Nr. 9505

echenanermengggte

Jahrgang.

Cammrus Expediion 66. vernrul Redaction 366.

(567 Berliner Dienit). Postscherk-Konto Ntr. 18672.

Druck und Verlag von Hermann Neusser in Bonn.

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für Bonn und Amgegend.

Mittwoch, 29. März 1916.

verantwortlich füt den nachrichtlichen, örtichen und unterhaltenden Teil: Peter Heusser, für den Anzeigen- und Reklameteil: Peter Cescrinler.

Gelchäftshaus: Bahnhafftraße 12 in Bonn.

Zeilenprelle der Anzeigen: Lokale geichättliche Anzeigen, famillen-, Verkehrs­anzeigen ulw 13 Pig., Stellengeluche 10 Pig. Anzeigen von Behörden, Rotaren, Rechtsanmälten, Oerichtspollziehern, Ruktionatoren ulm, aus dem Verbreitungsbezirk 20 Pig Finanz Rnzeigen, politliche u Wahl Rnzeigen 23 Pig.

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im falle gerichtlicher Klage oder bei Henkurten fällt der bewilligte Rabatt fort. Platz und Datumporichrikten ohne Verbindlichkeil.

Eie neue engnsche Korasee=Rottenbusis um Hamder.

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Priegs-Jahrestag-Kalender. 9000cecelnli 29. März 1915.

Russische Uebergangsversuche über die untere Beura abgewiesen. Schwere russische Verluste bei Krasnopol. Bei Lupkow und zwischen Lup­kower Sattel und Uszoker Paß erbitterte Kämpfe.

Erneute russische Angrikfe verlustreich zusammengebrochen.

Deutscher Luftangriff auf Saloniki.

Deutscher Tagesbericht.

* Großes Hauptquartier, 28. März.(Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Südlich von St. Eloi entspannen sich lebhaft: Nahkämpfe an den von den Engländern gesprengten Trichtern und auf den Anschlußlinien.

Ueber die Lage im Kampfgebiet beiderseits der Maas ist nichts neues zu berichten.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Von neuem trieben die Russen frische Massen gegen die deutschen Liaien bei Postawy vor. In tapferer Aus­dauer trotzen Truppen des Saarbrücker Korps allen An­stürmen des Feindes. Vor den an ihrer Seite kämpfenden Brandenburgern, Hannoveranern und Hallensern zer­schellte ein in vielen Wellen vorgetragener Angriff zweier russischer Division unter schwerster Einbuße de: Gegners. Das gleiche Schicksal hatten die auch nachts noch wiederholten Versuche des Angreifers, den bei Mokrzyce verlorenen Boden wiederzugewinnen.

Balkan=Kriegsschauplatz.

In Verfolg der feindlichen Luftangriffe auf unsere Stel­lungen am Doiransee stieß gestern ein deutsche: Luftgeschwader in die Gegend von Saloniki vor und belegte den Neuen Hafen, den Petroleumhafen, sowie die Ententelager nördlich der Stadt ausgiebig mit Bomben.

*

Der Flugzeugangriff auf Salonikl.

TU Amsterdam, 29. März. Der Flugzeugan­griff auf Saloniki richtete nach Londoner Mel­dungen erheblichen Schaden an. Eine Bombe fiel auf die großen Kasernen. Die Reede und das Ententelager wur­den eine Stunde lang bombardiert. Eine Anzahl Perso­nen ist dem Angriff zum Opfer gefallen.

Der österreich.=ungarische amtliche Bericbt.

Erfolgreiche Abwehr russischer und Italienischer Angriffe.

* Wien, 28. März.(WTB) Amtlich wird verlautbart:

Russischer, Kriegsschauplatz.

