Nr. 13 Donnerstag, 9. Januar. Mittag
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Anzeiger für den Stadtauss chuß Duisburg. Offizielles Blatt der Westdeutschen Binnenschitfahrts-verursgenossenschaft.
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Onisburg a. Rhein. 1908.
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auf die anderen Gebäude übertrugen. Reun Personen Fud grozen,„oßrg#st
tot, zwei schwer und vier leicht verletzt. meisterverband, den Richtungen Strefer
Geldumlaufs=Geserz. shoff, noch unausgeglichen sind. Die Meb
dat die Gegensähe Pxiscer, ug; sne; v. 2.Ssetf zu wenighen Vernn, wen gegen die Schwarzen
Der Kaiser
w Potsdam, 9. Jan. Der Kaiser traf gestern anläßlich des Couleurfestes der Gardejäger und Leibgardehusaren im Automobil am hiesigen Kasino der Gardejäger ein.
Belgisches.
m Brüssel, 9. Jan. Der bisherige Präsident der Deputiertenkammer, Schollaert, ist an Stelle des verstorbenen Ministerpräsidenten De Trooz zum Minister des Innern ernannt worden.
Holländisches.
□ Amsterdam, 9. Jan. Da die Königin nach der Besprechung mit dem antirevolutionären(calvinistischen) Deputierten Heemskerk weitere Herren nicht zu Rate gezogen hat, so scheint die Annahme berechtigt, daß Heemskerk mit der Kabinettsbildung betraut worden ist. Der antirevolutionäre „Rotterdamer" bestreitet, daß er bis jetzt irgend welche Verantwortung bezüglich der Kabinettsbildung übernommen habe. Heemskerk hat eine Besprechung mit fünf katholischen Kammermitgliedern und dem früheren antirevolutionären Ministerpräsidenten Kuyper gehabt.
(2 Haag, 9. Jan. Die Kammer nahm gestern die Zusatzakte zur Brüsseler Zuckerkonvention ohne Abstimmung an.
Zur Lage in Marokko.
Spaniens Verhalten.
m Madrid, 9. Jan. Der Correspondencia Milita zufolge hat der Kriegsminister nach einer Unterredung mit dem König und Ministerpräsidenten erklärt, er würde nur im äußersten Notfalle Truppen nach Marokko senden. Er nehme sich indessen vor, wieder eine Garnison nach Melilla zu schicken für den Fall von Angriffen seitens der Stämme, oder, wenn es nötig sein sollte, die scherifischen Truppen zu unterstützen, damit die Oberhoheit des Sultans aufrechterhalten werde.
Trotz aller offiziellen Versuche, die beunruhigte öffentliche Meinung in Bezug auf den Besuch des Herrn Pichon zu beschwichtigen, beharrt die hiesige Presse in lebhaftem Mißtrauen gegenüber Frankreichs Absichten, welche entgegen allen Vorwänden und diplomatischen Versicherungen lediglich dahingingen, Spanien zur Beteiligung an kriegerischen Unternehmungen in Marokko mitzureißen; diese Tendenz spiegle sich deutlich in der Pariser Presse wider.
Eine französische Beschwichtigungsnote. w Paris, 9. Jan. Der„Agence Havas“ wird aus Madrid zemeldet: Auskünften aus spanischen Kreisen zufolge gab die Presse im allgemeinen nicht den wahren Charakter der Reise Pichons wieder. Dieser Besuch hat eine wichtige Bedeutung, ähnlich derjenigen, die den beabsichtigten Besuchen des Präsidenten Fallières und des Ministerpräsidenten Clemenceau beizumessen sein wird. Denn es ergibt sich von selbst, daß ein solch häufiger, direkter Verkehr zwischen den Regierungen und den Staatsoberhäuvtern dazu beiträgt, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern mehr und mehr zu festigen, toelche in den internationalen Fragen eine parallele Politik befolgen. Anderseits kam aber Pichon nicht, um irgend einen bestimmten Punkt der französisch=spanischen Beziehungen in Bezug auf Marokko zu regeln, noch viel weniger, um die Mitvirkung Spauiens für die Abenteuerlichkeiten einer„Durchdringung" zu gewinnen. Frankreich und Spagien halten sich genau an den Vertrag von 1904 und an die Algecirasakte, durch welche die Souveränetät des Sultans und die Beachtung aller europäischen Interessen in Marokko unbestreitbar festgestellt sei. Uebrigens würden letztere nicht verletzt werden können, ohne einen gerechtfertigten Einspruch der anderen Nächte hervorzurufen. Die spanische Regierung würde soweit wie notwendig gehen, wenn sie, was bisher nicht zu befürchten sei, in der Erfullung ihrer Aufgabe auf Schwierigkeiten stoßen sollte.
