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Kölner
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General-Anzeiger für die rheinische Hauptstact.* Kölner Fremdenblatt.
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Köln, Dienstag, 18. April 1916 30. Jahrgang.
heute 8 Seiten.
Der deutsche Tagesbericht.
WTB Großes Hauptquartier, 17.April1916. (Vormittags. Drahtber.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
An der Front keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
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In der Gegend von Pervyse(Flandern) wurde ein feindliches Flugzeug durch unsere Abwehrgeschütze dicht hinter der belgischen Linie zum Absturz gebracht und durch Artilleriefeuer zerstört. Oberleutnant Berthold schoß nordwestlich von Péronne sein fünftes feindliches Flugzeug, einen englischen Doppeldecker, ab. Der Führer ist tot, der Beobachter schwer verwundet.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
An der Front keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Die Russen zeigen im Brückenkopf von Dünaburg lebhaftere Tätigkeit.
Balkan=Kriegsschauplatz.
Richts Neues.
Oberste Heeresleitung. *
Der österreichisch=ungarische Tagesbericht.
WTB Wien, 17.April1916.(Drahtber.) Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz.
Am oberen Sereth schlugen unsere Feldwachen einen russischen Vorstoß ab. Sonst nichts Neues.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz.
Nichts von Bedeutung.
Der Seekrieg.
Der II=Bootkrieg.
WIB London, 17.April1916.(Drahtber.) Lloyds meldet: Das norwegische Schiff Glendon wurde durch Kanonenfeuer zum Sinken gebracht. Der unbewaffnete britische Dampfer Harrovien wurde versenkt.
WTB Paris, 17.April1916.(Drahtber.) Der Temps meldet die Versenkung des Fischerfahrzeuges Nr. 24 von Trouville, das durch die Kanonenschüsse eines deutschen-Bootes versenkt wurde.
Englische Marinesoldaten auf einem holländischen Schiffe.
TU Rotterdam, 17.April1916(Drahtber.) Die holländischen Blätter melden, daß der holländische Dampfer Kelbergen, der sich mit einer Ladung Getreide von Baltimore nach Leeds unterwegs befand, in einer Entfernung von zwei Tagereisen von der englischen Küste eine englische Verteidigun smannschaft an Bord erhielt, die mit Handgranaten, Bomben und andern Waffen ausgerüstet war, um das Schiff gegen einen etwaigen Angriff deutscher-Boote zu verteidigen. Die holländische Bemannung der Kelbergen hatte gegen dieses englische Vorgehen erklärliche Bedenken. Der holländische Minister des Aeußern wurde jetzt davon verständigt.
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Die Lage im Orient.
Der amtliche türkische Bericht.
WTB Konstantinopel, 17.April1916.(Drahtbericht.) Das Haupiquartier teilt mit: An der Jrakfront hat sich nichts geändert. An der Kaukasusfront kam es im Tale des Tschorok und auf dem linken Flügel zu örtlichen Gefechten. In den anderen Abschnitten hat sich nichts geändert. Am 14. April überflog ein aus der Richtung von Enos kommendes feindliches Flugzeug Adrianovel und warf dort zwei Bomben ab, ohne eine Wirkung zu erzielen. In der Gegend am Kanal von Suez griff eine unserer Aufklärungsabteilungen eine feindliche an und zwang sie zur Flucht, nachdem sie fünf Mann getötet hatte.
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Deutschland, England und Amerika.
XX Von der Westgrenze, 16. April1916. Ein Amsterdamer Blatt meldet aus London vom 15. d..: Der Timesberichterstatter in New York meldet seinem Blatte, daß das amerikanische Ministerium die Note Wilsons an Deutschland gebilligt habe. Wie verlautet, wird folgendes in dieser Note gefordert:
1. Die Bestrafung der=Boot=Kommandanten, die veraniwortlich sind für die Angriffe auf die Sussex und andere Dampfer, die ohne vorhergegangene Warnung torpediert worden sind. 2. ein völlig zufriedenstellender Schadenersatz, 3. Bürgschaften für eine andere Führung des-Bootkrieges, 4. werden diese Forderungen nicht angenommen, dann sollen die diplomatischen Beziehungen unmittelbar abgebrochen werden. 8
X Von der Westgrenze, 16.April1916. Havas meldet aus Paris vom 15. d..: Der Dampfer St. Paul, an dessen Bord sich die Berichte der amerikanischen Gesandten in London und Paris über den Untergang der Sussex befinden, ist in New York angekommen. Die Stücke sind sofort nach Washington weitergeschickt worden, wo sie untersucht werden sollen in einer Ministerversammlung, die heute schon abgehalten werden soll. g
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Die Lage auf dem Balkan.
