Bezugspreis: Monatlich.4 Anzeigen: lokale 23, auswärtige 40 S Reklamen: 75," 120 3

Lokale Familien=Anzeigen 20. Lokale Stellengesuche 13 3 die Zeile.

Postscheck=Konto Köln Nr. 18672. Fernruf 66, 366, 367.

für Bonn und Amgegend.

Druck u. Vulag: Hermann Neusser

Verontwertüch:

Hauptfhriftleiter: Deter Neusser Anzelgen: Deter Leserinier Alle in Bonn. Keoe Verysichtung ur Bückgete unverlangter Manustripte.

38. Jahrgang. Nr. 12716

Bonn, Montag, 10. Januar 1927.

Wieder eine Regielung dei Mille!

Der Reichspräsident vor der Entscheidung.

Vor den Regierungsverhandlungen.

s und der Sozialdemokratie.

Der Jeldzug gegen die Rheinlandräumung wird fortgesetzt.

MTB Paris, 9. Jan. Nachdem dasEcho de Paris in seinem Feldzug gegen die Rheinlandräumung erst vor kurzem die Erklärung des Generals HirschauerSechs

Divisionen am Rhein sind mehr wert als zwölf Reden in Vor den Regi

Genf gebracht hatte, veröffentlicht das Blatt heute einen Erklärungen des Fenkrums

Artikel des rechtsstehenden Deputierten Soulier, der M# Perlin, 9. Jan. Bekanntlich wird der deshalb von besonderem Interesse ist, weil sich in ihm an­ Reichspräsident mit dem morgigen Montag die offi­geblich die Auffassung des Ministers Marin wiederspiegelt ziellen Verhandlungen über die Neubildung der der sich als Kabinettemtglied jeder Weinzsgte ur gtty,die) Reichsregierung beginnen. Er findet dabei eine durch

der Prese enthalten nußz, Soulier schreibt u..:, die hiaherigen Auseinandersetzungen in der Presse Pheinlandbesepung blebt die eindge Gorante iur b zinen ziemlich gellärte Lage vor. Lesonders das Zen­

ecterhaitung de, berieden, u, gachen. Die Anwesenheit strum hat über seine Ansichten setzt ganz eindentigen

von 70000 Mann französischer Truppen am Rhein bietet Bescheid gegeben, am

gehen,.) die Besetzung ist das rechte Druckmittel, um daß das

Deutschland zum zahlen zu veranlassen, und.) die Be= Zentrum sich an keiner Regierung Curkius setzung gibt uns Zeit, die Reorganisation der französischen! Hofeiligen

Armee, die Befestigung unserer Ostgrenze und die Konsoll- würde, weder an einer bürgerlichen Mehrheitsregie­Staaten Europas durchagführen. Wie.ach an einer Minderheitsrezierung, in der

dierung der östlichen Staaten Europas durchauführen. Wie rung, nou, an einer Minderheitsrezierung, in der könnte jebt noch von einer verfrühten Räumuns zwei Volksparteiler den Kanzler und den Außen­der besebten Gediete die Rede sein, wo überhaupte ve ministerposten erhielten. Eine Regierung Curtius Garantten vorhanden knd.(würde immer von den Deutschnationalen abhängen.

General Walch bleibt noch bis Ende Januar in Berlin.Wenn, so schreibt das Blatt,das Zentrum sich MTB Berlin, 8. Jan. Wie verlautet, wird General zur Zeit gegen die Geltendmachung des deutsch­Walch noch bis zur Auflösung der Kontrollkommission Ende nationalen Einflusses in der Regierung wehrt, Januar in Berlin bleiben und erst Ansang Februar das 12. so läßt es sich nur von sachlichen Gründen leiten. In Armeekorps in Limoges übernehmen. diesem Jahre reifen wichtige außenpolitische

wrs Kodlenz 8. Jau. De Interaltliertesation kann die Deuts/geanetrzgrgzsiegenr ghzne it der

führung der Verständigungspolitik, Durchführung der Reichswehrreform, Lösung der Arbeitszeitfrage im Sinne gesetzlicher Verankerung des Achtstunden­tages, Ausbau der Sozialpolitik. Es wird von der Aufnahme dieser Gesichtspunkte bei den Mittelpar­teien abhängen, ob die letzte noch übriggebliebene parlamentarische Kombination zu einer dauernden Lösung der Regierungsfrage führen wird. Die erste Voraussetzung dazu ist aber, daß sich die Mittel­parteien untereinander einigen können.