Anleihefrege.
w Madrid, 9. Jan. Der marokkanische Minister El Mokri, der sich zur Regelung einer Anleihefrage nach Paris begibt, hatte gestern auf der Durchreise eine Unterredung mit dem französischen Minister Pichon.
Zur Kriegslage.
w Paris, 9. Jan. Der Kriegsminister stimmte dem Vorschlage des Generals Liautey zu, einen Teil der Truppen, die gegen die Beni=Snassen im Felde gestanden haben, heimzubefördern und die Hafenpolizei einzurichten.
* Rabat, 8. Jan. Sultan Abdul=Asis ist geneigt, die französischen Truppen, die zurzeit die Kasbah der Mediunas besetzt halten, durch eigene Soldaten zu ersetzen.
Kein Motu proprio des Papstes.
w Rom, 9. Jan. Gegenüber der Meldung, daß ein Motu proprio des Papstes bevorsteht betr. die Reorganisation des Staatssekretariats, erklärt der„Corriere'Italie“, daß ein Motu proprio nicht bevorstehen könne, da Bestim Neuschaffungen nicht getroffen seien.
Gesandten=Empfang.
m Rom, 9. Jan. Der preußische Gesandte beim Vatikan, Dr. von Mühlberg, ist gestern nachmittag hier eingetroffen und vom Geschäftsträger, Legationsrat Dr. von Bergen und den Mitgliedern der Gesandtschaft am Bahnhof empfangen worden.
Keir Hardie.
* London, 9. Jan. Der Sozialist Keir Hardie, der in letzter Zeit in Indien eine maßlose Agitation entfaltet hat, wird nicht wieder zum Vorsitzenden der Arbeiterpartei des Unterhauses gewählt werden; in Aussicht genommen ist für
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aufeesen..HOfF, nog unausgeglicheg gm.### die In
r Wastingten, 8. Jan. Der Präsident der bei dem Re Sonderversicherung, die Minderheit den Anschluß an
und dem Werkemann und PottMehrheit fordert eine
Geld= validenversicherung. Die Hauptgrunde für die Vonderkasse,
gezagt, das sei zu wenig. Wvenn man gegen die Schwarzen nicht mit aller Strenge vorgehe, schädige man direkt die Interessen des Reiches. Er pflege weniger als 50 Hiebe überhaupt nicht zu verhängen.
Dr. Peters: Ich din natürlich nicht für jedes Tischgespräch verantwortlich, aber ich erinnere mich, daß ich ähnliches, wie der Zeuge behauptet, ihm erzählt haben kann.
