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Mentag. 11. Sonuse 1967

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Massonni.Die Achse Beriin Kom unanlastbar

Ein Gespräch mit Mussolini Das deutsch=italie nische Verhältnis als Grundstock zu einem neuen Europa Eine spanische Sowjetrepublik verstößt gegen den Status guo!

Wir werden Madrid nehmen, ohne es zu zerstören.

Eine Unterredung Geueral Francos mit havas Front gegen die Hetzlügen

Göring in der Fliegerstadt Suidonia

und Jagdgast des Königs

Generaloberst Göring hat am Samstag mit seiner militärischen Begleitung unter Führung des Staats­sekretärs im Luftfahrtministerium, General Balle, die Fliegerstadt Guidonia besichtigt. Der Minister­präsident wurde vom Herzog von Aosta, dem Komman­deur der Fliegerdivision Udine, ferner von dem Kom­mandanten der Versuchsanstalt, General Femrari, vom Oberkommandeur des Luftkreises Rom, General Porro, und zahlreichen hohen Fliegeroffizieren mit militäri­schen Ehren empfangen. Nach der Besichtigung der auf das modernste eingerichteten Versuchsanstalt wurde das Flugjeld besucht, wo die neuesten italienischen Flug­zeugtypen, die bereits an der Front oder im Versuch sind, aufgestellt waren. Generaloberst Göring ließ sich die neuesten Maschinen genau erklären und bestieg auch einige zu seiner persönlichen Information. Anschließend führten Jagdflugzeugstaffeln und Bombenstaffeln mit ein= und mehrmotorigen Maschinen glänzende Akroba­tikflüge aus, während ein Stratosphärenflugzeug seine Steiggeschwindigkeit zeigte.

Am Samstagnachmittag hat der Ministerpräsident die Besichtigung der römischen Baudenkmäler fortgesetzt. Gestern vormittag hat er sich mit seiner Begleitung als Gast des Königs von Italien und Kaisers von Aethio­pien in das Königliche Jagdgefilde von Castel ziano begeben, wo nach den Jagd von König Viktor Emanuel III. zu Ehren des Ministerpräsidenten ein Frühstück veranstaltet wurde. Am späteren Sonntag­nachmittag hat der Ministerpräsident die Besichtigung Roms und seiner Umgebung fortgesetzt.

Von 197 Einwanderern. die im Oktober 1936 in das ehemalige Deutsch=Ostafrika kamen, waren 91 Inder, 35 Engländer und=23 Deutsche.

Ironische Rimmen zum franzbsischen Freiwinigenderdot

DasBeruhigungsmittel für England Rom und Paris über die Hintergedanken

der Einmütigkeit

weit sie einmal beschlossen sind, durchgeführt werden, ohne daß die Schaffung eines umfassenden Kontroll= systems für die Sendung von Kriegsmaterial nach Spa­nien abgewartet wird. Aber nach den bereits gemachten Erfahrungen ist es nur allzuklar, daß mangels eines solchen Systems die Gefahr besteht, daß die Verbots­maßnahmen unwirksam sind(was bei den Zuständen in Perpignan nicht verwunderlich ist. D. Schriftl.) und daher kann unter diesen Umständen ihre Anwendung nus provisorisch vorgenommen werden.

Im französischen Handelsministerium wurde mit den bolschewistischen Machthabern in Valencia ein Han­delsvertrag(!) unterzeichnet.

General Otto v. Below

Zu seinem 80. Geburtstage am 18. Januar 1937

Heiß brannte die Julisonne auf uns hernieder, als wir auf der großen Heerstraße nach Schaulen, die jeder kennt, der im Osten gewesen ist, auf dem Vormarsch waren. Plötzlich hinter uns scharfe Kommandos: Rechts ran! und vorbei braust, von seinen Soldaten mit Jubel begrüßt, der Oberbefehlshaber der Niemen­armee, General Otto v. Below.

Das war im Sommer 1915, und General v. Below hatte um diese Zeit fast ein ganzes Kriegsjahr, reich an Erfolgen, hinter sich. Er hatte zu Beginn des Krieges als Generalleutnant in Insterburg gestanden, dann war ihm das 1. Reserve=Korps anvertraut wor­den. Bei Goldap hatte er in der Schlacht von Gum­binnen siegreich gekämpft und den Rückzugsbefehl des Generals v. Prittwitz sicher nur sehr widerwillig mit­gemacht, da seine Truppen in ausgezeichneter Ver­fassung waren. Dann aber kamen Hindenburg und Ludendorff, und unter diesen Heerführern errangen Below und seine Truppen mit den Sieg bei Tannenberg, und bei der Schlacht an den Ma­surischen Seen stand Below siegreich Rennenkampf gegenüber. Damals wurde aus dem Generalleutnant v. Below der Kommandierende General Otto v. Be­low.

