Nr. 197. Dienstag, 28. April.

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Onisburg a. Khein. 1908.

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Kreisblatt für den ganzen Stadtkreis Duisburg(Duisburg-Rubrort-Meiderich).

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Amtlicher Anzeiger für den Stadtausschutz Duisburg. Offizielles Blatt der Westdeutschen Binnenschiffahrts-Berutsgenossenschaft.

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Neueste Draht-Nachrichten.

Der Kaiser.

w Achilleion, 28. April. Gestern morgen sprach der Kaiser den aus Neapel hierher berufenen Botaniker, Kunstgärtner Sprenger, wegen der in Aussicht genommenen gärtnerischen Reuanlagen im Park des Achilleion. Um 11½ Uhr wohnten beide Majestäten dem Vorbeizug der kirchlichen Prozession vom Balkon des Schlosses aus bei. Darauf hörte der Kaiser den Vortrag des Gesandten Dr. Freiherrn von Jenisch und begab sich um 12 Uhr im Automobil nach der Stadt Korfu zum Besuch des österreichischen Geschwaders und frühstückte bei Konteradmiral von Ziegler auf dem FlaggschiffErz­herzog Karl.

Bei Besichtigung des österreichischen FlaggschiffsErz­herzog Karl" wurden Seiner Majestät dem Kaiser auch Exerzitien der Geschützmannschaft vorgeführt. Bei dem Früh­stück toastete der Konteradmiral v. Ziegler auf Kaiser Wilhelm. Der Kaiser antwortete, indem er seiner großen Freude Aus­druck gab, das österreichische Geschwader besucht zu haben und schloß mit einem Hurra auf Kaiser Franz Joseph. Der Kaiser kehrte nach dem Achilleion gegen 4 Uhr nachmittags zurück. Um 5 Uhr fand der Tee bei der Kaiserin an Bord derHohen­zollern statt, zu dem die Mitglieder der griechischen Königs­familie geladen waren. Abends gab der König von Griechen­land im Palast zu Korfu ein großes Diner.

Das Vereinsgesetz imReichsanzeiger.

Berlin, 28. April. Das neue Vereinsgesetz, datiert vom 19. April 1908, wird in der gestrigen Rummer des Reichsanzeigers veröffentlicht. Infolge einer redaktionellen Alenderung(indem die-, b= usw. Paragraphen zu selbständi­gen Paragraphen umgewandelt sind), fallen die Bestimmungen über die Sprache in öffentlichen Versammlungen(früher§ 7) mmmehr unter§ 12, die Bestimmungen über die Jugendlichen (früher S 11a) unter§ 17. Das ganze Gesetz umfaßt in der jetzigen endgültigen Fassung 25 Paragraphen.

Zur Reform des Strafrechts.

O Berlin, 28. April. Zur Resorm des Strafrechts er­jährt dieBoss. Ztg., daß die Strasprozeßordnung, wie be­reits feststehe, nicht nur abgeändert, sondern in Form eines neuen Gesetzes an den Reichstag gelangen werde. Das Ge­richtsverfassungsgesetz dagegen werde nur Abänderungen in Form einer Novelle erfahren.

Der Fall Eulenburg.

O Berlin, 28. April. Bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts 1 ist ein Schriftstück des Fürsten Eulenburg ein­getroffen, in der dieser seinen Eid aufrecht erhält und meint, nichts mehr tun zu können. Die eidlichen Zeugenaussagen im Münchener Hardenprozeß gegen den Fürsten sind dagegen in dem Schreiben des Fürsten nicht erwähnt worden.

Zyklon.

( Paris, 28. April. Das Kolonialministerium gibt be­kannt, daß ein heftiger Zykkon im Comoran=Archipel gewütet hat, von dem hauptsächlich die Insel Groß=Comoro betroffen worden ist. Es werden mehrere Schiffbrüche gemeldet.

Der Papst.

Rom, 28. April. Wie derCorriere'Italia meldet, wird der Papst in der ersten Hälfte des Juni ein Konsistorium abhalten und neue Kardinäle ernennen.

