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Köln, Dienstag, 21. April 1914 28. Jahrgang.

Heute 16 Seiten.

Neue Männer.

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Mimsfer. Dallwite,

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Am Tag, an dem Zabern seine Sol­daten wieder erhielt, ist in Korfu endlich auch die Entschei­dung über den Nach­folger des Grafen, jetzigen Fürsten,

Bedel gefallen. Ex­zellenz von Dallwitz ist nun doch Statthalter der Reichslande geworden, was eigentlich nicht mehr überraschen kann, und zu seinem Nach­folger im preußischen Ministerium des Innern ist der ehe­malige Chef der Reichskanzlei, der Virkliche Geheime Rat von Loebell vorgesehen. Hierin liegt aber doch für veite Kreise eine leberraschung, denn herr von Loebell var bei der großen Raterei bis­

her nicht genannt worden. Die politischen Kreise fragen sich nun, ob sie sich über die Ver­inderungen in den hohen Re­gierungsstellen freuen sollen oder nicht. Daß die Ansichten darüber je nach der Parteirichtung aus­einandergehen, ist selbstverständ­lich; auf der rechten freut man sich einerseits, daß die Reichs­lande in Herm. von Dallwitz einen energischen und umsichtigen Statthalter bekommen und be­dauert es anderseits, daß Preußen diesen Minister des Innern ver­

liert; in der Presse der Linken, soweit sie sich bis jetzt über die Neuernennungen hat äußern können, kommt umgekehrt Freude über den Abgang des herrn von Dallwitz aus dem preußischen Ministerium zum Ausdruck, und den Reichslanden glaubt man dort gleichzeitig Beileid über die erfolgte Ernennung des neuen Vertreters des Kaisers aussprechen zu sollen.

Ziemlich unverhohlen ist die Freude der links­liberalen Presse auch über die Berufung des Herrn von Loebell zum preußischen Minister des In­nern. War Loebell doch die rechte Hand des Reichs­kanzlers von Bülow, hat mit diesem die Block­politik unseligen Angedenkens betrieben und ist gleichzeitig mit ihm nach der Bankerotterklärung des Blocks aus der Po­litik ausgeschieden, allerdings aus Gesundheitsrücksichten. Wir wissen nicht, ob diese Freude in der linksliberalen Presse lange anhalten wird, denn ein Chef der Reichskanzlei ist etwas ganz anderes als ein verantwortlicher preußischer Minister des nern, und man geht in der Annahme wohl kaum fehl, daß der neue Minister des Innern, der ehemalige konservative Reichs­und Landtagsabgeordnete von Loebell, in seinem neuen Amt sich nicht sonderlich von seinen Vorgängern unterscheiden wird, und darum befürchten wir, daß ihm das linksliberale Wohlwollen nicht sehr lange bewahrt bleiben wird.

Wir von der Zentrumspartei haben gar keine Veranlassung, mit dem neuen Mann im Ministerium des Innern unzufrieden zu sein und ihm mit Mißtrauen zu begegnen, wie auf linksliberaler Seite angenommen vird. Herr von Loebell war allerdings seinerzeit die rechte band Bülows und hat auch die Bülowsche Block=Aera rückhaltlos mitgemacht. Seitdem hat er aber sicherlich manches hinzu­gelernt, denn die der Blockpolitik bei den Reichstagswahlen von 912 ausgestellte Quittung hat auch ihm wohl gezeigt, wohin die dlockpolitik bei uns führt. Von Personenfragen hat das Zen­ium seine Politik nie abhängig gemacht, und es wird auch mit m neuen Minister des Innern bei der staatserhaltenden Ar­keit weiterwirken. Wir teilen aber auch nicht die Befürchtungen, die an die Berufung des Herrn von Dallwitz in das Straß­burger Statthalterpalais geknüpft werden. Gewiß hat Herr

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Fr. W. v. Loebell

Vor dem Ausbruch eines Krieges.

Kriegsvorbereitungen der Vereinigten Staaten.

* Wilsons Kriegspläne gegen Mexiko.(Drahtber.)

Washington, 20. April1914. Strategen der Marine und der Armee sind mit der Ausarbeitung von Kriegsplänen be­schäftigt. Konteradmiral Fletcher ist angewiesen worden, Marine­soldaten nach der Stadt Mexiko zu senden, wenn dort Unruhen entstehen. Allen auf der Fahrt nach Mexiko befindlichen Schiffen ist der drahtlose Befehl zugegangen, ihre Geschwindigkeit zu er­höhen.