Erinnert sich der Zeuge aber auch, daß die Lage damals un
gemein ernst war, weil kurz vorher die Ervedition-iedergemenelt worden war und daß ic
Der Zeuge bemerkt dann, daß er in
prasentantenhause bestehenden Kommisson für bie. 2. /das Verlangen nach einer Witwen= und Walsenversorgung, die
tmlaufsmittel der Banken, Towler, brachte heute ein von., nicht bloß wie bei der Arbeiterversicherung den erwerbsnn
Kommission ausgearbeitete Gesetzesvorlage ein, die den Geld= fähigen Witwen zugute kommen sol, nach Anerkennung, der
unlauf elahtischer zu grtalten fucht. Die Vortage bevt de Veruselwpulzen zu der Pisgtasson mit mehr ober größerer Expedinon niebergemeselt Porden war, und daßz i
Zurucziehung aler auben hehenden Umiautomtte. der o, Zusjährlischteit vorgebracht von dem Konservativen Frhrn.) direkt aus dem Ausstanösgebiet des Ssiabotsa kam;
tionalbanken vor, die durch Hinterlegung von Vonds Gesichert v. Rlich, hofen, dem Rationalliberalen Dr. Strefe
sind, und ermachtigt, an Stelle dieser zur Ausgabe von Roten, m ann, dem Reichsparteiler Linz, dem Zentrumsabgeorddie auf dem allgemeinen Aktivbestand jeder einzelnen Bank neten Sittart. Die Gegengründe, die insbesondere in der lasieren sol. Die Nationalbanken werden in Gruppen organi. Gefährdung der Invatisgenperstchattens iu##u reiztunigen Dr
siert, von denen jede einem Aufsichtsrat von sieben Mitglie, Wigdan einen beredten Verfreier, dem sich inhaltlich für
dern untersteht. Banken, deren Ansuchen um Roten bei dem die Sozialdemokraten auch der Abg. Schmidt=Berlin an
schloß. Am nächsten Schwerinstage wird#e fortgesetzt.
zuständigen Aufsichtsrat gebilligt wird, sollen berechtigt sein, entsprechend ihrem eingezahlten Kapital garantierte Kreditnoten zu erhalten. Solche Noten sollen einer jährlichen Steuer von 2 Prozent unterworfen sein. Die Gesetzvorlage sieht ferner die Bildung eines Garantiefonds von 500 Mill. Dollar vor zur Sicherung der Depositen als auch der Noten einer jeden Bank. Jede Bank soll zu diesem Fonds 5 Prozent des durchschnittlichen Depositenbestandes des vorangegangenen Jahres beitragen und ferner 5 Prozent von den beantragten Noten.
Amerika und Japan.
m Washington, 8. Jan. Staatssekretär Root antwortete auf eine Anfrage des japanischen Geschäftsträgers, daß die Ernennung Takahiras, des jetzigen japanischen Botschafters in Rom, zum Nachfolger Aokis von den Vereinigten Staaten mit Befriedigung aufgenommen werde.
Tarifrevision.
( Washington, 8. Jan. Die Einbringung der Vorlage des Senators Beveridge, wodurch eine Tarifkommission geschaffen werden soll, wird von den Befürwortern der Tarifrevision mit Genugtuung begrüßt. Angesichts verschiedener anderer Tarifvorlagen scheint eine Erörterung der Tariffrage im Kongreß als unvermeidlich. Senator Warner hat gleichfalls eine Vorlage eingebracht, eine Tarifkommission, bestehend aus drei Mitgliedern, zu schaffen.
Reich.
Schulden!
Im Reichstag und Abgeordnetenhaus setzte gestern die parlamentarische Arbeit gleichzeitig energisch ein. Es ist eine harte und schiasalsreiche Kampagne, die bevorsteht. Nach den Erklärungen des Herrn v. Rheinbaben steht der Etat unter dem Zeichen der Sparsamkeit. Der Finanzminister, der ein vorsichtiger Mann ist, richtete die Mahnung an das ganze preußische Volk, von den jüngu betretenen Pfaden eines luxuriosen Wohllebens zurückzukehren auf den Weg der alten Einfachheit. Der Finanzminister nahm dabei keinen Stand aus. So sehr er hierung im ptechte ist, so nachdrücklich muß beiont werden, daß auch die über allen Ständen stehende Krone ein Beispiel jener alten Einjachheit geben möge. Der berechtigee Glanz höfischen Wejens braucht darunter in keiner Weise zu leiden; aber eine vermeidbare Ausdehnung sollte unterbleiben. In den setten Jahren des wirtschaftlichen und des finanzielen Gedeihens hat selbst Freiherr v. Rheinbaben in dieser Beziehung nicht genügend vorgebaut. Den Beweis dafür enthält Kapitel 24, Litel 2 des Erats des Finanzministeriums, wo für den Bau eines Schlosses in der Stadt Posen 5,35 Mill. Mark angejordert worden sind. Einen besonderen Appell zur Sparsamkeit richtete der Finanzminister an die Gemeinden. In der Tat muß man sich fragen, wohin die ungeheuere Verschuldung der Städte führen soll.