Gedächtnisfeier für Campbell=Baunerman.

London, 28. April. Gestern früh fand in der West­minsterabtei ein Gedächtnisgottesdienst für den verstorbenen Premierminister Campbell=Vannerman statt, dem der Prinz

ee enr eunt er ueetnche zusiellen, und hatte somit eine friedliche Tendenz. Vielleicht wollte man anfänglich das Nordsecabkommen zum Gegenstück der Entente über das Mittelländische Meer machen, aber dies konnte vielleicht die Empfindlichkeit Frankreichs rege machen. Es war darum ein glücklicher Gedanke, der zuerst von Holland angeregt wurde, auch Frankreich, welches ur­sprünglich nicht als Mitunterzeichnender gadaht war, zur Teil­nahme einzuladen. Das Nordseefischerei=Abcommen von 1832 bot dazu die Handhabe. Pessimisten könnten meinen, daß es

eigentlich selbstverständlich fei, daß die kontrahierenden Machte

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Deutsches Reich.

Der Magdeburger Vertretertag.

Ueber die Magdeburger Lagung der nationallibe­ralen Partei bringt die Ratlib. Korr. ein übersichtliches

Stimmungsbild, dem wir folgendes entnehmen:

Die Magdeburger Tagung wird bei allen, die ihr bei­gewohnt haben, einen tiefen, nachhaltigen Eindruck hinter­lassen haben. Zwar war man von vornherein ruhiger als sonst zu dieser Tagfahrt gekommen. Man wußte: die Gegen­sätze waren in der Hauptsache schon vorher ausgekämpft und ausgeglichen. Seit der Zentralvorstand die glückliche Formel für die Bchandlung des Wahlrechtsproblems gefunden, seit die Ingend ihr dann so einmütig beigetreten, konnten irgend­wie berrächtlichere Differenzen sich eigentlich überhaupt nicht mehr zeigen. Trotzdem bedeutete der Verlauf der Sonntags­

tagung wohl für die meisten eine frohe Ueberraschung. Es war eben Stil in ihr. Das hatte schon am Samstag ange­hoben mit der Zentralvorstandssitzung, die im wesentlihen einer einhelligen Zustimmung zu dem mit großem Geschick entworfenen Wahlaufruf gleichkam. Dann hatte es sich fort­gesetzt bei dem Begrüßungskommers, dem eine meisterliche Rede Bassermanns die Weihe gab: Der Süddeutsche, der aus persönlicher Vertrautheit die kleinen täglichen Röte in Bayern und in Baden und in Württemberg kannte, rief uns Preußen zu, den herben Reiz der Heimat nicht zu verkennen, mahnte uns, preußische Art und preußisches Wesen richtig ein­

zuschätzen und recht zu würdigen. Und dann die Vertreter­

versammlung selbst! Eine Rede Friedbergs leitete sie ein. sämtliche Territorialrechte der

Er sprach zwei Stunden. Aber so vortrefflich sprach er, mit sichern zum Gegenstanse hat.: Das Blatt