Soweit der sozialdemokratische Pressedienst. Die letzte der von ihm aufgestellten Voraussetzungen ist allerdings bisher noch nicht gegeben. Eine Einheit unter den Mittelparteien kann schon deshalb nicht konstruiert werden, weil

die Haltung der Deutschen Volkspartei nicht geklärt

ist. Mit der Möglichkeit einer Rechtsregierung rechnet man allerdings auch in den Kreisen der Deut­schen Volkspartei jetzt wohl nicht mehr. Andererseits scheint auch keine Neigung vorhanden zu sein, eine Regierung der groben Koalition einzugehen. So schreibt der volksparteiliche Abgeordnete v. Rhein­baben:Die Deutsche Volkspartei wird sich

Rheinlandkommission hat durch heutigen B#

schluß die Vorführung des FilmsUnsre Emden im be­setzten Gebiet verboten.

Die Streitaxt zwischen Landwirtschaftskammer und Ministerpräsident Braun begraben.

MIB Köln, 8. Jan. Der im vorigen Jahre aus Anlaß der Haussuchungen beim Vorsitzenden der Land­

Verdacht der Zweideutigkeit zu kommen, und ohne alle Erfolge zu gefährden. Die Deutschnationa­len haben soeben erklärt, daß sie nicht bereit sind, auf den Boden der Verträge von Locarno zu treten. Sie haben sich erneut als Gegner unserer Außen­politik bekannt und innerpolitische Ziele aufgestellt,

der Haussuchungen beim Vorstzenden der Land= die sich von denen der anderen bürgerlichen Parteien

wirschaftskammer für die Abeipprovin, Jausgeprachene mesentlich unterscheiden. Wir können nicht einsehen,

und dem preußischen Staateminsterim au=geu,eue unter diesen Umständen ein Zusammenarbeiten

Lonftltt ie nunmehr, wie wir Voren, beso3t wit den Deuschnationalen möglich sein soll, weder

preußischen Landtag eine Erklärung direkt noch indirekt. Deshalb bekämpfen wir

abgegeben, daß er die damaligen Uebergriffe der Polizei Versuche, die die Regierung von den Deutschnatio­bedauere. Infolgedessen hatte der Vorstand und Vor= nalen abhängig machen müssen. Das wäre das sitzende der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz Schicksal eines Kabinetts Curtius, das nur mit eine Gegenerklärung verbreiten lassen, worin gesagt wurde, Heutschnationaler Hilfe regieren könnte. daß er die diesbezügliche Erklärung des Ministers dur Zuch über die Haltung der Sozialdemokratie

Kenntnis nehme und gleichgeitig seinem Bedauern Aus, gibt ein Artikel des sozialdemokratischen Presedienstes

druck verlich, daß man im Verause be, Stpre=Zarausthin Auskunst, in welchem die Möglichkeit der

gechäinste stelt wich, alerdings aber auch von ggiseg. Verkehrsverbot wurde gleichgetig aufgehoben. dingungen abhängig gemacht wird.Lur Sozi

demokratie so heißt es ist unter Umständen

Morinesiüiere und Stepuon, Verlin= Ibereik, eine Regierung Marx zu unterstüähen. Für

ie Ver in 4 d do Soshenve, Pahalanse sachen herdel die großsen sachichen Geschtergete beidte verneteite den feüsden vergvischen Se..u. gernstim Vordergrunder eine Regierung, die fest auf dem

Boden der republikanischen Verfassung steht, Fort­

Gründungsjahr des Verlags 1725.

sehen hat, sie in Druck zu legen und als Buch herauszu­geben. Es ist selbstverständlich, daß bei diesem unge­heuren Material mit einem langwierigen Prozeß zu rechnen ist. Die beteiligten Kreise nehmen mindestens eine neun­monatige Dauer an. Wenn man bedenkt, daß voraussicht­lich dieser Prozeß eine Berufungsverhandlung nach sich ziehen wird, in der das ganze Material unter Umständen noch einmal durchgearbeitet werden muß, so kann man schon heute, ohne ein großer Prophet zu sein, voraussagen, daß frühestens in zwei Jahren das endgültige Urteil gesprochen sein wird. Damit würde die Ab­wicklung der Affäre Barmat und Genossen rund fünf Jahre in Anspruch nehmen.

