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General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt. Kölner Fremdenblatt.

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Köln, Freitag, 31. Juli 1914

28. Jahrgang. Heute 16 Seiten.

Der Zar hat

sich zu entscheiden.

Erklärung des Kriegszustandes.

Berlin, 31.Juli1914.(Drahtber.) Der Kaiser hat auf Grund des§ 68 der Reichs­verfassung für das Reich, ohne Bayern, den Kriegszustand erklärt. Für Bayern ergeht die gleiche Verordnung.

Der Kaiser kann, wenn die öffentliche Sicherheit in dem Bundesgebiete bedroht ist, einen Teil desselben in Kriegszustand erklären. Bis zum Erlaß eines die Voraussetzungen, die Form der Verkündigung und die Wirkungen einer solchen Erklärung regelnden Reichsgesetzes gelten dafür die Vorschriften des preu­ßischen Gesetzes vom 4. Juni 1851.

Die staatsrechtlichen Wirkungen des Kriegszustandes sind: Ein­tritt des Kriegsrechts, Zurückberufung der im Auslande weilenden Staatsangehörigen, Verbot des Handels mit den Gegnern und der Ausfuhr von Nahrungsmitteln und Pferden usw.; völkerrechtliche Folgen sind: Abbruch der diplomatischen Beziehungen, Aufhebung der mit dem Gegner geschlossenen Verträge.

Wir sind gerüstet!

Der gestrige Tag war ein Tag größter Erregung und schuf eine Spannung, die nur in später Abendstunde vorübergehend etwas nachließ. Wußte doch ein jeder, daß in der Konferenz im Kgl. Palais in Potsdam die ernstesten militärischen Maß­nahmen vorbereitet worden waren. Mit Sicherheit kann gesagt werden, daß gestern diplomatische Verhandlungen von ganz ge­waltiger Tragweite gepflogen wurden. Selten hat der Draht so zwischen Berlin, St. Petersburg, Wien und London gearbeitet. Gegen mittag hatte die europäische Lage einen Kulminations­punkt erreicht. Rußland hatte weiter mobil gemacht und zwar neben einer Reihe von Armeekorps auch einen Teil seiner Marine.

Ruhiges Zusehen Deutschlands wäre in diesem Augenblick eine schwere Unverantwortlichkeit gewesen. Wir halten es für sehr wahrscheinlich, daß bei dem kaum steigerungsfähigen Ernst der Lage die Mobilmachungsorder für Freitagmorgen bereit gelegen hat(eine Meldung, welche die Kölnische Volkszeitung von zu­verlässiger Quelle, an maßgebender Stelle bestätigt, ihren Lesern mitteilen zu müssen glaubte). Wir sind ferner geneigt, der Nach­richt der Deutschen Tageszeitung Glauben zu schenken, daß die deutsche Regierung an die russische Regierung die kategorische Anfrage gestellt habe, ob die russischen Mobilisierungen gegen den deutschen Bundesgenossen gerichtet seien, mit der Aufforde­rung, innerhalb vierundzwanzig Stunden zu antworten. So mußten am gestrigen Tage alle Deutschen auf einen schlimmen Ausgang gefaßt sein, mußten sie ernst mit der Möglichkeit rechnen, schon in den folgenden Tagen schwere Pflichten gegenüber ihrem Vaterlande zu erfüllen.

Der Glaube an die Möglichkeit vermittelnder Verhandlungen war auf ein Mindestmaß gesunken, als aus den Kreisen des Berliner Auswärtigen Amtes abends erklärt wurde, daß auf Wunsch einer Großmacht(Englands) den Diplomaten noch kurze Zeit zu Verhandlungen gewährt worden sei. Sir Edward Grey hat noch im letzten Augenblick vor entscheidenden Maßnahmen Deutschlands versucht, in Rußland vermittelnd einzugreifen. Ueber den Erfolg der Schritte in St. Petersburg liegen bis zur Stunde noch keine amtlichen Nachrichten vor, wie überhaupt die offiziellen Quellen erklärlicherweise äußerst spärlich fließen. Noch immer liegt die Entscheidung an der Neva. Sie dürfte im Laufe des heutigen Tages fallen. Gegen gestern sind in der internationalen Lage folgende Veränderungen eingetreten:

Rußland hat seine Mobilisierung in um­

fangreichem Maße erweitert.

