kandi­daten den Sieg zu sichern. Siegt aber der sozialdemokratische Kondidat, dann kann das Zeutrum diesen Erfolg sich getrost irs Haben buchen. Dann hat es zu den verschiedenen Man­daten, die es schon vorm Jahre bei den Hauptwahlen bluts­brüderlich der Sozialdemokratie in die Hände spielte, ein neues gefügt, und die zarten Bande, die neuerdings von Herrn Spahn zu Herrn Singer sich zogen und von Singer zu Spahn, sind abermals und feierlicher als vordem geknüpft worden.Lieber irgend ein Namenloser, als Graf Posa­dowsky: fürwahr ein stolzes Motto für eine bürgerliche Par­tei. Darüber sollten sie einmal in Düsseldorf reden, wo das

ganstellen. Ea Zentrum mit den alten, hundertfach erprobten Beleuchtungs­

Hoffnung, noch irgend eineneffekten sich uns wieder als das keusche Gesäß aller christlichen

lehand aufene: enen und vaterländischen Tugenden präsentiert.

Central News meldet aus Knox­Der Rassenstreit griff in die Minen­distrikte hinüber. Die Reger flüchten in das offene Land. In Knoxville wurde ein Negerweib und 5 Kinder auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Das Grubenunglück in Wigan.

1 London, 20. Aug. Die Rettungsarbeiten auf der durch eine Schlagwetterexplosion verschütteten GrubeMaypole in Wigan schreiten sehr langsam vorwärts, da sich den Rettungs­mannschaften erhebliche Schwierigkeiten entgegenstellen. Es besteht daher keine der Verunglückten lebend aufzufinden.

Die amerikanische Schlachtflotte. m Sidner, 20. Aug. Die amerikanische Schlachtflotte ist

Heer und Marine.

Prenzlau, 20. Aug. General der Infanterie Graf Schlippenbach, früher Gouverneur von Mainz, ist heute auf Schloß Arendsee gestorben.

L. Müunchen, 20. Aug. ranstalt

Zentimeter Schnellfeuergrangten, geladen mit 80 Eramm Explosivstoff. Ein Weichbleiblock, fast Zentner schwer, erhielt 300 Gramm Ladung. Weiter erhielten Spreng­stoffauflagen Eisenbahnschienen, Eisenträger, Kiefernhölzer und Steinklötze. Die Wirlung der Explosion war über alle Erwartung groß, da alle mit dem Stoff geladene Gegen­hände in kleine Stücke zerissen wurden..

Aus deutschen Schutzgebieten.

Der Redner bespricht dann die

Forderungen der Sittlichlelt.

Begeisterte Freunde der studierenden Jugend beklagen in ernsten Worten den Tiefstand der studentischen Sittlichkeit. Wer soll da retten von dem Pfuhl des Lasters? Ist es die vielgepriesene sexuelle Belehrung? Sie mag ihre Bedeutung haben, man darf sie aber nicht zu hoch einschäten. Wer soll da retten? Wir kennen die Mittel, ver­achtet von den Gegnern, aber hochgeschätzt von den gläubigen Christen; es sind die Gnadenmittel unserer heiligen KLirche,

* Stutigart, 20. Aug. Die Farbenfabrik Karl Feuer= Thristen; es sind die Gnadenmittel unserer heiligen Lirche,

lein in Feuerbach hat in Deutschostafrika 3000 Hektar poge, hex# tegt.

Wald zur Gewinnung von Mangrove=Gerbrinde(oder der meisten Studenten verschwunden, aber bei den katho­

lischen Studenten soll es an erster Stelle stehen.

Mit der Ehre nennt der Student in einem Atem die Frei­

gepachtet.

Aus den Werkstätten der Sozialdemokratie.

Sozialdemokratischer Rekrutenabschied.

DieGenossen" des Königsberger Wahlkreises haben zu dem bevorstehenden Parteitage folgenden Antrag eingebracht:

Der Parteitag empfiehlt allen Parteiorten, denen ge­eignete Redner zu Gebote stehen, im September jeden Jahres, möglichst im Einverständnis mit den Gewerkschaften, eine Re­kruten=Abschiedsfeier zu veranstalten, in der, neben geselligen Unterhaltungen, die zum Militär einberufenen Genossen noch einmal an ihre Zusammengehörigkeit mit ihren Klassengenossen

beit. Dazu gehört die Lehrfreiheit der Douenten. Ein hohes Gut, wenn es richtig angewendet wird. Aber wozn wird es heute mißbraucht? Im Namen der akademischen Freiheit erklärt man die voraussetzungslose Wissenschaft für ein unansechtbares Prinzip, im Namen der akademischen Frei­heit schmäht man unsere Bischöse, wenn sie von ihrem heiligsten Recht und ihrer ernstesten Pflicht, das Dogma zu schützen, Ge­brauch machen.

