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Nachen 1885.— Nr. 182.
K 37. Jahrgang. Dinstag, 11. August.— Erstes Blatt.
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Redakteer: Hilvar Heinrich Beissel. Teleommobnll#h.
Chefredakteur: Hubert Immelen. Varantwortunger schakteu: Himar Heitnrich Basel
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4 Die Kaiserentrevue in Gastein.
Verlag von P. Kaaper in Nachen.
Druck von Hermann Kaaper in Nachen.
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Eo viel auch von offiziöser Seite die Wahrheit „isbraucht wicd, wenn heute die Offiziösen an der Spree, Donau und Newa die Begegnung der Kaiser Bilhelm und Franz Joseph in gewissem Sinne als eine Bürgschaft des Friedens feiern, so kann man ihnen zur beipflichten. Besondere Bedeutung erhält die Zusammenkunft in Gastein noch dadurch, daß Rußland derselben nicht mit feindlichen, sondern mit freundschaft, lichen Gefühlen gegenübersteht. Das ist leicht nachzuweisen.
Lurz nach der Dreikaiserzusammenkunft in Skierniwice verbreitete sich das Gerücht, daß Oesterreich auf derselben etwas„in die Ecke geschoben“ sei. Was hieran Wahres gewesen ist, hat man nie erfahren können. Daß das on dit ganz aus der Luft gegriffen war, möchten wir nicht glauben. Etwaige Verstimmungen sind heute aber zweifellos beseitigt. In Bezug auf Skierniwice wurde ja erzählt, daß sich dort eine engere Verbindung zwischen Preußen und Rußland gezeigt habe, also eine Art Separatalliance innerhalb des Dreikaiserbündnisses. Heute kann davon nicht mehr die Rede sein, besonders nicht, wenn sich die Meldung von der bevorstehenden Zusammenkunft zwischen den Kaisern Rußlands und Oesterreichs in Kremsier bestätigt. Wer auch nur eine Ahnung von der in diplomatischen Verhältnissen geübten Praxis hat, wird das Gegentheil nicht mehr behaupten können.
Eine andere Frage ist dagegen, ob auf Rußland Verlaß ist. Wir unsererseits nehmen keinen Anstand, diese Frage entschieden zu verneinen. Momentan allerdings kann man vielleicht an die Friedensehrlichkeit Rußlands glauben, die Gründe sind ja allbekannt; es will den Frieden, weil, wie der Kosack sagt,„der Bien muß.“ Glaubt man aber, die Russen würden es dem deutschen Reichskanzler vergessen, daß er auf dem berliner Kongresse den Präliminarfrieden von St. Stefano zerrissen hat? Und glaubt man, Rußland werde seinen Aspirationen auf die Balkanländer, Konstantinopel und die Dardanellen endgültig entsagen? Niemals wird das der Fall sein. Die Wahrscheinlichkeit spricht im Gegentheil dafür, daß die Revanchemänner für Sedan und die St. Stefano sich eines Tages die Hände reichen werden, und dann ist der große Krieg der Zukunft beschlossene Sache, den die franco=russische Allianz gegen Deutschland=Oesterreich ausfechten wird.
Diese Brachtungen können uns indessen nicht hindern, die Gegenwart in hoffnungsvollerem Sinne anzuschauen. Das Dreikaiserbündniß garantirt den europäischen Frieden augenblicklich. So lange die gegenwärtige Lage nicht durch unerwartete Ereignisse radikal verändert wird, ist schwerlich etwas zu besorgen.
