RRRRRRRRRRARRRRAARAA RAAAAAAAAARAAAAAAAAAAAAAARRAAAAAAAAARRAAAAAAAAARRARAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARARARARRRRRRRAARRAANN

n Anzeigenpreis

# Die einspaltige Kolonel=Zeile n *(38 mm breit) 25 Pf. 3. N

n Bezugspreis bei

Botenzustellung im engern

Verbreitungsbezirk 40 Pf, im erweiterten 50 Pf monat­lich; mit dem wöchentl. illustriert. Unterhaltungsblatt Weit und Zeit in Wort und Bild 10 Pf mehr. Postbezug, ohne Zustellgeb.# Ausgabe A mit Colonia; m 1,50(3 Mon.), m 1, (2mon.), m 6,50(lmon.). Ausgabe B mit Colonia und Welt und Zeit in Wort und Bild 10 Pfmonatlich mehr.

Kölner

(38

und letzte Seite 30 Pf.

I. 2 22 Pl. 2

General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt. 2 Kölner Fremdenblatt.

*

ge für Köln 18 bzw.

&amp Platzvorschriften 10% Zuschl. Reklamepreis 86

* Die 90 mm breite Kolonel-# 5 Zeile 75 Pf, für Köln 50 Pf, K zweite Seite 00 Pl. 26 am Platzvorschriften 10% Zuschl.# n Olfertengebühr 25 Pl. 26 * 26

Geschäftsstellen: Marzellen- 2# strasse 37 u. Breitestr. 35.

PRRNNNRANNNNNNSNNMN RRRARAARAAAARRRAARAANRAARAAAAAAAAAAAAAARA AARRRRRRRRRRRORRRRRRRRRRRRARA MARRRRRN

E

Nr. 28c. Fernspr.

Geschäftsstellen u. Redaktion Marzellenstr. 37: A 6320 bis 693# Geschäftsstells Breitestraße 85: A 8336.

Köln, Freitag, 16. Oktober 1914

28. Jahrgang. heute 8 Seiten.

WTB Großes Hauptquartier, 16.0kt.1314. Mittags.(Drahtber. Amtlich.)

Brügge wurde am 14. Oktober, Ostende am 15. Oktober von unseren Truppen besetzt.

Heftige Angriffe der Franzosen in der Gegend nordwestlich von Reims wurden zurückgewiesen.

Die Franzosen melden in ihren amtlichen Be­kanntmachungen, daß sie an verschiedenen Stellen der Front, z. B. bei Berry=au=Bac, nordöstlich von Reims, merkliche Fortschritte gemacht hätten. Diese Meldungen entsprechen in keiner Weise den Tatsachen.

Die Siegesbeute in Antwerpen.

WIB Großes Hauptquartier, 15. Okt. 1914. Bei Antwerpen wurden im ganzen 4000 bis 5000 Gefangene gemacht. Es ist anzunehmen, daß in nächster Zeit noch eine große Zahl belgischer Soldaten, welche Zivilkleidung angezogen haben, dingfest gemacht wird.

Nach Mitteilung des Konsuls von Ternenzen sind etwa 20000 belgische Soldaten und 2000 Engländer auf holländischen Boden übergetreten, wo sie ent­waffnet wurden. Ihre Flucht muß in größter Hast vor sich gegangen sein. Hierfür zeugen Massen weggeworfener Kleidersäcke, besonders von der englischen Royal Naval=Division.

Die Kriegsbeute in Antwerpen ist groß, mindestens 500 Geschütze, eine Unmenge Munition, Massen von Sätteln und Woilachs, sehr viel Sanitätsmaterial, zahlreiche Kraftwagen, viele Lokomotiven und Waggons, 4 Millionen Kilo­gramm Getreide, viel Mehl, Kohlen, Flachs, für 10 Millionen Mark Wolle, Kupfer und Silber im Werte von etwa einer halben Million Mark, ein Panzereisenbahnzug, mehrere gefüllte Verpfle­gungszüge, große Viehbestände.

Belgische und englische Schiffe befanden sich nicht mehr in Antwerpen. Die bei Kriegsausbruch im Hafen von Antwerpen befindlichen 34 deutschen Dampfer und drei Segler sind mit einer Aus­nahme vorhanden, jedoch sind die Maschinen un­brauchbar gemacht. Angebohrt und versenkt wurde nur die Gneisenau des Norddeutschen Lloyds.

