Nr. 13 Donnerstag, 9. Januar. Mittag

Duisburg: Fernsprech-Anschlüsse Nr. 237 und Nr 141(letzierer nur für Redaktion).

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Kreisblatt für den ganzen Stadtkreis Duisburg(Duisburg-Kuhrer...

Anzeiger für den Stadtauss chuß Duisburg. Offizielles Blatt der Westdeutschen Binnenschitfahrts-verursgenossenschaft.

nd### Aupge, Batrschadireher Karf Lass und Gerechte, Mermann Luche in Daistur.

Ausgabe.

Onisburg a. Rhein. 1908.

Mülhelm a. d. Buhr: Fernsprech- Anschißsse Nr. 58 und 50

* S 8

erscheinende Zeitung.

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Druck und Verlag:Rhein- u. Ruhrzeitung, G. m.

60. Jahrgang.

der Anzeigen-Annahme Nr die Miegriten Husgaben ode, ai bestimmten Stelen

b. II.(Geschäftsführer: Betriebsdirektor Karl Loos und Chetredakteur

vormittags, für die Abend-Ausgabe spätestens Uhr nachmittags immter Stallan kann beine(iewfähr geleistet werden.

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Neueste Draht-Nachrichten.

D. W. Nünninghoff. Friemersheim: Johannes Pannen. Mörs Gerh. Pannen. Dinslaken:

K. Terbraggen Naul: K. Kahler. Rottertan: Anton Reude Gx. Draastee, 19

auf die anderen Gebäude übertrugen. Reun Personen Fud grozen,oßrg#st

tot, zwei schwer und vier leicht verletzt. meisterverband, den Richtungen Strefer­

Geldumlaufs=Geserz. shoff, noch unausgeglichen sind. Die Meb

dat die Gegensähe Pxiscer, ug; sne; v. 2.Ssetf zu wenighen Vernn, wen gegen die Schwarzen

Der Kaiser

w Potsdam, 9. Jan. Der Kaiser traf gestern anläßlich des Couleurfestes der Gardejäger und Leibgardehusaren im Automobil am hiesigen Kasino der Gardejäger ein.

Belgisches.

m Brüssel, 9. Jan. Der bisherige Präsident der Depu­tiertenkammer, Schollaert, ist an Stelle des verstorbenen Mi­nisterpräsidenten De Trooz zum Minister des Innern er­nannt worden.

Holländisches.

Amsterdam, 9. Jan. Da die Königin nach der Be­sprechung mit dem antirevolutionären(calvinistischen) Depu­tierten Heemskerk weitere Herren nicht zu Rate gezogen hat, so scheint die Annahme berechtigt, daß Heemskerk mit der Kabinettsbildung betraut worden ist. Der antirevolutionäre Rotterdamer" bestreitet, daß er bis jetzt irgend welche Ver­antwortung bezüglich der Kabinettsbildung übernommen habe. Heemskerk hat eine Besprechung mit fünf katholischen Kammer­mitgliedern und dem früheren antirevolutionären Minister­präsidenten Kuyper gehabt.

(2 Haag, 9. Jan. Die Kammer nahm gestern die Zusatz­akte zur Brüsseler Zuckerkonvention ohne Abstimmung an.

Zur Lage in Marokko.

Spaniens Verhalten.

m Madrid, 9. Jan. Der Correspondencia Milita zufolge hat der Kriegsminister nach einer Unterredung mit dem König und Ministerpräsidenten erklärt, er würde nur im äußersten Notfalle Truppen nach Marokko senden. Er nehme sich in­dessen vor, wieder eine Garnison nach Melilla zu schicken für den Fall von Angriffen seitens der Stämme, oder, wenn es nötig sein sollte, die scherifischen Truppen zu unterstützen, da­mit die Oberhoheit des Sultans aufrechterhalten werde.

Trotz aller offiziellen Versuche, die beunruhigte öffentliche Meinung in Bezug auf den Besuch des Herrn Pichon zu be­schwichtigen, beharrt die hiesige Presse in lebhaftem Mißtrauen gegenüber Frankreichs Absichten, welche entgegen allen Vor­wänden und diplomatischen Versicherungen lediglich dahin­gingen, Spanien zur Beteiligung an kriegerischen Unterneh­mungen in Marokko mitzureißen; diese Tendenz spiegle sich deutlich in der Pariser Presse wider.

