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Köln, mittwoch, 14. März 1917. 31. Jahrgang. Heute 8 Seiten.

ab Zum Todestage Windthersts.

(1 4 März 1891

Der 17. Januar war in den letzten Lebensjahren Windthorsts für die Zentrumsfrattionen des Reichstags und des Landtags, ja für die gesamte katyolische Bevolkerung des Deutschen Reiches stets ein froher Festtag, zum letzten Mal im Jahre 1891. dem Todesjahre der kleinen Exzellenz. Damals war der 17. Januar der 80. Gevurtstag Windthorfts. Morgens um 9 Uhr zelebrierte Propst Jahnel in der Hedwigs­kirche zu Berlin eine hl. Messe, der außer den katholischen Zen­trumsabgeordneren und den Polen auch zahlreiche Katholiken Berlins beiwohnten. Nach dem Verlassen der Hedwigskirche tourde Windthorst bereits von allen Seiten herzlich begrüßt. Als um 1 Uhr die Reichstagssitzung beginnen sollte, war sein Platz mit Biumenspenden. Karten, Briefen und Telegrammen überladen, und beim Sitzungsschlusse bei Beginn der Sitzung war das Geburtstagskind noch nicht zugegen brachte der Präsident von Levenow dem Abgeordneten Dr. Windthorst im Namen des Reichstagsfreundlichen Glückwunsch dar eine Auszeichnung, wie sie nisher noch keinem Volksvertreter zuteil geworden wair. Nach der Sitzung fand im Kaiserhof an der mit prächtigem Blumenschmuck farbenreich beladenen Tafel das Festmahl statt: und die Art, wie Windthorst, nachdem viele gesprochen und ihn geseiert, zum Schluß seinen Dank und seine Erwiderung aussprach, war ganz die gewohnte geistreiche Form, in die der gewandte Parlamentarier so oft am Schluß von an­strengenden, sich lange hinziehenden Verhandlungen die Zu­hörer zur Begeisterung mit sich fortriß. Keinen vergessend, jedem ein freundliches Wort sagend, damit immer neue An­regungen verknüpfend, nie ohne Interesse zu erregen, stets aktuell, weil von vollendeter Sachkenntnis gerragen, endlich mit goldenem Humor ausgestattet, der seinen Darstellungen die persönliche Spitze nahm und ihm oft über schwierige Lagen spielend hinweghalf, war Windthorst ein Streiter für Wahrheit, Freiheit und Recht, wie die Welt noch wenige gesehen hat. Seine persönliche Liebenswürdigkeit, die sich stets gleich blieb und gegen Freunde und Gegner dieselbe war, bewirkte, daß auch die Gegner ihm nicht gram waren, sondern ihn aufrichtig schätzten und achteten.

Windthorst war kein Kraftpolitiker, der das Heil allein oder vorzüglich vom schneidigen Dreinschlagen erwartete Er konnte ernste, auch flammende Worte gebrauchen; aber er ging, wie bei seinem Tode die Wiener Neue Freie Presse her­vorhob, gewöhnlich nicht mit Schild und Lanze einher, sondern versparte sich diese Waffen für den Tag der Entscheidung. Die Haupimittel seiner Erfolge waren weitausschauende und um­sichtig berechnende Klugheit und unermüdliche geduldige urbeit, die sich durch Mißerfolge niemals abschrecken ließ, sondern stets von neuem beharrlich wieder einsetzte. Sein Grundsatz war: man muß nicht einmal reden, man muß nicht einmal schreiben, man muß nicht einmal petitionieren; nein, immer muß man reden, immer schreiben, immer petitionieren. Von seinen Mitarbeitern hat er oft viel verlangt, aber nichts, was er nicht zuerst von sich forderte.Oit ist er fast zusammengebrochen unter der Last der Geschäfte, der Sorge und derVerantwortung; aber wenn die Pflicht rier, stand er wieder fest, und spurlos verschwand die Schwäche vor den Forderungen Augenblicks. Die hohen Ideale, denen er diente, unterstützt durch glänzende Begabung und reiche staatsmänische Erfahrung, verliehen seiner Tätigkeit die Ruhe und Sicherheit, die wir an ihn bewundern. Er war in Wahrheit eineFerle, die Perle von Meppen

Mit Recht rühmt Ihr Euch, so schrieb mapst Leo XIII. mnläßlich seines am 14. März erfolgten Todes an die Vor­sitzenden der beiden Zentrums=Fraktionen,einen Mann an der Spitze Eurer Franktion gehabt zu haben, welcher niemals, sei es durch die Kraft der Gegner, sei es durch die Strömung der öffentlichen Meinung sich von seinem Wege hat abbringen lassen, der so sehr sein Vaierland geliebt und seinem Fernen den schuldigen Gehorsam erwiesen hat, daß er die Erfüllung dieser Pflichten niemals von der Betätigung seiner religiösen Gesinnung getrennt hat, der in olcher Weise mit dem Gewicht seiner Gründe unn der Kraft seiner machtvollen Beredsamkeit seine Gegner betampfte, daß man leicht sehen konnte, wie bei ihm allein.r###rfür die Wahrheit die Triebfeder des Kampfes war. nicht die Begierde nach Vorteil und Ehre.

Allein Windthorsts Tätigkeit erschöpfte sich nicht im Kampfe; die Förderung und der Ausbau des durch den französischen Krieg zustande gekommenen stolzen Heims der deutschen Stämme im neuen Reiche lag ihm nicht minder am De.

Als die Reste der Kulturkampfgesetzgebung nach und nach abge­tragen wurden und für die Katholiken Deutschlands die Kampf­stellung mehr oder weniger aufhören mußte, war es sein Be­streben, der Regierung für die neue Wirtschaftspolitik eine

zuverlässige Mehrheit zur Verfügung zu stellen, nachdem der Liberalismus abgewirtschaftet hatte. Wie das Zentrum stets die berechtigten Anspruche und die Eigenart der Bundes­staaten dem Reiche gegenüber hochgehalten hat, so fand es auch in den wirtschaftlichen Angelegenheiten stets die mitilere sinie, die die Interessen gegen einander ab­wagend und ausgleichend, das ganze über das einzelne stellte und in opferwilliger, großzügiger Arbeit unserem Vaterlande eine Entwicketung und eine Machtstellung bereiten half, die bei bielen Bewunderung und bei anderen den Neid erweckte, welchen den gegenwärtigen Weltkrieg heraufbeschwor.

Was wären die deutschen Katholiken ohne Windthorst und das mit seiner Beihülfe gegründete, von ihm nachher so glücklich inspirierte und geleitete Zentrum gewesen! Und trotzdem konnte sich Bismarck in seinenGedanken und Erinnerungen dreier Siege rühmen, die ihmwertvoller waren als die maigesetz­lichen Vervote geiselicher Tätigkeit", nämlich: 1. der gänzlichen Unterwerfung der Schule unter den Staat, 2. der Beseitigung der katholischen Abteilung im Kultusministerium und 3. der Abschaffung der Verfassungsartikel.

Wie meitblickend erwies sich Windthorst ferner dadurch, daß er den staats- und religionsfeindlichen Bestrebungen der So­zialdemokratie gegenüber im Volksverein ein Bollwerk errichtete, das die widerstrebenden Ansichten nicht nach Art des Sozialister gesetzesverbrennen, sondern mit geistigen Wasfen inner­lich überwinden und immer wieder auf durchgreifende soziale Rejormen hinweisen wollte, um die Unzufriedenheit des Volkes in ihren Ursachen zu beseitigen! Wie strahlt das Licht der Belehrung und Aufklärung im Bereich einer jeden auf­tauchenden Frage wie von einem hochragenden Leuchtturm bei uns bis in das entsernteste Dorf hinein, wo immer der Volks­verein geschätzt und mit Liebe gepflegt wird!

Wir danken Gott, daß wir das Zentrum hatten in schwerer Zeit, und daß wir es auch heute noch haben. Welch wunverbares Schauspiel bot es und bietet es in seiner mannigfaltigen Zusammensetzung, welche die verschiedensten Stände umsaßt, den Adel und den Klerus, den Mann von der Schule, der Presse und der Arbeit, den Kaufmann und den Landmann, alle makellos in ihrer Lebens­führung, alle geeint durch hohe Ziele, trotz des Auseinander­gehens in zuhlreichen Fragen, alle, soweit sie katholisch sind, in sich darstellend und zum Ausdruck bringend, was Leo XIII. von den katlwlischen Männern fordert:Wer immer des katho­lischen Namens würdig ist, der muß ein hingebender Sohn der katholrichen Kirche sein und als solchen sich bekennen, und muß dahin arbeiten, daß die gesamte Gesellschaft mehr und mehr jenem Ideale des christlichen Lebens sich nähere, von dem wir gereder haber

Auch heutzutage ist ein starkes Zentrum für die deutschen Katholiken eine Forderung gebieterischster Notwendigkeit. Wir branchen das Zentrum, nicht um anzugreifen, sondern um zu schützen. Wir brauchen es zum Schutz unserer staatsbürgerlichen Rechte. Wo wir im Kriege trotz des Burgfriedens gehässige Angriffe hinnehmen mußten, können wir uns nach dem Kriege vielleicht auch auf interessante Dinge gefaßt machen. Was wollen wir machen ohne eine starke politische Parteivertretung, die unseren Beschwerden den gebührenden Nachdruck zu geben in der Lage ist! Wir brauchen das Zentrum gegenüber der nach dem Kriege zu erwartenden Neuorientierung nach links im Interesse unserer Schule, der Volksschule, die augenblicklich im Zeichen der Erörterung des Begriffes einerEinheitsschule" steht, die unseren Rechten und Anschau­ungen abträglich ist, der Mittelschule gegenüber den Be­strebungen, das humanistische Gymnasium zu verdrängen und der Hochschule mit der unparitätischen Besetzung ihrer Lehrkörper. Das WortStraßburg brauchen wir in diesem Zusammenhang bloß auszusprechen. Wir brauchen das Zen­trum endlich für unsere Bestrebungen nach paritätischer Be­handlung, was die Staatsstellen angeht.

Wie hätten im Kulturkampfe die Gegner gejubelt, wenn sie den Turm des Zentrums vernichtet hätten! Besäßen wir kein Zentrum, so müßten wir uns eines gründen, um nicht wie die Katholiken anderer Lander zu politischer Untätigkeit verurteilt zu sein. Es mag sein, daß die Stellung einer Partei von Männern von so verschiedenartigen Interessen gerade jetzt ihre großen Schwierigkeiten in sich birgt. Allein da so wichtige Fragen auf dem Spiele stehen, wird sich auch jetzt die mittlere Linie finden lassen, wo Klugheit, Opfersinn und von heiliger Liebe gestützte Eintracht die Führer und Ratgeber sind.

Mone dem Zentrum, das ist unser Wunsch zur Wiederkehr des Todestages Windthorsts, eine weitere segensvolle Tätigkeit

schieden sein zum Wohle unseres geliebten Vaterlandes, zum Segen für Thron und Altar uno wie bisher, so auch fürderhin im mannhaften und einträchtigen Eintreten für Wahrheit, Freiheit und Recht

Abendbericht über die Kriegslage.

WIB Berlin, 13.März1917, abends.(Drahtber. Amtlich.)

Lebhafte Gefechtstätigkeit an der Ancre, südlich der Avre und in der Champagne.

Im Osten brachte ein Vorstoß an der Narajowka über 250 Gefangene ein.

***

Der deutsche Tagesbericht.

Hauptquartier 13.März1917, vormittags.(Drahtber.) Westlicher Kriegsschauplatz.

­

Südlich von Arras machten englische Abteilungen nach Feuervorbereitung auf breitester Front bei Beaurains einen Vorstoß, der verlustreich fehlschlug.

An der Ancre, zwischen Avre und Oise, westlich von Soissons, in der Champagne und auf beiden Maasufern war die Gefechtstätigkeit lebhaft.

Nördlich der Avre drangen französische Kompagnien gegen unsere Stellungen vor: sie wurden durch Feuer vor den Hinder­nissen zur Umkehr gezwungen.

Südlich von Ripont griffen die Franzosen nach Trommel­feuer wiederum unsere Stellungen an. In zäher Gegenwehr wurde die heiß umstrittene Höhe 185 gegen überlegene Kräfte gehalten: engbegrenzten Raumgewinn am Südwesthang erkaufte der Feind mit blutigen Opfern.

Oestlicher Kriegsschauplatz,

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Mehrere Abschnitte lagen bei klarer Sicht unter russischer Artilleriewirkung, die kräftig erwidert wurde.

Nördlich der Bahn Ilocow-Tarnopol führten unsere Stoßtrupps mit Umsicht und Schneid ein Unternehmen durch. bei dem drei Offiziere, 320 Russen gefangen und 13 Maschinen= gewehre erbeutet wurden. Auch bei Brzezany und an der Nara­sowka brachten uns Vorstöße in die russischen Linien Gewinn an Gefangenen und Bente.

An der

Front des Generalfeldmarschalls Erzherzog Joseph

und bei der

Heerespruppe des Generalfeldmarschall: von Mackensen.

ist bei geringen Vorfeldgefechten die Lage unverändert ge­blieben.

Mczedonische Frout:

Zwischen Ochrida= und Prespasee griffen französische Bataillone unsere Stellungen an: sie sind abgewiesen worden.

Bombenangriffe unserer Flugzenggeschwader auf den Bahnhof Vertekop(südöstlich von Vodena) erzielten Treffer, die lange beobachtete Brände hervorriefen.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorfj.

Graf Bernstorff in Berlin.

WTB Berlin, 13.März1917.(Drahtber.) Graf von Bern­storff und Gemahlin sind heute abend.25 Uhr in Begleitung der Botschaftsräte, Prinzen Haßfeld und Dr. von Heimhausen, sowie dem Legationssekretär von Vitinghoff und deren Gemahl­innen auf dem Stettiner Bahnhof eingetroffen. Ferner waren der Verweser des Generalkonsulates in New York, Hassenfelder, die deutschen Konsuln aus den Vereinigten Staaten und das gesamte Botschaftspersonal, zusammen etwa 150 Personen, mit dem Botschafter angekommen.

*

von der Ostfront.

Deutsche Seeflugzeuge gegen russische Zerstörer.

WTB Berlin, 13.März1917.(Drahtber. Amtlich.) Deutsche Seeflugzeuge haben am 12. März zwei russische Zerstörer der Bistry=Klasse, die sich im Anmarsch auf Konstanza bfanden. mit Bomben angeoriffen und zur Umkehr gezwungen. Zwei Bombentreffer auf Vor= und Mittelschiff eines Zerstörers wurden einwandfrei beobachtet.

Der Chef des Admiralstabes der Warine