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General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt.* Kölner Fremdenblatt.
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Nr. 160 Tornsur Geschäftestellen u. Redaktion Marzellenstr. 37. A 8920 bis8923. Köln, Sonntag, 22. Juni 1913. 26. Jahrgang. Heute 16 Seiten.
er. 102. Jekllpt. Geschätsels Breitesraße 65. 46636.
Deutsche Werkbund=Ausstellung Köln
Das hiederrheinische Dort.
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Bild 1.
Das neue Niederrheinische Dorf auf der Deutschen WerkbundAusstellung Köln 1914 wird unmittelbar am Rhein auf dem unteren Abschnitt des Ausstellungsgeländes im Anschluß an das Fabrikgebäude errichtet. Vom Rhein aus gesehen bilden die ragenden Schlote der Deutz=Mülheimer Fabriken den Hintergrund für das Dorf, während dieses selbst hinter zahlreichen Bäumen und Baumgruppen versteckt da und dort hervorschaut.
So bietet schon die Lage des Dorfes selbst eine Erläuterung für seine Bestimmung; denn das Dorf soll zeigen, wie sich am Niederrhein heute ländliche und industrielle Elemente vermischen, und wie sich gleichwohl diese scheinbar widerstrebenden Elemente in künstlerischer Weise vereinigen lassen. Weite Gebiete am Niederrhein stehen auch heute noch unter rein ländlichen Verhältnissen. Aber in diese, der Mitwelt nur zu wenig bekannten Niederungen von ganz eigenartig idyllischem Charakter ragen hoch binein die Schornsteine und Fördertürme und Hochöfen des größten deutschen Industriereviers. Immer weiter rückt die Industrie auf das Land vor, und unter ihrem Einfluß verwandeln sich die alten Bauerndörfer zu landwirtschaftlich=industriellen Mischdörfern; daneben wachsen neue Dörfer aus dem Boden, als Wohnstätten für die Fabrikarbeiter, in denen sich dann auch wieder die Landwirtschaft ansiedelt. Diese Entwicklung hat sich vielfach so rasch vollzogen, daß zu einer Ausgleichung der Gegensätze keine Zeit blieb.
Hier gilt es nun, einzugreifen und einen neuen Typus des niederrheinischen Dorfes zu schaffen, in dem sich ländliches und industrielles Wesen gleichsam versöhnt haben. Diese neue, an das große Problem des modernen Städtebaues erinnernde Aufgabe soll in dem neuen Niederrheinischen Dorfe auf der WerkbundAusstellung künstlerisch gelöst werden. Prof. Georg Metzendorf, der Erbauer der wundervollen Kruppschen Kolonie Margaretenhöhe bei Essen, hat den Plin für das Dorf entworfen und die Oberleitung für den Gesamtbau übernommen, während die einzelnen Gebäude von einer größeren Zahl Kölner Architekten errichtet werden.
Die Gesamtanlage ist im Sinne eines auf unbebautem ebenen Gelände neu erstandenen Mischdorfes mit einer gewissen Strenge und Großzügigkeit entworfen, um schon hierdurch anzudeuten, daß es sich nicht um ein reines Bauerndorf handelt. Die Haupt
straße verbindet zwei umbaute Plätze, zwischen denen die kleine Dorfkirche das verbindende Glied bildet. Um den kleineren Platz gruppieren sich mehrere Einzel=, Doppel= und Reihenhäuser für Fabrikarbeiter, während der größere, der eigentliche Dorfplatz, von zwei Gehöften, dem Dorfwirtshaus und Einzelhäusern für Landarbeiter und Kleinbauern umstanden ist; den Mittelpunkt des Dorfplatzes bildet der Dorfbrunnen. Der Dorfkirche gegenüber erhebt sich als weiteres verbindendes Element zwischen dem industriellen und ländlichen Teilen des Dorfes eine Jugendhalle mit eingebauter Turnhalle. Die Errichtung der Dorfschule und des Gemeindehauses mußte leider wegen der Kosten unterbleiben. Dagegen wird in den drei Reihenhäusern des industriellen Dorfteiles von dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz eine Ausstellung veranstaltet, die das segensreiche Wirken des Vereins und der Bauberatungsstellen am Niederrhein veranschaulichen soll.
