45=Jahrgang— Ne. 15741 Bezugspreis:.... monatlich 2KK.# Illustrierte 308 frei Haus einschließlich Botenloon und Versandkosten. Postvezugspreis monatlich.315R.4 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr, ausschließl. Postzustellgeld. Einzelverkaufspreis 10.. Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm) mm 188 Textanzeigen(78 mm). mm 100. Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe... mm 15. Vereins=Anzeigen.... mm 108 Fam.=Anzeigen, Nachruse min 10., Stellengesuche....... mm.8 Private Wortanzeigen Wort.5 Zisser= und Auskunftsgebühr 31/ Nachlässe: Malstaffel I. Mengenstafsel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/36 über 19 000 Mentag. 11. Sonuse 1967 Geinbungsehr ben Gecene 1155 „„„„ für Bonn und Bonner Nachrichten Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Druck u. Verlag: Wonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Vonn Geschäftsstelle Bonn a. Rd., Bahnhofstraße 12. Sammelruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheakkonto Köln 18672. Wankkonten: Girokonto: Reichsvank Bonn. Deutsche Bank u. Disconio=Gesellsch. Annaome von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Bonn...... Badndofstraße 12 Kessenich...... Markusstraße 62 Godesberg.... Badnhofstraße 30 Euskirchen.... Bahnhotstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel. Hauptstraße 144 Oberdollendorf, Heisterbacherstr. 51 Königswinter.. Hauptstraße 87 Honnet Hauptstraße 49 Stegburg Adolf=Hitler=Vlatz 16 Troisdorf. Kölner Straße 77 Hennes...... Bahndofstraße 11 Wissen.. Adolf=Hitler=Straße 32 Massonni.„Die Achse Beriin Kom unanlastbar Ein Gespräch mit Mussolini— Das deutsch=italie nische Verhältnis als Grundstock zu einem neuen Europa— Eine spanische Sowjetrepublik verstößt gegen den Status guo! „Wir werden Madrid nehmen, ohne es zu zerstören“. Eine Unterredung Geueral Francos mit havas— Front gegen die Hetzlügen Göring in der Fliegerstadt Suidonia und Jagdgast des Königs Generaloberst Göring hat am Samstag mit seiner militärischen Begleitung unter Führung des Staatssekretärs im Luftfahrtministerium, General Balle, die Fliegerstadt Guidonia besichtigt. Der Ministerpräsident wurde vom Herzog von Aosta, dem Kommandeur der Fliegerdivision Udine, ferner von dem Kommandanten der Versuchsanstalt, General Femrari, vom Oberkommandeur des Luftkreises Rom, General Porro, und zahlreichen hohen Fliegeroffizieren mit militärischen Ehren empfangen. Nach der Besichtigung der auf das modernste eingerichteten Versuchsanstalt wurde das Flugjeld besucht, wo die neuesten italienischen Flugzeugtypen, die bereits an der Front oder im Versuch sind, aufgestellt waren. Generaloberst Göring ließ sich die neuesten Maschinen genau erklären und bestieg auch einige zu seiner persönlichen Information. Anschließend führten Jagdflugzeugstaffeln und Bombenstaffeln mit ein= und mehrmotorigen Maschinen glänzende Akrobatikflüge aus, während ein Stratosphärenflugzeug seine Steiggeschwindigkeit zeigte. Am Samstagnachmittag hat der Ministerpräsident die Besichtigung der römischen Baudenkmäler fortgesetzt. Gestern vormittag hat er sich mit seiner Begleitung als Gast des Königs von Italien und Kaisers von Aethiopien in das Königliche Jagdgefilde von Castel ziano begeben, wo nach den Jagd von König Viktor Emanuel III. zu Ehren des Ministerpräsidenten ein Frühstück veranstaltet wurde. Am späteren Sonntagnachmittag hat der Ministerpräsident die Besichtigung Roms und seiner Umgebung fortgesetzt. Von 197 Einwanderern. die im Oktober 1936 in das ehemalige Deutsch=Ostafrika kamen, waren 91 Inder, 35 Engländer und=23 Deutsche. Ironische Rimmen zum franzbsischen Freiwinigenderdot Das„Beruhigungsmittel für England“— Rom und Paris über die Hintergedanken der Einmütigkeit weit sie einmal beschlossen sind, durchgeführt werden, ohne daß die Schaffung eines umfassenden Kontroll= systems für die Sendung von Kriegsmaterial nach Spanien abgewartet wird. Aber nach den bereits gemachten Erfahrungen ist es nur allzuklar, daß mangels eines solchen Systems die Gefahr besteht, daß die Verbotsmaßnahmen unwirksam sind(was bei den Zuständen in Perpignan nicht verwunderlich ist. D. Schriftl.) und daher kann unter diesen Umständen ihre Anwendung nus provisorisch vorgenommen werden. Im französischen Handelsministerium wurde mit den bolschewistischen Machthabern in Valencia ein Handelsvertrag(!) unterzeichnet. General Otto v. Below Zu seinem 80. Geburtstage am 18. Januar 1937 Heiß brannte die Julisonne auf uns hernieder, als wir auf der großen Heerstraße nach Schaulen, die jeder kennt, der im Osten gewesen ist, auf dem Vormarsch waren. Plötzlich hinter uns scharfe Kommandos: „Rechts ran!“ und vorbei braust, von seinen Soldaten mit Jubel begrüßt, der Oberbefehlshaber der Niemenarmee, General Otto v. Below. Das war im Sommer 1915, und General v. Below hatte um diese Zeit fast ein ganzes Kriegsjahr, reich an Erfolgen, hinter sich. Er hatte zu Beginn des Krieges als Generalleutnant in Insterburg gestanden, dann war ihm das 1. Reserve=Korps anvertraut worden. Bei Goldap hatte er in der Schlacht von Gumbinnen siegreich gekämpft und den Rückzugsbefehl des Generals v. Prittwitz sicher nur sehr widerwillig mitgemacht, da seine Truppen in ausgezeichneter Verfassung waren. Dann aber kamen Hindenburg und Ludendorff, und unter diesen Heerführern errangen Below und seine Truppen mit den Sieg bei Tannenberg, und bei der Schlacht an den Masurischen Seen stand Below siegreich Rennenkampf gegenüber. Damals wurde aus dem Generalleutnant v. Below der Kommandierende General Otto v. Below. Die Belows sind mecklenburgischer Uradel und ein altes Soldatengeschlecht, das dem König von Preußen schon stets gute Soldaten gestellt hatte. In vier Generationen war den Belows der Pour-le-mérite verliehen worden. Otto v. Below ist am 18. Januar 1857 in Danzig geboren, wo sein Vater Premierleutnant im Infanterieregiment Nr. 5 war. Der junge Soldatensohn besuchte die Schulen in Greudenz, Minden, Wiesbaden und später die Hauptkadettenanstalt in Berlin. Als junger Offizier erwarb er sich die Rettungsmedaille. Er kam überall im deutschen Vaterland herum, besuchte die Kriegsakademie, wurde Generalstabsoffizier. Als Oberst kam er nach Görlitz, als Generalmajor nach Kassel und als Generalleutnant nach Insterburg. Von hier aus begann er seine Heerführerlaufbahn im Weltkriege. Nach der Schlacht an den Masurischen Seen wurde Otto v. Below zum Oberbefehlshaber der 8 Armee ernannt. Er war einer der jüngsten Kommandierenden Generäle, die ein Armeekommando erhielten. Während Hindenburg und Ludendorff in Polen kämpften, hielt Below ruhig und fest die Wache an der ostpreußischen Grenze. Dann kam die Winterschlacht an den Masurischen Seen und nun gab es neue Kämpfe und neue Siege. Auf die Winterschlacht folgte die große Offensive des Jahres 1915. Below wurde zum Oberbefehlshaber der Njemenarmee ernannt. Mit scharfen Kämpfen setzte er sich gegen starke russische Kräfte durch. 80000 Gefangene hatte er eingebracht, als endlich der Vormarsch an der Düna sein Ende fand. Das neue Jahr brachte neue Kämpfe. Kuropatkin rannte sich an der Below=Front den Kopf ein, ohne etwas ausrichten zu können. Im Oktober 1916 wurde Below zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mazedonien ernannt. Hier mußte er in schwerster Lage, vereint mit den Bulgaren, dem Ententedruck standhalten. Dann geht es nach dem Westen, wo ihm die 6. Armee anvertraut wird. Aber hier handelt es sich nur um ein kurzes Zwischenspiel. Es folgte die größte und schönste Aufgabe, die Otto v. Below im Weltkriege verrichten konnte. Als Oberbefehlshaber der 14. Armee führte er die große Offensive in Italien durch und schuf damit bei den Oesterreichern neues Vertrauen und bei den Italienern größte Verwirrung. Der Angriff vom 24. Oktober 1917 endete mit dem großen österreichischen Siege. Cadorna wurde zum Rückzug hinter den Piave gezwungen. Für diesen Sieg erhielt Otto v. Below den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Für Otto v. Below hat es im ganzen Weltkriege keine Ruhe gegeben. Ein neues Kommando an der Westfront wurde ihm anvertraut, und mit der 17. Armee begann er die große Schlacht bei Arras=Cambrai am 21. März 1918. Es war nicht die Schuld Otto v. Belows, wenn nach den großen Anfangserfolgen der völlige Erfolg nicht errungen werden konnte. Diese deutsche Offensive führte eben dazu, daß in letzter Stunde von den Ententemächten Foch zum Generalissimus ernannt wurde. Bis zum Ende des Krieges hat Below an der Westfront gestanden und getreu seine Pflicht erfüllt. Zu den großen deutschen Heerführern des Weltkrieges gehört Otto v. Below, der jetzt im wiedererstarkten Deutschland seinen achtzigsten Geburtstag feiern kann. Seine alten Kameraden gedenken an diesem Tage ihres Führers. Die Wehrmacht gedenkt des deutschen Söldaten, und das ganze Volk ehrt in Otto von Below einen Mann, der durch seine Taten seinen Namen in das ewige Buch der Geschichte eingeschrieben hat. Deutsche Autosiege in Kapstadt Korpsführer Hühnlein zum deutschen Autosieg Im Kampf um den Großen Croßvenor=Preis, der am Samstag über 335 Kilometer bei Kapstadt(Südafrika) ausgefahren wurde, haben die beiden Autonnion=Fahrer Ernst von Delius und Europameister Bernd Rosemeyer alle ihre Mitbewerber, die bis zu 40 Minuten Vorgaben erhielten, hinter sich gelassen. Von Delius slegte in neuer Rekordzeit vor Rosemeyer. Aus diesem Anlaß richtete der Führer des deutschen Kraftfahrsports, Korpsführer Hühnlein, folgendes Telegramm an die Autounion: „Für Erringung des ersten und zweiten Preises im Großen Preis von Kapstadt spreche ich der Autounion und ihren slegreichen Fahrern von Delius und Rosemeyer meine aufrichtigen Glückwünsche aus. Hühnlein, Korpsführer.“ Der Sonderberichterstatter des Völkischen Beobachters, Roland E. Strunk, hatte Gelegenheit zu einer Unterhaltung mit Mussolini. Danach führte der italienische Regierungschef u. a. aus:„Im letzten Jahre ist viel geschehen! Wir haben die Achse Berlin=Rom geschmiedet! Das ist ein Beginn zu einem europäischen Konsolidierungsprozeß. Ichglaube nicht an die Vereinigten Staaten Europas! Das ist eine Utopie, eine Unmöglichkeit, die historisch und geopolitisch bedingt ist. Es kommt aber etwas zustande— eine Art europäische Idee, geschaffen von der Erkenntnis, daß unserer Kultur, unserem Bestand, unserer Zivilisation nur eine Gefahr droht: Bolschewismus! Wir erleben eine Zeitenwende, einen totalen Umbruch der politischen und sozialen Ideologien. Die Demokratien haben abgewirtschaftet, sie sind heute bewußt oder unbewußt nur mehr die Bazillenträger und Handlanger des Bolschewismus. Das ist eine Gruppe, die andere— das sind wir. Die Zukunft wendet sich ab von der Kollektivität, der im Unklaren reagierenden Masse. Das Zeitalter der starken Individualität, der überragenden Persönlichkeit bestätigt sich durch den Gang der Ereignisse, Demokratien, das ist wie Triebsand. Unser staatspolitisches Ideal ist Fels, granitener Gipfel!“ Der Duce kam dann auf das Mittelmeer=Abkommen zu sprechen, wobei er ausführte:„Man wollte Havas verbreitet eine ausführliche Unterredung eines seiner Korrespondenten mit General Franco, der einleitend feststellte, daß es keinen deutschen Soldaten in Spanisch=Marokko gebe.„Ich habe“, so sagte er, „ein formelles Dementi zu der angeblichen Landung von deutschen Truppen oder Freiwilligen in unseren nordafrikanischen Besitzungen gegeben. Zufälligerweise trifft es zu, daß es noch nie so wenig deutsche Zivilisten in diesem Gebiet gegeben hat wie augenblicklich. Bei jedem unserer Siege verstärkt sich der Feldzug von falschen Nachrichten oder Lügen. Dieser war besonders gewaltig eingeleitet. Das ist eine beunruhigende Tatsache, denn sie beweist, bis zu welch einem Grade die Nerven Europas gespannt sind, da man blindlings dieser Fabel Glauben geschenkt hat. Weder heute noch gestern ist es jemals die Frage für die nationale spanische Regierung gewesen, auch nur eine Parzelle des der Nation gehörenden Gebietes abzutreten. Ich verfolge mit aufmerksamem Auge die Propaganda, die die Roten in verschiedener Form in allen Ländern nähren. Ich war über den Pressefeldzug wegen der deutschen Landung unterrichtet, ebenso wie ich weiß, daß ein anderer Pressefeldzug, der der nativnalen Regierung feindlich ist, in Nordamerika vorbereitet wird. Die Welt möge sich beruhigen. Nicht wir werden den europäischen Frieden gefährden.“ Die Frage des Havasvertreters, ob die Räumung der Zivilbevölkerung von Madrid Francos Plan für die Einnahme der Hauptstadt irgendwie ändert, verneinte Franco. Madrid werde fallen, wie es vorgesehen sei.„Nach all unseren Siegen haben die Roten ein Verbrechen begangen, indem sie die Hauptstadt nicht aufgaben. Wir werden Madrid nehmen, ohne es zu zerstören.“ Marbella in den Händen der nationalen Truppen Der nationale Heeresbericht vom Sonntag meldet von der Mittelmeerfront die Besetzung des Küstenortes Marbella. Den nationalen Truppen sielen Kriegsmaterial und Warenlager, deren Bestände noch nicht untersucht worden sind, in die Hände. Ueber 100 bolschewistische Söldner liefen zu den nationalen Truppen über.(Wir verweisen auf unsere Kartenskizze in der Samstagnummer.) Nach einer Meldung des Echo de Paris sind die Städte Estepona, San Pedro de Alcantara und Marbella von den Bolschewisten vor der Räumung vollständig ausgeplündert worden. Sämtliche Kirchen dieser südspanischen Küstengebiete seien von den kommunistischen Horden niedergebrannt worden. Die Zahl der Opfer in diesen drei Städten belaufen sich auf 2000 Personen. Unter den Ermordeten befinden sich Hunderte von Frauen und Kinder. An der Madrider Front erfolgten bedeutungslose Angriffe der Bolschewisten. Moskau sabotiert Die soeben amtlich bekanntgegebene Antwortnote der Sowjetregierung auf die letzten englischen Anregungen in der Freiwilligenfrage im spanischen Bürgerkrieg lehnt den Kernpunkt der englischen Vorschläge — das Verbot der Entsendung von Freiwilligen und Militärkontingenten nach Spanien— rundweg ab. Sie ist zugleich das Eingeständnis Moskaus, daß von somjetrussischer Seite schon bisher die Roten in Spanien mit Freiwilligen und Truppenkontingenten nach Kräften unterstützt worden sind. Die Sowjetregierung, so heißt es in der Note, betrachte solche Aktionen als„verfrüht“ und halte es nicht für zweckmäßig,„sich auf den Weg einseitiger Maßnahmen zu begeben: dieses Abkommen stören, ich habe es nicht geduldet! Wir garantieren den Status quo im Mittelmeer! Dieses Abkommen ist auf alle Fälle der Beginn einer Befriedung der sehr gespannten Lage, wir haben dadurch einige Jahre der ruhigeren Entwicklung vor uns. Während dieser Zeit kann am Friedenswerk weiter gearbeitet werden. Die Gerüchte, das italienisch=englische Abkommen bedeute eine Lockerung der Beziehungen Rom=Berlin, sind ein Wunschtraum der Gegner unseres neugeschaffenen, aber unantastbaren deutsch=italienischen Blocks. Daran hat sich und wird sich nichts ändern. Im Gegenteil, das Mittelmeerabkommen mit England stärkt nur die Achse Berlin=Rom, es ist ein logischer Ausbau unserer Bemühungen um den Frieden Europas! Wir haben keine wie immer gearteten territorialen Absichten in Verbindung mit der durch den sowjetrussischen Eingriff in Spanien hervorgerusenen Lage. Auf die abschließende Frage, ob die Errichtung einer Sowjetrepublik in Spanien oder einem Teil Spaniens, beispielsweise in Katalonien, eine Gefährdung des Status quo bedeute, antwortete Mussolini:„Selbstverständlich!“ Die französische Autwort in die gleiche Kerbe Das französische Außenministerium veröffentlichte gestern abend den Wortlaut der am 13. Januar dem englischen Botschafter überreichten französischen Antwort auf die englischen Vorschläge über das Verbot der Anwerbung und der Durchfahrt von Freiwilligen für Spanien. Die französische Regierung sei gleicher Ansicht mit der englischen Regierung, daß die Verbotsmaßnahmen, soDie Pariser Berichterstatter der römischen Morgenund Mittagpresse ironisieren den von der französischen Kammer einstimmig angenommenen Gesetzentwurf über das Freiwilligenverbot. Messagero schreibt, die Regierung Blum wolle diesen Gesetzesentwurf offenbar als Deckmantel benutzen, um ihre Politik der scheinbaren Nichteinmischung und der tatsächlichen Zusammenarbeit mit den spanischen Marxisten und deren Herren von der Komintern fortzusetzen.— Popolo di Roma betont ebenfalls, daß der Gesetzentwurf eine Hintertür für Freiwilligenanwerbung offenlasse.— Piccolo unterstreicht, daß auf eine Kontrolle der Presse verzichtet worden sei, was um so beklagenswerter sei, als eben die Linksblätter ihre lebhafte Werbungspropaganda fortsetzen würden. Sämtliche Blätter stimmen darin überein, daß die Volksfrontregierung mit dem Gesetzentwurf eigentlich nur versuchen wolle, England zufrieden zustellen. Ein Blick in die Pariser Presse zeigt denn auch, die ganze Schwäche dieser äußerlichen Einmütigkeit. Aus den Blättern werden die Bemerkungen, Spekulationen und Hintergedanken erkennbar denen diese dekorative Einstimmigkeit in Wirklichkeit zu verdanken ist. Die Volksfrontpresse wirft sich in die Brust und behauptet, daß die Kammer der Welt einen Beweis der ehrlichen französischen Friedensliebe gegeben haben. Die Als Auftakt zu den Veranstaltungen anläßlich der vierten Wiederkehr des Tages der entscheidenden Landtagswahl in Lippe wurde am Samstagvormittag durch Gauleiter Reichsstatthalter Dr. Meyer eine Erinnerungsausstellung eröffnet. Eine eindrucksvolle Großkundgebung des Gaues Westfalen Nord=Lippe im Rahmen des Lippeschen Erinnerungstreffens erlebte am Samstag die tausendjährige Hansestadt Lemgo, der die große Freude zuteil wurde, Reichsleiter Alfred Rosenberg in ihren Mauern zu begrüßen. Im überfüllten Schützenhof nahm er das Wort. Er dankte der Stadt Lemgo für die ihm verliehene Ehrenbürgerschaft und führte dann u. a. aus:„Wir leben zwar inmitten einer politischen Revolution und in einer tiefen Ausgestaltung der sozialen Struktur des deutschen Volkes, aber wir sind zugleich mit dem Bewußtsein erfüllt, daß jede große Erhebung, wenn sie wirklich groß ist, viele Jahrzehnte braucht, um inneres tiefstes Bewußtsein und äußere feste Form zu werden. Auch die nationalsozialistische Revolution wird eine lange Zeit brauchen, um für alle Deutschen selbstverständliche politische und weltanschauliche Grundlage zu werden. kommunistische Humanité allerdings, die man auch zu dieser Gruppe zählen muß, bricht bereits wieder aus der Front aus, indem sie unverhohlen wünscht, daß die „faschistischen Staaten“ in der Freiwilligenpolitik andere Wege gehen möchten, damit Frankreich dann seine„normalen“. Beziehungen mit Rotspanien wieder herstellen und mit anderen Staaten eine wirkungsvolle„Kontrolle“ der Nichteinmischung aufrichten könne. Echo de Paris vergleicht den französischen Gesetzentwurf mit dem englischen. England, so schreibt das Blatt, habe loyal und freimütig gehandelt und nicht erst abgewartet, was die anderen Nationen machten. Die Regierung Blum habe sich Vollmachten geben lassen, die sie infolge der Forderungen der Kommunisten nicht durchführen könne. Seit sechs Monaten seien die Frankreich benachbarten Länder, England einbegriffen, davon überzeugt, daß Frankreich in der spanischen Angelegenheit ein doppeltes Spiel treibe, daß es betrüge und daß es lüge. Die Geste vom Freitag genüge nicht, um Frankreichs Ansehen und das Vertrauen in seine Loyalität wiederherzustellen. Die Liberté meint, die einzige interessante Frage sei, warum die Kommunisten ebenfalls für die Vorlage gestimmt hätten. Es gebe für ihre Haltung viele Gründe. Eines sei aber sicher, nämlich, daß ihre Haltung von Moskau diktiert worden sei. Und das könne man, so stellt das Blatt fest, nicht gerade eine Sicherung des Friedens nennen. Wenn einige Staatsmänner sich laut dagegen verwahren, daß weltanschauliche Blockbildungen in Europa entstehen, so übersehen sie die Tatsache, daß die weltanschaulichen Blöcke sich nicht nur in der Zukunft abzeichnen, sondern schon seit vielen Jahren vorhanden sind. Die Sowjetunion ist ein derartiger Block für sich. Sie hat ihre Bündnispartner in der Form kommunistischer Parteien in nahezu allen Staaten der Welt. Das sind die beginnenden Blockbildungen für bolschewistische Revolten. Die Staatsmänner, die gegen diese schon vorhandene Tatsache Protest erheben, rufen dabei inkonsequenterweise nach einer„Vereinigung der großen Demokratien des Westens" und übersehen dabei, daß auch das ein Aufruf zu einer Blockbildung bedeutet, nämlich eine Verbindung jener Staaten, die noch das alte demokratische Ideal verteidigen. Besonders hilflos mutet ein derartiger Aufruf dann an, wenn eine so alte Demokratie wie Frankreich ein militärisch=politisches Bündnis Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten S Rosenderg aber weilanschäutiche Viddondungen Großkundgebung im Nahmen des Erinnerungstressens in Lippe=Detmold Seite 8. Nr. 15 761 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Bonner Nachrichten 18. Januar 1937 Kadi and Land beschafft heime für die Hilietjagens Anfruse von Dr. Frick, Dr. Soebbels, Fiehler, Nust und Darre mit der kommunistischen Sowjetunion abschließt und somit eine politischemilitärische Blocbildung bereits vollzogen hat. Diesem bolschewistischen Zerstörungswahn haben sich nun mit dem Ziel der kulturellen und pokitischen Selbstverteidigung einige Staaten entgegengeworfen, und Deutschland wird mit Recht als der antibolschewistische Vorposten Europas bezeichnet. Wir fühlen uns auch als absolute Antipoden Moskaus und erblicken im Zusammengehen aller jener Völker, die angesichts der Gefahr eines Unterganges aus dem Selbstverteidigungstrieb heraus Abkommen treffen, etwas ganz Natürliches. Im übrigen sind wir der Ueberzeugung, daß man zwar Nationalsozialismus und Bolschewismus als absolute Gegensätze hinstellen kann und muß, daß aber darüber hinaus die Schnittlinie nicht nur zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus liegt, sondern zwischen Sowjetrußland und dem gesamten Europa. Wir wenden uns, fuhr Reichsleiter Rosenberg fort, als Deutsche und als Europäer dagegen, daß ausgerechnet die verlumptesten Existenzen der Welt sich anmaßen wollen, Europa zu führen und seine Geschicke zu bestimmen. Wir glauben, daß diese Ablehnung nicht nur eine Angelegenheit der Staatspolitik, sondern auch eine Angelegenheit der einfachen Sauberkeit des Charakters bedeutet. Großkundgebungen im ganzen Land Am Samstagabend fanden an fünf Orten Großkundgebungen statt, in denen führende Männer der Bewegung, die selbst aktiv an dem Wahlkampf vor vier Jahren teilnahmen, sprachen. Reichsminister Dr. Frick sprach in Salzuflen an der gleichen Stelle, an der der Führer, Hermann Göring und Dr. Goebbels kurz vor der geschichtlichen Wahl ihren aufrüttelnden Appell an das deutsche Volk richteten. In weiteren Kundgebungen sprachen am Abend noch Reichominister Rust in Blomberg und Reichsstatthalter Gauleiter Dr. Meyer in Lage. Von den einzelnen Kundgebungsorten aus begaben sich die Redner nach Lemgo, wo ein Fackelzug und ein Vorbeimarsch der Lipper Kämpfer stattfand. Das Erinnerungssest in Detmold Am Sontag stand die schöne alte Stadt Detmold im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Auf dem Flughafen fanden sich um die Mittagsstunden in zwei riesigen Flughallen mehr als 10000 Volksgenossen zu einer Großkundgebung ein. Im Mittelpunkt dieses Ehrentages des Lipper Landes stand eine Rede von Reichsleiter Alfred Rosenberg über Weltanschauungsund Erziehungsfragen, der bei seinem Erscheinen von den Versammelten stürmisch begrüßt wurde. Rosenberg ging u. a. auf die jüdische Welthetze gegen Deutschland, auf die Drohung des Weltbolschewismus und die gesamte außenpolitische Lage ein. Deutschland steht heute. erklärte er, bei der Verteidigung der Ehre Europas an der Spitze. Nirgends wird Europa bewußter verteidigt, als von Adolf Hitler. Unsere Parole gegen den Bolschewismus hat sich in allen Punkten als richtig erwiesen. Reichsstatthalter Dr. Meyer gab in seinem Schlußwort ein Telegramm an den Führer bekannt. in dem die alte Lipper Kampfgarde ihre Grüße übermittelt und die Versicherung gibt, auch in Zukunft hart und unerschütterlich zur Bewegung zu stehen. Auf der Grevenburg, auf der im Jahre 1933 auch der Führer längere Zeit weilte, fand als Abschluß des Erinnerungstreffens ein kameradschaftliches Zusammensein statt. 30 Engländer als Geiseln in Siausu Die Deutschen aus der Gefahrenzone abbefördert Nach englischen Agenturmeldungen aus Schanghai werden in Sianfu, der Hauptstadt der Provinz Schensi, in Nordchina, 80 britische Staatsangehörige beiderlei Geschlechts von Kommunisten als Geiseln zum Schutz gegen Luftangriffe auf die Stadt festgehalten. Wie bereits berichtet, sind die Deutschen aus der Schensi=Provinz vollzählig abbefördert. Nach weiteren Berichten der chinesischen Blätter haben die Bolschewisten und die mit ihnen seit einiger Zeit zusammengehenden Truppenteile, die der Parole ihres früheren Oberkommandierenden Tschang=Sü=liang nicht gefolgt waren, in den Provinzen Schensi und Kansu eine Schreckensherrschaft errichtet. Das englische Parlament tritt nach mehrwöchiger Pause morgen wieder zusammen. In einem Appell an den nationalsozialistischen Gemeinschaftswillen ist das deutsche Volk zur Heimbeschaffung für die HJ. aufgerufen worden. Der Führer selbst hat die Erwartung ausgesprochen, daß Bewegung und Staat die Aktion tatkräftig unterstützen. Zur Durchführung des Aufrufes des Führers und Reichskanzlers verfügen die im Ehrenausschuß für die Heimbeschaffung vereinigten Reichostellen folgendes: 1. Die Reichsstellen ersuchen alle Parteistellen. Dienststellen des Reiches und der Länder und die Gemeinden und Gemeindeverbände, die Heimbeschaffung der 5J. mit allen Kräften zu unterstützen. 2. Alle Körverschaften des Reiches, der Länder, der Gemeinden und den Partei werden gebeten, im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten bei der Beschaffung des Grund und Bodens sowie bei Bau, Einrichtung und Unterhaltung der Heime mitzuhelfen und bei der Haushaltsaufstellung kommender Jahre diese wichtige Aufgabe genügend zu berücksichtigen. 3. Der Reichssugendführer hat einen Arbeitsausschuß für die Heimbeschaffung der 5J. bestellt, dem Vertreter der zuständigen Reichsstellen angehören. Dieser Arbeitsausschuß beautachtet Anträge, die von Standortführern aus örtlichen oder anderen Stellen wegen der Förderung der Heimbeschafsung gerichtet worden sind und berät in allen Fragen der Heimbeschaffung. 4. Dem Arbeitsausschuß für die Heimbeschaftung sind alle geplanten Neubauten zu melden, vorhandene Pläne sind zur Prüfung einzureichen. Der Arbeitsausschuß ist bereit, in Zusammenarbeit mit der Reichskammer der bildenden Künste für die Entwurss= arbeiten Architekten des betrefsenden Omes oder der betrefsenden Landschaft vorzuschlagen. Bauvorhaben dürsen nur mit seiner ausdrücklichen Genehmigung durchgeführt werden. Darüber hinaus wird die gesamte BevölkeRit Summiknöppeln gegen Endetendeutsche In Reichenberg fand gestern eine Riesenkundgebung der Sudetendeutschen Arbeiterschaft statt. In der trotz polizeilicher Beschränkung auf Parteimitglieder überfüllten Versammlung sprach des Mitglied des Führungsrates der SDP, Rudolf Caspar, über „Ehre und Recht des deutschen Arbeiters“, wobei er ausführte, daß die soziale Frage in der Tschechoslowakei mit der nationalen Frage in einem ursächlichen Zusammenhang stehe. Caspar gebrauchte sodann den Satz:„In der Erkenntnis, daß der sudetendeutsche Siedlungsraum den Sudetendeutschen gehört, erheben wir die berechtigte Forderung, daß der deutsche Arbeitsplatz dem sudetendeutschen Arbeiter erhalten bleibt.“ Bei dieser Stelle erhob sich der Regierungsvertreter und erklärte die Versammlung für aufgelöst. Die Polizei räumte sofort mit dem Gummiknüppel den Saal und nahm drei Verhaftungen vor. Auf die Beschwerde einiger sudetendeutscher Abgeordneter, die an der Versammlung teilgenommen hatten, stellte sich heraus, daß die Auflösung angeblich durch ein Mißverständnis erfolgt sei. Der Regierungsvertreter erklärte, gehört zu haben, daß Caspar die Angliederung des sudetendeutschen Siedlungsraumes an Deutschland gefordert habe. Nikolaus von Berg gestorben Der Vorkämpfer für die Rechte der deutschen Minderheiten in Europa, Nikolaus von Berg, ist in der Berliner Charité an den Folgen einer Operation gestorben. Der Verstorbene, ein geborener Deutschbalte. war außenpolitischer Beauftragter des„Verbandes der deutschen Volksgruppen in Europa“. In Genfer, Pariser und Londoner politischen Kreisen war er eine bekannte Persönlichkeit. Roosevelt verlangt Währungsvollmacht bis 1939 Schatzamtssekretär Morgenthau beantragte vor dem Finanzausschuß des Kongresses eine Erweiterung und Verlängerung der Währungsvollmachten Roosevelts bis zum 30. Juni 1939. Morgenthau erklärte, daß die Welt langsam einer Währungsstabilisierung entgegengehe, und daß daher die Verlängerung der Vollmachten und eine neue Bestätigung des amerikanischen Wähdie später der Kongreß noch zu entscheiden hat. Morgenthau teilte im übrigen mit, daß der Währungsausgleichsfonds seit seiner Errichtung im Jahre 1934 einen Reingewinn von 6 Mill. Dollar aufweise. Der Ausschuß genehmigte dann seinerseits die von Morgenthau eingebrachte Vorlage, über die später der Kongreß noch zu entscheiden habe. rung aufgemfen, die Heimbeschaffung der 5J. zu unterstützen. Hitterjugendheime bedeuten Glück und Lebensfreude für unsere junge Generation und sind die Voraussetzung für die kompromißlose Kameradschaft, die wir von der Jugend des Dritten Reiches fordem. gez. Frl# Reichs= und preußischer Ministen des Innern. gez. Dr. Goedbeis Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda und Präsident der Reichskulturkammer. gez. Karl Fledler Reichsleiter des Hauptamtes für Kommunal= politik der NSDAP., Vorsitzender des Deutschen Gemeindetages u. Oberbürgermeister der Hauptstadt der Bewegung. gez. Rust Reichs= u. preußischer Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. * In einem besonderen Aufruf wendet sich der Reichsbauernführer an das deutsche Landvolk mit folgenden Worten: Der Mittelpunkt des kameradschaftlichen Lebens der deutschen Jugend muß auch möglichst in allen Dörfern ein HJ.