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Westdeutsche Zeitung
Bonner Nachrichten Sieg-Nachrichten
Verlagsort Bonn, Bahnhofstr. 12, Zeitungshaus, Ruf 3851/32. Redakt.: Bonn, Kronprinzanstr. 15, Rot 3233.: Grandungsjahr d. Neusserschen Verlags 1725
Bad Godesberger Nachrichten Ahr-Eifel-Nachrichten
59. JAHRGANG= NUMMER 18522
MITTWOCH, 4. Oktober 1950
EINZELPREIS 1S PFENNIG
Beschluß des Wiener Kabinetts:
Ar SitmatumdogeWiesen
Energische Maßnahmen gegen die kom munistische Generalstreikdrohung— Eine Protestnote an den Alllierten Rat
Wien.(dpa) Die österreichische Regierung hat gestern abend das kommunistische Ultimatum zurückgewiesen, das die Zurücknahme der Preiserhöhungen oder die Gewährung einer steuerfreien Lohnerhöhung forderte. In dem Ultimatum hatten die Kommunisten für den heutigen Mittwoch den Generalstreik angedroht, falls die österreichische Regierung den Forderungen nicht nachkommen sollte. Diese hat umfassende Maßnahmen getroffen, um allen kommunistischen Demonstrationen zu begegnen.
Die österreichische Bundesregierung beschloß gestern ferner, eine dringliche Protestnote an den Alliierten Rat zu schicken. da verschiedentlich Stadt- und Bezirkskommandanten in der sowjetischen Zone Maßnahmen der österreichischen Polizel gegen Demonstranten verhindert haben. Der Bundesregierung lagen gestern bereits Informationen darüber vor, daß die sowjetischen Behörden ein Abziehen von Polizeikräften aus den von ihnen kontrollierten Gebieten zu etwaigen Unruheherden untersagt haben. Die österreichische Regierung hat den Polizeischutz für große Industriewerke verstärkt. Starke Kräfte wurden nach dem wichtigen Wasserkraftwerk Lavamünd an der Drau und nach anderen großen Elektrizitätswerken in Kärnten geschickt. Durch diese Maßnahmen soll allen kommunistischen Versuchen, diese Werke durch kleine„Sturmgruppen“ besetzen zu lassen, vorgebeugt werden.
Eine entschlossene Ablehnung der kommunistischen Forderungen und des Streiks brachte eine Konferenz von 3500 sozialistischen Betriebsobmännern der Wiener Großbetriebe zum Ausdruck.
Gewalt gegen Putschversuch
Washingion.(dpa] Ein Sprecher des amerlkanischen Außenministeriums teilte gestern abend mit, daß die Besatzungstruppen der Westmächte in Oesterreich jedem Putschversuch der Kommunisten in Wien mit Gewalt entgegentreten würden, wenn es bei dem für Mittwoch von den kommunistischen Betriebsräten ausgerufenen Streik zu einem derartigen Versuch kommen würde.
Amtliche Washingtoner Kreise schätzten die Gefahren für die österreichische Regie
rung nicht gering ein. Die kommunistischen Streikabsichten seien„von Moskau insplriert“ und würden von den sowjetischen Be
satzungsbehörden in Oesterreich offen unterstützt, erklärten Regierungsbeamte.
Streikbeginn gemeldet
Wien.(dpa) Der Wiener Rundfunk meldete in den späten Dienstagabendstunden, den„zentralen Kampfausschüssen“ gingen Berichte über Streiks in ganz Oesterreich zu. Eine Fabrik in Vöslau, die 4000 Arbeiter beschäftigt, werde von Mitternacht an bestreikt. Gestern seien mehrere hundert Streikbeschlüsse gefaßt worden.
Adenauer sprach mit Schumacher
Außenpolitische Debatte verschoben— Größere Polizeivollmachten für den Bund:
T. Bonn.(Eig. Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer und der Führer der Opposition, Dr. Schumacher, sind am Dienstag in einem längeren Gespräch darin übereingekommen, die ursprünglich für die nächste Woche angesetzte außenpolitische Debatte auf die Zeit nach dem 17. Oktober zu verschieben. Der französischen Kammer coll am 17. Oktober Gelegenheit gegeben werden, ihre Ansichten zu dem Ergebnis der New Vorker Beschlüsse zu ändern.