Nördlich von Bojan versuchten die Russen nach einigen Sprengungen in unseren Hindernissen wiederholt in unsere Stellung einzudringen. Alle Angriffe wurden unter erheblichen feindlichen Verlusten abgewiesen. Nörd­lich der Strypa=Mündung scheiterte ein nächtlicher Vorrückungsversuch russischer Ab­teilungen schon an der guten Wirkung unserer Vorfeld­minen. An der bessarabischen Front und bei Olyka feuerte die feindliche Artillerie lebhaft.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Die Kämpfe am Görzer Brückenkopf dauern fort. Auf dem Abschnitt der Hochfläche von Doberdo begann ein lebhaftes Feuer der beiden Artillerien. Von italienischer Seite erfolgten Angriffsversuche am Nord­hange des Monte San Michele und bei San Martino, die leicht abgewiesen wurden. Oestlich von Seltz ist das Gefecht noch im Gange. In dem Plöckenabschnitt schei­terten alle feindlichen Angriffe. Vor der Kampffront des braven Kärntnerischen Feldjäger=Batail­lons Nr. 8. liegen über 500 Tote. An der Tiroler Front waren die Geschützkämpfe nur in Judicarien leb­hafter als gewöhnlich.

Da in Venetien erhöhter Eisenbahnverkehr nach der Isonzofront festgestellt wurde, belegten unsere Flieger einige Objekte der dortigen Bahn mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Keine besonderen Ereignisse.

Der stellvertretende Chef des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant.

Ein Kriegsausschuß im Reichstag.

7U Berlin, 29. März. Die Morgenpost berichtet: Im Reichstag soll ein ständiger Ausschuß gebildet wer­den, der wichtige vertrauliche Mitteilungen, die den Krieg betreffen, vom Reichskanzler oder einem seiner Vertreter entgegennehmen soll.

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Fürst Bülow.

* Amsterdam, 28. März. Der Daily Telegraph meldet aus Rom, daß nach Privatberichten die Gesundheit des Fürsten Bülow wiederhergestellt sei und er An­stalten treffen, sich nach Deutschland zu begeben.

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TU Czernowitz, 29. März. Das Berliner Togeblatt meldet: Gestern traf hier Prinz Georg von Bayern in Begleitung des Generals v. Bothmer und des Armee­kommandanten Pflanzer=Baltin ein und wurde von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Der Landespräsident Graf Meran gab im Landesregierungspalais den hohen Gästen ein Festessen.

Zur Kriegslage.

Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns gedrahtet:

Im Westen haben sich am 27. März keine wesent­lichen Ereignisse abgespielt. Die örtliche Episode bei St. Eloi, wo die Engländer am Tage vorher einen Trich­ter in unsere Gräben gesprengt hatten, dauert in leb­haften Nahkämpfen noch fort. Von Verdun ist nichts zu berichten.

Wie vorauszusehen, hat die große Schlacht im Nord­Oslen, durch die die Russen vergeblich versuchen, Hin­denburgs wohlverschanzte Stellungen zu durchbrechen, auch am 27. noch nicht ihr Ende gefunden. So lange sie noch neue Kräfte einsetzen können, werden sie immer wieder der Hoffnung nachsagen, die Tüchtigkeit doch noch durch die Massen erdrücken zu können. Ver­gessen wir nie, welch ungeheure An­sprüche die ruhelosen Angriffe dieser immer wieder erneuten Sturmwellen an die seellsche Widerstandskraft un­

serer Truppen stellen. Was hier von der Verkeldigung der ausgedehnten Stellung gelei­stet wird, steht an Wert auch den glänzendsten Angriffen nicht nach, nur das glücklicherweise die Verlusse weit geringer sind. Der Angriff zahlt mit Blut, die Verkeidigung mit Nervenkraft.

Am 27. März ist wiederum die Gegend von Po­stawy in der Mitte der Ostfront ein Brennpunkt des Kampfes gewesen. Doch haben Truppen des Saar­brücker Korps, Brandenburger, Hannoveraner, Hal­lenfer allen Angriffen einer Uebermacht siegreich wider­standen.

Am Balkan haben wir die feindlichen Lufkan­griffe am Doiransee durch den erfolgreichen Zug eines deutschen Luftgeschwaders gegen Salonik! erwidert, das ist natürlich nur Kleinkrieg. Große Er­eignisse haben dort, wie wir wissen, seit Monaten nicht stattgefunden, d. h. seit dem Tage, wo Franzosen und Engländer durch die Bulgaren über die griechische Grenze gesagt wurden. 2

Eine Flottenbalis

für ein englisches Nordseegeschwader.