Höber als die Freiheit steht die Antorität.

Der Redner richtet zum Schluß einige Mahnungen an die Studenten, insbesondere die Studentenkorporationen. Die

erinnert und über ihre militärischen Rechte und Pflichten auf= katholischen Studentenkorporationen gehören in die Fronleich­geklärt werden sollen...... namsprozession.(Stürmischer Beisal.) Sie gehören auf die

Wahrscheinlich wird der sozialdemokratische Parteivorstand Katholikenversam=lungen(Erneuter Beifall), in die Görres­

gefährlichen Antrag nach be= und Vinzenzvereine. Möge der Idealismus der katholischen kannter Gepflagenheit in der Versenkung verschwinden zu Studentenschaft sich nicht in iese Abgründe verlieren, mige er lassen. Immerhin ist es möglich, daß der Königeberger Vor= sich ergießen in den segensreichen Sirom katholischen Geistes­schlag auf unternehmungslustigeGenossen anregend wirkt., sebens.(Lebhafter Beisall.)

Ist es doch das Hauptbestreben der Sozialdemokratie, in der Inzwischen ist solgendes

Armee Boden zu gewinnen. Wir zweifeln nicht daran, daß Telegramm des Papstes

die Behörden auf solche eventuelle Rekruten=Abschiedsfeiern ein eingetroffen, dessen Verlesung die Versammlung stehend ent­

wachsames Auge haben werden. Die Sozialdemokraten aber, gegennimmt:

die noch immer nicht die Finger von der Verleitung Heeres= gun.#######r Cat Li. Seizöuin= und

pflichtiger zur Disziplinwidrigkeit denn etwas anderes be. Der heilige Vater hat die Gelöbnisse und Glückwünsche

deutet die oben erwähnteAufklärung nichtlassen wollen, der 55. Generalversammlung der Katholiken Deutschlauds

sollten sich selbst darüber klar sein, daß sie damit den zum Mili­tär einberufenenGenossen für ihre Dienstzeit nur schwere Stunden bereiten.

freudig aufgenommen, und die dem obersten Lehrer und Hirten dargebrachten Versicherungen der Liebe und Ergeben­heit mit Genugtuung vernommen. Er lobt aufs höchste ihre Bestrebungen zur Förderung der katholischen Sache unter Betonung der Freiheit der Kirche und des Apostolischen Stuhles. Er spendet allen Teilnehmern aus liebevollem Herzen den apostolischen Segen.(gez.) Kardinal Merro del Val.

Die Versammlung brachte hierauf ein dreifaches Hoch auf den Papst aus.

55. Deutscher Katholikentag.

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# Düsseldorf, 19. Aug.

Auch zu der

britten öffentlichen Generalversammlung am Nachmittag waren die Teilnehmer in hellen Scharen ange­

rückt, so daß die große Festhalle den gewohnten imposanten Anblick bot.

Karoinal Fischer wurde bei seinem Erscheinen in der Dann sprach Professor Dr. Zahn=Straßburg über Präsidialloge mit brausenden Hochrusen und Trampeln aufFrauenbildung und Frauenbetätigung. Es der Studententribüne begrüßt, ebenso der heute erschienene gibt eine Frauenbewegung, die wir immer abgelehnt haben und Bischof von Utrecht. Die Versammlung wurde vom 1. Bize= ablehnen werden. Wir weisen ab jeden Versuch, die Unter­präsidenten der Generalversammlung, Müller=Hobrecht, mit schiede zu ignorieren, die zwischen Mann und Frau bestehen einer Begrüßung der Bischöse eröffnet. als Ratschlüsse der ewigen Weisheit. An dieser Ordnung zu