Die gasteiner Entrevue hat übrigens vielleicht auch eine große wirthschaftliche Bedeutung. Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß zwischen Berlin und Wien gegenwärtig über den Abschluß eines Zoll- und Handelsbündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn unterhandelt wird. Früher waren die Ungarn dagegen. Das hat sich aber nach der Erhöhung der deutschen Getreidezölle geändert. Die Ungarn fürchten den Ruin ihrer Landwirthschaft durch Verschließung des deutschen Getreidemarktes, und eine offiziöse budapester Korrespondenz befürwortet jetzt sehr dringend eine Zolleinigung mit Deutschland. Gegen dieselbe tritt nan aber jetzt in Cisleithanien auf, wo man früher eifrig dafür plaidirte. Man meint nämlich, die deutsche Industrie würde die ihr in vielen Dingen nicht gewachsene Industrie Oesterreichs erdrücken.— Nun, das sind ja Oesterreichs Sorgen, aber wir glauben, daß die Folgen einer so großartigen Zolleinigung doch im Wesentlichen gute sein würden. Die Leistungsfähigkeit der Gesammtheit erhöhte sich, und Einer würde dem Anderen helfen.(?) Für
Geslciset eer uis shociet echack iscbusche
nach demn Oriente gewinnen Pun ie nach dem Orienre gewinnen wurden.(Zweifellos würde
Daß der Reichskanzler den Werth einer engen
reich nicht verkennt, zeigt auch der
grrise, etiel der Rord. Alg,. Zig; über die landesverratherische Demonstration des österreichischen Juden
liberalismus auf dem dresdener Turntage. Nur wäre zu
wüzschen, daß der Kanzler auch die Hindernisse einsähe, welche der deutsch=preußische„Kulturkampf“ für eine
ungetrübte Allianz mit Oesterreich schafft. Mag auch in Oesterreich Manches faul sein, so ist doch die weit überwiegende Mehrheit der Oesterreicher katholisch, und kein einsichtsvoller Staatsmann in Wien wird verkennen können, daß gegenüber dem Nationalitätenhader die katholische
Peligign und die habsburgische Dynastie die
(###esten Bindemittel des Gesammtstaates sind. Gerade Oesterreich mit seiner vielsprachigen Bevölkerung muß auf
Kitt der gemeinsamen Religion noch weit mehr Werth legen, als irgend ein anderer Staat.
Wenn nun in Preußen=Deutschland die Kirche, welcher unser Alliirter mit seinem Volke angehört, solche Kämpfe zu bestehen hat, so muß man doch— um uns sehr gelinde auszudrücken— sagen: das macht sich gar nicht schön und kann auch die Freundschaft nicht stärken. Viel besser würde es sein, wenn beide Reiche sich nicht nur in politischen und wirthschaftlichen, sondern auch in idealen Fragen zu einigen suchten und gemeinsam energisch Front machten gegen die Verächter der Religion und die umstürzenden Bestrebungen der Zeit.
u ee Beea gnen scin Aokeastanst in Sumn odom schoen daonr muach urd.
* Die Allokution des Papstes und die kirchenpolitische Lage in Preußen.
Unter der vorstehenden Ueberschrift bringt der„Moniteur de Rome“ folgenden bemerkenswerthen Artikel:
„Die letzte Ansprache des hl. Vaters im Konsistorium hat in Frankreich und in Preußen den erwarteten Wiederhall gefunden. Es war dies das erste Mal, daß der hl. Vater bei einer feierlichen Gelegenheit die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Lage der Kirche in diesen beiden Ländern hinlenken zu sollen glaubte. Aber mit welch' feinem Takt, mit welch' umsichtiger Klugheit ist Leo XIII. an diese schwere Aufgabe herangetreten! Die erhabene Stimme des Vatikans vereinigt in sich Milde und Festigkeit, wenn das Heil der Seelen auf dem Spiele steht. Der weite Blick und die hohen Gefühle, welche sich in der Allokution offenbaren, ziehen den Leser an und bezaubern ihn auf eine unerklärliche Weise, so daß der Eindruck derselbe ist, wie ihn die lautesten Klagen und die motivirtesten Proteste hervorbringen würden. Man hört eben die Sprache eines Papstes, der die Geister einander nahebringen und alle religiösen und sozialen Kräfte für die große Sache der Civilisation und des allgemeinen Friedens vereinigen will. Faßt man dasjenige zusammen, was die Allokution in Betreff der kirchenpolitischen Lage in Preußen enthält, so ergeben sich vier Hauptgedanken: die Kirche ist in Preußen in bedrängter Lage; der Papst wünscht, einen festen und dauerhaften Frieden wiederherzustellen; zugleich ist er sehr besorgt für das Heil der Seelen; endlich spricht er die Hoffnung aus, den Tag zu erleben, an dem ein endgültiger Friede dem unfruchtbaren Kampfe und Streite folgen werde.
