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Donnerstag, 26. Oktober 1915

fahrgang. Heute 8 Seiten.

Cernavoda besetzt.

Der deutsche Tagesbericht.

WIB Großes Hauptquartier, 25.0kt.1910,

vormittags.(Drahtbericht.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

mE L

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht

Infolge regnerischer Witterung hat gestern die Gefechtstätig­keit im Sommegebiet nach gelassen: das Artillerie­feuer steigerte sich nur zeitweilig. In den Abendstunden sind französische Teilangriffe aus der Linie Les Boeufs­Rancourt vor unseren Hindernissen verlustreich und er­gebuislos zusammengebrochen.

Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen An der Nordostfront von Verdun hat ein französischer Angriff bis zum brennenden Fort Douaumont Boden gewonnen; die Kampfhandlung dauert an.

Uus rurnänische Königsschloss Peles bei Sinais um Predcalnaes

vestlicher Kriegsschauplatz.

Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Ein Gasangriff der Russen an der Schtschara mißlang: ebenso blieb einem Angriff russischer Bataillone bei Kol­Ostrow(nordwestlich Luck) jeglicher Erfolg versagt.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl

Im Südteil der Waldkarvathen blieben bei Gefechten minderen Umfanges die gewonnenen Höhenstellungen in unserem

An der Ostfront von Siebenbürgen hat sich bei ört­lichen Kämpfen die Lage nicht geändert.

Nördlich Campolung machte unser Angriff Fortschritte.

Der Vulkan=Paß ist von deutschen und österreichisch=ungari­schen Truppen gestürmt worden.

Balkan=Kriegsschaup atz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen

Die Verfolgung geht planmäßig weiter.

Cernavoda ist heute früh genommen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt geworden.

Damit ist die in der Dobrudscha operierende rumänisch=rus­sische Armee ihrer letzten Bahnnerbindung beraubt und unge­mein wichtiger Erfolg erzielt.

An der

mazed'onischen Front

herrschte Ruhe.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

*

Französischer Bericht.

Bericht vom 24. Oktober: An der Sommefront ziemlich hef­tiger Artilleriekampf in Gegend Biaches und Ablaincourt. Keine Infanterietätigkeit. Von den übrigen Fronten ist nichts zu melden.

Bericht vom 24. Oktober abends: An der Front von Verdun wurde nach gründlicher Artillerievorbereitung der auf dem rechten Maasufer geplante Angriff 11 Uhr 40 Minuten angesetzt. Die feindliche Linie, die auf einer Front von 7 Kilo­meter angegriffen wurde, ist überall durchbrochen(?), in der Mitte in einer Tiefe von 3 Kilometer. Dorf und Fort Douau­mont sind in unserem Besitz. Auf dem linken Flügel haben sich unsere Truppen über das Werk und das Gehöft Thiaumont vorgehend, des Steinbruchs von Haudromont bemächtigt und längs des Weges, der von Bras nach Douaumont führt, festgesetzt. Auf dem rechten Flügel geht unsere Linie vom Fort nördlich des Cailette=Gehölzes längs des Waldrandes, westlich des Dorfes Baux,, am Waldrande östlich des Fumin=Gehölzes, dann weiter nördlich des Chenois=Gehölzes und der Batterie Damloup. Gefan­gene treffen bisher in der festgestellten Zahl von über 3500, darun­ter etwa 100 Offiziere, ein. Das erbeutete Kriegsmaterial ist noch nicht festgestellt. Unsere Verluste sind gering.

*

Portugiesische Truppen in Frankreich?

TU Basel. 25.Okt.1916.(Drahtber.) Der Madrider cial erfährt, daß die erste Staffel der portugiesischen Truppen in Frankreich eingetroffen sei.

Der osterreichisch=ungarische Tagesbericht.

WTB Wien. 25.Okt.1916.(Drahther.) Amtlich wird ver­

lautbart:

Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl.

Oesterreichisch=ungarische und deutsche Truppen entrissen dem Gegner den Vulkan=Pan. Die nördlich Campolung kämpfenden verbündeten Streitkräfte gewannen gleichfalls Raum. An der ungarischen Ostgrenze wird weiter gekämpft. Das Szekler Infauterie=Regiment Nr. 82 eroberte im Berecker=Gebirge nach erbittertem Handgemenge eine stark verschanzte Grenzhöhe. Die Besatzung wurde teils gefangen, teils niedergemacht; entkommen ist niemand. In der Dreiländerecke schlugen unsere

Truppen in ihren neuen Stellungen russische Angriffe ab. Ein örtlicher Einbruch des Feindes wurde sofort wettgemacht.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Außer erfolgreichen Vorpostengefechten südlich von Zborow bei den österreichisch=ungarischen Truppen nichts von Belang.

Italienischer Kriegsschauplaz.

Der Nordteil der Karsthochfläche stand unter heftigem Geschütz= und Minenfeuer.

Südöstlicher Kriegsschauplaz.

In Albanien nichts Neues.

*

Erfolgreiche deutsche Fliegertätigkeit im Westen.

