An der Nnsengrriegre

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Weihnachten 1929.

Stille Nacht, nun senkst du wieder,

Deinen Bann auf Groß und Klein,

Und dein heil'ger füßer Zauber Zieht in alle Herzen ein.

Heit'ge Nacht, du gibst den Frieden Jedem, der noch kindlich glaubt,

Jedem, dem noch nicht das Leben Alles Hohe hat geraubt.

Süße Nacht, in der die Engel Sangen einen Friedenesang,

Der verheißend und beglückend Durch das ganze Weltall klang

Ernste Nacht, in der ein Kindlein Lig auf kaltem, hartem Stroh;

All dein Ernst ward reiche Wonne,

Machte alle Menschen froh.

Traute Nacht, in der die Hirten Brachten reiche Gaben dar;

Leine du erneut die Menschheit Not zu lindern, Jahr für Jahr.

Stille Nacht, du Nacht der Wunder,

Du e strahtst in hellem Schein Und beglückst betrühte Seelen, Ewig wird dein Zauber sein.

Tony Metternich. Königswinter a. Rh.

Bericht über die Stadtverordneten=Versammlung zu Königswinter vom 18. Dezember 1929.

x Königswinter, 19. Dez. Zum ersten Male nach den Wahlen tiat die neue Stadtverordneten=Veisammlung gestern nachmittag 5 Uhr zu einer Sitzung zusammen, die von Herrn Bürgermeister Clever geleitet wurde. Um das Rathaus herum hatte ein Demonstrationszug Aufstellung genommen, dessen Teilnehmer sich ä ßeist ruhig verhielten und den Passanten nur ein Schild präsentierten, welches die Ausschrift zeigte:Wir erwarten eine ausreichende Winterbeihülfe!"

Kurz nach der angesagten Zeit konnte der Vorsitzende die Sitzung, zu welcher sämtliche 16 Stadtverordnete erschienen waren, eröffnen. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, richtete er nachstehende Ansprache an das Kollegium:

Meine sehr verehrten Herren! Es ist das erste Mal, daß die Stadtverordneten-Versamm­lung nach den Wahlen in ihrer neuen Zusammensetzung tagt. Eine Reihe von Mitgliedern, die bieher der Ver­sammlung angehörten, darunter Herren, die seit mehreren Jahrzehnten ununterbrochen als Stadtverordnete sich im Dienste der Allgemeinheit betätigt haben, sind heute nicht mehr hier vertreten. Ich möchte daher nicht verfehlen, zunächst, wenn auch nur mit wenigen Worten, den ausge­schiedenen Mitgliedern der Versammlung für ihre lan jährige verdienstvolle Tätigkeit im Interesse der Stadt, für die großen Opfer an Zeit und Mühe, die sie all die Jahre hindurch im Interesse des Gemeinwohls gebracht haben, von dieser Stelle aus namens der Stadt hiermit recht herzlichen Dank zu sagen. Sodann gestatte ich mir, die Versammlung in ihrer neuen Zusammensetzung hieim't zu begrüßen und namentlich die neu gewählten Hireen auf das beste hier willkommen zu heißen. Die Aufgabe, die Ihnen in gemeinschaftlicher Arbeit mit der Stadtverwaltung zu erfüllen obliegt, ist gewiß nicht leicht. Sie ist besonders erschwert, durch die schwierigen wirtschaftlichen Zeitverhält­nisse, in denen wir leben, in denen vielleicht manche Dinge, die im allgemeinen Interesse für wünschenswer', ja für notwendig erachtet werden, zutückgestellt werden müssen, solange es nicht gelingt, die zu Durchführung erforderlichen Mittel ohne steuerliche Mehrbelostung der Bürgerschaft bereit­zustellen. Das wird sich auch für die Folge immer mehr und mehr als zwingende Notwendigkeit erwesen. Gleich­wohl hoffe ich, daß es uns in gemeinschaftlicher Arbeit, getragen von gegenseitigem Vertrauen, gelingen wird, diesen in den Zeitverhältnissen liegenden Schwierigkeiten auch für die Folge gerecht zu werden. Nur der Wille zu gemein­samer sachlicher Arbeit, bei der alles Trennende zurückgestellt werden muß, bringt und sichert das Gelingen. Nur, wenn dieser Wille vorhanden ist, nur dann glaube ich, wird das erreicht werden, was wir trotz aller politischen und sonstigen Gegensätze letzten Endes doch alle erstreben: das Wohl der Stadt und damit auch die Wohlfahrt unserer ganzen Bürgerschaft.