Die große Hafenschleuse ist intakt, aber zunächst durch mit Steinen beschwerte und versenkte Kähne nicht benutzbar. Die Hafenanlagen sind unbeschä­digt. Die Stadt Antwerpen hat wenig gelitten. Die Bevölkerung verhält sich ruhig und scheint froh zu sein, daß die Tage des Schreckens zu Ende sind, besonders da der Pöbel bereits zu plündern begonnen hatte.

Dom westlichen Kriegsschauplatz.

Die Reste der belgischen Armee haben bei Annäherung unserer Truppen Gent schleunigst ge­räumt. Die belgische Regierung mit Ausnahme des Kriegsministers soll sich nach Le Havre be­geben haben.

Angriffe der Franzosen in der Gegend von Albert wurden unter erheblichen Verlusten für sie abgewiesen. Sonst im Westen keine Verände­rungen.

Seneraloberst u. Kindenburg

WTB Großes Hauptquartier, 16.0kt.1914.

Mittags.(Drahtber. Amtlich.)

Die Russen versuchten am 14. Oktober sich wieder in den Besitz von Lyck zu setzen. Die Angriffe wurden zurückgewiesen. 800 Gefangene, 1 Ge­schütz und 3 Maschinengewehre sielen in unsere Hände.

i

WTB Großes Hauptquartier, 15. Okt. 1914. Im Osten ist der russische, mit starken Kräften unternommene Vorstoß nach Ostpreußen als ge­scheitert anzusehen. Der Angriff unserer in Polen Schulter an Schulter mit dem österreichischen kämpfenden Truppen befindet sich im Fortschreiten.

Unsere Truppen stehen vor Warschau. Ein mit etwa acht Armeekorps aus der Linie IwangorodWarschau über die Weichsel unter­nommener russischer Vorstoß wurde auf der gan­zen Linie unter schweren Verlusten für die Russen zurückgeworfen.

Die in russischen Zeitungen verbreiteten Gerüchte über erbeutete deutsche Geschütze entbehren jeder Begründung.

*Unsere Truppen stehen vor Warschau.

So zu lesen in dem letzten amtlichen deutschen Kriegsbericht. Ein kurzer Satz, der in seinen fünf Worten aber ein ganzes Kapitel Kriegsgeschichte überschreibt und teilweise schon umfaßt. Erstaunlich ist vor allem auch hier die Schnelligkeit, mit der sich unser Vormarsch vollzogen hat. Am letzten Septembertage er­fuhren wir aus einer amtlichen österreichischen Meldung zum ersten Male von neuen Operationen deutscher Streitkräfe ge­meinsam mit dem verbündeten Heere im südlichen Polen. Ungefähr eine Woche später kam dann die deutsche amtliche Mitteilung:

In Russisch=Polen vertrieben deutsche Truppen am 4. Oktober die russische Gardeschützen=Brigade aus einer befestigten Stellung zwischen Opatow und Ostrowicz und nahmen ihr etwa 3000 Gefangene, mehrere Geschütze und Maschinen­gewehre ab. Am 5. Oktober wurden zweieinhalb russische Kavalleriedibisionen und Teile der Hauptreserve von Iwangorod bei Radom angegriffen und auf Iwangorod zurück­geworfen.

Das Schlachtfeld von Opatow und Ostrowicz liegt im südlichen Polen, ungefähr 50 Kilometer nördlich von Sandomir, dem an der galizischen Grenze gelegenen Brückenkopf über die Weichsel, der von den Oesterreichern genommen wurde. Wiederum etwa 50 Kilometer nordwärts liegt Radom, wo starke russische Kräfte auf die abermals 50 Kilometer nordöstlich von Radom gelegene Weichselfestung Iwangorod zurückgeworfen wurden.

Am 13. Oktober wurde weiter bekanntgegeben:

In Südpolen wurden die russischen Vortruppen südlich von Warschau durch unsere Truppen zurückgeworfen. Ein Uebergangsversuch der Russen über die Weichsel süd­lich Iwangorod wurde unter Verlusten für die Russen verhindert.