Die Belows sind mecklenburgischer Uradel und ein altes Soldatengeschlecht, das dem König von Preußen schon stets gute Soldaten gestellt hatte. In vier Generationen war den Belows der Pour-le-mérite verliehen worden. Otto

v. Below ist am 18. Januar 1857 in Danzig geboren, wo sein Vater Premierleutnant im Infanterieregiment Nr. 5 war. Der junge Soldatensohn besuchte die Schu­len in Greudenz, Minden, Wiesbaden und später die Hauptkadettenanstalt in Berlin. Als junger Offizier erwarb er sich die Rettungsmedaille. Er kam überall im deutschen Vaterland herum, besuchte die Kriegs­akademie, wurde Generalstabsoffizier. Als Oberst kam er nach Görlitz, als Generalmajor nach Kassel und als Generalleutnant nach Insterburg. Von hier aus be­gann er seine Heerführerlaufbahn im Weltkriege.

Nach der Schlacht an den Masurischen Seen wurde Otto v. Below zum Oberbefehlshaber der 8 Armee ernannt. Er war einer der jüngsten Kom­mandierenden Generäle, die ein Armeekommando er­hielten. Während Hindenburg und Ludendorff in Polen kämpften, hielt Below ruhig und fest die Wache an der ostpreußischen Grenze. Dann kam die Winter­schlacht an den Masurischen Seen und nun gab es neue Kämpfe und neue Siege. Auf die Winterschlacht folgte die große Offensive des Jahres 1915. Below wurde zum Oberbefehlshaber der Njemenarmee er­nannt. Mit scharfen Kämpfen setzte er sich gegen starke russische Kräfte durch. 80000 Gefangene hatte er ein­

gebracht, als endlich der Vormarsch an der Düna sein Ende fand. Das neue Jahr brachte neue Kämpfe. Kuropatkin rannte sich an der Below=Front den Kopf ein, ohne etwas ausrichten zu können. Im Oktober 1916 wurde Below zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mazedonien ernannt. Hier mußte er in schwerster Lage, vereint mit den Bul­garen, dem Ententedruck standhalten. Dann geht es nach dem Westen, wo ihm die 6. Armee anvertraut wird. Aber hier handelt es sich nur um ein kurzes Zwischenspiel. Es folgte die größte und schönste Auf­gabe, die Otto v. Below im Weltkriege verrichten konnte. Als Oberbefehlshaber der 14. Armee führte er die große Offensive in Italien durch und schuf damit bei den Oesterreichern neues Vertrauen und bei den Italienern größte Verwirrung. Der Angriff vom 24. Oktober 1917 endete mit dem großen öster­reichischen Siege. Cadorna wurde zum Rückzug hinter den Piave gezwungen. Für diesen Sieg erhielt Otto v. Below den hohen Orden vom Schwarzen Adler.

Für Otto v. Below hat es im ganzen Weltkriege keine Ruhe gegeben. Ein neues Kommando an der Westfront wurde ihm anvertraut, und mit der 17. Armee begann er die große Schlacht bei Arras=Cambrai am 21. März 1918. Es war nicht die Schuld Otto v. Belows, wenn nach den großen Anfangserfolgen der völlige Erfolg nicht errungen werden konnte. Diese deutsche Offensive führte eben dazu, daß in letzter Stunde von den Ententemächten Foch zum Generalissimus ernannt wurde. Bis zum Ende des Krieges hat Below an der Westfront gestan­den und getreu seine Pflicht erfüllt.

Zu den großen deutschen Heerführern des Weltkrieges gehört Otto v. Below, der jetzt im wiedererstarkten Deutschland seinen achtzigsten Geburtstag feiern kann. Seine alten Kameraden gedenken an diesem Tage ihres Führers. Die Wehrmacht gedenkt des deutschen Söl­daten, und das ganze Volk ehrt in Otto von Below einen Mann, der durch seine Taten seinen Namen in das ewige Buch der Ge­schichte eingeschrieben hat.