Wenn der Finanzminister den neuen Etat möglichst sparsam gestaltere, so bestimmte ihn dazu der im Zusammenhange mit dem Nachlassen der Wirtschaftskonjunktur eingerretene Ausfall an Einnahmen. Während die Ausgaben der Staatsverwaltung stiegen, verminderten sich namentlich die Ueberschüsse der Eisenbahnen um mindestens ca. 60 Mill. Mark. Glücklicherweise ergaben die direkten Steuern das ansehnliche Mehr von rund 80 Mill. Mark, so daß für 1907 das Desizit vermutlich 50 Mill. Mark nicht übersteigen wird. Da für das Eratsjahr 1908 die Durchführung des Schulunterhaltungsgesetzes und die Erhöhung der Beamtengehälter sehr beträchtliche Summen ersordert, ist es nur zu billigen, daß von deu rund 420 Mill. Mark Neuforderungen der Ressorts 160 Millionen gestrichen wurden. Auf diese Weise ist es möglich geblieben, unter Beibehaltung der alten Grundsätze für die Aufnahme von Anleihen die Erhöhung der Einkommens= und Ergänzungssteuer nur insoweit vorzunehmen, daß sie einen Mehrbetrag von 40 Millionen Mark abwersen. Wie diese Erhöhung im einzelnen erzielt werden soll, ist noch nicht bekannt, angesichts des beanspruchten Mehrertrages erscheint die Schonung der untersten Klassen als sehr wohl möglich. Die Aufnahme neuer Anleihen auf werbende Anlagen der Eisenbahnen und der Bergwerke zu beschränken, ist natürlich durchaus angemessen: die„Reichsmisere" darf in dieser Hinsicht auf keinen Fall zum Muster dienen. Welche Höhe der gesamte Anleihebedarf Preußens erreicht, ging aus der Etatsrede des Ministers, soviel wir sehen, nicht hervor: Genaues wird sich auch erst nach der Erledigung des Enteignungsgesetzes sagen lassen. Die Ausführungen des Kreiherrn v. Rheinbaben über die neue preußische Anleihe deckten sich im wesentlichen mit der bereits bekannten Begründung der Finanzaktion. Der Hinweis, daß keine Konversion des Prozent=Lyps vor Ablauf eines Jahres erfolgen könne, soll die Beliebtheit des neuen Papiers ohne Zweisel erhöhen. Daß letzteres trotz der automatisch sich verringernden Verzinsung 15 Jahre hindurch die=Prozent=Werte jeder Gattung im Kurse herunterdrücken wird, ist leider höchst wahrscheinlich. Eine nachhaltige Besserung des Kurses unserer heimischen Anleihen ist nur von einer allseitigen Einschränkung im Schuldenmachen zu erwarten.
Abgeordnetenhaus.
Etatsfragen.
∆ Berlin, 8. Jan.
Mit einer Rede, die die Mitte hielt zwischen wirtschaftlichem Pessimismus und wirtschaftlichem Optimismus, hat der preußische Finanzminister heute im Abgeordnetenhause den Etat eingebracht. Mit 8 Milliarden 362 Millionen Mark schließt die Haushaltsrechnung der Monarchie ab. Eine gewaltige Ziffer! Aber gewaltig ist auch der Fehlbetrag, der gedeckt werden muß: 442 Millionen, fast eine halbe Milliarde! Die Zeit, wo wir in Preußen„heidenmäßig viel Geld" hatten, ist vorbei, und der Minister hatte guten Grund, dem preußischen Staate eine Pumpwirtschaft wie im Reiche zu prophezeien, wenn in der Finanzgebarung nicht Wandel geschaffen werde. Sparen, sparen und nochmals sparen, das ist die Devise des Schülers Miquels. Und man muß ihm zugestehen, daß er redlich bemüht ist, nach diesem Grundsatz zu handeln. Der Etat ist ein vollgültiger Beweis dafür. Sache der Volksvertretung wird es sein, zu prüfen, ob nicht vielleicht hier und da falsche Sparsamkeit gewaltet hat. Aber im Prinzip hat die Regierung sicherlich recht: In Zeiten rückläufiger Konsunktur ist auch für den Staat haushälterisches Vorgehen das oberste Gesetz. Der Fehlbetrag muß zum großen Teile durch eine Anleihe gedeckt werden— ein schlechtes Auskunftsmittel, aber als Notbehelf nicht zu entbehren. Nicht zu entbehren ist auch die Erhöhung der Einkommen= und Ergänzungssteuer, die freilich noch gründlich auf ihre schematische Zweckmäßigkeit geprüft werden muß. Der Beurteilung unseres Wirtschaftslehens durch den Minister kann man sch gut und
von dem Larno, der eP, Hshegonge 2l.er Phes.
