Bezugspreis: Monatlich..4 Anzeigen: lokale 25, auswärtige 40 J Reklamen:„ 25," 120 3
Lokale Familien=Anzeigen 20 Lokale Stellengesuche 13 3 die Zeile.
Postscheck=Konto Köln Nr. 18672. Fernruf 66. 566, 362.
Anzerg.r
für Bonn und Amgegend.
Druck u. Verlag: Hermann Neusser
Verantwortlich:
Hauptschriftleiter: Deter Neusser Anzeigen: Deter Leserialer Alle in Bonn.
Keine Verpflichtung zur
unverlangter Manustripte.
38. Jahrgang. Nr. 12881
Eine englische Regierungserklärung zur Rheinlandräumung.
MTB London, 29. Juli. Im Namen der englischen Regierung gab in der Donnerstagsitzung des englischen Unterhauses Lampson eine Erklärung zur Frage der Rheinlandräumung ab, die eine Antwort auf die Anfrage Kenworthys über die Entgegennahme des Berichtes bezüglich der Ostbefestigungen seitens der Botschafterkonferenz darstellt. Kenworthy hatte weiter gefragt, ob damit Deutschlands Entwaffnungsverpflichtungen aus dem Friedensvertrage erledigt seien und ob folglich die Kontrolle der deutschen Entwaffnung nunmehr auf den Völkerbund übergehe und daher der Rückzug der Besatzungsarmeen von deutschem Grund und Boden beschleunigt werden dürfte.
Die Regierungserklärung war schriftlich festgelegt. Sie hat folgenden Wortlaut:
„Die Botschafterkonferenz hat den Bericht der militärischen Sachverständigen, der durchaus zufriedenstellend war, gutgeheißen. Die Abmachungen jedoch, die zum Rückzug der interalliierten militärischen Kontrollkommissionen aus Deutschland führten, bezogen sich nicht nur auf die Schleifung dieser Festungen, sondern auch auf gewisse andere Punkte in der Entwaffnung Deutsch lands. Diese Punkte sind noch nicht zur vol len Zufriedenheit durchgeführt und bis zu ihrer Durchführung kann nicht erklärt werden, daß die im Versailler Vertrage vorgesehene beziehungsweise beabsichtigte deutsche Abrüstung vollendet ist.“ Lampson fügte dieser Erklärung hinzu, daß„die Räumung des Rheinlandes abhänge von der Erfüllung der Vertragspflichten Deutschlands im allgemeinen und nicht nur von der Erfüllung der Entwaffnungsverpflichtungen.“
Aus dieser Erklärung könnte man herauslesen, daß sogar der Uebergang der Militärkontrolle an den Völkerbund in Frage gestellt wurde. Das würde einen völligen Umschwung der englischen Politik in der Rheinlandfrage bedeuten, die sich wieder einmal französischen Verschleppungsmanövern angeschlossen hätte.
Bonn, Freitag, 29. Juli 1927.
Die Großmachte and wit.
Der Geist Poincaré—de Broqueville auch im Londoner Kabinett.
lich wird es doch eines Tages offen an die Seite Englands
Grußpflicht gegenüber dem unsichtbaren„Bahnschutz“.