Man wird sich vielleicht noch darauf besinnen, welch un­geheures Aufsehen Mitte des Jahres 1924 der Zusammen­bruch der großen Inflationskonzerne, die sich durchweg nicht haben halten können, hervorrief. Weit über den geschäft­lichen Ruin dieses oder jenes Unternehmens hinaus war die ganze deutsche Wirtschaft bedroht. Es trat deutlich zu­tage, daß eine Korruption und eine Fahrlässigkeit im Ge­schäftsgebaren der deutschen Beamtenschaft, vor allem vieler Stellen, die mit öffentlichen Geldern zu wirtschaften hatten, eingerissen war, die es vor dem Kriege niemals gegeben hat und inzwischen auch wieder vollständig beseitigt worden ist. Man konnte fast glauben, daß bei uns russische Ver­hältnisse eingerissen seien, und es ist ja auch bezeich­nend, daß bei all diesen Geschäften in hervorragender oder wie man vielleicht besser sagen könnte, in unheilvollster Weise russische und polnische Schieber beteiligt waren. Allerdings wird man eines nicht verkennen kön­

lte den frühern verantwortlsch;e g##

des Vorwärts, den sozialdemokratischen Smotrat Ern Reuter, wegen öffentlicher Beleidigung des zierkorps und insbesondere der Offiziere des

Hamburg zu 500 Mark Geldstrafe. Der Angeklagte hatte im Karlsruher Volksfreund auf Grund der Angaben eines Gewährsmannes zwei Artikel veröffent­licht, in denen behauptet worden war, daß Offiziere bei Rede des Bürgermeisters von San Franzisko, sobald er von der deutschen Republik sprach, ostentativ ge­hustet hätten. Der Kommandant habe in seiner Erwide­

rung das Wort Republik nicht ausgesprochen.

Ein Offizier, der von einem Händler eine schwarz=rot­goldene Schleife erwerben wollte, sei von einem andern Offizier daran gehindert worden mit den Worten, er werde doch den schwarz=rot=goldenen Dreck nicht anstecken. Der Vorwärts hatte das Verhalten der Ofiziere als flegelhaft usw. bezeichnet. Ein Antrag des Verteidigers, die Besatzung des Kreuzers üver die Wahrheit der Behauptungen zu vernehmen, wurde vom Gericht ab­gelehnt mit der Begründung, daß die aufgestellten B hauptungen rein tatsächlicher Natur al unterstellt werden. Eine Beweisaufnahme fand nicht statt. Der Angeklagte wurde darauf wegen formelle Beleidigung zu der oben genannten Geldstrafe ver­

urteilt.

preußischen Wohlfahrtsministers vom 11. November 1926 erheben. Die Berliner Mieterschaft betrachtet, wie es in der Entschließung heißt, die Verordnung als einen Angriff auf ihr Wohn= und Existenzrecht und forderte die sofortige Zurückziehung der Verordnung und verschärfte Maßnah­men zum Schutze von Wohnung und Existenz.

zur großen Koalition weder als aktiver noch als stiller Teilhaber bereitfinden, und sie sollte auf Grund der letzten Geschehnisse auch nicht mehr darüber ver­handeln. Wir nehmen in der Deutschen Volkspartei den parlamentarischen