macht. Es sieht wie ein Widerspruch zu dieser Mahnung aus, wenn der Etat 117 Millionen Mark für Gehaltsaufbesserungen für die Beamten fordert; wer aber die Verhältnisse kennt, weiß, daß diese Zulagen nicht den Luxus fördern, sondern daß sie einer zweifellosen wirtschaftlichen Lalamität eines großen Teils der Bevöllerung ein, Ende. bereiten. dem
Zeuge: Jawohl.—. Der Zeuge
zwischen einen Brief aus jener Zeit aufgefunden habe, der in Form eines Tagebuchs gehalten sei und seine Erinnerungen vortrefflich unterstütze. Danach habe die Unterredung mit Dr. Peters am 16. Februar 1892 stattgefunden. Der Brief fahrt dann fort:„Dr. Peiers ist in übertriebener Weise für Ostafrika eingenommen, wie er denn überhaupt vieljach überdie Verhandlung treibt. Jo erzählte er, daß er nie unter 50 Hiebe verhänge, daß er in dem Revier, wo Hauptmann Kränzler vorher auch nach unserer Ansicht viel zu milde geherrscht hatte, am liebsten einige Dörfer niederbrennen, die Häuptlinge durchprügeln und ein Dutzend Schwarze aufhängen möchte. Auf seinem Weitermarsch passierte er Tanga. Als man seinen Leuten nicht schnell genug Wasser brachte, ließ er den Dorsältesten prügeln und als nicht gleich Eselsfutter kam, hielt er ein Streichholz an eine Hütte, worauf er es allerdings sehr schnell erhielt. Als Bezahlung gab es Prügel.“(Heiterkeit.) Der Zeuge fügt hinzu, daß er diese Angaben nur nach dem Hörensagen wiedergegeben habe. Im übrigen bemerke er, daß jedenfalls die Ansicht des Dr. Peters richtig war, daß man den Schwarzen nicht im Humanitätsdusel begegnen dürfe, sondern daß sie dazu da seien, für die Weißen zu arbeiten.— Dr. Peters
Ich gebe zu, daß ich die Bemerkung über den Boy gemacht habe.— Rechtsanwalt Falk: Das bitte ich zu protokollieren. — Vors.: Ich habe es bereits notiert.
