Nr. 295

6. Jahrgang.

Sonntag den 28. October 1877.(Erste Ausgabe.)

Deutsche Teeichs­

Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn den deutscheg, Festizmtern und für Luxemburg

Organ für das katholische deutsche

Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentages Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebührer für die Petitzeile oder deren Raum 15 R Pfennig.

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* Herr v. Sybel und seine Erklärung.

zt hat die Konitzerei auch den Herrn v. Sybel gejuckt und # hat sich zweimal gekratzt, das erste Mal am 23. d. in einer Fractionssitzung der Liberalen und das andere Mal am 26. d. össentlich im Abgeordnetenhause in der Form einer persönlichen Bemerkung, die aber wortgetret nur seine Clubapologie wieder­gibt, auf eine Interjektion des fortschrittlichen Abgeordneten Zirchow's hin. Dieser hatte hämlich in seiner Rede über die Ausdehnung der Verwaltungsteform auf die Provinzen, die deren noch nicht theilhaftig geworden sind, Folgendes gesagt:

der Thronrede vom Jahre 1869, derselben übrigens, worin uns

die baldige Vorlage eines Unterrichtsgesetzes verheißen wurde(hört, hört!), purde auch, davon gesprochen, daß die Selbstverwaltung für die westlichen Provinzen sich baldigst an die für die östlichen naturgemäß anschließen nüßte. Nun, m.., dieser Anschluß ist bisher immer verpaßt worden (Heiterkeit), wir sind dadurch überhgupt etwas harthörig gegen Zusagen der Regierung geworden, und woran hat das gelegen? Zunächst an dem Zwischentreten des Ministerpräsidenten, diesem berühmte. Zwischen­trten, welches auf Veranlassung des Abg. v. Sybel, der hierfür der

verantwortliche Minister ist(Heiterkeit), eintrat, es sei denn, daß er diese Verantwortung auf Herrn Dr. Konitzer abwälzt.(Lebhafter Beifall im

Das gab dem Abgeordneten Dr. Sybel Veranlassung öffent­lich im Abgeordnetenhause dasselbe zu erklären, was er bereits einige Tage vorher seinen Gesinnungsgenossen im Club gesagt hatte, und von dem dieMagdeb. Ztg. ganz außerordentlich erbaut worden ist. Wie wir schon gestern sagten, v. Sybel hätte besser gethan, wenn er geschwiegen hätte. Wenn je, so bewahrheitet sich hier das Sprichwort: si tacuisses, philosophus mansisses. v. Sybel leugnet seineRebenegigrung in den Rheinlanden und doch bestätigt er gleichzeitig Alles, was da­rüber in die Oeffentlichkeit gedrungen ist und enthüllt noch mehr, was die Welt noch nicht wußte, daß er mit dem Minister des Innern über die Verwaltung der Rheinlande conferirt habe, und daß er erst vor zwei Wochen vom Ministerpräsidenten er­sucht worden ist, sein(des Ministerpräsidenten) Sprachrohr zu nachen und des Ministerpräsidenten Gesinnungen und Absichten im Lande zu verbreiten. Wir wissen also jetzt, daß v. Sybel unter die Officiösen und Inspirirten gehört, unter jene Leute, welche Fürst Bismarck mit dem classischen Namen als seine..... zu be­reichnen pflegt. Wenn Hr. v. Sybel erklärt, daß er mit dem Engagement des famosen Spiones nichts zu thun gehabt habe, so wollen auch wir ihm das gerne glauben, aber wenn er unter­nimmt, den Vorstand des Vereins gegen das Bonner Gericht und die öffentliche Meinung in Schutz zu nehmen, so muß man wohl annehmen, es sei ihm die sogenannte Rechtfertigung des Vorstandes mit dem offenherzigen Geständniß, daß das Aus­spioniren reichsfeindlicher Elementeein an sich berechtigter Gedanke sei, als nicht verwerflich erschienen.