In dem Gespräch vertrat Dr. Schumacher unseren Informationen nach die Ansicht, daß das Petersberg-Abkommen und der Ein
tritt in den Europarat die Position des Bundes nicht gestärkt hätten. Dr. Adenauer jedoch wies darauf hin, daß man die EntWicklung nicht abwarten dürfte, sondern jede sich bietende Gelegenheit ergreifen müsse, um die Entwicklung von sich aus zu beeinflussen. In der Polizeifrage soll sich der Oppositionschef im Gegensatz zu den SPDInnenministern zahlreicher westdeutscher Länder dafür ausgesprochen haben, daß dem Bund in dem zu erwartenden Polizeivertrag Bund-Länder mehr Vollmachten zukommen als die Innenminister bisher zu gehen bereit waren.
Der Wille zu freier Wahl
Berlin.(nech ap) Die Westberliner Parteien hatten die Ostberliner am Montag aufgefordert, die Abschnitte der Lebensmittelkarten unfrankiert an das Schöneberger Rathaus zu senden, um damit ihren Willen nach freien Wahlen zum Ausdruck zu bringen. Bereits gestern trafen im Schöneberger Rathaus zahlreiche Briefe mit entsprechenden Abschnitten aus dem Ostsektor ein.
Linksrutsch in Finnland
Stockholm.(dpalap). Die bisher vorliegenden Ergebnisse der finnischen Gemeidewahlen zeigen eine deutliche Verschiebung zu Gursten der Linksparteien, an der die Volksdemokraten(Kommunisten) am stärksten beteiligt sind. In vielen Orten wurde die in den Gemeindeparlamenten bestehende bürgerliche Mehrheit in die Minderheit versetzt. Die vorläufige Verteilung der Sitze im Stadtrat von Helsinkt ist wie folgt: Sozia listen 19, Konservative 16, Kommunisten 15, Schweden 13. Liberale 8.
Nach den gestern abend aus 70 Prozent der Gemeinden vorliegenden Ergebnissen konnten die Linksparteien 547 728 Stimmen auf sich vereinigen. Die Konservativen und Liberalen erhielten 510816 Stimmen. Von den beiden Linksparteien erhielten die Sozialdemokraten 299367 und die Volksdemokraten(Komunisten)( 248361 Stimmen.
Der bisherige stellvertretende Leiter der E. C..-Organisation, der 53jährige William Chapman Foster, ist der Nachfolger des zurückgetretenen bisherigen Leiters Paul G. Hoffman.(UP-Acme.)
Falkenhausen nennt keine Namen
„Ein Soldat wird meine Haltung verstehen“— Hitler war mit ihm unzufrieden
„Keine Rede von Erbfeindschaft“
Grundlegende Ausführungen Kirkpatricks über die deutsch-englischen Beziehungen
Hannover.(dpa, ap) Der britische Hohe Kommissar Sir Ivone Kirkpatrick hat gestern zur Frage der deutsch-englischen Beziehungen erklärt, daß zum ersten Male seit der Jahrhundertwende die Möglichkeit bestehe, zwischen den beiden Ländern ein Verhältnis des„Vertrauens und der gegenseitigen Achtung“ zu schaffen. Heute sei es eine unbestreitbare Tatsache, daß Deutschland und die Westmächte„ein gemeinsames Interesse an der Verteidigung einer gemeinsamen Sache haben. Dies ist die überragende Ueberiegung. die unsere Anschauungen und unsere Politik beseelen sollte. Wenn wir weise sind, s0 werden wir unser Augenmerk fest auf diesen großen Vorsatz richten und nicht kleinliche Vortelle anstreben oder an Machenschaften teilnehmen, die die Verwirklichung unseres größeren Zieles behindern können.“
„Es sind Fehler gemacht worden“ Kirkpatrick betonte, daß zwischen Deutschland und Croßbritannien niemals von einer Erbfeindschaft die Rede gewesen ist. Die deutsche Kritik an der britischen Nachkriegspolitik sei ihm bekannt. Er fügte hinzu:„Ich bin auch der erste, der zugibt, daß Fehler gemacht worden sind.“
Nicht gegen deutsche Konkurrenz Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen sagte Sir Ivone, daß Großbritannien niemals den Wunsch gehabt habe, die deutsche Kon
Preisnachlässe blieben bisher aus
Reglerung prüft die Frage der Handelsspannen— Vor gesetzlichen Maßnahmen
strafrechtlich verschärft gegen Preistreibereien vorzugehen. Anlaß zu diesem Gutachten waren nicht nur die Preissteigerungen in den letzten drei Mionaten, sondern vor allem, daß nunmehr, nachdem die Preise auf allen Weltmärkten wieder absinken, brw. seit gut zehn Tagen stellenweise stürzen, in Deutschland keinerlei einschneidende Preisnachlässe bemerkbar werden.