Den ersten Vortrag hielt Landgerichtsrat Laarmann=rütteln, erscheint uns als Attentat gegen Gottes Ordnung, Essen(Ruhr) überDie Wahrung der katholischen gegen Familien= und Völkerglück und zuerst und zuletzt gegen Jdeale bei der studierenden Jugend. In den das Frauenglück.(Lebhafte Zustimmung.) Wenn die Frau Mußestunden, führte er aus, des ringenden und schaffenden nach fremder Krone trachtet, reißt sie die eigene vom Haupte. Lebens denke der Mann so gern an das verlorene Paradies Gewiß, an der Mehrheit der deutschen Frauen werden solche der Studentenzeit. Der Student soll den Idealismus hoch= Sturmwogen abprallen und zerstieben. Aber es ist Gesahr, halten, ihn hinaustragen ins Leben, ihn läutern und klären daß da und dort die Wellen langsam den Grund unterwühlen und umsetzen in die wirkende Tat. In der blühenden Wildnis und daß ein Sturz den andern nach sich zieht. des Studentenherzens, da gedeihen so prächtig die lieblichen Man wird der falichen Strömungen nicht Meister werden, und vielgestaltigen Blümlein der Freude und der Burschen= wenn man nicht gewillt ist zu postiver Mitarbest an den lust. Da regen sich aber auch mächtige Triebe, die nach Ent= berechtigten Bestrebungen nach materieller und faltung ringen. Da entzündet sich an dem heißen Triebe zum geistiger Hebung der Frauenwelt. Als solche berechtigte Vaterland die Flamme der Begeisterung, da macht sich aber Bestrebungen bezeichnet der Redner die Besserstellung der in auch der Trieb der Sinnlichkeit breit. Sollen diese Triebe hin= vielen tausend Fabriken, Magazinen und Bureaus angestellten führen zu einer edlen Harmonie von Geist und Gemüt, soll die Frauen und Mädchen.

Gefahr der geistigen und moralischen Irre vermieden werden, Berechtigt sei auch die Forderung nach höherer Bildung. dann bedarf der Student eines zuverlässigen Führers und Katholische Eltern sollten nicht dagegen sein, wenn eine Tochter dieser Führer ist für den katholischen Studenten die Religion, von guter Begabung, solider Gesundheit, zuverlässigem Eha­Freilich auch dem Studenten werden die Zweisel nicht sehlen, rakter nach höherer Bildung strebt. Grundsätzlich müsse man Aber wer ernstlich sucht und redlich sorscht, der wird bald sich wenden

wieder durch die Nebel des Zweisels die Sonne der Wahrheit gegen die gemeinsame Erziehung schauen, und sein Glaube wird um so fester sein. der beiden Geschlechter. Im übrigen bedürse auch die Frau an

Wohl dem, der Ideale hat, aber der natürliche Idealismus und für sich einer ihrem Stande entsprechenden Bildung, damit

muß, um volltändig zu sein, getragen, durchweht und durch­geistigt sein von der Religion.(Lebh. Beifall und Trampeln.)

Feine Krawatten, feste Manschetten und Lackschuhe sind nicht die vorzüglichste Zierde des Studenten und Kommersbuch

sie den inneren Forderungen des eigenen Selbst genüge und damit sie der Anforderungen entspreche, wesche an ihr Wirken für die Gesamtheit gestellt werden. Ihr Wirken sei im wesent­lichen ein sozial=charitatives. Damit solle aber nicht behauptet

und Bierkrug, Ravier und Tennisschläger dürsen nicht seine werden, daß die unmittelbare politische Betätigung das große hauptsächlichsten Werkzeuge sein, nein, das Rüstzeug der Siegestor sei, durch welches die Frau in das Paradies alles jungen Ritterschaft vom Geiste muß heißen: Glückes ihren Einzug halte. Wir sind keine Frauenseinde und

Geistesfrische, Arbeitsfreude und Ausdauer,

Die konsessionellen Vorurteile wollen wir mit Ernst be­kämpfen, aber mit dem versöhnlichen Geiste verschmähter

überall zeigt sich eine steigende Willigkeit des Mannes, die Mitarbeit der Frau willkommen zu heißen, sei sie eine ehrenamtliche oder berufsamtliche oder freie Betätigung.

Bruderliebe und an der Seite unserer gerecht denkenden christ­ Schul= und Erziehungswesen, Waisenpflege und Fürsorgepflege

Wenn die Wege sich scheiden.

Roman von Clarissa Lohde.

(Nachdr. verb.)

Sasgtan eite ie en an chenter ge, Abeign ien aie ul aen hect en e nete er dann.Ich möchte Sie keineswegs ohne Rot beun= wenden läßt. Vor allem wäre das Sache des Herrn Re­

beabsichtige im Lause der Woche schon mit Raron Otto auf ruhigen. Aber aus Ihrer Frage geht hervor, daß in Ihnen gierungsrats, er aber steht, wie man sagt, so ganz unter dem

selbst ein Zweifel ausgestiegen ist. Deshalb will ich offen Einfluß von Ullmanns junger, schöner Frau, daß auf ihn

gestehen, daß ich vor wenigen Tagen erst Gelegenheit hatte, nicht zu sehr zu rechnen ist.. S 2

mit einem der angesehensten Herren des Bankfaches zu spre­Ja, diese Frau! stimmte Fritz ernst zu.Sie scheint in

chen, und da wurden allerdings einige Bedenken über die Wahrheit das Verhänguis der Kerstens werden zu sollen.

