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General-Auzeiger für die rbeinische Hauptstact. Kölner Fremdenblatt.

. Köln, Sonntag, 5. März 1916 30. Jahrgang.

Heute 16 Seiten.

Der deutsche Tagesbericht.

WTB Großes Hauptquartier,.März1916.

(Vormittags. Drahtber.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Kämpfe südöstlich von Apern sind vorläufig zum Stillstand gekommen. Die von uns vor dem 14. Februar ge­haltene Stellung ist fest in unserer Hand, dasBastion" dem Feinde verblieben.

Die lebhaften Feuerkämpfe in der Champaqne dauerten auch gestern an.

In den Argonnen scheiterte ein schwächerer feindlicher Angriff.

Beiderseits der Maas verstärkten die Franzosen ihre Artillerietätigkeit und griffen nach bedeutender Steigerung ihres Feuers das Dorf Douanmont und unsere anschließenden Linien an. Sie wurden, teilweise im Nahkampf, unter großen Ver­lusten zurückgeschlagen und verloren außerdem wieder über 1000 unverwundete Gefangene. Nach den bei den Aufräumungs­arbeiten der Kampffelder bisher gemachten Feststellungen erhöht die Beute aus den Gefechten seit dem 22. Februar um 37 Geschütze, 75 Maschinengewehre auf 115 Geschütze, 161 Maschinengewehre.

Bei Obersept(nordwestlich von Pfirt) versuchte der Feind vergebens, die ihm am 13. Februar genommene Stellung zurück­zuerobern. Sein erster Stoß gelangte mit Teilen bis in unsere Gräben, die durch Gegenangriffe sofort wieder gesäubert

wurden.

Unser Sperrfeuer ließ eine Wiederholung des Angriffes nur teilweise zur Entwickelung kommen. Unter Einbuße von vielen Toten und Verwundeten, sowie von über 80 Gefangenen mußte sich der Gegner auf seine Stellung zurückziehen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

In einem kleineren Gefechte wurden die Russen aus ihren Stellungen bei Alssewitschi(nordöstlich von Baranowitschi) worfen.

Balkan=Kriegsschauplay.

Unverändert.

Oberste Heeresleitung.

*

Der österreichisch=ungarische

(Wiederholt. Nur in einem Teil der vorher. Nr. enthalten.)

WTB Wien,.März1916.(Drahtber.) Amtlich wird ver­

antbart:

Kriegsschauplatz.

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Im Gebiete von Durmo versuchten die Russen gestern früh, das linke Ikwa=Ufer zu gewinnen: sie wurden abgeschlagen. Die in der feindlichen Presse immer wiederkehrende Nachricht von einer großen glücklich fortschreitenden russischen Offensive am Dujestr und bei Czernowitz ist selbstverständlich völlig un­

wahr. Unsere Front hat dort seit einem halben Jahr keinerlei Aenderung erfahren.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Keine besonderen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Underändert ruhig. Wie nunmehr festgestellt ist, sind bei Du­ra## vierunddreißig italienische Geschütze und 11 400 Gewehre erbeutet worden.

# Die englischeEntlastungsoffensive in Flandern.

Von unserem zum westlichen Kriegsschauplatz entsandten

Kriegsberichterstatter Hermann Katsch. Eigener Drahtbericht der Köln. Volkszeitung.

Großes Hauptquartier,.März1916. Englische Hülfe für die verbündeten Franzosen verlangte die öffentliche Meinung in Frankreich während des deutschen An­griffs auf Verdun. In bescheidener Weise sind die Engländer dem Hülferuf nachgekommen, wie die heutige Meldung der obersten Heeresleitung mitteilt, indem sie am Yserkanal südöstlich Ypern und südlich des Kanals von La Bassée ein paar Angriffe machten. Die Stellung am Yserkanal, die der Bericht dieBastion nennt, ist seit dem September 1915 ununter­brochen bekämpft worden. Ein erbitterter Minenkrieg tobte hier unausgesetzt. Hier gewannen wir am 10. Februar ein Graben­stück von 800 Meter Breite. Das Schicksal des englischen An­griffs schildert der offizielle Bericht.