MTB Saarbrücken, 28. Juli. Großes Befremden erregt es im Saargebiet, daß die Regierungskommission am 8. d. M.— einen Tag vor Amtsantritt des neuen englischen Präsidenten— den soeben bekannt werdenden Beschluß gefaßt hat, sämtlichen Landjägern (örtliche Gendarmerie) die Grußpflicht gegenüber allen Offizieren der belgischen, britischen und französischen Truppen aufzuerlegen. Diese Verpflichtung, die selbstverständlich im Versailler Vertrag keinerlei Stütze findet, da Militär im Saargebiet nichts zu suchen hat, und der neu eingerichtete Bahnschutz in der Oeffentlichkeit als militärische Truppe nicht in die Erscheinung treten soll, ist durch Verfügung der Abteilung des Innern auch auf sämtliche uniformierten Polizeibeamten ausgedehnt worden. Diese ebenso unnötige wie ungerechtfertigte Anordnung der Regierungskommission, wodurch den Offizieren des Bahnschutzes gegenüber Teilen der einheimischen Bevölkerung eine Stellung eingeräumt wird, die der Absicht des Völkerbundsrates, im Bahnschutz an Stelle des abgezogenen Militärs eine möglichst unauffällige Einrichtung zu schaffen, offensichtlich widerspricht, trägt dazu bei, das Ansehen des Völkerbundes im Saargebiet weiter zu schwächen. Die Saarbrückener Landeszeitung erblickt in der Fortsetzung dieser aus der Zeit der französischen Militärgewalthaber im Saargebiet stammenden Prazis einen Beweis dafür, wie wenig sich die Regierungskommission, bezw. ihre Mehrheit, Mühe gibt, den Intentionen des Völkerbundes nachzukommen.
Enklassungen der französischen Saargrubenverwaltung.
MTB Saarbrücken, 28. Juli. Die französische Saargrubenverwaltung hat in den letzten Tagen zahlreiche Arbeiterkündigungen vorgenommen, wovon in erster Linie Kranke, sowie Unfall= und Kriegsbeschädigte betroffen wurden. Auf den Einspruch der Bergarbeiterorganisationen gegen dieses unsoziale Vorgehen erklärte Generaldirektor Defline, die Verwaltung sei zur Belegschaftsverminderung gezwungen, da die Saargruben durch die Konkurrenz erdrückt würden. Weitere Entlassungen seien notwendig. Die Erregung unter der Belegschaft ist begreiflicherweise außerordentlich groß.
Chamberlain über die Marinekonferenz.
Auch Chamberlain scheint die Hoffnung begraben zu haben, daß die Marinekonferenz in Genf noch zu einem Erfolge führen könne. Er fand gestern im Unterhause schon Trostworte für den Fall, daß man in Genf wegen der Haltung Amerikas ergebnislos voneinander scheide. Chamberlain bemerkte hierbei u..:
Es sei nicht daran zu denken, daß ein Mißerfolg in Genf zu irgend etwas führen sollte, was man als einen Streit zwischen England und Amerika bezeichnen könnte. Chamberlain brachte diesen Gedanken auf die Formel: Laßt uns als Freunde womöglich ein Einvernehmen erreichen. Laßt uns, wenn dies unmöglich ist, als Freunde verschiedener Ansicht sein.
Ein Verständigung unmöglich?
WTB Washington, 27. Juli. Die Erklärung Chamberlains über Englands unabänderliche Haltung in der Kreuzerfrage bestätigte in hiesigen politischen Kreisen die Auffassung, daß eine Verständigung unmöglich und eine Vertagung der Konferenz bis 1931 unumgänglich sei. Amtliche amerikanische Aeußerungen liegen noch nicht vor, jedoch wurde im Marineamt angedeutet, daß England nach Chamberlains Rede an drei Punkten festhalte, die für die Vereinigten Staaten durchaus unannehmbar seien. Im Staatsdepartement hält man ebenfalls Chamberlains Rede für den Schwanengesang der Konferenz. Trotz dieses Pessimismus bezüglich des Schicksals der Konferenz hält man einen Fehlschlag für nicht tragisch, da man an einen Krieg mit England nie gedacht hat, sondern lediglich Ausgaben für Rüstungszwecke ersparen wollte. Im übrigen will man es dem Ermessen des nächsten Kongresses überlassen, ob aus dem Fehlschlag positive Folgerungen gezogen und neue Kreuzer gebaut werden sollen.
Internationale
Ronfliktstimmung.