Nach dem Gesetze liegt mir od, Sie auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer Obliegenheiten in Pflicht zu nehmen. Ich bitte Sie daher, mir durch Handschlag an Eidesstatt nun­mehr versichern zu wollen, daß Sie bereit und willens sind, die Amtspflichten eines Stadtverordneten gewssenhaft zu erfüllen, bezw. soweit sie bereits früher der Versammlung angehörten, mir durch Handschlag an Eidesstatt zu versichern,

daß sie durch die frühere Verpflichtung sich auch für die neue Wahlperiode gebunden erachten.(Geschieht).

Damit ist die Stadtverordneten=Versammlung in ihrer neuen Zusammensetzung konstituiert und sind die Mitglieder in ihr neues Amt eingeführt. Möge die Wahlperiode der neuen Stadtverordneten=Versammlung eine fruchtbringende und segensreiche sein. Das ist mein aufrichtiger Wunsch. (Allseitige Bravorufe.)

Damit halte Punkt 1 seine Erledigung gefunden.

Punkt 2:Beschlußfassung über die Gültigkeit der Wahl.

Nachdem der Vorsitzen de mitgeteilt, daß das Ergebnis der Wahl vorschriftsmäßig bekanntgegeben und Einsptüche gegen die Gültigkeit der Wahl nicht erhoben worden wären, wurde seitens der Versammlung einstimmig die Gültigkeit der Wahl beschlessen.

Punkt 3:Wahlordnung für die Neuwahl der unbe­soldeten Beigeordneten.

Vorsitzender. Bevor die Wahl der Beigeordneten, deren Zahl wie bieher 3 bet agen solle, und die im Wege der Verhältniswahl zu erfolgen habe, vorgenommen werde, habe er dem Kollegium die Wohlordnung bekanntzigeben. (Geschleht). Er hoffe, daß alle Herren mit der Wahlordnung einverstanden seien.

Einstimmig wurde die Wahlordnung gutgeheißen Hierauf konstituierte sich das Wahlbüro. Als Wahlvorsteher soll der Bürgermeister fungieren. Zu Besitzern beim Wahl­geschäft wurden die Herren Monschau und Reuter berufen, zu deren Stellveitreter die Herren Reinarz und Vogel. Als Protokollführer bestimmte der Wahlvorsteher den Oberstadt­sekretär Wirz Damit war Punkt 3 erledigt. Punkt 4:Neuwahl der unbesoldeten Beigeordneten.

Vorsitzender. Es könne nunmehr in die Wahlhand­lung eingetreten werden. Es lägen dafür zwei Wahlvorschäge vor. Der erste Wahlvorschlag, benanntVereinigte Bürgerliste", benenne als Beigeordnete die Herren Aug. Heinen, Friedrich Riggen und Dr. Ludwig Butt'ac. Der zweite Wihlvorschsag, eingereicht von der Kommunistischen Partei, benenne als Beigeordneten die Herren Josef Weber und Heinrich Reuter.

Nachd m die Ve sam lung sich damit einverstanden erklätt, daß die Wahlvorsch'äge Heinen und Weber benannt werden sollten, wurde in die Wahlhandlung, an welcher sich auch der Vorsitzende beteiligte, eingetreten. Das Ergebnis war folgen­des: Auf die Liste Heinen entfielen 14 Stimmen, auf die Liste Weber 3 Stimmen. Die Berechnung ergab, daß die Kandidaten der Liste Heinen, also die Herien Heinen, Nitzgen und Buttlar, zu Beigeordneten gewählt wurden.