Kampf um die Reichswehr auf und werden die Bestrebungen der Sozialdemokra­tie mit aller Entschiedenheit zurückweisen. Nach dieser Aeußerung Rheinbabens zu schließen, sollte sich also die Deutsche Volkspartei auch einer nach links orientierten Mittelregierung verweigern. Es muß abgewartet werden, inwieweit von Rheinbaben wirklich die Meinung der ganzen Partei zum Aus­druck bringt. Jedenfalls rechnet man in parlamen­tarischen Kreisen noch immer mit der Möglichkeit, daß die Deutsche Volkspartei auch in eine Mittelregie­rung eintreten würde, die sich ausschließlich auf die Sozialdemokraten stützt, wobei freilich wiederum die Frage der Reichswehr der Punkt sein dürfle, an dem auch diese Kombination endgültig scheitern könnte; denn insofern hat von Rheinbaben recht, wenn er andeutet, daß die Volkspartei für

die sozialdemokratische Reichswehrreform nicht zu haben ist. Es kommt also, falls eine links­orientierte Mittelregierung zustandekommen soll, darauf an, die Sozialdemokratie zu einem Verzicht auf ihre Reichswehrwünsche oder wenigstens zu einer Einschränkung dieser Wünsche zu bewegen. Gelingt dies, so würde die linksorientierte Mittelregierung wohl gebildet werden können, da eine Einigung über alle sozialdemokratischen Forderungen auch wohl mit der Deutschen Volkspartei sich herstellen lassen dürfte.

nen. Bei der ungeheuerlichen Erschütterung der gesamten deutschen Wirtschaft, bei dem geradezu ins Märchenhafte gehenden Verfall der deutschen Währung war selbst für sonst solide Kreise ein so schwankender Grund für die Ge­schäftsführung entstanden, daß man all diese Erscheinungen zugleich als Folge einer erkrankten Wirtschaft auffassen muß. Darf man doch nicht vergessen, daß nicht nur die

Inflationskonzerne zusammenbrachen, sondern daß auch ein so gewaltiges Unternehmen wie es, der Stinnes=Konzern war, oder in anderen Ländern die Unternehmungen von Finanzmagnaten wie Castiglioni und Bosel untergingen. Allerdings eine scharfe Linie wird man ziehen müssen zwischen den Unternehmern, die einen reellen Geschäfts­betrieb führten auf der einen und den Unternehmern, die durch unlautere Machenschaften und durch strafbare Hand­lungen sich den Besitz großer Gelder verschafften und da­raufloswirtschafteten auf der anderen Seite. Wie weit sich Barmat und Genossen strafbar gemacht haben, dürfte der Monstre=Prozeß, der am Dienstag beginnt, zeigen.

Ungeheures Aufsehen erregte vor Jahren die Art, wie man die Brüder Barmat verhaftete. Diese besaßen auf der Insel Schwanenwerder eine große Besitzung. Mit einem gewaltigen Aufgebot von Beamten, daß man fast von einer Belagerung der Feste Schwanenwerder sprechen konnte, erfolgte die Festnahme. Es ist bekannt, daß auf Stellung einer Kaution im Laufe der Zeit einer nach dem anderen der Verhafteten aus der Haft entlassen wurde. Sie beweist weder etwas für noch gegen die Schuld der Angeklagten: es bestätigt nur, daß die Gefahr eines Fluchtversuches nicht mehr vorlag.

Elf Personen stehen unter Anklage. An der Spitze der älteste der Brüder Barmat, Julius Barmat, der der Hauptgeschäftsleiter war und die Seele des ganzen Konzerns, ferner Henri Barmat, der Geschäftsführer Bruno Klenske, der Oberfinanzrat a. D. Dr. Hans [Hellwig, der Kaufmann Hermann Lange=Heger­

Kgann der Rankbrektor Aühred Staud. der Kauhmann

sekretär Kellogg in der nächsten Woche im Auswärtigen und Rechtsanwalt Julius Rabbinowitz, der Rechtsan­

über die Angelegenheit berichtet habe. Der Re=walt und Notar Hugo Staub, Generaldirektor Karl publikaner Edige fragte, ob die Kritiker nicht daran glaub=[Walther, Versicherungsdirektor Hahlo, Oberzollinspek­ten, daß es sich um den Schutz des Lebens und Eigentums tor Bruno Stachel.

amerikanischer Staatsangehöriger handele.] Unter den Anklagepunkten gegen Julius Barmar finven

Die Arbeitslosen-Versicherung.