Deutsche Autosiege in Kapstadt

Korpsführer Hühnlein zum deutschen Autosieg

Im Kampf um den Großen Croßvenor=Preis, der am Samstag über 335 Kilometer bei Kapstadt(Südafrika) aus­gefahren wurde, haben die beiden Autonnion=Fahrer Ernst von Delius und Europameister Bernd Rosemeyer alle ihre Mitbewerber, die bis zu 40 Minuten Vorgaben erhielten, hinter sich gelassen. Von Delius slegte in neuer Rekordzeit vor Rosemeyer. Aus diesem Anlaß richtete der Führer des deutschen Kraftfahrsports, Korpsführer Hühnlein, folgendes Telegramm an die Autounion:

Für Erringung des ersten und zweiten Preises im Großen Preis von Kapstadt spreche ich der Autounion und ihren sleg­reichen Fahrern von Delius und Rosemeyer meine aufrich­tigen Glückwünsche aus.

Hühnlein, Korpsführer.

Der Sonderberichterstatter des Völkischen Beobach­ters, Roland E. Strunk, hatte Gelegenheit zu einer Unterhaltung mit Mussolini. Danach führte der italienische Regierungschef u. a. aus:Im letzten Jahre ist viel geschehen! Wir haben die Achse Ber­lin=Rom geschmiedet! Das ist ein Beginn zu einem europäischen Konsolidierungsprozeß. Ichglaube nicht an die Vereinigten Staaten Euro­pas! Das ist eine Utopie, eine Unmöglichkeit, die histo­risch und geopolitisch bedingt ist. Es kommt aber etwas zustande eine Art europäische Idee, geschaffen von der Erkenntnis, daß unserer Kultur, unserem Bestand, un­serer Zivilisation nur eine Gefahr droht: Bolsche­wismus! Wir erleben eine Zeitenwende, einen totalen Umbruch der politischen und sozialen Ideologien. Die Demokratien haben abgewirtschaftet, sie sind heute be­wußt oder unbewußt nur mehr die Bazillenträger und Handlanger des Bolschewismus.

Das ist eine Gruppe, die andere das sind wir. Die Zukunft wendet sich ab von der Kollektivität, der im Unklaren reagierenden Masse. Das Zeitalter der starken Individualität, der überragenden Persönlichkeit bestätigt sich durch den Gang der Ereignisse, Demokra­tien, das ist wie Triebsand. Unser staatspolitisches Ideal ist Fels, granitener Gipfel!

Der Duce kam dann auf das Mittelmeer=Ab­kommen zu sprechen, wobei er ausführte:Man wollte

Havas verbreitet eine ausführliche Unterredung eines seiner Korrespondenten mit General Franco, der einleitend feststellte, daß es keinen deutschen Solda­ten in Spanisch=Marokko gebe.Ich habe, so sagte er, ein formelles Dementi zu der angeblichen Landung von deutschen Truppen oder Freiwilligen in unseren nordafrikanischen Besitzungen gegeben. Zufälligerweise trifft es zu, daß es noch nie so wenig deutsche Zivilisten in diesem Gebiet gegeben hat wie augen­blicklich. Bei jedem unserer Siege verstärkt sich der Feldzug von falschen Nachrichten oder Lügen. Dieser war besonders gewaltig eingeleitet. Das ist eine beun­ruhigende Tatsache, denn sie beweist, bis zu welch einem Grade die Nerven Europas gespannt sind, da man blindlings dieser Fabel Glauben geschenkt hat.

Weder heute noch gestern ist es jemals die Frage für die nationale spanische Regierung gewesen, auch nur eine Parzelle des der Nation gehörenden Gebietes ab­zutreten.

Ich verfolge mit aufmerksamem Auge die Propa­ganda, die die Roten in verschiedener Form in allen Ländern nähren. Ich war über den Pressefeldzug wegen der deutschen Landung unterrichtet, ebenso wie ich weiß, daß ein anderer Pressefeldzug, der der nativ­nalen Regierung feindlich ist, in Nordamerika vorbereitet wird. Die Welt möge sich beruhigen. Nicht wir werden den europäischen Frieden gefährden.

Die Frage des Havasvertreters, ob die Räumung der Zivilbevölkerung von Madrid Francos Plan für die Einnahme der Hauptstadt irgendwie ändert, verneinte Franco. Madrid werde fal­len, wie es vorgesehen sei.Nach all unseren Siegen haben die Roten ein Verbrechen begangen, in­dem sie die Hauptstadt nicht aufgaben. Wir werden Madrid nehmen, ohne es zu zerstören.

Marbella in den Händen der nationalen Truppen

Der nationale Heeresbericht vom Sonntag meldet von der Mittelmeerfront die Besetzung des Küstenortes Marbella. Den nationalen Trup­pen sielen Kriegsmaterial und Warenlager, deren Be­stände noch nicht untersucht worden sind, in die Hände. Ueber 100 bolschewistische Söldner liefen zu den natio­nalen Truppen über.(Wir verweisen auf unsere Kar­tenskizze in der Samstagnummer.)