Auf die Frage des Vorsitzenden, ob die gewählten Herren die Wahl annähmen, erklärten diese ihr Einverständnis Vorsitzender. Es erübrige sich nunmehr noch, die Reihenfolge, in welcher die Beigeordneten den Bürgeimeister zu vertreten hätten, zu bestimmen. Und da sei ihm ein Vorschlag unterbreitet worden, als esten Beigeordneten Heern Heinen, als zweiten Herrn Nitzgen und als dritten Herrn Dr. Buttlar zu benennen. Er bitte sich darüber zu äußern.

Stadtv. Vogel. Mit dieser Reihenfolge könne er sich nicht einverstanden erklären. Zutolge getroffener Abmachung sei die Reihenfolge Dr. Buttlar, Heinen, Ritzgen.

Stadtv. Koppmann. Herr Vogel sei im Iirtum. Die Abmachung, der auch er, Koppmann, zugestimmt habe, sehe die Reihenfolge Heinen, F. Ritzgen und Dr. Buttlar vor. Stadto Weber. Er und seine Fraktionskollegen wollten, nochdem die Wahl getätigt, die Reihenfolge Dr. But lar, Ritzgen, Heinen festgest llt wissen.

Stadtv. H. Stang. Auch er müsse Herrn Vogel sagen, daß er sich im Irtum befände. Die Abmachung habe dahin gelautet, daß Herr Heinen erster. Herr F Ritzgen zweiter und Herr Dr. Buttlar dritter Beigeordneter werden sollte

Stadtv. Vogel erklärt, daß sein Vorschlag aber anders gelautet habe.

Stadto. H Stang erwidert dem Vorredner, daß dieser Vorschlag aber keine Mehrheit gesunden.

Die hierauf vorgenommene Abstimmung ergab mit 12 Stimmen das Ergebnis, daß Herr Heinen an erster, Herr F. Ritzgen an zweiter und Herr Dr. Buttlar an dritter Stelle den Bürgermeister vertreten sollen.(Fortsetzung folgt).

Königswinterer Nachrichten.

u Königswinter, 23. Dez. Um den Gottes­dienst an den Weihnachtstagen recht festlich zu gestalten, hat der Männer= Gesang=VereinCäcilia besondere Vorbereitungen getroffen. In der Christmette morgens um 5 Uhr wird der Verein unter Mitwirkung eines aus hiesigen Herren gebildeten Olchesters Carl Kempter': Messe in-dur für 4stimmigen Chor, Orgel und Orchester zum Vortrag bringen; zum Offertorium Latentur coeli von Drolshagen, Tantum ergo von Grau In der daran sich anschließenden Messe folgen deutsche Weihnachtslieder mit Solis. Im Hochamt um 10 Uhr singt dieCäcilia die St Rem'giusmesse ihres Dirigenten; abends 5 Uhr die feierliche Complet von Cohen. Am 2. Weihnachtstage ist im Hochamt um 10 Uhr eine Wiederholung der C. Kempter's Messe.

* Königswinter, 23. Dez Wie in früheren Jahren so wird auch in diesem Jahre wieder eine Liste zur Ablösung der Neujahrs=Glückwünsche in Unlauf gesetzt werden. Die Abgabe von 3 Mk. fließt dem Vaterländischen Frauen­Verein zu. In den ersten Tagen nach Weihnachten wird eine Liste zum Einzeichnen zirkulieren. Wem dieselbe nicht vorge­zeigt wird, der wolle sich in der Geschäftsstelle desEcho des Siebengebirges eintragen.