Mit aller Schärfe gegen Preistreiber
Die Bundesregierung zieht hieraus den Schluß, daß die Preise von bestimmten Interessenten bewußt hochgehalten werden. Für sie dürfte das ein Anlaß sein, jetzt mit scharfen gesetzlichen Maßnahmen gegen derartige Preistreibereien vorzugehen. In Regierungskreisen macht man keinen Hehl daraus, daß man in den kommenden Wintermonaten radikal gegen jedes Anziehen der Preise vorgehen müsse. Die vor sechs Wochen eingeleitete Untersuchung der Handelsspannen ist ebenfalls fertiggestellt und liegt dem Kabinett heute vor. Die Untersuchung soll, wie man hört,„erstaunliche Dinge“ offenbaren.
T. Benn.(Zig. Ber.) Die Bundasregierung wird sich heute in einer besonderen Kabtnettsitzung mit der Frage der Preise und Löhne befassen und dabei zwei Gutachten behandein. Das erste enthält eine vom Wirtschaftsministerium vorgenommene Untersuchung über die innerdeutschen Preisentwicklungen seit dem 1. Juli. und das zweite befaßt sich auf Grund einer Zusammenarbeit zwischen Bundesjustiz- und Wirtschaftsministerium mit der Möglichkeit,
kurrenz abzudrosseln. Der britische Außenminister habe sich im Gegenteil für die erhöhte Stahlquote von 11,1 Millionen Tonnen eingesetzt. Gleichfalls habe Bevin die Initiative zur Pariser Außenministerkonferenz im vergangenen Jahre ergriffen, auf der das Reparations- und Demontageprogramm zugunsten Deutschlands abgeändert wurde. Schließlich hätten die Ergebnisse der New Yorker Außenministerkonferenz gezeigt, daß die Furcht vor deutscher Konkurrenz keine Rolle in der britischen Politik gespielt habe. Wörtlich erklärte der Hohe Kommissar:„Es entspricht vielmehr den Tatsschen, daß Deutschland heute auf dem Weltmarkt konkurriert, und mit Erfolg konkurriert, und daß, wenn dem nicht so wäre, damit das Versagen unserer Politik zum Ausdruck Ihme:
Prag weist Vtzekonsul aus
Prag.(ap) Die tschechoslowakische Regierung hat in einer Protestnote die Abberufung des britischen Vizekonsuls in Preßburg, Gordon Gaze, wegen Spionage gefordert. Gaze soll mit seiner Frau Jarmila, einer gebürtigen Tschechin, das Land innerhalb von achtundvierzig Stunden verlassen. Der Name des britischen Vizekonsuls war in dem neuen Spionageprozeß in Brünn genannt worden, in dem acht Tschechen abgeurteilt werden sollen.
Brüssel.(dpa) Alexander von Falkenhausen lehnte es gestern vor dem Militärgericht in Brüssel ab, die Namen belgischer Persönlichkeiten zu nennen, die bei ihm gegen die Hinrichtung von Geiseln protestiert hatten. Der Gerichtspräsident hatte zugesichert, daß diese Persönlichkeiten auf Grund der Aussagen Falkenhausens nicht zur Verantwortung gezogen werden würden. Falkenhausen solle die Namen nur Im Interesse seiner eigenen Verteidigung nennen.
Der Generaloberst unbeirrbar
Der frühere Generaloberst erklärte daraufhin:„Ich werde die Namen dieser Persönlichkeiten nicht nennen. Sie werden sich noch daran erinnern, was ich ihnen damals gesagt habe. Wenn sie wollen, dann können sie herkommen und aus freien Stücken aussagen.“ Der Präsident sagte darauf:„So wollen Sie die Namen also auch dann nicht nennen, wenn sich dadurch Ihre eigene Lage verschlechtert? Was sollen Ihre Richter denken? Entweder sind Sie von außerordentlicher Korrektheit oder Sie wollen uns Sand in die Augen streuen“. Falkenhausen errötete, als er entgegnete:„Ein Soldat wird meine Haltung verstehen“. Der Gerichtspräsident antwortete, gleichfalls errötend: „Die Offiziere in diesem Gericht sind keine Soldaten, sie sitzen als Richter hier.“
Vorwürfe für den Militärgouverneur
Der Gerichtspräsident warf Falkenhausen vor, die Hinrichtung von Geiseln nach An
griffen der Widerstandsbewegung auf bekannte belgische Kollaborateure stehe im Widerspruch zu Falkenhausens Erklärung, daß Zivilisten nur zum Schutz der deutschen Armee hingerichtet worden seien. Der frühere Militärgouverneur erwiderte, Hitler habe ihm nach der Ermordung des von den Deutschen eingesetzen Bürgermeisters von Charleroi mitgeteilt, daß er nicht genügend belgische Geiseln hinrichten ließ.