=Heim sein. Das deutsche Landvolk wird der Jugend bei ihrer Arbeit an dieser Aufgabe des Heimbauens kameradschaftlich helfen. gez. R. Walther Daeré Reichobauernführer, Reichs= und preußischer Minister für Ernährung und Landwirtschaft. Sensation in Agram Zusammenkunft Stojadinowitsch=Matschek Am Samstag fand in einem kleinen Ort Sloweniens die bereits angekündigte und dann wieder dementierte Zusammenkunft zwischen dem Ministerpräsidenten Stojadinowitsch und dem Führer der Kroatischen Bauernpartei, Dr. Matschek, statt. Die Unterredung dauerte fünf Stunden. Die kroatische Presse ist der Meinung, daß es sich zunächst nur um eine unverbindliche Fühlungnahme handle, die erst zeigen müsse, ob eine Grundlage für formelle Verständigungsverhandlungen gefunden werden könne. Die Nachricht von der Unterredung hat in Agram größtes Aufsehen hervorgerufen. Die Blätter wurden den Verkäufern aus den Händen gerissen, doch enthielten sie keine Angaben über den Inhalt der Besprechungen. Sowohl Stojadinowitsch wie Matschek lehnten es ab, sich über den Inhalt ihrer Unterredung zu äußern. Neues in Kürze Auf dem Flugplatz Staaken traf gestern eine Offiziersabordnung der britischen Luftwaffe ein, die auf Einladung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe. Generaloberst Göring, der deutschen Luftwaffe einen Besuch abstattet. Der Chef des französischen Generalstabes und Vizepräsident des Obersten Kriegsrates, General Gamelin, unternimmt eine Besichtigungsreise in Ostfrankreich. Am 18. und 19. Januar wird er bei Mitz und: Nanco Teilmescchteen beiwohnen. Der französische Kolonialminister beschäftigt sich mit Plänen, die die Ansiedlung von Juden in verschiedenen überseeischen Kolonien Frankreichs zum Ziele haben. Der Pariser polnische Botschafter hat dem französischen Außenminister Delbos die Zeichen des Großkreuzes des polnischen Nationalordens„Polonia Restituta" überreicht. Die englische Heimatflotte verläßt am heutigen Montag die Heimathäfen zu ihrer alljährlichen Frühjahrsreise, von der sie erst gegen Ende März zurückkehren wird. 40 Schiffe unter dem Befehl des Admirals Sir Roger Backhouse nehmen teil. Die Sozialistische Liga, eine Unterorganisation der Arbeiterpartei, nahm eine Entschließung an, die sich für die Politik der sogenannten Volksfront und für den Zusammenschluß aller linksgerichteten Parteien und Gruppen ausspricht. Aehnliche Entschließungen nahmen die Unabhängige Arbeiterpartei und die Kommunisten an. Die türkische Regierung hat dem italienischen Außenminister mitteilen lassen, daß sie ihre Gesandtschaft in Addis Abeba zurückziehe. Der„Tag der Polizei“ in Berlin Den würdigen Auftakt zum Tag der deutschen Polizei bildete in Berlin am Samstagvormittag eine feierliche Ehrung der im Dienst gefallenen 690 deutschen Polizeibeamten am Polizeidenkmal auf dem HorstWessel=Platz. Im Mittelpunkt der zahlreichen Berliner Mittags= und Nachmittagsveranstaltungen stand am Samstag der große historische Umzug der Schutzpolizei unter Beteiligung der Feuerlöschpolizei, der sich von 14 bis 16 Uhr durch die Hauptstraßen der Innenstadt bewegte und überall große Menschenmengen anlockte. Auch der zweite Tag, der gestrige Sonntag, war ein großartiger Erfolg. Wieder waren Tausende von Sammlern unterwegs, die reiche Ernte halten konnten. Auch das zweite große Ziel, im Sinne der Unfall= und Verbrechensbekämpfung belehrend zu wirken, wurde voll erreicht. Viele Tausende von Flugschriften und Aufklärungsblätter, teils mit humorvollen Bildern und einprägsamen heiteren Versen wurden verteilt. Sieg=Runen der E5 auf der Polizeiunisorm Der Führer und Reichskanzler hat zum„Tag der deutschen Polizei“ folgende Anordnung erlassen: „Ich ordne an, daß die Angehörigen der Ordnungspolizei, die SS.=Männer sind, die beiden Siegrunen der ES. auf ihrer Polizeiunform unterhalb der linken Brusttasche aufgestickt tragen. Berlin, 18. Januar 1937. (gez.) Adolf Hitler.“ Bentesunzlschalt und Der Reichsjustizminister zum„Tag der deutschen Polizei“ Reichsjustizminister Dr. Gürtner hat anläßlich des Tages der Polizei in einem Artikel zu dem Thema „Staatsanwaltschaft und Polizei“ Stellung genommen. Er schreibt u..: Den Kampf gegen das Verbrechen können die Staatsanwaltschaften und die Gerichte nicht allein führen, sondern nur Seite an Seite mit der Polizei, die in diesem Kampf ein treuer und wertvoller Waffengefährte der Justiz ist. Besonders die Staatsanwaltschaft steht mit der Polizei bei der Verfolgung von Straftaten in engster Arbeitsgemeinschaft. Die in Gang befindliche Umgestaltung des Strafrechts und des Strafverfahrensrechts wird der Staatsanwaltschaft und der Polizei im Gesamtrahmen der Erneuerung die Stellung einräumen, die ihnen bei der Verbrechensbekämpfung und der Verbrechensverhütung nach nationalsozialistischer Anschauung zukommt. Es soll dabei auch die Polizei in ihrer Arbeit von Fesseln befreit werden, die ein auf anderer weltanschaulicher Grundlage erwachsenes Recht ihr auferlegt hat. Der Staatsanwalt, der im Vorverfahren die Ermittlungen zu leiten und über die Erhebung der Anklage zu entscheiden hat, kann seine Aufgabe nur in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Polizei lösen. Der Förderung dieser Zusammenarbeit dienen von Zeit zu Zeit stattfindende Aussprachen, wie etwa die Aussprache über die Bekämpfung von Hoch= und Landesverrat, die im November zwischen Richtern, Staatsanwälten und Vertretern der Geh. Staatspolizei im Reichsjustizministerium stattfand. Ich benutze die Gelegenheit, die mir der Tag der deutschen Polizei bietet, vor der Oeffentlichkeit dankbar die ausgezeichneten Dienste anzuerkennen, die die Polizei den Justizbehörden bei der Verbrechensbekämpfung leistet. Zugleich gebe ich dem Wunsche Ausdruck, daß die Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft und der Polizei auch künftig vom Geiste der Kameradschaft und des Vertrauens getragen sei, der die Vorbedingung eines ersprießlichen Wirkens für die Volksgemeinschaft ist. Auswirkungen des 11. Juli Nach einer amtlichen Mitteilung murden in Auswirkung des deutsch=österreichischen Abkommens vom 11. Juli 1936 seit diesem Tage bis Ende des Jahres umfangreiche Begnadigungen für Personen durchgeführt, die sich in nationalsozialistischem Sinne betätigt hatten und deshalb verurteilt worden waren. Im ganzen handelt es sich um 18684 Fälle.— Dazu melder die Politische Korrespondenz ergänzend, daß auch für die Beteiligten an der marxistischen Februar=Revolte vom Jahre 1934 Begnadigungen durchgeführt wurden, soweit überhaupt für diesen Fall Gnadenakte in Frage kommen konnten. Aurora von Königsmarck Ein Frauenschicksal um August den Sterken ven Rudelf Demmer! Cepyrlath Heffmann und Campe Verleg, Hemburg Die Anwesenheit des Grafen war jedoch im Schloß nicht unbemerkt geblieben. Die Gräfin Platen eilte in rasender Eisersucht zum Kurfürsten, um die Verhaftung des Eindringlings zu erwirken, der den Ruf des fürstlichen Hauses gefährdete. Bei der Festnahme ist es dann vermutlich zu einer heftigen Gegenwehr des Grafen gekommen, bei der er tödliche Wunden empfing. Dies dürfte der knappe Tatbestand sein; eine gerechte Würdigung aller beteiligten Personen läßt es als schwer denkbar erscheinen, daß ein Mord beabsichtigt war. * Ein Mensch, den Unglück heimsucht, sieht sich rasch verlassen. Es fehlt den Freunden von einst nicht an Gründen, warum sie zu ihrem Bedauern verhindert sind, ihm zu helfen. Die Vorwände sind noch peinlicher als die Tatsache selbst. Die Erfahrung blieb auch der Gräfin Aurora nicht erspart, als sie nach dem Verschwinden des Bruders befreundete Fürsten um Hilfe anrief. In einem umfangreichen Schreiben wandte sie sich an den Kurfürsten von Hannover, um strenge Untersuchung zur Ermittlung und Bestrafung des an dem Bruder begangenen Verbrechens zu fordern. In Hannover vertröstete man sie mit Andeutungen, daß der Tod des Grasen Königsmarck noch keineswegs gewiß sei und er vielleicht nur gefangengehalten werde. Herzog Anton Ulrich von Braunschweig, der der besorgten Schwester einst so nahegestanden hatte, bekundete keinerlei Neigung, sich mit dem kurfürstlichen Vetter in Hannover in dieser für den dortigen Hof wenig rühmlichen Angelegenheit Verlegenheiten zu bereiten. Auch Herzog Friedrich Wilhelm ron MecklenburgSchwerin vergaß seinen Treueschwur von einst, daß ihm das Bildnis Auroras teurer sei als sein Leben. Nun, da es galt, sein Gefühl zu erproben, schrieb er ein paar herzlose, fast unwirtsche Zeilen. Gräfin Aurora vermochte sich nicht damit abzufinden, daß ein Sprosse ihres stolzen, viel gefeierten Hauses gewaltsam ums Leben gekommen sein sollte, ohne daß ihm ein Rächer erstand. Sie erinnerte sich in dieser Zeit tiefster innerer Aufruhr des jungen Kurfürsten von Sachsen, der wenige Monate zuvor seinem verstorbenen Bruder auf den Thron gefolgt war und seit Jahren durch die Pracht seiner Erscheinung, seine sagenhafte Körperkraft und seine großzügige Freigebigkeit von sich reden machte. Er hatte ihr schon einmal in Hamburg aus der Ferne gehuldigt, sie hatte sich einer Begegnung aber ängstlich entzogen. Der Eindruck war jedoch innerlich stark genug, sie zu einer Hymne auf ihn anzuregen, die der Gefeierte in Gnaden angenommen hatte. Der Gedanke, sich an ihn zu wenden, lag auch darum nahe, weil Graf Königsmarck kurz vor feinem Tod aus kurhannöverschen in kursächsische Militärdienste übergetreten war, der Kurfürst in Dresden also nicht nur einen alten Freund und Waffengefährten, sondern auch einen hochgestellten Offizier verloren hatte. Einen weiteren Anreiz für die Reise nach Dresden bot die Erwägung, daß der dortige Kurfürst Schutzherr des Stiftes Quedlinburg war, in dem Aurora als Aebtissin, in Beschaulichkeit den Wissenschaften und Künsten ergeben, ihr späteres Leben verbringen wollte. In der Nähe des Königs von Sachsen Die erhabenen Umrisse der Porzellanstadt Meißen verschwinden in der Staubwolke, die die Postkutsche hinter sich läßt. Mutwilliger Herbstwind spielt mit den entkräfteten, verfärbten Blättern. Zwischen Windmühlen, Baumgruppen. Büschen und Gehöften blinzelt die Elbe herüber. Sie ist die getreue Wegweiserin auf dieser Fahrt von Hamburg nach Dresden. Die Gräfin Aurora hebt den Schleier und läßt die Puderquaste über das Gesicht tanzen.„In wenigen Stunden sind wir am Ziel.“ Ein Seufzer kommt aus der Ecke.„Ich habe ein banges Gefühl. Die Karten liegen schlecht für die Königsmarck. Das Unglück verfolgt uns.“ „Sei nicht verzagt, Schwester! Die Reise wird alles zum Guten wenden. Wir werden einen mächtigen Schutzherrn gewinnen und mit seiner Hilfe das Schicksal des Bruders erkunden können. Graf Löwenhaupt sagt doch selbst, daß die Uebernahme der Erbschaft nicht möglich sei, solange der Tod nicht juridisch feststehe.“ „Ich beneide dich um deine Zuversicht. Wird der Kurfürst von Sachsen Zeit und Geneigtheit haben, sich mit einem umstrittenen Mordfall im Hannoverschen zu befassen?“ Aurora lacht auf.„Mit einem hannoverschen eher als mit einem kursächsischen. Vergiß nicht die Eifersucht und Schadenfreude unter den deutschen Fürsten! Welch eine Pikanterie für den Sachsen, den Welfenherzog mit bösem Gewissen vor sich zu sehen!... Vielleicht läßt sich für ihn gar noch ein Vorteil dabei herausschlagen.“ Aurora hat ihre Auffrischung beendet und überprüft befriedigt das Ergebnis im Taschenspiegel.„Und vergiß nicht, er ist ein begeisterter Verehrer der Frauen. Er wird es uns nicht schwer machen, ihm unser Anliegen vorzutragen...“ „Nicht schwer machen? Ich habe Sorge, er wird es uns so leicht machen, daß es uns schwer werden wird, es ihm so leicht zu machen... Wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was man von ihm erzählt, fürchte ich mehr seine Liebenswürdigkeit als seine Ungnade.“ „Laß mich nur machen! Er wird Wachs in meinen Händen sein. Ich werde ihn kneten.“ „Sieh dich vor! Er hat kräftige Hände zum Kneten. Er ist stark und macht sich einen Spaß daraus, die Leute zu erschrecken, indem er die ängstlich Zappelnden zum Fenster hinaushält.“ „Die Stärksten werden schwach, wenn sie verliebt sind und eine Frau sie in zarte Hände nimmt.“ Der Postillon hat vor einem Gasthof gehalten, um den Pferden Rast zu gönnen. Rings herum warten hoch beladene Planwagen. Als Aurora vernimmt, daß sie aus Leipzig kommen, fragt sie einen der Kutscher:„Was macht die Michaelismesse? Sind viele Gäste da?“ Der bärtige Mann verneigt sich und nimmt das Stück Speck aus dem Mund, das er eben anbeißen wollte.„Ein fürchterlich' Gedränge und höchste Herrschaften... Auch unser allergnädigster Herr, der Kurfürst August.“ Als die Postkutsche wieder anfährt, bemerkt Aurora etwas verstimmt:„Hast du gehört? Der Kurfürst ist auf der Leipziger Herbstmesse. Wir treffen ihn also nicht in Dresden.“ „Das ist mir sehr lieb“, lautet es zurück,„da haben wir nützliche Zeit, uns einzuleben und alles gut zu erferschen. Ich hasse die Uebereilung.“ „Darin sind wir verschieden. Ich suche die Ruhe in rascher Tat.“ Das Horn des Postillons kündet die baldige Ankunft. Die Pferde fallen in Schritt, um dem Wagen und seinen Insassen die Rippenstöße des Kopfpflasters zu mildern. Am weißen Tor von Alt=Dresden tritt der Schreider aus dem Wachraum heraus. Gelangweilt sitzt die Mannschaft der Bürgerwehr auf den Bänken herum. Aurora ist voller Spannung und nimmt die Eindrücke gierig in sich auf. Bis die Papiere geprüft sind, mustert sie die bunte Schar der Wachsoldaten, den hellgrauen Rock mit den roten Aufschlägen, die roten Strümpfe, den Hut mit goldener Tresse, die funkelnde Patronentasche und das Degengehenk. Sie ist befriedigt, alles adrett zu finden. Man merkt schon im Kommen: in Dresden residiert ein farbenfreudiger Fürst. Cgon-Grich Albrecht. Stellverike. Heins Doom. Verantwortlich Hauptschriktlell.! tender Haupzschriftleiter: Dini##.,, Verantworiiich für Polltik: Dr. Ezon=Erich Albrecht Verantwortlich fur Ortstell: Heinz Doym Verantwortlich für Umgegend und Wirtschaft: Toni Weinand Verantwortlich für Kultur. Unterbaltung und Blld: Wial Bünwald. Verantwortlich für Vermischtes: Edmund Els Verantwortlich für Sport: Hermann Dlerksmeier Verantwortlich für den unzeigenteil: Albert Dubverte Ulle in Vonn Durchieon= Auflage X11/36 über 19 inm. Unverlangte Eeinsendungen odne Rüchorto worden nicht zurückgesandt Sprechstunden der Schriftleitung 9½— 11½ und 17—18 Uhr Druck und Verlag: Bonner Nachrichten. Hermann Neusser, Kom 66. Vonn. Sammelrut 3851—55. Ferngespräche 3853 Wostscheckkonto Köln 18672. Gankkonto: Girofonte Reichsnankliebe Vonn. Deutiche Bant und Disconto=Gelellichatt Bonn Bezugsvreis für den General=Anzeiger monatlich.— M. für die Illustrierte monatlich 30 3 krei Haus einschlietzlich Botensohn und Versandkoften Postbezugspreis mit Illustrierte .30 u. einschließlich Postüverweilungsgebder, ausichlietzlich Postzustellgeld Einzelverkauf 10 S. Anzeigenarundpreis(Großspalte 46 mm) mm 19 S. Tertanzelgen. 78 mm breit. min.— M Ulle einspaltigen Anzeigen bis in im mm Höbe mm 15 S, Anzeigen für die Schiffahrt. für Bader. Gattbdte Freindenheime und Gaitstätten mm 1h), Amtliche Anzeigen min 15 S Vereins=Anzeigen, die nicht der Wirtschaltswerbung dienen ium 11 S. Famisten=Anzeigen und Nachrufe mm 10 S. Stellengesuche mm 5 S Wortanzeigen einspaltia in der Grundschrift nur in einbeitlicher Breite von 46 mm, bis 5n mm Höbe, jedes Wort Auskun Stunkts-Gebühr von Vripawver e, aagge- ich in der Grundsahrzn 5., Hutern= und Auskunsts=Gebil Porto besonders) 30 S, Nachlässe: Malstafsel 1 und Mengenstafsel R. Güttig ist die Anzeigenpreisliste 5. Ersüllungsort Vonn=Rbein. 18. Jannar 1937 Gentral=Anzeiger für Vonn und Umgegend 1 Bonner Nachrichten Nr. 15741. Seite 5 Westdeutsche Kurzmeldungen Schiffszusammenstoß auf dem Rhein Bei dichtem Nebel ereignete sich auf. dem Rhein bei Orsoy(Niederrhein) in den Nähe des neuen Deiches ein Schiffszusammenstoß. Ein Schleppdampfer wurde bei der Ausführung einer Drehung von einem anhängenden Kahn gerammt und sank in kurzer Zeit. Die Besatzung konnte sich rechtzeitig retten. Reichsminister Dr. Frick im Sau Köln=Rachen Am Mittwoch, 20. Januar, wird der Reichsminister des Innern Dr. Frick zur Besichtigung im Gau KölnAachen weilen. Abends 19 Uhr wird der Reichsminister im Festsaal des Kölner Gürzenichs den neuen Oberbürgermeister der Hansestadt Köln, Gauamtsleiter Dr. K. G. Schmidt, in sein Amt einführen. Auf der Jagd tödlich verunglückt Bei einer Hasenjagd, die eine Jagdgesellschaft in der Nähe des Ortes Golkrath bei Erkelenz abhielt, trug sich ein schweres Jagdunglück zu, dem der Vizepräsident der .=Gladbacher Handelskammer, Wolters, zum Opfer fiel. Wolters rutschte, als er ein kleines gerodetes Waldstück betrat, aus und stürzte zu Boden. Bei dem Sturz entlud sich das Gewehr und die Schrotladung drang dem Jäger in den Körper. Obwohl sofort Hilfe zur Stelle war, starb Wolters auf dem Wege zum Krankenhaus. Das Denische Haus auf der Hariser Wenausstenung Jeierliche Grundsteinlegung— Wünsche und hoffnungen auf deutscher und französischer Seite Auf dem Ausstellungsgelände für die Pariser Weltausstellung 1937 an der Seine gegenüber dem Eiffelturm fand am Samstagvormittag die feierliche Grundsteinlegung für das Deutsche Haus statt. Der deutsche Generalkommissar der Ausstellung, Min.=Rat Dr. Ruppel, begrüßte im Namen der Reichsregierung zahlreiche Ehrengäste. Die deutsche Kolonie hatte sich einschließlich der Schuljugend zahlreich eingefunden. Dr. Ruppel dankte der französischen Regierung für alles, was sie getan habe, um die deutsche Beteiligung an der Ausstellung zu erleichtern. Die Zusammenarbeit mit dem Generalkommissar Labbé bezeichnete er als außerordentlich glücklich und fruchtbringend. Er drückte seine Genugtuung über den schönen Platz mit dem herrlichen Blick auf das Marsfeld und die Ufer der Seine aus. der Deutschland für den Bau seines Pavillons zur Verfügung gestellt worden ist. Generalkommissar Labbé stellte fest, daß Deutschland mit Recht die Gelegenheit ergriffen habe, der Welt die Eigenschaften seines nationalen Genies vorzustellen. Er verstehe auch, daß es mit gerechtfertigtem Stolz der Welt den Einfluß zeigen wolle, den die Technik auf ein starkes Volk ausübe, das sich durch gesunde Erziehung und ein unvergleichliches Vertrauen zur Wissenschaft auszeichne. Der Generalkommissar ging dann noch kurz auf die wohltuenden Auswirkungen internationaler Veranstaltungen ein, die auch Deutschland bei den Olympischen Spielen 1936 festgestellt habe. Diese Besuche unter den Völkern könnten nur zu einer Annäherung beitragen und das gegenseitige Kennenlernen erleichtern. Er hoffe, daß die Weltausstellung 1937 dem Frieden ebenfalls diesen Beitrag schenke, dank der Zusammenarbeit von 50 Staaten, die ebenso wie Deutschland der französischen Einladung Folge geleistet hätten. Der deutsche Geschäftsträger Dr. Forster nahm sodann die Grundsteinlegung vor, indem er zwischen drei Hammerschlägen folgende Wünsche ausdrückte: Möge der Pavillon an diesem Ort, wo er errichtet ist, im Auslande die deutsche Seele und den deutschen Geist verkörpern; möge die Weltausstellung 1937 in Paris einen Erfolg haben, der Frankreich und seiner Hauptstadt würdig ist; möge die Kunst und Technik, der diese Ausstellung gewidmet ist, zur Schaffung einer Brücke des festen und dauerhaften Friedens zwischen allen Völkern und besonders zwischen dem deutschen und dem französischen Volk beitragen.— Der Bau des deutschen Hauses hat, trotz der Schwierigkeiken des Geländes und der Kürze der Zeit bereits beachtliche Fortschritte gemacht. Feuer im Schuellzug 35 Passagiere erlitten Verletzungen Der Schnellzug Hongkong—Kanton geriet am Samstag in voller Fahrt in Brand. 35 chinesische Passagiere erlitten dabei schwere Verletzungen. Der Umfang dieses Unglücks erklärt sich daraus, daß es geraume Zeit dauerte, bis das Zugpersonal den Ausbruch des Brandes bemerkt hatte. Drei Eisenbahnwagen sind infolgedessen vollständig ausgebrannt. Hochwasserhatastrophe im Staate Indiana Der Ohio=Fluß über die Ufer getreten Der Süden des Staates Indiana wird gegenwärtig von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Der OhioFluß ist über die Ufer getreten, und ein beträchtliches Gebiet ist vollkommen überschwemmt worden. Mehrere Personen sind ertrunken. Das Wasser steigt von Stunde zu Stunde. Die Stadt Evansville ist schwer bedroht. Seit über 20 Jahren hat man in dieser Gegend keine Hochwasserkatastrophe von solchem Ausmaß erlebt. Zirkusdirektor Gleich in Wien verhaftet In Wien wurde der von der Staatsanwaltschaft Köln wegen Verdachts des Betruges steckbrieflich verfolgte Zirkusdirektor Julius Gleich verhaftet, der am 1 12. Januar aus Paris nach Wien gekommen war. Reichsbahndirektor Ludwig Nöbe=Beelin bei der Reichsbahndirektion Wuppertal Reichsbahndirektor Ludwig Röbe=Berlin ist mit der Wahrnehmung der Geschäfte des am 1. Februar in den Ruhestand tretenden und bereits am 1. Dezember 1936 beurlaubten Reichsbahnpräsidenten Loewel beauftragt worden. Mit der Ernennung von Reichsbahndirektor Röbe zum Präsidenten der Reichsbahndirektion Wuppertal ist in Kürze zu rechnen. Leistungsabzeichen der DAF. für eine Bank Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront. Dr. Robert Ley. hat der Ländlichen Zentralkasse e. G. m. b. H. in Münster das Leistungsabzeichen der Deutschen Arbeitsfront für vorbildliche Berufserziehungsstätten verliehen. Feuer auf einem Landgut Auf dem landwirtschaftlichen Anwesen„Börder am Bemberg“ in Niederelfringhausen brach nachts ein Brand aus. Die Löschzüge von Hattingen, Altendorf und Langenberg wurden zur Brandstätte gerufen. Das Wohnhaus konnte aber nicht mehr gerettet werden und brannte vollständig nieder. Nur das Vieh und ein Teil des Hausrats konnte in Sicherheit gebracht werden. Neun Bibelsforscher vor dem Sondergericht Im Landgericht Bochum verhandelte das Sondergericht gegen neun Bibelforscher aus Bochum, die trotz des Verbotes weitere Zusammenkünfte veranstaltet, Werbematerial empfangen und verbreitet hatten. Der Vorsitzende des Sondergerichtes wies darauf hin, daß die Bibelforscher eine religiös getarnte Sekte seien, die Siaat und nationalsozialistische Weltanschauung bekämpfen. Die Bibel sei nicht verboten. einer Beschäftigung mit dem Wort Gottes stünde nichts im Wege, es könne aber nicht zugelassen werden, daß Bibelstellen bewußt falsch ausgelegt und dann gegen den Staat ausgeschlachtet würden.— Das Gericht verurteilte drei Angeklagte em Sinne der Anklage zu eun, acht und sechs Monaten Gefängnit, während die übrigen wegen Mangelsan Beweisen straffrei ausgingen, die Untersuchungshaft wurde auf die Strafe angerechnet. Kleine Verletzung, die zum Tode führte Ein 26jähriger Buchdruckereibesitzer in Kaub zog sich kürzlich eine leichte Verletzung an einem Finger der linken Hand zu, ohne dieser Verletzung Beachtung zu schenken. Nach wenigen Tagen stellte sich aber durch diese kleine Wunde eine Blutvergiftung ein, an deren Folgen der junge Mann nunmehr gestorben ist. Seine Kinder vor dem Flammentod gerettet In einer Wohnung in Aachen brach ein Feuer aus. In einem Zimmer im Erdgeschoß waren wahrscheinlich durch Funken, die aus einem Ofen gesprungen waren. ein Sofa, ein Bett und Fenstervorhänge in Brand geraten. Das Feuer griff sehr schnell um sich, sodaß zwei Kinder der Familie, die im Nebenzimer schliefen, in Lebensgefahr schwebten. Dem Vater gelang es aber, unter Einsatz seines Lebens. die Kinder zu retten. Hierbei zog er sich Verbrennungen im Gesicht zu, die aber glücklicherweise keinen allzuschlimmen Charakter tragen. Kammerkonzert in der Lese Es ist das schöne Vorrecht des Bonner Kammerorchesters der RSK. und seines strebsamen Leiters Ernst Schrader, seinen Gästen Musikwerke bieten zu können, meist solche kleineren Umfangs, die man sonst im Konzertsaal selten hört. So war auch das Programm des letzten Konzertes, das die NS.=Kulturgemeinde in Verbindung mit der Ortsgruppe der Reichsmusikkammer im Gartensaal der Lese veranstaltete, fast ausschließlich aus hier mehr oder weniger unbekannten Musikstücken zusammengesetzt. Mozart und Haydn waren die Meister, denen Schrader seinen Abend gewidmet hatte. Aber höchstens Mozarts Klavierkonzert in Es Dur(K. V. 449) konnte auf allgemeinere Bekanntschaft rechnen. Es ist eines der Konzerte aus dem Jahre 1784, die man„die großen" zu nennen pflegt. Aber von diesen ist es an Umfang das kleinste und in der Besetzung, in der es geboten wurde, das einfachste, während das als Konzert Nr. 1 bezeichnete in D Dur, das Köchel unter Nr. 107 aufführt, wohl nur einem kleinen Teil der Gäste bekannt gewesen sein dürfte. Es handelt sich bei diesem um eine Barbeitung, die der junge Mozart einer Sonate von Joh. Chr. Bach, dem jüngsten Sohn Johann Sebastians, in seinem 14. Lebensjahr hat zuteil werden lassen, und von der man annehmen kann, daß sie sowohl Studienzwecken, als auch dem eigenen Gebrauch in Konzerten gedient haben mag. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, gewinnt das reizvolle Werkchen an Interesse, zumal Spuren dieser Arbeit, namentlich solcher stilistischer Art, bis in die Spätwerke hinein sich verfolgen lassen. Erika Schütte, eine junge Bonner Pianistin, ließ beiden Werken eine sehr saubere Wiedergabe zuteil werden, die die Schule des trefflichen, bis vor einigen Jahren an der Kölner Hochschule für Musik wirkenden Meisters Uzielli erkennen ließ, Eigenschaften, die auch dem anmutigen D Dur=Konzert von Haydn zugute kamen. Dieses Werk steht seiner Entstehungszeit nach etwa in der Mitte zwischen den beiden obengenannten und zeigt ein Bestreben, das seinen anderen Werken dieser Art— Haydn schrieb im ganzen etwa 20 Klavierkonzerte— nicht in gleichem Maße eigen. Das Bestreben nämlich, dem Solisten mehr Gelegenheit zur Entfaltung seines technischen Könnens zu geben, ein Zugeständnis, von dem Erika Schütte erfreulichen Gebrauch machte. Auch musikalisch bietet das Werk, das insbesondere in seinem Kinal=Rondo durch harmonische FeinGegen einen S5.=Wagen gefahren Ein SS.=Mann getötet Das Musikkorps des SS.=Totenkopf=Sturmbannes Brandenburg— Standort Oranienburg—, das gestern bei einem Aufmarsch in Bernau anläßlich des„Tags der deutschen Polizei“ ein Konzert gegeben hatte, stieß auf der Wandlitzer Chaussee unweit des Liepnitz=Sees mit einem Berliner Privatkraftwagen zusammen. Der schwere Transportwagen geriet dabei an die Chausseebäume. Durch den heftigen Anprall, der einige Insassen auf das Pflaster schleuderte, wurde ein SS.= Mann getötet, während zwei weitere SS.=Männer lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Ein drittes Mitglied des Musikkorps kam mit einem Knochenbruch davon, ein SS.=Mann wurde an Ort und Stelle verbunden. Süddeutsche Zuckersabrik in Flammen In der Sackwäscherei brach Feuer aus In der Sackwäscherei der Zuckerfabrik Münster (Süddeutsche Zuckerwerke Stuttgart=Cannstatt) brach gestern nachmittag ein Brand aus, der schnell um sich griff. Beim Eintreffen der Feuerwehren bildete der große Lagerschuppen ein-Flammenmeer. Zunächst galt es, die anschließenden Zucker= und Schnitzellager, die durch eine Brandmauer von dem Sacklager getrennt sind, zu schützen. Dank des tatkräftigen Eingreisens der Wehren, die von SA. und Arbeitsdienst energisch unterstützt wurden und aus etwa 20 Schlauchleitungen Wasser gaben, gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Nach zweistündiger Tätigkeit war die Macht des Feuers gebrochen. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Erweiterungsbau des Lenneper Röntgen=Museums eingeweiht Lennep ehrt seinen großen Sohn— Professor Dr. Janker=Bonn über Rönigen-Kinematographie Das Röntgen=Museum in Lennep, der Vaterstadt des großen Entdeckers, das vor fünf Jahren seiner Bestimmung übergeben wurde, bedurfte einer bedeutsamen Erweiterung. So wurde ein stattlicher neuzeitlicher Zweckbau angegliedert, der gestern in Anwesenheit führender Persönlichkeiten der Röntgenologie aus Westdeutschland seiner Bestimmung übergeben wurde. In seiner Einweihungsrede betonte Oberbürgermeister Dr. Hartmann, das Museum sei Röntgen zu Ehren, um seine weltbedeutende Erfindertat zu würdigen, in seiner Vaterstadt aufgebaut worden. Der Tag der Einweihung bekam ein besonderes Gepräge dadurch, daß die Teilnehmer einen Einblick erhielten in ein neues Gebiet der Röntgenarbeit: in das Gebiet der Röntgen=Kinematographie. Professor Dr. Janker von der Universität Bonn der als Pionier auf diesem Gebiete bekannt ist, sprach über den Weg, der zum Röntgenfilm führt, und zeigte anschließend Ausschnitte aus einigen solcher Filme. Es sind zwei Arten der Röntgen=Kinematographie zu unterscheiden, die direkte und indirekte. Da die direkte Aufnahme technische und finanzielle Schwierigkeiten bietet, wird der indirekte Weg bevorzugt. Dabei werden die auf dem Leuchtschirm erscheinenden Röntgenbilder durch einen Filmapparat aufgenommen. Die vorgeführten Filme gestatten die Beobachtung der inneren Organe beim Tier und beim Menschen. Deutlich war das Schlagen des Herzens zu sehen und auch zu erkennen, wie beim Atmen die Form des Herzens ver# ### oi iinggunn 1 48rr Ein„Hul“ saß zu fest, die Wehr sollte Unsere Feuerwehren haben zwar die Ehrenbezeichnung, ein„Mädchen für alles“ zu sein, aber das, was John Pitt von ihr verlangte, als er am Samstagnachmittag die Glasscheibe des Feuermelders an der Ecke Belle=Alliance=Straße und Yorkstraße im Südwesten Berlins einschlug, war doch ein Begehren, für das ihm die Umstehenden„mindestens 50 Mark Spesen“ prophezeiten. Auch der Wachtmeister, der die Personalien des die Wehr Alarmierenden aufnahm, war einigermaßen sprachlos. John Pitt, das war allen klar, hatte einige Mollen und einige Korn über den Durst getrunken. Sein Gleichgewicht war trotz der noch frühen Nachmittagsstunde etwas ins Rutschen gekommen. Man habe seinem Bekannten, erklärte er, ein gewisses nächtliches Spezialgeschirr über den Kopf gestülpt, und nun süße er darin fest.— Schallendes Gelächter der vielen, die durch den Vorfall angelockt waren! Und darum rufen Sie die Feuerwehr?