Deutschland ist stündlich zu Gegenmaßnahmen bereit.

England hat im letzten Augenblick Verhand­lungen zwischen Deutschland und Rußland erzielt.

Die englische Regierung betont gegenüber dem Zweibund ihre überseeischen Interessen und Verpflichtungen.

Eine Klärung der Lage wird heute erwartet.

Die Oesterreicher haben Belgrad noch nicht be­setzt; die Kämpfe um die Stadt dauern an.

Ausfuhrverbot

für Deutschland.

Berlin, 31.Juli1914. Der Bundesrat stimmte heute dem Erlaß von drei kaiserlichen Ver­ordnungen betreffend das Verbot der Ausfuhr von Verpflegungs=, Streu= und Futtermitteln, von Tieren, tierischen Erzeugnissen, Kraftfahrzeugen, d. h. Motorwagen, Motorfahrrädern und Teilen davon, sowie von Mineralrohölen, Steinkohlenteer und daraus hergestellten Oelen zu. Die oben an­geführten Verordnungen treten sofort in Kraft.

Umtassende Rüftungsmassnahmen Russlands.

* St. Detersbura, 30.Juli1914.(Drahtber.) Ein kaiserlicher Ukas beruft unter die Fahnen:

1: die Reservisten von 23 ganzen Gouvernements und von 71 Distrikten von 14 anderen Gouverne­ments:

2. einen Teil der Reservisten von 9 Distrikten von 4 Gouvernements;

3. die Reservisten der Flotte von 64 Distrikten in 12 russischen Gouvernements und einem finn­ländischen Gouvernement;

4. die beurlaubten Kosanen im Dongebiet, in Kuban, Terek, Astrachan, Orenburg und Ural;

5. die entsprechende Anzahl von Reserveoffizieren, Aerzten, Pferden und Wagen

Die mobilisierten Gouvernements gehören den Militärbezirken Odessa, Kiew, Moskau, Kasan und Nisch an. Das europäische Rußland hat 58 Gouvernements.

Befürchtungen für die Handelsdampfer. Wäh­rend, wie gemeldet worden, deutschen Handelsdampfern in Archangelsk von deutscher Seite nur angeraten worden ist, auf ihrer Hut und zum schnellen Verlassen der russischen Häfen steis bereit zu sein, scheint man auf russischer Seite den kritischen Zeitpunkt noch viel näher zu glauben; denn wie uns ein eigener Drahtbericht aus Lübeck, 30. Juli 1914, meldet, ver­

ließen die russischen Dampfer den Lübecker Hafen, ohne Ladung aufzunehmen. Dieses Verhalten der russischen Handelsschiffe weist auf eine Anordnung hin, deren Urheber von recht bedenklichen Absichten des amtlichen Ruß­lands unterrichtet zu sein scheinen, Absichten, die auf eine nahe, schlimme Zuspitzung des russisch=deutschen Verhältnisses deuten.

Die russischen Kriegshetzer und die Zensur. St. Petersburg, 30.Juli1914. Das St. Petersburger Komitee für Pressezensur ließ die gestrigen Nummern des Blattes Rußkoje Znamja, eines Blattes derSchwarzen Hundert", be­schlagnahmen, weil es den Deutschen Kaiser und die deutsche Armee beschimpft hatte. Das Abendblatt der Nowoje Wremja wurde konfisziert, weil esfalsche Angaben über die Mobili­sierung an der deutschen Grenze gebracht hat. Der Den und die Abendausgabe der Birsch. Wjedomosti wurden konfisziert wegen Verrats militärischer Geheimnisse.