Zur Beförderung serbischer Truppen nach
Saloniki.
TU Aus Saloniki, 17.April1916, wird gemeldet: Die Beförderung eines Teiles der serbischen Truppen auf dem Seewege hat begonnen. Es liegen einige Nachrichten vor, daß die gesamte reorganisierte Heeresmacht keineswegs 50000 Mann überschreitet. Die Moral der Truppen ist die denkbar schlechteste. Ganz Griechisch=Epirus ist von serbischen Deserteuren, die sich durch Diebstahl und Bettel ernähren, überfüllt. Sie werden von den dortigen Bauern als eine Landplage empfunden. Es verlautet weiter, ein großer Teil der serbischen Truppen auf Korfu habe den Gehorsam verweigert, indem sie dagegen Einspruch erhoben, sich nach Saloniki verschiffen zu lassen. Ueberhaupt sei die Furcht vor der Beförderung auf dem Wasser, besonders nach den letzten Unterseebootskatastrophen unter den Serben ungeheuer.
Ein französischer Uebergriff in Griechenland.
WIB Athen, 17.April1916.(Drahtb.) Wie aus Pyraos gemeldet wird, drana eine französische Marineabteilung gewaltsam in Kata Klolo ein, um nach Benzin zu suchen. Dem Gendarmeriechef, der dagegen Einspruch erhob, antwortete der französische Befehlshaber, daß er unter Umständen von den Schiffskanonen Gebrauch mache. Die Nachforschungen verliefen ergebnislos. Der Vorfall machte einen für die Franzosen höchst ungünstigen Eindruck. Nur der Beionnenheit der griechischen Gendarmerieoffiziere ist es zuzuschreiben, daß ein blutiger Zusammenstoß vermieden wurde.
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Uom Kolonialkrieg.
kk Größere Aufstände in den englisch=afrikanischen Kolonien.
Die von König Georg in diesen Tagen beschlossene Schaffung einer besonderen englischen Kriegsauszeichnung für die Nieder= werfung von Aufständen in den englischen Kolonien in Mittel=, Ost= und Westafrika in den Jahren 1914 und 1915 beweist im Gegensatz zu all den schönen englischen Pressemeldungen über die angebliche Anhänglichkeit der afrikanischen Eingeborenen an die englische Herrschaft, daß vielmehr gerade das Gegenteil der Fall ist und eine weit verbreitete Unzufriedenheit mit dieser englischen Herrschaft unter den Eingeborenen der englischen
Kolonien in Afrika in deutlich erkennbare Erscheinung getreten ist. Für England besonders gefährlich scheint diese Bewegung in Britisch=Nyassaland und in der„rüheren Lado=Enklave im englisch=ä yptischen Sudan geworden zu sein. Denn für die Unterdrückung von Aufständen vort werden zu der Kriegsauszeichnung laut Ordensstatut noch besondere Spangen verliehen. Bemerkenswert ist, daß über diese englandfeindlichen Bewegungen unter den afrikanischen Eingeborenen in der englischen Presse nie etwas zu finden gewesen ist. Nur in einem Falle, als Einzelheiten über den Aufstand in Britisch=Nyassaland bereits in neutralen und auch in deutschen Zeitungen erschienen waren, stellte die englische Presse diese Vorgänge als belanglose Putsche einzelner Unzufriedenen hin. Die Verkündung von Kriegsrecht in verschiedenen englischen Kolonien, so besonders im Sudan und Britisch=Somaliland, legte allerdings schon damals richtige Schlüsse nahe.
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Vermischte Kriegsnacbrichten.
Deutsche Kolonisten dem Verhungern preisgegeben.
WTB Stockholm, 17.April1916.(Drahtber.) Rußkoje Slowo enthält unter der Ueberschrift: Unnütze Leute die folgende Angabe: In Kostroma sind 1600 deutsche Kolonisten angelangt. Der Gouverneur meldet, daß er für diese Leute keinen Platz und keine Nahrung habe und sich weigere, sie in die Stadt aufzunehmen. Die Leute sind also einfach dem Verhungern preisgegeben.
—. Die militärischen Maßnahmen Hollands.