Im Verhältnis der Siegermächte zu uns und der Siegermächte unter sich hat sich neuerdings wiederum eine Verschärfung der Verhältnisse ergeben. Die Seeabrüstungskonferenz in Genf zeigt deutlich, trotz aller liebenswürdigen Redewendungen im englischen Parlament und in den Washingtoner Verlautbarungen, daß man sich gegenseitig mißtraut. Die Interessen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten von Amerika sind an verschiedenen Punkten des Globus zu verschieden gelagert, als daß man in Genf über die Verringerung der Seestreitkräfte beider Großmächte zur See zu einer Verständigung gelangen könnte. Andererseits liegen auch Gründe vor, trotz des voraussichtlichen resultatlosen Abbruches der Seeabrüstungskonferenz keine allzu starke Mißstimmung aufkommen zu lassen.“ Und so hat bereits Chamberlain, Englands Außenminister, im Unterhaus, der Genfer Konferenz eine freundliche diplomatische Grabrede gehalten, in der er hervorhob, daß man trotz alledem als Freunde dort voneinander scheiden wolle, da man ja die Aufrechterhaltung der englischen Flottenwünsche nicht verteidige, weil man etwa an kriegerische Verwicklungen mit der amerikanischen Union denke. Die Londoner City und die Bankwelt von Wallstreet in Newyork sind viel zu sehr kapitalistisch miteinander versippt, als daß man die marinepolitischen Differenzpunkte zwischen England und Nordamerika sich allzu stark außenpolitisch auswirken lassen will. Trotz allem diplomatischem Getue ist aber die Tatsache nicht von der Hand zu weisen, daß die Genfer Konferenz den scharfen Wettbewerb zur See für jedermann deutlich gemacht hat.
Auffällig ist, daß Chamberlain im Unterhaus Sowjetrußland unter allerdings radikalen Bedingungen die diplomatische Friedenshand darbot, wo die französische Regierung den Moskauer Regierungsleuten durch den Pariser Botschafter in Moskau quasi den Fehdehandschuh hinwarf. Man ist, wie uns von zuständiger Seite gemeldet wird, in Berlin überzeugt, daß die Meldungen, wonach Frankreich die Abberufung des russischen Botschafters in Paris und die Einstellung jeder bolschewistischen Propaganda in Frankreich gefordert habe, nichts meht und nichts weniger besagen, als daß Frankreich sich einen weiteren Schritt dem englischen Standpunkt genähert hat.
Die Aufforderung, Rakowski von seinem Pariser Posten zu entfernen, kann ebensowohl dahin gedeutet werden, daß er durch eine andere, in Sachen der bolschewistischen Propaganda weniger rührige Persönlichkeit ersetzt werden soll, als ebensowohl dahin, daß die Sowjetregierung besser täte, von einer Wiederbesetzung des Botschafterpostens überhaupt Abstand zu nehmen, was praktisch dem Abbruch der Beziehungen gleichkäme. Soweit dürften die Dinge allerdings noch nicht fortgeschritten sein; es unterliegt aber gar keinem Zweifel, daß die Entwi.lung in dieser Richtung geht. Mag Frankreich aus gewissen Gründen auch noch längere Zeit sich zurückhalten, schließ
treten und in der großen Auseinandersetzung der Westmächte mit Rußland die Rolle einnehmen, auf die es sich— Kundige haben daran nie gezweifelt— bereits bei der Mai=Zusammenkunft der englisch=französischen Staatsmänner in London verpflichtet hat. Der Ring um Sowjetrußland zieht sich immer enger zusammen.
Vielleicht soll es als eine Warnung an die Westmächte gelten, wenn Stalin im Plenum des Zentral=Exekutivkomités gestern erklärte, daß die Gefahr eines neuen Krieges nicht bezweifelt werden könne. Amerika und Japan seien hierbei in den Vordergrund getreten. Alle Führer der Arbeiterbewegung in Rußland, die glaubten, daß die Kriegsgefahr eine Phantasie sei und die die Arbeiter mit pazifistischen Lügen einlullten, müsse man an den Schandpfahl bringen. Stalin meint, Deutschland sei mit Versailles zu Grabe getragen worden, strebe aber wieder nach oben. In diesem Streben hat Deutschland aber neuerdings wieder einen starken Dämpfer erhalten.