X Ein falscher russischer Vorwand. St. Peters­burg, 30.Juli1914. Der Rußkoje Slowo skizziel. Lage wie folgt:Die Mobilisierung der russischen Armeeteile an der österreichischen Grenze ist auch eine notwendige Ausgleichs­overation gegen die österreichische Mobilisierung an der russischen Grenze(!), die bereits seit acht Tagen im Gange ist. Weiter sagt das Blatt:Der Gang der Mobi­lisierung ist bekanntlich derart(langsam, etwa zehn Tage er­fordernd), daß die Vermittelungsverhandlungen in­

zwischen zum gewünschten Ziele führen können. In der Mobi­lisierung ist kein Anzeichen von Verschlimmerung der Lage zu erblicken, die ernst, aber nicht hoffnungslos bleibt.

Die Massnahmen Europas.

Die Reise des Kaisers nach Wilhelmshöhe verschoben.(Eig. Drahtber.) Potsdam, 30.Juli 1914. Die Reise des Kaisers nach Wilhelmshöhe ist unter den jetzigen Ver­hältnissen auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

* Scharfe Vorsichtsmaßnahmen in Königsberg. (Drahtbericht.) Königsberg, 80.Juli1914. Die Polizei­direktion macht durch Anschlag bekannt: Zur Sicherung des Hauptbahnhofes und der Betriebsanlagen ist eine militärische Wache am Bahnhof, sowie ein Posten in den Betriebsanlagen daselbst aufgestellt worden. Um Unglücksfälle zu vermeiden, mache ich die Bevölkerung darauf aufmerksam, daß die Annähe­rungan die Eisenbahnbetriebsanlagen auf mehr als 100 Meter verboten ist. Das Passieren dieser An­lagen durch Privatpersonen ohne Begleitung eines Postens ist ebenfalls verboten. Zivilpersonen werden von dem Posten mit einem Halt angerufen. Sie müssen stehen bleiben. Zuwider­handelnde setzen sich der Gefahr aus, erschossen zu werden.

* Das Festhalten der Lebensmittel in Deutsch= land. Der Bundesrat, der heute vormittag zusammentritt, wird u. a. auch über den Erlaß von Ausfuhr verboten für Getreide, Mehl und Futtermitreln, sowie Tiere und tierische Erzeugnisse beschließen. Die Maßnahme ist veranlaßt worden durch die Berichte von zahlreichen Handeis­vertretungen, wonach infolge der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Lage ungewöhnlich große Mengen von deutschem Getreide und Mehl in das Ausland abfließen. Verbote gleicher Art sind unter gleichen Verhältnissen auch früher erlassen worden.

% Befürchtungen für die deutschen Handelsschiffe. (Drahtber.) Hamburg, 31.Juli1914. Mit Rücksicht auf die politische Lage ist die morgige Ausfahrt des Dampfers Im­perator verschoben worden.

* Keine Einberufung französischer Reservisten.

(Drahtber.) Paris, 30.Juli1914. Die Agence Havas meldet: Ein Mittagsblatt veröffentlichte heute vollkommen unrichtige An­gaben über Entschlüsse militärischer Art, die von der Regierung gefaßt worden seien. Heute nacht hat kein Ministerrat im Elysee stattgefunden. Die Einberufung der Reservistenklassen ist keineswegs beabsichtigt. Die Regierung hat unverzüglich Maß­nahmen ergriffen, um die Weiterverbreitung dieser durchaus phantastischen Gerüchte zu verhindern.

Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen den Direktor und den Geschäftsführer des Blattes eingeleitet, das heute mittag die falsche Nachricht über die Mobilmachung veröffentlicht hatte.

a Französische Maßnahmen an der belgischen

Grenze. Brüssel, 30.Juli1914. Dem hiesigen Soir zu­folge findet an der belgischen Grenze bei Givet an der Maas­linie eine starke Konzentration französischer Truppen statt. Ueber Charleville treffen fortgesetzt Militärzüge ein.

Das französische Gebiet schneidet an der betreffenden Stelle wie ein Keil in Belgien ein. Die vom Soir gemeldete Maß­