“ fragte der Wachtmeister. heiten und einfallsreiche Melodik überrascht, mannigfache Reize, die Schraders Orchesters in ihrer Wirkung zu unterstützen strebend sich bemühte. In derselben Art machte sich die wackere kleine Musikerschar auch um Haydns Scherzando in C Dur und um Fünf Kontretänze für Streicher, Flöte und Trommel von Mozart (K. V. 609) verdient. Diese Tänze deuten in ihrem ersten Satz auf die Zeit der Entstehung des Figaro hin, sind aber zum Teil wohl erst später entstanden. Jedenfalls entstammen sie Mozarts Tätigkeit als k. u. k. Hofkompositeur und paßten in sofern auch in die gegenwärtige Zeit des Karnevals, als sie einen Beitrag des Meisters für die kaiserlichen Maskenbälle und Redoutenfeste darstellen, zu denen übrigens auch andere Großmeister, wie Haydn und Beethoven, Kompositionen zu liefern, nicht verschmähten.. Lohmer. „Christentum auf deutschem Boden“ Im zweiten Vortrag der Evang.=theologischen Fakultät der Universität setzte sich Prof. D. Lother mit diesem zeitgemäßen Thema auseinander. Seiner geschichtlichen Beweisführung setzte er die Frage voraus, ob sich das überhaupt vereinen ließe: Christentum auf deutschen Boden ohne Beschädigung oder gar Aufgabe des einen oder des andern. Was das Christentum angehe, so sei es allen Völkern und Rassen verkündigt, und was seine Herkunft aus dem Judentum betreffe, so habe ja sein Stifter seine Gottesbotschaft nicht zuletzt auch gegen die jüdische Glaubensverengung gerichtet. Was die Gottesbotschaft nun selbst betreffe, so sei sie trotz ihrer schweren Verpflichtung auch von den germanischen Völkern freiwillig aufgenommen worden, wenn auch gelegentlich Zwang ausgeübt worden sei. Hier gedachte der Redner vor allem Karls des Großen, der nicht nur mit Gewalt das Christentum eingeführt habe, sondern auch in Gewissensverpflichtung darum bemüht war. Es ging aber bereits ihm darum, daß die christliche Botschaft gehört und verstanden werde von germanischer und deutscher Art, so wie sie von anderen Völkern gemäß ihrer Art verstanden werden müsse, solle der Sinn der Botschaft an alle Völker und Rassen sich wirklich erfüllen. Es war zwangsläufig, daß auf deutschem Boden das Christentum, das aus zweiter Hand übernommen wurde, die in Griechenland und Rom bereits zu verzeichnenden Angleichungen abstreifte und so allmählich ein deutsch gehörtes und deutsch verstandenes Christentum wuchs. Dabei handelte es sich durchaus rit die Feuerwehr witzige Berliner am„Tag der Deutschen „Wat soll ick denn machen?" fragte Pitt zurück. In den wenigen Sekunden bis zum Eintreffen der Feuerwehr konnte John so manchen guten Ratschlag und Scherz aus Berliner Mund hören. Inzwischen tönten von ferne bereits die Signale der Wehr. Alles war gespannt der Dinge, die nun folgen würden. Mit Blitzesschnelle sprangen die Feuerwehrleute von den Wagen. Da kam die zweite Ueberraschung. Im Augenblick waren die breiten Straßen von den Wehrleuten „besetzt“. In den Händen, die sonst gewohnt sind, Löschgeräte zu tragen, klapperten plötzlich Sammelbüchsen„zum Tage der deutschen Polizei“. Auf diesen Ausgang war niemand der vielen, die den Melder erwartungsvoll umstanden hatten. gefaßt. John Pitt. der Sünder, der übrigens ein Brandmeister war, und seine Rolle glänzend gespielt hatte, wurde nunmehr. ebenso wie die sammelnden Feuerwehrleute mit Jubel umgeben. Offene Herzen und offene Geldbörsen waren der Erfolg dieser glänzend gelungenen Ueberraschung. nicht um eine verstandesmäßige Technik, etwa in kultischen Dingen nur, sondern eben und wiederum um einen völkisch=geistigen Prozeß. Noch vor dem Heliand und bis zu Luther vollzog sich die Art= und Landanpassung der Gottesbotschaft, die nach der Anschauung des Redners nun keineswegs vollendet ist, sondern in einer Zeit religiöser Neuerweckung weiter und anders in den deutschen Mensch eindringen kann, ohne daß die Botschaft selbst verfälscht zu werden braucht. d. Uraufführung in Braunschweig Heinrich Zerkaulen:„Der Reiter“ Im Braunschweigischen Landestheater hatte Heinrich Zerkaulens— der bekanntlich gebürtiger Bonner ist— neues Schauspiel„Der Reiter“ bei seiner Uraufführung einen großen und berechtigten Erfolg. Die unheimliche und unbegreifliche Erscheinung der Hexenprozesse hat den Dichter ergriffen, hier hat er einen starken und packenden Stoff gefunden. Mit drei mitreißenden Akten beginnt sein Schauspiel, sie jagen in atemloser Hast zum Höhepunkt. Dann folgt— ein Aufatmen nach schwerem Druck— ein halb heiteres, halb besinnliches Zwischenspiel am kaiserlichen Hof Rudolfs II. in Prag, und schließlich strömt das Schauspiel aus in einen weiten und schönen Schlußakt, in dem die Macht des Rechtes, die Stärke der Persönlichkeit und die Krone der Gnade einen hohen Triumph feiern. Die weiche, herbe Schönheit und alle Aengste des Lebens sind in diesem Stück, die Finsternis und die strahlende Sonne ringen um den Sieg. Aber nicht steht in diesem Kampf Wahrheit gegen Betrug, Reinheit gegen List— sondern Wahrheit steht gegen Wahrheit, Andreas Kunlin, der in den Hexen das Böse ausrotten will, ist kein Schurke, ist ehrlich erfüllt von seiner Aufgabe. Doch der Reiter, der für die Menschlichkeit und die Zukunft sicht, ist stärker als jener. Er ist der ewige Deutsche, der an seine Sendung und an seinen Ruf glaubt— eine Gestalt wie jener Reiter im Dom zu Bamberg, den keiner kennt und von dem niemand weiß, wohin er reitet. So steigert Zerkaulen seinen Stoff, der bei manchem andern ein Stück in historischen Kostümen, die simple in Szenen geteilte Geschichte eines Hexenprozesses geworden wöre, ins Sinnbild. ins Bedeutende. Die Spielleitung Otto Burgers tat alles, um dem Werke gerade in dieser Hinsicht gerecht zu werden. Sie hatte in Franz Kirn(Reiter) und Else Peterändert wird. Weiter wurde der Verdauungsvorgang dargestellt. Dann zeigten Röntgensprechfilme auch, wie das Wort im Munde geformt und zum Klang gestaltet wird. Diese Röntgenfilme haben vor allem für die medizinische Forschung größte Bedeutung. Dazu kommt die Möglichkeit, mit der Zeitlupe oder dem Zeitraffer einzelne Filmausschnitte noch näher verständlich und erklärbar zu machen. Dr. Janker teilte mit, daß in den nächsten Wochen auch der erste stereoskopische Röntgenfilm fertiggestellt sein werde, der eine noch bessere Anschauungsmöglichkeit geben werde. Die deutsche Wissenschaft und Technik stünden übrigens in der RöntgenKinematographie an der Spitze, und man dürfe, das stellte Professor Janker noch besonders heraus, von der engen Zusammenarbeit der beiden eine weitere Vervollkommnung erhoffen. Wüster Terror im U5A=Seemannsstreit Unglaublicher Roheitsakt verhetzter Seeleute Einen unglaublichen Roheitsakt im amerikanischen Seemannsstreik leisteten sich verhetzte Seeleute in Spring Valley im Staate Neuyork. Drei Matrosen drangen in die Wohnung eines Schiffsfunkers ein, der die Beteiligung am Streik abgelehnt hatte. Sie fesselten und knebelten dessen 60jährige Mutter und verfuhren mit der jüngeren Schwester des Funkers in derselben Weise. Dann drohten sie, beide zu ermorden. Schließlich trafen sie alle Vorbereitungen, um dem ebenfalls gefesselten Funker die Rechte abzuschlagen, damit„es ihm zeitlebens nicht mehr möglich sei, eine Funkmeldung durchzugeben“. Erst nachdem sie die ganze Familie lange Zeit hindurch in Todesangst gehalten hatten, verließen sie die Wohnung. Die Polizei fahndet nach den Rohlingen: enn Neun Tote bei einem Flugzeugunglück in Mexike Das seit acht Tagen über mexikanischem Gebiet vermißte Verkehrsflugzeug wurde in der Nähe von Blaya Vincente im Staate Veracruz vollkommen zertrümmert aufgefunden. Die sechs Fluggäste und die drei Mann der Besatzung waren tot; ihre Leichen waren vollkommen verbrannt. Ueber die Ursache des Flugzeugunfalls hat die Untersuchung bisher noch keine genauen Anhaltspunkte ergeben. Der Löwe ist los In Turin brach ein junger Löwe aus einem Käfig aus, der im Lichthof eines großen Miethauses aufgestellt war. Obwohl der dressierte Löwe harmlos ist und bald wieder eingefangen werden konnte, rief seine Flucht unter den Bewohnern des Miethauses große Aufregung hervor, sodaß die Stadtpolizei und die Feuerwehr mobilisiert wurde. Als sie eintraf, war der Löwe schon wieder eingefangen. sen(Hexe) zwei Kräfte zur Verfügung, welche die hohen Aufgaben, die das Stück an sie stellte, in schönster Weise erfüllten. Daneben war der Kaiser Rudolf Müller=Elmaus eine vorbildliche und packende Leistung, die die Menschlichkeit des Stückes besonders stark zur Geltung brachte. Das Publikum ging begeistert und ergriffen mit und dankte den Mitwirkenden und dem anwesenden Dichter durch starke Beifallsbezeugungen. Dr. Weise. Tonlichtspiele Volkswohl „Unter falschem Verdacht“. Dieser spannungsreiche, abenteuerliche Film ist französischer Herkunft. Auf Käthe v. Nagy ruht der darstellerische Schwerpunkt. Die Handlung erzählt von einem Leutnant Brent, der für den englischen Geheimdienst im Orient tätig ist, und mehrmals in den Verdacht kommt, Verräter zu sein. Einmal wird Brent wieder freigesprochen, das zweite Mal aber ist schon das Todesurteil gefällt, als ihm plötzlich unvermutet Rettung wird. Durch eine kühne Tat führt er die Niederlage der Feinde herbei und besiegelt damit sein eigenes Glück. Das Geschehen ist mit sehr viel Wirklichkeitssinn gestaltet, die Wüstenlandschaften bildhaft prachtvoll erfaßt und die Kampfhandlungen lebensvoll dargestellt. Im Beiprogramm sieht man außer der Wochenschau zwei kurze Streifen:„Der Hühnerhof“ und„Spuk im Spielklub“. Der weltberühmte Don=Kosaken=Chor unter Dirigent Serge Jaroff ist nach Absolvierung seiner 7. Tournee durch Amerika und Kanada am 4. Januar 1937 mit dem Schiff„Deutschland“ in Hamburg eingetroffen. Nach seiner Rückkehr konzertierte der Chor zuerst in zwei Berliner Konzerten, wovon er das erste Konzert am 6. Januar in der ausverkauften Philharmonie zugunsten des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes 1936=37 gab. Der Chor wird in einer ganzen Reihe deutscher Städte Gastspiele geben, so auch in Bonn am 28. Januar in der Beethovenhalle. Colin Roß der in seinem Lichtbildervortrag am 22. Januar in der Beethovenhalle über das Thema„Das Interessanteste von meinen Reisen“—„Das komplette Weltbild“ sprechen wird, berichtet u. a. über seine Erlebnisse in Nord=Südamerika, Afrika, Australien, Asten, Südsee, sowie nach Rückkehr von seiner Spanienreise im Oktober 1936 über„Der spanische Bürgerkrieg und seine weltpolitischen Volgen“. Seite 4. Nr. 15741. Geueral=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Vonner Nachrichten 18. Januar 1837. Sonner Nachrichten Ansruf! Am 1. Dezember 1836 wurde durch das Gesetz über die Hitler=Jugend die Einheit der deutschen Jugend geschaffen. Jetzt werden die Lebensformen der HitlerJugend die Lebensformen der gesamten deutschen Jugend sein.— Eindringlicher denn je steht nun die Forderung da: Schafft Heime für die HitlerJugend! Denn jeder Heimabend, der in unserem Geist gestaltet wird, fordert als Voraussetzung ein Heim, das unserer Art entspricht, in dem unsere Jungen und Mädel sich wohl fühlen. Wir können keine Räume gebrauchen, die man der Hitler=Jugend überläßt, weil man sonst für sie keine Verwendung mehr hat. Baracken und Kellerlöcher können und dürfen keine Heime für die Jugend sein. Wir fordern Räume, wir fordern Heime, die in ihrer Schlichtheit, Zweckmäßigkeit und Schönheit von unserem Formungswillen geprägt sind, die unserer Zeit entsprechen. Der Dag dei keusch...„ Eine großzügige Sammlung für das WHW— Praktische Verkehrserziehung und ein Brückenbau auf dem Eine der eindrucksvollsten Sammelaktionen führte am Samstag und Sonntag die Deutsche Polizei zu Gunsten des Winterhilfswerkes durch. Nicht allein, daß die Männer in der blauen Uniform unermüdlich warnend und belehrend durch die Straßen fuhren, daß sie eine geschmackvolle Tafel zum Nageln angefertigt hatten, auch jeder einzelne Angehörige der deutschen Polizei brachte Der WHW.=Schild der Polizei, der von Bonner Beamten angefertigt wurde, wird benagelt. phot. Engelbertz. noch ein persönliches Opfer durch eine Geldspende. Unterstützt in diesem Kampfe gegen Hunger und Kälte, den die Polizei mit ihren Kräften allein nicht durchführen konnte, wurde sie durch die Kameraden von der Feuerwehr, die fleißigen Pioniere der Technischen Nothilfe und die einsatzbereiten Männer des REKK. Ueberall hörte man am Samstag den Lautsprecher des Streifenwagens, der unaufhörlich durch die Straßen fuhr, aufmunternd zum Sammelwerk und belehrend über Verkehrsvorschriften. Wer diese nicht befolgte, der erhielt nicht die übliche„gebührenpflichtige Verwarnung“ in Höhe von einer Mark, sondern er brauchte nur einen Berittene Bonner Polizei begleitet den Kameraden der Feuerwehr auf seinem Sammelgang. Die Technische Nothilse errichtete aus dem Münsterplatz einen starken Brückenbogen. Die Polizei im Kampf gegen das Verbrechertum Ein Vortrag des Leiters der Bonner Kriminalpolizei, Kriminalrat Jung Ein Nachwert für Heinrich Brann Herr Heinrich Braun, der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Alter von 83 Jahren verstarb, wurde am Samstagmorgen auf dem Alten Friedhof zur letzten Ruhe gebracht. Eine kleine Trauergemeinde hatte sich am Grabe seiner Eltern, wo auch er Ruhe findet, eingefunden, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Wie wir am Freatag schrieben, ist mit Herrn Braun ein alter Bonner dahingegangen, der bis 1921 Mitinhaber der Musikalienhandlung BraunPeretti war. Ueber 60 Jahre stand er im Dienst der Nächstenliebe, ein bescheidener, sozialdenkender Mann, der sein Amt als ehrenamtlicher Armenpfleger und Bezirksvorsteher der Stadt Bonn nicht als„Amt“ auffaßte, sondern ausübte mit warmem, mitfühlendem Herzen. Sein Wirken im Bezirk der Altstadt ist heute noch lebensfrisch. Diese seine herzhafte Menschlichkeit betätigte er fast ein Menschenalter auch im Zigarrenabschnitts=Sammelverein, dessen Mitgründer er war, und in stiller, zäher Arbeit sehr viel um das Wachsen des Vereins und seiner Volkstümlichkeit getan hat. Das zeigte sich vor allem bei den alljährlichen Weihnachtsbescherungen, wo Heinrich Braun einer der ser Münsterplatz— Platzkonzerte wehrkapelle, der Standortkapellen und des Luftsportverbandes. Dabei wurde u. a. der Bonner Hitlermarsch von J. Zoumer, Bonn, gespielt. Wer hungrig war, konnte an der Feldküche für wenige Groschen seinen Hunger stillen. An minderbemittelte Volksgenossen wurden etwa 150 Mittagessen kostenlos verabreicht: erst glaube, wenn man seine Geldbörse, seine goldene Uhr oder seine Brieftasche vermisse. Hier sei vor allem Vorsicht an Orten, an denen viele Menschen zusammenströmten, geboten. Auf Reisen hüte man sich vor „netten“ Reisebekanntschaften, die vielleicht allzu höflich sich des Gepäcks annehmen oder mit dem Gepäckschein Gepäck abholen wollten. Gepäckstücke solle man überhaupt auf Bahnhöfen nicht aus der Hand geben, es sei denn bei den amtlichen Gepäckaufbewahrungsstellen. Auf der Fahrt sei schon mancher durch eine Zigarette oder eine Süßigkeit betäubt worden. Die Wohnung solle man vor der Reise nur Verwandten oder alten Freunden anvertrauen, niemals solle man nach außen merken lassen, daß der Wohnungsinhaber„Bis zum...“ verreist" sei. Der Betrüger und Schwindler kenne nur zu gut die Schwächen der Menschen und nutze sie gründlich aus. Mit dem freundlichsten Gesicht und unter der liebenswürdigsten Maske beuten diese Verbrecher gerade die Schutz= und Hilfsbedürftigsten am meisten aus. Niemand solle auch nur einen Pfennig „Vorschuß"leisten, ehe er ein Darlehen= oder Hypothekengeschäft abgeschlossen habe. Der Redner machte auch auf die Schwindeleien beim Wechseln von großem Geld aufmerksam und wies auf die Gefährlichkeit des Heiratsschwindlers und der ihm verwandten Hochstapler hin. Schwere Zuchthausstrafen und Sicherungsverwahrung drohten gerade diesen Verbrechern. Auch der immer noch verbreitete Schwindel des Kartenlegens, des Wahrsagens, des Spitzenverkaufens usw. wurde behandelt. Kriminalrat Jung riet, sich auch in diesen Fällen sofort mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Die Kriminalpolizei biete die einzige Hilfe gegen Erpressern. Wer von diesen Elementen gequält werde, der solle sich vertrauensvoll an die Polizei wenden, die diese Art von Verbrechern heute unschädlich mache, ohne daß der Erpreßte befürchten müsse, an die Oeffentlichkeit gezogen zu werden. Schließlich warnte Kriminalrat Jung noch eindringlich vor den„Kinderfreunden“, die Kinder und auch Eltern durch ihr liebenswürdiges Auftreten täuschen und dann das Vertrauen schmählich mißbrauchten. Vor allem solle man den Kindern einprägen, niemals unbekannte Personen zu begleiten, oder für sie Besorgungen zu machen, selbst wenn diese den Kindern sagen, die„Mutter habe sie geschickt“. Der Fall Seefeld sei ein trauriger Mahnruf in dieser BeGroschen zu zahlen, erhielt aber gleichzeitig die Aufforderung, sich am Abend in der Beethovenhalle einzufinden, wo nach vorbereitenden Worten des Polizeidirektors Schäfer Polizeimeister Morschhäuser einen für Verkehrssünder belehrenden Lichtbildervortrag hielt. Wer nicht erschien, wird nachträglich die Mark bezahlen müssen. Wie Polizeimeister Morschhäuser mitteilte, wurden in Bonn im vergangenen Jahre 1629 Unfälle polizeilich gemeldet. In der Hauptsache waren an dieser Zahl 854 Personenwagen beteiligt, es folgten 200 Radfahrer, 188 Lastwagen, 153 Motorräder, 106 Fußgänger, 20 Straßenbahnwagen, 15 Fuhrwerke und ein Eisenbahnzug. 372 Personen wurden verletzt und 7 getötet. Auch der Sonntag stand im Zeichen der Sammelaktion. Von den frühen Morgenstunden an waren die fleißigen Sammler unermüdlich tätig. Niemand konnte ihren eindringlichen Bitten widerstehen. Besonders lebhaft ging es vormittags auf dem Münsterplatz zu. Dort führte die Technische Nothilfe einen BeWir fordern solche Heime, weil sie Stätten gemeinsamen Erlebens sind, in denen eine Kameradschaft wächst, der sich jeder Junge und jedes Mädel verpflichtet fühlen wird. Hier soll eine junge Generation erzogen werden, die einmal das Volk von morgen sein wird. Deshalb erklärte der Reichsjugendführer das Jahr 1937 zum Jahr der Heimbeschaffung. Wir richten nun an alle den Appell: Helft der Jugend! Gebt ihr Heime, in denen sie ihre große Erziehungsaufgabe durchführen kann! Schafft Heime für die Hitler=Jugend! Köln, 18. Januar 1937. Die Führerin des Obergaues Mittelrhein(11) Liesel Rohlfing, Obergauführerin Der Führer des Gebietes Mittelrhein(11) A. Wallway, Gebietsführer. Einbrecher und Diebe machten der Kriminalpolizei die meiste Arbeit. Hier müsse jeder Bürger sich die Frage vorlegen, ob er sich selbst gegen diese Sorte von Verbrechern genügend gesichert habe; denn keiner könne sagen: Zu mir kommt kein Einbrecher, bei mir ist doch nichts zu holen! Es stehe fest, daß gerade bei den Angehörigen mittlerer und ärmerer Kreise mit Vorliebe eingebrochen werde. Wer nicht wisse, wie er seine Wohnung, sein Geschäft oder sein Büro genügend sichern könne, solle sich ruhig an die„Beratungsstelle Einbruch und Diebstahl“ im alten Rathaus, Zimmer 115, wenden. Der Redner warnte davor, fremden Leuten, auch mit Dienstmützen, Eintritt in die Wohnung zu gewähren, wenn sie sich nicht an Hand eines Ausweises genügend legitimieren könnten. Vorsicht müsse man auch bei neuen Untermietern und neuem Personal walten lassen, sie vor allem sofort auf Grund amtlicher Unterlagen bei der Polizei anmelden. Taschendiebe zählten zu jenen Verbrechern, an deren Vorhandensein man immer ziehung gewesen. Ferner gab der Redner noch Verhaltungsmaßregeln, wie man einer Ueberraschung durch Verbrecher begegnen könne. Hier sei vor allem ruhiges Blut erforderlich, jeder solle sich selbst einmal in einer stillen Stunde die Frage vorlegen, wie er sich wohl bei einem plötzlichen Angriff verhalten werde. Lärm machen und um Hilfe schreien sei auf alle Fälle das beste. Denn der Verbrecher scheue nichts mehr als Lärm und Aufsehen. Vor dem Ueberschreiten der Notwehr brauche man im Ernstfalle keine Angst zu haben, denn es mache sich niemand strafbar, der in Furcht, Schrecken oder Ueberstürzung die Grenzen der Notwehr überschreite. Wichtig sei auch zu wissen, daß jeder Bürger zur Festnahme eines Verbrechers berechtigt sei, wenn er diesen auf frischer Tat ertappt oder verfolgt, Fluchtverdacht besteht und der Täter nicht sofort einwandfrei festgestellt werden kann. Zum Schluß richtete Kriminalrat Jung an die Anwesenden die dringende Bitte, die Polizei als Freund anzusehen rührigsten war, wenn es galt, arme Kinder von Kopf bis Fuß einzukleiden und auch sonst noch zu beschenken. Aus eigenen Mitteln hat der Verstorbene manches getan, was nicht die Oeffentlichkeit erfuhr— getreu dem Wort der Schrift:„daß die Rechte nicht wissen soll, was die Linke tut“. So lebt Heinrich Braun in der Geschichte auch des Zigarrenabschnitt=Sammelvereins als ein aufrechter, liebenswerter Mensch, der überall in seiner praktischen Art zugriff, wo es galt, Not zu lindern. Hier war ihm kein Weg zu weit, und der Tag nicht zu lang. Wenn man ihn rief, war er zur Stelle. Diesen Gedanken gab der Vorsitzende des Zigarrenabschnitt=Sammelvereins, Herr Oberkommissar i. R. Flaccus, ebenfalls Ausdruck, als er im Namen des Zigarrenabschnitt=Sammelvereins einen Kranz am Grabe niederlegte. Heinrich Braun, der„Vater der Armen“, ist tot— sein Andenken aber lebt. Die Arkunde für ehemalige Freikerpstämpser Der Minister des Innern hat nach Auflösung der Abwicklungsstellen des Reichsbundes der Baltikumund Freikorpskämpfer eine Urkunde für ehemalige Freikorpskämpfer gestiftet, die namens und im Auftrage des Reiches von dem Bundesführer des Deutschen Reichskriegerbundes, SS.=Brigadeführer, Oberst a. D. Reinhard, Berlin W 30, Geisbergstraße 2, ausgestellt wird. Die seinerzeit bei dem aufgelösten Reichsbund der Baltikum= und Freikorpskämpfer gestellten Anträge auf den Ausweis„Einsatz für Deutschland“, der inzwischen für ungültig erklärt worden ist, werden vom Deutschen Reichskriegerbund für die Verleihung der neuen amtlichen Urkunde ebenso bearbeitet, wie die unmittelbar bei ihm eingegangenen und noch eingehenden Anträge. Die Ausgabe der Urkunde ist in vollem Gange, ist aber vom einwandfreien Nachweis der Teilnahme an Kampfhandlungen bezw. der Dauer der Freikorpsdienstzeit mittels vollgültiger, amtlicher Unterlagen abhängig. Wenn diese über die Freikorpsdienstzeit fehlen, so wäre die Ausstellung einer Militär=Dienstzeitbescheinigung beim Zentralnachweisamt für Kriegerverluste und Kriegergräber, Berlin SW 68, Lindenstraße 37, unter genauer Angabe der Formation und der Dienstzeit zu beantragen. Ist eine Militärdienstbescheinigung nicht mehr zu beschaffen, so könnte die Teilnahme an Kampfhandlungen und die Zugehörigkeit zu einem Freikorps durch beglaubigte eidesstattliche Erklärungen mehrere einwandfreier Zeugen nachgewiesen werden. Die sofortige Zurückgabe von Militärpapieren kann nur erfolgen, wenn die Dringlichkeit durch Vorlage einer schriftlichen Aufforderung der Wehrmachtsbehörde nachgewiesen wird. Ein alter„Lehm op“ Rechnungsrat Eduard Exner, Lennsstraße 13, vollendet heute sein 86. Lebensjahr. Gebürtiger Schlesier(Bunzlau) trat er, 20jährig, 1871 beim Bonner Husaren=Regiment ein, bei dem er später auch für die Zahlmeisterlaufbahn ausgebildet wurde. Als Zahlmeister stand er dann nacheinander beim Husarenregiment 9, bei den Infanterie=Regimentern 30, 145 u. 29 und schließlich wieder beim Husarenregiment 9. Mit dem damals à la suite dieses Regiments stehenden Herzog von Sachsen=Coburg=Gotha pflegt er noch alte, besonders enge Kameradschaft. Am 1. Oktober 1919 schied er nach 48jähriger Dienstzeit aus dem Militärdienst. Seitdem lebt er in seiner alten Garnison Bonn im Ruhestande. Bildarchiv„Lehm op“. * Der Generalappell ehem. Ulanen im Kameradschaftsloka!„Casino“ war außerordentlich gut besucht. Kameradschaftsführer Rümenapp gedachte der gefallenen Kameraden und der beiden verstorbenen Ehrenmitglieder, Oberförster Henrion und Freiherrn Ostman v. d. Leye. Den Toten zu Ehren sangen die Kameraden das Lied vom guten Kameraden.— Schriftwart Kamerad Hermann May gab den Jahresbericht bekannt. Seine Ausführungen ließen erkennen, daß im letzten Jahr in der Kameradschaft echter Alanengeist herrschte. Der Kameradschaftsführer schilderte den ersten Jahresappell des Kyffhäuserbundes, der am 4. Januar in Bonn=Süd abgehalten worden war. Hierbei erläuterte er die Vorträge des Landesführers Niederrhein, des Generalleutnants Exz. Koch, sowie des Kreisführers, Major Freiherrn v. Stein. Ferner gab er Auskunft über die Tagung des Rhein.= Westf. Kavallerie=Verbandes. Neu ist die Bildung eines Unterverbandes mit Sitz in Köln. Vorsitzender des Unterverbandes ist Kamerad Rudolf Ludwig, KölnNippes, Neußerstraße 226. Ueber das Schießwesen, insbesondere über das Winterhilfsschießen, berichtete Kamerad Weber, der auch den Kassenbericht erstattete. Eine Einladung der DAF. zu Lehrkursen des Deutschen Volksbildungswerkes wurde freudig begrüßt, Kamerad May wurde als Verbindungsmann bestimmt. ** Kameradschaft ehem. Res. 29er Kameradschaftsführer T. Lohmar gab beim Appell die eingegangenen Befehle bekannt und nahm die Ehrung verdienter Kameraden vor. Er konnte ein goldenes und zwei silberne Verdienstabzeichen überreichen, die vom Kyffhäuserbund verliehen waren. Ein Damen=Kegeln schloß sich dem Appell an, hierbei zeigte sich, daß mancher Kamerad durch die Keglerinnen beschämt wurde. Dank der Gebefreudigkeit konnte ein schöner Betrag dem WHW. überwiesen werden. * Vatl.=Verein ehem. Res. Jäger 24 Am Dreikönigentage fand im Vereinslokal„Hotel Monopol“, die Jahreshauptversammlung statt. Vereinsführer Böhmer gab einen Rückblick über die Vereinstätigkeit des verflossenen Jahres, dessen wichtigstes Ereignis die endgültige Regelung der Führerfrage des Batl.=Vereins gewesen sei. Kassierer Sieburg erstattete den Kassenbericht. Vereinsführer Böhmer stellte die Vertrauensfrage, die einstimmig bejaht wurde. Kamerad Böhmer dankte und sprach über das in diesem Jahre im Rheinland stattfindende Landestreffen des Grünen Korps mit einer gemeinsamen Fahrt nach Flandern Fachgruppe Hausgehilfen Die Sprechstunden der Kreissozialwalterin sind jeden Donnerstagnachmittag in der Kreiswaltung der DaF., Riesstraße 1, Zimmer 10. helfsbrückenbau vor und zimmerte in wenigen Stunden das Mitteljoch einer soliden Holzbrücke, stark genug, um selbst schwere Lasten und Kolonnen tragen zu können. Der Brückenbau wurde von zahlreichen Zuschauern mit großem Interesse verfolgt. 11.30 Uhr begannen an den verschiedensten Stellen schöne Platzkonzerte der FeuerSamstagabend fand im Hörsaal 10 der Universität ein Vortrag des Leiters der Bonner Kriminalpolizei, Kriminalrat Jung, statt. Der Ortsgruppenwart der Kameradschaft deutscher Polizeibeamter, Ortsgruppe Bonn, Kriminal=Bezirkssekretär Heinen, wies zunächst auf die Bedeutung des Tages der Deutschen Polizei hin, dessen Auswirkung richtunggebend sein werde für die künftige Zusammenarbeit zwischen Polizei und Oeffentlichkeit. Die erste Aufgabe des Tages der Deutschen Polizei sei es, die gesamte Polizei in den Dienst des Winterhilfswerks zu stellen, nicht nur durch die öffentlichen Sammlungen, sondern auch durch persönliche finanzielle Opfer der Polizeibeamten; zum andern solle der Tag ein Weckruf sein gegen die unzähligen kleinen und großen Gefahren, die der Alltag der Allgemeinheit bringt. Schließlich gab der Redner noch einen kurzen Ueberblick über die Geschichte der heutigen Polizeiorganisation und unterstrich die Verdienste des Ministerpräsidenten Göring um die deutsche Polizei. Kriminalrat Jung führte in seinem Vortrag die Gefahren vor Augen, die täglich den Einzelnen bedrohen und zeigte Mittel und Wege, wie jeder die Polizei in ihrem Kampfe gegen das Verbrechertum und seine Gefahren wirksam unterstützen kann. Der Kampf gegen das Verbrechertum im neuen Staate, so führte er u. a. aus, sei nicht nur Sache der zuständigen Behörden, sondern des ganzen Volkes, das einmütig zusammenstehen müsse, um dem Verbrecher das Handwerk zu legen, wer ihm irgend ein Entgegenkommen zeige, der versündige sich an der Allgemeinheit, vor allem auch an den unzähligen Volksgenossen, die arbeitslos und in großer Not gewesen, aber doch ehrbare Menschen geblieben seien. Nach außen hin falle natürlich die Arbeit der uniformierten und der Feuerlöschpolizei vor allem ins Auge. Nicht minder wichtig sei aber die Aufgabe der Kriminalpolizei. Das Ziel des Tages der Deutschen Polizei liege neben der Sammlung für die Winterhilfe vor allem darin, die Polizei allen Volksgenossen näher zu bringen und das Vertrauen zu ihr zu stärken; dazu komme die Aufklärung darüber, wie man sich gegen das Verbrechertum schützen, seinen Gefahren vorbeugen und sich der Polizei nützlich zeigen kann. Obre Selbstschutzmaßnahmen der Bevölkerung seien aus#sten polizeilichen Vorbereitungen nutzlos. 