Washington, 20. April1914. In einer Botschaft über Mexiko ersucht Präsident Wilson heute den Kongreß um die Ermächtigung, die bewaffneten Streitkräfte des Landeszur Aufrecht­erhaltung der Ehre und Würde der Nation" zu ver­wenden. Inzwischen ist die Flotte an den beiden Küsten auf dem Wege in die mexikanischen Gewässer bereit, die geplanten Repressalien des Präsidenten auszuführen. Das Kabinett tritt heute zusammen, um über einefriedliche Blockade der mexi­kanischen Häfen und andere Maßnahmen zu beraten. Es wird von zuständiger Seite erklärt, daß der Bruch mit Mexiko es den Vereinigten Staaten unmöglich mache, fernerhin die Ausländer in Mexiko zu schützen; die fremden Regierungen seien davon verständigt. Der Draht verbreitet noch die Ansicht, zu einer formellen Kriegserklärung dürfte es nicht kommen, da die Ver­einigten Staaten einer Regierung, die sienicht anerkennen", nicht den Krieg erklären könnten. Diese Ansicht ist aber nicht mehr haltbar, da durch die Vorstellungen Wilsons bei Huerta und durch seinen diplomatischen Zank mit ihm die Anerkennung gegeben ist. Zu den bereits erwähnten Gewaltmaßnahmen Wil­sons zu Wasser kommen auch solche zu Lande. Die 2. Armee­division(10000 Mann stark) ist nämlich eiligst nach Galveston beordert worden, wo Transportschiffe bereit liegen. Alles das wegen eines nicht zu vereinbarenden Saluts, während Wilson die Räuber und Mörder mit seiner Freundschaft beehrt. Diese Freunde bemühen sich schon, die Unterdrücker Mexikos in Tam­pico begrüßen zu können. Nach einer Meldung aus Juarez haben die Anführer der Aufrührer befohlen, sofort den Angriff auf Tampico zu erneuern. Der Befehl wird mit dem Wunsche erklärt, daß die Amerikaner, wenn sie Wilsons Anordnungen durchführen, die ihnen freundlich gesinnten Rebellen an Stelle der Bundestruppen in Tampico vorfinden sollen.

Es ist also soweit, daß Wilson gegen die Vereinigten Staaten von Mexiko Krieg führt. Daß es ein Krieg gegen Mexiko ist, ergibt sich daraus, daß es ein eingestandener Krieg ohne Kriegserklärung gegen den von allen maßgebenden Mächten, nur nicht von dem interessierten Nordamerika anerkannten Prä­sidenten Huerta ist. Aus den Umständen ist zu schließen, daß die Räuber und Banditen Carranza, Villa und Genossen von der Regierung in Washington erkauft worden sind; denn es ist, so oft man es nur verlangen konnte, stets erklärt worden: Sollten die Vereinigten Staaten von Nordamerika die Ver­einigten Staaten von Mexiko mit Krieg überziehen, so würden sich alle: rechtmäßige Regierung wie Aufrührer, gegen die An­greifer wenden, weil deren Ziel doch zu durchsichtig sei: die mehr oder weniger maskierte Annexion Mexikos.

Washington, 20 April1914. Der Vorsitzende der Se­

natskommission für Militärangelegenheiten hat eine Bill einge­bracht, durch die dem Präsidenten 50 Millionen Dollar zur Verausgabung zur Verfügung gestellt werden.

Unter dem Vorsitz des Admirals Dewey ist heute der gemeine Armee= und Marinerat zu einer Sitzung zusammengetreten, um Pläne für das Zusammenwirken der Armee und der Marine zu besprechen, für den Fall, daß es notwendig werden sollte. Die Generale Wood und Wotherspoon nahmen an der Be­sprechung teil.

* Rechtfertigung und Haltung Huertas.(Drahtb.) Mexiko, 20 April1914. Der Minister des Aeußern, Rojas, erklärt, es sei unmöglich, die Forderung der Vereinigten Staaten auf bedingungslosen Flaggensalut zu erfüllen, weil die Flagge nicht beleidigt worden sei, da sie nicht von der Bar­kasse wehte, deren Mannschaft verhaftet wurde, und weil ferner die amerikanischen Matrosen noch vor der Einleitung einer Untersuchung wieder=freigelassen und der für die Verhaftungen verantwortliche Offizier selbst festgenommen worden sei. Mexiko habe nachgegeben, soweit seine Würde es gestatte. In den Zeitungen erließ der Minister des Aeußern eine Bekanntmachung, in der er die Mexikaner vor amerikafeindlichen Kundgebungen warnt.

* Deutsche Sicherheitsmaßnahmen.(Drahtber.) Washington, 20. April1914. Amtlich wird gemeldet, Deutschland habe zwei Handelsschiffe gechartert, die zur Auf­nahme von Flüchtlingen aus Vera Cruz bestimmt seien.