Nur zu wahr ist es, daß die katholische Kirche sich in Preußen in keiner geordneten und normalen Lage befindet. Wohl hat diese Lage sich gebessert, und die Zeit, in welcher der Kampf heftig entbrannt war, ist vorüber. Aber noch herrscht das Provisorische, die diskretionäre Gewalt, und die freie Entwicklung katho
lischen Lebens ist durch den Fortbestand der Maigesetze gehindert, die wie ein Alp auf demselben lasten. Die Kirche hat keine Garantieen, weder in der Verfassung noch in der Gesetzgebung. Die Grundfragen sind noch immer offen, und der paderborner Vorfall hat den Schleier gelüftet, der die Forderungen einer mächtigen und rührigen Partei verdeckt. Alle diese Schwierigkeiten bedrücken die Seele Leo XIII. und erpressen ihm einen Wehruf.— Hier liegt die Bedeutung der Allokution. Bis zu dieser Stunde hat der hl. Vater geschwiegen und geduldet, nun hat er seine Stimme zu einer maßvollen, aber deßhalb um so schmerzlicheren Klage erhoben. Es könnte scheinen, als sei dies der Anfang einer neuen Periode, und als verlange der Papst, daß endlich eine höchste und endgültige Entscheidung getroffen werde, welche im Stande sei, die ängstlich aufgeregten Gemüther zu beruhigen und dem Zustand der Ungewißheit und Unsicherheit ein Ende zu machen. Nicht ohne Grund glaubten daher aufgeklärte Geister zu bemerken, daß in diesen friedfertigen Worten der Vorbote einer neuen und vielleicht entscheidenden Maßregel enthalten sei. In der letzten Zeit hat die katholische Presse der preußischen Regierung die Alternative gestellt; entweder voller Friede mit all' seinen Wohlthaten und seinen geregelten Verhältnissen, oder Wiederaufnahme des Kampfes für die heilige Sache des Glaubens und der Ordnung. So lautet das Dilemma, das sich aufdrängt,
Die Klage des heil. Vaters ist weder ein direkter Protest noch eine heftige Herausforderung; dennoch ist sie voll überzeugender Beredtsamkeit. Sie ist gepaart mit jener heißen Sehnsucht und mit jenem besorgten Streben nach Frieden, welche das ganze Pontifikat Leo XIII. beherrschen und alle seine Handlungen inspiriren und leiten. Die Katholiken Preußens müssen stolz sein auf den Papst und dankbar für die kluge Fürsorge, welche derselbe jederzeit ihren Bedürfnissen und ihrem Wohlergehen zuwendet. Vielleicht wird die Geschichte dereinst all' die Angst und all die Sorge offenbaren, von welcher das Herz Leos XIII. erfüllt war beim Anblick der Schwierigkeiten, welche sich der von ihm gewünschten Wiederherstellung des Friedens entgegenstellten. Diese Schwierigkeiten deutet er mit einem Worte an, aber dies eine Wort ist so deutlich und so ausdrucksvoll, daß es nicht unbeachtet geblieben ist.
Trotz all' der Hinderuisse und Schwierigkeiten gibt der Papst die Hoffnung nicht auf. Er ist überzeugt, daß die allgemeine Lage das Ende des Kampfes gebieterisch fordert. Die unvergleichliche Festigkeit der deutschen Katholiken, die Einigkeit des Episkopates das Bedürfniß, welches Preußen schließlich fühlen muß, einen Streit zu beendigen, welcher der sozialistischen Bewegung Nahrung gegeben hat, die unschätzbaren Vortheile, welche die Einigkeit zwischen der kirchlichen und staatlichen Gewalt für die Erhaltung der sozialen Zustände bietet, all' diese Beweggründe und in die Augen springenden Thatsachen tragen, wenn nicht Alles trügt, den Sieg über die Hemmnisse und Unentschiedenheit davon.
Und die Hoffnung des hl. Vaters wird sich verwirklichen. Kirche und Papstthum warten ab; beide sind geduldig, denn sie sind sich bewußt, daß sie eine Macht repräsentiren und zugleich eine Bürgschaft für Frieden und Ordnung bieten, wie keine andere Macht der Erde sie in gleichem Maße zu bieten im Stande ist. Der Kanzler ist ein Staatsmann, und als solcher weiß er den Werth einer nachdrücklichen und fruchtbringenden Wirksamkeit der Kirche zu schätzen. Es würde ihm dereinst zum größten Ruhme angerechnet, mit Leo XIII. das Werk des Friedens, welches im Anfang unseres Jahrhunderts unter Napoleon I. und dem Kardinal Consalvi seinen Anfang genommen hat,
wiederhergestellt und vollendet zu haben. Die Jetztzeit hat viel Aehnlichkeit mit der damaligen, und die Lehren, welche letztere der Nachwelt gegeben hat, werden wahrscheinlich nach und nach ihren Einfluß bei dem Herrscher Deutschlands und seinem ersten Minister geltend machen.