Die zweite Stellung südlich des west=östlich verlaufenden Ka­nals La Bassé-Béthune hat ihren Besitzer mehrfach gewechselt. Der nördliche Teil, zwischen zwei Eisenbahnsträngen gelegen undPrellbockstellung genannt, ist seit längerer Zeit in un­serem Besitz. Eine etwas südlicher gelegene Stellung, die soge­nannteZiegelstellung, ist dadurch bemerkenswert, daß die beiden feindlichen Linien zwischen großen Ziegelstapeln hinlaufen, die vor Ausbruch des Krieges zum Abtransport bereit lagen und jetzt beiderseits zur Verstärkung der Stellung dienen. Auch hier war kein Erfolg für den Feind zu erzielen.

*

Die neuen Kämpfe bei Verdun.

Eigener Drahtbericht der Köln. Volkszeitung.

2X Von der Westgrenze,.März1916. Die Times

meldet aus Paris:

Der Kampf bei Verdun ist in vollem Gange, der Feind hat aufs neue seine Angriffe in der Gegend von Douaumont konzentriert und ist wiederum nach einer heftigen Beschießung und einer Reihe fruchtloser Angriffe in das Dorf eingedrungen. Die Kämpfe um das zerstörte Dorf dauern fort. Unter dem Befehl des Generals Petin ist die französische Linie viel stärker geworden als vorher, obwohl sie nicht ganz durchbrochen worden ist. Der Verlauf der Unternehmungen wird ruhig und vertrauensvoll abgewartet. Es ist nicht bekannt, welche Führer gegenüber General Pétin stehen, aber wenn man die Kriegstaktik und die große Truppenmasse beachtet, it es wahrscheinlich, daß oas Heer von Mackensen hier operiert.

60 Die Brandenburger 24er.

Rühmend gedenkt der Deutsche Tagesbericht der Leistung der 24er bei Erstürmung des Forts Douaumont vor Verdun.

Mit dieser Truppe hatte ich eine Woche in einem Standort gelegen, das Regiment, Offiziere und Soldaten, kennen gelernt. Von einem anderen Kriegsschauplatz waren sie ebenso kampfes­mutig gen Westen gekommen, um sich zu neuen Taten vorzu­bereiten. Frühmorgens kamen sie an, frühmorgens zogen sie dann tagein, tagaus hinaus zur Uebung. Stets erschallte der kräftige Gesang der markigen Soldaten, und heute noch singen Franzosentinder einige ihrer Soldatenlieder. Frisch, froh und fröhlich, stramm im Tritt wie ein aktives Regiment im Frieden, waren sie unermüdlich in allen Arbeiten. Stramm und schneidig war auch der Parademarsch am Geburtstag S. M. des Kaisers, unvergeßlich allen Teilnehmern die vorzügliche Haltung des Regiments. Der Divisionär v. L. hatte recht, als er bei dieser Parade in seiner markigen Ansprache u. a. erwähnte:Seit 18 Monaten sind mir viele von euch Kriegskameraden. Vielfach sahen wir dem Tode ins Auge. Gegenwärtig in Ruhe, harren wir des weiteren Befehls, und was auch befohlen wird, es wird gemacht, dafür steht mir das brandenburgische Regiment. Das begeisterte Hurra der Truppen auf S. M. war ein Echo und ein neuer Schwur.

Daß das Regiment von echtem soldatischen Geist beseelt war, zeigt der Erfolg von Douaumont. Dieser beweist auch, daß ein eiserner Wille alles vermag, drum sei uns allen Deutschen ein eiserner Wille zum Sieg Richtschnur allen Handelns. Einer für alle, alle für einen, bis zum endlichen Sieg über den Ring unserer Feinde, in treuer Mitarbeit mit so tapfer kämpfenden Truppen zum Wohle des Vaterlandes! g K F.

Deutschland und Amerika.

Die Ablehnung des Antrags Gore.

XX Von der Westgrenze,.März1916. Reuter meldet aus

Washington 3. März: Der Sieg Wilsons hat die höchsten Erwartungen übertroffen und die Agitation im Senat, wodurch Wilson in seinen Unterhandlungen mit Deutschland belästigt wurde, für immer vernichtet. Die Führer im Senat beantragten Abstimmung über den Antrag Tabling, ses handelt sich wohl um den Vertagungsantrag], um dadurch die Aktion schneller zu Ende zu führen. Der Präsident hatte darum gebeten, um dadurch eine Aufsehen erregende Erörterung wie die gestrige, zu vermeiden. Für den Antrag Tabling stimmten 47 Demokraten, darunter auch Gore(!) und 21 Republi­kaner. Nur zwei Demokraten lehnten den Antrag ab.