Eine französische Beschwichtigungsnote. w Paris, 9. Jan. DerAgence Havas wird aus Madrid zemeldet: Auskünften aus spanischen Kreisen zufolge gab die Presse im allgemeinen nicht den wahren Charakter der Reise Pichons wieder. Dieser Besuch hat eine wichtige Bedeutung, ähnlich derjenigen, die den beabsichtigten Besuchen des Prä­sidenten Fallières und des Ministerpräsidenten Clemenceau beizumessen sein wird. Denn es ergibt sich von selbst, daß ein solch häufiger, direkter Verkehr zwischen den Regierungen und den Staatsoberhäuvtern dazu beiträgt, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern mehr und mehr zu festigen, toelche in den internationalen Fragen eine parallele Politik befolgen. Anderseits kam aber Pichon nicht, um irgend einen bestimmten Punkt der französisch=spanischen Beziehungen in Bezug auf Marokko zu regeln, noch viel weniger, um die Mit­virkung Spauiens für die Abenteuerlichkeiten einerDurch­dringung" zu gewinnen. Frankreich und Spagien halten sich genau an den Vertrag von 1904 und an die Algecirasakte, durch welche die Souveränetät des Sultans und die Beach­tung aller europäischen Interessen in Marokko unbestreitbar festgestellt sei. Uebrigens würden letztere nicht verletzt werden können, ohne einen gerechtfertigten Einspruch der anderen Nächte hervorzurufen. Die spanische Regierung würde soweit wie notwendig gehen, wenn sie, was bisher nicht zu befürchten sei, in der Erfullung ihrer Aufgabe auf Schwierigkeiten stoßen sollte.

Anleihefrege.

w Madrid, 9. Jan. Der marokkanische Minister El Mokri, der sich zur Regelung einer Anleihefrage nach Paris begibt, hatte gestern auf der Durchreise eine Unterredung mit dem französischen Minister Pichon.

Zur Kriegslage.

w Paris, 9. Jan. Der Kriegsminister stimmte dem Vor­schlage des Generals Liautey zu, einen Teil der Truppen, die gegen die Beni=Snassen im Felde gestanden haben, heimzu­befördern und die Hafenpolizei einzurichten.

* Rabat, 8. Jan. Sultan Abdul=Asis ist geneigt, die französischen Truppen, die zurzeit die Kasbah der Mediunas besetzt halten, durch eigene Soldaten zu ersetzen.

Kein Motu proprio des Papstes.

w Rom, 9. Jan. Gegenüber der Meldung, daß ein Motu proprio des Papstes bevorsteht betr. die Reorganisation des Staatssekretariats, erklärt derCorriere'Italie, daß ein Motu proprio nicht bevorstehen könne, da Bestim Neuschaffungen nicht getroffen seien.

Gesandten=Empfang.

m Rom, 9. Jan. Der preußische Gesandte beim Vatikan, Dr. von Mühlberg, ist gestern nachmittag hier eingetroffen und vom Geschäftsträger, Legationsrat Dr. von Bergen und den Mitgliedern der Gesandtschaft am Bahnhof empfangen worden.

Keir Hardie.

* London, 9. Jan. Der Sozialist Keir Hardie, der in letzter Zeit in Indien eine maßlose Agitation entfaltet hat, wird nicht wieder zum Vorsitzenden der Arbeiterpartei des Unterhauses gewählt werden; in Aussicht genommen ist für

0

aufeesen..HOfF, nog unausgeglicheg gm.### die In

r Wastingten, 8. Jan. Der Präsident der bei dem Re­ Sonderversicherung, die Minderheit den Anschluß an

und dem Werk­emann und Pott­Mehrheit fordert eine

Geld= validenversicherung. Die Hauptgrunde für die Vonderkasse,

gezagt, das sei zu wenig. Wvenn man gegen die Schwarzen nicht mit aller Strenge vorgehe, schädige man direkt die Inter­essen des Reiches. Er pflege weniger als 50 Hiebe überhaupt nicht zu verhängen.

Dr. Peters: Ich din natürlich nicht für jedes Tisch­gespräch verantwortlich, aber ich erinnere mich, daß ich ähn­liches, wie der Zeuge behauptet, ihm erzählt haben kann.