Es liegt heute eine amtliche englische Erklä rung vor, aus der leider nur allzu deutlich zu entnehmen ist, daß England, daß das Londoner Auswärtige Amt mit sehr fadenscheinigen Gründen versucht, unter Anpassung an die Verschleppungstaktik eines Poincaré sich den in Locarno eingegangenen Verpflichtungen zu entziehen,
um die Befreiung des Rheinlandes von der fremdländischen Soldateska zu verschleppen.
Aus der schriftlich fixierten Erklärung, die gestern namens des britischen Kabinetts Lampson im Unterhaus verlas, wird man nichts mehr entdecken können, was irgendwie nach Locarnogeist aussieht. Man leistet den ehrgeizigen Plänen französischer Luftverkehrskreise im Saargebiet Vorschub, man führt dort für den unsichtbaren militärischen Bahnschutz die Grußpflicht für die
Gründungsjahr des Verlags 1725.
Kraft. Diese Neuregelung bringt eine erhebliche Erweiterung der bisherigen Bestimmungen über den Mutterschutz. Bis jetzt bestanden Schutzvorschriften über die Beschäftigung vor und nach der Niederkunft ausschließlich für gewerbliche Arbeiterinnen und zwar von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur für die in Betrieben mit mindestens 10 Arbeitern Beschäftigten. Die neuen Schutzvorschriften bestehen in der Regelung der Arbeitsaussetzung, der Festsetzung von Stillpausen und der Kündigungsbeschränkung für den Arbeitgeber. Für die Erfüllung der Vorschriften des Gesetzes ist der Arbeitgeber verantwortlich. Zuwiderhandlungen gegen die gesetzlichen Bestimmungen werden mit Geldstrafe, im Wiederholungsfalle auch mit Gefängnis geahndet.
*
Merkwürdige Flugzeuglandung auf der Kommandobrücke.
* Oslo, 28. Juli. Ein unfreiwilliges in seiner Art einziges Fliegerkunststückchen vollbrachte heute in der Nähe des Flugplatzes Horten ein norwegischer Reservemarineflieger. Als dieser mit seinem Flugboot landen wollte, bemerkte er erst im letzten Augenblick den mit Volldampf nähernden norwegischen Dampfer Jarlsberg und sah sich deshalb plötzlich vor die Alternative gestellt, entweder in katastrophaler Weise mit dem Dampfer zu kollidieren oder einen tollkühnen Landungsversuch auf der Kommandobrücke des Dampfers zu machen. Das Glück stand ihm bei. Die Spitze der einen Tragfläche stieß in so günstiger Weise gegen den Mast des Dampfers, daß das Flugzeug in elegantem Schwung um diese Achse auf die Kommandobrücke raste, wo es unversehrt stehen blieb. Auch der verdutzte Flieger, dem die glückliche Landung, wobei es sich um wenige Zentimeter und um Bruchteile von Sekunden handelte, kaum glaubhaft schien, und der sich zu einem Fliegerkunststückchen gezwungen sah, das weder ihm noch einem anderen Flieger zum zweitenmal gelingen dürfte, hat keinerlei Verletzungen erlitten. Auf dem Dampfer wurde man erst aufmerksam auf das Geschehen, als der Riesenvogel schon ruhig und sicher auf der Kommandobrücke stand. Flugzeug und Flieger blieben an Bord, bis die Jarlsberg den Hafen erreichte.
*
Ehrung der Eltern der verschollenen französischen Flieger Nungesser und Coli.
* Paris, 28. Juli. Die 14jährige amerikanische Flugzeugpilotin Lilian Dawson ist als Abgesandte der Pittsburger Pressevereinigung in Paris eingetroffen und hat im Namen derselben den Müttern der beiden verschollenen französischen Flieger deren Beileid Ueberreichung eines Blumenstraußes ausgedrückt.