X Von der Westgrenze. Reuter meldet aus Washing­ton,.März1916: Mit dem Stimmenverhaltnis, mit dem der Antrag des Senators Gore abgelehnt wurde, haben die An­hänger Wilsons alle Anträge verworfen, die eine friedlichere Haltung Deutschland gegenüber verlangten. Die Tribünen waren stark besetzt, und es spielten sich Auftritte ab, wie sie noch nicht vorgekommen sind. Die Anhänger Wilsons erklärten, daß in­folge der Abstimmung im Senat das Abgeordnetenhaus morgen gleichfalls den Präsidenten unterstützen werde.

Der Berichterstatter der Times in Washington berichtet, daß die Abstimmung im Senat Einfluß auf das Abgeord­netenhaus ausüben kanv, wo die Meinungen jetzt noch ge­teilt sind. Unter den Senatoren geht das Gerücht, daß Bernstorff ernstlich mit einem Kriege gedroht habe, wenn die iplomatischen Beziehungen abgebrochen werden sollten. In Renierun skreisen ist darüber aber nicht öffentlich geredet worden.

°U London,.März1916.(Drahtber.) Der Timeskorrespon­dent meldet aus Washington: Nach der New York Times hat Wilson vor kurzem den Führern der demokratischen Partei mitgeteilt, daß die beste Art und Weise zur Wahrung des Friedens die sei, daß der Kongreß und das amerikanische Volk bei seiner Weigerung, Deutschland in der Frage der bewaff­neten Handelsschiffe nachzugeben, geschlossen hinter ihm ständen. Wilson erklärte weiter, daß die Versenkung bewaffneter Handels­schiffe, auf denen sich Amerikaner besänden, möglicherweise den Abbruch der Beziehungen mit Deutschland bedeuten würde oder sogar einen Krieg zur Folge haben könne.

Die Lage im Ortent.

Enver Pascha in Jerusalem.

'TB Konstantinopel,.März1916.(Drahtber.) Der Bericht­erstatter der Telegraphen=Agentur Milli in Palästina meldet: Vizegeneralissimus Enver Pascha, in Begleitung des Kom­mandanten der vierten Armee, Dschemal Pascha, kam nach Jerusalem und besuchte die Omarmoschee sowie die übrigen heiligen Stätten. Während des Besuches er­schienen alle Uelemas von Palästina, die Scheichs von ver­schiedenen Sekten und Notabeln, um Enver Pascha zu begrüßen. sie verrichteten Gebete für den Sieg und das Gedeihen des Islams. Hierauf besuchte er den griechischen Patriarchen und die Patriarchen der anderen Riten und die heiligen Stätten der Christen, wo er von den Oberhäuptern der religiösen Gemeinschaften empfangen wurde. Anläßlich des Besuches wurden

igiöse Feiern veranstaltet. Die große Kirche von Alka­mame war reich geschmückt. Die nur bei außerordentlichen Feierlichkeiten gebrauchte große Glocke wurde geläutet, um das Er­eignis zu feiern. Die religiösen Oberhäupter sprachen Gebeie, daß das türkische Reich, das seit Jahrhunderten den Geistlichen der verschiedenen Bekenntnisse die größten Vorrechte und Frei­heiten gewährte, aus diesem für den Triumph des Rechts unter­nommenen Kriege siegreich hervorgehen möge. In den anläßlich der Feier gehaltenen Reden wurde hervorgehoben, daß die christ­liche Bevölkerung seit dem großen Khalifen Omar, der ebenfalts die Stätte Alkamame besucht habe, unter dem Schutze der Muselmanen in Glück und Wohlergehen gelebt haber und daß die in Frage stehende Bevölkerung seit der Mobilisierung aller Wohl­taten und Fürsorge der Regierung teilhaftig geworden sei. Beim Scheiden wurden Enver Pascha und Dschemal Pascha von den Anwesenden herzliche Kundgebungen bereitet. Die ganze Stadt war geflaggt. Jede Gemeinde hatte in ihrem Stadtviertel große Triumphbogen errichten lassen. Der seitens der Bevölterung Palästinas Enver Pascha anläßlich der Truppeninspi­zierung in Palästina und Syrien bereitete be­geisterte Empfang sowie die Zeichen der Anhänglichkeit der Be­völkerung an die Kaiserliche Regierung stellen ein hervor­stechendes geschichtliches Ereignis von großer Tragweite dar.