el Königswinter, 23. Dez. Die hiesige katholische Volksschule hatte in diesem Jahre aus ganz besonderen Gründen davon abgesehen, eine öffentliche Weihnachts­feler zu veranstalten. Am letzten Schultage vor den Weih­nachtsferien fanden deshalb infolge obigen Beschlusses in den Klassen ganz stille, besinnliche Weihnachtsfeiern statt, an denen nur der betreffende Lehrer mit seinen Schülern teilnahm Diese Art der Weihnachtsseier sand bei den Schulkindern ganz besonderen Beifall und wider Erwarten gutes Verständnie. Auch der erzieherische Erfolg war ein weit größerer, als wenn eine öffentliche Feier stattgefunden hätte. Die Mädchen der Oberklasse hatten sogar auf Anregung einer Schülerin für eine Diaspora allerlei Kleidungsstücke und Gegenstände ge­sammelt, um noch ärmeren Kindern zu Weihnachten eine Freude zu bereiten. In allen Klassen war den Kindern in den Wochen vorher Anleitung zum Krippenbau gegeben worden, die auch reiche Früchte trug. In vielen Familien wird dadurch in diesem Jahre unter dem Weihnachtsbaum ein Krippchen stehen, das vom Kinde selber erbaut worden ist. Man kann ja gerade in der heutigen Zeit über diese Art des Feierns geteilter Meinung sein. Doch nur der Erfolg ist ausschlaggebend und der war in diesem Jahre unstreitig auf Seiten der stillen Weihnachtsfeiern. Mit reicher Weihrachtsfreude gingen die Kinder in die Ferien.

nb Königswinter, 23. Dez. Es ist an dieser Stelle schon berichtet worden, daß an der hiesigen katholischen Volks­schule zu Ostern eine weitere neue Lehrerinnenstelle er­richtet wird, die seinerzeit einmal abgebaut worden ist. Diese Stelle wird schon seit einigen Wochen vertretungsweise verwaltet von der Lehrerin Gertrud Rösgen aus Köln=Mülheim Es ist ferner zu berichten, daß am 31. Dezember de. Jo. die technische Lehrerin Fräulein Wilhelmine Ahlefeld aus Siegburg aus dem Schuldienst an der hiesigen katholischen Volk schule ausscheidet. Lehrerkollegium und Schüller sehen die bewährte Lehrkraf: nur ganz ungern scheiden und besonders die Schülerinnen der Oberklasse und der Fertbildungsschule werden Fräulein Ahleseld in bester Erinnerung behalten Als Nachfolgerin für Fräulein Ahlefeld ist die technische Lehrerin Fräulein Hedwig Goette aus Bonn von der Regierung bestimmt worden.

w Königswinter, 23. Dez Die Vorarbeiten zum 44. Stiftungsfest und Weihnachtsfeler des Turn­Vereins Königswinter von 1885, welches am Donnerstag, den 26. Dezember 1929, 2. Weihnachts­tag, abends 8 Uhr, in den Sälen des Düsseldorfer Hofes stattfindet, sind beendet. Neben dem Programm, welches in der letzten Nummer unseres Blaties bekanntgegeben war, sieht der Abend noch eine besonders reichhaltige Ver­losung vor. Erwähnt sei nochmals, daß kein Eintritts= und Tanzgeld erhoben wird, um dadurch jedem den Besuch der Veranstaltung zu ermöglichen. Um nun die Vorführung recht­zeitig abwickeln zu können, beginnt die Veranstaltung punkt 8 Uhr. Es wird daher zweckmäßig sein, frühzeitig zu kommen, da der Besuch auch in diesem Jahre wieder groß zu werden verspricht.

* Königswinter, 23. Dez. Der Wirteverein be­richter uns:Weihnachtsabend Dahelm. Dies Losungswort am Vorabend des frohen Festes muß Allge­meingut sämtlicher Gastwirte sein. Schließt tunlichst die Be­tiebe um 6 Uhr nachmittage. Gebt den Angestellten Ge­legenheit, den Abend im Kreise ihrer Familie verleben zu können, und euch selbst gönnt diese Stunden zu trauter Feier.

a Königswinter, 23. Dez. Den fortgesetzten Ermittlungen der Polizei ist es gelungen, die Täter, die s. Zt. etwa 20 Straßenbäumchen an der Ittenbacherstraße beschädigt haben, zu ermitteln. Es handelt sich um mehrere Personen aus Bonn, die die Tat bereits eingestanden haben.

Wegen des hochheiligen Weihnachtsfestes erscheint die nächste Nr. ds. Bl. am Samstag.

Uebe schenm