Berliner Brief.
(O Berlin, 8. August.
Je näher die preußischen Landtagswahlen heranrücken, desto häufiger werden die Wahlerörterungen. Die Offiziösen und„Freikonservativen“ predigen unausgesetzt wie im Vorjahre die Mittelpartei; die„konservativen“ Organe beharren bisher in Worten noch im Widerstande gegen dieselbe; die Nationalliberalen sehen sich durch ihre Grundsätze und besonders durch Zukunftsrücksichten zu den Freisinnigen hingezogen und schlössen mit ihnen nicht nur in vereinzelten Fällen eine Allianz ab, wenn sie dadurch nur nicht dem Zorn des Allgewaltigen verfielen. Die Offiziösen fürchten offenbar, daß der nationalliberal=freisinnige Pakt von Halle auch anderswo Nachahmung finden könne, und darum werden ihre Warnungen an die Nationalliberalen, sich nicht„vom Linken umgarnen“ zu lassen, stets dringender, ihre Angriffe gegen den Freisinn immer heftiger. Stellt doch die„Norddeutsche“ erst heute wieder die Freisinnigen als Arm in Arm mit den „schlimmsten Gegnern“: Centrum, Sozialisten, Welfen, Polen und Dänen, dar und warnt die Nationalliberalen davor sich in diese böse Gesellschaft zu begeben. Woher rührt aber die stets wieder auftauchende Lust der Nationalliberalen zur Wahlallianz mit dem Freisinn? Abgesehen von der Gleichheit der Grundsätze hat man im nationalliberalen Lager bereits unausgesetzt den Moment im Auge, wo sich eine, große liberale Partei“ einem anderen Träger der Krone als Regierungsmehrheit offeriren kann. Die Nationalliberalen, welche dann die erste Geige zu spielen hoffen, bedürfen also der Freisinnigen für ihre Zukunftsspekulationen, und deßhalb mögen sie die Brücke zu Denjenigen, welche mit ihnen die große„liberale Zukunftspartei“ bilden sollen, nicht vollständig abbrechen.
Anderseits aber ist den Nationalliberalen ein Wahlpakt mit den„Konservativen“, abgesehen von ihrem Widerwillen gegen konservative Grundsätze, auch deßhalb unsympathisch, weil sie im Stillen befürchten, daß die „Konservativen“ den Hauptvortheil von dem Bündniß ziehen, und so erstarken könnten, daß beide„konstervativen“ Parteien für sich allein eine Mehrheit bildeten. Dann wären die Nationalliberalen das fünfte Rad am Wagen und nicht nur zur politischen Ohnmacht verururtheilt, sondern auch der Spott der ganzen Welt und in erster Linie der des Freisinns. Die Organe des
letzteren, welche einer Wahlkoalition des Gesammtliberalismus das Wort reden, rechnen denn auch den
Nationalliberalen vor, daß die Konservativen nur 30 Stimmen zu gewinnen brauchten, um die Nationalliberalen zu den unnützen Möbeln werfen zu können. Diese Rechnung scheint nicht ohne Eindruck bei den Bedrohten geblieben zu sein, denn die„Norddeutsche korrigirt heute die Rechnung und sucht die Nationalliberalen mit der Mittheilung zu beruhigen, daß nicht 30, sondern 40 Gewinne zu der rein„konservativen“ Majorität erforderlich seien, und im schlimmsten Falle wären ja 57„Freikonservative“ da, welche Wasser in den Wein der„konservativen Ultras“ gießen würden. Ins richtige Deutsch übertragen, heißt der letztere Satz: die„Freikonservativen" werden schon dafür sorgen, daß in der Mittelparteimajorität nicht wirklich„konservative“, sondern abgeblaßte, gouvernemental=liberale Ideen obsiegen. Diesen Satz mögen sich die„Konservativen“ merken. Um ihre Haut handelt es sich! Indessen nach den kulturkämpferischen Leistungen ihrer Organe in der paderborner Angelegenheit, kann man kaum noch einen Funken politischer Einsicht bei ihnen erwarten. Sie stürzen blind ins Verderben und
Feuilleton.
Roman nach dem Amerikanischen der Mrs. Mary Holmes. Originalübersetzung von Fr. Berresheim. (Fortsetzung.)