TU Amsterdam, 29. März. Die Vossische Zeitung meldet: Nach einem Bericht Reuters soll die englische Re­gierung die Humbermündung für geschlossen erklärt und für kleinere Schiffe besondere Maßnahmen für die Küsten­schiffahrt festgelegt haben. Wie aus London gemeldet wird. ist diese Nachricht durch Reuter nur verbreitet worden, um die Wahrheit zu verschleiern. Tatsächlich wird die englische Admiralität den Hafen von Hull und die Humbermündung zur Flottenbasis eines Nordseegeschwaders machen.

TU Rotterdam, 28. März. Die englische Admirali­tät macht bekannt, daß die nördliche Einfahrt in den Humber sämtlichen Schiffen verboten ist. Auch wurden Verhaltungsmaßregeln für kleinere Schiffe an der Süd­und Südwestküste erlassen.

* Kopenhagen, 28. März. Ein Telegramm aus Bergen meldet, ein dort eingelaufener Personendamp­fer habe mehrere große englische Geschwader, darunter eines von 15 großen Schlachtschiffen, beobachtet, die gegen Süden steuerten.

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Die Blocklerung Englands durch deutsche Unterseeboote.

* Bern, 28. März. Hervé beschäftigt sich in der Vie­toire mit dem beunruhigenden Wiederaufleben des deut­schen Tauchbootkrieges, indem er aus dem Leser­kreis Einwendungen machen läßt wie: Es gibt also kein Mittel, sie zu hindern? Da rühmen wir uns, die Herren des Meeres zu sein! Die Deutschen sind ebenso stark! Ge­wiß, ein Volk, das doppelt so zahlreich wie das französische, das die erste Industrie der Welt besitzt, mit dem Geist für Organisation. Initiative und Kühnheit ersten Ranges, ist offenbar eine Macht, mit der man rechnen muß. Sie hin­dern ist leichter gesagt als getan. Man fand noch kein wirklich wirksames Mittel gegen sie. Die Bewaffnung der Handelsschiffe nützt nichts, weil die Unterseeboote fast un­sichtbar sind. Die Seepolizei ebensowenig; denn der große Aktionsradius der Boote macht die Polizei ohnmächtig Die Wahrheit ist, daß die Deutschen mit einer genügenden Jahl Boote und Mannschaften England sehr wohl blockieren können. Darum müssen die Alliierten unablässig daran ar­beiten, den Feind schnell zu vernichten, und alle Mann­schaften, die verfügbar sind in England, Italien und Ruß­land ausheben, um Deutschland unter der Flut der Stür­menden schnellstens zu ersticken.

Der-Bootkrieg.

TU Aus dem Haag, 29. März. Die Tägl. Rund­schau meldet: Englische Reedereien schätzen die Schiffs­verluste der letzten Tage auf 40 Millionen Mark.

* Hoek van Holland, 28. März.(WTB) Der aus London kommende Harwich=Dampfer Cromer hat auf der See ein Boot aufgenommen, worin sich 23 Mann, darun­ter der Kapitän des Dampfers Empreß of Mid­

lands, befanden. Der Dampfer, ein Schiff von 2224 Bruttotonnen, ist auf eine Mine gelaufen.

H Christiania, 29. März.(Frkf. Ztg.) Verdens­gang meldet aus London: Das abermalige Erscheinen vieler deutscher-Boote in der Nähe des Noordhinder­Jeuerschiffes und im Kanal beunruhigt in wachsendem Maße die Schiffahrt. Man glaubt jedoch, daß es auch ge­gen diese offenbar neuen-Booke genügt, die Verteidi­gungsmaßnahmen der britischen Admiralität anzuwenden.

Amsterdam, 28. März. In Hoek van Holland ist die gesamte Bemannung des englischen Dampfers Em­preß of Midland gelandet, der in der Nordsee ge­sunken ist.

* London, 28. März.(WTB) Reuter. Die Admiralität berichtet, daß der Dampfer Fenaybridge, der nach einem früheren Bericht gesunken ist, torpediert wurde. Das Schiff war unbewaffnet.

London, 28. März. Der Dampfer Manchester Engineer(2813 Tonnen) ist versenkt worden; die Besatzung wurde gerettet.

Zum Untergang der Sussex.