einer so großen Beherrschung des Stoffes, daß ihm die drei= Erklän­

hundert und mehr Hörer von Anfang bis zu Ende willig folg­ten. Wieder einmal entrollie sich vor uns das ganze weite Gebiet preußischer Politik. Die parlamentarischen Verhältnisse im führenden Bundesstaat mit ihrem lähmenden Uebergewicht der Konservativen, die mit zäher Beharrlichkeit an der über­kommenen Machtstellung hingen und nicht wollten, daß es in Preußen anders würde; die darum auch allem Block zum Trotz die alte Freundnachbarlichkeit zum Zeutrum nicht aufzugeben wünschten. Und demgegenüber die stille schwere unermüdliche Arbeit der nationalliberalen Landtagsfraktion. Ihr ent­Hlossenes, Eintreten für alle Maßnahmen, die um der eigenen Selbsterhaltung willen im Kampf gegen die Polen notwendig werden: ihr werktätiges Juteresse für die Landwirtschaft, die freilich durch planmäßige innere Kolonisation und eine orga­nische Lösung der Landarbeiterfrage noch weiter zu sördern wäre: ihre Fürsorge für den Mittelstand, den mittleren und kleineren Gewerbebetriecb, die eine eigene Mittelstandspartei als einen Ansatz zu Klassenparteien unnötig machte. Dann hatte Dr. Friedberg sich über die Beamtenbesoldungsfrage ver­breitet: von der Sozialpolitik gesprochen, die dem Schutz der Schwachen zu gelten hätte, daneben aber die Leistungsfähigkeit der Industrie nicht vergessen dürfte; hatte mit muanichem klugen Wort das Mädchenschulwesen und das weitgreisende Problem der Frauenerziehung gestreist, die in unse läuften wachsender Existenzkämpfe gleichwertig werd der Bildung des anderen Geschlechts; ähnlich wie er das schon mehrfach im Abgeordnetenhause getan, mit den Etatskünsten

politischen Kraftproben hinleiten, um so den ganzen Heerbann der Gegner gegen sich mobil zu machen.

Der Verlag desVorwärts hatte der Flugschrift des Genossen Parous eine Ankündigung mit auf den Weg ge­geben, in der diese Schrift den Arbeitern als Hilfsmittel zum Erwerb eines selbständigen Urteils im Tageskampf der So­zialdemokratie und der Gewerkschaften angepriesen wird. Herr R. Schmidt aber bemerkt trocken:

Für die Gewerkschaften wird diese hochtönende Ankün­digung auch bei sehr bescheidenen Ansprüchen gänzlich unen füllt gelassen.

Eine deutlichere Absage an den Propheten desMassen streits ist in der Tat kaum denkbar.

Arbeiterbewegung.

Der Schiedsspruch im Baugewerbe.

w Berlin, 27. April. Das von den Bevollmächtigten der

ihr gegenseitiges Gebiet nicht anzugreifen beabsichtigen. Theo­retisch dürfte dies wahr sein, aber die Geschichte lehrt uns, wie oft wider jene elementare Wahrheit gesündigt worden ist, und daß die ausdrückliche Verpflichtung, die Rechte anderer nicht zu verletzen, nicht ohne praktische Bedeutung ist. Das Abkommen enthält keine wechselseitige Garantie.

Wäre dies der Fall, so könnte Holland in einen Krieg um fremde Interessen hineingezogen werden. Das jetzige Ab­kommen läßt zu bleiben.

ob das Abkommen nur für die Küstengegenden und nicht auch merbe, fällte, heute seinen Schiedsspruch dahin, daß in

für das Hinterland Bedeutung habe. Dies ist zu verneinen, keinem Lohngebiete irgendeine Verschlechterung der Lohnbe­Das Abkommen bezieht sich selbstverstäudlich nicht nur auf die dingungen eintreten dürfe, daß ferner in den Lohngebieten, Küste. In dem als Muster dienenden Mittelmeerabkommen wo nach dem 1. April 1906 keinerlei Lohnerhöhungen vorge­handelte es sich hauptsächlich um die Küstengegend, und jene nommen und auch nicht zum 1. April 1909 vorgesehen sind, Terminologie wurde für das Nordseeabkommen übernommen, mit dem 1. April 1909 der Stundenlohn um 1 4 zu erhöhen Man ist somit zu der Annahme berechtigt, daß das Abkommen sei. Für jeden Bezirk soll ein Schiedsgericht eingesetzt wer­sämtliche Territorialrechte der kontrahierenden Mächte zu den, das die außer der Lohnfrage bestehenden Streitigkeitten

latt schließt mit der bis zum 16. Mai d. J. endgültig entscheiden soll. In der Be­

en läßt das Recht Hollands, im Kriegsfalle neutral sämtlichen Beteiligten einstimmig erwählte Schiedsge­leiben, unangetastet. Pessimisten werden ferner fragen, richt für die Lohnstreitigkeiten im Bauge­as Abkommen nur für die Küstengegenden und nicht auch werbe fällte heute seinen Schiedsspruch dahin, daß in

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sie ihre gleich zum Anfang gestellte Forderung, daß das Nord= 1. April 1909 erhöhen sollten. Sie haben indes, um die Ein­seeabkommen nicht mit dem manche heikle Frage berührenden stimmigkeit des Schiedsspruches zu wahren und seine Annahme

Ostsecabkommen verkuppelt würde, durchzusetzen wußten.