Vor neuen Beschlagnahmungen
Düsseldort,(Eig. Berap) Generalmajor Bishop, der britische Landeskommisser für Nordrhein-Westfalen, setzte die Regierung gestern davon in Kenntnis, daß für die Unterbringung britischer und belgischer Truppenverstärkungen in NRW mehrere Kasernen und Wohnungen beschlagnahmt würden. So werden beispielsweise für Offiziersfamilien etwa 325 Wohnungen benötigt. Neben Kasernen in Münster und Paderborn werden das Flüchtlingsdurchgangslager Siegen und eine Reihe Kasernen gefordert, die im Augenblick rein zivilen Interessen dienen.
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Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen sollen in den nächsten Monaten mehrere Kasernen, in denen heimatlose Ausländer, Flüchtlinge, Betriebe und Schulen untergebracht sind, für die britischen und belgischen Truppenverstärkungen freigemacht werden. Wohnungen sollen nicht zusätzlich beschlagnahmt werden.
Vormarsch bis zur mandschurischen Grenze?
Südkoreaner 80 km jenseits des 38. Breitengrades— Säuberungsaktion im Südwesten der Halbinsel geht ertolgreich weiter
Tokio.(ap, dpa) Im Kommuniqué des UNO-Hauptquartiers wurde Dienstag zum ersten Male die Ueberschreitung des 38. Breitengrades durch südkoreanische Truppen zugegeben. Ein Sprecher des Hauptquartiers General MacArthurs teilte mit, die Ueberschreitung def Grenzlinie durch südkoreanische Einheiten sei aus rein militärischen Gründen notwendig gewesen. USA-Streitkräfte sind bisher nicht daran beteiligt.
Gegen Attlees Lohnstoppolitik
Labour-Delegierte fordern verbesserte Reallöhne— Wann wird in England gewählt!
Margate, England.(apfdpa) 500 Delegierte der britischen Labour-Party haben auf dem Jahresparteitag am Dienstag in Margate die bisherige Lohnstoppolitik der Regierung zurückgewiesen und in einer einstimmig angenommenen Resolution„eine Verbesserung der Reallöhne durch schärfste Maßnahmen“ gefordert. Im einzelnen wurden Lohnerhöhungen und die Einführung von Profitbeschränkungen und kontrollen verlangt.
Bei der Neuwahl des 26köpfigen Exekutiv. ausschusses erhielt der auf dem linken Flügel stehende Gesundheitsminister Bevan wie in den vergangenen Jahren die meisten Stimmen.
Premierminister Attlees Aeußerung in Margate, daß die nächsten allgemeinen Wahlen zur rechten Zeit stattfinden werden, wird in zuständigen Kreisen Londons dahingehend
ausgelegt, daß es keine November-Wahlen
geben wird. Man rechnet in parlamentarischen und politischen Kreisen jetzt mit Februar-Wahlen.
Tiefes Schweigen der Delegierten
Am Nachmittag hatten die Delegierten die Feststellung Attlees mit tiefem Schweigen aufgenommen, daß Großbritannien seine Anstrengungen verdoppeln müsse, um seine Aufrüstungspläne zu erfüllen und den erzielten Fortschritt im Wiederaufbau aufrechtzuerhalten. Ein von der Konferenz als Kandidat für künftige Unterhauswehlen aufgestellter Delegierter, Frank Alau, forderte den Abzug aller in England stationierten amerikanischen Plugzeuge, selbst wenn die Marshallplanhilfe eingestellt werden sollte. Der Preis für die Fillfe bestche sowieso darin, für Amerike die Kriege zu führen. Diese Worte waren ebenfalls von tiefem Schweigen begleitet.