H Amsterdam, 29. März.(Frkf. Ztg.) Die Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet aus London: Professor Baldwin ist gerettet. Die Preß=Association meldet, daß alle 25=Amerikaner, die als Passagiere der Sussex einge­schrieben waren, gerettet sind. Die Hälfte der Post ist verloren gegangen. Bei der gerichtlichen Untersuchung

über die Katastrophe zeigte es sich, daß die amerikanischen Rettungsgürtel völlig verdorben waren. Auch die Stricke, mit denen die Rettungsboote heruntergelassen werden soll­ten, waren zerrissen. Hinzukommt, daß die Mannschaft sich sehr wenig tüchtig gezeigt hat.

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Auf eine Mine gestoßen?

* Amsterdam, 28. März. Der holländische Fracht­dampfer Duiveland aus Rotterdam ist auf dem Wege von London nach Hull gesunken. Die Bemannung wurde in Sheerneß gelandet.

* Rotterdam, 28. März.(WTB) Wie aus Lon­don gemeldet wird, ist der holländische Dampfer Dul­weland, dessen Verlust bereits gemeldet wurde, zwölf Meilen vor der englischen Küste auf eine Mine gelaufen und in sieben Minuten gesunken.

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Die-Bootanträge im Hauptausschuß des Reichstages.

* Berlin, 28. März.(WTB) Der Hauptausschuß des Reichstages begann heute vormittag die Beratung der Etats mit dem Etat des Auswärtigen Amts. Anwesend waren der Reichskanzler, Staatssekretär v. Jagow, Dr. Delbrück, Dr. Helfferich, v. Capelle, Dr. Solf, Vertreter des Kriegsministeriums sowie anderer Ressorts und viele Bevollmächtigte der Bundesstaaten zum Bundesrat. Außer den vollzählig erschienenen 28 Mitgliedern des Ausschusses wohnten zahlreiche Reichstagsabgeordnete als Zuhörer den Beratungen bei. Zu Beginn der Sitzung sprach Basser­mann als Berichterstatter über die politische und militä­rische Lage unter Einbeziehung der zur Unterseeboot­frage gestellten Anträge. Hierauf ergriff der Reichs­kanzler das Wort, um in längern, streng vertraulichen Ausführungen die Politik der Reichsregierung darzulegen und auf die von dem Berichterstatter angeschnittenen Fra­gen einzugehen. Der Ausschuß gedenkt einen offizi­ellen Bericht über die vertraulichen Verhandlungen durch Reichstagsdrucksachen zu verteilen.

TU Berlin, 29. März. Im Hauptausschuß des Reichstages ergriff nach dem Reichskanzler der neue Staatssekretär des Reichsmarineamtes v. Capelle das Wort zu fachmännischen Ausführungen über die technische Seite des=Bootkrieges. Seine Darlegungen machten, wie der Lokal=Anzeiger erfährt, auf die Abgeordneten einen guten Eindruck. Die Konservativen und Na­tionalliberalen haben ihren=Bootantrag als Resolution vorgelegt. Die fortschrittliche Volkspartei hat darauf ebenfalls eine Resolution eingebracht. Nach der gestrigen Hauptausschußsitzung haben die nationalliberalen Abgeordneten unter Führung Bas­sermanns eine neue, vertrauliche Besprechung gehabt, die ein einheitliches Vorgehen der Konservativen, Na­tionalliberalen und des Zentrums anbahnen soll. Es nah­men außerordentlich viele Mitglieder des Reichstages und des Bundesrates an den Verhandlungen des Ausschusses teil. Der Reichstag war abgesperrt, sodaß kein Unbe­fugter sich dem Beratungssaal nähern konnte.

* Berlin, 28. März. Das Zentrum hat im Laufe des heutigen Vormittags seinen=Boot=Antrag in gleichen Worten als Entschließung im Hauptausschuß des Reichstages eingebracht. Die Konservativen und National­liberalen sind diesem Beispiele gefolgt. Die Freisinni­gen haben nun gleichfalls eine Entschließung im Aus­schuß eingereicht. Sie lautet:

Der Reichstag hat angesichts der bewundernswerten Lei­stungen unseres von Erfolg zu Erfolg schreitenden Heeres und unserer Flotte sowie ihrer Führer die feste Zuversicht und das Vertrauen, daß sie wie bisher, so auch fernerhin alles tun und nichts unterlassen werden, um den baldigen endgültigen Sieg der deutschen Waffen zu Wasser und zu Lande zu erringen und sicherzustellen.