16. Janner 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend! Vonner Nachrichten Nr. 15741. Seite 5 1. barnevalistischer Bunter Abend des Städtischen Orchesters Wenn Großmeister der Musik, wie Haydn, Mozart, Beethoven und andere sich nicht scheuten, zur Zeit der Herrschaft des tollen Prinzen vom Piedestal der hohen Kunst herabzusteigen und für die Maskenbälle des kaiserlichen Wien Tänze zu schreiben, dann kann man es unseren Künstlern vom Städtischen Orchester nicht verargen, wenn auch sie zur Karnevalszeit gern einmal der leichteren Muse dienstbar werden und statt Symphonien in=Dur und=Moll und anderen ähnlich anspruchsvollen Opussen, einmal anderen Klängen sich zuwenden, und, gleichsam mit der Schellenkappe auf dem Haupt, sich hineinstürzen in die Welt der Narrheit und des Humors. Das ist dann für das karnevalsfrohe Bonner Publikum allemal ein Fest. In Scharen strömen die Gäste zur Beethovenhalle. Und wenn es auch heute nicht mehr so ist, wie noch vor fünf oder sechs Jahren, da Hunderte enttäuscht wieder umkehren mußten, weil ihnen an der Kasse das leidige Schild„Ausverkauft“ entgegenstarrte, so fanden sie die Halle doch auch gestern stark besetzt. Als Ansager hatte man sich des Kölner„Meisterhumoristen“ Richard Kautz versichert, der sich als ein wirklich komischer Kauz erwies. Nicht, weil er erst im zweiten Teil erschien und für ihn zunächst der Kölner Heldentenor Oskar Roehling die Begrüßung übernehmen mußte— das war nicht seine Schuld, sondern Tücke des Objektes in Gestalt eines Autos—, sondern weil er sich als wirklicher Komiker und vollendeter Humorist auswies, der, nachdem ihm ein gütiges Geschick endlich doch den Weg zur Beethovenhalle freigemacht hatte, erhöhtes„Leben in die Bude“ brachte. Womit nicht gesagt sein soll, daß Roehling das nicht auch schon in einer recht symptahischen Art getan hätte. Diesem hat zudem eine gute Fee auch noch eine fabelhafte Tenorstimme mit auf den Lebensweg gegeben, mit der er sich durch Gesänge aus Opern und Operetten den Weg zu den Herzen seiner Zuhörer und vor allem auch der Zuhörerinnen bahnte. Neben ihm tat das in etwas anderer, aber mit nicht weniger Beifall bedachter Weise unsere Bonner Altistin Käthe Koenigs. Man erinnert sich der Art und der Gewandung, mit der sie in Straußens„Nacht in Venedig“. die Frau des linksgerichteten Senators mimte. So herausstaffiert, verkündete sie vor allem Volk, daß ihr die Welt durchaus nicht gefiele, wie das Lortzing seiner Irmentraut in den Mund gelegt hat. Aber was sie dann noch als„Alte Schachtel“ über die Männer zu sagen hatte, das zu wiederholen, kann man von einem Manne nicht verlangen. Gar liebliche Intermezzi boten das Solotanzpaar Gustav Zeiller und Trude Schneider vom Kölner Opernhaus. Anmut, Gewandtheit und geschmackvoll gewählte Kostüme, was soll man weiter sagen: sie kamen, man sah sie und sie siegten. Um all dieses schlangen die Melodien, die dem Städtischen Orchester unter Konzertmeister O. Kirchenmaiers Leitung entströmten, einen lustig bunten Rahmen. Freilich hatten die Künstler sich eine gefährliche Konkurrenz eingeladen in Gestalt von Dick und Dünn, dem urkomischen musikalischen Kontrastduett aus Köln. Mit Gerhard Ebeler aber, dem bekannten Karnevalsdichter gingen sie Hand in Hand, und dessen neue Karnevalsschlager waren alsbald in aller Munde. Die Sala=Prunksitzung der„Sternschnuppen“ Die Sternschnuppen sind wieder aufgezogen am reichbestirnten Bonner Karnevalshimmel. Lange Jahre hatte man ihren flimmernden närrischen Reigen nicht mehr gesehen; aber wer am Samstagabend in der Beethovenhalle ihre Gala=Prunksitzung miterlebte, dem schien es, als wollten sie wieder im alten Glanz erstrahlen. Am Eingang stand die traditionelle handfeste Wache mit ihren Hellebarden, die Beethovenhalle leuchtete im Lichtkranz bunter Fackeln, die Galeriewände waren mit rotem Tuch ausgeschlagen und mit Narrenbildern geschmückt, und über allem schwebte das glitzernde Zeichen der Sternschnuppen. „Allen wohl und niemand wehe!“ Unter diesem Leispruch entfaltete sich auch bei den Sternschnuppen der Zauber karnevalistischen Frohsinns. Von geschickten Künstlern des närrischen Temperaments wurde er auch hier wieder in wogende Wallung gebracht, daß Wände und Decken mitklangen und mitbebten von all dem Lachen, Singen und Schunkeln. Schultheiß Kader schwang die Narrenschelle und leitete den humoristischen General=Appell der zahlreichen Narren und Närrinnen, die von der Bütt aus ihre Gäste mit den Blüten ihrer saisonmäßigen Verrücktheit überschütteten. Da war zuerst ein Schalksnarr(Jean Buchholz) in geüner Phantasietracht, der in seinen Versen den Humor als einzigen Weg zur Weltgesundung pries. Drei Sorgenbrecher(Olbert, Rosenberg und Bach) griffen diesen Gedanken auf und spiegelten ihn in mehreren lustigen Liedern. Tante Judela(Pütz=Fricke) setzte sich in tief entrüsteter Rede mit den komischen Bitternissen der Ehe auseinander. Dann stolperte ein Bauer von„de schäl Sick“(Johann Hemmersbach, Siegburg), Haanjo mit Namen, in die Bütt. Haanjo trug seine landwirtschaftlich=ehelichen Freuden und Leiden in einem Tonfall vor, der ebenso köstlich war wie sein urwüchsiger Dialekt. Auch die„Frau aus dem Volke“ (Fritz Münch, Köln) war eine Ehe=Enttäuschte, leider aber, ihren unerschrockenen Berichten entsprechend, auf Kosten ihres Gatten. Viel Beifall fand das BenjaminTrio(Gotz, Beyer, Kobesch) mit seinem sängerischen Bekenntnis, daß es die Mädchen liebe und mit anderen hübschen Liedchen. Karl Küpper gab eine phantasie= und inhaltsvolle„Reportage“ von einer Spanienreise, auf der er die tollsten Dinge erlebte, ebenso wie die„4 Strönzer auf der Olympia 1936“ (Fischer, Marx, Klasen, Nauhaus) viel belacht und beklatscht wurden als aussichtsreiche Favoriten für die kommende Olympiamedaille im Seitensprung. Auf die tadellosen Darbietungen einer Artistengruppe folgten endlich zum guten Schluß die Narrenvisionen eines Geflappten(Jean Thielmann, Beuel), der die so vorbereiteten Zuhörer aus dem üppig sprudelnden Quell seiner destillierten Verdötschtheit labte. In die fröhliche Folge der Vorträge und Darbietungen fügte sich die Auszeichnung Johann Hemmersbachs, der zum Ehrenmitglied der Sternschnuppen ernannt wurde, ferner die Ehrungen für den Förderer der Gesellschaft, Natter, für Maximilian Breuer von der Beueler Ehrengarde und Schallenberg vom Bonner„Freundschaftsbund". Abordnungen des Vaterstädtischen Vereins, der Bonner Stadtsoldaten und des Freundschaftsbundes, der Beueler Ehrengarde und der Siegburger Karnevalsgesellschaft waren Zeugen dieser Prunksitzung der aufs neue erglänzenden Sternschnuppen, die von junger Kraft und mit frischem Mut wieder ans Narrenfirmament geheftet wurden, um mit den Firsternen des Bonner Karnevals um die Wette zu sprühen. Kü. Karneval im Vonner Männer=Gesang=Verein Der BMGV. hielt am Samstag im Bonner BürgerVerein seine karnevalistische Sitzung ab. Unter Fanfaren=Musik und Vorantritt einer ansehnlichen Schar der schmucken Bonner Stadtsoldaten zog der Schöppenrat in den festlich geschmückten Saal ein. Adjutant Nolden kommandierte den Präsentier=Marsch und schritt mit dem Präsidenten, Studienrat Dr. Wirtz, die Front der Stadtsoldaten ab. Herzliche Worte des Willkomms fand Dr. Wirtz, der die Leitung des Abends dem bewährten Schultheißen Paul Piehler übertrug. Schon das erste, von Sangesbruder Dückwitz gedichtete gemeinschaftliche Lied brachte allseitig Freude und schunkelnde Bewegung. Besonderen Beifall fand das Bonner Harmonika=Orchester(echt bönnsche„Tiroler“) unter sachkundiger Leitung von Sangesbruder Paulus. Als Dienstmädchen stieg Sangesbruder König in die Bütt, dann zeigte sich Frl. Bernds als temperamentvolle Solotänzerin, die mit einem Bein tanzte, mit dem anderen auf dem Tylophon spielte und sich dazu mit den Händen auf dem Bandoneon begleitete. Sangesbruder Sühl hatte mit seinem Büttvortrag als„Verdötschter“ und Sangesbruder Dorn als„Marktfrau“ großen Erfolg. Ein Ehepaar(Sangesbruder Reuter und Frau) mit Kind und Kinderwagen, das singend ihre Eheerlebnisse zum Besten gab, ein zweiter„Verdötschter“ (Kratz) und der Büttvortrag von Bernards sorgten dafür, daß sich die Stimmung weiter hob. Den Vogel schoß der beliebte Kappenbruder Vester mit seinem Jahresbericht ab, der auch von den Sünden einzelner Sangesbrüder zu erzählen wußte. Das„StömpcheQuartett“ besang unter allseitigem Beifall seine Wüsten=Expedition und ein„Schullehrer“(König) zeigte, daß seine Schüler und Schülerinnen ausgelassenen Humor entwickeln konnten. Im übrigen wurde kräftig gesungen, geschunkelt und getanzt. * Wintersest der Nationen Der Deutsch=Ausländische Club ist durch seine Veranstaltungen bekannt und beliebt geworden. Zur Zeit des Karnevals bietet er in jedem Jahr ein gesellschaftliches buntes Treiben im Königshof. Auch am Samstag herrschte wieder fröhlicher Betrieb in seinen ausgedehnten Räumen. Neben dem feierlichen Schwarz der Herren und Gesellschaftstoiletten der Damen sah man viele schöne Kostüme. Bald drehten sich die Paare im Tanz, wozu einige Kapellen unentwegt aufspielten. Der Abend sollte ganz einer zwanglosen Fröhlichkeit gewidmet sein, und so hatte die Clubleitung von der Aufstellung eines Programms abgesehen. Lediglich der Vorsitzende, Herr Fischbach, sprach einige herzliche Begrüßungsworte zu den Erschienenen, worunter sich prominente Vertreter der Universität, der staatlichen und städtischen Behörden etc. befanden. Im übrigen aber erklang Musik, erscholl frohes Lachen und wiegten die Paare sich im lockenden Tanz, „Alaaf Vonn 1894“ feierte am Sonntag im Hubertushaus ihr 44. Stiftungsfest verbunden mit Gala=Prunk=Sitzung. In bunter Folge wickelte sich das Programm ab. Präsident Fritz Haas konnte eine Reihe befreundeter Gesellschaften begrüßen, so das Siegburger Stadtsoldaten=Korps(Kommandant Bloch), das rheinische Funkenkorps„GrünWeiß"(Müller), die Bonner Narrenzunft(Peter Leine)n, die KG. Bönnsche Mädcher, das Damenkomitee „Blau=Rot“, die KG.„Duve=Jecke“, sowie das Funkenkorps„Rot=Weiß". Den Auftakt brachte das Siegburger Stadtsoldaen=Korps mit seinem„Stippe=Föttchentanz“. Dann gab der Protokollarius Hans Waystock einen Jahresrückblick. Ihm folgte Hanny Bernds, die mit ihrem Tanz und ihren Instrumentalsoli sehr gefiel. Dann kam Hans Hülsen als Olympiakämpfer, Mathias Sühl als„verdötschter Autofahrer" und Frau Jahn (Bönnsche Mädcher) rechnete mit den Männern ab. Bernh. Schmitz(Siegburg) war ein echter„BureSportler“ und Schliebusch schilderte eine Weltreise. Die Glanznummer waren„Die lustigen Vier“ mit schönen Gesäugen. Leo Colmant hielt ebenfalls einen Büttvortrag. Sie alle fanden herzlichen Beifall. Eine Ehrung einiger Jubilare(Schneider, Wewer) schloß sich an. Prinz Heinz IV.(Weißenfels) weilte im Auftrage des„Vaterstädtischen Vereins“ einige Zeit beim„Alaaf“, ebenso seine frühere„Bonna“(Frl. Sybille Bois). Einen würdigen Abschluß gab das Funkenmariechen der Siegburger mit einem„Südseeinsulanertanz“, und der, bei weitem beste Büttredner Hans Hülsen. Bei Tanz und Frohsinn blieben die närrischen„Alaafer" noch zusammen. Fröhliche Rheinfahrt der Vonner Wasserfahrer Die Bonner Wasserfahrer unternahmen im Bonner Bürgerverein am Samstagabend eine fröhliche Rheinfahrt mit dem„Müllemer Bötche". Klar und frisch war die Stimmung, als der Anker gelichtet wurde und die Schiffsmannschaft, an ihrer Spitze Kapitän Witzke, das fröhliche Schiff durch den karnevalistischen Wogengang steuerte. Die Schiffsmannschaft sorgte auch für Kurzweil der Fahrgäste. Drum war Frau Weiler an Bord mitgenommen worden, die hoch vom Steuersitz den Männern die„Leviten las". Als die Sieben Berge winkten, sang der Sänger vom Drachenfels(Paffenholz) ein fröhliches Rheinlied. Dann bot Sportkamerad Murman einen witzgepfefferten Vortrag über den Rhein und seine „Tücken" dar. Daß eine schmissige Kapelle an Bord war, versteht sich von selbst, immer wieder feuerte sie zu Tanz und gemeinschaftlich gesungenen Liedern an. Den Höhepunkt brachte Bellinghausen mit seinen aus alten und neuen Schlagern kunterbunt zusammengestellten „Box' tönende Knochenschau“ und vor allem mit seiner däftigen„Dorfkirmes“. Da hatten es Frau Weiler und Partnerin schwer, mit ihrem Duett gegen so viel urwüchsige Komik anzukommen. Sehr gefiel auch eine anmutige Tänzerin vom Bonner Stadttheater=Ballett. Vergessen seien nicht Sportkamerad Bongartz, der das „Müllemer Bötche“ samt Deck, Schornstein, Steuerrad und allem nötigen Beihau fröhlich entworfen, und Sportkamerad Bungert, der die Vorarbeit geleistet hatte. * Wer hat gute Ideen für den Rosenmontagszug? Beim Festausschuß des Bonner Karnevals, dem Vaterstädtischen Verein, ist bereits eine Reihe guter Entwürfe und Vorschläge für die Gestaltung von Fußgruppen und Wagen für den Bonner Rosenmontagszug eingegangen. Das ist aber noch nicht genug! Es werden noch mehr Vorschläge gebraucht, denn in diesem Jahre soll der Bonner Rosenmontagszug besonders prunkvoll und humoristisch werden. Das diesjährige Karnevalsmotto:„Hüet op met kühme“, läßt für Ideen weitesten Spielraum. Die gesamte Bonner Bürgerschaft wird daher gebeten, dem Vaterstädtischen Verein (Geschäftsstelle Adolf=Hitlerplatz 1, 2. Stock, Zimmer 19) Ideen zur Ausgestaltung des Rosenmontagszuges schriftlich einzureichen. Noch ist es Zeit, aber höchste Zeit! Drum an die Arbeit! Kinderfest in der Beethovenhalle Die Kinderfeste des Vaterstädtischen Vereins haben früher auch bei den Erwachsenen begeisterte Zustimmung gefunden. Um den Großen ein ungestörtes Zuschauen des Treibens der kleinen Fastelovendsjecken zu ermöglichen, soll am Mittwochnachmittag die Galerie in der Beethovenhalle für Erwachsene zum gleichen Preise wie im Saal offengehalten werden. Von hier aus wird das lustige Durcheinander besonders gut wirken. Kinder haben auf keinen Fall Zutritt zur Geserie. * Karneval in der Altstadt Im„treuen Husar“ hielt die„Bonner Narren= zunft“ ihre zweite Galaprunksitzung ab. Nach herzlicher Begrüßung durch den Schultheiß Leinen stieg Protokollarius Flohr in die Bütt und verlas sein witziges Protokoll. Nun wurde die Bütt nicht mehr leer. Frau Michel Graven, Herr Melchers, zwei lustige Brüder und andere fanden großen Beifall. Dazu wurde fleißig gesungen, geschunkelt und getanzt. Gute Pflanzen— frühere Ernten! Schulungskursus der Vonner Gartenbaufachschaft Auf der letzten Veranstaltung der Fachschaft Gartenbaugefolgschaft der Kreisbauernschaft Bonn sprach Landesabteilungsleiter für Gartenbau.“ DiplomgartenbauInspektor Gleisberg, Bonn, über die neuen Aufgaben des Treib= und Frühgemüsebaues im Rahmen Deutsche Studentenschaft und„Cöc“ Zu dem Beschluß der Deutschen Studentenschaft, die Verbindung mit dem Internationalen Studentenverband (Confédération Internationale des Etudiants) wieder aufzunehmen, teilt die„Nationalsozialistische Parteikorrespondenz“ ergänzend mit:„Die Deutsche Studentenschaft hat seit dem Kongreß in Brüssel 1930 keinerlei offizielle Beziehungen zu dieser studentischen Organisation wegen der damals feindlichen Haltung gegenüber Deutschland aufrechterhalten. Auf dem Kongreß in Sofia im Sommer 1936 trat die„CIE“ an die als Beobachter anwesenden Vertreter der Deutschen Studentenschaft heran mit der Bitte, in Besprechungen über die engere Zusammenarbeit zwischen der„CIE“ und der Deutschen Studentenschaft einzutreten. Die Deutsche Studentenschaft verlangte als Voraussetzung hierfür, daß ihr wegen der seinerzeitigen Vorfälle auf dem Kongreß in Brüssel hinreichend Genugtuung verschafft würde. In der Versammlung in Wien geschah dies, indem der Rat die Vorfälle einstimmig als bedauerlich bezeichnete. Nachdem die Vertretung der Deutschen Studentenschaft darauf erklärt hatte, daß ein Eintritt in die„CJE., jedoch nur in Frage komme, wenn der großdeutsche Standpunkt von der„CIE“ anerkannt würde, wurde ein entsprechender Vorschlag zur Beschlußfassung vorgelegt und von der Ratsversammlung ebenfalls einstimmig angenommen.“ der Erzeugungsschlacht. Die Hauptaufmerksamkeit sei der Anzucht der Pflanzen zu widmen, damit möglichst früh frisches Gemüse, wie Salat, Kohlrabi, Gurken usw. auf den Markt komme. Die Pflanzen müßten gute Wurzelballen haben, denn dadurch könne eine um etwa 14 Tage frühere Ernte erzielt werden. Zur Erreichung guter Wurzelballen sei ein Verpflanzen in Töpfe sehr zu empfehlen. Zur Gewinnung guter Pflanzen seien ferner Anzuchthäuser und Kästen unentbehrliche Hilfsmittel. Auch müsse den Pflegemaßnahmen größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ein bisher bei uns noch wenig bekanntes Gemüse sei die Zichorie, die einen schmackhaften Salat ergebe. Ihr Anbau verdiene wegen seiner Einfachheit größte Beachtung. Landesfachschaftswart Nettekoven sprach über die Tätigkeit der Fachschaft im Jahre 1936. Fachlehrer König erörterte die Vorteile, die das dritte Reich dem gärtnerischen Berufsstande gebracht hat. Hunger und Kälte tun bitter weh, deshalb: Denk' an die Bögel! Gerrrrrigei Der Tag der Polizei Aus Anlaße des Tages der deutschen Polizei wurden in den Schulen von Beamten der Exekutivpolizei Vorträge über das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr gehalten. Nachmittags fand dann noch ein öffentlicher Vortrag auf dem Moltke=Platz durch Polizeimeister Dröge statt. Dazu war eine Verkehrsinsel nebst Straßenquerungen farbig auf dem Boden aufgezeichnet. Hieran erläuterte der Beamte im einzelnen das Auftreten der verschiedenen Fahrzeuge sowie das Verhalten der Fußgänger. Die Sammeltätigkeit der Beamten wurde von Mannschaften der nationalen Formationen unterstützt. Die Feuerwehrkapelle konzertierte unter Frieseckes Leitung auf den öffentlichen Plätzen. Jahresappell der Kameradschaft Sarde Kamerad Wilhelm Schneider, der neu ernannte Führer der Gardisten, leitete den Appell. Er ernannte die Kameraden Weinhardt zum Kassenführer, Peter Hamacher zum Schriftwart, Pierot zum Propaganda=, Igel zum Schießwart und Ohlenhart zum Fahnenträger. Nach einer Beglückwünschung des Kam. Wershoven aus Anlaß seiner Silberhochzeit, trat man in die Tagesordnung ein, in der Jahres=, Kassenund Schießbericht erstattet wurden. Anschließend erhielten Otto Paffenholz, Weinhardt und Wilhelm Heinze ihre Schießnadeln nebst den zugehörigen Urkunden. Veranstaltungen der Volksbildungsstätte Morgen Dienstag spricht Pg. H. Lenzen in einem Lichtbildvortrag über Wehrwolf=Land, Löns' Heimat. Am Mittwoch beginnt der Sprech=, Sing= und Spielkreis unter Leitung von Pg. Anton Hummelsheim und am Donnerstag spricht Pg. Schlünemann in einem Lichtbildervortrag über bürgerliche Wappen. Warnung vor einem Schwindler Ein Schwindler sucht vorzugsweise ältere Ehepaare auf. um angeblich für eine Versicherung zu werben. Dabei läßt er sich bare Anzahlung machen und kommt dann nicht wieder. Er ist etwa 30—40 Jahre alt, 1,70 Wie wird das Wetter? Die gestern über England erkennbaxe Front kühlerer Meeresluft erreichte in der Nacht zum Sonntag unseren Bezirk und führte hier zu Niederschlägen. Ein mit ihr wanderndes Drucksteiggebiet begünstigte die Aufheiterung, die in Westdeutschland einsetzte. Die Wetterbesserung wird jedoch nicht von langer Dauer sein, da Meter groß, hat volles Gesicht und blondes Haar. Durch sein gewandtes und sicheres Auftreten gewinnt er Vertrauen. Aus dem Tagebuch der Polizei In der Woche vom 8. bis 14. d. Mts. wurden#4 kostenpflichtige Verwarnungen erteilt sowie drei Radfahrer angezeigt, weil sie ihr Fahrzeug unbeleuchtet benutzten. Es meldeten sich 35 Personen obdachlos. Angezeigt wurden 6 Diebstähle, 2 Betrugsfälle sowie je ein Sittlichkeitsvergehen, Bettelei und Brandfall. am Vorgebirge entlang Theateraufführung in Reisdorf (Roisdorf): Im Saale Schlösser hatte die Freim. Feuerwehr einen erfolgreichen Theaterabend. Zur Aufführung gelangte ein Ritterschauspiel in sechs Akten von Math. Cronenberg, Roisdorf. Der Autor, am Vorgebirge wegen seiner volkstümlichen Schilderungen allgemein geschätzt, führte die Gäste zurück in die sagenumwobene Zeit des Mittelalters mit Faustrecht und Fehde, Gewalt und Intrige, aber auch mit Treue, Liebe und Gottvertrauen. Alle Mitwirkenden entledigten sich ihrer zum Teil recht schwierigen Aufgaben mit freudiger Hingabe und Geschick. Dankbare Anerkennung und reicher Beifall waren schönster Lohn für alle Beteiligten; die wirkungsvollen Bühnenbilder von M. Cronenberg erhöhten den Gesamteindruck. Man sah ferner zwei lebende Bilder. Eine wichtige Tagung der Landfrauen (Merten): Am Donnerstag findet in der Gastwirtschaft Stauf, nachmittags.30 Uhr eine Tagung der Landfrauen der Ortsbauernschaften Merten, Walberberg, Sechtem, Trippelsdorf, Rösberg, Kardorf, Hemmerich und Waldorf statt. Außer einem Vortrag über „Kampf dem Verderb“ im Betrieb und Haushalt wird ein Filmvortrag stattfinden„Die Frau in der Erzeugungsschlacht“. In diesen beiden Vorträgen werden die wichtigsten Angelegenheiten der Landfrau im Rahmen ihres Betriebes und ihres Haushaltes erörtert. Alle Landfrauen sind zu dieser Veranstaltung eingeladen. über Irland ein starkes Druckfallgebiet liegt, das einen südlichen Ausläufer des nordatlantischen Tiefs kräftigen wird, und ihn östlich gegen das Festland vorstoßen läßt. An seiner Südseite werden subtropische Warmluftmassen angesaugt, die sich zunächst bei uns durch Aufzug von Schichtbewölkung und später auch durch Niederschläge bemerkbar machen werden. Gleichzeitig ist mit starkem Auffrischen des Windes zu rechnen. Wetteraussichten für Montag, 18. Januar: Bei stark auffrischenden Winden aus südlicher, später nach Südwest drehender Richtung Aufzug von Schichtbewölkung und zunehmende Niederschlagsneigung. Meist stärker bewölkt bis bedeckt. Temperaturen ansteigend. Weitere Aussichten: Fortdauer des unbeständigen Wetters. der Wetterstation Beuel Sonnenaufgang.33, Sonnenuntergang 16.52, Mondaufgang 10.25, Monduntergang.32, absolute Dunkelheit 18.47, bürgerliche Dämmerung(abends) 17.40, (morgens).45. Beobachtungen um 7 Uhr morgens: Luftdruck 751,9, red. auf RN. 757,0, Tendenz fallend, Temperatur 0,4, Max. gestern 7,5, Min. d. Nacht 0,4, Windrichtung und Stärke m Sek. SW 10, Niederschlagsmenge der letzten 24 Stunden—, Bodenoberflächentemp..2. Degelstand Der Pegelstand vom 16. Januar: Rheinfelden .90(+), Maxau.57(—), Mannheim.74(+12), Lohr.84(—11), Mainz.71(—), Bingen.86(—), Kaub.08(+), Trier.83(+ 69), Koblenz.65 (+ 15), Köln.60(unv.), Düsseldorf.05(—), Duisburg.11(—), Mülheim.42(unv.), Ruhrort .42(—), Wesel.45(—14), Emmerich.74(—20). Der Bonner Pegel zeigte heute morgen.00 (.99) Meter, der Kölner Peges.15(.01) Meter. Seite 6. Nr. 15741 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten 18. Januar 1937 Aus dei Angegen! Ersolgreiches Jahr der Siegburger Motorstassel (Siegburg): Im Reichenstein hatte die Motorstaffel III/M 71 des RSKK. einen Führerappell, zu dem sämtliche Führer und Unterführer der Stürme erschienen waren. Staffelführer Marth(Bonn) gab den Leistungsbericht des verflossenen Jahres, der ein gutes Bild ergab. Erfolgreich setzte man sich im Reichswettkampf ein, desgleichen bei der Reichstagswahl am 29. März. Ueber 1100 Kraftwagen und etwa 200 Motorräder beteiligten sich beim Wahlschleppdienst und brachten etwa 11000 Personen zur Wahlurne. Weiter würdigte Staffelführer Marth u. a. die Besichtigung der Staffel durch den Führer der Motorbrigade Niederrhein der Motorobergruppe West, Obergruppenführer Seydel. Die Erziehungsarbeit der HJ. in den Motorsportscharen habe ebenfalls beste Früchte gezeigt. Bei Veranstaltungen der Motorstandarte und Motorbrigade Niederrhein anläßlich einer Fuchsjagd und Geländefahrt errang man wertvolle Preise. So erhielten neun Kameraden je eine goldene Plakette, elf eine silberne und zwei eine bronzene Plakette und Ehrenschilde, außerdem gab es acht Ehrenurkunden, drei Motorrad= und zwei Wagenpreise. Einbruch in ein Lagerhaus (Siegburg): In ein Warenlager in der Gartenstraße drangen Diebe ein und entwendeten Bohnerwachs, Schuhkreme und Oel im Gesamtwert von über 40 RM. Der Diebstahl wurde durch den Besitzer, als er eine kurze Bestandsaufnahme machte, erst nach einigen Tagen bemerkt. Zu Grabe getragen (Troisdorf): Der nach kurzer Krankheit im Standort Lübeck zur großen Armee abberufene 22 Jahre alte Schütze Jakob Klein aus Troisdorf, Hindenburgstraße, wurde auf dem Waldfriedhof in Troisdorf, in Anwesenheit einer Abordnung des Schützenregiments Lübeck und der Kriegerkameradschaft 1867 Troisdorf beigesetzt. Nach der Einsegnungshandlung des Geistlichen hielt ein Offizier eine ergreifende Ansprache. Der Tag der Grünröcke in Siegburg Eine umfangreiche Gehörnschau der Kreisjägerschaft— Fröhliche Stunden zum Abschlus, (Siegburg): Der vergangene Samstag sah alle Angehörigen der Kreisjägerschaft des Siegkreises bei einem Kreisappell mit dem eine Pflichtgehörnschau verbunden war, im geschmückten Saal des Hotels„Zum Stern“ vereint. Den Auftakt des Appells brachte ein Jagdhornsignal der Revierförster, dessen Echo durch Waldhörner eines Quartetts vom Kölner Opernhaus widergegeben wurde. Opernsänger Peter Nohl(Bariton) vom Opernhaus Köln sang dann eine Arie aus dem Freischütz und das Lönslied„Grün ist die Heide“ wundervoll, begleitet vom Orchester der Stabskapelle Hennef und vom Waldhornquartett. Auf ein weiteres Musikstück ließ Kreisjägermeister Fleckner die Totenehrung folgen. Nach einem abermaligen Jagdhornsignal begrüßte der Kreisjägermeister die Gäste, besonders Stabsleiter Müller(Köln) in Vertretung des Gaujägermeisters Graf Hoensbroech, Kreisjägermeister Scheuer(Köln), Ortsgruppenleiter Böhlefeld, Bürgermeister Dr. Eickhoff, die Vertreter der Kreisbauernschaft, die Kreisamtsleiter usw. und alle Förster, Jagdinhaber und Jagdvorsteher mit dem deutschen Jägergruß. Die Kritik zur Gehörnschau gab Oberförster Scheffer(Herrenstein). Der Siegkreis habe durch vorbildliche Hege in den letzten Jahren einen außerordentlich starken Bestand aufzuweisen. Demgemäß habe sich auch der Abschuß vergrößert. Eingehend befaßte er sich mit falschen und richtigen Abschüssen. Die Gehörnschau zeige die Geweihe von den im Jahre 1936 abgeschossenen rund 700 Tieren. Der Abschuß sei bei 500 richtig gewesen(85 Prozent), bei 17(2 Prozent) zweifelhaft und bei 83(13 Prozent) falsch. Gegenüber dem Vorjahre habe das Ergebnis sich gebessert. Die Qualität der Tiere habe eine außerordentliche Besserung erfahren. Rund 1300 Ricken und Kitzen seien 1936 zum Abschuß freigegeben worden und zwar deshalb, weil der Bestand unbedingt eine zahlenmäßige Minderung erfahren müsse. Der Abschuß der Tiere wurde bis zum 1. Februar 1937 noch verlängert. Abteilungsleiter Gottschalk sprach über das Schießwesen. Kreisgendarmeriemeister Fischer über die Wildererbekämpfung. Stabsleiter Müller überbrachte die herzlichen Grüße und Wünsche des Gaujägermeisters zum Fest. Er erklärte, das Jahr 1937 werde im Zeichen der sog. Landschaftsschutzkarte stehen. Er schloß seine Ausführungen mit herzlichen Dankesworten an den Kreisjägermeister. Dieser nahm dann selber zur Gehörnschau Stellung und dankte vor allen Dingen für die tatkräftige Mitarbeit aller. Zur besonderen Auszeichnung für erfolgreiche Wildererbekämpfung überreichte er dem Hegeringleiter Heinrich Uhrmacher(Oberkassel) eine Ehrenurkunde des Reichsjärgermeisters. Bei dem Prüfungsschießen siegte Fritz Paffrath. Er erhielt die goldene Ehrennadel. Weiter wurden 10 silberne und 15 bronzene Plaketten verteilt. Der Hegering VI hatte bei dem Prüfungsschießen die beste Gruppe gestellt, die ebenfalls ausgezeichnet wurde. Mit dem Aufruf, auch in diesem Jahre wieder freudig mitzuarbeiten, schloß Kreisjägermeister Fleckner den Appell. Anschließend verlebte man noch einige fröhliche Stunden. Toni Brecher(Köln) wirkte als humorvoller Ansager mit und die fröhlichen Schlagermelodien der Heisterschosser Dorfjungen fanden ebenfalls viel Beifall. Dazu gab es Preisschießen und eine Verlosung. Von der Anklage der Tierquälerei-freigesprochen Einen Hund im Lohmarer Wald erhängt— Gefängnis für fahrlässige Brandstiftung Die Brandstiftung in Kriegsdorf vom 24. November 1936, durch die die Frucht von 61 Morgen im Werte von rund 12000 Mark in Flammen aufging, fand ihre verdiente Sühne. Der Angeklagte, ein noch junger Mann aus Spich, hatte bei dem Ermittlungsverfahren durch die Polizei eingestanden, daß er sich am besagten Tage an der Scheune eine Pfeife angezündet und das Streichholz achtlos beiseite geworfen habe, wodurch das Großfeuer entstand. Vor dem Richter stritt er alles hartnäckig ab. Das Zeugnis dreier geschulter Polizeibeamten, von denen zwei vereidigt wurden, bewies aber, daß die Spuren an der Feldscheune mit denen des Angeklagten identisch seien. Der Staatsanwalt stellte das eigenartige Verhalten des Angeklagten heraus. Er beantragte für die fahrlässige Brandstiftung, wobei er auch den großen Wert der verbrannten Frucht in Betracht zog, eine Gefängnisstrafe von sieben Monaten. Das Gericht ließ als strafmildernd die Jugend des Angeklagten gelten und verurteilte ihn zu zwei Monaten Gefängnis. Die erlittene Untersuchungshaft wird angerechnet. * Etwas beschwipst kehrten Burschen aus Hoholz und Birlinghoven vom Pützchens Markt im vorigen Jahre heim. In Holzlar gab es Streit. Einer der Burschen wollte mit einem Knüppel auf seinen Hauptgegner einschlagen, traf aber dessen Fahrrad, das dabei zertrümmert wurde. Als eine brieflich und mündlich versuchte Einigung nicht den gewünschten Zweck erreichte, erschien der Geschädigte im Hause seines Gegners in Hoholz, wurde aber etwas dreist, weshalb man ihn schließlich zur Tür hinauswarf und Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs stellte. Da gegen den Haupischläger aus Hoholz und seinen Bruder, der sich später an Schlägereien ebenfalls beteiligte, noch zwei Strafanzeigen liefen, schlug der Staatsanwalt vor, alle vier Fälle zu vereinigen. Er redete dem Kläger gütlich zu, der schließlich auch an allem nicht ganz schuldlos sei und stellte ihm anheim, die beiden angeklagten Brüder doch nicht mit einer Vorstrafe behaftet, in Kürze ins Heer eintreten zu lassen. So kam es zu einer gütlichen Einigung. Der Hauptangeklagte verpflichtete sich, den entstandenen Schaden, die Gerichtskosten und mit seinem Bruder je 5 Mark an die NSV. zu zahlen. Die Verhandlung wurde dann mit dem Ziel der Einstellung vertagt. Ein gemeiner Diebstahl (Hamm): Ein gemeiner Diebstahl wurde vorgestern im nahen Ort Birnbach ausgeführt. Dort wurden einer in bedürftigen Verhältnissen lebenden Witwe 300 Besen, deren Erlös ihrem Lebensunterhalt dienen sollte, von unbekannten Burschen gestohlen. Im Kranz der Sieben Berge Sauner gab sich als Kriminalbeamter aus (Honnef): Der hiesigen Polizei gelang es, einen Schwindler festzunehmen, der sich als Kriminalbeamter, an einer anderen Stelle als Brigadeführer und Obersturmbannführer der SS. ausgab und durch sein freches und dreistes Auftreten bei verschiedenen Geschäftsleuten und in Gastwirtschaften sich Eindruck zu verschaffen wußte. Es gelang ihm, Geldbeträge und einen Scheck zu ergaunern. Aber das unsaubere Handwerk wurde ihm bald durch das Eingreifen der Polizei gelegt. Pfundsammlung (Honnef): In dieser Woche findet die Pfundsammlung für den Monat Januar statt. An die Hausfrauen ergeht die Bitte, ihre Spenden bereitzuhalten, damit den mit dem Einsammeln beauftragten Blockwalterinnen der NS.