Und heute, am 15. Oktober, erfahren wir:

Unsere Truppen stehen vor Warschau. Ein mit etwa acht Armeekorvs aus der Linie IwangorodWar­schau über die Weichsel unternommener russischer Vorstoß wurde auf der ganzen Linie unter schweren Ver­lusten für die Russen zurückgeworfen. IwangorodWarschau, das bedeutet eine Kampffront von 100 Kilometer Luftlinie und zugleich, wenn man die früheren Meldungen in Betracht zieht, eine ebenso große weitere Aus­dehnung des deutschen Aufmarsches in außerordentlich kurzer Zeit. Die Front Sandomir=Petrikow, von der in einer St. Petersburger Meldung, die über Mailand kam, noch so­eben die Rede war, ist für unseren Vormarsch längst erledigt. Das ist eine erstaunliche Leistung, besonders wenn man sich ver­gegenwärtigt, daß Straßen und Wege in Rußland mit dem, was wir in Deutschland gewohnt sind, keinen Vergleich aus­halten. Eisenbahnen gibt es in diesem weiten, etwa 10 000 Quadratkilometer umfassenden Gebiet links der Weichsel über­haupt nicht; nur bei Iwangorod und Warschau selbst über­queren zwei von Südosten nach Nordosten gerichtete Linien die Weichsel, und eine nordsüdliche Verbindung zwischen diesen Linien findet sich erst jenseits der Weichsel.

Ueber die Schlacht zwischen Iwangorod und Warschau und über die Aussichten, die aus der siegreichen Zurückwerfung der russischen Versuche, das linke Weichselufer zu gewinnen, in Verbindung mit der gewichtigen Tatsache, daß unsere Truppen nun vor der befestigten Hauptstadt Russisch=Polens selber stehen, sich ergeben könnten, ist natürlich in diesem Augenblick noch nichts zu sagen. Ein Blick auf die Karte zeigt zur Ge­nüge, was die Tatsache, daß vor Warschau bereits deutsche Truppen stehen, zu bedeuten hat. Nur wenig nördlich von Warschau mündet der Bug in die Weichsel und nicht weit von dessen Mündung der Narew in den Bug. Der Narew aber ist unseren Lesern bekannt aus der Kriegsgeschichte Ostpreußens, denn nach ihm nennt sich das eine der beiden nördlichen Heere Rußlands, die gegen Ostpreußen vorgegangen waren. Mit anderen Worten: was wir vorgestern von dem Einandernäher­rücken der beiden Kriegsschauplätze des Ostens sagten, tritt immer sinnfälliger in die Erscheinung. Und diese Tatsache allein schon gibt dem schnellen Vordringen unserer Truppen in Polen eine große und glückliche Bedeutung, zunächst und zum mindesten was den Schutz unserer östlichen Grenzprovinzen anbelangt. Der Krieg im Osten wird fortan auf russischem Boden ausgefochten werden.

*

**

Kopenhagen. 15.Okt.1914. Aus St. Petersburg wird auf dem Umwege über London gemeldet: Eine große Schlacht findet zwischen Iwangorod und Warschau statt. Die Deutschen stießen mit Russen auf dem linken Weichsel­ufer zusammen. Der Kampf, der vor drei Tagen begonnen hat, wird wahrscheinlich Wochen, vielleicht Monate s1?] dauern. In Warschau hört man schweres Geschützfeuer von Süden und Westen.

*

Die Kämpfe an der Weichsel.

Mailand, 14.Okt.1914. Der Secolo bringt eine Drahtnachricht aus St. Petersburg, wonach eine große Schlacht am linken Ufer der Weichsel stattfindet. Die Front zwischen Sandomir und Petrokoff soll beinahe 200 Kilometer in Anspruch nehmen. Die deutsche Streitmacht wird hier als stark ange­nommen. Die Militärkritiker hoffen, daß es den Russen ge­lingen werde, den Feind zurückzuhalten oder auf dem Wege nach Warschau zu zersprengen. Andere meinen, daß der beste Plan derjenige wäre, den Feind aus seiner Stellung zu locken, damit er seinen zweiten Flügel in Galizien und in Nord­Polen eventuellen Angriffen aussetze. Anderseits wird bemerkt, daß politische Gründe es ratsam erscheinen lassen, Warschau bis aufs äußerste zu verteidigen.