Bezüglich der Anträge der Konservativen, der National­liberalen und der Sozialdemokraten beantragen die Frei­sinnigen Uebergang zur Tagesordnung. Für den Fall der Annahme des Zentrumsantrages beantragen die Freisin­nigen, den Schlußsatz dieses Antrages, der lautet:daß bei den Verhandlungen mit den auswärtigen Staaten die Frei­heit im Gebrauche dieser Waffe gewahrt wird, wie folgt zu fassen:daß bei den gegenwärtigen und künftigen Ver­handlungen die Freiheit im Gebrauch dieser Waffe gegen unsere Feinde gewahrt wird.

dern auch das Munitionsministerium und die Flotte klagen. daß sie nicht genug Arbeitskräfte bekommen können.

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Der holländische Dampfer Palembalang.

Haag, 28. März. Das Marineamt gibt amtlich bekannt: Aus beeidigten Erklärungen des Kapitäns, des Ersten Steuermanns, des Bootmanns und eines Matrosen des Dampfers Palembang geht hervor, daß das Schiff wäh­rend der zweiten und dritten Explosion völlig stillag. Kurz vor der zweiten und dritten Explosion wurde eine weiße Blasenbahn an Steuerbord gesehen, die schnell näher kam. Das Schiff wurde am Steuerbord getroffen, bevor die Blasenbahn das Schiff erreichte. Die Blasenbahn, auf wel­cher die zweite Explosion folgte, lief vor dem Bug einer englischen Torpedosägers vorbei, der in unmittelbarer Nähe des Dampfers Palembang mit Versenken einer schwimmen. den Mine beschäftigt war.

England hat keine Reserven mehr.

* Manchester, 27. März.(WTB) Der Londoner Korrespondent des Manchester Guardian schreibt:

Sowohl der Schatzkanzler als der Präsident des Handels­amts sind der Ueberzeugung, daß jetzt nicht mehr viel ver­heiratete und unverheiratete Männer für die Armee zu haben sind. Einmal muß die Grenze erreicht werden, und nach der Meinung des Handelsamts ist die Grenze er­reicht. Die Armee zählt über drei Millionen; dazu kom­men etwa eine halbe Million Verluste und eine Million steht in dem direkten und indirekten Dienst der Flotte.

Welche Methode für die Rekrutierung wir auch anwenden

mögen, wir sind jedenfalls nahe am Ende. Nicht nur die Widerspruch gegen die Art, wie die Mehrheit erneut die Evortindustrien und die unentbehrlichen Industrien. son= Einheit zu wahren versucht.

Die Ententeberatungen in Paris.

Der runde Tisch der Enkente in Paris.

* Genf, 28. März. Ueber das äußere Bild bei der Pariser Konferenz meldet die Havas=Agentur:

Die Mitglieder der Konferenz sitzen um einen großen rechteckigen Tisch, dessen eine Schmalseite von fünf Mit­gliedern der französischen Mission: Briand, der den Vorsitz führt, General Roque, Admiral Lacaze, General Joffre und Bourgeois eingenommen wird. Die gegenüberliegende Schmalseite wird eingenommen von vier Mitgliedern der italienischen Delegation: Tittoni, Salandra, Sonnino und General Cadorna sowie General Robertson. Die Längs­seite rechts von Briand wird eingenommen von Thomas, Cambon, de Brocqueville, Beyens, Sir Edward Grey Lloyd George, Lord Kitchener; die Längsseite links von Briand von General de Castelnau, Jowanowitsch, Wesnitsch, Pa­schitsch, Gilinki, Iswolfki, Chagas, Matsui und Dall'Olio. Die Sekretäre jeder Delegation sitzen vor einem kleinen Tisch hinter der Haupttafel. Hinter den französischen Dele­gierten befinden sich de Margerie, General Pells und de Béarn; hinter den englischen Delegierten Oberst Hankey und-Bierne; hinter den russischen Delegierten Sevasto­pulow; de Martino sitzt an der Seite der englischen Sekre­täre