* Berlin, 7. Jan. Der sehr umfangreiche Entwurf eines Gesetzes über die Arbeitslosenversicherung ist nun­mehr dem Reichstag zugegangen. Versicherungsträger sollen danach die Landesarbeitslosenkassen werden. Die Bezirke dieser Kassen sollen sich in der Hauptsache mit den Bezirken der Landesämter für Arbeitsvermittlung decken. Es ist ferner an eine Reichsausgleichskasse für das Reichs­gebiet gedacht, die beim Reichsamt für Arbeitsvermittlung bestehen soll. Die Aufsicht über die Arbeitslosenkassen soll das Reichsamt für Arbeitsvermittlung im Benehmen mit der Obersten Landesbehörde führen. Für den Fall der Arbeitslosigkeit ist versichert, wer aufgrund der Reichsver­sicherungsordnung oder des Reichsknappschaftsgesetzes fi den Fall der Krankheit pflichtversichert ist, wer aufgrund

des Angestellten=Versicherungsgesetzes pflichtversichert ist

und wer der Schiffahrtsbesatzung eines deutschen Seefahr­zeuges angehört. Ausnahmen treten in der Land= und Forstwirtschaft, z. T. auch in der Binnen= und Küsten­schiffahrt ein. Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung hat, wer arbeitswillig, arbeitsfähig oder unfreiwillig arbeits­

los ist.

Kundgebung der Berliner Miekerschaft gegen die Auf­hebung des Mieterschutzes.

WTB Berlin, 10. Jan. Der Gau Berlin des Bundes Deutscher Mietervereine veranstaltete gestern in schaft mit etwa 50 Spitzenverbänden des Handwerks, de Handels und des Gewerbes eine Kundgebung gegen die Aufhebung des Mieterschutzes. Nach Referaten des Bun­besvorsitzenden Herrmann(Dresden), Dr. Auerbach vom Reichsverband des Deutschen und Berliner Schuhwaren­handels, des ersten Landesverbandsvorsitzenden Gramsee (Berlin) und anderen Rednern wurde einstimmig eine Ent­schließung angenommen, in der die versammelten Mietec von Gewerbe= und Geschäftsräumen schärfsten Widerspruch gegen die beabsichtigte Mietzinserhöhung und gegen die Lockerung des Mieterschutzes durc; die Verordnung des

Die Mehrzahl der Bevölkerung fährt 4. Klasse.

* Köln, 8. Jan. Interessant ist es, zu beobachten, wie durch die Verschiebung des Personenverkehrs nach der niedrigsten Klasse hin ein Wechsel in den Personenwagen stattfindet. Personenwagen, die nur 1. Klasse haben, gibt es heute nur noch 19 gegen 147 im Jahre 1913; wagen erster und zweiter Klasse sind heute noch 1885 vor­handen gegen 5814 im Jahre 1913. Abgenommen haben auch die Wagen dritter Klasse, ihr Bestand beträgt heute 22 099 gegen 28 405 im Jahre 1913. Die Wagen der zweiten und dritten Klasse erfuhren ebenfalls eine Ver­minderung um rund ein Viertel auf 4696. Zugenommen haben allein die Wagen mit lediglich vierter Klasse und zwar von 17 482 im Jahre 1913 auf 28 454 im Jahre 1925. Sämtliche Personenwagen der Reichsbahn verfügen übe 3 518 053 Plätze. Dies bedeutet gegenüber dem Jahre 1913 eine Steigerung von 300000 Plätzen. Aus der Verschie­bung in der Benutzung der Personenwagen ist zu ersehen, daß die untern Klassen mehr bevorzugt wurden, was nicht zuletzt mit der Verschlechterung der sozialen Lage der Be­völkerung zusammenhängt.

Auskritt der Rombacher Hüttenwerke aus dem Stahl­werksverband.