Aus dem Haag wird gemeldet: Da wegen der ungenügenden Urlaubbewilligungen Unzufriedenheit herrscht, bat der holländische Oberbefehlshaber in einem Armeebefehl ausgesprochen, daß, so lange die Regierung die Einstellung der Beurlaubungen im Staatsinteresse für notwendig halte, alle Privatinteressen zurücktreten müßten. Man solle der Regierung und dem Oberbefehlshaber vertrauen. Die Maßregeln wurden nicht länger dauern, als es dringend notwendig sei.
60 Die militärischen Anstrengungen Italiens.
(Eigener Drahtbericht.)
2 Aus der Schweiz, 18.April1 916. Die Landwehr aller Waffengattungen des Jahrganges 1880 und die Reserve der Alpini des Jahrganges 1876 wurden zum 25. April einberufen.
Deutsches Reich.
&a Totengräber des Parlamentarismus.
In der Maunheimer Volksstimme veröffentlitt der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Geck einen beachtenswerten Aufsatz, in dem es u. a. heißt:
Ich möchte einmal denjenigen Politiker an irgendwie verantwortlicher Stelle sehen, der es mit seinen Pflichten und seinem Gewissen vereinbaren zu können erklärte, dazu beitragen zu helfen, daß in einem Parlament der Sache des Landes von einem einzelnen schwerster Schaden zugefügt werden darf, lediglich deshalb, weil die formelle Handhabe fehlt, um es zu verhindern. Wie aber, wenn bei einem einzelnen Abgeordneten diese Voraussetzungen der persönlichen Eignung für sein verantwortungsreiches Amt nicht oder nicht mehr vorhanden sind? Wenn der Abgeordnete durch sein Verhalten im Parlament vielmehr immer und immer wieder bekundet, daß ihm offenbar jede Fähigkeit fehlt, die Worte, die er von der Parlamentstribüne herab spricht, hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Wohlfahrt des Landes beurteilen und abwägen zu können? Für einen solchen Fall wird wohl das Bureau jedes Parlaments die Mittel zur Hand haben, um schlimme Schäden für Volk und Land zu verhüten.
Der Abgeoronete Geck legt dann die große Gefahr dar, die caraus dem Parlamentarismus erwachsen könne. Jeder Mißbrauch des Parlamentarismus stelle ihn aufs schlimmste bloß; wer die Volksrechte mißbrauche, sei in Wirklichkeit ein Totengräber dieser Rechte, die in dem Augenblick Sinn und Inhalt verloren hätten, wo der krankhaft gesteigerte Ehrgeiz des von fixn Ideen geplagten Gehirns eines einzelnen sie in ihre widersinnigsten, vorher niemals abgesehenen Konsequenzen hetze.
Die Pfalz hundert Jahre bayerisch.
5 Aus der Pfalz, 15.April1916. Der Gedenktag der hundertjährigen Einverleibung der Pfalz in Bayern, welcher am 14. d. M. im Frieden mit rauschenden Festen begangen worden wäre, mahnt gerade jetzt, wo über die stillen Täler mächtiger Kanonendonner alltäglich von den heißen Kampffeldern um Verdun eherne Grüße herübersendet, an das große Glück der Zugehörigkeit zu einem mächtigen Staate und Reiche. Wie anders war das Schicksal des von der Natur reich begünstigten Landstriches am linken Ufer des Rheines während fünf Jahrhunderten, seitdem die Wittelsbacher es im Jahre 1329 abgetreten hatten! Kaum daß die wilde Kriegsfurie einige Jahre das an der großen Heerstraße gelegene Land verschonte, ganz besonders aber litt rs außer im dreißisjährigen Kriege unter dem Vandalismus der Horden Ludwigs XIV., eines Mélac und Turenne und nochmals unter dem Wüten der Sansculottes. Kaum daß eine von walddurchsäumtem Bergeshange deruntergrüßende Burg, eine größere Stadt von den Mordbrennern verschont blieb. Und auch im Frieden litt das Volk unter der buntscheckigen Herrschaft einiger Dutzenden von Fürsten und Grafen, an deren Höfen das lockere französische Leben sein Zepier schwang. Das alles wurde, nachdem kurze Zeit zu Anfang des 19. Jahrhunderts eine österreichisch=bayerische Landesverwaltung eingesetzt war, mit der Abtretung dieses Gebietes an Bayern anders. Der mächtige Schutz der Wittelsbacher förderte die durch die Gunst des Klimas besonders entwickelungsfähige Landwirtschaft, ließ Handel, Industrie und Gewerbe sich frei entfalten, begünstigte Künste und Wissenschaften. Heute gehört die Pfalz mit ihrer regsamen Bevölkerung zu den steuerkräftigsten bayerischen Provinzen.