Wie kommt überhaupt v. Sybel dazu, den Deutschen Verein unter seine Fittige zu nehmen, wenn er damit noch seiner Er­klärung absolut nichts zu thun hat? Aber er hat damit zu thun, wie das seine Geschäftsanweisung vom 20. Mai dieses Jahres an die Geschäftsführer des Deutschen Vereins beweist. Nach derVlksztg. soll von Sybel zwar den Versuch gemacht haben, diese Geschäftsanweisung um drei Jahre zurück zu datiren, die­sem löblichen Versuche widersprechen jedoch Ort= und Zeitdati­rung, Inhalt und selbst die äußere Form des Schreibens. In diesem an die Geschäftsführer des Deutschen Vereins gerichteten Schreiben gerirt sich Herr v. Sybel als vollkommen eingeweiht in die Absichten und Ansichten der Regierung und fordert zum zweiten Male Gutachten über die Zweckmäßigkeit der Ausdeh­nung der Verwaltungsreformen auf die Rheinprovinz von den Geschäftsführern des Deutschen Vereins, die vielfach Kreisschul­inspectoren und Gymnasiallehrer sind, ein, etwa wie dies der Minister des Innern von seinen Landräthen fordert. Und da will Herr v. Sybel noch behaupten, er treibe keine Nebenregie­rung und er stehe der Geschäftsführung des Deutschen Vereins absolut fern! In seiner Vertheidigung des Deutschen Vereins, dessen Vorstand wegen der bewiesenen Ungeschicklichkeit Herr v. Sybel in der Clubsitzung hart getadelt haben soll, hält v. Sybel ebenfalls den Gedanken der Spionage als völlig berechtigt und lobt förmlich den Deutschen Verein dafür, daß erunaufhörlich danach gestrebt habe, die politische Gesinnung aller einflußreichen Personen, Beamten und Nichtbeamten auszukundschaften. Herr v. Sybel meint zwar, das sei nicht zum Zwecke der Denunziation an die Vorgesetzten geschehen, sondern zu Zwecken des Vereins und zur

öffentlichen Besprechung in der Presse. Man könne nicht be­weisen, daß der Deutsche Verein jemals einen Beamten wegen dessen Amtshandlung bei einer vorgesetzten Behörde heimlich angeklagt habe. Wir wollen gern glauben, daß der Deutsche Verein als solcher heimliche Angeberei nicht betrieben hat, Spionirerei hat er aber nach Eingeständniß sowohl des Vor­sandes als des Herrn v. Sybel getrieben und wir halten die­ses Geschäft mit dem Bonner Gericht einfach für verderblich, verwerflich und gefährlich.

Gesetzt nun auch, der Deutsche Verein habe nicht selbst Be­amte heimlich denunzirt, weiß er denn auch und steht er dafür ein, was seine Agenten mit dem ausspionirten Material, das sie im Auftrage, unter Mitwirkung und Beihilfe des Deutschen Vereins gesammelt und erschlichen, gethan haben? Wir dächten, der Fall Konitzer beweise hinreichend, daß die Agenten in der id#e waren, die für den Deutschen Verein ausgekundschafteten Notizen auch anderweitig nicht blos im Interesse des Vereins selbst verwerthen zu können und sie wohl auch wirklich vielfach Icwerthet haben, wenn auch nicht wie der von Noth getriebene

Konitzer behufs Erpressung, so doch zur Befriedigung ande­rer Leidenschaften, des Hasses, der Rache, des Neides u. s.., im unliebsame Beamte zu verderben. Herr v. Sybel findet * für loyal, daß der Deutsche Verein das ausspionirte Mate­sal nicht heimlich, sondern öffentlich, in den Zeitungen verwer­thet habe. Herr v. Sybel scheint nichts von dem Bürger­Werners in Düren gehört zu haben, der dieseöfentliche zezitigkeit in den Zeitungen also brandmarkte:Um zu verleum­een, dazu gehört weiter nichts, als ein Stück Papier und ein Koßer Lump. In der That ist dieseöffentliche Thätigkeit" ein höchst sauberes Geschäft, wie z. B. die Gerichts=Verhand­tungen wegen Verleumdung des Bürgermeisters v. Groote in lichen: I geseigt haben, die mit Verurtheilung deröffent­" Verleumder endeten.

prägz: Beamte der Rheinprovinz, von den Beamten des Ober­unzen an bis herab zum schlichten Landbürgermeister haben ner dem infamen Terrorismus gelitten, den die von Sybel FrühmteIffentliche Thätigkeit vorr., imNationalen Wochenbl.

in derDeutschen und in ähnlichen

Vereins­

Organen

ausgeülbt hat und die hoffentlich nun ein Ende gefunden haben

Herr v. Sybel versucht, den Dr. Konitzer dadurch von dem Deutschen Verein abzuschütteln, daß er sagt, Konitzer habe von dem Vorstande kein anderes Schriftstück als eine Empfehlung an die Geschäftsführer gehabt. Abgesehen davon, daß der Präsident des Bonner Gerichts in den Prozeßverhandlungen von einem bei den Akten befindlichen Schriftstück sprach, das er mit bezeichnete, heißt es in der Erklärung des Vorstandes, daß er dem Dr. Konitzer ein Schriftstück eingehändigt habe, welches die Geschäftsführeranwies, Herrn Dr. Konitzer behilflich zu sein.