Der folgende Zeuge ist der ehemalige königlich bayerische Oberleutnant Kunstmaler Freiherr von PechmannBerchtesgaden, der als Teilnehmer an dem Kriegsgericht mitwirkte, weshalb Falk wiederholt beantragt, ihn erst nach seiner Vernehmung zu vereidigen, da er der Mittäterschaft dringend verdächtig täterschaft? Wir
g sei.— Justizrat Dr. Sello: Der Mithaben doch hier nicht darüber zu diskutieren,
selche den beiden
welche Verfehlungen Dr. Peters, sondern welch Beklagten v. Bennigsen und Dr. Brüggemann zur Last zu legen sind.— Der Zeuge wird darauf vereidigt und vernommen. Er bekundet, daß der Diener Mabrut eine ganz besondere Vertrauensstellung bei Dr. Peters genossen habe. Um so betroffener sei die ganze Station gewesen, als Madruk des Einbruchsdiebstahls überführt worden sei. Dr. Peters
Wirtschaftslebens durch den Rinister kann wan sich habe vorher mit Rücksicht auf diesen Einbruchsdiebstahl ver
gern anschließen; auch seiner Mahnung zur Abkehr kündet, daß der Dieb, wenn er sich freiwillig melde, straflos Lurus, der jetzt bei uns in allen Ständen sich breit ausgehen solle. Andernsalls würde er im Entdeckungsfalle Es sieht wie ein Widerspruch zu gieser Mahnung aus, hingerichtet werden. Bald danach seien einige schwarze Weiber
Bald danach seien einige schwarze
gekommen und hätten Mabruk als den Dieb bezeichnet. Mabruk habe trotzdem weiter geleugnet, sei dann aber ertappt worden, als er über die Zigaretten des Dr. Peters hergegangen sei. Nunmehr sei er, da die Diebstähle wochenlang begangen seien, zum Tode verurteilt worden und habe auf Be
er verdiene diese Strafe angesichts
Es ist selbstwverständlich, daß der Minister sich beftührtz, fragen auch selbst erklärt,
m Hause darzutun, daß er trotz seiner, Sparsamkelt,„#### der voraufgegangenen Erklärung des Dr. Peters. Dr. Peiers freigebig sei, wo es sich um Kulturaufgaben handle. Diese
Versicherungen werden noch zu prüfen sein. Der Rede des Ministers, die das Haus mit lebhaftestem Interesse entgegennahm, folgte die Beratung einiger Anträge. Erwähnung verdient die Erklärung des Justizministers, daß nicht nur dem preußischen Landtage, sondern auch dem Reichstage binnen kurzem Vorlagen zugehen würden, die die Haftung des
habe sich im Kriegsgericht zunächst gegen die Hinrichtung ausessprochen. Er, Zeuge, habe jedoch, gesagt, das würhe auf die
schle
gespr
schwe
regeln, als es bisher der Fall war. Am Donnerstag können: die Volksvertreter den Etat studieren und ihre Etatsreden vorbereiten; der Freitag wird ein großer Tag: Die freisinnige Wahlrechtsinterpellation steht auf der Tagesordnung, und der Ministerpräsident in personz wird zu dieser versänglichen Frage das Vort nehmen.
dies
Posten der gemäßigtere Gewerkvereinler
Vom König Carlos.
w Lissabon, 9. Jan. Der portugiesische Gesandte in Rio de Janeiro, Lampreira, sagte in einem Gespräch mit dem Vertreter der Illustracao, daß König Carlos am 17. Januar in Rio de Janeiro einzutreffen gedenke. Der König hege schon lange den Wunsch, Brasilien zu besuchen. Der Besuch werde anläßlich der Zentenarfeier des Tages erfolgen, an dem ein Dekret des Königs Johann von Portugal die Häfen Brasiliens
öffnete.
Feuersbrunst.
m Comacchio, 8. Jan. Die im gestrigen Abendblatt gemeldete Feuersbrunst ist wahrscheinlich durch eine Pulverexplosion hervorgerufen worden, durch die ein Haus in die Luft gesprengt wurde, dessen brennende Trümmer das Feuer
chwarze Hevolterung einen sehr schlechten Eindruck machen. Was man einmal angekündigt habe, müsse man gerade Schwarzen gegenüber auch durchführen.— Falk: Nahmen Sie an der Hinrichtung teil?— Zeuge: Nein.— Bors.: Halten Sie es auch für möglich, daß Dr. Peiers den Mabruk
Staates und der Gemeinden bezw. des Reiches für den von aus anderen Gründen hat hinrichten lassen, etwa weil er mit beamteten Personen angerichteten Schaden zweckmäßiger der Jagodsa geschlechtlich verkehrt hatte?— Zeuge: Nein,
das ist vollständig ausgeschlossen. Alles, was in dieser Be
Der baben mentarisch
Parlamentarisches.
Parlamentarischer Abend.
preußische Finanzminister Freiherr v. Rheinhat für Samstag, den 18. Januar, zu einem parlahen Abend eingeladen.