Nr. Thornton sprach in einem so harten, kalten Lone, als ob es ihm eine Annehmlichkeit wäre, das junge Nädchen an seiner Seite grausam zu quälen.„Also ich 9he, frug er Sie, ob Sie seine Frau werden wollten? Darf ich, sein Vater, wissen, welche Antwort Sie ihm zu geben beabsichtigen?“
Mildreds Antwort bestand in ihren Thränen, die ihr den Augen stürzten. Bei diesem Anblicke schlug Mr. Thornton einen milderen Ton an und fuhr fort:
„Miß Howell, es kann nicht sein. Ich habe andere Bunsche für meinen Sohn, und wenn er diese nicht erso bin ich ein ruinirter Mann. Ich tadle Sie ient so sehr wie Lorenz, denn Ihnen sind nicht alle VerAiltnisse so bekannt wie ihm.“
Warum sagen Sie es denn nicht ihm? Warum wies an. Sie denn hierhin kommen, um mich zu quälen?“ *7 Mildred, die ihr Gesicht im Sophakissen verbarg.
-Weil es nutzlos sein würde, mit ihm zu sprechen", ewortete Mr. Thornton.„Er erkennt sein eigenes oneresse nicht; er ist blind. Er glaubt jetzt, er liebe 2% Miß Howell; aber er muß sich überwinden, und eun wird er sich über seinen Fehltritt wundern.“ und rich ie sen Worten hörte Mildred auf, zu weinen, die geringste Bewegung lag in ihren Zügen, Mr. Thornton fortfuhr:
„Silian Veille war seit langer Zeit für meinen Sohn und sie wußte es ebenso wie er. Auch Sie h 6#sten es, und unter diesen Umständen überlasse
dar zen zu beurtheilen, ob es recht von Ihnen aehn zu ermnthigen“.
tag g. 2red saß jetzt aufrecht vor ihm. In dem Gesichte, #e ihrem Quälgeiste zuwandte, lag ein Ausdruck, der
ihn für einen Augenblick erschreckte; aber bald fand er seine Fassung wieder und fuhr fort:
„Er hat niemals etwas Anderes beabsichtigt, als Lilian zu heirathen, bis vor ganz kurzer Zeit. Ich hatte mit ihm darüber gesprochen, und nun bin ich sehr erstaunt, von Geraldinen zu hören, daß er sich hat bereden lassen,——“
„Halt!“— Gleich einer jungen Löwin sprang Mildred auf, bleich vor Zorn und mit blitzenden Augen.
Unwillkürlich wandte Mr. Thornton sich um, um sich zu überzeugen, ob etwa das Portrait von seiner Leinwand herabgestiegen sei, so sehr glich Mildreds Haltung und Benehmen demjenigen, das er früher so oft bei der anderen Mildred gesehen hatte. Aber das Bild hing noch an der Wand, und es war die jüngere Mildred, die ihm entrüstet zurief:
„Er ist nicht dazu beredet worden! Niemals habe ich mir Etwas davon träumen lassen, bis Richter Howell mich darauf aufmerksam machte, und das geschah, erst zwanzig Minuten vor dem Augenblicke, da Lilian uns überraschte.“
„Richter Howell!" wiederholte Mr. Thornton, der ärgerlich zu werden begann.„Das war zu erwarten. Ich kenne ihn von früher her. Vor neunzehn Jahren war er ärmer als ich, damals hatte er den klugen Gedanken, seine einzige Tochter mit dem reichen Mr. Thornton zu verheirathen. Wenn er auch heute sein Geld nach Hunderten und Tausenden zählt, so weiß er doch, daß bei dem Namen Thornton immer noch Macht und Einfluß ruht, und er glaubt nicht daran, daß mein Sohn Narr genug ist, um sich an den unbekannten Findling zu hängen, den er von der Straße aufgenommen und groß
gegogen Pot.“....41, Fächarte ins semias G;
Den Henker habe ich!“ flusterte eine zornige Stimme im Nebenzimmer, wo der alte Richter saß und jedes Wort der seltsamen Unterredung belauschte.