WTB Berlin. 25.Okt.1916.(Trahtber.) Die Fliegertätigkeit an der Somme war am 22. Oktober bei klarem Wetter äußerst rege. Die deutschen Flugzeuge führten an diesem Front­abschnitt allein über 500 Flüge aus. In 209

Luftkämpfen wurde der Gegner an diesem Tage ange­griffen und allein im Somme=Abschnitt der Abschuß von sechzehn Flugzeugen einwandfrei festgestellt. Eine weitere Anzahl feind­licher Flugzeuge mußte hinter ihrer Front notlanden. Von den an der Westfront am 22. Oktober im ganzen abgeschossenen 22 Flugzeugen sind elf in deutschem Besitz. Deutsche Flieger griffen Truppenlager und Kolonnen mit Bomben und Ma­schinengewehren an und beschossen aus niedriger Höhe mit Ma­schinengewehren feindliche Schützengräben. In der Nacht zum 21. Oktober warfen deutsche Flugzeuggeschwader mehrere Tau­send Kilogramm Bomben auf den Bahnhof Lonqueau bei Amiens, die Munitionslager bei Cérisy und Marceleave und auf die Lager bei Bray an der Somme. Der Bahnhof Lonqueau geriet in Brand und es erfolgte eine Reihe von Explo­sionen, die anscheinend von Munitionszügen herrührten. Ein ge­waltiger Feuerschein war noch lange nach dem Angriff sichtbar. In der Nacht zum 22. Oktober warfen deutsche Geschwader mehrere tausend Kilogramm Bomben mit starker Wirkung auf den Bahnhof von Montdidier, Truppenlager und Muni­tionsmagaine bei Wiencourt, Chuignolles, Carbonières und Proyart, sowie auf die zur Front marschierenden Kolonnen.

Wie man in der englischen Fliegertruppe denkt.

WTB Berlin, 25.Okt.1916.(Drahtber.) Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben:

Der englische Fliegerleutnant Jack Tullis hat am 6. Oklober 1916 in einer Unterredung folgende Angaben gemacht:

Zwei Dinge sind es, über die wir englischen Flieger empört sind, die Aufupferung der Flieger in der Somme=Schlacht und die uns aufgezwungene Benutzung von Explosivge­schorten. Unsere Führer schicken uns ohne Rücksicht auf Leben und Material aus, oft zur Lösung von Aufgaben, die durchaus nicht zweckdienlich und wichtig sind und nur den sicheren Verlust einer Anzahl von Flugzeugen zur Folge haben. Das ist auch der Grund, warum unsere Verluste während der Somme=Schlacht so ins Ungemessene gestiegen sind.

Was die Explosivgeschosse anlangt, will ich Ihnen ohne weiteres zugeben, daß wir in englischen Flugzeugen in diesem Sommer mehrere Monate lana Explosivgeschosse verwandt haben, und zwar auf Befehl der höheren militärischen Stellen. Ich kann nicht genau angeben, wie die Explosivge­schosse konstruiert waren. Jedenfalls war aber ein kleines Loch angebracht und im Innern des Geschosses befand sich ein wenig brennbare Flüssigkeit. Beim Aufschlagen entzündete sich dieselbe und das Geschoß mußte explodieren. Dieses Explosivgeschoß führt den Namen Buckingham Tracer. Selbstverständlich gab es, wenn ein Mensch von solchem Geschoß getroffen wurde, furchtbare Wunden. Der Gebrauch dieser Geschosse wurde uns befohlen, um unter den feindlichen Flugzeugen mehr Schaden anzurichten. Wenn ein solches Geschoß den Tank eines Flugzeuges durchlöcherte, mußte sich der Inhalt entzünden und eine Explosion war die sichere Folge.

Die englischen Flieger waren durchaus nicht einverstanden mit der Verwendung dieser Munition und haben wiederholt Protest er­hoben, umsomehr als wir fürchten mußten, im Falle der Ge­fangennahme und der Ueberführung vor ein deutsches Kriegsgericht gestellt zu werden, und überhaupt auch, weil es unserem Empfinden und Kameradschaftsgefühl, welches bei uns selbst den feindlichen Fliegern gegenüber bestand, durchaus entgegen ging.

Es war vorgeschrieben, daß jede dritte Kugel einBI sein mußte; es wurde auch gelegentlich von den vorgesetzten Squadrons commanders nachgesehen, ob die Munitionsgürtel und die Trommeln entsprechend gefüllt waren.

Ich selbst habe immer nur etwa sechs Buckinghamtracer in das obere Ende meines Patronengürtels einfüllen lassen, was genügte, um bei einer Revision nicht aufzufallen. Tann habe ich stets nach dem Abflug etwa zwanzig Schuß ins Leere abgegeben, so daß ich tein Explosivgeschoß mehr im Gürtel hatte und nun ganz sicher bin, niemals einen solchen nuckingham tracer auf ein deutsches Flugzeug abgefeuert zu haben.

Das sind die Verfechter des Völkerrechts!

0 Was eine Schiffsversenkung bedeutet.

Das Größere Deutschland schreibt: Wenn ein Dampfer mit 5000 Tonnen Ladegewicht oder besser mit einer Getreideladung von 5000 Tonnen versenkt wird, bedeutet das doch etwas mehr, als die kurze Reutermeldung in den deutschen Blättern viele nicht weiter nachdenkende Leser vermuten läßt. Mit 5000 Tonnen Getreide kann man 10 Güterzüge in der Länge von je 50 Waggons beladen. Mit 5000 Tonnen Mehl kann man die Brotkartenansprüche der ganzen Berliner Bevölkerung(die kleinsten Kinder als voll ge­rechnet) zehn Tage lang befriedigen. Die Kölner Bevölkerung würde mit einer solchen Schiffsladung über einen Monat lang mit Brot versorgt werden können. Ganz Irland könnte davon zwei bis drei Tage lang sein Mehl erhalten. Es ist also begreif­lich, wenn man in England etwas nervös wird, sobald wieder ein­mal mehrere große Tampfer nacheinander versenkt werden.Man zittert bei dem Gedanken, was sich ereignet haben würde, wenn Deutschland auch nur für einen kurzen Monat nach der Kriegs­erklärung das Meer beherrscht hätte, meint die Londoner Morning Post. Das kann ja noch kommen!