Erinnert sich der Zeuge aber auch, daß die Lage damals un­

gemein ernst war, weil kurz vorher die Ervedition-iedergemenelt worden war und daß ic

Der Zeuge bemerkt dann, daß er in­

prasentantenhause bestehenden Kommisson für bie. 2. /das Verlangen nach einer Witwen= und Walsenversorgung, die

tmlaufsmittel der Banken, Towler, brachte heute ein von., nicht bloß wie bei der Arbeiterversicherung den erwerbsnn­

Kommission ausgearbeitete Gesetzesvorlage ein, die den Geld= fähigen Witwen zugute kommen sol, nach Anerkennung, der

unlauf elahtischer zu grtalten fucht. Die Vortage bevt de Veruselwpulzen zu der Pisgtasson mit mehr ober größerer Expedinon niebergemeselt Porden war, und daßz i

Zurucziehung aler auben hehenden Umiautomtte. der o, Zusjährlischteit vorgebracht von dem Konservativen Frhrn.) direkt aus dem Ausstanösgebiet des Ssiabotsa kam;

tionalbanken vor, die durch Hinterlegung von Vonds Gesichert v. Rlich, hofen, dem Rationalliberalen Dr. Strefe­

sind, und ermachtigt, an Stelle dieser zur Ausgabe von Roten, m ann, dem Reichsparteiler Linz, dem Zentrumsabgeord­die auf dem allgemeinen Aktivbestand jeder einzelnen Bank neten Sittart. Die Gegengründe, die insbesondere in der lasieren sol. Die Nationalbanken werden in Gruppen organi. Gefährdung der Invatisgenperstchattens iu##u reiztunigen Dr

siert, von denen jede einem Aufsichtsrat von sieben Mitglie, Wigdan einen beredten Verfreier, dem sich inhaltlich für

dern untersteht. Banken, deren Ansuchen um Roten bei dem die Sozialdemokraten auch der Abg. Schmidt=Berlin an­

schloß. Am nächsten Schwerinstage wird#e fortgesetzt.

zuständigen Aufsichtsrat gebilligt wird, sollen berechtigt sein, entsprechend ihrem eingezahlten Kapital garantierte Kredit­noten zu erhalten. Solche Noten sollen einer jährlichen Steuer von 2 Prozent unterworfen sein. Die Gesetzvorlage sieht ferner die Bildung eines Garantiefonds von 500 Mill. Dollar vor zur Sicherung der Depositen als auch der Noten einer jeden Bank. Jede Bank soll zu diesem Fonds 5 Pro­zent des durchschnittlichen Depositenbestandes des vorangegan­genen Jahres beitragen und ferner 5 Prozent von den be­antragten Noten.

Amerika und Japan.

m Washington, 8. Jan. Staatssekretär Root antwortete auf eine Anfrage des japanischen Geschäftsträgers, daß die Ernennung Takahiras, des jetzigen japanischen Botschafters in Rom, zum Nachfolger Aokis von den Vereinigten Staaten mit Befriedigung aufgenommen werde.

Tarifrevision.

( Washington, 8. Jan. Die Einbringung der Vorlage des Senators Beveridge, wodurch eine Tarifkommission ge­schaffen werden soll, wird von den Befürwortern der Tarif­revision mit Genugtuung begrüßt. Angesichts verschiedener anderer Tarifvorlagen scheint eine Erörterung der Tariffrage im Kongreß als unvermeidlich. Senator Warner hat gleich­falls eine Vorlage eingebracht, eine Tarifkommission, bestehend aus drei Mitgliedern, zu schaffen.

Reich.

Schulden!