Wie die Gesamtanlage wohl durchdacht ist, so wird auch das künstlerische Gesamtbild des Dorfes nach den vorliegenden Skizzen ein ungewöhnlich schönes werden, so daß das neue Niederrheinische Dorf in der Tat eine Lösung des angedeuteten Problems und ein Vorbild und Muster für die weitere Entwickelung der ländlich=industriellen Bauweise am Niederrhein zu werden verspricht. Die Bauten sollen fast durchweg mit vollständiger Inneneinrichtung versehen und so einen weiteren Beitrag zur Frage der Beschaffung von guten und billigen Wohnungseinrichtungen für die Arbeiterschaft sowie moderner, mit allen technischen Mitteln ausgestatteter landwirtschaftlicher Betriebe bieten.
Wir geben unsern Lesern vorstehend einige Abbildungen über das Niederrheinische Dorf. Bild 1 zeigt das Dorf von der Vogelperspektive aus, Bild 2 gibt einen Ueberblick über den in allen Teilen sehr klar disponierten Grundriß.
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Das Haus der Frau.
Für das Haus der Frau ist von der Ausstellungsleitung ein Wettbewerb unter den Architektinnen Deutschlands und Oesterreichs mit drei Preisen von 400., 250 M. und 150 M. ausgeschrieben worden. Das Haus der Frau soll den Anteil der
Bild 2.
Frauen an der neuen Deutschen Werkkunst zur Anschauung bringen. Von jeher war es die Aufgabe der Frau, das vom Manne Erworbene zu verwalten und durch pflegliche Behandlung den Wert des Gutes für Gebrauch und Genuß zu erhöhen — sie„füget zum Guten den Glanz und den Schimmer". Stets auch hat es einzelne Frauen gegeben, die mit anerkannten künstlerischen Leistungen hervorgetreten sind.
Seitdem aber die moderne Frauenbewegung den Wirkungskreis der Frau über das eigene Heim hinaus erweitert hat, ist eine stetig steigende Zahl von Frauen in die Bewegung zur künstlerischen Veredelung unserer gesamten Daseinsbedingungen und zur Erhöhung unserer Lebensführung eingetreten, deren Organi sation und Führung der Deutsche Werkbund übernommen hat, und heute gibt es kaum noch ein Geviet des künstlerischen Schaffens, auf dem nicht auch Frauen mit Erfolg tätig wären; dem Deutschen Werkbund selbst gehören heute bereits nahe an 100 Künstlerinnen als Mitglieder an. Beide Bewegungen, die Frauenbewegung und die neue deutsche Werkkunstbewegung, entspringen im letzten Grunde einer gemeinsamen Wurzel, und sicherlich wird das Ziel, die Masse und das Massenhafte der modernen Lebenserscheinungen mit persönlichem Geiste zu durch dringen, ohne die werktätige Mitarbeit der Frau nicht zu erreichen sein.
Es ist daher von weittragender Bedeutung, daß auch die Frauen zur Deutschen Werkbund= Ausstellung mitherangezogen und in dem Hause der Frau zu einer geschlossenen Kundgebung ihres werkkünstlerischen Könnens veranlaßt werden, und zwar, was besondere Beachtung verdient, mit Unterwerfung auch aller Ausstellungsgegenstände für das Haus der Frau unter das Urteil der allgemeinen Ausstellungsjury. Das Haus der Frau ist also keineswegs als Zufluchtsort für weibliche Handarbeiten dilettantischer Art gedacht, die sonst in der Deutschen WerkbundAusstellung keinen Platz finden könnten, sondern als ein vollgültiges Zeugnis weiblicher Künstlerschaft. Darum soll auch das Gebäude selbst nach Entwürfen von Frauenhand errichtet werden, und es ist wohl zu hoffen, daß sich die Frauen selbst ein würdiges Heim auf der Deutschen Werkbund=Ausstellung schaffen werden.
Die Bedingungen für den nun ausgeschriebenen Wettbewerb