Geschäftsführung des Herrn Ullmann laut, ohne daß manEin Teuselsweib soll es sein, nickte der Baron,aber

indes Gravierendes über ihn auszusagen vermochte. Indessen daß der gescheite Regierungsrat sich solcher Teufelskünste

war die Meinung allgemein, daß eine größere Aufmerksamkeit nicht zu erwehren vermag, das ist mir unsaßbar. Wenn Sie und Kontrolle dem Ehef des Hauses wohl zu raten sei. wirklich noch etwas von der früheren Freundschaft für ihn

sihrig kalon lighar Klaißhach ia fallten Sie einmal ver­

Geig

Sie gesta su boien.

statten, trage ich ein Solostück vor.

on Gand biche eisin elicen erit hngere blicklich die Firma Kersten steht, ob sie noch wie ehedem des­Färsichtige im Lanfg der Woche schon in Haton Eild auf Reisen zu gehen, und da habe sie noch mancherlei zu Hause vorzubereiten. Auch habe sie die Pflicht übernommen, für ein Pflegekind zu sorgen, das ihr Bruder angenommen. Auf Hildegards Frage erzählte sie dann noch näheres von der kleinen Waise, der die Mutter gestorben, und wie der Bruder dazu gekommen, sich ihrer anzunehmen. Da konnte Frau Scheller, die als Führerin den Damen sich angeschlossen, sich nicht genug tun an Lobeserhebungen über den Edelmut des Pastors, der ein wahrer Tröster und Helfer für die Armen und Schwachen sei. Hildegard sah schweigend vor sich nieder ein leichtes Gefühl der Scham, wie sie es noch nie empfun­den, überkam sie. Was tat ste denn, womit wirkte sie für das Wohl der Meuschheit? Hatte sie schon je daran gedacht,

390:

und man wiel

95 5

nommen von

rum, und sie eilte ins Musikzimmer, ihre in Berlin die Armen und Aermsten aufzusuchen, ihnen Trost

in ihrer Not zuzusprechen?Zwar bei Wohltätigkeitsfesten und Sammlungen fehlte ihr Name in der Liste der Spender selten, aber sie hatte das für einen Tribut betrachtet, den zu geben ihr der Anstand auferlegte. Mit dem Herzen war sie nie dabei gewesen, hatte nie eine Minute des Bergnügens geopfert, um Tränen zu trocknen, wie diese Geschwister, die alles so selbstverständlich fanden und kaum ein Wort darüber verloren.

Fritz Weißbach, der ein wenig zurückgeblieben war und nun erst sich den beiden voranschreitenden Herren zugesellte. wollte sich sogleich zurückziehen, als er den Ramen Ullmann aussprechen hörte, doch der alte Baron, wie auch Oldensels baten ihn zu bleiben.

Es sind durchaus keine Geheimnisse, die wir hier zu ver­handeln haben, sagte der Rittmeister.Ich stellie nur eine geschäftliche Frage an den Herrn Baron. Isch selbst bin leider völlig unbewandert in Geldangelegenheiten, und mein Schwa­ger Alfred, der wohl als Ehef des Hauses und als Zurist mehr davon wissen könnte oder doch sollie, ist augenblicklich verreist. Da geht meine Bitte an den Herrn Baron, der sa mit den Chefs so mancher großen Bankhäuser in Verbindung

der Baron, sich behaglich in seinem Stuhl die beiden, Fräulein Weißbach und mein Otto, nüdlich beim Musizieren. Das singt und klingt Hause, daß einem ganz das Herz aufgeht,

sung wird.

stellte sich Gertrud gegen die grünberankte nda, der Bogen glitt sauft über die Saiten. Geige im Arm, den Bogen führte, ganz hinge­hrer Kunst, mit begeisterter Augen, die nichts

mehr, was außen war, sahen, die nur noch das tiese Empfin­den ihrer Seele widerspiegelten, sah sie so jungfräulich lieb­lich, so anziehend aus, daß Baron Hohenheim leise nickte und dem neben ihm sitzenden Bruder zuraunte:

Ein Prachtmädel! Sie können wirklich stolz auf so eine Schwester sein!.