Im Reichstag und Abgeordnetenhaus setzte gestern die parlamentarische Arbeit gleichzeitig energisch ein. Es ist eine harte und schiasalsreiche Kampagne, die bevorsteht. Nach den Erklärungen des Herrn v. Rheinbaben steht der Etat unter dem Zeichen der Sparsamkeit. Der Finanzminister, der ein vorsichtiger Mann ist, richtete die Mahnung an das ganze preußische Volk, von den jüngu betretenen Pfaden eines luxuriosen Wohllebens zurückzukehren auf den Weg der alten Einfachheit. Der Finanzminister nahm dabei keinen Stand aus. So sehr er hierung im ptechte ist, so nachdrücklich muß beiont werden, daß auch die über allen Ständen stehende Krone ein Beispiel jener alten Einjach­heit geben möge. Der berechtigee Glanz höfischen Wejens braucht darunter in keiner Weise zu leiden; aber eine ver­meidbare Ausdehnung sollte unterbleiben. In den setten Jahren des wirtschaftlichen und des finanzielen Gedeihens hat selbst Freiherr v. Rheinbaben in dieser Beziehung nicht genügend vorgebaut. Den Beweis dafür enthält Kapitel 24, Litel 2 des Erats des Finanzministeriums, wo für den Bau eines Schlosses in der Stadt Posen 5,35 Mill. Mark ange­jordert worden sind. Einen besonderen Appell zur Sparsam­keit richtete der Finanzminister an die Gemeinden. In der Tat muß man sich fragen, wohin die ungeheuere Verschul­dung der Städte führen soll.

Wenn der Finanzminister den neuen Etat möglichst spar­sam gestaltere, so bestimmte ihn dazu der im Zusammenhange mit dem Nachlassen der Wirtschaftskonjunktur eingerretene Ausfall an Einnahmen. Während die Ausgaben der Staatsverwaltung stiegen, verminderten sich namentlich die Ueberschüsse der Eisenbahnen um mindestens ca. 60 Mill. Mark. Glücklicherweise ergaben die direkten Steuern das ansehnliche Mehr von rund 80 Mill. Mark, so daß für 1907 das Desizit vermutlich 50 Mill. Mark nicht über­steigen wird. Da für das Eratsjahr 1908 die Durchführung des Schulunterhaltungsgesetzes und die Er­höhung der Beamtengehälter sehr beträchtliche Summen ersordert, ist es nur zu billigen, daß von deu rund 420 Mill. Mark Neuforderungen der Ressorts 160 Millionen gestrichen wurden. Auf diese Weise ist es möglich geblieben, unter Beibehaltung der alten Grundsätze für die Aufnahme von Anleihen die Erhöhung der Einkommens= und Ergänzungssteuer nur insoweit vorzunehmen, daß sie einen Mehrbetrag von 40 Millionen Mark abwersen. Wie diese Erhöhung im einzelnen erzielt werden soll, ist noch nicht bekannt, angesichts des beanspruchten Mehrertrages erscheint die Schonung der untersten Klassen als sehr wohl möglich. Die Aufnahme neuer Anleihen auf werbende Anlagen der Eisenbahnen und der Bergwerke zu beschränken, ist natür­lich durchaus angemessen: dieReichsmisere" darf in dieser Hinsicht auf keinen Fall zum Muster dienen. Welche Höhe der gesamte Anleihebedarf Preußens erreicht, ging aus der Etatsrede des Ministers, soviel wir sehen, nicht hervor: Genaues wird sich auch erst nach der Erledigung des Enteig­nungsgesetzes sagen lassen. Die Ausführungen des Kreiherrn v. Rheinbaben über die neue preußische Anleihe deckten sich im wesentlichen mit der bereits bekannten Begründung der Finanzaktion. Der Hinweis, daß keine Konversion des Prozent=Lyps vor Ablauf eines Jahres erfolgen könne, soll die Beliebtheit des neuen Papiers ohne Zweisel erhöhen. Daß letzteres trotz der automatisch sich verringernden Ver­zinsung 15 Jahre hindurch die=Prozent=Werte jeder Gattung im Kurse herunterdrücken wird, ist leider höchst wahrscheinlich. Eine nachhaltige Besserung des Kurses unserer heimischen Anleihen ist nur von einer allseitigen Einschränkung im Schuldenmachen zu erwarten.

Abgeordnetenhaus.

Etatsfragen.

Berlin, 8. Jan.