Obligatorische Fortbildungsschulen.

Wie verlautet, schweben zwischen den beteiligten Ressorts gegenwärtig Verhandlungen über die Möglichkeit der gesetz­lichen Einführung von obligatorischen Fort­bildungsschulen in allen Orten mit mehr als 10.000 Einwohnern. Falls die Entscheidung dahin ausfällt, daß die Frage schon jetzt durch Landesgesetz geregelt werden soll, wird eine entsprechende Vorlage im Ressort des Ministeriums für Handel und Industrie zur Beratung für den kommenden Land­tag vorbereitet werden.

nimimigreit des Schiedsspruches zu wahren und seine Annahme

nicht zu gefährden, beschlossen, von einer ausdrücklichen Vor­schrift dieser Erhöhung abzusehen und sich darauf zu beschrän­ken, sie dem betressenden Arbeitgeberverbande nachdrücklich zur freiwilligen Durchführung zu empfehlen.

Industrie, Haudel und Verkehr.

Duisburg, 27. April.(Auf demrheinisch­westfälischen Eisenmarkte) herrscht immer noch wenig Leben. Allerdings sind in den letzten Tagen einige größere Aufträge eingegangen, die zwar wohl für die nächste die Beschaftigung, nicht aber einen nennenswerten Ge­winn sichern dürften. Die Roh= und Brennstoffverbände halten ihre Preise aufrecht und die Verbraucher von Fertig­erzeugnissen mit ihren Auftragen zurück. Die Werke können

des Finanzministers sich auseinandergesetzt und mit allen Ent­schiedenheit erklärt: die nationalliberale Fraktion würde, falls eine Lösung der Lehrerbesoldungsfrage nach der Skala flaches kleine Orte. Großstädte verfucht werdon sollte, sich dem mitt Nachdruck widersetzen. Ueber all dem waren in dem ein­gehenden und eindringenden Reserat Friedbergs die Kultur­fragen im engeren Sime nicht zu kurz gekommen: wie mann­haft hatte er von der Freiheit der Universitäten im Forschen und Lehren gesprochen, die auch für die Theologenfakultäten zu gelten hätte; wie tapfer von der Notwendigkeit, die Kunst ungehemmt von allen höfischen Einflüssen und Rücksichten sich serische s Piakeen. Es war wirlich nur der zuingendel wenn Dr. Friedberg an das Ende seiner Rede den Appell setzte:Freiheitliche Entwicklung unseres Staats­

wesens, Freihett des Glaubens und des Denkens, soziale Ge­rechtigkeit, das sind die Feldzeichen, in denen wir siegen wolen:geihen, in daen wir Heyei

Nach Friedberg erörterte Dr. Krause die Wahlrechts­frage, die ost erörterte, noch einmal. Aber so glückliche Wen­dungen strömten ihm dabei zu, so stark war der liberale Elan, ##.hurch,. die Ansprache git, daß die Hörer auch im Bann dieses Redners blieben. Der Magdeburger Archivdirektor

von Valest in Vertretung des Wönge, ale Minister und de Ralsis daog Faz. Ker ucht, venm er nacher beim setlchen

leitenden Politiker beider Parteien, sowie das divlomatische sein mie aumnagt der beiden Reden zag: man kömte so liberal

diplomatische sein wie immer an diesen Darlegungen würde man nichts

Zu den Landtagswahlen.