Miß Lilian Dawson, die wohl die jüngste Fliegerin der
*** om Intorniem zu verstohen.
baren militärischen Bahnschutz die Grußpflicht für die Miß Lilian Dawson, die wohl die jüngste Fliegerit
dortige deutsche Polizeibeamtenschaft und Gendarmerie ein, Welt sein dürfte, gab bei einem Interview zu verstehen, it märchonhaften Darstollungen über daß sie bereits vor 10 Jahren, also im Alter von 4 Jah
Von der Genfer Marinekonferenz.
WTB Genf, 28. Juli. Die Führer der drei Abordungen auf der Marinekonferenz haben heute eine mehrstündige Zusammenkunft abgehalten. Der britische Marineminister gab den beiden anderen Abordnungen offiziell Kenntnis von den letzten Vorschlägen der britischen Regierung, welche in ihren Grundzügen den Anträgen entsprechen, die bereits aufgrund der britisch=japanischen Verständigung der amerikanischen Abordnung zur Prüfung unterbreitet worden waren. Im Verlaufe der Diskussion machte der Chef der amerikanischen Abordnung verschiedene Einwände geltend, so daß es nicht möglich war zu einer Einigung zu gelangen. Die Delegierten beschlossen daher, am nächsten Montag eine öffentliche Vollsitzung abzuhalten, um der öffentlichen Meinung der Welt Gelegenheit zur Beurteilung der verschiedenen Standpunkte der drei großen Seemächte zu geben.
*
Der Wechsel im britischen Floktenkommando.
WTB London, 28. Juli. Der Großadmiral der britischen Flotte, Lord Beatty, scheidet morgen von seinem Posten als Erster Seelord und Flottenchef. Er hat das Amt fast acht Jahre verwaltet. Sein Nachfolger ist Admiral Sir Charles Madden, der im Jahre 1916, zur Zeit der Skagerakschlacht, Chef des Stabs bei seinem Schwager Jellicoe war, als dieser die Große Flotte kommandierte.
daß si berens vor 10 Bahlen,.s9 im Alter von 4 Jahren von ihrem Vater die Fliegertaufe erhalten habe, da sie damals zum ersten Male mit ihm aufstieg. Sie sagte weiter, daß sie Mitglied des Aero=Clubs in Pittsburg sei, daß sie voriges Jahr ihr Fliegerdiplom erhalten habe, daß sie aber lebhaft bedauere, daß ihr das amerikanische Gesetz verbiete, mit Passagieren aufzusteigen. Sie freue sich schon seit der ganzen Reise, endlich einmal über Paris fliegen zu können.
Schwere Strafe für kommunistische Spione in Frankreich.
* Paris, 28. Juli. Der elfte Tribunalgerichtshof der Seine in Paris hat gestern das Urteil im kommunistischen Spionageprozeß wegen Verrats militärischer Geheimnisse zugunsten einer fremden Macht wie folgt gefällt: Cremet, der Stadtrat des Pariser Viertels La Santé und Haupt der Spione und dessen Sekretärin wurden zu je 5 Jahren Gefängnis, 5000 Franken Geldstrafe und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt,
Grodnicki, litauischer Staatsangehöriger, der sich unter der Maske eines Studenten in Paris aufhält, dabei aber der Botschaft angehört, erhielt ebenfalls 5 Jahre Gefängnis und 5000 Franken Geldstrafe,
Ménétrier und Bernstein erhielten je 3 Jahre Gefängnis und 3000 Franken Geldstrafe, der erstere jedoch, als Franzose, noch 3 Jahre Ehrverlust,
Depouilly und Provost erhielten je 2 Jahre Gefängnis und 2000 Franken Geldstrafe und 5 Jahre Ehrverlust.
Sergent erhielt 16 Monate Gefängnis, 1000 Franken Geldstrafe und 5 Jahre Ehrverlust,
Dadot dagegen wurde wegen Mangel an Beweisen freigesprochen.