Mit einer Rede, die die Mitte hielt zwischen wirtschaft­lichem Pessimismus und wirtschaftlichem Optimismus, hat der preußische Finanzminister heute im Abgeordneten­hause den Etat eingebracht. Mit 8 Milliarden 362 Millionen Mark schließt die Haushaltsrechnung der Monarchie ab. Eine gewaltige Ziffer! Aber gewaltig ist auch der Fehlbetrag, der gedeckt werden muß: 442 Millionen, fast eine halbe Milliarde! Die Zeit, wo wir in Preußenheidenmäßig viel Geld" hatten, ist vorbei, und der Minister hatte guten Grund, dem preußi­schen Staate eine Pumpwirtschaft wie im Reiche zu prophe­zeien, wenn in der Finanzgebarung nicht Wandel geschaffen werde. Sparen, sparen und nochmals sparen, das ist die Devise des Schülers Miquels. Und man muß ihm zugestehen, daß er redlich bemüht ist, nach diesem Grundsatz zu handeln. Der Etat ist ein vollgültiger Beweis dafür. Sache der Volks­vertretung wird es sein, zu prüfen, ob nicht vielleicht hier und da falsche Sparsamkeit gewaltet hat. Aber im Prinzip hat die Regierung sicherlich recht: In Zeiten rückläufiger Konsunktur ist auch für den Staat haushälterisches Vorgehen das oberste Gesetz. Der Fehlbetrag muß zum großen Teile durch eine Anleihe gedeckt werden ein schlechtes Auskunfts­mittel, aber als Notbehelf nicht zu entbehren. Nicht zu ent­behren ist auch die Erhöhung der Einkommen= und Er­gänzungssteuer, die freilich noch gründlich auf ihre schematische Zweckmäßigkeit geprüft werden muß. Der Beurteilung unseres Wirtschaftslehens durch den Minister kann man sch gut und

von dem Larno, der eP, Hshegonge 2l.er Phes.

macht. Es sieht wie ein Widerspruch zu dieser Mahnung aus, wenn der Etat 117 Millionen Mark für Gehaltsauf­besserungen für die Beamten fordert; wer aber die Verhältnisse kennt, weiß, daß diese Zulagen nicht den Luxus fördern, sondern daß sie einer zweifellosen wirtschaftlichen Lalamität eines großen Teils der Bevöllerung ein, Ende. be­reiten. dem

Zeuge: Jawohl.. Der Zeuge

zwischen einen Brief aus jener Zeit aufgefunden habe, der in Form eines Tagebuchs gehalten sei und seine Erinnerungen vortrefflich unterstütze. Danach habe die Unterredung mit Dr. Peters am 16. Februar 1892 stattgefunden. Der Brief fahrt dann fort:Dr. Peiers ist in übertriebener Weise für Ostafrika eingenommen, wie er denn überhaupt vieljach über­die Verhandlung treibt. Jo erzählte er, daß er nie unter 50 Hiebe verhänge, daß er in dem Revier, wo Hauptmann Kränzler vorher auch nach unserer Ansicht viel zu milde geherrscht hatte, am liebsten einige Dörfer niederbrennen, die Häuptlinge durchprügeln und ein Dutzend Schwarze aufhängen möchte. Auf seinem Weiter­marsch passierte er Tanga. Als man seinen Leuten nicht schnell genug Wasser brachte, ließ er den Dorsältesten prügeln und als nicht gleich Eselsfutter kam, hielt er ein Streichholz an eine Hütte, worauf er es allerdings sehr schnell erhielt. Als Bezahlung gab es Prügel.(Heiterkeit.) Der Zeuge fügt hinzu, daß er diese Angaben nur nach dem Hörensagen wieder­gegeben habe. Im übrigen bemerke er, daß jedenfalls die Ansicht des Dr. Peters richtig war, daß man den Schwarzen nicht im Humanitätsdusel begegnen dürfe, sondern daß sie dazu da seien, für die Weißen zu arbeiten. Dr. Peters

Ich gebe zu, daß ich die Bemerkung über den Boy gemacht habe. Rechtsanwalt Falk: Das bitte ich zu protokollieren. Vors.: Ich habe es bereits notiert.