Nach einer Meldung des Echo de Paris sind die Städte Estepona, San Pedro de Alcantara und Marbella von den Bolschewisten vor der Räu­mung vollständig ausgeplündert worden. Sämtliche Kirchen dieser südspanischen Küstengebiete seien von den kommunistischen Horden niedergebrannt worden. Die Zahl der Opfer in diesen drei Städten belaufen sich auf 2000 Personen. Unter den Ermordeten befin­den sich Hunderte von Frauen und Kinder.

An der Madrider Front erfolgten bedeutungslose Angriffe der Bolschewisten.

Moskau sabotiert

Die soeben amtlich bekanntgegebene Antwortnote der Sowjetregierung auf die letzten englischen An­regungen in der Freiwilligenfrage im spanischen Bür­

gerkrieg lehnt den Kernpunkt der englischen Vorschläge das Verbot der Entsendung von Freiwilligen und Militärkontingenten nach Spanien rundweg ab. Sie ist zugleich das Eingeständnis Moskaus, daß von som­jetrussischer Seite schon bisher die Roten in Spanien mit Freiwilligen und Truppenkontingenten nach Kräf­ten unterstützt worden sind.

Die Sowjetregierung, so heißt es in der Note, be­trachte solche Aktionen alsverfrüht und halte es nicht für zweckmäßig,sich auf den Weg einseitiger Maßnah­men zu begeben:

dieses Abkommen stören, ich habe es nicht geduldet! Wir garantieren den Status quo im Mittelmeer! Dieses Ab­kommen ist auf alle Fälle der Beginn einer Befrie­dung der sehr gespannten Lage, wir haben dadurch einige Jahre der ruhigeren Entwicklung vor uns. Wäh­rend dieser Zeit kann am Friedenswerk weiter gearbeitet werden.

Die Gerüchte, das italienisch=englische Abkommen be­deute eine Lockerung der Beziehungen Rom=Berlin, sind ein Wunschtraum der Gegner unseres neu­geschaffenen, aber unantastbaren deutsch=ita­lienischen Blocks. Daran hat sich und wird sich nichts ändern. Im Gegenteil, das Mittelmeerabkommen mit England stärkt nur die Achse Berlin=Rom, es ist ein logischer Ausbau unserer Bemühungen um den Frieden Europas! Wir haben keine wie immer gearte­ten territorialen Absichten in Verbindung mit der durch den sowjetrussischen Eingriff in Spanien hervorgerusenen Lage.

Auf die abschließende Frage, ob die Errichtung einer Sowjetrepublik in Spanien oder einem Teil Spaniens, beispielsweise in Katalonien, eine Gefährdung des Status quo bedeute, antwortete Mussolini:Selbst­verständlich!

Die französische Autwort in die gleiche Kerbe

Das französische Außenministerium veröffentlichte ge­stern abend den Wortlaut der am 13. Januar dem eng­lischen Botschafter überreichten französischen Antwort auf die englischen Vorschläge über das Verbot der An­werbung und der Durchfahrt von Freiwilligen für Spanien.

Die französische Regierung sei gleicher Ansicht mit der englischen Regierung, daß die Verbotsmaßnahmen, so­

Die Pariser Berichterstatter der römischen Morgen­und Mittagpresse ironisieren den von der französischen Kammer einstimmig angenommenen Gesetzentwurf über das Freiwilligenverbot. Messagero schreibt, die Re­gierung Blum wolle diesen Gesetzesentwurf offenbar als Deckmantel benutzen, um ihre Politik der schein­baren Nichteinmischung und der tatsächlichen Zu­sammenarbeit mit den spanischen Marxisten und deren Herren von der Komintern fortzusetzen. Popolo di Roma betont ebenfalls, daß der Gesetzentwurf eine Hintertür für Freiwilligenanwerbung offenlasse. Piccolo unterstreicht, daß auf eine Kontrolle der Presse verzichtet worden sei, was um so beklagenswerter sei, als eben die Linksblätter ihre lebhafte Werbungs­propaganda fortsetzen würden. Sämtliche Blätter stim­men darin überein, daß die Volksfrontregierung mit dem Gesetzentwurf eigentlich nur versuchen wolle, Eng­land zufrieden zustellen.