Als das Urteil verkündet wurde, brach die Frau des Angeklagten Ménétrier mit einem Aufschrei ohnmächtig zusammen, während die Freunde der Verurteilten sich dämmung der nur der Getschuibung insbige von gia, der Anklagebank näherten und die Verurteilten beim Abschulden verbundenen sozialen und sittlichen Schäden ein schieoneymen umarmten. Cremet und dessen Sekretärin Gesetz vorzulegen, wonach Verbindlichkeiten aus kredit= wurden in contumaciam verurteilt, da sie flüchtig sind. weiser Verabfolgung von alkoholischen Getränken in!
öffentlichen Schankstätten nicht klagbar sind.“] 9 Bombay, 27. Juli.(United Preß.) Bei einem
Der Antrag will also der alten Sitte— oder sagen wik Dammbruch in der Nähe von Baroda sind mehr als tauruhig— der Unsitte des Ankreidens zu Leibe rücken, Und send Menschen ums Leben gekommen. Ein Wasserzuleies wäre nun zu untersuchen, nachdem man sich von den tungskanal hat die Deiche durchbrochen und die
leisen Lächeln erholt hat, das die Lektüre des Antrages er- tungskanat hut die Denche buri is benach
man beschimpft uns mir marchenhaften Burstelungen über die seinerzeitigen Vorgänge in Orchies und wagt es, im englischen Parlament, ganz vage Angaben zu machen über die angeblich noch nicht erfolgte Erfüllung der Entwaffnungsbedingungen.
Man vergleiche den Ton zwischen der Erklärung, die Chamberlain zu dem Fiasko der Seeab rüstungskonferenz in Genf im Unterhause abgab mit der schriftlich fixierten Darstellung über die Fortdauer der Rheinlandbesetzung, um sich klar darüber zu sein, daß der Geist Poincarés auch über Downingstreet, auch über das Londoner Kabinett gesiegt hat und wir uns immer weiter von der Verständigungsaktion in Locarno entfernen.
Stresemann, der Lenker unserer Außenpolitik, weilt gegenwärtig zur Kur in Wildungen, wo er sich mit seinem Geheimsekretär, Akten studierend, photographieren läßt. Aber wir hoffen doch, daß er die Zeit findet, um auf die Londoner Erklärung eine ebenso feste und bestimmte Antwort erfolgen zu lassen, wie das kürzlich gegenüber dem belgischen Kriegsminister de Broqueville geschehen ist, dessen Mentalität die Londoner offizielle Erklärung sich leider bedenklich nähert.
trag fast ganz übersehen worden, der wenige Tage vor Toresschluß einging, der aber eigenartig genug ist, um nicht vergessen zu werden. Der Antrag, der von den Abgg. Dr. Quaatz, Dr. Kahl und Frau Weber eingebracht und von einer Anzahl von Abgeordneten der Rechtsparteien und des Zentrums unterstützt ist, lautet:
„Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsregierung zu ersuchen, dem Reichstag so rasch wie möglich zwecks Einmit der Verschuldung infolge von Zech
Chamberlain über das Verhältnis zu Rußland.
Wie uns aus London berichtet wird, gab gestern der Minister des Auswärtigen, Chamberlain, eine bemerkenswerte Erklärung über das englische Verhältnis zu Rußland ab. Er sagte hierbei:
Ich habe keine Sympathie mit den Zielen der Räteregierung und verachte ihre inner= und außerpolitischen Methoden. Aber ich weiß, daß es kein besseres Mittel gibt, diese Regierung zu stärken, als irgend etwas zu tun, was den Anschein erwecken würde, als ob die nationale Einheit des russischen Volks bedroht wurde. Im übrigen ist die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Rußland durchaus nicht ausgeschlossen. Wenn aber ein Schritt in dieser Richtung erfolgt, so müßten Bedingungen gestellt werden, die Gewähr bieten, daß eine neue Rätevertretung sich den üblichen und internationalen Bräuchen anpeht.