Nimmt man dazu die mündliche Instruktion, die der Vorstand oder ein oder das andere Mitglied desselben doch offenbar dem Dr. Konitzer ertheilt hat, so bedarf es wahrhaftig keines stärke­ren Klebestoffes, um Dr. Konitzer an den Rockschößen des Vereins festzuhalten. Unser Mitleid erregt es übrigens, wenn Herr v.

Sybel, um den Deutschen Verein von Dr. Konitzer zu entlasten, sich vergeblich immer von Neuem wieder anstrengt, diesen ehren­werthen Herrn derGermania' aufzuhalsen, weil derselbe, den Versuch gemacht hat, einige Correspondenzartikel bei derselben anzubringen. Nicht erwartet hätten wir jedoch von einem Mann, der auf der Höhe derDeutschen Wissenschaft, steht, daß er, wenn das Referat der ihm nahestehendenMagdeb. Ztg. ist, sich desselben Mittelchens bedienen, was bereits einige kleine Wurstblätichen verbraucht haben, und behaupten würde, Dr.

Konitzer sei von derGermania engagirt gewesen, um den Deut­schen Verein reinzureiten. Nebenbei bemerkt, stellt ja Hr. v. damit derGermania ein recht schönes Zeugniß aus, daß er sie für fähig hält, den ganzen Deutschen Verein mit seinem hochge­lehrten Vorstande in die Patsche zu bringen. Man sieht,

Versuch, den Dr. Konitzer den Ultramontanen zu überlassen, will

Zum Schluß wollen vir noch betonen, daß Herr v. Spbel, nach dem Referat derMagdeb. Ztg., sich zum Richter über die Bonner Richter aufwirft, was ganz nach Art der welche die Majestät des Richterspruches nur so lange hochhalten, als sie ihnen nicht unbeguem ist.

Deutschland.

* Berlin, 26. October. Auf die Einwendungen Virchows antwortete heute der Finanzminister Camphausen u. A. Folgen­des:Die Klagen des Vorredners über die Schwächen der Minister sei er selbst weit entfernt zu bestreiten. Sollte das

Haus glauben, daß das gegenwärtige Kabinet seinen Aufgaben nicht gewachsen sei, so möge es dieser Ansicht bestimmten Aus­druck geben, die Minister selbst würden gern bereit sein, anderen Männern ihre Plätze einzuräumen. Virchow hatte auch

Sybel angegriffen, das gab letzterem Veranlassung zu einer Rechtfertigungsrede die er also schloß: Als Ehrenpräsi­dent des Deutschen Vereins müsse er constatiren, daß derselbe durch Konitzer schmählich getäuscht wurde. Abg. Virchow erwiderte, daß seine Hand rein geblieben, daß aber der Deutsche Verein hätte vorsichtiger sein sollen in der Wahl seines Ehrenpräsidenten(Heiterkeit). Abg. v. Schorlemer­Alst bemerkte, daß das Centrum heute nicht in der Form einer persönlichen Bemerkung antworten könne, daß aber bei einer anderen Gelegenheit Herrn v. Sybel nichts geschenkt werden

* Berlin, 26. October. Herr v. Sybel hat es für nothwen­dig gehalten, sowohl öffentlich im Abgeordnetenhause als auch im Klub seiner Fractionsgenossen seine Rehabilitation zu versuchen.