Der folgende Zeuge ist der ehemalige königlich bayerische Oberleutnant Kunstmaler Freiherr von Pechmann­Berchtesgaden, der als Teilnehmer an dem Kriegsgericht mit­wirkte, weshalb Falk wiederholt beantragt, ihn erst nach seiner Vernehmung zu vereidigen, da er der Mittäterschaft dringend verdächtig täterschaft? Wir

g sei. Justizrat Dr. Sello: Der Mit­haben doch hier nicht darüber zu diskutieren,

selche den beiden

welche Verfehlungen Dr. Peters, sondern welch Beklagten v. Bennigsen und Dr. Brüggemann zur Last zu legen sind. Der Zeuge wird darauf vereidigt und ver­nommen. Er bekundet, daß der Diener Mabrut eine ganz besondere Vertrauensstellung bei Dr. Peters genossen habe. Um so betroffener sei die ganze Station gewesen, als Madruk des Einbruchsdiebstahls überführt worden sei. Dr. Peters

Wirtschaftslebens durch den Rinister kann wan sich habe vorher mit Rücksicht auf diesen Einbruchsdiebstahl ver­

gern anschließen; auch seiner Mahnung zur Abkehr kündet, daß der Dieb, wenn er sich freiwillig melde, straflos Lurus, der jetzt bei uns in allen Ständen sich breit ausgehen solle. Andernsalls würde er im Entdeckungsfalle Es sieht wie ein Widerspruch zu gieser Mahnung aus, hingerichtet werden. Bald danach seien einige schwarze Weiber

Bald danach seien einige schwarze

gekommen und hätten Mabruk als den Dieb bezeichnet. Ma­bruk habe trotzdem weiter geleugnet, sei dann aber ertappt worden, als er über die Zigaretten des Dr. Peters hergegan­gen sei. Nunmehr sei er, da die Diebstähle wochenlang be­gangen seien, zum Tode verurteilt worden und habe auf Be­

er verdiene diese Strafe angesichts

Es ist selbstwverständlich, daß der Minister sich beftührtz, fragen auch selbst erklärt,

m Hause darzutun, daß er trotz seiner, Sparsamkelt,#### der voraufgegangenen Erklärung des Dr. Peters. Dr. Peiers freigebig sei, wo es sich um Kulturaufgaben handle. Diese

Versicherungen werden noch zu prüfen sein. Der Rede des Ministers, die das Haus mit lebhaftestem Interesse entgegen­nahm, folgte die Beratung einiger Anträge. Erwähnung ver­dient die Erklärung des Justizministers, daß nicht nur dem preußischen Landtage, sondern auch dem Reichstage binnen kurzem Vorlagen zugehen würden, die die Haftung des

habe sich im Kriegsgericht zunächst gegen die Hinrichtung aus­essprochen. Er, Zeuge, habe jedoch, gesagt, das würhe auf die

schle

gespr

schwe

regeln, als es bisher der Fall war. Am Donnerstag können: die Volksvertreter den Etat studieren und ihre Etatsreden vorbereiten; der Freitag wird ein großer Tag: Die frei­sinnige Wahlrechtsinterpellation steht auf der Tagesordnung, und der Ministerpräsident in personz wird zu dieser versänglichen Frage das Vort nehmen.

dies

Posten der gemäßigtere Gewerkvereinler

Vom König Carlos.

w Lissabon, 9. Jan. Der portugiesische Gesandte in Rio de Janeiro, Lampreira, sagte in einem Gespräch mit dem Vertreter der Illustracao, daß König Carlos am 17. Januar in Rio de Janeiro einzutreffen gedenke. Der König hege schon lange den Wunsch, Brasilien zu besuchen. Der Besuch werde anläßlich der Zentenarfeier des Tages erfolgen, an dem ein Dekret des Königs Johann von Portugal die Häfen Brasiliens

öffnete.

Feuersbrunst.

m Comacchio, 8. Jan. Die im gestrigen Abendblatt ge­meldete Feuersbrunst ist wahrscheinlich durch eine Pulver­explosion hervorgerufen worden, durch die ein Haus in die Luft gesprengt wurde, dessen brennende Trümmer das Feuer

chwarze Hevolterung einen sehr schlechten Eindruck machen. Was man einmal angekündigt habe, müsse man gerade Schwarzen gegenüber auch durchführen. Falk: Nahmen Sie an der Hinrichtung teil? Zeuge: Nein. Bors.: Halten Sie es auch für möglich, daß Dr. Peiers den Mabruk

Staates und der Gemeinden bezw. des Reiches für den von aus anderen Gründen hat hinrichten lassen, etwa weil er mit beamteten Personen angerichteten Schaden zweckmäßiger der Jagodsa geschlechtlich verkehrt hatte? Zeuge: Nein,

das ist vollständig ausgeschlossen. Alles, was in dieser Be­

Der baben mentarisch

Parlamentarisches.