Er war nicht so lange ausgeblieben, wie es seine Absicht gewesen und hatte Birkenhall wieder in dem Augen
blicke wieder erreicht, als Mildred zu Mr. Thornton ins Zimmer getreten war. Lucy sagte ihm, Mr. Thornton sei da, und in dem Gedanken, es sei Lorenz, begab er sich in die Bibliothek, um einige Geschäftspapiere wegzulegen, bevor er seinen Gast begrüßte. Gerade da hörte er die Worte:„Haben Sie soeben einen Brief von meinem Sohne erhalten?“
„Bob Thornton, so war ich lebe!“ rief er erstaunt. „Was bringt ihn her? Ich kann den Ton seiner Stimme nicht leiden, und es sollte mich nicht wundern, wenn etwa Ungerechtes im Spiele wäre. Auf jeden Fall will ich abwarten und zusehen. Wenn er Mildred beleidigt, werde ich ihn recht bald an die Luft befördern.“
Mit diesen Worten setzte er sich so nieder, daß ihm nicht ein Wort entgehen konnte, und indem er krampfhaft die Stuhllehne umfaßte, und von Zeit zu Zeit sein Herz durch eine zornige Bemerkung erleichterte, zwang er sich zur Ruhe, die ihn beim Fortgange der Unterhaltung jeden Augenblick verlassen wollte.
„Ich will offen gegen Sie sein, Miß Howell“ sagte Mr. Thornton.„Mein Herz verlangt die Heirath zwischen Lorenz und Lilian. Es wird meine Nichte tödten, wenn er sie nicht nimmt, und ich bitte Sie um meinetund Lilians wllen, seinen Antrag abzulehnen. Wollen Sie es thun?“
„Nein!“ kam es unwillkürlich von Mildreds Lippen, und ihre Antwort wurde im Nebenzimmer durch ein vergnügtes Händereiben des Richters beantwortet.
„Gut gemacht, Hitzkopf!“ sagte er.„Einstweilen wird sie allein mit dem alten Bimbam fertig. Ich will noch warten, bis ich selbst ins Feuer gehe."
So wartete er denn, wurde aber zornigroth im Gesicht, als Mr. Thornton antwortete:
„Sie wollen nicht? Ich denke, daß ich Ihnen dann etwas Anderes sagen muß, was Ihre Meinung ändert;" und er erklärte ihr in Kürze, daß, wenn nicht Lilian Veille sehr bald Lorenz Frau werde, sie alle Bettler werden müßten.„Nichts als die harte Nothwendigkeit
hätte mir dieses demüthigende Geständniß entlocken können,“ sagte er,„und nun, Miß Howell, bedenken Sie wohl, was Sie thun. Zeigen Sie sich als das tapfere, großmüthige Mädchen, als das ich Sie kenne. Sagen Sie meinem Sohne, Sie könnten seine Frau nicht werden, aber sagen Sie ihm nicht, warum, sonst ist Alles vergebens. Er darf nicht erfahren, daß ich bei Ihnen war. Thun Sie es für Lilian, wenn Sie es meinetwegen nicht thun wollen. Sie lieben Lilian ja, und wollen gewiß nicht die Ursache ihres Todes sein.“
„Nein, nein,— o großer Gott!“ stöhnte Mildred, deren einzige Schwäche war, daß sie Lilian zu sehr liebte.
Mr. Thornton sah ihr Schwanken. Er zog den Brief hervor, den Geraldine sehr sorgfältig abgefaßt hatte, und bat sie, denselben zu lesen; wenn sie dann noch könne, dann möge sie den Antrag Lorenz Thorntons mit„Ja“ beantworten.
Geraldine hatte sehr wohl gewußt, was sie that, als sie ihren Brief, der auf empfindsame Naturen unbedingt Einfluß haben mußte, abfaßte. Lilian war in demselben geschildert, als ob sie gefährlich krank sei und in ihren Fieberphantasieen Mildred fortwährend bitte, ihr Lorenz nicht zu nehmen.
„Es könnte ein Herz von Stein rühren,“ schrieb Geraldine,„wenn man hört, wie sie bittet und klagt: „O Milly, liebe Milly, nimm ihn mir nicht,— thue es nicht; ich habe ihn ja zuerst geliebt, und er liebte mich. Warte, bis ich todt bin, Milly, es dauert ja nicht mehr lange; wenn ich fort bin, kehrt er zu Dir zurück!“:
Hierauf folgten die eindringlichsten Bitten Geraldinens, Lilian nicht einem gewissen Tode zu überliefern, und als Mildred dieses las, fühlte sie ihren Zorn, der bei Mr. Thorntons ersten Worten in ihr aufgestiegen war, allmählig schwinden. Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und schluchzte:
„Was muß ich thuen? Was soll ich thuen?“ „Schreiben Sie Lorenz,“ antwortete Mr. Thornton; aber Mildred jammerte: