Nr. 347. Jelbist. Sachstesele Praistrege 15 Kaau. Kösy, Freitag, 15. Dezember 19/5 30, Jugegung. Heute 16 Seiten.

Abendbericht der deutschen Heeresleitung.

WTB Berlin, 14.Dez.1916.(Drohtber. Amtlich. Abends.)

An der Somme lebhaftes Feuer in einzelnen Abschnitten. Vorstöße der Franzosen auf Ost= und Westufer der Maas haben abends eingesetzt.

In Rumänien ist die Jalomita auch von der Donauarmee überschritten

Der deutsche Tagesbericht.

WIS Groges Hauptquirti er 14.Dez.1913, vormittags.(Drahtber.)

Westlicher Kriegsschauplay.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht

In einzelnen Abschnitten der Sommefront vorüber­gehend starker Feuerkampf.

Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen Bei Le Four de Paris in den Argonnen nach heftigem Vorbereitungsfeuer vorstoßende französische Patreuillen wurden abgewiesen.

Auf dem rechten Maasufer war nachmittags die Artillerie­tätigkeit gesteigert.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern

Wesentliches.

Front des Generalobersten Erzherzog Joseph

In den Waldkarpathen vielfach Artilleriefener.

Im Gyergyö==Gebirge und im Trotusultale setzten die Russen ihre verlustreichen, aber ohne jeden Erfolg verlaufenen Angriffe fort.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Günstige Fortschritte auf der ganzen Front trotz sehr großer Wegeschwierigkeiten.

Die Große Walachei südlich der Bahn Buka­rest Cernavoda ist vom Feinde gesäubert.

Mazedonische Frout:

Die östlich der Cerna von Serben geführten Angriffe sind unter schweren Verlusten vor den bulgarischen Stellungen zu­sammengebrochen.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

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Der See= und handelskrieg.

Versenkt.

WTB Christiania, 14.Dez 1916.(Drahtber.) Der nor­weziiche Dampfer Boy landete hier 15 Mann der Besatzun des Dampfers Bjoer aus Christiania(3090 Brutto=Registertonnen) der Montagnachmittag vier Seemeilen von Ryvingen von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde.

XX Von der Westgrenze. 15.Dez.1916. Lloyds teilt mit, daß die Dampfer Harlijn(1794 Tonnen) un Har­lington(1089 To.) am 9. Dezember ver#enkt worden sind. Weiter wurden am 30 November durch ein Unterseevoot ver­senkt der inglische Dampfer St. Ursula und ein englischer Sctuner, schließlich noch die englischen Dampfer Burnhope und Bretwalda(4/37 Tonnen), das portugiesische Segelschiff Breziella und das eschiff Emma Lamans WTB Paris, 15.Dez 1916.(Traltver. Agence Hwvas.) Die Dampfer Magellan(6027 Tonnen) und Sinai(4624 To.) sind von einem=Boot verseikt worden. Die Besatzung u die Fahrgäste wurden von den sie begleitenden Siffen geretret

Zur Versenkung des Dampfers Lanas.

WIB Washington, 14.Dez.1916.(Drahtber.) Deutschlands Antwort auf die amerikanische Anfrage betreffend die Versenkung des Dampfers Lanas ist am 28. Oktober beim Staatsdepartement eingegangen. Deutschland erklärt die Ver­senkung für gerechtfertigt, weil das Schiff Bannware an Bord führte und behauptet, daß das Schiff in norwegischem Besitz gewesen sei.

Das Friedensangebot des Vierbundes.

Hindenburg und der Reichskanzler über das

Friedensangebot.

WIB Berlin, 13.Dez.1916.(Drahtber.) Zwischen dem Ge­neralfeldmarschall von Hindenburg und dem Reichskanzler sind heute folgende Depeschen gewechselt worden:

An Seine Exzellenz den werrn Reichskanzler. Euere Exzellenz beglückwünsche ich zu Ihrer gestrigen Reichstagsrede. Mit tiefer Bewegung und großer Genugtuung habe ich sie gelesen. Euere Exzellenz haben auf Befehl Seiner Majestät mit dieser Rede eine tiefe sittliche Kraftäußerung unseres deutschen Vaterlandes eingeleitet, die i wrdig anschließt und sich gründet auf die Stärke des deutschen Volkes daheim und im Felde.## Soldaten wissen, daß es für uns gerade in diesem Augenblick keine höhere und heiligere Pflicht gibt, als den Sieg mit iußerster Tatkraft weiter zu verfolgen und für kaiser und Vaterland zu leben und zu sterben.

An Seine Exzellenz den Generalfeldmarschall von Hindenburg. en Glückwunsch zu meiner gestrigen Rede. In den Worten des Nannes, dem unser kaiserlicher Herr das deutsche Schwert an­ertraute und der es mit siegreicher Kraft führt, vernehme ich die Stimme unseres deutschen Volksheeres. Seine Taten zu Lande ino zu Wasser haben die Bahn frei gemacht für den hochherzigen Entschluß, den Seine Majestät der Kaiser mit seinen hohen Ver bündeten gestern ausgeführt hat. Die todesmutige Pflichttreue ind unerschütterliche Tapferkeit der Männer, die für Deutschland echten, bürgen uns dafür, daß wir, wenn es unseren Feinden heute noch nicht gefällt, dem Kriege ein Ende zu machen, unserem Vaterlande erst recht einen starken und dauerhaften Frieden ertämpfen werden. Gez. von Bethmann Hollweg.

Eine Note des Papstes?

TU Zürich, 14 Dez.1916(Drahtber.) Im Anschluß an di friedensunge ote der Mittelmächte steht eine Note des Papst in die kriegführenden Staaten unmittelbar bevor.

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Ob diese, ihrer Quelle nach nicht näher bezei nete Meldun er Telegr. phenun on sich bestätigt, bleibt abzuwarten. De­llusdruckim Anschluß an die Friedensangebote des Vierbunde­he eine Note des Papstesunmittelbar b vor, könnte in den eindlichen Ländern zu Miß eutungen führen. Etwas andere# st es, wenn damit nur gesa t werden soll, daß der Papit sich. u dem Angebot äußern werde. Das läßt sich allerdings wol ermuten.

Antrag auf Einberufung des Reichtagsausschusses.

TU Borlin. 14.Dez.1916.(Drahtber.) B im Vorsitzen en der Haushaltskommission des Reichstages in ein Antragnationallibe ralen Aba Rassermann einge angen, der die Anberaumun einer Sitzung zur Besprechung der aus värtien Lage fordert.

Nach sem Deutschen Kurier hat die nationalliberale Fraktion einmutig beschlossen, in einem Schreiben an dn Reichskanzler gegen die Uebergehung ies Reichstag:s n der Friedensfrage Einspruch zu erh ben.

C. Zum Friedensangebot des Vierbundes erläß eben din Konselvativen auch die Sozialdemokratisch Arbei tsgemeinschaft eine Kundgebuni, die zunächst in der bekannten Weise gege nalleAnnexionen Stellung nimm, die Bekauninsbe der Friedensbedingungen fordert und dann den

Reichétag anklagt, sich durch die Ablehnung einer Besprechung selbst ausgeschaltet zu haben. Das hat natütlich eine beso dere Spitze gegen die alte sozialdemokratische Frak ion, die den An­trag auf Besprechung.kanntlich mit abgel.hut hat.

Die Aufnahme des deutschen Angebotes in der italienischen Kammer.

TU Lugano. 14.Tez.1916.(Trahtber.) Bemerkenswert war die Haltung der italienischen Abgeordneten, welche unfähig waren, ihre höchste Erregung zu verbergen. In den Wandelgängen wurden von den Abgeordneten eifrig die Mög­lichkeiten dieses Angebotes diskutiert und innerhalb des Saales herrschte die gespannieste Aufmerksamkeit.. Als Sonnino er­klärte, er habe die Aufforderung erhalten, Friedensverhand­lungen einzuleiten, ging durch den ganzen Saal mit Einschluß der Zuschauertribüne eine starke hörbare Bewegung, als ob ein Vorgefühl der Erlosung sich bei allen Anwesen­den auslöste. Keinerlei höhnische oder feindliche Demonstration erfolgte. Im Gegenteil rief Sonninos Appell, im gegenwärtigen Moment nicht in eine Diskussion der Angelegenheit einzu­treten, weil die Frage viel zu delikat sei, allgemeine Zu­stimmung hervor. Nachdrücklich betonte Sonnino, daß die Ant­wort in jeder Schattierung mit derjenigen der Verbündeten übereinstimmen müssen, was unmöglich sein würde, wenn jeder ogleich seine eigene besendere Ansicht kundgeben würde. All­gemeiner Beifall folgte diesen Worten. Die einzige ausweichende Bemerkung Sonninos lag in dem Hinweise, das Angebot ent­halte keinerlei präzise Bedingungen. Der allgemeine Eindruck auf das italienische Volk ist unzweifelhaft groß und drucklösend.

DasVerdikt der Unverantwortlichen.

WTB Bern. 14.Dez.1916.(Trahtber.) Der Avanti schreibt unter der Ueberschrift: Mars am Scheidewege.

Die offizielle Einladung der Mittelmächte: in Friedensverhand­lungen einzutreten, ist mit offener Feindseligkeit ausgenommen worden. Mit jener höchsten Leichtfertigkeit, die die Nänner der öffentlichen Meinung auszeichnet, haben sie sich endgültig ausgesprochen. Bevor noch die Verantwort­lichen in der Lage sind, nach Abschätzung aller Kräfte ihre Ge zanten zu äußern, haben die Unverantwortlichen verens ihr Ver­dikt gegeben. Sie sagen,Deutschland will uns täuschen; es handelt sich um einen deutschen Frieden, der weit ist vom Frieden Euro­pas Wir sagen dagegen, wir wirsen nicht, ob der von Bethmann vorgeschlagene Friede wirklich ein Friede ist, den einige ils deutsch definieren. Bis jetzt wurde von keiner Seite eine konkrete Lösung vorgeschlagen. Dies ist das erste Mal, daß eine Möglich leit, die Waffen niederzulegen und die Lösung des Konfliktes diplomatischen Verhandlungen anzuvertrauen, erscheint. Wir lagen, daß, wie auch die Beweggründe ausgelegt werden können.

unsinnig, absurd und toll wäre, von vornherein sich ablehnend zu verhalten. Deutschland hat den psychologischen Augenblick zu nden gewußt, uns einen Vorschlag zu machen. Ihn ohne Er­irterung abzulehnen, würde heißen, den Mittelmächten einen moralischen und politischen Vorsprung zu geben, den sie sicher urnnpen würden, nicht nur zur ihre innere Lage. sondern auch zegenüber der öffentlichen Meinung der Neutralen und der feind­ichen Länder. Wir wollen hoffen, daß diese Erwägungen, die von einem großen Teil des italienischen Proletariats geteilt verden, auch bei denen, die mehr Verantwortung haben; als Jour­nalisten ohne Verantwortung, Berücksichtigung finden werden. Wenn das nicht wäre, wenn die Leiter der Regierungen sich von sornherein auf eine kategorische Verweigerung versteifen würden, so(Zensurlücke). Die Regierung müßte unangreifbare Gründe haben, um eine derartige Haltung zu rechtfertigen, sie müßte nicht nur des Endsieges, sondern auch der vollkommenen Ueberein­stimmung mit den Alliierten in den künftigen diplomatischen Ver­handlungen sicher sein.

Eine Erkläruna der englischen Regierung.

'TB London, 14.Dez.1916.(Drahtber. Reuter.) Bei der Jesprechung der Friedensvorschläge sagte Bonar Law im Unterhause: Bei Begründung der Itzten Kreditvorlage ge­brauchte Asquith folgende Worte:Sie(die Alliierten) verlangen, angemessene Genuatuung für die Vergangenheit und an­em ssene Sicherheit für die Zukunst vorhanden sein muß. (Lauter Beifall.) Das ist immer noch die Politik und das ist mmer noch der Entschluß der Regierung Seiner Majestät. Erneutr langanhaltender Beifall.)

WTB London, 14 Dez.1916.(Drahtber.) In der Erörte­aum der deutschen Friedensvorschläge schreibt die Westminster Hazette:

Im Hinblick auf die gegenwärtige Lage in es wahrscheinlich, daß der Feind versucht, die Alliierten zu entzweien. Eine noch ver­nünftigere Schlußfolgerung ist die, daß die Reserven der Mittel­mächte nicht den neuen Berpflichtungen entsprechen, die ihnen aus­erlegt sind, und daß die Beute an rumänischen Lebensmitteln nach rer Meinung nicht ausreicht, um ihnen über den kommenden Winter und Frühling hinwegzubelfen. Wir müssen deshalb in iesem Schritt ein ermutigendes Zeichen in militärischer und wirt­chaftlicher Hinsicht erblicken. Aber wir wären voreilig, wenn wir lauben würden, daß wir das ruhig damit erledigen könnten, winn