=Frauenschaft unnötige Arbeit erspart bleibt. Ein 80jähriger (Honnef): Seinen 80. Geburtstag feierte am Sonntag Anton Müssen, Asbacherstraße 10. Die Erwerbslosen müssen sich melden (Honnef): Die Kontrollmeldung für die Honnefer Wohljahrtserwerbslosen, Arbeitslosen= und Krisenunterstützungsempfänger findet am 25. Januar von 14—15.20 Uhr bei der Nebenstelle des Arbeitsamtes in Königswinter statt. Mütterberatungsstunden im Amte Unkel (Unkel): Die Mütterberatungsstunden sind im Amt Unkel wie folgt angesetzt: Unkel: Dienstag, 19. Januar, 14,30 Uhr im Kindergarten; Bruchhausen: Dienstag, 19. Januar, nachmittags 15,45 Uhr in der Schule; Rheinbreitbach: Donnerstag, 21. Januar, 14,30 Uhr in der Schule; Erpel: Donnerstag, 21. Januar, 15,30 Uhr im alten Rathaus. Die Wohlfahrtserwerbslosen im Amte Ankei (Unkel): Nach dem Bericht des Unkeler Wohlfahrtsamtes betrug die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen im Amt(eingeklammert sind die Zahlen des Vormonats): Bruchhausen 3(), Erpel 8(), Heister 2(), Orsberg keine(—), Rheinbreitbach 4(), Unkel 9(). Die nicht anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen verteilten sich wie folgt: Erpel 9(), Heister keine(—), Orsberg keine(—), Rheinbreitbach 6(), Unkel 5(). Der Linzer Nachtragshaushalt (Linz): In einer Sitzung der Ratsherren wurde der von Bürgermeister Weyand aufgestellte und vorgetragene Nachtrag zum Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1936 festgesetzt. Er schließt mit einem Fehlbetrag von 9800 Mark ab. Gegen die Festsetzung des Planes in der vorliegenden Form erhoben die Ratsherren keine Einwendungen. Dem Antrag auf Herabsetzung der Straßenbaukosten konnte aus grundsätzlichen Erwägungen nicht stattgegeben werden, da dem Betreffenden schon die im Ortsstatut vom 5. 6. 1901 vorgesehenen Ermäßigungen zuteil geworden sind. Gegen den Verkauf von Grundstücken am Bohndorfplatz an einen Bauinteressenten hatten die Ratsherren keine Einwendungen zu erheben. Jedoch soll der Verkauf eines weiteren Grundstückes auf dem gleichen Baugelände zurückgestellt werden. Unsälle im Asbacher Land (Asbach): Ein junger Motorradfahrer aus Asbach stürzte kurz vor Rottbitze auf der vereisten Provinzialstraße. Dem Verunglückten kamen Passanten zu Hilfe. Sie brachten den bewußtlosen Fahrer in ein Wohnhaus. Glücklicherweise waren die Verletzungen nicht allzu schwerer Natur, die Maschine wurde allerdings erheblich beschädigt.— Auf der Straße Asbach—Neustadt wurde ein Radfahrer von der Linzer Höhe von einem Kraftwagen angefahren. Der Radfahrer hatte auf der abschüssigen Straße die notwendige Vorsicht fehlen lassen. Er erlitt Arm= und Beinverletzungen und mußte ärztliche Hiese in Anspruch nehmen. Vom Rheinbrohler Spar= und Bauverein (Rheinbrohl): Nach dem in der Hauptversammlung vorgelegten Bericht hat der gemeinnützige Sparund Bauverein Rheinbrohl das Jahr 1936 erfolgreich abgeschlossen„Ende des Jahres befanden sich im Besitz der Genossenschaft noch 6 Häuser mit 10 Wohnungen. Der Verein besteht nun 37 Jahre. Seit dieser Zeit ist Herr Johann Bischof Mitglied. Der Verband Rheinischer Wohnungsunternehmen verlieh ihm aus diesem Anlaß ein Ehrendiplom. Deutsch=Evangelischer Frauenverein Rheinbrohl (Rheinbrohl): Die Ortsgruppe HönningenRheinbrohl des Deutsch=Evangelischen Frauenvereins wählte in der Jahreshauptversammlung den bisherigen Vorstand wieder. Pfarrer Barner=Hönningen hielt einen Vortrag über„Königin Mathilde, eine Frauengestalt aus dem frühen Mittelalter“. Die erste Kartosseidampsroionne im Regrreis 10 Zentner Kartoffeln werden in einer Stunde gedämpft—„Kampf dem Verderb“ auch hier Parole (Niederpleis): Anfang der Woche traf hier die erste Kartoffeldämpfkolonne für den Siegkreis in der Niederpleiser Mühle ein, ein Gerät, das sich in anderen Kreisen des Vaterlandes schon bestens bewährt hat. Der Reichsnährstand sieht vor allen Dingen darauf, daß so wenig wie möglich unbrauchbare Futterabfälle entstehen, selbstverständlich auch, daß die Futterzubereitung billig gestaltet werden kann. Daß dies durch die Kartoffeldämpfkolonne erreicht wird, davon konnten sich bei der Inbetriebnahme Dr. Simons von der Landesbauernschaft Rheinland (Bonn), sowie der Leiter des landwirtschaftlichen Versuchsgutes Frankenforst überzeugen. Die Landwirtschafts, schule wird die Dämpfkolonne und ihr Arbeiten ebenfalls in nächster Zeit besichtigen. Sie arbeitet möglichst einfach. In rund einer Stunde sind die vorher gewaschenen 10 Zentner Kartoffeln, die in die auf unserem Bild ersichtlichen drei Kessel gefüllt wurden, durch erhitzten Dampf soweit, daß sie in besondere Silos entleeret werden können. Hierin halten sie sich zwei bis drei Jahre. Die Kreisbauernschaft Siegkreis sieht hierin ein Mittel, um auch ihrerseits das Möglichste für die Parole„Kampf dem Verderb“ zu tun. Die Kartoffeldämpfkolonne wird nun durch den Siegkreis ziehen und überall dort mit ihrer Spararbeit einsetzen, wo sie gewünscht wird. 89 Jahre alt (Hamm): In Birnbach beging gestern der Invalide Gustav Heiden im Kreise der Angehörigen seinen 80. Geburtstag. Der Hochbetagte erfreut sich noch bester Gesundheit. phot. Schmitz. Siegburg. Von der oberen Sieg Lebhaftes Wochenende in Eitorf (Eitorf): Eine Reihe von Veranstaltungen fanden am Samstag und Sonntag hier statt. Im Saale Hönneckes gab es Samstagabend eine Feierstunde des Reichsluftschutzbundes, wobei der hiesigen Gemeindegruppe die von der Landesgruppe als Anerkennung für ihre geleistete Tätigkeit gestiftete Fahne überreicht wurde. Der Gemeindegruppenleiter dankte mit herzlichen Worten. Am Sonntag gab es den Auftakt zum. Karneval. Im Lindenhof tagte der Damenelferrat der hesigen Nättischen Städtsolöckten. Dle Erlesberger aus Bourauel warteten im Saale Honrath mit einer Herren= und Damensitzung auf. Die Alzenbacher hatten sich für die gestrige Sitzung Kölner Kräfte geholt, die sehr gut gefielen. Neue Schulen im Kreis Altenkirchen (Wissen): Nachdem im vergangenen Jahre im Kreise Altenkirchen einige Schulen neu gebaut wurden, werden nunmehr auch in diesem Jahre unter finanzieller Mithilfe der Kreisverwaltung Schulneubauten durchgeführt in Niederdreisbach und Steeg. Aller Voraussicht nach wird auch in Mudersbach ein neues Schulgebäude errichtet. Die Entscheidung hierüber ist jedoch noch nicht gefallen. Aus der Hast entlassen (Wissen): Der frühere Präsident des Elserrates der Karnevalsgesellschaft„Fidele Altstädter“, der im Zusammenhang mit den bedauerlichen Vorkommnissen am vorvergangenen Sonntag verhaftet wurde, ist nunmehr, nachdem die Ermittlungen abgeschlossen sind, wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Autobus gegen Fernlastzug (Wissen): Am Samstagnachmittag fuhr auf der Reichsstraße am Eingang zur Schützenstraße ein mit Sauerstofflaschen beladener Lastzug einem Arbeiteromnibus in die Flanke. Durch herumfliegende Glassplitter wurden zwei Insassen des Omnibun verletzt und war bald zur Stelle und nahm den Tatbestand auf. Landfrauen und-mädchenschulung (Waldbröl): Für den Oberbergischen Kreis wurde in dieser Woche in Waldbröl eine in Zusammenarbeit der Kreisbehörde mit dem Reichsnährstand errichtete Mädchenabteilung der landwirtschaftlichen Schule errichtet. Damit ist für das Oberbergische Land einem dringenden Wunsch weiter bäuerlicher Kreise entsprochen worden. Vertreter der Behörden, der Partei und des Reichsnährstandes nahmen an der feierlichen Eröffnung teil. Neben dem Landrat und dem Kreisbauern= führer sprachen Hauptabteilungsleiter Hetzel und Fräulein Gausebeck von der Landesbauernschaft Rheinland. Die neue Mädchenklasse ist die 24. innerhalb der Landesbauernschaft Rheinland. Hunger und Kälte tun bitter weh, deshalb: Denk' an die Vögel! Bedeutungsvolle Feststellungen im Andernacher Stadtarchiv Wichtige Akten aus der Zeit der französischen Fremdherrschaft— Militärische Aushebungslisten und Gemeinderechnungen— Material für die Sippenforschung (Andernach): Seit einiger Zeit ist Dr. Wilkes von der Archivberatungsstelle Düsseldorf damit beschäftigt, das Material über die französische Abteilung (1792—1815) zu sichten und zu ordnen. Es handelt sich bei diesen Archivalien um den Ueberblick über eine für die Heimatgeschichte außerordentlich wichtige Periode der Fremdherrschaft, unter der die Stadt beinahe ein Vierteljahrhundert gelitten hat. Die Arbeiten Dr. Wilkes sind nunmehr in großen Zügen abgeschlossen. Die ermittelten und geordneten Bestände füllen zwei große Schränke des Stadtarchivs, eine umfangreiche Kleinarbeit wird noch erforderlich sein, um völlige Einsicht in alle Einzelheiten dieser Abteilung zu gewinnen. Besonders beachtenswert sind dabei die großen Registerbücher der Korrespondenz des damaligen Bürgermeisters(Maire) der Stadt Andernach. der damals gleichzeitig auch Verwalter des Kantons Andernach war, dem die Mairien Andernach. Saffig, Burgbrohl und Niederbreisig zugeteilt waren. Weiter ist als Ergebnis der Sichtung besonders wichtig, daß die gesamten Akten des Friedensgerichts Andernach, das damals einen weiten Umkreis umfaßte, für den Zeitraum von 1798 bis 1815 vollkommen lückenlos vorliegen. An familiengeschichtlichen Quellen dieser Zeit sind weiter vorhanden: eine Reihe von Zivilstandsregistern(Sammelwerte) mit den Geburtsdaten der aufgeführten männlichen Personen; eine ganze Reihe von militärischen Aushebungslisten aus der Franzosenzeit, in der neben der Abstammung der betreffenden Wehrpflichtigen auch der Untersuchungsbefund eingetragen ist. Dazu kommt noch eine Reihe statistischer Tabellen aus der Bevölkerungsbewegung in diesem Zeitraum. Auch sonst ergab die sorgfältige und gewissenhafte Ordnungsarbeit Dr. Wilkes noch eine Reihe wertvoller Funde; vorhanden sind u. a. auch fast die gesamten für Handwerker und Gewerbetreibende erteilten„Patente“, die für die Beurteilung der Wirtschaftsgeschichte und der Entwickelung des heimischen Gewerbestandes überaus interessant sind Ausgedehnt und bedeutungsvoll ist auch die Abteilung„Militaria“. Sie ermöglicht sehr viele wertvolle Einblicke und Erkenntnisse über die damaligen Truppenbewegungen und die Zusammenstellung der Truppen. Ueber die Belastung der Bevölkerung der damaligen Zeit geben eine Reihe von gut erhaltenen Gemeinderechnungen einwandfreie Auskunft. Ferner fanden sich auch noch Materialien zur Geschichte der Kirche, der Schulen, besonders auch des Andernacher Gymnasiums und des Hospitals vor. Ein Sonderabteilung werdendie Akten der Mairie Saffig bilden, die nach der Vereinigung Saffigs mit der Mairie Andernach zur damaligen Zeit auch nach Andernach abgeliefert wurden. Insgesamt ergibt sich aus dieser umfassenden Sichtungsarbeit Dr. Wilkes die erfreuliche Feststellung, daß dadurch ein überaus umfangreiches und wertvolles Material für die Familiengeschichte und Sippenforschung gewonnen wurde. Der Bestand dieser Abteilung umfaßt mehrere hundert Aktenstücke. Auf dem Boden liegend überfahren (Mechernich): Vom Auto überfahren wurde hier ein junger Mann, der auf dem Boden liegend, an dem Wagen Reparaturen ausführte. Ein Kollege setzte den Wagen in Gang und ehe der andere sich in Sicherheit bringen konnte, war der Wagen ihm über den Körper. gegangen. Er erlitt zum Glück nur leichte Verletzungen. Gerechte Strafe (Kommern): Ein junger Mann hatte sich zwischen Kommern und Euskirchen mit seinem Fahrrad an einen Lastwagen angehängt. Er hatte das Pech. einem Polizeibeamten zu begegnen. Nun kostet ihn diese gefährliche„Bequemlichkeit“ 10 Mark Strafe. Am Steuer eingeschlafen (Schleiden): Ein Verkehrsunglück ereignete sich auf der Straße nach Sistig. Ein Düsseldorfer Kraftwagen fuhr dort gegen einen Baum. wobei der Fahrer mit der Brust gegen das Steuer schlug, sodaß ihm mehrere Rippen gebrochen wurden. Der Beifahrer kam mit geringeren Verletzungen davon. Der Fahrer war infolge Uebermüdung am Steuer eingeschlafen. 16. Jonuer 1937 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Bonner Nachrichter. Nr. 15741. Seite 7 Grundsteinlegung zum 53=Heim in Beuel Unter den Klängen des Liedes„Vorwärts, vorwärts“ flieg die 53.=Jahne am Mast empor (Beuel): Unter starker Anteilnahme der Bürgerschaft Beuels wurde gestern der Grundstein zu dem H3.= Heim der Gemeinde Beuel gelegt. Gegen 11 Uhr marschierten die einzelnen Formationen, HJ., St., RSKK., Politische Leitung, Jungvolk, BDM., Jungmädelschaft, Marinejugend und zum Schluß im Stahlhelm die SS. unter Vorantritt einer Musikkapelle und den Trommler= korps der Jugend durch die Straßen Beuels hinaus zum Grenzweg wo das neue Heim errichtet wird. Man hat wundervolle Ausblicke auf die Stadt Bonn, den Rhein und das Siebengebirge. Nach dem Badenweiler Marsch stieg unter den Klängen des Liedes„Vorwärts, Vorwärts“ die HJ.=Fahne am Mast hoch. Dann sprach Ortsgruppenleiter Beigeordneter Klamp. Er ging bei seinen Ausführungen von dem Schicksal, das früher der Jugend beschieden war, aus. Sie war zersplittert und verhetzt. Seit der Machtübernahme durch Adolf Hitler sei das anders geworden. Heute besitze man eine Jugend, die geschlossen im Sinne des Führers erzogen werde. Gerade der Jugend müsse man die größte Aufmerksamkeit entgegenbringen. Sie sei dazu berufen, das Reich Adolf Hitlers ewig zu wahren Auch in dieser Stunde sei es Pflicht, derer zu gedenken, die ihr Blut in dem Kampf für die Einigung des Vaterlandes hergegeben hätten. Mit dem Liede des guten Kameraden und einem gleichzeitigen Mahnspruch senkten sich die Fahnen. Beigeordneter Klamp wies dann darauf hin, daß es der Gemeinde in Verbindung mit der Kreisleitung und der Regierung gelungen sei, dieses Heim zu schaffen. In ihm sollen die Jungen und Mädels zu echten deutschen Volksgenossen erzogen werden. Aus ihm sollten deutsche Männer und Frauen hervorgehen. Dann verlas er die Urkunde, die in das Fundament eingemauert wurde. Die Urkunde war von Kreisleiter Eichler, Bürgermeister Hausmann und Ortsgruppenleiter Beigeordneten Klamp unterzeichnet. Kreisleiter Eichler nahm dann die Grundsteinlegung vor. Beigeordneter Klamp und Bürgermeister Hausmann taten die ersten Hammerschläge. Kreisleiter Eichler sprach das Schlußwort, das mit der Führerehrung seinen Ausklang fand. soll mit der Einführung dieses Buches auch bezweckt werden, daß die jungen Leute an jede Arbeit herankommen und nicht einseitig ausgebildet werden. Für die Folge sind bei der Bewerbung um öffentliche Aufträge ganz besondere Vorbedingungen zu erfüllen. So muß der Geschäftsinhaber nachweisen können, daß er allen Verpflichtungen, insbesondere in steuerlicher Hinsicht, nachgekommen ist. Obermeister Hövel sprach dann über Preise und Kalkulation. Seine Ausführungen gaben darüber Aufschluß, daß immer noch Kollegen weit unter Preis ihre Arbeit anbieten und sich somit nicht nur selbst, sondern darüber hinaus auch dem gesamten Handwerkerstand Schaden zufügen. Schriftwart Hüler gab dann noch einen interessanten Ueberblick über die Zunahme an Wäschereibetrieben. Während im Jahre 1926 nur 2581 Wäschereibetriebe vorhanden waren, ist deren Zahl bis zum Jahre 1936 auf 16 664 gestiegen. Für die Meister sollen für die Folge sogenannte Meisterabende neu eingeführt werden. Diese Abende sollen keine Kameradschaftsabende sein, sie sollen vielmehr dazu dienen, das Wissen und Können zu vertiefen. Dann folgte die Lossprechung von 16 Meistern und Meisterinnen. Bezirksobermeister Löscher=Köln und Dr. Kleiner, Köln, sprachen dann noch über Innungsfragen. Im Anschluß an die Versammlung folgte noch ein gemütlicher Abend, der sehr nett verlief. 49jähriges Geschäftsjubiläum (Rheinbach): Am heutigen Montag begeht Herr Georg Kastenholz, Bier=Niederlage, sein 40jähriges Geschäfts=Jubiläum. Gleichzeitig ist Herr Kastenholz 40jähriger Bezieher unserer Zeitung. Die erste Bürgersitzung des Vaterstädtischen Vereins Ein reichhaltiges abwechslungsreiches Programm— Karnevalsfröhlichkeit bis nach Mitternacht (Beuel): Der Vaterstädtische Verein hielt gestern abend im großen Saale von H. Thiebes seine erste Bürgersitzung ab. Festliche Dekoration und Beleuchtung waren mitbestimmend für das Gelingen des Abends. Bereits eine Stunde vor Beginn war der Saal überfüllt. Bis zum Aufzug des Schöppenrates sorgte die Kapelle Schallenberg für Unterhaltung. Punkt.11 zog der hohe Rat auf. Die Beueler Stadtsoldaten, erstmalig in ihrer neuen schmucken Uniform, die StadtsoldatenArtilleristen, die Prinzengarde und das alte Beueler Damenkomitee gaben dem Aufzug ein prächtiges Gepräge. Als Schultheiß hatte der Vaterstädtische Verein den Prinz Karneval 1935, Martin Weigand, geworden. Weigand zeigte sich als vorzüglicher Leiter. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, daß die Sitzung einen so glanzvollen Verlauf nahm. Nach seinen einleitenden Worten stellte sich als erster Opernsänger Willi Gronack vor, der sich mit einigen Liedern in die Herzen der zahlreichen Gäste sang. Dann stieg der Protokollarius Thielmann in die Bütt. In Versen teilte er Lob und Tadel aus. Schultheiß Weigand begrüßte alsdann die Narrenschar. Als Ehrengäste waren Bürgermeister Hausmann, der Protektor des Beueler Karnevals, und Beigeordneter Otto Klamp zugegen. Frau Kopmann und Frau Kurth stellten sich darauf als lustige rheinische Winzerinnen vor. Als Patient einer Kaltwasserheilanstalt fand Herr Colmant aus Bonn großen Beifall. Unter Fanfarenklängen nahm dann Prinz Heinz I.(Heinr. Espey jr.) unter Vorantritt der Stadtsoldaten seinen Einzug. Martin Weigand und die Gäste begrüßten ihn herzlich. Frau Krahe vom alten Beueler Damenkomitee hielt eine kommunalpolitische Rückschau, und der bekannte Karnevalist Maximilian Breuer aus Limperich wußte allerhand aus seinem Leben zu erzählen. Fräulein Bernds aus Bonn brachte zur Abwechslung einen feschen Tanz als Sennerin. Dann stieg die Stimmungskanone Hubert Schmitz aus Bonn in die Bütt. Seine Reise in die Hölle war ein großes Erlebnis. Als Liederdichter hatte sich der Geschäftsführer des Vaterstädtischen Vereins, A. Schreiber, betätigt, dessen Dichtung„Es lebe Beuel", begeistert mitgesungen wurde. Eine Glanznummer des Abends brachten die„Lustigen Vier“ aus Bonn mit ihren Liedern. Ein Zwiegespräch der Hotelangestellten(Gemein=Röser) wurde ebenfalls viel belacht, gleichfalls drei Damen des alten Beueler Damen= komitees, die als Matrosen Stimmungslieder zum Vortrag brachten. Das Bonner„Stömpchens=Quartett“ brachte endlich mit seiner Reise in die Wüste den Höhepunkt und zugleich den Abschluß des Programms. Als Gäste waren eine Abordnung des Bonner Vaterstädtischen Vereins, der Siegburger Stadtsoldaten, des Funken=Korps Grün=Weiß Bonn und der Bonner Sternschnuppen erschienen. Dem Vorsitzenden des Vaterstädtischen Vereins, Beigeordneten Theo Honrath, sowie dem Geschäftsführer A. Schreiber gebührt besonderer Dank für die Ausgestaltung des Abends. Die Wäscher= und Plätterinnung tagte (Beuel): Die Wäscher= und Plätter=Innung für den Stadt= und Landkreis Bonn, Siegkreis, Oberber= gischen Kreis und Kreis Euskirchen hielt am Samstagabend im Saale des Hotels„Rheinlust“ eine Innungsversammlung ab. Obermeister Peter Hövel.Vonn konnte neben den vielen Innungskollegen den BezieksObermeister Löscher=Köln und als Vertreter der Handwerkskammer Dr. Kleiner, Köln, begrüßen. Für die Lehrlinge und Gesellen wird, wie in der Versammlung mitgeteilt wurde, das Werkstatt=Wochenbuch eingeführt, in dem jeder Arbeitgeber die besonderen Arbeitsleistungen zu verzeichnen hat. Vor allen Dingen Wirtschaftsleben Voller Ersolg der preußischen Die Zeichnung auf die preußische Anleihe von 1937 über 200 Mill. RM., die am 15. ds. Mts. geschlossen worden ist, hatte einen vollen Erfolg. Es sind insgesamt etwa 235 Mill. RM. gezeichnet worden. Von dem Betrag entfallen 134 Mill. RM. auf Anmeldungen zum Umtausch für die am 1. Februar ds. Is. fällig werdende 4½prozentigen preußischen Schatzanweisungen von 1934. Der Rest von 101 Millionen RM. ist gegen Barzahlung gezeichnet worden. Da den Umtauschzeichnern im voraus volle Zuteilung zugesagt worden ist, ergibt sich die Notwendigkeit, die Zuteilung auf Barzahlungen zu repartieren, und zwar wird sich eine Zuteilungsquote von etwa 65 v. H. ergeben. Der Fremdenverkehr im Jahre 1936 Das Statistische Amt der Stadt Bonn hat unter die Tabelle„Fremdenverkehr“ den Schlußstrich gezogen. Die Abschlußzahlen zeigen ein erfreuliches Bild. Gegenüber dem Vorjahre ist trotz des verregneten Sommers wieder ein erheblicher Fortschritt zu verzeichnen. Es besuchten Vonn 70 065 polizeilich gemeldete Fremde mit 111 171 Uebernachtungen. Im Jahre vorher waren es 64244 Gäste mit 90049 Uebernachtungen. Mit 5821 Fremden und 21122 Uebernachtungen mehr erreichte der Fremdenvenkehr 1936 den höchsten Stand der Nachkriegszeit. Wirtschaftlich gesehen bedeutet das einen weiteren Aufstieg im Gaststättengewerbe und den mit ihnen im Zusammenhang stehenden Betrieben. Die Zahl der Ausländer, die Bonn besuchten, war im letzten Jahr besonders groß. Auch hier wurde die höchste Zahl seit Kriegsende erreicht. Das Endergebnis weist 13 080 Ausländer mit 25 888 Uebernachtungen nach. 1935 waren es 10 937 Ausländer mit 16 161 Uebernachtungen. Von den Ausländern waren am meisten vertreten die Engländer mit 5690 Gästen und 11703 Uebernachtungen, dann folgen die Holländer mit 4836 Gästen und 6246 Uebernachtungen.(Zahlenmäßig in der Reisezeit erstmalig von den Engländern übertroffen). Ferner übenschritten die Tausendgrenze die Staatsangehörigen aus BelgienLuxemburg mit 1302 zu 2050 Uebernachtungen und die Besucher aus den Vereinigten Staaten mit 1090 Personen und 1799 Uebernachtungen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Staaten. Die ständige Aufwärtsentwicklung im Bonner Fremdenverkehr der letzten Jahre berechtigt auch für das neue Jahr zu den besten Hoffnungen. 1 Die Verkehrslage im Dezember im Reichsbahndirektionsbeziek Köln Der Güterverkehr des Monats Dezember war bei 25 Arbeitstagen gegenüber 24 Arbeitstagen im November um 5 Prozent schwächer. Dieser geringe Rückgang ist zeitbedingt, nachdem der Herbstverkehr mit November abgeschlossen war. Im Verhältnis zum Dezember 1935 war der Güterverkehr jedoch um 16,6 Prozent stärker. Zur Beladung wurden im Dezember 389 284 Wagen gestellt, im November 401 545 Wagen, im Dezember 1935= 323235 Wagen. Im Stückgutverkehr wurden im Dezember arbeitstäglich 299 t weniger behandelt als im November, dagegen 775 t mehr als im Dezember 1935. Im Verkehr mit dem angrenzenden Auslande kamen in der Ein=, Aus= und Durchfuhr 25373 Wagenladungen auf, d. s. 1590 Wagen mehr als im Vormonat und 1568 Wagen mehr als im Dezember 1935. Der Expreßgutverkehr war um 30 Prozent störker als im Vormonat, der reine Weihnachtsexpreßgutverkehr(vom 13. bis 24. Dezember) erreichte jedoch nicht ganz die Höhe des vorjährigen. In Köln Hbf. wurden in der Zeit vom 13. bis 24. Dezember 370000 Stück Expreßgut behandelt. Zur Entlastung der Reisezüge wurden besondere Expreßgutzüge gefahren. Der gesamte Verkehr konnte reibungslos abgewickelt werden. Der Reiseverkehr im Monat Dezember war im allgemeinen mäßig. Der Weihnachtsverkehr, über den besonders berichtet wurde, war gegen das Vorjahe etwa 10 Prozent stärker. Insgesamt wurden im Dezember 631 Sonderzüge gefahren. Zehn Millionen RM=Anleihe der„Chem. Werke Essener Steinkohle=.=.“ Wie wir hören, hat die von der„Essener Steinkohle=.=.“ begründete„Chem. Werke Essener Steinkohle=.=.“. Essen, eine 5prozentige Anleihe in Höbe von 10 Millionen RM begeben. Die Anleide, die an den Börsen in Berlin, Frankfurt und Düfsldorf eingeführt werden wird, ist bereits abgesetzt. Die Rennzahl der Sroßhandelspreise Die Kennzahl der Großhandelspreise stellt sich für den 13. Januar 1937 auf 105.3(1933— 100); sie ist gegenüder der Vorwoche(105.2) wenig verändert. Die Kennzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 103,1(minus.1 v..). Kolonialwaren 92.7(plus.2 v..), industrielle Robstosse und Halbwaren 96.9(plus.1 v..) und industrielle Fertigwaren 123.2(plus.1 v..). An den Märkten der Kolonial= waren und industriellen Roystoffe und Halbwaren wirkten sich hauptsächlich Erhöhungen der Weltmarktpreise aus. Es hat Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen 7 Uhr unsere gute Mutter. Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante die wohlachtbare Katharina geb. Schmitz im Alter von 81 Jahren, plötzlich und unerwartet, jedoch wohlvorbereitet durch einen shristlichen Lebenswandel, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn-Süd. Ippendorf. Quadrath, Berlin, Kiel, den 16. Januar 1937. Die feierlichen Exequien werden am Dienstag den 19. Januar, morgens.30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Bonn-Kessenich gehalten; daran anschlieBend um.30 Uhr die Beerdigung vom Sterbehause Rheinweg 140 aus nach dem Südfriedhofe. Heute nahm Gott der Herr meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Eva Bungert geb. Gummersbach im Alter von 70 Jahren unerwartet zu sich in die Ewigkeit. Im Namen der Hinterbliebenen: Johann Bungert Bonn, den 16. Januar 1937 Heerstraße 13 Die Beerdigung findet statt Dienstag den 19. Januar 1937, 14 Uhr, von der Kanelle des Nordfriedhofes. dan Seelenamt am gleichen Tage um 9 Uhr in der Stiftskirche. Nachruf! Am 8. Januar 1937 verschied nach kurzem Krankenlager mein lieber, guter Mann und Vater Herr Waler-Krnat Fabrikbesitzer Neudamm, den 14. Januar 1937 Jenny Arndt Rosemarie Arndt Die Beerdigung fand in Neudamm in aller Stille statt. Gott der Herr nahm heute morgen 8 Uhr meine liebe. gute Frau, unsere liebe Schwägerin und Tante Frau Matth. Heinen geb. Wieber verw. Paftenholz zu sich in die Ewickelt. an Mastürbt Aurah Nie starb nach langem, schwerem Leiden, gestärkt durch die Hellsmittel der kath. Kirche, im Alter von 71 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Matthlas Heinen und Anverwandte. Bad Cedesberg, Dulsburg, Münstereifel, Arloff, OberFiuter, den in Dauuar 1877. Die Exequlen werden gehalten am Dienstag den 19. Jau. 198, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Marien; daran auschließend die Beerdigung vom Trauerhause Brückenstraße 24 nach dem Burgfriedhof. Am 16. Januar, 19½ Uhr, verschied plötzlich und unerwartet im Alter von nahiezu 82 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen: Heinrich Fuchs Köln, Schillingstr. 36. Bonn, den 18. Januar 1937, Viktoria-Stift Mozartstraße 19 Die Beisetzung findet in aller Stille in Alpen statt. Statt Korten Assessor Eberhard Edler von Monschaw Iise Edle von Monschaw geb. Scherpenseel Vermählte Haus Werth bei Königswinter, den 20. Januar 1937 S Frisch und Jung Graße Preissenkung Nur bis 6. Februar. Undiermen 30 aller An.90 Nomseminiet ohne Futter oder halbgefüttert .30 Nemgemtatet reiülttert und alle„#01 greumangt d. 19 Ueberzeugen Sie sich ven den großen Vertellen der chemischen Reinigung C. Roeseler „Mit Heidekraft din ich sehr zufrieden. Bin 30 Jahre alt, wet meines Bebene manchmal überdrüfsig, aber jetzt, da ich Heidetraft erprobte, fühle ich mich so wohl, frisch und june. rück meine Nerven An! Konkur=Versteigerung. Am Dienstag den 19. und Mittwoch den 20. Januar 1937, jeweils ab 10 Uhr. werde ich im Versteigerungslokal Bonn, Wenzelgasse 34 o vo n,.50g- Gtäg Leramis.=slumenpasen, KAbel, Schalen, Empein, Schirmständer usw., außerdem im freiwinligg##ustrage: Bbgn amsber:—21. 1 Stähle,? Gessel, voliert, Busen, arrevenz, ovaler Tisch, bssentlich meistbletend gegen gleich bare Zahlung versteigern. Versteigerung bestimmt. Besichtigung 1 Stunde vorver. Carl Virnich, Versteigerer und Schätzer Vonn, Mithelmstraße 16. Aui 3166. Bekanntmachung Im hiesigen Handelsregister sind am 28. Dezemder 1936 folgende Firmen von Amtswegen gelöscht worden: Abteilung A: Nr. 63: Peter Frieling in Vonn. Nr. 316: Albert Falkenroth in Vonn. Nr. 358: Joh. Commes in Vonn. Nr. 680: Josef Herren in Vonn. Nr. 514: Jakov Gilles in Beuel. Nr. 907: Küsgen u. Fischer in Vonn. 926: Rheinische Steinzeug=Industrie Inh. Eugen Tohlig in Vonn. 1017: Rolden u. Mertens in Godesberg. Glas= und Spiegelmannfaktur E. Tilmes u. Co. in Bonn. Günther u. Kompagnie, Kommanditgesellschaft in Bonn. Wilhelm Hackenbere 1 in Bonn. Josef Koch vorm. M. A. Koch in Vonn. Abteilung R: 174: Terrain=Verwertungsgesellschaft Bonn=Nord mit beschränkter Haftung in Bonn. Nr. 300: Rheinische Parasin=Werke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Vonn. Nr. 525: Gesellschaft für Industriebedarf mit beschrünkter Haftung in Ponn. Nr. 947: Kassee-Großhandlung Colonius u. Maul, Gesellschaft mit beschränkter Hastung in Vonn. Nr. 975: Concentra, Schuh=Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bonn. Nr. 1001: Westdeutsche Kredit=Gesellschaft mit beschränkter Hastung in Vonn. Amtsgericht Abt. 5d. Vonn. Buchner, Maschinenfühter, Pöttmes=Obd. Adolf Hitlersteoße„1. Dier is eines von den vielen Anerkennungsschreiben, die uns taglich zugzorn. Heidekraft ist ein aus 28 wirksamen Kräutern und Erdsalzen demgumcnne erprobtes Umstimmungemittel. Wer sich schlaff und mübe füblt gus vunArdeit. und L,aggende# gstr..66 Haupupoch Herdekeast is erhältlich in Aootheten, Orogrien und Retoundhosern. — Heigekral: RADIO Der Ersatz der einen oder anderen Röhre wirkt oft Wunder. ich prüfe gerne Ihre RadioRöhren mit meinem neuen Prüfgerät 1D R. P. JEAN NOLDEN Fechgeschäft für Elektrotechnik u. Radie RONN, Wenzelgasse nur Nr. 14. Forstverwaltung Rittergut Allner bei Hennef=Sieg Holzverkauf ALTES GOLD Nr. Zahngold, Brillanten. Pfandscheine über Goldsachen höchstzahlend Shnten,„en.„Zrübdergasse am Mittwoch den 29. Jannar 1337, um 2 Uhr, in der Sastwiet=/# gume Waricgust) schaft Gerads in Buisdors. 1 an- und Verkaut Es kommen zum Verkauf: Rottannenstangen aller Klassen— Eichen=Pfähle— und etwas Birken und Kiefernbrennholz. Das Holz lagert: an der Reichsautobahn oberhalb Niederpleis, außerdem nur Rottannenstangen an der Straße Geistingen—Soeven. Der Verkauf ist gegen bar. Händler sind ausgeschlossen. Auskunft erteilt Herr Forstaufseher Karl Schütz, Fhs. Oelgarten. Teleson Nr. 425 Hennef. Schloß nuner, den 13. Januar 1937. J..: Fleckner. von Möbeln albr Un, such anlik mnl Drathel Jos. Klein, Bon.: Kosselgasse 4 Tol. 2133. 81 nn Wichtite Tatesereituisse geigen in, wird sofert benoriert. Oeberel-Anseiger 1ür benn und Umgehene. Schlafzimmer Chaiselong. Sofa, Bett, Schrank, Couch. Veri., Oesen, Herde, Trümo, Küche. Waschkom., Bücherschr. verk. v. Ringeling. Bornbeimerstr. 32.