Geschäftsdispositionen.
ziehung behauptet wird, ist unwahr.— Vors.: Hielten Sie die Todesstrafe für einen Einbruchsdiebstahl für angebracht? Zeuge: Ja. Unter den gleichen Umständen würde ich nicht zögern, wieder so zu entscheiden wie damals.(Unruhe im Zuhörerraum. Der Vorsitzende droht mit dem Ausschluß der Oeffentlichkeit.) Vors.: Wie mag das Gerücht entstanden sein, daß Mabruk aus sexuellen Gründen hingerichtet worden sei? — Zeuge: An dem gleichen Tage, wo er gehängt wurde, verschwand meine Dame.(Heiterkeit.) Das mag das Gerücht aufgebracht haben, daß der Boy wegen Eehebruchs getängt worden ist. Ich halte das aber für positiv ausgeschlossen und nehme das auf meinen Eid.— Falk: Sie sind also der Mei
Schaden angerichtet
lbgeordnetenhauses Eingaben befassen
Gewichtsordnung
treffend
Handlung
gungsnach
Petitionen.
Das erste Petitionsverzeichnis des Aba weist 391 Nummern auf. Verschiehene Eingaben sich mit dem Wahlrecht, eine ganze Reihe von ihnen mit persönlichen Angelehenheiten. Eine Petitionsreihe von 35 Nummern wünscht die Einführung der staatlichen Wertzuwachssteuer. Ferner werden u. a. folgende Wünsche gesprochen: Erhöhung der Gehälter der mittleren Werksbeamten 1. Klasse, unkundbare Anstellung der Bergunterbeamten, etatsmäßige Anstellung der Bureaugehilfen, Ermäßigung der Fracht für das mehr als 200 Kilogramm schwere Gepäck der Geschäftsreisenden, Erhöhung der Gehälter der Hilfsbahnschaffner, der Bahnwärter, der Betriebsingenieure,
es egeeheh. eis a. else. 4 Hinrichtung wurde überbracht, als Dr. Peters mit Ihnen beim Frühstück saß?— Zeuge: Ja.— Falk: Hat Dr. Peters nicht ein Glas in der Hand gehabt und eine bestimmte Aeußerung getan?— Zeuge: Nein.— Justizrat Sello: Saß nicht der vielgenannte Leutnant Bronsart von Schellen: dorff mit am Tische, und hat dieser nicht auf die Meldung hin geäußert: Es ist doch gut, Herr Reichskommissar, daß Sie nicht nachgegeben, sondern die Erekution haben voslsirecten lassen. Das wird auf die Bevölkerung einen äußerst guten Eindruck machen?— Zeuge: Gewiß. Zu mir sagte von Bronsart: Dem Kerl ist ganz recht geschehen! Bewegung.) Der Zeuge äußert sich dann über die Hiurschtung der Jagogio,
der Vurcaudiener, bep here höheren; Wogozing, Eiengahngg, die beshalb nur ersolgt sei, well sie gegen die Sichergen der birrmeister, der höheren technischen Eisenvaynbe#. ge#pglb nur erselgz,.g Szöhen sei wiederbolt ge
meister, Schirrmeister, amten usw. usw.
Sozialdemokratische Interpellation. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion beschloß
Station konspiriert habe. Das Mädhen sei wiederholt geflohen und habe zuletzt noch angegeben, sie sei deshalb davongelaufen, weil Malamias Leute ihr erzählt hütten, die deutsche is Kilimandscharostation würde in der folgenden Nacht
ihrer gestrigen Sizung, angesichts der Aufregung, welche in gemacht werden. Dr. Peters sei über die Flucht des Mädchens der Stage der Neuregelung des Laaprschastslasenwesers zu. Burchaus nicht erregt gewesen. Ais de bgzu. bez, Fieder:
ter den R# standen ist.