Washington, 20 April1914. Das Repräsentantenhaus hat mit 337 gegen 37 Stimmen die Resolution angenommen, in der die Politik des Präsidenten Wilson gegen­über General Huerta gebilligt wird. Der Senat hielt hierauf eine Sitzung ab, um über die Resolution zu beraten. Der Marinesekretär ermächtigte zur Erklärung, daß die Flotte des Konteradmirals Badger geteilt werden solle, wenn sie in den mexikanischen Gewässern angelangt ist. Ein Teil wird nach Tampico und ein Teil nach Vera Cruz gehen.

Die Rebellen zum Einschreiten der Union.

Juarez, 20 April1914. In Chihuahua begann heute zwischen den Generalen Carranza und Villa eine Konferenz. Aus einer Erklärung von Offizieren der Rebellen geht hervor, daß sie nicht gegen die Vereinigten Staaten Stellung nehmen, außer, wenn ein Einmarsch in das Gebiet der Rebellen stattfinden wird.

Die amerikanische

Volksvertretung für den Krieg.

Washington, 21.April1914. Das Repräsentanten­haus hat die Resolution angenommen, die die Ver­wendung der bewaffneten Macht gutheißt.

* Huerta verbürgt sich für die Sicherheit der

Ausländer.(Drahtber.) Mexiko, 20 April1914. General Huerta hat die Zusicherung gegeben, daß allen Ausländern, ein­schließlich den Amerikanern, volle Garantie für ihre Sicherheit gewährt werden wird.

von Dallwitz als preußischer Minister des Innern viel konser­vativen Preußengeist gezeigt, weil er, ein von Haus aus schon konservativer Mann bei der stärksten Partei in Preußen Rück­halte suchte.

Als anhaltinischer Minister hat Herr von Dallwitz aber auch gezeigt, daß er auch anders kann und von den großen staatsmännischen Fähigkeiten, die Herr. von Dallwitz zweifellos besitzt und ihm auch von seinen Gegnern zuerkannt werden, ist seine Anpassungsfähigkeit die nicht am niedrigsten zu bewertende. Bei aller Tatkraft hat Herr von Dallwitz als preußischer Minister auch stets Entgegen­kommen zu zeigen gewußt, und daß er ein strenger Verfechter der monarchischen Autorität und entschiedener Wahrer der Staatshoheit ist, kommt auch der Führung der Statthalter= geschäfte zugute. Statthakter von Dallwitz wird allerdings keine bloße Repräsentationsfigur in Straßburg sein, doch scheint es uns müßig und unzweckmäßig, seinem Wirken in den Reichs­landen heute schon ein Horoskop stellen zu wollen. Sowhl Statthalter von Dallwitz als Minister von Loebell werden zu zeigen haben, was sie können, und darum enthalten wir uns heute sowohl der Aeußerungen der Genugtuung als auch der Befürchtung über die jetzt auf Korfu erfolgten Neuernennungen, die uns im übrigen ein Zeichen dafür zu sein scheinen, daß Reichskanzler von Bethmann Hollweg keine Amtsmüdigkeit mehr verspürt, die ihn in den ersten Phasen der nun hoffent­lich endgültig ausgeräumten Zabernaffäre zu befallen drohte.

Das neueste Kronprinzentelegramm.

Der gegenwärtig in Partenkirchen zur Erholung weilende ehe­malige Reichskommissar von Deutsch=Ostafrika Dr. Peters hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht, der, im Hinblick auf die schwebenden Projekte einer deutschen Zentralkolonie in Mittelafrika, für eine energische Vermehrung unseres Kolonial­besitzes eintrat. Darauf lief bei ihm, nach einer Blättermeldung, eine Drahtung des Kronprinzen ein, in der dieser den Ausführungen Dr. Carl Peters' beipflichtet.

Eine rohe Mutter.

Mannheim, 19.April1914. Einen unglaublichen Akt von Roheit beging die Frau eines Bäckers. Kurz bevor sie mit einem jungen Kaufmann durchging, schloß sie ihre beiden Kinder im Alter von vier und sechs Jahren ein und öffnete die Gashähne. Dann telephonierte sie ihrem Manne, daß sie fortginge, und daß er die Kinder nicht mehr lebend antreffen werde. Der Vater eilte sofort nach Hause, und es gelang ihm, die beiden Kinder zu retten, von denen das älteste bereits bewußtlos war.

Zur Erkrankung des Kaisers von Oesterreich.

Wien, 20. April1914. Die für den 26. April in Aussicht genommene Reise des Kaisers nach Pest zum Empfang der dorthin einberufenen Delegationen wird unterbleiben, damit der Kaiser geschont und eine ungünstige Beeinflussung seines Befindens verhütet wird. Erzherzog=Thronfolger Franz Ferdinand wird als Vertreter des Kaisers die Delegationen in der Ofener Hofburg empfangen. Der Kaiser empfing heute nachmittag den Grafen Berchtold in Audienz. Das Abendbulletin über das Befinden des Kaisers Franz