Daß dies ihm bei einem Theile der nationalliberalen Partei gelungen ist, ersehen wir aus derMagdeb. Ztg. die also auf­

Die Ultramontanen waren so schön im Zuge, die Konitzersche Ange­legenheit dazu auszubeuten, um den ihnen über Alles verhaßten Abge­ordneten v. Sybel mit Verleumdungen und Schmähungen zu überschüt­ten: da macht ihnen nun diese im vorstehenden Bericht genau skinzirte Erklärung v. Sybel's wieder einmal einen Strich durch die Rechnung, und alle die vergifteten Pfeile wenden sich im Fluge und treffen die Verleumder. Wo die Ultramontanen schüren, da muß die fortschrittlichen Frauktireurs können wir ganz unbeachtet lassen die demokratischeFrankfurter Zeitung" natürlich immer auch dabei sein und das Feuer anblasen helfen. Auch zu ihr, welche heute an die Re­gierung eine sehr eindringliche Epistel richtet, in der davon die Rede ist: es seigroße Gefahr im Verzuge, Gefährdung des guten Rufes, kehrt der Pfeil mit gewohnter Pünktlichkeit und Kraft zurück. Einen besseren Bundesgenossen konnten die Ultramontanen nicht finden als dieseFrank­furterin, welche sich zur Hüterin des guten Rufes Anderer machen zu

Wir können das Blatt füglich denfortschrittlichen Frankti­reurs" und derFrankf. Ztg. überlassen, denn diese werden es schon gehörig deckeln. Um unserer Leser willen müssen wir jedoch derMagdeb. Ztg. in ihren Freudenbecher einen recht bitteren Tropfen gießen, indem wir ihr sagen, Herr v. Sybel hat mit seinem ganzen Rechtfertigungsspeech höchstens nur das erreicht, daß alle Welt jetzt erst recht in die Rolle Einblick be­kommen hat, die vor und hinter den Coulissen, je nach Oppor­tunität, Herr v. Sybel durchzuführen beliebte. Ferner, wenn Herr v. Sybel die Ehre des Deutschen Vereins durch die Ko­nitzerei nicht für laidirt hält, warum sein emsiges Bestreben, den Dr. Konitzer anderwärtig unterzubringen und ihn derGer­mania aufzuladen? Es ist das doch notorisch eine Sisyphus­arbeit, da Dr. Konitzer den Händen des Heern v. Sybel, wenn er ihn auch schon auf den Rücken derGermania hinaufgescho­ben glaubt, immer wieder entgleitet und hinab in den Schooß des Deutschen Vereins rollt, wo er endlich trotz aller Mühe

liegen bleiben wird.. Te he beumn 61.

Zu den Klub=Bekenntnissen des Herrn v. Syvel bemerkt die

Wo hat Herr v. Spbel bai derselben seinen Verstand gchaobt: Die Sache lag bisher so: Ein scandalöser Proceß hatte auf den Vorstand des Deutschen Vereins ein höchst bedenkliches Licht geworfen und durch eine eben so kopflose wie unverfrorene Erklärung hatte der Vorstand den Verdacht zur Gewißheit erhoben. Staatsanwalt, Gerichtshof und die Presse aller Schattirungen hatten einstimmig das Verhalten des Vor­standes als Organisation der Spionage verurtheilt, ehrenwerthe Mit­glieder ihren Austritt erklärt, eine Versammlung des Deutschen Vereins in Essen offen protestirt; kaum ein paar Winkelblättchen wagten es, den Vorstand zu rechtfertigen. Herr v. Sybel ist seiner Verficherung nach in der Lage, jede Solidarität mit der Affaire Konitzer abzulehnen, da ger seit seinem Aufenthalt in Berlin an der.schäftsführung des Deut­schen Vereins absolut unbetheiligt gewesen sei. Hätte er damit seinen Vortrag geschlossen, so war er, die Wahrheit seiner Aussage voraus­gesetzt, gerechtsertigt; und was thut er? Er identificirt sich mit dem Vorstand und macht über dessen Thätigkeit weitere, durch nichts provo­eirte Geständnisse. Man vergleiche doch ein Mal die Erklärung v. Sybel's Karl. Prinz

famosen Vorstands=Erklärung in Nummer 283. Sie gehören 1 Theil neymen.

mit der

zusammen wie Speck und.warte. Hier wie dort lediglich das Be­dauern,daß zur Ausführung eines an sich ganz berechtigten Gedankens eine völlig ungeeignete Persönlichkeit gewählt wurde. Hier wie dort Brandmarkung des gedungenen Helfershelfers und Vertheidigung seiner sauberen Mission. Hier wie dort die entrüstete Verwahrung gegen den Vorwurf der Denunciation neben dem unumwundenen Geständniß, man habe sich einen Denuneianten gemietbet. Kaum leis, Zisfergozer inr

der Nuaneirung. Dort ist der Zwick Sammlurg,. vo.,.har ur s5 och Unterstützungsolcher, die im Kampfe gegen das Unrecht zu sind, hier einePartei Statistik zum Zwecke derWahl=Agitation!