MTB Berlin, 10. Jan. Wie der Berliner Lok.=Anz. aus Dortmund meldet, sind die Rombacher Hüttenwerke aus dem Stahlwerksverband ausgeschieden und haben da­bei ihren Aktienanteil auf die Vereinigten Stahlwerke .=G. übertragen.

Der deutsche Kahkolikentag 1927.

MTB Dortmund, 9. Jan. Das Zentralkomitee des Deutschen Katholikentages beschloß, den Katholikentag für 1927 vom 4. bis 7. September in Dortmund abzu­halten.

Der Nicaragua=Fall vor dem amerikanischen Parlament.

* Washington, 8. Jan. Im Senat griffen heute die Demokraten die Politik der Regierung in Mexiko und Nicaragua an. Die Debatte wurde mit einer Rede des Senators Reed eröffnet, der die gestrigen Berichte über Erklärungen eines Vertreters des Weißen Hauses als Mystifikationen bezeichnete. Der Demokrat Heflin richtete an den Präsidenten die Warnung, die Regierung möge nicht das amerikanische Volk im Interesse der Oelbarone in einen Krieg hineingleiten lassen. Der Demokrat Wheeler erklärte, die Vereinigten Staaten unterdrückten Nicaragua. Das Mitglied der Farmer= und Arbeiterpartei Shipstead erklärte, wenn das Land in einen Krieg solle, so müsse der Kongreß wissen, aus welchem Grunde. Hierauf ergriffen zwei der Regierungspartei angehörige Senatoren das Wort; sie verteidigten die Politik des Präsidenten Coolidge. Der Führer der Republikaner Curtis bat die Senatoren, zunächst wit ihrer Meinung zurückzuhalten, bis Staats­

sich: Betrug an der Preußischen Staatsbank, an Geschäft ist Geschäft.. der deutschen Girozentrale, Brandenburgischen Girozen­

* Washington, 8. Jan. Der Demokrat 9) U00 trale, Betrug bei der Ausgabe der I. Roth=Obligationen und on führte in seiner bereits kurz berichteten Rede weiter zum Nachteil der Eisen=Matthes.=., Betrugsversuch an

aus: Es gibt Interessenten in den Vereinigten Staaten, Her Preußischen Staatsbank, Anstiftung des Oberfinanzrats die seit Jahren versuchen, sich in den Besitz der Oe! Dr. Hellwig zur Untreue an der Staatsbank in Tatein­und Bergwerksschätze Mexikos zu setzen. Diese heit mit aktiver Bestechung, aktive Bestechung des verstor­Leute beobachten in keiner Weise die Pflichten diesem benen Reichspostministers Dr. Höfle in Tateinheit mit Lande gegenüber, das eine jüngere Schwesternation 1/t. Es Anstiftung zur Untreue, aktive Bestechung des Oberzoll­ist falsch und böswillig, wenn das Staatsdepartement den inspektors Stachel, handelsgerichtliche Untreue gegenüber

Versuch macht, den Eindruck au erwecken, dls ob Meriko den der Eisen.=Mathes.=G. und Ansiftung eines Ange.

Bolschewismus nach Ricaragua verpflanzen wolle. D i 9 9, stellten, des Geschäftsführers Klenske zum Vergehen

der konservative Führer in Riearagua ist ein Werkseus gegen das Depot= und Kapitalfluchtgesetz.

der Newyorker Vanksers. Man gepässern von) Gegen Heuri Barmat besteht nur ein geringer Tel

daß die amerikanischen Streiträfte in en ,uhren werden, dieser Anklagepunkte, nämlich Betrug an der Eisen=Matthes Riearagua schließlich eine Situation herbeisuyer. zn A.., Betrugsversuch an der Staatsbank, Bestechung des

die den Krieg mit Meriko zur Folge hat und außerdem in Dr. Höfle und handelsrechtliche Untreue an der Eisen­

den lateinamerikanischen Ländern eine Stimmung gegen Mazigag g.

de berein oten in werde sich vorschlagen, Coolidge und Gegen den Geschäfstsführer Bruno Klenske: Anklage ov die Front zu schicken. Auch Harst, MeLeanst wegen Beihilfe zu verschiedenen Betrugsmanövern, gegen

Oelbarone werde ich zu dem Dienst in der Front den Oberfinanzrat a. D. Dr. Hellwig eine Anklage wegen vorschlagen. Als Huddleston erklärte, die amerikanische einfacher Bestechung, Untreue zum Nachteil der Preußischen Politik in Nicaragua sei von Selbstsucht geleitet, fragte der Staatsbank in zwei Fällen, und zwar einmal in Tateinheit Demokrat Moore: Ist die Politik der Vereinigten Staaten mit schwerer Bestechung. nicht ebenso auch anderen Staaten gegenüber durch der= und so shnlich gebt di

artige Motive bestimmt?