Berlin, 27. April. Anläßlich der bevorstehenden Land­tagswahlen ist in ganz Preußen den zu diesem Termine ein­zuberusenden Reservisten ein Schreiben des zuständigen

Bezirkskommandos mit der Frage zugestellt worden, ob sie wahlberechtigt seien. Im Falle der Bejahung der Frage wird der Uebungsbefehl ausgehoben und die Einberufung des Be­trefsenden bis zu den diesjährigen Herbstübungen verschoben.

Parlamentarisches.

Ostmarkenzulage.

Dem Reichstage wird entsprechend der von ihm be­schlossenen Resolution noch vor den Sommerferien, die be­teis am a; eal bramn

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Werke diesen Zustand lange aushalten können, während die mittleren und kleinen Werke die größten Anstrengungen machen müssen, um sich über Wasser zu halten. Auf dem Roheisenmarkte wird die Arbeitslosigkeit der Werke immer fühlbarer. Das Syndikat zieht eben vor, daß seine Werke lieber den Betrieb einschränken oder gar stillegen, als es seine Preise verbilligt. Allerdings erklären die Roh­eisensyndikate ihre Haltung damit, daß ja auch das rhein­westf. Kohlensyndikat seine Preispolitik durchsetze und sehr wahrscheinlich würden sie ihre Preise ermäßigen, wenn das Kohlensyndikat, das hierzu am ehesten in der Lage wäre, ihnen mit dem guten Beispiele voranginge. Vorläufig sind die Preise für das 2. Quartal unverändert, doch ist der Bedarf von den Verbrauchern in wesentlich geringerem Umfange wie sonst und meistens sogar nicht ganz vollständig gedeckt worden.

ceits am 8. Mai beginnen sollen, eine Vorlage betr. Ge= Die englischen Roheisenfabrikanten nutzen die Lage aus

gährung.ugpiderruflicher Gehaltszulagen und führen eine recht lethafte Konkurrenz. Der Alt­

Ostmarken tätigen Reichsbeamten zugehen. materialmarkt scheint sich zur Verzweiflung der

Das Weingesetz und die Winzer.

Korps beiwohnten. Botschaftsrat v. Stumm legte in Ver­tretung des deutschen Kaisers einen großen Kranz zu Füßen des Sarges nieder. Ministerpräsident Clemenceau überbrachte einen Kranz mit weißen Blumen. Eine ungeheure Menschen­menge hatte sich vor der Abtei angesammelt. Nach dem Ge­dächtnisgottesdienst in der Westminster=Abtei begab sich das Trauergefolge durch die zahlreich herbeigeeilte Menge unter strömendem Regen nach der Euston=Station. Die Leiche des Premierministers wird nach Schottland übergeführt, um dort bestattet zu werden.

Englischee.

London, 28. April. Bei der Ersatzwahl in Kincardine=

shire wurde der Liberale Murray gewählt, doch ging die Ma­

1698 zurück, obwohl die Wahl­

beteiligung stärker war als vor zwei Jahren.

Russisches.

( Warschau, 28. April. In Kelce wurde der Direktor des dortigen Lehrbezirks, Afanasjew, ermordet.

Marokkanisches.

Tanger, 28. April. Mulai Hafid ist auf dem Weiter­marsch von den Beni Meokin nach Sayan mit 3000 Reitern und 8 Feidgeschützen und 14 Schnellfeuergeschützen und wurde überall begeistert empfangen. General'Amade begleitete den Marsch Mulai Hasids parallet; er besand sich zuletzt einen Tagemarsch vom Lager Hafids entfernt. Mulai Hafid gelangt nunmehr in die schwer zugänglichen Berge von Sayan. Zur Beobachtung der Franzosen beauftragte er den Sohn des Kaids von Sayan, Hammu Akha. Er gab allen Kabylen den Beschl, sich der Feindseligkeiten gegen die Franzosen zu ent­halten und den Karawanenverkehr mit Casablanca nicht zu stönen. Mulai Hafid will in Eiknärschen auf Mekines und Jez ziehen und dürfte nach Ansicht der Eingeborenen keine Schwierigkeiten mehr finden.