Als das Spiel beendigt war, wurde eine Promenade durch den Garten unternommen. Rittmeister von Oldenfels ging an der Seite des alten Barons und nahm die lang erwünschte Gelegenheit wahr, mit dem in Berlin und mit Berliner Ver­hältnissen genau bekannten Abgeordneten einmal wegen der Geschäftsführung des alten Ullmann Rücksprache zu nehmen.

Die Damen waren zurückgeblieben, und Hildegard plau­derte in herablassender Weise weiter mit Gertrud, sa ließ sich logar herbei, sie zu einem Besuche in Woldeck ausaufordern,

Oldensels sah sehr beunruhigt aus; er wechselte ein we­nig die Farbe.

Ich dachte es mir! stieß er mit sinster zusammenge­vogenen Brauen hervor.Aber wie kann ich, ein MiliärzIch hin feit langg außer aler Verbinbung

Rein, Sie können dabei gar nichts tun. Aber sobald Ihr Baron. Sollten sich Ihre Besürchtungen indes bewahrheiten, Schwager zurückkommt.. so will ich den Versuch nicht scheuen, ob es mir, offen gestanden,

Das kann noch lange dauern, seinen Urlaub pflegt er auch nach allem, was zwischen uns liegt, nicht leicht werden

übrig haben, lieber Weißbach, so sollten suchen, ihn zur Vernunft zu bringen. Fritz sal, nachdenklich vor sich hin.

Ich bin feit lange außer aller Verbindung mit ihm. Herr

steht, mir einmal offen zu sagen, in welchem Ansehen augen­licklich die Firma Kersten sieht, ob sie noch wie ehedem des­selben Ruses der Solidität genießt.

Der alte Herr nickte eine Weile nochdenklich vor sich bin.

steis bis zum ledzten Augenblick auszunuten.

Run, solche Eile wirds ja auch nicht haben, tröstete der Baron.So plöszlich fällt ein so altes Haus nicht, und ich will Ihnen gern versprechen, mich ein wenig genauer noch bei dem betreffenden Herrn zu insormieren. Sie sollen beizeiten gewarnt werden, Herr Rittmeister, im Falle es wirklich nötig sein sollte, was ich indes nicht fürchten will:

Als die Oldensels sortgefahren waren, äußerte sich jedoch der alte Baron zu Fritz Weißbach um vieles besorgter:

Ich glaube fast, die Sache steht bei weitem schlimmer, als die sorglosen Leuichen es sich denken. Beder der Herr Re­gierungsrat, noch der Herr Rittmeister und bei diesem will ich es am ersten entschuldigen hat sich je um das Geschäft bekümmert. Sie haben nur das Gute genossen, sich die Ge­winne auszahlen lassen und alle Sorge auf auf andere Schul­tern gelegt. Run werden sie möglicherweise die Folgen ihrer Nachlässigkeit schwer zu tragen haben.

Das würde mir sehr, sehr leid tun, rief Fritz teil­nehmend.Beder Alfred noch seine Schwester haben je den Wert des Geldes kennen und schätzen gelernt, weil es ihnen stets in Fülle und ohne daß sie es zu erwerben nötig gehabt hätten, zugeflossen ist. Eie sind beide sehr verwöhnt, ich kenne sie seit ihren Kindertagen, unter einer Einbuße an ihrem Vermögen würden sie schwerer leiden, als andere.

würde.

Der Baron drückte ihm warm Brav gesprochen, lieber Freun muß jedes andere Bedenken schwei Gelegenheit gehabt, das Kind

Hand.

Wo die Rot gebietet, gen. Sie haben heute erst der Frau von Oldenfels vor einer dräuenden Gefahr zu retten, vielleicht gelingt Ihnen

die viel schwierigere Aufgabe, den betörten Jugendfreund aus den Ketten jenes Weibes zu befreien, das ihn zu verderben droht!

20.

Wandern! Wie neuer Frühling, neue Jugend zieht es durch die Seele, wenn man so hoch über der Unrast der Welt in lichten Höhen dahinschreitet, an brausenden Wildbächen vorüber, über Firnen und Gletscher, nur den Atem Gottes um sich, den Himmel über sich, wieder frei fühlt man sich dann von all dem nichtigen Wust, der wie eine Wolke über dem Leben der Menschen liegt, es herabziehend in die Tiese, daß ihnen der Blick zur Höhe verhüllt wird und sie nur noch in Dunkel, Jammer und Elend schauen. Man fühlt sich dann wieder als das für die Ewigkeit bestimmte Kind Gottes, dem gegeben worden, zu erkennen und zu begreifen die Wunder der Schöpfung, die unergeündliche Liebe des Schöpfers.

(Fortsetzung folgt.

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