Ein Blick in die Pariser Presse zeigt denn auch, die ganze Schwäche dieser äußerlichen Einmütigkeit. Aus den Blättern werden die Bemerkungen, Spekulationen und Hintergedanken erkennbar denen diese dekorative Ein­stimmigkeit in Wirklichkeit zu verdanken ist. Die Volksfrontpresse wirft sich in die Brust und be­hauptet, daß die Kammer der Welt einen Beweis der ehrlichen französischen Friedensliebe gegeben haben. Die

Als Auftakt zu den Veranstaltungen anläßlich der vierten Wiederkehr des Tages der entscheidenden Land­tagswahl in Lippe wurde am Samstagvormittag durch Gauleiter Reichsstatthalter Dr. Meyer eine Erinne­rungsausstellung eröffnet.

Eine eindrucksvolle Großkundgebung des Gaues West­falen Nord=Lippe im Rahmen des Lippeschen Erinne­rungstreffens erlebte am Samstag die tausendjährige Hansestadt Lemgo, der die große Freude zuteil wurde, Reichsleiter Alfred Rosenberg in ihren Mauern zu begrüßen. Im überfüllten Schützenhof nahm er das Wort. Er dankte der Stadt Lemgo für die ihm verliehene Ehrenbürgerschaft und führte dann u. a. aus:Wir leben zwar inmitten einer politischen Re­volution und in einer tiefen Ausgestaltung der sozialen Struktur des deutschen Volkes, aber wir sind zugleich mit dem Bewußtsein erfüllt, daß jede große Erhebung, wenn sie wirklich groß ist, viele Jahrzehnte braucht, um inneres tiefstes Bewußtsein und äußere feste Form zu werden. Auch die nationalsozialistische Revolution wird eine lange Zeit brauchen, um für alle Deutschen selbst­verständliche politische und weltanschauliche Grundlage zu werden.

kommunistische Humanité allerdings, die man auch zu dieser Gruppe zählen muß, bricht bereits wieder aus der Front aus, indem sie unverhohlen wünscht, daß die faschistischen Staaten in der Freiwilligenpolitik andere Wege gehen möchten, damit Frankreich dann seinenor­malen. Beziehungen mit Rotspanien wieder herstellen und mit anderen Staaten eine wirkungsvolleKon­trolle der Nichteinmischung aufrichten könne.

Echo de Paris vergleicht den französischen Gesetz­entwurf mit dem englischen. England, so schreibt das Blatt, habe loyal und freimütig gehandelt und nicht erst abgewartet, was die anderen Nationen machten. Die Regierung Blum habe sich Vollmachten geben lassen, die sie infolge der Forderungen der Kommu­nisten nicht durchführen könne. Seit sechs Monaten seien die Frankreich benachbarten Länder, England einbegriffen, davon überzeugt, daß Frankreich in der spanischen Angelegenheit ein doppeltes Spiel treibe, daß es betrüge und daß es lüge. Die Geste vom Freitag genüge nicht, um Frankreichs Ansehen und das Vertrauen in seine Loyalität wiederherzustellen.

Die Liberté meint, die einzige interessante Frage sei, warum die Kommunisten ebenfalls für die Vor­lage gestimmt hätten. Es gebe für ihre Haltung viele Gründe. Eines sei aber sicher, nämlich, daß ihre Hal­tung von Moskau diktiert worden sei. Und das könne man, so stellt das Blatt fest, nicht gerade eine Sicherung des Friedens nennen.

Wenn einige Staatsmänner sich laut dagegen ver­wahren, daß weltanschauliche Blockbildungen in Europa entstehen, so übersehen sie die Tatsache, daß die welt­anschaulichen Blöcke sich nicht nur in der Zu­kunft abzeichnen, sondern schon seit vielen Jahren vorhanden sind. Die Sowjetunion ist ein derartiger Block für sich. Sie hat ihre Bündnis­partner in der Form kommunistischer Parteien in nahe­zu allen Staaten der Welt. Das sind die beginnenden Blockbildungen für bolschewistische Revolten. Die Staatsmänner, die gegen diese schon vorhandene Tat­sache Protest erheben, rufen dabei inkonsequenterweise nach einerVereinigung der großen Demokratien des Westens" und übersehen dabei, daß auch das ein Aufruf zu einer Blockbildung bedeutet, nämlich eine Verbin­dung jener Staaten, die noch das alte demokratische Ideal verteidigen. Besonders hilflos mutet ein der­artiger Aufruf dann an, wenn eine so alte Demokratie wie Frankreich ein militärisch=politisches Bündnis

Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten

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Rosenderg aber weilanschäutiche Viddondungen

Großkundgebung im Nahmen des Erinnerungstressens in Lippe=Detmold