Der Vorstand läßt doch wenigstens die Frage dunkel, seit wann das Handwerk betrieben wurde; Herr v. Sybel plaudert aus.der Deutsche Verein habe unaufhörlich danach gestrebt, die politische Gefinnung aller irgendwie einflußreichen Personen kennen zu lernen. Herr v. Sybel be­streitet, daß je ein Beamterbei der vorgesetzten Behörde denuneirt worden sei. Als ob es nicht vollkommen genügt hätte, daß seit Jahren jeder mißliebige Beamte in derDeutschen Vereins=Correspondenz denun­eirt wurde; als ob dieses Vorgehen nicht schon ein Mal in dem Godes­berger Proceß eine empfindliche Züchtigung erfahren hätte! Die Acten sind noch nicht vollkommen geschlossen, da ja der Konitzer'sche Scandal zu nochmaliger Verhandlung kommen und voraussichtlich auch durch den Proceß Hützer noch mehr Licht erhalten wird. Aber alles, was in die­ser Angelegenheit bereits gesagt wurde und noch gesagt werden wird, findet jetzt auch auf Herrn v. Sybel Anwendung. Er hat den traurigen Muth gehabt, denEhrenschild des Vorstandes mit seinem Wappen decken, desselben Vorstandes, dessen Erklärung, laut der FFlbers. o sogar innerhalb der national liberalen Fraction.szu spal erig-, so wenig geschickt abgefaßt und die Hauptsache hinter Nebenpunkte ver­steckend verurtheilt wurde. Gleiche Brüder, gleiche Kappen! Jeder weiteren Klage des Herrn v. Sybel überVerleumdung werden wir jetzt mit dem Hinweis auf seine Erklärung und der Frage beant­

Que venait-il faire dans cette galère?

Nach derMageb. Ztg.(Nro. 500, Abendausgabe vom 25. Octbr.) soll Hr. v. Sybel in der nationalliberalen Fraktions­sitzung an dem gegen Dr. Konitzer erlassenen Urtheilsspruch des

Berichte geschickt, wohl aber mehi

falle gedroht, gegen den Verein einen starken Stoß zu führen.

wort des Vorstandes sei sofortige Kündigung des ganzen Verhältnisses gewesen. Dann habe Dr. Konizer, obgleich er damals aus, voergripog. deut der BerlinerGermania gewesen, einen ähnlichen versuch bei einem angeblich ultramontanen Bürgermeister gemacht, sei aber von diesem dem Bonner Gerichte denuncirt und dort zur ge­bührenden Strafe verurtheilt worden. Nichts sei löblicher. Aber dai Gericht habe weiter für gut befunden, in die Erwä­gungsgründe seines Urtheils auch den Satz aufzunehmen: daß Ko­nitzer für denDeutschen Verein die Rheinprovinz bereist und für den Deutschen Verein das Ausspioniren und Denunciren der rheinischen Be­amten besorgt habe. Dieser Ausspruch sei gefällt worden, allein auf die Aussagen eines vom Gerichte selbst als ehrlos bezeichneten, damals zwei Parteien dienenden Menschen, ohne daß die Frage geprüft wurde, ob dessen Aufzeichnungen gemäß der vom Vorstande ertheilten Instruction, oder zum Behnfe der von Konitzer beabsichtigten Eepressangsversgche, oder im Dienste derGermania als Angriffsmaterial gegen

Verein gemacht worden, und endlich, ohne daß irgend welche Verneh­mung der in Bonn anwesenden Vorstandsmitglieder erfolgte, von deren Hand sich in Konitzer's Papieren nichts als eine Empfehlung desselben an die Geschäftsführer befunden habe. Es sei doch sonst der elementarste Grundsatz aller Gerechtigkeit, über Niemand abzuurtheilen, ohne dessen Vertheidigung gehört zu haben. Er(der Redner glaube also, jenen Satz des Bonner Gerichtes als eine lediglich subjective Vermuthung, al grund= und beweislos zurückweisen zu dürfen. Er gebe demselben das formellste Dementi. So weit seine Kenntniß reiche, habe derDeutsche Verein sich stets nur der bei jeder loyalen Wahlagitatior vorkommenden Mittel, des öffentlichen Wortes und der Discussion durch die Presse dient. Niemals habe derselbe einen Beamten wegen dessen lungen bei einer vorgesetzten Behörde heimlich angeklagt, also niemals denuneirt. Er erwarte und fordere den Gegenbewers.