Vergleuten, besonders im Ruhrrevier ent, gehracht wurde, und zwar von ihren eigenen Leuten, habe man
kanden ist, folgende Intexpelatign, inzubringen: Die Unter, über sie zu Gericht sitzen müssen, weil publiziert worden war,
zeichneten richten an den Herrn Reichskanzler die Anfrag.,— der Keitengesangene,
er eine Rovelle zum Krankenversicherungsgesetz vorzulegen werden. Daß diese St
gedenkt, welche die Verhältnisse im Knappschaftswesen einer für die Arbeiter befriedigenden Weise regelt.
der davonlaufe, werde Strafe verhängt werden jeder auf der Station gewußt.
hingerichtet würde, habe
Dr. Karl Veters gegen die„Köln. Zeitung“. Etiober 1506 in der Disziolinaruntersuchung gegen TF. De
aau, A, un gustet, der Aaseshanase giähchls gn ae eien.
die bei überfülltem habe sich nachts in die Offiziersmesse grschuichen und es offen
Stimmungsbilder aus den Parlamenten.
Reichstag.
Der alte und der neue Mittelstand.
6mp Berlin, 8. Jan.
In der letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien durfte der deutsch=soziale Abg. Raab seiner Genugtuung darüber Ausdruck geben, daß dem Mittelstand setzt anscheinend bessere Zeiten bei der Volksvertretung blühen: habe doch der Reichstag zwei volle Tage für die Sorgen des Mittelstandes übrig gehabt. Am ersten Verhandlungstage nach der Weih
nachtspause widmete man ihnen noch zwei weitere Stunden.
Dann wurde die Antragsreihe mit den einzelnen Mittelstandsforderungen durch starke Mehrheitsbeschlüsse angenommen und nur die Forderung der Handelsinspektion fand den Widerspruch der Freisinnigen.
Nach dem alten kam der neue Mittelstand an die Reihe, die Privatbeamten mit ihrer Pensionsversiche
rung. Bei der Aktualität der Frage und der eingehenden Er- Peters habe ihn, Zeuge
örterung in Presse, Vereinen, Versammlungen und Kongressen denn über seine Lene.#.....I, Achechuing(Sudanesen)
konnte naturgemäß auch hier nichts Neues mehr vorgebracht er über Schwarze bis zu 15, über seine Bedeckung(Sudanesen)
Hierauf wurde die kommissarische Aussage des
Schellendorsf verlesen, die dieser im
Zu Beginn der Nachmittagssitzung, die bei übe
Zuhörerraum vor sich ging, wurde zunächst Direktor Mittelstaedt von der Teutsch=Ostafrikanischen Eisenbahn= gesellschaft vernommen, der seinerzeit im Disziplinarprozeß gegen Dr. Peiers ausgesagt hatte, daß Dr. Peters ihm gegenüber angegeben habe, er sei sehr streug mit den Eingeborenen. So habe kürzlich ein Boy das Mädchen eines seiner Offiziere mißbraucht und darauf habe er den Jungen aufknüpfen
bar auf die Jagodja oder ein anderes der schwarzen Mädchen abgesehen. Er habe ein Messer mitgeführt und sei später von den Weibern denunziert worden. Er, Zeuge, habe den Eindruck gehabt, daß Dr. Peters aus sexuellen Gründen Todesurteil gegen Mabruk herbeigeführt habe. Die Voll
streckung habe er, Bronsart, daher auch abgelehnt. Im Anschluß an die Hinrichtung habe Dr. Peters zu ihm geäußert: Eine solche Frechheit, das Weib des Bana Mkubwa
daß er die Glaubwürdigkeit des Leutnants
mals mit Vermessungsarbeiten zwisch
beschäftigt gewesen sei. Eines Tages sei Dr. Peters mit einer Expedition durch das Gebiet gekommen und habe an einem Frühstück teilgenommen, bei dem sich die Unterhaltung speziell un die Behandlung der Eingeborspesgh,=Pechzipefugnige er
Peters habe ihn, Zeugen, gefragt, welchge Rawtoefugnisse er habe. Er habe darauf erwidert, daß
beters, Bronsart von
Schellendorff unter allen Umständen anzweiseln, wüsse, verweise in dieser Beziehung auf die Ergebnisse des Münchener Prozesses und auf das, was sonst noch über den Leutnant be
kannt geworden sei.
Es trat dann eine längere Pause ein.