Ein Gesetz gegen das„Ankreiden".
* Berlin, 28. Juli. In dem Trubel, der stets vor der Hauptvertagung des Reichstages entsteht, ist ein An
erholt hat, das die Lektüre des Antrage
weckt, ob das schwere Geschütz einer gesetzgeberischen Einwirkung nötig ist und ob die Antragsteller den von ihnen gewünschten edlen Zweck, die Einschränkung der Völlerei, auch wirklich erreichen werden.
*
Französischer Dank an deutsche Seeleute.
* Hamburg, 28. Juli. Ende Februar dieses Jahres hatte das deutsche Motortankschiff„Phöbus", Kapitän Coutin, die aus 53 Personen bestehende Mannschaft des französischen Tankdampfers„Malouin“ in der Nordsee gerettet. Der französische Generalkonsul in Hamburg brachte diese Tat zur Kenntnis der französischen Regierung und der französischen Botschaft in Berlin. Daraufhin hat der französische Marineattachs dem Chef der Marineleitung, Zenker, einen Besuch abgestattet, um ihm den Dank der französischen Regierung zu übermitteln. Es ist jetzt dem Kapitän eine Silber
plakette und dem Radiotelegraphisten eine Bronzeplakette zuerkannt worden, die der Generalkonsul in An
wesenheit hervorragender Mitglieder der Hamburger französischen Kolonie der beiden Herren übergeben hat. Das
barten Ortschaften überschwemmt. Aue Verbindungen zwischen Bombay und der Unglücksstätte sind vorerst unterbrochen.
*
Auflehnung gegen das Trinkverbot.
80 000 Personen im letzten Jahr verhaftet.
Washington, 28. Juli.(United Preß.) Nach dem von den Bundesprohibitionsbehörden herausgegebenen Jahresbericht für das am 1. Juli zu Ende gegangene Rechnungsjahr 1926=27 wurden im abgelaufenen Jahr rund 80000 Personen gegenüber 60000 im voraufgegangenen Jahr wegen Verletzung der Prohibitionsgesetze verhaftet. Die Menge des beschlagnahmten Alkohols war dagegen mit 2,5 Millionen Gallonen etwas geringer als im Vorjahr. Die von den Gerichten verhängte Durchschnittsstrafe für Vergehen dieser Art betrug 140 Tage Gefängnis, wozu 150 Dollar kamen. Eine Anzahl von großen Konzernen und Alkoholschiebern wurde gefaßt, jedoch wurden nach dem Bericht auch zahlreiche neue gegründet, woraus man
gbfischen Rotönie ven beiven Herren übergeben hat. Das schließen darf, daß das Geschäft noch immer sehr lohnend
Schreiben des Generalkonsuls schließt mit folgendem ist. Die geheime Herstellung von Schnaps, Wortlaut:„Derartige Mutbezeigungen zwischen deutschen Vier und Wein, sowohl zum Verkauf wie zum und französischen Seeleuten sind nicht nur ein Beweis von der hohen Auffassung, die sie von ihrer Pflicht haben, son
der hohen Auffassung, die sie von ihrer Pflicht he
dern sie stärken auch in uns die Gewißheit, daß unter tragischen Umständen die Herzen zweier Völker sich nähern und sie dadurch sich besser verstehen und einander schätzen lernen.“
*
Erweiterung des Mutterschutzes.
Am 1. August ds. Is. tritt das soeben erlassene Gesetz über die Beschäftigung vor und nach der Niederkunft in
eigenen Gebrauch, hat, wie aus dem Bericht hervorgeht, allgemein im vergangenen Jahr zugenommen. Dagegen ist es der Küstenwache gelungen, den Schmuggel von der See aus einzudämmen. Weniger Erfolg haben aber die Prohibitionsbehörden bei ihrem Kampf gegen die Einschmuggelung von Alkohol von Kanada aus gehabt.