Parlamentarischer Abend.

preußische Finanzminister Freiherr v. Rhein­hat für Samstag, den 18. Januar, zu einem parla­hen Abend eingeladen.

Geschäftsdispositionen.

ziehung behauptet wird, ist unwahr. Vors.: Hielten Sie die Todesstrafe für einen Einbruchsdiebstahl für angebracht? Zeuge: Ja. Unter den gleichen Umständen würde ich nicht zögern, wieder so zu entscheiden wie damals.(Unruhe im Zuhörerraum. Der Vorsitzende droht mit dem Ausschluß der Oeffentlichkeit.) Vors.: Wie mag das Gerücht entstanden sein, daß Mabruk aus sexuellen Gründen hingerichtet worden sei? Zeuge: An dem gleichen Tage, wo er gehängt wurde, verschwand meine Dame.(Heiterkeit.) Das mag das Gerücht aufgebracht haben, daß der Boy wegen Eehebruchs getängt worden ist. Ich halte das aber für positiv ausgeschlossen und nehme das auf meinen Eid. Falk: Sie sind also der Mei­

Schaden angerichtet

lbgeordnetenhauses Eingaben befassen

Gewichtsordnung

treffend

Handlung

gungsnach

Petitionen.

Das erste Petitionsverzeichnis des Aba weist 391 Nummern auf. Verschiehene Eingaben sich mit dem Wahlrecht, eine ganze Reihe von ihnen mit per­sönlichen Angelehenheiten. Eine Petitionsreihe von 35 Num­mern wünscht die Einführung der staatlichen Wertzu­wachssteuer. Ferner werden u. a. folgende Wünsche gesprochen: Erhöhung der Gehälter der mittleren Werksbe­amten 1. Klasse, unkundbare Anstellung der Bergunterbeamten, etatsmäßige Anstellung der Bureaugehilfen, Ermäßigung der Fracht für das mehr als 200 Kilogramm schwere Gepäck der Geschäftsreisenden, Erhöhung der Gehälter der Hilfsbahnschaffner, der Bahnwärter, der Betriebsingenieure,

es egeeheh. eis a. else. 4 Hinrichtung wurde überbracht, als Dr. Peters mit Ihnen beim Frühstück saß? Zeuge: Ja. Falk: Hat Dr. Peters nicht ein Glas in der Hand gehabt und eine bestimmte Aeußerung getan? Zeuge: Nein. Justizrat Sello: Saß nicht der vielgenannte Leutnant Bronsart von Schellen: dorff mit am Tische, und hat dieser nicht auf die Meldung hin geäußert: Es ist doch gut, Herr Reichskommissar, daß Sie nicht nachgegeben, sondern die Erekution haben voslsirecten lassen. Das wird auf die Bevölkerung einen äußerst guten Eindruck machen? Zeuge: Gewiß. Zu mir sagte von Bronsart: Dem Kerl ist ganz recht geschehen! Bewegung.) Der Zeuge äußert sich dann über die Hiurschtung der Jagogio,

der Vurcaudiener, bep here höheren; Wogozing, Eiengahngg, die beshalb nur ersolgt sei, well sie gegen die Sichergen der birrmeister, der höheren technischen Eisenvaynbe­#. ge#pglb nur erselgz,.g Szöhen sei wiederbolt ge­

meister, Schirrmeister, amten usw. usw.

Sozialdemokratische Interpellation. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion beschloß

Station konspiriert habe. Das Mädhen sei wiederholt ge­flohen und habe zuletzt noch angegeben, sie sei deshalb davon­gelaufen, weil Malamias Leute ihr erzählt hütten, die deutsche is Kilimandscharostation würde in der folgenden Nacht

ihrer gestrigen Sizung, angesichts der Aufregung, welche in gemacht werden. Dr. Peters sei über die Flucht des Mädchens der Stage der Neuregelung des Laaprschastslasenwesers zu. Burchaus nicht erregt gewesen. Ais de bgzu. bez, Fieder:

ter den R# standen ist.