Der Stabschef der dritten südkoreanischen Division erklärte in Jangjang, nördlich des 38. Breitengrades:„Wir marschieren durch bis zur mandschurischen Grenze“. Das südkoreanische Oberkommando hat seine in Nordkorea eingedrungenen Truppen angewiesen, die nordkoreanische Bevölkerung als „befreite Brüder“ zu behandeln. Inzwischen haben die südkoreanischen Truppen an der Ostküste in Nordkorea bereits den halben Weg nach Lonsan zurückgeiegt. Der Ort ist ein wichtiger Hafen sowie Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt.
Vorstoß nach Norden
Vorausabteilungen der südkoreanischen Armee sind an der Ostküste der Halbinsel über Konsan hinaus vorgestoßen und befinden sich nach den letzten Meldungen achtzig Kilometer nördlich des 38. Breitengrades. Im Westen sind amerikanische Marinetruppen in den letzten Schlüsselpunkt der Nordkoreaner vor der Grenze, in Uijongbu, eingedrungen. Vor der Stadt leisteten die Kommunisten in den letzten Tagen heftigen Widerstand, um den Abzug ihrer Vorbände zu decken.
Mokpo wurde genommen
Im Südwesten von Korea steht die Säuberungsaktion kurz vor dem Abschluß. Südkoreanische Marinetruppen haben die Hafenstadt Mokpo besetzt. Vor dem Abzug hatten die Kommunisten alle südkoreanischen Gefangenen erschossen. Südkoreanische Otfiziere erklärten, daß in Mokpo über 7000 gefangene Südkoreaner umgebracht wurden. Nach dem letzten Vorstoß befinden sich die Südkoreaner nur noch siebzig Kilometer von
dem Industriezentrum Wonsan entfernt, wo die Nordkoreaner angeblich starke Verteidigungsstellungen bezogen haben sollen.
Peking wurde eingeladen
New York.(dpa) UNO-Generalsekretär Trygye Lie hat jetzt der Regierung des kommunistischen Chinas die Einladung des Sicherheitsrates zur Entsendung eines Vertreters der Pektng-Regierung für die Debatte über das Formosa-Problem im Sicherheitsrat zugestellt. In dem Einladungsschreiben Lies wird darauf hingewiesen, daß aufgrund des
Sicherheitsratsbeschlusses die Erörterung des Formosa-Problems frühestens am 15. November beginnen wird. Gleichzeitig wird erklärt, daß der von der Peking-Regierung zu entsendende Delegierte kein Stimmrecht besitzen wird.
Washington rückt ab
Washingion.(dpa) Das amerikanische Außenministerium lehnte gestern jede Verantwortung für eine amerikanische Mission ab, die gerade eine militärische Inspektionsreise durch Formosa beendet hat. Ein Beamter des Außenministeriums erklärte, die Mission sei von General Mackrthur nach Formosa geschickt worden. Weder ihre Handlungen noch die Zurückziehung der Mission hätten irgendwelche politische Bedeutung.
Indiens Vertreter für Kompromiß
Australiens. Außenminister fordert Vernichtung des Angreifers in Koren
Lake Success.(ap) Der indische Delegierte Sir Benegal Rau hat gestern vor dem politischen Ausschuß der UNO-Vollversammlung einen Kompromiß zwischen der Acht-MächteResolution zur friedlichen Regelung der Korea-Frage und dem Vorschlag der Sowjetunion nach Abzug der UNO-Truppen gefordert. Sonst könne Indien keiner Seite seine Stimme geben.
Zuvor hatte der australische Außenminister Spender, dessen Land neben Großbritannien und 6 anderen Nationen die Resolution eingebracht hatte, die Ueberschreitung des 38. Breitengrades gutgeheißen und gleichzeitig die völlige Vernichtung der nordkoreaniechen Armee gefordert. Der Beschluß des Sicherheitsrates vom 27. Juni könne nur dahingehend ausgelegt werden, daß die
nordkoreanische Armee als Angreifer vernichtet werden müsse. Dazu gehöre aber auch die Ueberschreitung des 38. Breitengrades, da const Nordkores eine neue Aggression vorbereiten könne.
Holland warnt Djakarta
Don Hang.(Punkber.) Der holländische Ministerpräsident Dr. Willem Drees forderte die indonesische Regierung euf, den Kampf gegen die Südmolukken-Republik einzustellen und eine friedliche Regelung zu suchen. Indonesien hatte einen umfessenden Angriff gegen die Insel Ambolna begonnen, Enbelten der indonesischen Armee, Marine und Luftstreitkräfte haben die Insel eingekreist. Truppen sind en einigen Rmkten gelandet,