Wie aus Paris gemeldet wird, ist bis gestern abend keine bestätigende Nachricht von der angeblichen Ermordung Raisu­lis eingetroffen.

Seuche.

O Neuvork, 28. April. Ein Telegramm aus Caracas vom 81. April meldet, daß La Guaira wegen einer dort herr­schenden rätselhaften Krankheit vollständig isoliert sei. Der Eisenbahnverkehr zwischen La Guatra und Caracas sei ein­gestellt. Ein militärischer Sanitätskordon umschließe den be­treffenden Teil des Landes. Die Regierung gebe noch nicht

daß die Krankheit die Bubonenpest sei. Nach von aus­ländischen Aerzten stammenden Auskürften seien in fünf Wochen 10 Todesfälle an der Krankheit vorgekommen.

auszusetzen finden. Tatsächlich hat die Versammlung an ihnen niß.*

Die Diskussion, die sich am Nachmittag nisse dieser Gebiete nich an die Beserate schloß, waren im Grunde gehommen Zusin= nahne Weindauberen mungserklärungen. Man stand wirklich unter der Empfin­dung, daß alles weitere Diskutieren nur ein Abschwächen

Wärsadah, man diesen zugleich freiheitlichen und besomenen Ausführungen nichts hinzuzusetzen hatte. Nur ganz flüchtig wurde noch einmal an die endgültig begrabene Streitfrage, ob geheime, ob öffentliche Wahl, gerührt. Der Versuch erstarb im starken Widerspruch der Versammlung. Und als dann der sungliberale Führer Fischer in pointierten, zündenden Sätzen

niche wiche, ausge Srses- eit beiont, die errungene Gluheil

tertiaset dr Ugrgeg n. 3u seden, nicht von neuem die Schlag,

sunver de Partei zu hemmen, subelte ihm die Versamm­

Das waren die Schlußeindrücke, unter denen man aus­einanderging. Befreiende, erhebende Eindrücke wie diese ganze

Zovung. serrt.Ein eigenes Kraftbewußtsein durchströmte alle, die Alden wie die Jungen. Selten war man sich der inneren und innerlichen Einheitlichkeit so bewußt geworden wie in

Freude gewonnen an der eigenen Art, die politischen Dinge zu betrachten. Und in

gazersalmar!!scheint sich zur Verzweiflung

Händlerfirmen nicht ändern zu wollen, da fortlaufend eine winzer. starke Zurückhaltung seitens der Verbraucher beobachtet wird.

Nach einer Reldung aus Frautfaurt a. M. egaben sah(Gröter, Gesctäste bonen ur bei schr gobrichten Pesen

bei der Beratung der Rovelle zum Weingesetz im Ausschuß zu, stande und eine Anzahl Händlerfirmen, die im letzten

des Deutschen Weinbauvereins starke Meinungs­ Vinier große Posten Schrot von der Eisenbahnverwaltung

verschiedenheiten. Die in der Minderheit befindliche­treter der Mosel= und Saargebiete verließen den Saal sie, die, nötigen Rücksichtnahmen auf die besonderen

nicht erreichen zu können glaubter verein der Provinz Rheinhessen

schen Ver. zu hoben Preisen gelauft haben, dürften heute starte Geld. Saal, weil 5/.g2, Tiiorse, Nan bietet heute Kernschrot, zu 49 bis

Verkälte 34 C7, rigeruachnoberdau und Verstätenschrot zu 88 bie

dten.(Paiticür Brandguß 43 bis 45 4, beien schweren handlich

praktischen

ren handlich

ßbruch zu 56 bis 57 M, Drehspäne zu 43 bis

as ien Alascez ae aes eate es aich adb ece losen Cerihong aiden buise aie Khan u e genehnigt die übrigen Paragrapben sanden die Zustimnung sichleit ein und die Produgenten sind froh, den überschießen­der Versammlung. Sunimmung den Teil ihrer Fabrilation zu Schleuderpreisen im Ausland

Eine in Neustadt a. d. Haardt abgehaltene überaus zahl= abzusetzen. Daß ohne schwere wirtschaftliche Schädigungen für

hien Sehen, Iheerscht sagte man dem Aümereichen Magde,

ßische

Der neue Landtag.

Rach, einerReldung aus Berlin dürste der neue preu­glche, cs schon am 30. Juni einberuten werden. Diese

wartenden Fusissung d nsdsten Wochen zu er­ist durch die Versasn rd,

mendernten uu bedingt. Der Landtag wird zusam­

weiche gse, um sosort wieder vertag zu werden. Irgend

Throursd, Phirh sde Arbeiten wird er nicht vornehmen. Eine

Einbernfungstage nicht gehalten werden, auck dürfte die Präsidentenwahl noch nicht erfolgen.

Zum Nordsee=Adkommen.

in Deutschlans zum mindesten den au.. n sch

versprechen, daß damit z. der fortgesetzten Unterstellung von Prasteigngaiicen gegenüber den uns benachbaren kleineren

Frater grett der Boden entzagen ist. Mit besonders großer Freude ist die Nachricht von der Unterzeichnung der Konvention in Holland aufgenommen worden, obwohl die Pserschsger ia eiueswegs geweigt sind, ihre Trag, ier, I3rschäßen. Der Rieuwe Ronerdamsche Couraut äußert sich zum Nordfee=Abkommen in einem Leitartikel, der die Auffassung maßgebender holländischer Kreise wider­sptegelt. Die wichtigsten Söße lauten wie folgt:Es ist er klärlich, daß man sich nach Kenntnisnahme des Abkommens

D8 hinserlich dae Tuicg eeruig ge Pus veranlatzt wurde

Ist hinsichtlich der Küstengegend der Nordsee ein Konflikt ent­standen, oder bestebt die Befürchtung eines Konflikts, welchen man auf diese Weise verhüten wolle? Jum Glück ist beider nicht der Fall Man weiß, daß die Initiative zu diesem Ab­kemmen von Deutschland genemmen wurde. Dabei diente ich frapzöfischengtische Abkommen über das Mittel, ländische Meer als Muster. Dieses Abkommen bezweckte, die

reich besuchte Versammlung der Vereinigung pfälzi­scher Weinproduzenten, Weinhändler und Wein­kommissionäre beriet in vierstündiger Sitzung den neuen Weingesetzentwurf. Der Entwurf fand in allen seinen Teilen die Zustimmung der Versammlung. Zu einigen Paragraphen wurden Aenderungen und Zusatzanträge beschlossen. Außer­dem wurde eine Resolution angenommen, die eine Zentral­aufsichtsbehörde für die Ausübung der Weinkontrolle verlangt.

In einer in Kobleng abgehaltenen Versammlung des Rittelrheinischen Weinhändlervereins wurde der Gesetzentwurf als in vielen Punkten unannehmbar be­zeichnet.

unsere Industrie dieses

dustrie dieses System nicht lange mehr durchgeführt werden kann, müßte den leitenden Kreisen, die offenbar viel

bald kler werden, denn durch diese Einschränkung des inländischen Bedarfs, an der sie einen Teil der Schuld tragen, und diese Halbzeugverschleuderei schädigen sie sich indirekterweise doch selbst, da man den Auslandswerken die Konkurrenz gegen die heimischen Auf dem Stabeisenmarkte sind in letzter Zeit einige Aufträge eingegangen, die wenigstens das er­

Heer und Marine.

(2 Düsseldorf, 28. April. Der Kommandeur der 14. Divi­sion, Generalleutnant Stephan ist zur Disposition gestellt und an seiner Stelle der Generalmasor Gronen, Kommandeur der 73. Insanterie=Brigade in Lyck, unter Beförderung zum sehr gering. Generallentnant zum Kommandeur der 14. Division ernannt überhaupt keit worden. Mit der Führung der 73. Insanterie=Brigade wurde Oberst v. d. Becken, Lommandeur des Infanterie=Regiments Nr. 72 beauftragt, an dessen Stelle der Oberstieutnant Löl­höffel v. Löwensprung beim Stobe des Gunadier=Regiments

den Werkkätten der Sozialdemokratie.