Vergleuten, besonders im Ruhrrevier ent, gehracht wurde, und zwar von ihren eigenen Leuten, habe man

kanden ist, folgende Intexpelatign, inzubringen: Die Unter, über sie zu Gericht sitzen müssen, weil publiziert worden war,

zeichneten richten an den Herrn Reichskanzler die Anfrag., der Keitengesangene,

er eine Rovelle zum Krankenversicherungsgesetz vorzulegen werden. Daß diese St

gedenkt, welche die Verhältnisse im Knappschaftswesen einer für die Arbeiter befriedigenden Weise regelt.

der davonlaufe, werde Strafe verhängt werden jeder auf der Station gewußt.

hingerichtet würde, habe

Dr. Karl Veters gegen dieKöln. Zeitung. Etiober 1506 in der Disziolinaruntersuchung gegen TF. De

aau, A, un gustet, der Aaseshanase giähchls gn ae eien.

die bei überfülltem habe sich nachts in die Offiziersmesse grschuichen und es offen­

Stimmungsbilder aus den Parlamenten.

Reichstag.

Der alte und der neue Mittelstand.

6mp Berlin, 8. Jan.

In der letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien durfte der deutsch=soziale Abg. Raab seiner Genugtuung darüber Ausdruck geben, daß dem Mittelstand setzt anscheinend bessere Zeiten bei der Volksvertretung blühen: habe doch der Reichstag zwei volle Tage für die Sorgen des Mittelstandes übrig gehabt. Am ersten Verhandlungstage nach der Weih­

nachtspause widmete man ihnen noch zwei weitere Stunden.

Dann wurde die Antragsreihe mit den einzelnen Mittelstands­forderungen durch starke Mehrheitsbeschlüsse angenommen und nur die Forderung der Handelsinspektion fand den Wider­spruch der Freisinnigen.

Nach dem alten kam der neue Mittelstand an die Reihe, die Privatbeamten mit ihrer Pensionsversiche­

rung. Bei der Aktualität der Frage und der eingehenden Er- Peters habe ihn, Zeuge

örterung in Presse, Vereinen, Versammlungen und Kongressen denn über seine Lene.#.....I, Achechuing(Sudanesen)

konnte naturgemäß auch hier nichts Neues mehr vorgebracht er über Schwarze bis zu 15, über seine Bedeckung(Sudanesen)

Hierauf wurde die kommissarische Aussage des

Schellendorsf verlesen, die dieser im

Zu Beginn der Nachmittagssitzung, die bei übe

Zuhörerraum vor sich ging, wurde zunächst Direktor Mittelstaedt von der Teutsch=Ostafrikanischen Eisenbahn= gesellschaft vernommen, der seinerzeit im Disziplinarprozeß gegen Dr. Peiers ausgesagt hatte, daß Dr. Peters ihm gegen­über angegeben habe, er sei sehr streug mit den Eingeborenen. So habe kürzlich ein Boy das Mädchen eines seiner Offiziere mißbraucht und darauf habe er den Jungen aufknüpfen

bar auf die Jagodja oder ein anderes der schwarzen Mädchen abgesehen. Er habe ein Messer mitgeführt und sei später von den Weibern denunziert worden. Er, Zeuge, habe den Eindruck gehabt, daß Dr. Peters aus sexuellen Gründen Todesurteil gegen Mabruk herbeigeführt habe. Die Voll­

streckung habe er, Bronsart, daher auch abgelehnt. Im An­schluß an die Hinrichtung habe Dr. Peters zu ihm geäußert: Eine solche Frechheit, das Weib des Bana Mkubwa

daß er die Glaubwürdigkeit des Leutnants

mals mit Vermessungsarbeiten zwisch

beschäftigt gewesen sei. Eines Tages sei Dr. Peters mit einer Expedition durch das Gebiet gekommen und habe an einem Frühstück teilgenommen, bei dem sich die Unterhaltung speziell un die Behandlung der Eingeborspesgh,=Pechzipefugnige er

Peters habe ihn, Zeugen, gefragt, welchge Rawtoefugnisse er habe. Er habe darauf erwidert, daß

beters, Bronsart von

Schellendorff unter allen Umständen anzweiseln, wüsse, verweise in dieser Beziehung auf die Ergebnisse des Münchener Prozesses und auf das, was sonst noch über den Leutnant be­

kannt geworden sei.

Es trat dann eine längere Pause ein.