Die Fortschrittspartei hat nachstehende Anträge eingebracht: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: I. In Erwägung 1) daß die in der Tyronrede verkündete Beschränkung der Reform der Verwaltungseinrichtungen auf eine Novelle zur Städteordnung der fünf östlichen Provinzen gegenüber den früheren Vorlagen der Königlichen Staatsregierung, den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses und den Zusa­gen des Ministers des Innern eine Wandlung in der inneren Politik der Staatsregierung darstellt, 2) daß gleichzeitig hiermit unter fort­dauernder Beurlaubung des Ministerpräsidenten, der für die innere Ver­waltung zunächst verantwortliche Minister für die voraussichtliche Dauer der Landtagssession beurlaubt und nur eine Stellvertretung desselben angeordnet ist, erklärt das Haus der Abzeordneten:, daß hierdurch die als nothwendig erkannte Fortentwicklung der Gesetzgebung geschädigt und die konstitutionelle Verantwortlichkeit der Minister gegenüber dem Land­

tage beinträchtigt wir)., ,Areih, Wan Lux Base, Maltssta

Mehrere hiesige Blätter, so schreibt man derKöln. Volksztg., veröffentlichen einen angeblichen Antrag des Centrums in der Marpinger Angelegenheit. Es ist das lediglich ein vorläufiger Entwurf, welcher der ersten Berathung der Fraction zu Grunde gelegen hat. Seitdem ist derselbe zunächst von den rheinischen Abgeordneten Bachem, Kaufmann und Dr. Roeckerath, dann von der Beschwerde Commission umgearbeitet worden, so daß die erwähnte Publication von dem übrigens auch jetzt noch nicht definitiv festgestellten wirklichen Antrage durchaus verschieden ist. Die Begründung des Antrages ist, der Wichtigkeit der Sache entsprechend, eine sehr eingehende, das gesammte Material um­fassende. Die mehrerwähnte Kölner Adresse in der Schul­frage ist heute in die Hände Sr. Majestät des Königs gelangt. Dieselbe trägt die Unterschriften von 18 rheinischen Mitgliedern

Der Hauvoe, Cars wrschent, zuth Her u. Banizean uie Balice

sich auch nicht anders denken kann, bereit sein würde, in das Ministe­rium einzutreten, wenn die preußischen und deutschen Interesse dadurch gefördert würden.(So, sol) Allerdings soll er wünschen, nicht allein einzutreten, und z. B. wenn er die Finanzen übernähme, Herrn v. For­ckenbeck als Minister des Innern neben sich zu sehen. Wie dem auch sein möge, so wird er an seinen Eintritt gewisse Bedingungen knüpfen, und wenn Leute, die mit Barzin verkehren,

Herr v. Bennigsen scheine keine Lust zu haben, Minister zu werden, so kann das schwerlich mehr bedeuten, als daß über die Bedingungen seines Eintritts noch keine Einigung erzielt ist. Diese Nachricht sieht aus, als wenn sie bestellt wäre. Wie das WienerTageblatt meldet, werden die französischen Botschafter in Wien, Berlin und Petersburg nach Pa­ris berufen und ist der erstere bereits dahin abgereist. nachricht wird der Bestätigung gar sehr bedürfen. Der Kaiser wird, demReichsanzeiger zufolge, seine Reise nach Ohlau am Montag den 29. d. antreten. Es wird dort Logis im Ständehause genommen. Dienstag find ein Feldtreiben auf Hasen bei Linden und drei Waldtrei­ben auf Rehe und Hasen im Fürstenwalde angesetzt, auf Mittwo

Waldtreiben auf Rehe, Fasanen und Hasen im Fürstenwalde. An Mitt­woch Abend wird der Kaiser wieder hier eintreffen. An den Jagden bei Ohlau werden auch der Kronprinz, welcher schon heute in Klein Oel als Gast des Grafen York von Wartenburg eintrifft, Prinz Friedrich Karl, Prinz Karl, Prinz Albrecht und Prinz August von Württemberg