Und so uhnuch geht die Liste weiter, aus der nur noch hervorgehoben werden mag, daß gegen den Rechtsanwalt Julius Rabbinowitz und gegen den Rechtsanwalt und 100 Tote bei einem Theaterbrand. Notar Hugo Staub ebenfalls schwerste Beschuldigungen

WTB Montreal, 9. Jan. Bei einem großen Theater= erhoben werden. Gegen den ersteren Anklage wegen Be­brand sollen, wie berichtet wird, etwa 100 Menschen um truges und Betrugsversuchs bei der Ausgabe und dem Ab­Leben gekommen sein. satz der I. Roth=Obligationen in Tateinheit mit einem

WTB Montreal, 10. Jan. Die Gesamtzahl der bei Bergehen gegen das Börsengesetz mit handelsrechtlicher Un­dem Theaterbrand Getöteten wurde um 6 Uhr abends auf treue zum Nachteil der I. Roth=.=G. und mit einem Ver­ungefähr 60 geschätzt. Bei Ausbruch des Feuers befanden gehen gegen das Handelsgesetzbuch; ferner Bilanzverschleie­sich in dem Hause ungefähr 1200 Zuschauer. Als der Ruf rung in Bezug auf die I. Roth=.=G. in Ludwigshafen. Feuer ertönte, entstand eine Panik. Die größten Verluste Gegen letzteren Anklage wegen Betruges und Betrugsver­sind auf das wilde Andrängen nach dem Ausgange zurück= suches bei der Ausgabe der I. Roth=Obligationen.

zuführen. Die Toten sind zum größten Teil franzö­sischkanadische Knaben und Mädchen. Das Feuer wurde bald gelöscht.

Wenn man die Liste dieser zur Anklage stehenden ein­zelnen Punkte durchsieht, macht dies schon allein einen er­schütternden Eindruck, selbst wenn man vorläufig davon absieht, wie weit sich die einzelnen Beteiligten schuldig ge­macht haben. Den gleichen Eindruck muß man gewinnen, wenn man die Liste der Angeklagten durchsieht, unter denen sich zwei Rechtsanwälte und ein Oberfinanzrat befinden.

Ein großes Aufgevot von Verteidigern wird den Ange­

Barmat vor seinen Richtern.

Vor dem Beginn des Riesen-Prozesses. Als wichtigster und größter Prozeß aus der Inflations­

seit wird am Dienstag den 11. Januar vor dem Schöffen:) Ein großes Aufgebot von Verteidigern

gericht Berlin=Mitte der Riesenprozeß gegen Barmat und zlagten zur Seite stehen. Für die Allgemeinheit wird es Genossen verhandelt werden, der bei weitem alle anderen schwer sein, sich aus diesem großen Wust von Geschäften vorhergehenden Prozesse übertreffen wird. Ein gewaltigeg herauszufinden und selbst wenn der Prozeß manche in­

Material mußte gesichtet und durchgearbeitet werden, und es hat Jahre gedauert, ehe man zum Abschluß der An­klageschrift kam.: Am bezeichnendsten für den gewaltigen Umfang der zur Verhandlung stehenden Anklagepunkte ist, daß die Anklageschrift selbst einen Umfang von 648 Folio­seiten hat, daß man sich aus diesem Grunde veranlaßt ge­

herauszufinden und selbst wenn der Prozeß manche in­teressanten Punkte bringen wird, dürfte ein Ueberblick nur für die daran Beteiligten möglich sein. Dr. jur. F. K.