(19 Nähmaschinen repariert Groich, Inhaber: Stremann. Bottlerplatz a. Stadthaus. Fernruf 6100 Seite 8. Ne. 15741 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Donner Nachrichten 18. Januar 1937 100 Jeppeline unter einem Dach Erinnerungsstücke erzählen von einer stolzen deutschen Erfindung— Der erste„-Zug der Luft“ Seeschwalde überflog den Atlantik Die Zeitschrift der American Ornithological Union meldet, daß am 4. September auf Barbados eine Lachmöve geschossen wurde, die einen Ring des Zoologischen Museums zu Kopenhagen trug. Das Nestjunge war in Tipperne in Jütland am 17. Juni beringt worden und hatte am 20. Juli das Nest verlassen. Der Vogel war also noch nicht ein Vierteljahr alt, als er den Atlantik überflog. Bei der damaligen Wetterlage dürfte er dazu etwa einen Monat gebraucht haben. Der teure„Trottel" Die Wieser Gerichte haben festgestellt, daß im Jahre 1936 das Wort Trottel eine Summe von zwei Millionen Schilling an Geldstrafen, Gerichts= und Anwaltskosten erfordert hat. Das Wort Trottel wird nämlich von den Wiener Gerichten als Ehrenbeleidigung bewertet und dementsprechend bestraft. Es handelt sich um ein Wort, das eine Kreuzung zwischen Dummkopf und Idioten bezeichnen soll. Nicht weniger als 40000 Verhandlungen wegen gekränkter Ehre wickelten sich um das Wort Trottel ab, Man rechnete aus, daß für das für das Wort Trottel aufgewandte Geld und die dafür verschwendete Energie 400 neue Häuser hätten gebaut werden können. Rauschgiftsüchtige Pferde Im amerikanischen Staate Texas gibt es eine eigentümliche Pflanze,„Loco“ benannt, die die Eigenschaft hat, Tiere in einen berauschten Zustand zu versetzen. Dies rührt von einem der Pflanze innewohnenden Gift her, das ähnliche Wirkungen wie die des Morphiums auslöst. Die Pferde in dieser Gegend haben sich derart an den Genuß der Loco=Blätter gewöhnt, daß sie ohne sie sich krank fühlen. Man konnte die Feststellung machen, daß sich bei ihnen Ausfallserscheinungen einstellen, wenn ihnen die berauschenden Pflanzen als Futter vorenthalten werden. Dieser Zustand ändert sich aber sofort, sobald man ihrer Nahrung wieder die gifthaltigen Blätter beimischt. In Friedrichshafen ist der Neudau für das erste ZeppeUinmuseum im Entstehen begriffen, das durch zahlreiche bistorisch wertvolle Schauftücke einen lückenlosen Ueberblick über die Entwicklung des deutschen Luftschiffbaues geben wird. Im Mittelpunkt dieses einzigartigen Museums wird eine Anlage stehen, die den Besuchern den letzten Stand des Zeppelinbaues vor Augen fühnt. Da ist ein Passagierraum des Luftschiffes„Hindenburg" nachgebildet, der in Anlage und Größe ganz dem Original ähnelt. Jeder kann darin Platz nehmen, es sich in den Armstühlen aus besonders leichtem Metall bequem machen. oder die Umwelt durch die großen, schräg liegenden Aussichtsfenster betrachten. Auch dann noch gemahnt ihn nichts daran, daß er sich nicht auf einer Zeppelinreise befindet, begegnen seinen Blicken doch Landteile, Küsten, Inseln oder Meeresgebiete, die weit unter ihm zu liegen scheinen, während sich über ihm der weite Bogen des Himmels spannt. So kann man alle Eindrücke in sich aufnehmen, die eine Zeppelinreise vermittelt. In einer anderen der zwölf Abteilungen der Sammlung, die insgesamt 130 Zeppelinmodelle beherbergt, hängt ein Modell des letzten, modernsten Luftschiffes und daneben der„L3 1“ in vielfacher Verkleinerung. Aber welche Widerstände und Hemmnisse mußte Graf Zeppelin überwinden, bevor dieser Weg der Entwicklung gegangen werden konnte! Wie hat er sich mit Natur und Materie, mit Wissenschaftlern und Feinden herumschlagen müssen, ehe sein„unsinniges Projekt“ Wirklichkeit wurde. Da liegt sein erster Entwurf vor dem Beschauer. eine Zeichnung und ein Modell von einem„Luftfahrtzug mit Anhänger“, aus dem Jahre 1895. Das war ein Motorluftschiff mit beliebig vielen, durch Stoffgelenke verbundenen„Anhängern". Fünf Jahre, nachdem Graf Zeppelin mit Feder und Tusche über dem Reißbrett saß. um sein Anhänger=Luftschiff zu konstruieren, am 2. Juli 1900. war der große Tag gekommen, an dem sich„L3 1“ in die Lüfte erhob. Zeichnungen, Gemälde und Photographien der ersten, im Jahre 1908 erbauten Zeppelinhalle erinnern im Zeppelin=Museum ebenfalls an diese Zeit. Im Vergleich zu den gigantischen Anlagen im Weltflughafen in Frankfurt am Main und in Friedrichshafen mutet sie heute zwar fast vorsintflutlich an, aber damals bedeutete sie doch einen Markstein. Sie beherbergte den vierten Zeppelin, jenen„L3“, der im gleichen Jahr die fürchterliche Katastrophe von Echterdingen erlebte. Aufs tiefste erschüttert, aber ungebrochenen Mutes stand der Graf vor den rauchenden Trümmern seines Schiffes, vor den verbogenen Stahlteilen, vor den verkohlten Holzsplittern und Leinwandfetzen, die einen Sondertisch im neuen Zeppelinmuseum erhalten werden. Daneben liegen oder hängen aber dann auch gleich die nührenden Beweise der Anhänglichkeit, die das Volk dem Grafen Zeppelin entgegenbrachte: Briefhüllen mit ungelenken Schriftzügen, in denen Geldscheine lagen, Postsäcke, die zur Zustellung benützt werden mußten, weil die Zuschriften und Pakete in so riesiger Anzahl einliefen. Kurz: mit allen seinen Schaustücken erläutert dieses neue Museum eins der interessantesten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Geständnis unter der Wucht des Beweismaterials Der dreifache Mord in Berlin aufgeklärt Vor einigen Tagen wurden in Berlin in der Joachimstraße 4, die Ehefrau Kalina, ein gewisser Schleebaum und ein gewisser Gleitze erschossen aufgefunden. Die umfangreichen recht schwierigen Ermittlungen der Berliner Mordkommission führten zu der Feststellung, daß der Ehemann Kalina der Tat dringend verdächtig sei. Er wurde festgenommen, leugnete aber zunächst auf das hartnäckigste jede Beteiligung an der Tat und machte Angaben, die ihm nach und nach widerlegt werden konnten. Unter der Wucht des von der Mordkommission zusammengetragenen Beweismaterials mußte sich Kalina schließlich zu einem Geständnis bequemen. Als Motiv zur Tat gibt er schwere eheliche Streitigkeiten, Eifersucht und den von ihm angeblich nicht gebilligten Lebenswandel seiner Frau an. Das beste Münchener Lied 590 Einsendungen aus allen Teilen des Reiches Welch begeisterten Widerhall das von den Münchenern Reinhard und Wolfrum und dem Hauptschriftleiter Dr. Ernst Hohenstatter ergangene Preisausschreiben„Das beste Münchener Lied“ gefunden hat, beweisen die weit über 500 Einsendungen aus allen Teilen des Reiches und der Nachbarländer. Vielhundertmal wurde Münchens Lob und Preis gesungen, doch nur wenigen Auserwälten kann der Siegerpreis zuerkannt werden. Der Reichssender München bringt daher am 18. Januar(Montag) von 21.10 bis 22.00 Uhr eine bunte Folge der besten Einsendungen in Wort und Ton zu Gehör, aus denen das Preisgericht die Preisträger in geheimer Abstimmung wählen wird. „Bund Deutscher Karneval“ gegründet Der Karneval soll immer mehr ein Volksfest werden Am Samstagnachmittag fand in München in Gegenwart von Vertretern aller deutschen Karnevalsgesellschaften und=Organisationen die Gründungsversammlung des„Bundes Deutscher Karneval“ statt. Präsident ist der Vorsitzende des Vereins Münzener Fasching, Ratsherr Reinhard, stellvertretender Präsident ist Bürgermeister Ebel=Köln, zugleich als Vertreter des Präsidenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Staatsminister a. D. Hermann Esser, zweiter Vizepräsident ist Oberregierungsrat Gutterer, gleichzeitg Vertreter des Reichspropagandaministers, als Schatzmeister fungieren Stadtrat Horst Ebel=Düsseldorf und als ehrenamtlicher Geschäftsführer Syndikus Dr. Kirchgeßner=München. Ueber Sinn und Zweck der Gründung sprach Oberregierungsrat Gutterer vom Reichspropagandaministerium. Er bezeichnete den Karneval als ein Mittel, sich näher zu kommen und unterstrich die Notwendigkeit dafür zu sorgen, daß der Karneval ein Volksfest werde, wie es in der Vergangenheit gewesen sei. Dabei müsse man sich auf die jahrhunderte alte Tradition der großen Karnevalsvereine stützen und diesen Brauchtum weiter pflegen. Nur die Karnevalsvereine könnten die Träger des Karnevalsgedankens sein. Sie müßten in einer von staatswegen betreuten Organisation eine Stütze erhalten. Wollen Sie u. benen denner und Käher Karnevalisten hören Dann besuchen Sie am FREITAG de: AF AA N * K—— UINGER Eintritt frei! Tischbestellungen erbeten Reichssender Koin Köln: Montag, 18. Jannar .00: Ratschläge für den Küchenzettel der Woche. 10.00: Breslau: Schneeweißchen und Rosenrot. Märchenspiel. „19.30; Was brachte der Svortsonntag? 10.40: Sendepause. 12.00: Die Werkpause. 13.15: Hannover: Schloßkonzert 14.15: Die Schrammeln spielen. 14.45: Schlachtviebmarktberichte. 15.00: Für unsere Kleinen. 15.30: Sendepause 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag.— 17.00: Hudwig Wegmann: Triepott und der Bügeler Eine Geschichte aus dem alten Westfalen. 18.00: Unterhaltungskonzert. 19.45: Neues vom Film. 20.10: Sendepause. 20.15: Berlin: Reichssendung: Querschmitt durch den Reichsparteitag der Ehre 1936. 1. Teil: Aussconirte, 22.30: Nachtmusik. Köln: Dienstag, 19. Jaunar 10.00: Stuttgart: Gewehre verstummen. Ein Hörspiel um Opfermut und Ritterlichkeit im Kolonialkrieg. 10.30: „Kindergarten. 11.00: Sendepause. 12.00: Die Werkpause. 13.15: München: Mittagskonzert. 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei. 15.00: Sendepause. 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag.— Kapitel aus dem Roman„Der Nachsommer“, von Adalbert Stifter. 17.25: Hausmusik von Ludwig van Beethoven. 18.00: Kleine Musik.(Schallplatten). 432% Vom Deutschlandsender: Politische Zeitungsschau. 10.20: Schone Stimmen auf Schallplatten. Karl SchmittWalter. 19.10: Die Westdeutsche Wochenschau. 20.10: Abendkonzert. 22.30: Die Bühne. 23.15: Hamburg: Tanz= und Volksmusik. Köln: Mittwoch, 20. Jannat 10.00: Kein Platz in Preußen. Dramatische Szene um Heinrich von Kleist. 10.30: Sendepause. 12.00: Die Werkpause. 13.15: Karlsruhe: Musikalische Kurzweil. 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei von zwei bis drei. 15.00: Für große und kleine Kinder... und der Winter hat über Nacht Eisblumen ans Fenster gebracht. 15.30: Sendepause. 16.00: Wir treiben Familienforschung. 16.30: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag.— Darin: Drei got Kamerödcher, von Peter Kintgen. 17.50: Tanzmusik. 19 00: Hamburg: Emil Telmanyi spielt. 19.45: Momentaufnahme. 20.10: Sendepause. 20.15: Berlin: Reichssendung: Querschnitt durch den Reichsparteitag der Ehre 1936.(2. Teil). 22.30: Berlin: Unterhaltungs= und Tanzmusik. „Auf alle Fälle besuchen wir die Maskenbälle“ Das steht fest. Stoff fürs Kostum! Schunnh Das steht auch lest. Und daß es Spah gibt. steht dann erst recht fest! Es wird angeboten: Für den Verkauf von rein deutschen Autoölen, deutschen Mineralölen, rein deutschem Benzin(aus deutscher Steinkohle) wird für den Bezirk Bonn und Umgegend ein tüchtiger etet für den Besuch von Behörden, Garagen und Verbrauchern gegen hohe Verdienstmöglichkeit gesucht. Ausführliche Angebote werden erbeten unter O. V. 1204 an deu General=Anz. gute Rechnerin und Maschinenschreiberin für Rechnungsabteilung zum sofortigen Eintritt gesucht. Schriftliche Angevote an Rheinische Schmiergelwerke Beuel. Suche sol. fücht. selbst. Mädchen nicht unter 25., welches die gute bürg. Küche verst. u. alle Hausarb. verrichten k. Waschfrau vorhanden. Rechmann, Rhöndorf, Telefon Honnes 766 Teieson Honnes 100. (a Beiköchin für Dauerstellung zum bald. Eintr. gesucht. Hotel Terheggen, Alpen MNiederrhein),(1 a Alleinmädchen mit guten Zeugnissen und Kochkenntnissen für Dauerstellung in Villenhaushalt gesucht. Angebote u. 2. L. 7895 an d. Gen.=Anz.(26 Helbktändiges Aleunmdochen in Privathaushalt gesucht(7 a Oberkassel, Hauptstr. 129. Tachliges Basensräutein it erstklassigen Zeugnissen sofort msucht. Hotel Krone, Bahnhofstr. 38. Fleiß. proveres Mädgen Lohn und Verpflegung gesucht. Bonn, Bonngasse 30.(10 Junges Ftaulein zum Bedienen für die Fastnachtstage gesucht. Rheinbacher Hof. Rbeinbaat. Unabhangiges(10 Stundenmädchen für Putzen und Botengänge sofort gesucht. Frau Schugt, Neutor 2. Vaeriäsiges Mäöschen welches selbständig in Küche und Haus ist, zum 1. Februar gesucht. 1a) Frau Schugt, Neutor 2. Bad Godesberg. Für unseren kleinen Haushalt, 8 Personen, suchen wir für sofort oder 1. Februar ein einfaches Mädchen für alle Hausarbeiten. Vorzustellen—4 Uhr nachmittags, Junkerstraße 15.(1a Strurafachenden die schrittliche Gewerdungen auf Anzeigen in unserer Zeitung einreichen empfeblen wir. nul Zeugnisabschriften und keine Original= Zeugnisse beizulegen Zeugnisabschriften. Bilder und sonstige Anlagen müssen an sichtbarer Stelle den Namen des Einsenders tragen. Die Auftraggeber von Stellenangeboten werden gebeten, alle Unter. lagen, insbesondere Zeugnisse und Lichtbilder evil. anonym. aber mit Angabe der Anzeigen. zffer zurückzusenden. General= Anzeiger fAr Vonn und Umgegend Bonner Nachrichten Morgenmädchen dreimal wöchentgesucht. Kölnstraß lich gesuct, mvinnluße 97. 1 2 Perfekte Hilfe für dreiviertel Tag gesucht. Näheres Geschäftsstelle.(1a Suche tüchtiges, ehrliches 1/ oder =Tag=Mädchen für Etagenhaushalt. 10—3 Uhr, Bonnertalweg 62. 11.(3a Zuverlässiges Mädchen, nicht unter 20 Jahren, das in allen Hausarbeiten bewandert ist, zum 1. Februar nach Godesberg gesucht. Angebote unter H. P. 67 an die Annahmestelle des General=Anz. in Godesberg.(10 Tüchtiger junger Herrenfriseur sof. gesucht. Kost u. Logis im Hause. Schriftl. Angeb. an Karl Koch. Friseuraion, Wissen=Sieg, Postsach.(10 Wegen Erkrankung des jetzigen, Ungerer, gesunder Mann zum Ausfahren einer Dame, etwas Hausarbeit gesucht, Kaiserstraße 25, Barierre.(1 6 Werdet Mitglied der RSB. Modernes Landhaus,.5 km von Altenkirchen=Westerwald, KölnFrankfurter Straße, 43 ar Garten und Obstwiese zu vermieten. Geeignet für pensionierte Beamte(2 Wohnungen), Fremdenpension, Garage, kleiner Stall. W. Schumacher, Bonn. Bonner Talweg 147.(15 Alexanderstraße 8: abgeschlossenes Parterre(3 Zimmer, Küche, Garten) zu vermieten.(1 5 Abgeschlossene Wohnung, 2 Zimmer, Küche, Badezimmer, Elektrisch, Gas, Wasser, an nur ruhige Mieter bill. zu vermieten, Doetschstr. 12.(15 3. Etage, 4 Zimmer, Küche, Balkon, Mansarde, zu vermieten, FritzSchröder=User (1 5 2. Etage, ruhige, sonnige Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Mansarde, mit oder ohne Heizung. ab 1. 3. zu vermieten, Beethovenstr. 29.(15 Großes sonniges Leerzimmer mit Balkon(Heizung), auf 1. Etage. in bestem Hause, an Dame abzugeben, Kaiserstraße 205.(1 5 Gut möbliertes Zimmer zu vermieten, Alexanderstr. 7. 61 b Modern möbliertes Herrenzimmer mit Heizung zu vermieten, Kronprinzenstraße 12, 2. Etg.(1 5 Wohnschlafzimmer, Heizung, Bad, mit Pension RM. 75 vermietet Koblenzerstraße 74, Parterre.(1 5 Alleinliegendes, gutmöbliertes Wohn=Schlafzimmer, Badbenutzung, zu vermieten, Herwartbstr. 10.(15 Gut möbliertes Zimmer frei, Heizung, Schillerstraße 18.(15 Bestmöbl. Wohn= u. Garage frei, Herwartbstr. 14 Bahnhofsnähe, renoviertes Parterre=Büro, alleinliegend, leer oder möbliert, zu vermieten, Herwarthstnaße 10. 41 2 Schönes großes Ladenlokal mit Zimmer zu vermieten. Bonn, Dottendorfer Straße 25.(15 BONNER StADINKAIL Montag 18. Geschlossene Vorst. für die NS.- Kulturgemeinde (Keine Platzmiete): Tiefland, Oper von E.’Albert. A. 19.30. E. 22.13. Schreibmaschinen „„Blstz“, Münsteretraße 14. AETSSEB Plann. Gold=Pfandscheine Bahngeib Brillanten tauft zu Höchstpreisen Thomé, Mlarkt 14 Schreibmaschinen v. 25 Nlk. an. Stühlen, Brüldergasse 6. Traubensaft Apfelsaft Pet. Brohl Friedrichstr. 33 Nut 800s Wer sein Voll liedt. bewein es einzig durch die Opter. die er iar dieses zu bringen dereit in abell Oitler. Tersenbbamen. Emun sehr preisw. bei: J. Klein, Friedrichstr. 31. gegenüb. Cale Maassen. Phofos ohne Grenzen Dieses Thema behandelt in Wort und Bild Herr Oberingenieur DREYER-Berlin em Mittwech, den 20. Januur 1937, 20.15 Uhr im groBen Saal der„Lese- u. Erholungs Gesellschaft“, Benn. Kch kintritt freit Samstag, 23. Jan. 1937, abends.30 Uhr in den Festsälen der eLESEe Koblenzerstr. 37 D MASRENTEST der„DNTT BONNER MÄNNER-GESANG VEREIN M. G. V.„CONCORDIA“ BONNER INSTRUMENTAL-VEREIN Feenhafte Dekoration— 4 Kapellen— Wein-, Bler- und Sekt-Stuben Freunde können durch Mitglieder zum Preise von A1k..— einschl. Steuer zuzügl. 20 Pig. für WIIW und Rosenmontagszun eingeführt werden. Abendkasse Mk..60 einschl. Steuer zuzügl, 20 Pfg: Abgaben. Vorverkaut: Jean Rieck. Münsterplatz. Quantius, Bonngasse. Carl Heinrichs. Wenzelgasse 22. Sporthaus Loewe. Kölnstraße. Tapetenhaus Niemann, Schumacher& Co., Brückenstr. 29. Farbenhaus Roggendorf, Meckenheimerstr., Rathaus-Drogerie, Markt 9, Pannhorst. Bonnertalweg. Fotohaus Schneider Koblenzerstraße 25. Gebr. Klaviere sehr Stimmen, Reparaturen. Klavierd. Fean Siedert. Vonn, Am Hof 4. Schwerer Rußbaum am Stamm, wegen baul. Veränd. zu verk., Bornheimerstr. 12, I.(10 Rokokokostüm für—12jähriges Mädchen, Seide, Rokokokostüm für 10—14jäbrigen Jungen, samt. Zigeunerkostümen, dieselben Größen, ebenfalls 3 schwere Gummi=Stoffkapes, alles getragen, billig zu verkaufen. Beuel, Horst=Wesselstraße 22, 3. Etage.(10 Antiquitäten! 1 Biedermeier=Bücherschrank, verschiedene alte Truhen, 1 Hubertusschlüssel und verschiedene andere Sachen gegen Höchstgebot abzugeben. Brenig. Rücksgasse 108.(29 4flamm. Gasberd„Küppmit Backosen und Wärmeschrank billig zu verkaufen. Lichtenberg, Rüngsdorf, Louisenstraße 34.(10 Zu verkaufen: sehr guter Smobillig. Dorothe king=Anzug bin straße 34. Tolocheen. 12 0 Radistauschgesuch! Geboten:=Röhrenmende, Wechselstrom. Gesucht: Aehnliches Gleichstromgerät, Baumschul=Allee 2,., rechts.(1 d Beit und Tisch zu verkaufen, Rheinbacherstr. 38, Part.(1 0 Zimmerosen RM 10 verkauft Koble Koblenzerstr. 74. Parterre. (10 Schreibmaschine, tadellos, verkauft billig Kurfürstenstraße 3.(6 d Mittelschwere Djähr. Stute zuverlässig in jeder Arbeit, verkauft Peter Jof. Fuhrmann, Bruchhausen, Teleson: Honnef 726.(10 2 Rassepferde 2 Stuten(trag.). 1 3jähr. Wallach hat abzugeben Max Engels, Burg Metternich bei Weilerswist(1 d Jg. hochtr. Kuh zu verkausen Konrad Mandt, Brenig.(1 d Hochtragendes Rind zu verkausen, Waldorf, Dersdorferstr. 122.(30 Ganz junger, reizender grauer Rehpinscher, stubenrein, preiswert zu verkaufen. Kaiser=Karl=Ring 113. 1. Etage, rechts.(10 100 legende Pöllen zu verkaufen. Dottendorf, Stefanstraße 37.(10 Es wird gesucht: vom Lande, 22 Jahre sucht Stelle in Privathaush. Im Koch., Backen u. Nähen gut angelernt. Schriftliche Angeb. an Frau Steinborn, Bonn, Grüner Weg 11. II.(1 1 für—3 Tage. Ange37 Gen.=Anz.(1 Suche für meine Tochter, 15., Lehrstelle in kleinerem Geschäft Ang. erb. u.„Lehrstelle 2“ Gen.=A. Kenrirce Khnicansenian in Godesberg zu kausen gesucht. Angebote mit Preisangabe u. E. T. 10 an den Gen.=Anz.(0 Parterre,-3 Zimmer mit Zubehör, zum 1. Febr. gesucht. Stadimitte. Angebote mit Preisangabe u. Z. L. 7316 Gen.=Anz.(6 2 Zimmer und Küche zu mieten gesucht. Preisangebote u. D. T. 2122 an den Gen.=Anz.(10 Einz. Dame sucht abgeschl. Etg. —5 Zimmer, Mansarde Heizung, gedeckte Veranda. Ausf Preisangebote u. K. O. 512 Gen.=Anz.(1 9 Junges Ehepaar, alleinstebend, sucht für sofort od. spät. Neubau-Wohnung, —3 Zimmer u. Küche. Heizung und Bad erwünscht, nicht Bedingung in Rhoinbach. Ang. u. R. 27 an den Gen.=Anz.(19 2 Zimmer gesucht. Angebote u. H. M. 23 an den Gen.=Anz.(2 g Gaelleretc Zimmer oder 2 schöne Halbmansarden für sofort. Pünktliche Mietzahl. 18—20 Mk. Angebote u. H. K. 12 an den Gen.=Anz.(9 Suche zum 1. 2. 37 (1 0 möbliertes Zimmer mit voller Pens. in bürg. Hause, auß. Samst, u. Sonnt(o. Wäsche). Preisang u. P. W. 3756 Gen.=Anz. Aeltere Tame sucht beyaglich möbliertes kleines Zimmer mit gutem Bett und Heizung. Preisangebote u. S. O. 512 Gen.=Anz.(10 M. 6000.— an 1. Stelle auf Wohn= und Geschäftshaus im Zentralpunkt der Stadt gesucht. Angeb. u. M..7 0Gen.=Anz.(1h Rollschreibtisch oder Sekretär zu kaufen gesucht.(11 Nohr, Vornbeimerstr. 36, Tel. 5706. Armer Invalide sucht Anzug und Mantel für Frau zu kaufen. Ang. u. E. C. 16 an Gen.=Anz.(2! Verschindenen 3 Bernsteinkette, alt, rundgeschlifsen, matt honigbraun. ca. 40 cm, abhanden gekommen. Da unersetzlicher Andenkenswert Belohnung, Argelanderstraße 10.(1 Fahrzeuge: Auto-Anhänger neu u. gebr., abzugeben. Karosseriewer: Kaltenberg, Kölnstr. 154.(2 Fahrräder Nähmaschinen neu und gebraucht. Alle Reparaturen. ersatzteile E. Nestler, Stißtsplotz7. In der Hingave des eigenen Lebens llegt die Krönung allen Opfersinns. Das Deutschland der Zukunft in der höchsten Opfer wert. Aboit Hitler. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend 7 Vonner Nachrichten Montag 48. Januar 1937 Nettekoven rettete den B3B vor der Niederlage Das Spiel zweien Schlußzdreiecke— heinen, der beste Mann auf dem Platz— B33 litt unter Ausfall von Graf— 10:4 Ecken für Beuel Anbernach, Matheim und Neuendorf ratschen weiter Bonner 38— Beuel 06.9 Ein Lokaltreffen ohne Tore ist wie ein Tag der Polizei ohne Strafmandate. Es ging gar zu friedlich her. Das Spiel wirkte wie ein lebendes Bild mit breitem Rahmen, in dem die Darsteller nur ab und zu ihre Stellungen wechselten. Es fehlten dem Lokalderby die kämpferische Spannung und die wildbewegte Szenerie begeisterter Zuschauer. Die —7000 Fußballanhänger wurden immerhin durch das in der technischen Grundlage befriedigende Spiel zufrieden gestellt und erlebten im Gegensatz zum ersten Spiel in Beuel nicht den hervorragenden Kampf der beiderseitigen Stürmerreihen, sondern diesmal die Kraftprobe zweier gleichwertiger Schlußdreieche. Die sehr optmistischen BFV=Anhänger wurden allgemein sehr enttäuscht und sollen bei der Halbzeit ihren Aerger am Nagelbrett der Polizei ausgelassen haben, wo sie den Nagel eher auf den Kopf trafen als bei ihrem Tip. Und die, die um Biere und Würstchen gewettet haben, mögen sich beim BFV=Torwart Nettekoven bedanken, daß sie ihren leichtsinnigen Optimismus nicht höher zu bezahlen brauchten. Er rettete den BFV vor der Niederlage, zeigte ein glänzendes Erfassen der Lagen und manch herrliche Parade. Die wechselseitigen Vorteile beider Mannschaften ergaben ein fast ausgeglichenes Kampfbild in beiden Haldzeiten. Je mehr sich das Spiel dem Ende zuneigte, um so wahrscheinlicher wurde ein glücklicher Sieg der Beueler, die beim Endspurt schließlich ein für sich sprechendes Eckenverhältuls von 10:4 herausholten. * Die Strategen, die an eine alte Form= und Erfolglosigkeit des BIV gegen Beuel feschalten, behielten schon deshalb recht, weil sie die Unbeständigkeit ihrer Fünferreihe einkalkulierten. Andererseits trat eine durch Ersatzeinstellung wahrscheinliche Formschwächung von Beuel 06 keineswegs ein. Von Anfang an verschafften Einsatz und Fleiß den Grün=Weißen leichte Vorteile. Im taktischen Spielausbau machte Beuel den Fehler des falschen Einsetzens von Dalmus und vergab durch diesen Organisationsfehler vielleicht den Sieg. Der Mittekläufer Beuels war überhaupt in mancher Hinsicht eine Ueberraschung. Seine klare Uebersicht, seine fast international anmutende Ruhe, sein gefährlicher und trockener Schuß machen ihn zum hoffnungsvollen Ersatz für den pausierenden Klein. Zudem eignet sich seine Länge vorzüglich zum Typ des Offenstvmittekläufers. Da Schäfer in vorbildlicher Weise wie sonst M. Elbern die Verbindung aufrecht erhielt und die Verteidigung Muthmann=Müller überraschend gut war, hätte Dalmus bei der nicht sehr guten Tagesform von Graf weit offensiver spielen müssen. In den technischen Zigzackzügen des Beueler Sturms lag Können, es fehlte bei allem ästhetisch schönem Kniggeln der produktive Torschuß. Joe und Hudert scheinen das Schießen völlig verlernt zu haben. Die Flügel waren im Feldspiel gut, hatten aber in Leyendecker und Wenz harte Stopper. In der Beueler Läuferreihe waren ebenfalls Lütz und Merz mehr für die Abwehr als für den Aufbau tätig. Lambertz zeigte gewohnte Sicherheit, hatte aber bei weitem nicht so gefährliche Sachen zu halten wie sein Gegenüber. * Das Feldspiel des BFV litt unter der Form von Graf, der zeitweise im Mittelfeld schwamm und seinem Sturm lange nicht wie sonst Form und Gestalt gab, durch das Fehlen des gewohnten Drängens nach vorn. Reisenhäuser und Besgen waren in Anlage und Temperament ihres Angriffs technisch sicher, aber nicht sehr torschußfreudig. Stadtler verlor zeitweise die Uebersicht und fand keine rechte Verbindung mit Herzmann, der keineswegs seinen Posten ausfüllte. So litt auch Honrath unter Mangel an brauchbaren Vorlagen, verriet aber auch durch denkbar schlechtes Schußvermögen seine mangelnde Tagesform. Der Beueler Sturm erarbeitete sich erfolgversprechende Chancen, mußte aber an Heinen scheitern, der der beste Mann auf dem Platze war und im bewegtesten Kampfgeschehen seine Ruhe behielt. Hausmann war ihm guter und sicherer Beistand. Der Schiedsrichter Schmitt aus Trier war in seinen Entscheidungen wohl in anbetracht des Ortsrivalenkampfes peinlich genau, ja sast übertrieben kleinlich, leitete aber sicher und gut. Wenn er in seiner üblichon Genauigkeit einmal das regelwidrige Halten eines Beueler Stürmers im Strafraum nicht durch Elfmeter ahndete, so berechtigterweise wohl deshalb, weil beim Stande von:0 eine solche Entscheidung tatsächlich zu hart gewesen wäre. Aus dem Spielverlauf sind einige Szenen erwähnenswert. In der ersten Halbzeit hatten Besgen und Hubert Elbern die Lambertz hat das Tor verlassen, F. Müller als schlagsicherer Verteidiger klärt die Lage. beiden klarsten Chancen, verschossen aber aus allernächster Nähe die totsicheren Bälle. Recht belebt wurde der Spielverlauf durch eine Reihe von Frei= und Strafstößen, bei denen sich Dalmus als gefährlicher Schütze erwies. Einen harten Schuß nahm Leyendecker aus allernächster Nähe mit dem Kopf, sodaß eine alte Verletzung aufbrach. Nachdem er wieder aufs Spielfeld kam, wechselte er seinen Posten, um sich zu schonen. Nettekoven meisierte einige gefährliche Drehschüsse aus dem Winkel. Beim Endspurt der Beueler wurde eine Serie von vier Eckbällen recht gefährlich. * Nach dem Spielverlauf kann man Beuel nur empfehlen, die Mannschaft in dieser Aufstellung stehen zu lassen, und dem Ersatzmann Dalmus Gelegenheit zum Einspielen zu geven, Auch Müller H. auf Linksaußen ist wendig und gefährlich. Schäfer in der rechten Verbindung paßt gut zu Franz Elbern. * Wie wird aber der BIV gegen Andernach spielen! In welcher Aufstellung? Kretzer und Fuhrmann werden in Scheer Klarere Abstiegskandidaten am Mittelrhein BIR Köln im Siegeszug bald am Ziel Würselen und KEfR gesichert. So darf man nach den Spielen der mittelrheinischen Liga wohl behaupten. Der auch die Klippe in Neuendorf knapp, aber sicher überwindende Favorit BfR Köln wird durch die nur noch theoretischen Verfolger Rhenania Würselen und Kölner EfR nicht mehr bedroht. Sechs Punkte fehlen dem kommenden Meister in sechs Spielen noch für den unwahrscheinlichen Fall, daß die„Verfolger“ nur noch Siege erzielen würden. Das Rennen ist also praktisch entschieden. Rhenania Würselen und Kölner EfR haben mit ihren zahlenmäßig klaren Erfolgen über Andernach und Sülz 07 aber ihre Stellung nunmehr so gut wie gesichert. Man muß das in dieser merkwürdig ausgeglichenen Mittelrheinliga— in der BfR Köln eine eigenartige Ausnahmestellung einnimmt — schon besonders betonen. Denn einschließlich der Beueler, die in ihrem Rückstand an Spielen immer noch schwer in ihren Aussichten zu beurteilen sind und vorläufig eine prodlematische Rolle spielen, sind ja alle anderen Mannschaften mehr oder weniger mit Abstiegssorgen behaftet. Mehr oder weniDer BFV. war gegen die Ruderkraft der Beueler macht erneka konnte sich ersol s hin den gefährlichen und tatkräftigen Aufbauläufer finden, möglicherweise wird sich Leyendecker von seiner alten Verletzung erholen müssen. Problematisch ist die Aufstellung des Sturms, da Schwindt gut ist. Die Frage ist die Umbesetzung der Außenstürmer. Wenn auch Honrath gute Anlagen zeigt, so macht doch die Bedeutung des Spiels die stärkste Besetzung notwendig. Besgen auf Links= und Reifenhäuser auf Rechtsaußen wäre zweckvoll, da die Andernacher Verteidigung schwer ist und durch Flügelspiel leicht überwunden werden kann. Tus Neuendorf— Bix Köln:1(.0) Auch die 3500 Zuschauer in Neuendorf mußten erkennen, daß der kommende Meister schier unschlagbar ist, daß er wenigstens überaus schwierig zu bekämpfen ist. Die Neuendorser Mannschaft kam an ihre letzte Leistung gegen Andernach nicht heran. Die BfR=Verteidigung war eben allen Lagen gewachsen. Gauchel 2 und Kräber ließen sich dadurch verleiten, zuviel auf eigene Faust zu unternehmen, wodurch den Kölnern die Deckung nur erleichtert wurde. Die Leistung des Favoriten, der den Läufer Macha durch Stadtfeld ersetzt hatte, war nicht gerade„meisterlich", doch sie genügte wieder einmal zum Siege. Neben der sicheren Verteidigung schaltete sich der Mittelläufer Keklersohn„unüberwindlich“ in die Devensive ein. Im Sturm sorgten die beiden Flügel für Gefährlichkeit. In der ersten Halbzeit hatten die Neuendorfer räumliche Vortelle, größere Chancen boten sich aber dem BsR, wobei Gladbach und Birrekoven das Ziel nicht fanden. Nach der Pause spielte VsR vorsichtig aus der Deckung heraus. In der 20. Minute gelang ihm der dann sicher behauptete Siegtresser, als Birrekoven einen Eckball von rechts mit Kopfstoß verwandelte. los. greich Lannschaftsumbesetzung geschwächte Hast du schon an die hungernden Vögel gedacht? Wenn nicht— hol“ es nach! phot. Engelbertz 2. Die Kamera entdeckt dreifaches unsaires Spiel. Im Hintergrund die Mauer der Zuschauer. ger, so kann man nach dem 17. Januar ebenfalls sagen. Wohl sind Sülz 07, KSC 99, noch lange nicht über den„Berg“. hinweg— aber die Stellung von Andernach, das jetzt ziemlich hoffnungslos am Ende liegt, Mülheimer SB und Tus Neuendorf ist überaus brenzlich geworden. Diese drei Mannschaften können sich nur noch durch einen förmlichen Siegeszug retten. Rhenania Würselen— SBg. Andernach:1(:0) Wenn auch nur 1500 Zuschauer der Rhenania die„Treue“ gehalten haben, so zeigte sich die Würseler Mannschaft durch die letzten Niederlagen doch derart aufgerüttelt, daß die Andernacher keine Chancen hatten. Schon im ersten Ansturm siel ein Tor durch den Halbrechten Simons. Bis die Andernacher ins Spiel kamen, war eine Viertelstunde verflossen. Nach einer halben Stunde erzielte Würselens Halblinker Hammers mit haltbarem Schuß das zweite Tor. Die