Massenstreik und Gewerkschaften.

Du. Verlage desVorwärts ist eine Zlugschrift des

Genossen Parvus erschienen, die vom Massenstreik ein verlockendes Bild entwirst, um Stimnnung für den Versuch zu machen, die Grundlagen der bestehenden Gesellschaftsord­nung mit Hilfe des Nassenstreits ins Banken zu bringen. Bei den sozialdemokratischen Gewerkschaften hat diese neue Empfeblung des Massenstreiks offenbar Anstoß erregt. Denn in dem gewerkschaftlichen Zentralorgau wendet sich Schmidt gegen dieziemlich sostemlose undsprunghalte Erörterung desGenossen Parous, indem er im wesentlichen ausführt:

Nicht in dem spekulativen politischen Massenstreik sollen die Arbeiter die Macht der gewerkschaftlichen Organisation erkennen, sondern im Hinweise darauf, was se in ihren Ge­Perkschaftsorganisationen erreicht haben.... Ein politisches Kampfmittel kann nicht der gewerkschaftliche Streik werden, der die wirschaftliche Besserstellung der Arbeiterklasse als Zweckbestimmung hat. Es wäre der größte Hehler der Gewerkschaften, wollten sie die Kämpfe zugleich zu

reicht haben, daß das Arbeitsbedürfnis im allgemeinen nicht ehr so dringend wie bieher ist und die Lieferfristen etwas länger geworden sind. Im großen und ganzen ist aber die Lage des Stabeisenmarktes noch sehr aufbesserungsbedürftig und die Produktion, da die bisberigen Produktionseinschrän­kungen nicht ausreichend sind, so groß, daß die Preise weiter­bin direkt verlustbringend sind, wenigstens für diereinen Walzwerke: in Schweißstabeisen ist die Preislage um eine Kleinigkeit befriedigender, dach ist der Eingang neuer Arl

Auch der Blechmarkt bietet wenige, fast überhaupt keine Lichtpunkte. Der englische und belgische Wettbewerb ist fortlaufend äußerst stark fühlbar, so daß die ohl bei Zein= wie Grobblechen den Be­trieb ihrer Walzenstraßen eingeschränkt haben. Man notiert 120123 A. Mittelbleche 118120 4, Kesselbleche 122123 K, gewöhnl. Behälterbleche 112114 M. Den Verhandlungen zur Bildung eines neuen Blechverbandes

zenkommen, es herrscht

eben überall eine große Verbandsmüdigkeit. Wenngleich die Lage in Bandeisen nicht geradezu glänzend ist, so ist der Bestand an Arbeit doch verhültnismäßig wesentlich größer, der Eingang neuer Arbeit regelmäßiger als bei Blechen. Band­eisen war von jeher ein guter Ausfuhrartikel gewesen und rechtfertigt auch heute noch ziemlich diesen Ruf; allerdings ist der Wettbewerb in Bandeisen nicht so stark wie in Stabeisen. Man notiert im Inland weiterhin 130132.50 4. In

Streifen,ist die Lage um einen Grad weniger befriedi. gend, doch schließt man zu den bisherigen Preisen ab. Die Beschäftigung der Werke auf dem Drahtmarkte stützt sich

gleichfalls ziemlich stark auf den Verbrauch der überseeischen Abnehmer: die Beschäftigung ist nicht besonders lückenhaft, aber bezüglich der erzielten Preise weniger befriedigend. Dies ist sowohl bei Walzdraht, wie namentlich bei gezoge­nem Draht der Fall, wo die Ziehereien bei einem Satz von 13250 4 für Walzdraht gleichfalls größtenteils Geld verlieren. In Drahtstiften liegen die Verhältnisse, wie seit Monaten, wenig zufriedenstellend. Der Raumverhält­nisse halber werden wir die anderen Artikel in unserem nächsten Berichte behandeln.

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