* Paris, 28. März. Meldung der Agentur Havas. Der Matin berichtet: Die gestern vormittag abgehaltene Sitzung der Vertreter der Alliierten war einer Bespre­chung der militärischen Lage gewidmet. Briand hob die Gründe hervor, welche die Einheit der Anschau­ungen und Unternehmungen der Allierten notwendig machen. Nach einem Gedankenaustausch äußerten die Ver­treter der alliierten Heere ihre Ansicht, worauf ein durchaus befriedigendes Einvernehmen über die Führung der Operationen erzielt wurde. In der Nachmittagssitzung wurden die Grundsätze der wirtschaftlichen Ver­einbarungen erörtert.

H London, 29. März.(Frkf. Ztg.) Daily Telegraph meldet aus Paris: Die Arbeit der Pariser Konferenz wird hauptsächlich darin bestehen, die Fragen, die bereits durch die verschiedenen Generalstäbe aufgestellt worden sind, gut zu heißen, um so den Sieg auf allen Fronten habeizu­führen.(7)

Der Privatsekretär des Kardinals Mercier.

Brüssel, 27. März.(WTB) Die über das Treiben des Privatsekretärs des Kardinals Mercier namens Lonein eingeleitete Untersuchung hat ergeben, daß der Verdacht, der sich gegen Lonein richtete, nichts weniger als unbegründet war. Bei einer Haussuchung hat sich her­ausgestellt, daß die Organisation des segenanntenDeuvre du mot du Soldat, durch die unter Benutzung von Chiffre­adressen eine unerlaubte Nachrichtenvermitt­lung zwischen Belgien und der feindlichen Front fortgesetzt erfolgte, dem Privatsekretär Lonein sehr nahe stand. Na­türlich wurde Lonein nunmehr verhaftet.

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Die australische Weizenernte.

Rotterdam, 28. März. Die Times verweist auf die Bestrebungen ihres Schützlings, des australischen Ersten Ministers Hughes, der in England einen Plan zu ver­wirklichen suche dahingehend, dem Reiche die Herrschaft über die Schiffahrt zuzuführen. Das Vorhaben des Au­straliers bezweckt insbesondere, mehr Schiffsraum für die Verfrachtung, der sehr reich ausgefallenen, auf 30 bis 40 Millionen Pfund Sterling im Werte ge­schätzten australischen Weizenernte nach England zu gewinnen. Der Plan werde noch erwogen.

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Friedensprophezeiung eines englischen Arbeiterblattes.

H London, 28. März.(Freft. Ztg.) Das Arbeiter­blattLabour Leader ist der Ansicht, daß die Aussichten für den Frieden günstiger werden. Der franzs­sische Finanzminister hatte darauf angespielt, daß der Friede in Sicht sei und diese Auffassung könne als bedeutungsvoll für die Gefühle jenseits des Kanals gelten. In der Empfindung der öffentlichen Meinung ist während der letzten Woche eine Aenderung eingetreten und diese Aeußerung der öffentlichen Meinung werde zum Ausdruck kommen, noch bevor der Sommer zu Ende sei und sie werde die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Das Blakt hält bereits die Zeit für gekommen, daß die unab­hängige Arbeiterpartei sofort mit aller Kraft auftreten. Runmehr sei es möglich geworden, das zu äußern, was vor einigen Monaten noch nicht gestattet worden sei.

Die Uneinigkeit innerhalb der Sozialdemokratte.

Berlin, 29. März.(WTB Nichtamtlich.) Der Parteiausschuß der Sozialdemokratie veröf­fentlicht im Vorwärts einen mit allen gegen sechs Stim­men gefaßten Aufruf an die Partei, worin das Verhalten der 18 Sondergenossen noch einmal scharf getadelt wird. Es sei verwerflich, die Meinungsverschiedenheiten derart zur Irreführung der Partei##ossen auszunutzen, daß der eine Teil den anderen des Verrats an den sozialdemokra­tischen Grundsätzen bezichtige. Es sei die heilige Aufgabe aller Genossen und Genossinnen, die Arbeiterbewegung vor schwerster Zerrüterung zu bewahren.

Die Minderheii erhebt im Vorwärts entschiedensten