verstärkte Abwehr der Rhenauen hielt den aufkommenden Andernacher Sturm. in dem auch Fuhrmann wenig zur Geltung kam, in Schach. Sauliga Mittelrhein am 17. Jannar BIR Köln 14 19 4 c 40:13 24: 0 Rhenania Würselen 14 S 2 4 37:25 18:10 Kölner EfR 14 7 3 4 29:24 17:11 Sülz 07 15 S 3 S 23:21 15:15 Bonner FV 14 5 3 S 28:28 13:15 Kölner SC 99 14 4 5 5 26:29 13:15 SB Beuel 06 11 3 5 3 17:18 11:11 Tura Vonn 13 4 S 6 16:24 11:15 Tus Neuendorf 13 S 4 6 21:29 10:16 Mülheimer SV 13 S 3 7 19:24:17 SBa Andernach 15 S 3 S 30:47:21 Kampfplan für den 24. Jaunar Mülheimer SB— BfR Köln Kölner CfR— Tuss Neuendorf Tura Bonn— Kölner SC 1899 SV Beuel= Rhenania Würselen Andernach— Bonner 8B Kölner EC 99— Mülheimer EB:9(.0) Es blieb also dabel: Seit Jahren kann der MSV den KSC nicht mehr schlagen. Die 2500 Zuschauer sahen eine erste Halbzeit, in welcher die Merheimer ihre durch Rückenwind und Sonne bedingten Vorteile nicht auszunutzen verstanden, nachdem die Mülheimer bald nach Beginn einen Elfmeterstrafstoß gegen die Latte geknallt hatten. In der zweiten Halbzeit erwischte der KSC nach sieben Minuten den Führungstreffer, als in einem Durcheinander vor dem Tor der Läufer Buchholz den Ball ins eigene Netz schlug. Während der umgestellte KSC=Innensturm durch die unermüdliche Arbeit seiner Läufer, an der Spitze Moog 1, besser zur Geltung kam, versuchte MSV seinen zerfahrenen Angriff durch den vorrückenden Steingaß vergeblich zu verstärken. Drei Minuten vor Schluß war der insgesamt verdiente Sieg des KSC gesichert, als Haubs 2 einen Flachschuß anbrachte, den Mombre durchrutschen ließ. Beim MSV waren Dr. Niggemeyer und Hoofs ersetzt. Dobner als Halblinker wan keine Verstärkung. KSC mußte durch das Fehlen von Biesinger, Moog 2 in die Verteidigung zurückziehen, für Leymann spielte Teichert Linksaußen. Den harten, ritterlichen Kampf leitete D. Wolff gut. Sülz 97— Kölner EIR:3(.9) Für die 2000 Besucher in der Stadion=Radrennbahn sah es lange nicht nach einem Siege des vorjährigen Gaumeisters aus, der wieden auf einigen Posten umgestellt hatte. So gab Busch der Verteidgung festeren Halt. Nach den ersten grünweißen Vorstößen stand die ganze erste Halbzeit im Zeichen der angreifenden Sülzer, die jedoch im Strafraum nicht mehr durchdrangen. Nach der Pause zeigte sich, daß sich die Sülzer vorher gegen den Wind ziemlich verausgabt hatten. Nach dem Überraschenden Führungstreffer des KEfR in der 20. Minute durch=Derichs stürmten die Wannen um Euler aber wieder mit vereinten Kräften. Dabei ließzen sie die Deckung zu offen. und eine weite Vorlage Rehkessels wurde von dem sonst versagenden Schlawitzkt ausgenommen und verwandelt. Aus seiner Desensivstellung heraus erzielte der KEfR auch noch durch Rehkessel kurz vor Schluß den dritten Treffer, nachdem die Sülzer Baldus in den Sturm vorgezogen hatten. Reichsbahn Vonn verlor Eiche verliert gegen Siegfried Köln 16:3 In der Reihe der Kämpfe um die mittelrheinische Rinzermeisterschaft sind die beiden Favoriten=Mannschaften nunmehr festgestellt. In Koblenz gewann der AC. Oberstein durch das ausgezeichnete Ergebnis des zweiten Ganges gegen Siegfried Koblenz mit insgesamt 22:16 Punkte und in Bonn kam der Mütheimer AC. gegen die Reichsbahnstaffel zu einem eindrucksvollen 24:13 Punktsieg. Nunmehr werden also Oberstein und Mütheim am Sonntag zum ersten Gang um die Gaumeisterschaft antreten. Aussichten für die Stelle des Zweitvertreters in der Gruppenmeisterschaft haben außerdem noch Kraftsportverein Koblenz, Kreuznach und die Kölner SiegfriedStaffel. Vonner 58 flegl auch im Kualampf aber Bonner 259 Bonner ThB— Bonner Fußball=Verein:1(:1) Der Ortsrivalenkampf der Hockeyspieler endete diesmal mit einem knappen Sieg der BVer, die mit einem Tor das Treffen siegreich gestalten konnten. Beim BTHV. sah man wieder die alte Standardverteidigung BungeHarenberg. Das Bild zeigt einen Durchbruch des BIV., Bunge, Streck, und Fleitmann(rechts) versuchen zu retten. Im Hintergrund Nohara und von Groote. phot. Brungs. Das Lokaltressen des Bonner Hockeysportes liegt hinter uns. Wieder gelang es dem Bonner FV seinen alten Rivalen zu besiegen. Zur Verstärkung des Sturms hatte der BTHV den Oberhausener Eps, der als Gast beim BTHV weilt, zugezogen. Ebenso zuversichtlich waren die BFVer, deren Aussichten auf einen Sieg am Samstagabend allerdings ziemlich sanken, als Nelles überraschend absagte. Den ausgezeichnet leitenden Schiedsrichtern Passenholz und Nack(beide Schwarz=Weiß Köln) stellten sich folgende Einheiten: BTHV: Lenzen; Harenberg, Bunge; Streck, von Groote, Fleitmann: Wessel, Eps, Thomsen, Meinhold 2 Euskirchen. BFV: Rütt: Weimer, Weber;: Stevens, Anspach, Vogel; Kronenberg, Stollenwerk, Nobis, Klemm, Nohara. Das Spiel hatte gewisse Aehnlichkeit mit der ersten Begegnung Ende Oktober, wo der BFV ebenfalls in der ersten Hälfte ein recht flüssiges Spiel hinlegte. Auch diesmal war es Stollenwerk, der mit einem trockenen, überraschenden Schuß seine Farben in Führung brachte. Kronenberg flankte zu Nobis, dessen Schuß Lenzen im BTHV=Tor hält und wieder ins Feld kickt, Stollenwerk liegt auf der Lauer und sendet plaziert ein. In unserer Vorschau schrieben wir schon, daß wahrscheinlich die Tagesform der jeweiligen Stürmerreibe die Begegnung entscheiden würde. Genau so ist es nun auch eingetrossen. Der BFV=Sturm war entschieden durchschlagskräftiger, wie auch seine Aktionen zügiger waren. Besonders in der ersten Hälfte gelang es dem BFV eine Reihe guter Gelegenheiten herauszuarbeiten. Die heute vollständig unter ihrer Form spielende Läuferreihe des BTHV bot durch ihr taktisch salsches Stellungsspiel dem schnellen BFV=Sturm immer wieder eine Entfaltungsmöglichkeit. Axel Thomsen setzte sich als Mittelstürmer restlos ein, während die übrigen Stürmer den Einsatz vermissen ließen. Die Veneidigung war beim BTHV der überragende Mannschaftsteil. Harenberg=Bunge, unser altes repräsentatives Verteidigerpaar ließen öfters den hoben Leistungsstandart des Bonner Hockeysportes vov einigen Jahreu ahnen. Anspach, der Mittelläuser des BFV dagegen war der ruhende Pol seiner Mannschaft. Recht wirksam wurde er von Stevens unterstützt. Auch Vogel scheint seine Schwächeveriode überwunden zu haben. Weimer konnte als wirksamer Zerstörer wieder gefallen. Lenzen und Rütt die beiden Torhüter waren aus dem Posten. Der Sieg des BIV ist durchaus verdient, verdienter als der Sieg im Hinspiel. In der zweiten Hälfte wurde der Kampf teilweise etwas zu hart, sodaß die Schiedsrichter eine kleine Berubigungspause einleglegten. Bedauerlicherweise mußte Streck kurz vor Schluß verletzt ausscheiden, für den dann Meinhold 1 einsprang. In der Köln=Vonner Meisterschaftsrunde konnte Rot=Weiß Köln seine Spitzenstellung weiter festigen und flegte in Leverkusen mit:0! Kölner Hockey=Club gewann gegen die Schwarz=Roten:0 und konnte daber seinen Platz in der Tabelle behaupten. Marienbung slegte im Gesenschattsspiel über Rot=Weitz Düsseldorf mit:0. Seite 10. Nr. 15741 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 18. Januar 1937 Troisdorf verlor einen Punkt— Und Bingst! Oberlar wehrte sich— Dingst ließ sich einpacken Auch Troisdorf wackelte— Woisdorf zu spät Ein schwarzer Tag für die— Ergedntspropheten vom grünen Tisch! Die rauhe Wirklichkeit sieht nicht immer schön aus: es kommt ganz auf den Winkel an, aus dem man den Lauf der Dinge aus dem Kasseesatz herausiesen zu können glaubt. Diesmal gad's Reinfälle, gegen die der bei Schaffhausen(mit kleinem„“) ein kleines Wasserhupferl ist! Werden sich die „Richt=geschauten“, freuen! Für den eigentlichen Kuallessekt sorgten die Vinaster. Ist das eine ulkige Mannschaft geworden; kleine Philosophen, die alles nehmen, wie es gerade kommt. Und diesmal nahmen sie von Allianz sieben Treffer in Empfang. Ob die sich noch für die Meisterschaft verpacken lassen? Schwerlich! Aber es ist noch nicht alle Tage Abend Auch der eigentliche Meisterschaftskandidat, Troisdorf, sprang ein wenig zur Seite. Ader er siel nicht ganz hin. Das :1 hat ihn aber alle Kraft gekostet. Es könnte am kommenden Conntag in Rippes schief geben, zumal die Nippeser in Siegburg nur:1 mit viel Pech verloren. In Rippes sind ja schon andere Favoriten gestolpert. Ganz aus dem Tritt ist die Viktoria. B.= Gladbach schlug die Blauen vom Bonnerwall:1. Das sagt genug. Die Viktoria wäre nach ihren letzten Niederlagen eigentlich der Gegner, an dem sich Vingst wieder erholen könnte. Die Begegnung ist am 24 Januar fällig. Viel, sehr viel Mübe hatte Blauweiß mit Wolsdors. Das :0, das schon in der ersten Halbzeit berausgespielt worden war, wurde gegen die zu spät in Fahrt gekommenen Wolsdorfer mit viel Glück und allen Beinen gehalten. Blauweiß bleibt damit weiter im Rennen um die begehrte begehrenswerte Spitze. TuSpB 97 Oberlar— SpuSp Troisdorf o5:1(:0) Das Tressen der beiden Ortsnachbarn drachte insowelt eine Ueberraschung, als die sich schon sicher als Meister fühlenden Troisdorfer diese Klippe nicht ohne Hindernis nehmen konnten. In einem an kämpferischen Momenten reichen Spiel ließen die Troisdorfer in spielertscher Hinsicht, vor allem aber in balltechnischer Hinsicht manche Wünsche offen, wogegen die Oberlarer durch ihre einfache und doch so erfolgreiche Spielart(der bevorzugten Torsicherung) gewisse Vorteile erwarden. Erst als nach dem Wechsel Verteidiger Mundorf verletzt ausschied, kamen die Gäste zu einer Ueberlegendett, die ihnen allerdings nur durch einen von Mittelläufer Auel prachwonl angewandten Schußz zum Ausgleich verhalf. Siegburger SpV 94— Nippes 1912:0(:0) Sowohl die Siegburger als auch die ohne den bekannten Michels angetretenen Nivpeser blieben weit hinter den erwarteten Leistungen zurück, sodaß nicht einmal der Durchschnitt erreicht wurde. Die Zuschauer langweitten sich. Blau=Weiß Köln— TuS Wolsdorf:9(:9) Obwohl Wolsdorf sich mit allen Mitteln wehrte, mußte es doch durch ein glücklich von den Kölnern erzieltes Tor alle Hoffnungen auf den Verbleib in der Klasse aufgeden. SpV Bayenthal— Viktoria Hennes:2(:0) In einem durchaus offenen Spiel, an dem beide Mannschaften spielmäßig auch den gleichen Anteil hatten, blieben die Henneser doch wieder auf der Strecke. Später kam man dem Ausgleich zwar nade, doch waren die Kölner eben etwas glücklicher. Bester Mann von Hennes war einmal mehr Torwart Hopenbitzer. Germania Mudersbach— SpBan Eitorf:5(:2) Der Sturm war der beste Mannschaftsteil. In folgender Reibenlfolge schossen die Tore: Kisteneich, Kuchbäuser, Hastrich, Kuchhäuser und ein Glanztor von Sommersdoff. Der nächste Sontag wird in Brachbach die Entscheidung dringen. SpB Höhe— SpB Herdorf:1(:1) Die Höher Mannschaft überraschte nach der angenehmen Seite. Die 2. Runde der Pokalspiele BB Troisdorf— BfL Reichsbahn Siegburg:6(:); Schönenbach— Tus Schladern:2(:); Fr.=Wild.=Hütte gegen SpV Menden:1(:): SpV Mondorf— Rheidt verlegt: S2V Kaldauen— PfR Siegburg:2(:): Hurst gegen Oettersbagen:0(:): Dattenseld— Sportfreunde Sieglar :2(:); Roleder— Troisdorf 05 Res.:2. Die erste Niedertage des.80— Der BDe gewinnt. Auch S0 Nord verlor Damit hatte man kaum gerechnet, mit einer Niederlage des K9C ausgerechnet gegen die doch im allgemeinen nicht überstarken Rhenanen. Na, dem KBC wird es nicht allzu viel schaden können, und den Rhenanen wird es nicht viel nützen. Dagegen drachte die Niederlage der Nordleute die Mülheimer um ein weiteres Stück nach unten. Der Neuling aus Friesdorf hat sich als spielstärker erwiesen als die vielsach überschätzte Nordmannschaft. Während die Mülheimer am Vorgebirgstor:4 untergingen — Union konnte den Sieg schon gut gebrauchen—. schlugen die Friesdorfer in Dellbrück die Preußen:2 und rückten damit auf den dritten Platz hinter Bayenthal. Bayenthal selbst empfing die wenig spielstarken Leute aus Hennef und schlug sie glatt:2. Einen Sieg spielte der VsL Poll in Godesberg deraus. Jede Mannschaft weiß, wie doch dort die Punkte hängen. Umso wertvoller wird den Pollern das:1 gewesen sein.— Kurz vor dem Abgang erfreute der Bonner BE seine Anhänger noch mit einem:=Sieg über die Ehrenfelder Phönir. Während die Meisterschaft wohl in Klettenberg bleiben wird — es müßten schon Wunder gescheben, wenn es nicht so sein sollte—, ist der Kampf um das Ende noch nicht entschieden. Für Preutzen, Phönix, Hennes und BBC. ist die Lage alles andere als beneidenswert. 33C 68— Phönir Köln-Ehrenseid:1(:0) Endlich ein Sieg Unter der vorzüglichen Leitung von Schiedsrichter Demmer (Siegburg) lieferten sich beide Mannschaften einen harten Kampf. Der BBC muß von den restlichen sechs Spielen noch —10 Punkte herausholen, und das ist schwer. Das Spiel mußte bis zur Halbzeit:0 gewonnen werden, aber Sie Kölner hatten Glück, aber auch einen guten Torwart. Müller schoß in der ersten Halbzeit sicher 10—15 Bälle knapp über das Tor und Impckoven hatte das Pech, daß er immer einen Verteidiger der Kölner auschoß. In der Mitte der „wenen Saosel nel das erste Tor durch- Dandeismerter Weber flankte hoch vors Tor, der rechte Läufer schlug den Ball mit der Hand fort. Den Elfmeter verwandelte Impekoven sicher zum:0. 10 Minuten später erzielten die Blau=Weißzen den zweiten Treffer. Mädler paßt flach zu Weber, dieser umspielt einen Verteidiger und schießt gegen den Pfosten, den abspringenden Ball orückt Niederstein ein. 18 Minuten vor Schluß hatten die Kölner die gleiche Chance wie BBC. Wersboven verschuldete einen Elfmeter. Aber der Kölner Mittelläufer schoß den Ball drei bis vier Meter neben das Tor. Mit dem Schlußpfiff erzielte der Halbrechte den Gegentreffer. Bei BBC war Heinen im Tor große Klasse. Die Verteidigung besser wie vergangenen Sonntag. Freschi war wodl nicht ganz schnldlos an dem Treffer der Kölner. Wershoven als linker Läufer war unstreitig der Beste auf dem Spielfeld. Wahl und Fochem taten ihre Pflicht und unterstützten den Sturm gut. Im Sturm war Impekoven der beste, er mützte nur körperlich etwas schwerer sein. Weber schnell und guter Schuß, aber er müßte etwas früder flanken und sich nicht immer auf Kampf einlassen Mähler hätte ein Tor schießen müssen, aber die große Chance läßt er aus, sein Ab= und Kopfspiel ist gut. Müller ist technisch der Beste und weiß seinen Außenstürmer im richtigen Moment einzusetzen, aber er dribhelt auch zu viel. Niederstein auf Lintsaußen schnell und wendig, aber er ist besser als Läufer. Niederstein muß sich die unsatren Mätzchen abgewöhnen, er hat es doch nicht nötig. Bei Köln überragte der Torwart. Schiedsrichter Demmer (TSpV 04) leitete sehr korrest. Die Göbesbeiger Ei gernt ins Schwimmen Risse im Mannschaftsgefüge Gedesberg 98— Vol:2(:1) Ueber die erneute Niederlage der Godesberger braucht man sich nicht zu wundern. Da hat man nun gehofft, daß die Blaugelden nach dem Friesdorfer Spiel wieder etwas mehr Mut erhalten haben, aber es war nur ein Aufflackern des früheren Könnens, weil es nun eden gegen den Ortsgegner ging. Im übrigen scheint die Mannschaft von ihrer Schwäche so überzeugt zu sein, daß sie überhaupt keinen Versuch unternimmt, das Steuerrad herumzuwersen und durch erhöhten Kampfgeist und Spieleiser das Schicksal eines immer stärter werdenden Adrutschens in den Abstiegsstrudel zu meistern. Die Blaugelben erschienen mit verselben Mannschaft— nur Schmitz K. war durch Friesecke ersetzt, wie gegen Friesdorf. In der ersten Viertelstunde war zwar alles in guter Ordnung. Es schien, als ob die Gäste auf dem ungewohnten Gelände, das an den Außenseiten sehr glitschig war, nicht in Fahr: kommen werden. Die von den Außenstürmern sehr schneu vorgetragenen Angriffe wurden leicht von der Godesberger Abwehr gestoppt. Mit der Zeit kamen jedoch die Poller merklich auf. Die Godesberger Verteidigung Berens=Kessel kam bedenklich ins Schwimmen und wie man schon gegen Friesdorf feststellen konnte, machten diese beiden Spieler auch manchen Schnitzer. Walbröl als Mittelläufer war noch der beste Spieler, der dem Sturm die größte Unterstützung angedeihen ließ. Die Vorlagen wurden jedoch von den Stürmern nicht angenommen. Der Innensturm Kolzem=Kollmann=Weins war ausgesprochen schwach, nur der kleine Brodesser konnte gefallen, der auch den einzigsten Treffer erzielte. Die Gäste aus Poll kamen fabelhaft ins Spiel. Nach Seitenwechsel macht sich das Können der Poller noch stärker bemerkbar. Ein Elfmeter wird nicht verwandelt. Frlesdot, erövert den d. Tabenenpias Sieg mit 2 Ersatzleuten Preußen Deülbrück— Friesdorf:5(:3) Die Friesdorfer fuhren mit einigen Bedenken nach Dellbrück, da sie auf ihren Halbstürmer Braun und den linken Läufer Walbröl verzichten mußten. Die beiden Spieler waren jedoch durch Berendonk und Hünten gut ersetzt. Besonders Hünten, der lange nicht mehr gespielt hatte, lieferte ein anneymbares Spiel. Nach 15 Minuten schlug sich der Kölner Torwart den von Zauls scharf geschossenen Bau selbst ins Tor. Alsbald fällt der Ausgleich durch den Mittelstürmer, der aus einem Gedränge den Ball in das leere Tor der Friesdorfer befördern konnte. Wiederum ist es Zauls, der eine weite Vorlage von Henseler angenommen hatte und zum:1 einsendet. Dann verursacht Bungard im Friesdorfer Tor ein Eigentor, wodurch der Ausgleich wieder erzielt war. Kurz vor der Pause erhöht Berendonk auf:2. Nach Seitenwechsel liefern die Gäste ein Spiel, wie man es selten von ihnen gesehen hat. Sogar die Dellbrücker mußten anerkennen, daß sie ein schöneres Spiel noch nicht hier gesehzen hätten, Heuseler ist nunmohr aus der Reserve herausgegangen und schickt seine Außenstürmer Michels und Zauis mit weiten Vorlagen nach vorne. Durch Nutzbaum sällt der vierte Treffer, der kurz entschlossen von der 16=Linie den Ball in die Torecke jagt. 20 Minuten später ist Zauls zum dritten Mal erfolgreich. Das jederzeit anständig durchgeführte Spiel stand unter der guten Leitung von Schiri Reimus=Leverkusen. Mit diesem Sieg haben sich nunmehr die Friesdorfer— da Köln=Nord abermals verlor— den britten Tabellenplatz erobert. Bezieksklasse Gruppe 3 Mudersbach— Eitorf:5(:2) Waldbröl— Brachbach:4(:3) Gummersbach— Beyrorf:2(:1) SV. Höhe— Herdorf:1(:1) Bruche— Daaden:0(.0) Man sieht, die Favoriten Eitorf und Brachbach setzten sich über ihre Gegner glatt hinweg. Zugleich wurde damit Walddröt fürs erste ausgeschaltet. Der Kampf geht alse weiter zwischen Citorf und Brachbach. Gruppe 4 B/L. Kodlenz— Koblenz 1900:6(:4) Niedermendig— Lüpzel:3(:1) Plaidt— Mil.=SV. Koblenz:2(:0) Kottenheim— Klotten:2(:1) Lützel dat durch die hohe Niederlage in Niedermendig viel Boden verloren. Der Mil.=SV. Kovlenz führt nach seinem :0 gegen Plaidt die Tavelle an. Auch Niedermendig hat nunmehr wieder die Ehance, noch zur Spitze vorzustoßen. Gruppe 5 Engers— Heimbach=Weiß:1(:1) Viktoria Neuwied— Neuenahr:1(:0) Hönningen— TV. Mayen 10:0(:0) Sassig— EC. Neuwied:2(:2) Engers, das selber gewann, hat aus der Niederlage der Neuenahrer einigen Nutzen zu zieden. Dagegen kommt der Tu. Mayen nach seiner katastrophalen Niederlage in Hönningen nicht mehr für dödere Aussichten in Frage. Den letzten Platz nimmt nach dem:4 gegen Safsig der 2C. Neuwied ein, während Viktoria Neuwied sich etwas erholen konnte. Gruppe 8 Westmark Trier— Kürenz:0(:0) Zewen— Trier=Tüd:5(:2) Ehrang— Wittlich:3(:1) Konz=Karthaus— Sportfreunde Trier:2(:0) Neumagen— Post Trier:5(:4) Nach seinem:0 üder Kürenz und nach der weiteren Niederlage der Sportfreunde, die damit endgültig ausgeschieden sind aus dem engeren Wettbewerv, weiter nach dem Unentschieden der Wittlicher steht Westmark nunmehr mit füns Punkten Vorsprung an der Spitze. Man wird wohl mit dem enrgültigen Gruppensieg der Westmärker rechnen können. Covernheim— Oberstein:1(:1) Kirschweiler— Tiefenstein:2(:2) Sch. W. Kreuznach— 1. 3C Jdar:2(:1) Algenrodt— Eintr. Kreuznach:1 abgebr. Nach wie vor führt der 1. FC Idar das Feld an. Er verlor zwar einen Punkt, doch sollte das an seiner Favoritenstellung nichts wesentlich geändert haben. Seuppe 8 Baesweiler— Kellersberg:1(:1) Düren 1899— Eschweiler verlegt Kreuzau— Birkesdorf:0(:0) SV. Düren— Jugene Düren:2(:0) Palenberg— Mariadorf:0(:0) Stolberg— Alemannia:6(:0) Alemannia steuert der Meisterschaft entgegen Palenbergs erster Sieg Mit dem:0 über Stolberg— das, wenn man genau hinsieht, eigentlich nie für den Titel in Frage kam(jünf Spiele verloren!)— dürfte sich die Alemannia endgültig den Titel gesichert haben. Absteigen wird zweisellos Palenberg, evenso wohl auch Birkesdors. Od Jugend noch einmal durchschlüpsen wird, ist fraglich, hängt aber in erster Linie davon ab, wie Düren 1899 seine drei Spiele weniger absolvieren wird. Schulte un der Spige in* Hanrken=Vorsprung Am Niederrhein Fortung knapp vor Duisburg 99 In den Nachbargauen dat es am 17. Januar an Sensationen gesehlt. Am eindentigsten ist die Lage in dem von Schalle 04 restlos beyerrschten Gau Westsalen. Die immer noch ohne Punktverlust dastehenden Knappen brachen auch den Widerstand der Sppgg. Herten, die torlos die Halbzeit erreicht hatte, nach Belieben, er wurde :0 daraus. Da gleichzeitig Rotthausen im Kampf um den zweiten Platz von Westsalia Herne mit:3 geschlagen wurde, beträgt der Vorsprung der Schalker vor diesen beiden Mannschaften nun 9 Punkte, welche Verlustzisser auch Germania Bochum nach ihrem:0 über Erle 08 ausweist. Turn— Fortuna:4(:2) war am Niederrhein der Schlager für 14 000 in Düsseldorf. Nach ihrer zweiten Niederlage gegen Dutsburg vu hatte Forzung endlich den Sturm verstärkt. Obwohl Aldrecht durch Nachtigall ersetzt werden mußte, gewann der Innensturm durch Mehl und Czaika(Zwolanowfki spielte rechter Läuser) erhevlich an Durchschlagskraft. Fortunas Sieg siel überzeugend aus. Den baldigen Führungstresfer von Graf machte Mehl nach einer halben Stunde im Anschluß an einen Freistoß wett, einen Schuß Nachtigalls lenkte Turus Mittelläuser Albrecht dann ins eigne Tor. Als Turn gleich nach der Pause kurch Brüu ausglich, übernahm Fortuna vollends die Kampfführung. Die dauerhafte Ueberlegenheit wurde durch zwei Treffer von Mehl und Czaika belohnt. Dutsburg 99 behauptete den Anschluß mit einem Punkt Abstand in einem glücklichen:=Tiege(durch Günthers Torschutz in der 30. Minute) über den Tabellenletzten Duisburg 1. Die 7000 Zuschauer gewannen kaum den Eindruck, kaß Duisburg 99 mit seiner starken Abwehr auf die Dauer Fortung bedroyzen wird. BfL. Benraty büßte einen weiteren Punkt im:2 gegen die bedrohten Kreselder Preußen ein. Rotweis Overhausen sällt zurück. Die hohe:=Niederlage gegen den Abstiegskandidaten S8V, Elverseld erklärt sich allerdinge aus einer Handverletzung Jürissens. Hamvorn 07 erholte sich im Mittelfeld durch:1 über Schwarzweiß Essen. Anderiesen wird spielen Hollands Fußballer proben gegen Southend Am Mittwoch trägt die holländische Nationalmannschaft ein Provespiel gegen den drittklassigen englischen Club Southend Untied aus. Holland wollte für diesen Uebungskampf die besten Leute heranziehen, muß aber auf zwei bewährte Könner verzichten: auf die erkrankten Halle(Torwart) und Emit(Sturmer). Wahrscheinlich sind beite aber gegen Deutschland dabei. Eine große Sorge sind die Fußballverantwortlichen jedoch los geworden, denn Anderiesen, der vor einigen Wochen erkärte, nicht mehr international spielen zu wollen, macht wieder mit. Gegen Southend Unlied spielen van Male; Weder, Carrenhoven; Paauwe, Anderiesen, van Hel; Wels, van Spaendonck, Backhuys, Heetsans, van Nellen. Braine ist wieder in Prag Nach einer Meldung aus Prag ist Raymond Braine wieder in die Tschechel zurückgekehrt. Da die Aufenthaliserlaubnis Braines bis 1938 verlängert worden ist und der Belgier bei der Sparta auch einen Vertrag bis 1938 unterschrieben hatte, wäre er für einen belgischen Klub nicht spielberechtigt geworden. Nur wenn ihm der Aufenthalt in der Tschechei weiterdin verweigert worden wäre, hätte Braine in Belgien spielen können. Nun wird der Belgier vorläusig noch für die Sparta Tore schießen, aber im nächsten Jahr kommt er bestimmt nach Belgten. Kumpfe und Biege im beaischen Kavsport Retze ein Reter vor Lohmann 17 603 bei den Radrennen in der Deutschlandhalle Die Radrennen am Samstag in der Deutschlandhaue, mit ##demt Kroten Preis für die Dauersahrer im Mittespunkt, hatten wieder einen glänzenden Zuspruch gesunden. 17 000 Zuschauer süllten die Halle sast bis auf den letzten Platz. Die Rennen brachten auf der ganzen Linie ausgezeichneten Sport. Unser augenblicklich wieder alle überragende Steyermeister Erich Metze kam zu einem neuen Erfolg, aber im Endkampf konnte er seinen Widersacher Lohmann nur um einen Meter vinter sich lassen. Lacquehay belegte klar abgeschlagen den dritten Rang vor Minardi. Ergebnisse: Dauerrennen(30 Km.): 1. Meze 27:33,8 Minuten; 2. Lohmann einen Meter zurück; 3. Lacquchay 835 Meter; 4. Minardi 1020 Meter zurück. Preis von Eichkampf(30 Km.): 1. Ehmer 29.28 Min.; 2. Möller 5 Meter: 3. Stach 500 Meter; 4. Prieto gestürzt. Deutscher Radländersieg über holland Die Stuttgarter Stadthalle war am Tonntag der Schauplatz des Radländerkampfes Deutschland— Holland, ken die deutschen Fahrer in der Gesamtwertung mit 47:27 Punkten überlegen zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Die 8000 Zuschauer, die den Bau bis auf den letzten Platz füllten, erlebten in fast allen Läufen deutsche Siege. Im Steberkampf zeigte sich Metze nach seinen Erfolgen in Berlin abermals von der besten Seite und gewann von den vier 15=Kilometer= Läusen allein drei, während der andere Stach gewann. Im Fliegerkampf war Meister Richter dem Holländer van Egmont überlegen. Minitarsportberein deim Willlerwaldiac ersoigreich Unter der sportlichen Leitung des Kreissachamtsportwartes Krutwig wunde am gestrigen Sonntag auf den Höhen des Venusberges der Winterwaldlauf des Kreissachamtes Leichtathlettk in reibungsloser Weise durchgeführt. Der Lauf hatte in seinen beiden Hauptklassen eine zahlenmäßig starke Beteiligung gesunden, während dagegen die Jugend= und Frauenklasse sehr schwach besetzt war. Wegen der durch die Witterungsumstände stellenweise sehr mangelhaften Bodenbedeckung mußte in den beiden Hauptklassen eine kleine Streckenänderung vorgenommen werden. In der ersten Runde führte Bungart (IR. 78) mapp vor Hoffmann(IR. 62), dem in weiterem Abstand der Gehsportler Feldges folgte. Bungartz ließ sich in der zweiten Runde nicht einholen und landete einen verdienten Sieg in der Hauptklasse. Nachstehend die Ergebnisse: Männerklasse 1(9110 Meter): 1. Bungartz(IR. 78, Mil.=SV.) 32.55 Min.; 2. Hoffmann(IN. 62, Mil.=2V.); 3. Feldges(Siegfried); 4. Paulsen(IR. 77); 5. Nir(3R. 78); 6. Mayer(IR. 78); 7. Juber(IR. 78); 8. Krumm(VZV. 1860): 9. Rosenbaum(IR. 77); 10. K. Ditz(Tiegfried). Männerklasse 2(4500 Meter): 1. Schröder(Post=SV. Bonn) 16 Min.; 2. Kutschke(IR. 78); 3. Fischer(IR. 62); 4. Meier(IR. 77); 5. Schulz(Post=SV. Bonn). Klasse 3(1500 Meter): 1. Schäfer(Marine=HJ. Gotesberg) 8 Min.; 2. Hermeling(TV. Poppelsdorf); 3. Karp (BIV.); 4. Wolkewitz(TV. Poppelsdorf); 5. Eich(TV. Poppelsdorf). Klasse 4(Jugend, 1000 Meter): 1. Schneider; 2. Nachenbach.— Frauen(1000 Meter): 1. L. Pollack(BTV. 1860). Mannschaftssteger in Männerklasse 1 wurde die Mannschaft des IN. 78 mit 12 Punkten, in Männerslasse 2 das IR. 77 mit 19 Punkten(beide Mil.=ZV. Bonn). Frl. Butzmann und Mauritz wieder Meister In den Schlußkämpfen der Tischtennisspieler um die nationalen Meistertitel in Berlin=Hohen=Neuendorf konnten in den Einzelspielen die bisherigen Meister wiederum erfolgreich sein. Bei den Männern war Mauritz=Wuppertal seinem Schlußrundengegner Deisler=Hamburg mit 21:16, 21:11, 21:12 hoch überlegen. Ein sehr hartnäckiges und lang andauerndes Gesecht lieferten sich dagegen die Frauen. Für den entscheidenden Kampf, den schließlich Meisterin Frl. Butzmann gewann, waren füns Sätze nötig; 14:21, 21:12, 21:14, 18:21, 21:16. Die Endspielgegnerin Frl. Hobohm=Quodlinburg ließ der Westdeutschen nicht viel nach. Verrus erste Niederlage gegen Vines Ellsworth Vines hat sich recht schnell von seiner Grippe erholt. In Pittsburg traf er zum vierten Male mit Fred Perry zusammen, aber diesmal glückte ihm ein:5,:7,.4, 611, nachdem er in den drei ersten Begegnungen jedesmal klar unterlegen war. Deutscher Rehord Lalckes Duioburg 98 fiegt über den 53PC Den Haag Die Wasserballer von Duisburg 98 trugen, zur Vorvereitung auf die Enccämpfe zur deutschen Meisterschaft am Tamstag einen internationalen Kampf gegen den H3VC. Den Haas aus, den sie mit:4(:1) klar schlugen. Bei den Dutsburgern war der National=Mittelstürmer Schneider mit fünf Treffern der Erfolgreichste. Bei den Schwimmkämpfen, die das Spiel umrahmten, gab es einen deutschen Rekord im 400 Meter=Brustschwimmen durch den Dortmunder Joachim Balcke, der den von Paul Schwafz (Göppingen) mit:00,1 Minuten gehaltenen Rekord auf:52.4 drückte.— Eine Kraulstaffel der Wasserball=Mannschaften gewann Dutsburg 98. Christel Cranz überlegene Siegerin Die deutsche Olympiasiegerin Ehristel Cranz errang bei den anjährlich in Grindelwald durchgeführten internationalen ubfahrtsrennen einen schönen Sieg. Nachdem die Freiburgerin schon am ersten Tage im Abfahrtslauf den ersten Platz belegt hatte, gelang es ihr auch am Sonntag im Torlauf die beste Zeit herauszuholen. Voxkämpfe in Sinzig Der Sinziger Boxklub hatte am Samstag eine gute Vorveranstaltung ausgezogen. Der Saal war gut besetzt. Die Ergebnisse der Kämpfe waren folgende: Lenzen im JugendFliegengewicht Post gegen Viehmann=Sinzig unentschieden. Heimerzheim Jugend=Federgewicht Post— gegen Haas=Einzig. Eieger Haas nach Punkten. Mittelgewicht: Mertens=Post gegen Hoffmann=Sinzig unentschieden. Fliegengewicht: Grommes=Post gegen Strohmeyer=Post, Sieger Grommes. Mittelgewicht: Wicharz=Post gegen Vosen=Post unentschieden. KrausPost machte mit Schäfer=Sinzig einen Schaukampf der allgemeinen Beisall sand. Weltergewicht: Koch=Post machte mit seinem Gegner Flück=Koblenz wenig Federlesens. Koch schickte Flück in der ersten Minute zweimal zu Boden. Beim dritten Niederschlag mußte er sich auszählen lassen. Im Schlußkampf vorte Lanzerath=Post im Halbschwergewicht gegen Kersting= Koblenz. Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen. Obwohl Lanzerath eine Verwarnung wegen Halten bekam, gab man den Kampf unentschieden. Eine gute Leistung von Lanzerath. Kampsplan der Bezirksklassen am 24. Jannar Gruppe 1: Viktoria— Bingst 05 Alllanz— Oberlar Jugend Kalk— Siegburg Nippes 1912— Troisdorf Wolsdon—.=Gladbach Gruppe 2: Kölner BE— SC Phönix BfL Poll— Bayenthal EC Preußen— Rheuania Friesdorf— Union 05 Bonner BE.— SC Köln=Nord Heunes— Godesberg Gruppe 3: Brachbach— Citorf Betzdorf— Bruche Herdorf— Waldbröl Daaden— Gummersbach SV Höhe— Mudersbach Handball am 24. Jannar Gummensbach— Obermendig S9 Rieden— Mülheimer Ep Alemannia Nachen— Niedersetzmar TV Köln=Kalk— TB Ehrenseld Siegburg=Mülldor!— MilSV Koblenz 18. Januar 1337 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 15741. Seite 50 Abertaschangen dei den Potaispielen Aifter— Vornheim:2. Nach einem unentschiedenen Verlauf des Kampfes in der ersten Halbzeit, in der beide Gegner je zwei Tore erzielen konnten, schoß die Els von alster nach Seitenwechsel den Siegestresser. Heimerzheim— Buschhoven:3. Auch die Buschhovener kamen bei dem 3. Kreisklassenvertreter zu einem knappen Erfolg und damit eine Runde weiter. Rheindach— Stotzheim:1. Die Gäste hatten nur eine Halbzelt. NTB Vonn— TV Rheinland:3. Trotz des Sieges der Rotweißen waren die Leistungen schwach und der Enderfolg wäre nicht eingetreten, wenn der Gästetorwart die leichten Treffer verhindert hätte. Mehlem— Spielverein Vonn:3. Ueberraschend klar gewannen die Bonner bei dem Gruppenführer der zweiten Kreisklasse. Die spielerische Ueberlegenheit der Gäste war drückend. Vonn=West— Limperich:4 u. Verl. Die Rechtsrheinischen kamen zu einem verdienten Siege, wenn auch erst in der zweiten Verlängerung. In der 10. Minute der zweiten Verlängerung schossen die Limpericher den Siegestreffer. Verkum— Fritzdorf:5. Ueberraschend gewann Fritzdorf, das noch am Sonntag auf eigenem Platz das.Spiel gegen Berkum verlor. Jedoch werden die Gäste ob des Sieges nicht froh, da der Torwart nicht spielberechtigt war— Uorigens der beste Spieler aus dem Platz. Köttingen— Kierdorf:1. Zwei ausgeglichene Gegner standen sich vier gegenüder. Trotz des Platzvorteils mußten die Köttinger den Sieg den glücklicheren Kierdorfern überlassen. Flerzheim— Ludendorf:1. Die. Gäste kamen in Flerzheim für einen Sieg nicht in Frage. Hersel— Roisdorf:8. Mit den Herselern ist sozusagen auch nichts mehr los. Obwohl die Gäste der 3. Kreisklasse angehören und auf fremdem Platz spielen mußten, waren sie weit besser. Waldorf— Merten:2 nach Verl. Die einzige Ueberraschung ist die Niederlage der Waldorfer auf eigenem Platz. Auch hier war eine Verlängerung notwendig. Erst in der zweiten Verlängerung kamen die Gäste zum Siegestreffer. Walderberg— Keldenich:6. Ueberraschend ist nur, daß die Walberberger 3 Tore erzielten, was sonst selten vorkommt. Weffeling— Oberkassel:1. Die Wesselinger waren froh als das Spiel zu Ende war, denn die Rechtsrheinischen lieserten wider Erwarten einen guten Kampf. Billip— Beimershoven. Ausgefallen. Gesellschaftsspiele AES Jungliga— SC Euskirchen:4. Die Jungliga des BRV kam gegen den Gruppenführer der ersten Kreisklasse nicht an. Trotz des meist offenen Spielverlaufs setzte sich der bessere Cuskirchener Sturm verdient durch. Godesberg Res.— Lannesdorf:4. Die Lannesdorfer Elf war sehr geschwächt, da die meisten Spieler der ersten Els gesperrt sind. Trotzdem lieferten die Gäste ein gutes Spiel, das verdientermaßen Unentschieden hätte enden müssen. Leugsdorf— Milltärsportverein Bonn:4. Die Leugsdorfer leisteten der Mannschaft des Militärsportvereins erbeblichen Widerstand und erst in der zweiten Spielhälfte konnten die im Sturm besser besetzten Gäste gewinnen. Vonner Kreisklassenspiele am 24. Jannar 1. Kreisklasse, Gruppe 1 Hertha— Lannesdorf(Hüter). Stotzheim— EBC(Meinerzhagen). TV Rheindorf— Oberkassel(Glauner). Honne gegen Beuel=Rheindorf(Efsertz). Spielverein— Endenich (Bellinghausen). 1. Kreisklasse, Gruppe 2 Zülpich— ESV(Stadion Euskirchen(Hoß). Duisdorf gegeni. Sependon USyUKUN!: Bumdeipsligtt##ister(Brahm), Rheinbach— Leugsdorf(Heitmann). Post— Mechernich (Heiden). 2. Kreisklasse, Gruppe 1 Hangelar— Bonn=Nord(Lück). Ennert— AxV(Krupp). BiR— Viktoria(Binlasch). Bonn=West— Limperich (Olzem). 2. Kreisklasse, Gruppe 2 Buschhoven— Mehlem(Laupsien). Fritzdorf— Berkum (Lommerzheim). Plittersdorf— Oedekoven(Jean Müller). 2. Kreisklasse, Gruppe 3 Merten— Walberberg(Rinke). Hemmerich— Keldenich (Rech, Plittersdorf). Dransdorf— Hersel(Rosemann). Sechtem— Waldorf(Esser). 2. Kreisklasse, Gruppe 4 Lechenich— Köttingen(Krupp, Jos.). Bliesheim— Dirmerzheim(Kalscheuer). Gymnich— Weilerswist(Schild). Kierdorf— Erp(Mell). Friesheim— Lommersum(Brück). 2. Kreisklasse, Gruppe 5 Iversheim— Ludendorf(Blaumeister). Frauenberg gegen Flamersheim(Leucht). Uelpenich— Wißkirchen(Bied). Wachendorf— Müggenhausen(Göranson). 3. Kreisklasse, Gruppe 1 Rösberg— Rhenania(Minzenbach). Pützchen— Eisendahn (Schliebusch). Vilich— Unkel(Schneitler). Heimerzheim gegen RTV(Wagner). 3. Kreisklasse, Gruppe 2 Neukirchen— Adendorf(Wahlen). Flerzheim— Roisdorf (Luhmer). Gelsdorf— Vollmershoven(Vollberg). Reserve= und Jungligamannschaften Godesberg— Tura(Wierz). BBE— Wesseling(Jungliga)(Limbach). Josef Steinbach gesterben Ein Pionier des österreichischen Gewichtbeversports, der Wiener Josef Steinbach, ist in seiner Heimatstadt im Alter von 58 Jahren gestorden. Steindach wurde im Jahre 1901 Weltmeister. Helen Stephens nicht zu schlagen Bei einem leichtathletischen Hallensportfest in Boston in den Uen startete auch die Olympiasiegerin im 100=Meter=Lauf zu Berlin, Helen Stephens, und flegte in 11,3 Sekunden über 100 Hards. Der erste BHB.=Sieg auf eigenem Platz Achtung für Godesberg— Ruchenheim führt die Tabelle Rülheimer Es allein an der Spitze 14:=Enfolg der Koblenzer Soldaten über Alemannia Mit dem 17. Januar ist der bisherige Spitzenreiter in der mittelrdeinischen Handball=Gautiga, der BfB 08 Nachen, gestürzt. Er wurde, an seinem spielfreien Sonntag(zusammen mit Siegburg=Mülldorf und Niedersetzmar), vom Mülbeimer SV abgelöst, der in einem wenig schönen Kampf die Kalker Turner besiegte. Beständig zeigten sich die Militärsportier aus Koblenz. Nach dem Erfolg über den BfB schlugen sie auch den zweiten Nachener Kandidaten, die Alemannia. Vorjahrs=Gaumeister Obermendig blieb zu Hause Sieger über den TV Nieden, dagegen unterlag den Tabellenletzte, TV Ehrenfeld, vor eigenen Zuschauern, Gummersbach. Die Ergebnisse: Müldeimer SV— TV Köln=Kalk:5(:2) TV Köln=Ehrenfeld— TV Gummersbach:11(435) TV Obermendig— TV Rieden:5(:4) MIl. SV Koblenz— Alemannia Nachen 1433(:3) Vonner handballverein— X8 Dollendorf:4 Diesen ersten Erfolg auf eignem Platz hat der BHV zwar etwas glücklich aber auch schwer erkämpft. Ob er eine Gewähr für weitere Erfolge gibt, ist deshalb zweiselhaft, weil man auch diesmal die einheitliche Linie eines Spielsystems in der Bonner Mannschaft vermißte. Die größte Schuld daran trägt die schwache Verteidigung, die dem starken Druck der schnellen Dollendorfer Sturmreihe keineswegs gewachsen und dader auf die Unterstützung einzelner Stürmer angewiesen war. Besonders Selig ding viel hinten, wodurch er für den Aufbau vorwiegend aussiel. In Bolsinger hat der BHV einen ausgoezeichneten Sturmführer gewonnen, nur schade, daß er nicht die rechten Leute neben sich sand. Krug hatte einen guten Tag. und Torwart Flotzdorf war seiner Mannschaft wieder ein starker Helfer zum Sieg.— Dollendorf überraschte nach der angenehmen Seite: der hobe Verlust in Kuchenheim bleibt nach diesem Spiel unverständlich: die gefährliche Wasse dieser Elf ist der sehr schnelle und wendige Sturm. Beide Halbzeiten dringen in der Spielweise keine Veränderung. Zunächst gibt wieder in der 2. Halbzeit der BHV den Ton an, was in zwei weiteren Erfolgen(Selig. Bolsinger) zum Ausdruck kommt. Wenn man aber damit den Sieg gesichert glaubte, dann belebren uns die nächsten Minuten eines Besseren. Kurz bintereinander erzielt Dollendorf zwei schöne Tore(Esser. Limback), und der Ausgleich hängt drobend in der Luft. Beide Einheiten kämpfen unter stärkstem Einsatz. Die Lösung der Spannung bringt dann ein weiterer, erfolgreicher Etrafwurf von Selig. 18 Sodesberg— Lußé Niederpleis:2(.3) Nach dem beachtlichen Unentschieden in Spich hat Godesberg mit diesem eindeutigen Sieg über Niederpleis eine noch größere Leistung vollbracht. Godesberg kommt zwar recht spät in Fahrt, aber zum mindesten wird der Kampf um die Tabellenspitze durch diese Formverbesserung eine„Beledung" erfahren, wenn man auch selbst nicht mehr Meister werden kann. TV Kuchenheim— TV Endenich:4(:2) Trotz großer Hoffnungen hat also Endenich doch in Ruchenheim keinen Erfolg erringen können, der Sturm war nicht in Form. TV Beuel— Bonner Turn=Verein siel aus. TV Geislar— TB Oberkassel siel ebensalls aus. Militär=SV Vonn— Tog. Poppelsdorf 17! Da die Poppelsdorfer Turner nicht vollständig antraten, konnten die bekannt guten Bonner Militärsportler ein überlegenes Spiel vorführen. TV Beuel=Rheindorf— Nordstern:4(:0) Nordstern erschien nur mit 10 Spielern, datte einiges Glück und konnte flegen. Ein Rheindorfer mußte den Platz verlassen. SV Ennert=Rüdinghoven— EC Euskirchen:3 Es war ein sehr schnelles Spiel, das manchmal den Platz= verein so klar im Vorteil sab— einmal führte er sogar mit einem Tor—, daß oft ein Sieg der Ennertleute wahrscheinlich war. Militär=SV. Vonn 3— KTB„Rheinland“:6(:3) TV Endenich 2— TV Sodesberg 2:10 Frauen: Bonner Handballverein— Bonner TurnVerein:1(:0) Der sehr schwere Boden des BHV=Platzes war eine harte Leistungsprobe für unsere Handballerinnen. Natürlich kam auch dadurch kein schönes Spiel zustande. Der BHV zeigte das bessere Stürmerspiel und kam so zu einem verdienten Sieg. Die BTE=Turnerinnen begingen den Fehler, ihr Spiel zu sehr auf ihre Mittelstürmerin Hüsken. Zdie ohne Zweisel die deste Spielerin des Platzes war, zuzuschneiden. Die Tore warf für den BHV Wald(2) und Habbig. während Hüsken für den Gast erfolgreich war. Ferner: Jugend: Tva. Poppelsdorf— RTV„Rbeinland“ :3(:). Bonner Handbakverein 2— ATV Vonn ausgeasten. Der Tag der deutschen Polizei in Straßensammlungen, Ablösung der Wache vorführungen Wie in allen anderen großen Städten des Reiches, wurde auch in Köln der Tag der deutschen Polizei ant Samstag mit zahlreichen Vorführungen eröffnet, die anf die großen Aufgaben der Polizei als Freund und Helfer aller Verkehrsteilnehmer und auf ihre Bedeutung für die öffentliche Sicherheit hinwiesen. Vormittags wurde zunächst in feierlichem Zuge die Fahne der ehemaligen Fachschaft Polizei aus dem Kölner Gauhaus ins Polizeipräsidium geführt. Dann wurden in der Vorhalle Präsidiums an den Ehrentafeln der gefallenen Kameraden der Polizei Kränze durch den Leiter der Ortogruppe Köln des Kameradschaftsbundes deutscher Polizeibeamten, Kulich, und Polizeipräsident Brigadeführen Hoevel niedergelegt, der der Toten in ehrenden gedachte. Auf dem Neumarkt fand eine große Verkehrsunterweisung statt, wobei an Hand praktischer Beispiele im Radfahrer=, Motorradfahrer=, Kraftwagen=, Fuhre werk= und Fußgängerverkehr das verkehrsrichtige un verkehrsfalsche Verhalten gegenübergestellt wurden. allen verkehrsstarken Knotenpunkten der Stadt erteilten Polizeibeamte vor versammelten Schulklassen Unterricht über richtiges Verkehrsverhalten. Mancher Straßenpassant wird auch die drei Kamele und die beiden Esei bewundert haben, die mit ihren originellen Plakat= inschriften gleichfalls der Verkehrserziehung dienen wollten:„Machst Du es im Verkehr wie ich, so paßt mein Name auch für Dich!“ Außer zahlreichen Mitgliedern der Technischen Nothilfe, des RSKK. und der Feuerlösch= polizei gingen auch viele Polizeibeamte mit Polizeihunden in den Straßen und den Kölner Geschäften für das Winterhilfswerk sammeln. Mittags wurde die Polizeiwache vor dem Polizeipräsidium mit großem Aufmarsch abgelöst. Nachmittags zeigte die Technische Nothilfe auf dem Heumarkt und am Sassenhof u. a. den Bau von Stegen und Behelfsbrücken bei Hochwasser und eines Feuerwachturms. Um 17 Uhr veranstaltete die Polizei einen großen Propagandamarsch über die Kölner Ringe und durch die Innenstadt. Im Anschluß an diesen Marsch gab die Kölner Polizei aus mitgeführten Feldküchen auf verschiedenen Plätzen der Stadt rund 800 Essen an bedürftige Kinder aus. Angenommen: Das Overnhaus breunt! Alarmübung der Düsseldorfer Feuerlöschpolizei Auch Düsseldorf stand am Samstag und Sonntag völlig im Zeichen des„Tages der deutschen Polizei“. Den Höhepunkt brachte die große Alarmübung der Feuerlöschpolizei am Opernhaus, wo sich Tausende von Volksgenossen versammelt hatten, die sich diese interessante Schauübung nicht entgehen lassen wollten. Auf die Meldung„Feuer im Opernhaus“ brausten in kurzen Zeitabständen mehrere Löschzüge heran. Im Nu waren die großen mechanischen Stahlleitern ausgeschossen, als auch schon die mit schweren Sauerstoffschutzgeräten ausgerüsteten Spezialtrupps, die sog. Gastaucher, über die Leitern in die verqualmten Räume eindrangen, um die gefährdeten Nachzügler, die das Theater nicht mehr rechtzeitig verlassen konnten, zu bergen. Angeseilt wurden sie in kurzer Zeit auf dei Straße herabgelassen. Nach der Bergung der bedrohten Personen wurde der Brandherd mit zahlreichen Schlauchleitungen angegriffen. Außerdem warf die sogenannte Wasserkanone ihre mächtigen Wasserstrahlen auf den Brandherd. Nachdem es gelungen war, das Feuer von allen Seiten niederzukämpfen, wurden die Nachlöscharbeiten mit dem Schaumlöschverfahren durchgeführt. Er Rlischgete Abentener * Senprieht Geave waI1 (29 .n. Re. Die= „Du meinst das Mädchen?“!“ sagte Lady Fairlie plötzlich.„Ist sie blond mit einer guten Gestalt und einem etwas traurigen Gesicht?“ „Mehr oder weniger. Warum?“ „Ich habe sie gesehen. Ich wollte, ich hätte es damals gewußt. Nun, ich sollte wohl sehr böse auf Michael. sein und ich bin es natürlich auch. Aber ich bin so froh, daß dieser Mensch nicht er ist oder er nicht dieser Mensch—.— Was sollen wir jetzt tun?“ Ich glaube“, sagte ihr Bruder grinsend,„das beste ist, wir gehen nach Lindley Haus, machen reinen Tisch und holen den verlorenen Sohn heim— mitsamt dem Mädel, wenn er ohne sie nicht geht.“ „Ja“, stimmte Lady Fairlie zu.„Das wird am besten sein. Der Kirchenaufbaufonds muß sich ohne mich behelfen. Ich muß mit diesem Mädchen sprechen.“ „Also wandte sich der kleine Zweisitzer wieder Lindley Haus zu, den großen Wagen im Gefolge. Mr. Moon verkürzte den Weg, indem er noch einiges zu seiner Erzählung nachtrug und die vielen genauen Fragen seiner Schwester beantwortete. Als sie das Gittertor von weitem sahen, machte er eine tiessinnige Bemerkung. „Dies“, sagte er,„wird Mrs. Bytheway in Herz und Nieren treffen."„ 36. „Du brauchst deshalb nicht roy zu werven, Josef“, rügte Lady Fairlie. „Und nachdem, was du mir erzählst und was ich selbst gesehen habe, glaube ich, wird es ihr sehr gut tun.“ Der Zweisitzer und sein großer Bruder hielten unter der Terrasse. Mr. Moon half seiner Schwester aus dem Wagen und sie stiegen zusammen die Stufen hinauf. Als sie sich der Türe näherten, wurde diese von innen geöffnet, Mrs. Bytheway stand vor ihnen und blickte mit einem Gemisch von Genugtuung, Ueberraschung und Beunruhigung von einem zum andern. Genugtuung über die Rückkehr von Lady Fairlie, deren abschiedsloser Abgang sie tief verletzt hatte; Ueberraschung, Mr. Moon in ihrer Gesellschaft zu sehen, und Beunruhigung, weil die Polizei bereits auf dem Weg hierwar. „Ich sah Sie aus meinem Schlafzimmerfenster“, sagte sie lebhaft,„und eilte hinunter. Mr. Moon, wie freue ich mich, Sie wiederzusehen. Ich wußte nicht, daß Sie ein Bekannter von——“ „Mr. Moon“, erklärte Lady Fairlie,„ist mein Bruder.“ Mrs. Bytheway schaute verständnislos drein. „Ihr Bruder? Aber— aber— dann muß er ja Sir Michaels Onkel sein!“ „Aber“, wandte Mrs. Bytheway ein,„als Sie hier waren——“ „Erwähnte ich es nicht? Das ist richtig. Denn sehen Sie, er weiß es nicht.“ „Weiß was nicht?“ fragte Mrs. Bytheway verwirct. „Daß ich sein Onkel bin.“ Mrs. Bytheways Mund blieb offen stehen, wodurch sie Aehnlichkeit mit einem sterbenden Fisch bekam. Lady Fairlie kam ihr zu Hilfe.„Können wir ungestört miIhnen sprechen, Mrs. Bytheway? Dann wollen m Ihnen alles erklären. Ich fürchte, es ist etwas ziert.“ Mrs. Bytheway raffte sich auf. 35. Veers Maller. München „Ja natürlich! Natürlich, Lady Fairlie. Bitte, kommen Sie in den Salon.“ Dort nötigte sie ihre Besucher zum Sitzen, nahm selbst Platz und bemühte sich, intelligent dreinzuschauen. Lady Fairlie schaute ihren Bruder an und nickte. Mr. Moon räusperte sich.„„„„ 9 „Die Sache ist die, wirs. Bytheway, Sir michael weiß nicht, daß ich sein Onkel bin, weil er nicht Sir Michael W „Der junge Herr, den Sie als Sir Michael kennen, ist nicht Sir Michael Fairlie!“ Mrs. Btheways Mund stand wieder und noch weiter offen; ihre Augen quollen soweit hervor, daß zu befürchten war, sie würden gleich herausfallen. „Nicht Sir Michael?“ wiederholte sie schwach.„Aber das ist ja läch— Sie haben ihn doch selbst gesehen. Lady Fairlie!“, „Ja“, sagte Lady Fairlie,„aber ich habe ihn zwölf Jahre nicht gesehen und hatte keinen Grund zu einem Verdacht.“ „Aber“, stammelte Mrs. Bytheway,„es kann nicht sein— ich meine, ich weiß, daß er Sir Michael ist.“ „Nur“, warf Mr. Moon ein,„weil Sie in: seinem Besitz einen an Sir Michael adessierten Brief fanden. Den hat er gestohlen. Der wirkliche Sir Michael war ein paar Tage bei mir, also muß ich es wissen.“ Mrs. Bytheway saß da, als sei ihr ein schwerer Gegenstand aufs Haupt gefallen. Durch den Nebel kam ihr plötzlich ein Gedanke.„Aber— wenn das wahr ist warum haben Sie es nicht gesagt, als Sie hier waren?“ Mr. Moon sah etwas töeicht drein. „Das war wohl unverzeihlich von mir, fürchte ich, aber tatsächlich bat mich mein Neffe darum.“ „Ihr Neffe. Sie meinen——“ „Den wirklichen Sir Michael.“ Mrs. Bytheway schüttelte hoffnungslos den Kopf. „Ich verstehe nicht. Warum tat er das? Wie konnte er es tun? Wo ist er?“ „Hier“, sagte Mr. Mo: Mrs. Bytheway fuhr hastig zusammen und schaute sich hastig im Zimmer um. „Hier?“ „Mein Neffe“, erklärte Mr. Moon,„ist der Sekretär Ihres Mannes. Mr. Bytheway bot ihm die Stelle an und er nahm sie, teilweise, weil er ein junger Esel ist, teilweise weil er Ihrem Gatten aus einer schwierigen Lage helfen wollte, und hauptsächlich, weil er sich in die Gouvernante Ihrer kleinen Tochter verliebt hatte.“ Mr. Moon hatte wohl erwartet, daß diese Mitteilung eine kleine Sensation hervorrufen würde, aber die Wirkung seiner Worte übertraf seine kühnsten Hoffnungen. Mrs. Bytheway schnappte nach Luft und sank wie vom Schlag getroffen in ihren Stuhl zurück. Eine grünliche Bläue überzog ihr Gesicht, ihre Augen verglasten. Sie stotterte etwas ganz Unverständliches. „Es war wirklich scheußlich von Michael“, sagte Lady Fairlie beruhigend,„aber junge Leute in seinem Zuande sind oft nicht für ihre Handlungen verantwortKönnten wir ihn jetzt nicht holen lassen? Ich bie# eugierig, ihn zu sehen und er muß sich natürlich bei Ihnen entschuldigen.“ Ungefähr zehn Sekunden lang hörte man nichts als schwache, halberstickte Laute von Mrs. Bytheway. Endlich hatte sie mit ungeheurer Anstrengung die Herrschaft über ihre Stimmbänder wiedergewonnen, sie sprach mit heiserer, kaum wiederzuerkennender Stimme. „Er— er ist in der Stiefelkammer. „In der— was? sagten Mr. Moon und Lady Fairlie wie aus einem Munde. „In der Stiefelkammer!“ stöhnte Mrs. Bytheway. „Und die Polizei kommt!“ Lady Fairlie schaute Mr. Moon an, Mr. Moon schaute Lady Fairlie an.„Das klingt sehr interessant", bemerkte Mr. Moon.„Möchten Sie uns nicht——“ „Meine Schmuckkassette wurde gestohlen“, brachte Mrs. Bytheway mühsam heraus,„und wir fanden Sachen ia Mr. Ja— in seinem Zimmer— in einem Socken, und da sperrte Sir Mi— da sperrte er ihn in die Stiefelkammer und die Polizei kommt!“ Mr. Moon schaute Lady Fairlie an; Lady Fairlie schaute Mr. Moon an. „Vielleicht“, meinte Lady Fairlie sanft,„könnten wir Michael aus der Stiefelkammer holen— es ist ja Michael, der darin ist? Ja, natürlich— und hören, was „Auch könnten wir“, fügte ihe Beuder hinzu,„eine kleine Unterredung mit seinem Doppelgänger haben.“ Mrs. Bytheway, die nun ein vollständiges Wrack war, stierte sie leer an. Mühsam, als stehe sie unter dem Einfluß eines starken Betäubungsmittels, erhob sie sich und wankte zur Tür, ihre Besucher schweigend hinter ihr. In der Halle fiel ihr Blick auf die würde. volle Gestalt des Dieners. „Stooply“, flüsterte Mrs. Bytheway gebrochen,„ersuchen Sie Sir Mich——“ sie erstickte fast, fuhr aber lapfer fort—„ersuchen Sie Sir Michael— herzukommen.“ Stooply verbeugte sich und ging. Mrs. Bytheway wankte zur Tür der Stiefelkammer; dort blieb sie stehen und schaute Mr. Moon hilflos an.„Ich habe vergessen. Der Schlüssel——“ „Aber“, sagte Mr. Moon,„die Tür ist ja offen.“ Er trat vor und riß sie ganz auf.„Komm' heraus, Mike, du——“. Er hielt inne, denn er hatte zu einem leeren Raum gesprochen. Von einem Sekretär war keine Spur Schweigen fiel auf die Halle. Mr. Moon schaute Mrs. Bytheway an; Lady Fairlie schaute Mrs. Bytheway an. Mrs. Bytheway schaute die Stiefelkammer an. Die Zeit verging und in das Schweigen drang Stooplys gemessene Stimme. „Sir Michael scheint ausgegangen zu sein, gnädige Frau. Er ist nicht zu Hause. Abermaliges Schweigen. Mrs. Bytheway starrte betäubt ins Leere, während Lady Fairlie und Mr. Moon höflich warteten, was nun geschehen würde. Und nach ungefähr einem Jahrhundert geschah auch etwas. Schritte erklangen auf der Terrasse und in die Halle traten zwei Personen— Miß Anne Kent und Harold Bytheway. Die erstere sah blaß und entschlossen aus. der letztere gelblich und verängstigt. Anne ging geradewegs auf ihre Herrin zu, blieb stehen und redete sie mit klarer Stimme an: „Mrs. Bytheway“, sagte sie,„Harold hat Ihnen etwas zu sagen.“ Achtzehntes Kapitel Laßt Anne nur machen! Nun ist es wieder notwendig, die Uhr zurückzustellen Das ist ja bedauerlich, aber was kann man machen, wenn so viele Dinge gleichzeitig und an verschiedenen Orten geschehen? In diesem Fall brauchen wir nur zu dem Augenblick zurückzukehren; wo Miß Kent, nachdem sie die Gefangensetzung des Sekretärs erstaunt mit angesehen hatte, zerstreuten Blickes auf die Terrasse hine ansgegangen war.=42 Wenn sie auch zerstreut aussah, war sie es burchaus nicht. Sie dachte im Gegenteil ernsthaft über Mike und den Zwischenfall mit der Stiefelkammer nach. Sie war außerordentlich empört darüber, ihr schien es, daß kein Mensch, und sei er noch so tadelnswert, eine so schände liche Behandlung verdient. Ihrer Meinung nach hatte Mrs. Bytheway durch das Einsperren des Sekretärs die Grenzen anständigen Betragens überschritten. Anne kannte die Stiefelkammer und ihr weiches Herz empörte sich bei dem Gedanken, daß da drinnen irgend jemand eingeschlossen sei— das sagte sie sich wenigstens selbst. Sie lehnte an das Geländer der Terrasse und schaute melancholischen Blickes auf den Garten hinab. Hätte ihr aber jemand angedeutet, daß sie melancholisch sei, würde sie es glatt geleugnet haben. Worüber sollte sie wohl melancholisch sein? hätte sie gefragt. Ein liebenswürdiger Uebeltäter war bei seinen Missetaten ertappt worden, besagter Uebeltäter befand sich nun in der Stieselkammer. Abgesehen von der hygienischen Seite der Sache, was war da Melancholisches dabei? Gar nichts, hätte Miß Kent energisch gesagt. Nichtsdestoweniger blieb die Tatsache bestehen, daß der Blick, mit dem sie in den Garten hinabschaute, sehr traurig war. Der Gedanke an Violet May kam ihr wohl, denn zu dieser Stunde wurde das widerstrebende Kind sonst zum Lernen genötigt, aber eben jetzt fühlte sich Miß Kent unfähig, ihr Gehalt zu verdienen und irgend semand irgend etwas zu lehren. Violet May spielte im Kinderzimmer glücklich mit ihrer geliebten Tiggels— mochte sie weiterspielen! Während sie über all das nachdachte, wurde ihr Grübeln durch das Erscheinen eines Autos unterbrochen. Ein kleiner Zweisitzer kam die Auffahrt heran und hielt vor der Terrasse. In dem Wagen saßen zwei Personen, die merkwürdig zusammenpaßten; eine kleine anmutige, wunderschön gekleidete Dame in mittleren Jahren und ein untersetzter, verwittert aussehender Mann mit einem steifen Hut und einem entsetzlichen, senffarbenen Anzug. Die kleine Dame brachte den Wagen zum Stehen und blickte sich um. Ihr lebhaftes Auge fiel auf Anne, die sich hastig abwandte. Sie kannte diese Leute nicht und verlangte keine Bekanntschaft mit ihnen, sie war nicht in der Stimmung, mit Fremden zu plaudern. Sie betrat das Haus durch die Fenstertür der Bibliothek. Dort saß Mr. Bytheway am Schreibtisch und fingerte, in dem Bestreben, sich zu beruhigen, an seinem Markenalbum herum. „O, ich bitte um Entschuldigung“, sagte Anne,„ich vergaß, daß Sie hier sind.“ Mr. Bytheway lächelte abwesend. „Das tut ja nichts, Miß Kent.“ Ich freue mich immer — das war heute ein aufregender Morgen!“ „Sehr aufregend. Ich kann“, sagte Mr. Bytheway ganz gekränkt,„meine Aufmerksamkeit nicht auf meine Marken konzentrieren. Jedesmal wenn ich versuche— ist die Polizei schon gekommen?“ „Nein.“ „Wenn sie kommt“, sagte Mr Bytheway fest— soweit seine Gallerte Festigkeit aufbringen kann—„will ich sie nicht sehen. Hermine hat sie holen lassen und sie kann — was ist das nur für ein Lärm?“ Ganz in der Nähe hörte man ein dumpfes, klopfendes Geräusch. Mr. Bytheways Gesicht umwölkte sich. 89. Jahrgang— Nr. 13741 Montag, 18. Jannar 1937 Gründungsfahr des Verlags 1723 Sezugsprete monallich 296.8 Illustrierte 308 rei Haus einschließlich Botenloon und Versandtosten. Portvezugspreis monatlich.30.32.2 mit Illustrierte einschließl. Postüberweisungsgebühr. ausschließl. Postzu stellgeld. Einzelverkaufspreis 10# Anzeigengrundpreis für die Großspalte(46 mm)... mm 18.3 Textanzeigen(78 mm).. mm 100 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe... mm 15. Vereins=Anzeigen.. mm 10•3 Fam.=Anzeigen. Nachruse mmn 10•3, Stellengesuche. mmb 68 Private Wortanzeigen Wort 55 Ziffer= und Auskunftsgebühr 305 Nachlässe: Malstaffel 1, Mengenstaffel B. Anzeigenpreisliste Nr. 5. Durchschn.=Aufl. XII/36 über 19 000 „„„„ E fur Bonn und Amgegenl. Bonntel=Fachreah.... Godesberger Nachrichten= Siegburger Nachrichten= Euskirchener Nachrichten Druck u. Verlag: Vonner Nachrichten Hermann Neusser, Kom.=Ges., Vonn Geschäftsstelle in Bonn, Bahnvosstraße 12 Sammetruf: 3851—53. Ferngespräche 3853. Postscheakonto Köln 18672 Pankkonten: Girokonto: Reichsvan! Bonn. Deutsche Bank u Disconio=Geseusch. Annadme von Zeitungsbestellungen und Anzeigen: Vonn....... Bahnbofstraße 12 Kessenich... Markusstraße 62 Godesberg.... Bahnbofftraße 30 Cuskirchen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Straße 6 Obercassel.. Hauptstraße 144 Oberdollendorf. Heistervacherstr. 54 Königswinter Hauptstraße 87 Honnes. Hauptstraße 42 Sieaburg Adolf=Oitler=Platz 16 Trotsdorf.... Kölner Straße 77 Hennes..... Bahndofstraße 11 Wissen. Adolf=Oitler=Straße 32 isterpräsident Generaloberst Görtng gie am Grabe des Unbekannten Tol#ten in Rom einen großen, mit einer Lakenkreuzschleise geschmückten Lorbeeranz nieder. Am Nationaldenkmal Littoriano hatten zu dieser feierlichen Ehrung des Unbekannten Soldaten eine Kompagnte Grenadiere mit der Regimenisrapelle sowie Offiziere aller Wasfengattungen der Garnison Rom Aufstellung genommen.— Generaloberst Göring bei der Kranzniederlegung, die unter den Klängen des Deutschlanound des Horst=Wesselliedes erfolgte. Göring und Zwischen ionen Elano, rechts von Peaer von bale Mussolini im Forum. en Außenminster Graf Auneum ae solini der deutsche Der Ubrer und Reichssanzler ehrte den Bertiner Leyrergesangverein, der mit einem Jubiläumskonzert in der Poilbarmowie sein 50jähriges Besteten jeterte, durch seine Anwesenheit. Von links: Reichspressechef der RSDAP. Dr. Dietrich, der Führer, der 1. Vorsivzende des Berliner Ledrergesangver###: Bektor Braun.(Bild unten. In wenigen Monaten wird München,„die Hauptstadt der deutschen Kunst“, zu dem Jubelfest der feierlichen Einweihung des nun erstandenen Hauses der Deutschen Kunst durch den Führer rüsten, die mit der„Großen Deutschen Kunstausstellung 1937“ verbunden ist. Ramhafte Künstler wurden zur Mitwirkung an der Ausstellung berufen.(Bild unten links.) In zahlreichen Wintersportplätzen hat man zur Bequemlichkeit der Sporttreibenden eine Fahrgelegenheit geschaffen, mit der sie den Berg hinaufgezogen werden.— Für einen zünftigen Stiläufer allerdings eine verabscheuungswürdige Angelegenheit.(Unten rechts.) Unser Bild zeigt die Ehrenpreise für die Deutschen Stiund Heeresmeisterschaften, die vom.—14. Februar in Altenberg ausgeiragen werden. Esind moderne, formschöne Beche: die auf der einen Seite d: Stadtwappen und auf der and ren Seite die Erinnerungsschr an die Wettkämpfer tragen. Die französische Fliegerin Marvse=Bastier, die zur Jahreswende in Dakkar an der westafrikanischen Küste zum Alleinflug über den Südatlantik aufgestiegen war, erreichte in Rekordzeit Natal an der brasilignischen Küste. Sie hat die rund 3000 im lange Strecke in der neuen Rekordzeit von 11 Stunden 55 Minuten und einer mittleren Stundengeschwindigkeit von etwas über 200 km zurückgelegt. Maryse=Bastier, die allein geflogen ist und keine Funkeinrichtung an Bord hatte, hat damit den Rekord der australischen gelerern Zoon Hatten undersoten. #. Busienate 10. Das geplante Deutsche Buchsorum, das repräsentative Bauwwerk des Deutschen Buchgewerdes, erfährt jetzt seine baulicht Gestaltung. Es wird ein Gebäudekompler im Mittelpunkt des Leipziger Buchbändlerviertels, der die Reichsschule des heutschen Buchbandels, die Deutsche Meisterschule für das grapbische Gewerbe. die Deutiche Buchdruckerlehranstalt und die eunstgewerbeschule der Stadt Leipzig, das Deutsche Buchgewerbemusseum und die technische##rsammtug, sowie die Bibliothek des Deutschen Buchgewerbevereins aufnehmen soll.— Bid oben zeigt das Modell des Deutschen Buchforums. Ras Imru, der letzte Feldhere des Negus, der vor wenigen Wochen gefangen wurde, ist in Neapel eingetrossen. Der Gefangene wurde unter mititärischer Bedeckung in ein Polizeigebäude gebracht. Er wurde dann weiter an Bord eines zerstörers nach der nördlich des Golfs von Neapel in der Nähe von Ischia gelegenen Insel Ponza gebracht. Die Insel ist bekannt als Heimat des Pontius Pilatus und wird seit einiger Zeit als Strafinsel für polin'* esanzene benutzt. 4